Reisebericht: Rundreise & Nilkreuzfahrt Ägypten – Land am Nil

01.10. – 15.10.2010, 15 Tage Rundreise mit Kairo – Pyramiden von Gizeh – Sakkara – Memphis – Luxor – Nilkreuzfahrt – Edfu – Assuan – Oasentour in Jeeps


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Auf dieser einmaligen Rundreise-Kombination erlebten wir alle Facetten Ägyptens – angefangen von der Hauptstadt Kairo über eine 7-tägige Flusskreuzfahrt auf dem Nil. Besonderer Höhepunkt war die 4-tägige Jeeptour durch die Wüste mit den Oasen ...

Auf dieser einmaligen Rundreise-Kombination erlebten wir alle Facetten Ägyptens. Angefangen von der Hauptstadt Kairo mit den Pyramiden von Giseh genossen wir anschließend eine 7-tägige Flusskreuzfahrt auf dem Nil von Luxor bis Assuan und zurück. Besonderer Höhepunkt war die 4-tägige Jeeptour durch die Wüste mit den Oasen Kharga, Dakhla, Farafra, Bahareya und Fayoum sowie eine Nacht inmitten der Weißen Wüste. Sie werden Ägypten lieben!

Ein Reisebericht von
Kristin Weigel
Kristin Weigel

1. Tag: Flug über Frankfurt nach Kairo – 5–Sterne–Hotel „Safir el Dokki“

Schon sehr früh um 5:30 Uhr traf sich unsere kleine Reisegruppe (12 Gäste) im Flughafen Dresden am Eberhardt-Schalter. Per Haustür-Transfer-Service gelangten alle bequem und pünktlich zum Flughafen. Einige Gäste kannten sich schon vom Informationsabend, der einige Wochen vor der Abreise stattfand. Da ich als Reisebegleitung schon am Tag vor der Abreise die Flugtickets über das Internet ausgestellt hatte, brauchten wir nur noch unser Gepäck am Lufthansa-Schalter aufgeben. Der Check In für den Flug war damit schnell und problemlos erledigt.
So blieb noch genügend Zeit für ein leckeres Frühstück im Flughafenrestaurant. Nach der Kontrolle des Handgepäcks (Achtung: keine Flüssigkeiten über 100ml erlaubt) startete unser Flug nach Frankfurt/Main mit 30 Minuten Verspätung um 7:45 Uhr. In Frankfurt hatten wir trotzdem noch genügend Zeit zum Umsteigen. Die Wege vom Ankunftsterminal zum Abflugterminal waren wie immer sehr lang. Auch eine Passkontrolle und Kontrolle des Handgepäcks findet hier noch einmal statt. Am Abfluggate trafen wir 3 weitere Gäste, die ab Leipzig geflogen waren. Hier hatte auch alles problemlos geklappt. Damit war unsre kleine Reisegruppe von 15 Gästen und mir als Reisebegleiterin komplett. Unser Lufthansa-Flug nach Kairo startete pünktlich um 10.30 Uhr. An Bord gab es den gewohnt guten Lufthansa-Bordservice mit kostenfreien Getränken, Snacks und Mittagessen. Nach 4 Stunden Flugzeit landeten wir in Kairo. Da in Ägypten schon am 30. September auf die Winterzeit umgestellt wird bei uns aber erst 4 Wochen später, gab es bei uns keine Zeitverschiebung zwischen Deutschland und Ägypten. Die Uhren mussten wir also nicht umstellen.
Im Flughafen Kairo mussten wir nun die Einreiseformalitäten erledigen. Jeder Tourist muss eine Einreisekarte ausfüllen und man muss sich ein Visum-Aufkleber kaufen. Das besorgte ich natürlich für die ganze Gruppe. Bei der Passkontrolle muss man die Einreisekarte und das Visum abgeben. Der Zollbeamte klebt das Visum in den Pass und macht den Einreisestempel darauf. Es klappte alles problemlos. Dann gingen wir zum Gepäckband, wo uns schon unser örtlicher Reiseleiter Mohamed Badr erwartete, der uns zum Hotel in Kairo begleitete. Mit dem Reisebus fuhren wir etwa eine Stunde zu unserem 5-Sterne-Hotel „Safir el Dokki“ in der Kairoer Innenstadt. Zum Check In im Hotel wurden die Passdaten von jedem Gast benötigt, dann konnten wir unsere Zimmer in dem komfortablen und modernen Hotel beziehen und alle konnten sich etwas frisch machen. Vor dem Abendessen lud ich alle zu einem kleinen Spaziergang vom Hotel bis zum Nilufer ein. So konnten wir schon einen ersten Eindruck von der Hauptstadt Ägyptens erhaschen. Das Abendessen um 19 Uhr war der Abschluss eines langen Tages. Vom kalten und warmen Buffet gab es fast alles, was das Herz begehrt - wir waren begeistert! Wer wollte, konnte auch den Swimmingpool im Außenbereich nutzen oder Geld am Bankomat oder der Wechselstube im Hotel tauschen. Nach Wunsch haben wir auch einen Weckruf für den nächsten Tag bestellt.

2. Tag: Memphis, Pyramiden von Giseh und Abendessen im Restaurant „Naguib Mahfouz“ im Basar Khan al–Khalili

Ab 7 Uhr waren wir zum Frühstück im Hotelrestaurant verabredet. Auch hier gab es ein warmes und kaltes Buffet mit allen möglichen internationalen Leckereien. Da bleiben keine Wünsche offen! Um 8:15 Uhr trafen wir uns alle in der Lobby. Hier erwartete uns unser ägyptischer Reiseleiter Alaa Mosaad (Aladin), der uns die ganze Reise inklusive Nilkreuzfahrt und Oasentour bis zurück nach Kairo begleiten wird. Gemeinsam stellen wir den Gästen das Reiseprogramm noch einmal vor und Alaa beantwortet erste Fragen zur Reise, zu Land und Leuten. Dann geht es los auf unseren ersten Ausflug.
Mit dem Reisebus geht es nach Sakkara und in die alte Hauptstadt Unterägyptens nach Memphis. Der Fahrer hat natürlich genügend Wasser an Bord. Für einen Euro kann man jederzeit zwei 0,5 Liter Flaschen Mineralwasser kaufen. Viel Trinken ist bei den Temperaturen von 30 bis 38°C sehr wichtig!
Unser erster Programmpunkt heute ist Sakkara mit dem Djoser-Tempel und der Stufenpyramide aus dem alten ägyptischen Reich. Aladin erklärt uns die Bauweise der Tempelanlage und der Pyramide, die als Vorform der großen Pyramiden von Giseh gilt.
Danach fuhren wir nach Memphis und  besuchten hier ein Ausstellungsgelände mit verschiedenen alten Statuen, einer Alabaster-Sphinx und der liegenden Kolossalstatue von Ramses. Auch erste Souvenirs kann man hier von den Händlern kaufen.
Auf der Fahrt zurück in Richtung Sakkara besuchten wir eine Teppichschule. Sakkara ist bekannt für die besten Teppichfabriken. Hier lernen die Kinder das Knüpfen und Weben von orientalischen Teppichen aus Wolle, Baumwolle und aus Seide. Einige Schüler zeigen uns die verschiedenen Knüpftechniken und die verschiedenen Teppichqualitäten.
Dann ist es schon Mittagszeit und wir haben langsam Hunger. Wir kehren in der Nähe von Sakkara in ein landestypisches Restaurant ein. Am Eingang werden wir von einer Musikgruppe empfangen und wir können zwei Frauen beim Backen von Fladenbrot sehen. Natürlich bieten sie uns eine Kostprobe des Fladenbrots direkt aus dem Holzofen an. Zum Mittagessen genießen wir Fladenbrot mit verschiedenen Dips, ein Hauptgericht mit Fleisch vom Grill, Reis und Gemüse sowie süße Datteln zum Nachtisch. Den frischen Mangosaft und den arabischen Mokka sollten Sie sich nicht entgehen lassen!
Nach dem Essen geht es weiter mit dem Höhepunkt unseres Tagesprogramms. Wir fahren zurück nach Kairo und zu den Pyramiden von Giseh, welche sich direkt am Rand der Stadt erheben. Am Eingang erfolgt die obligatorische Taschenkontrolle, die es bei den meisten Sehenswürdigkeiten Ägyptens gibt. Aladin erklärt uns alles Wissenswerte zu den drei großen Pyramiden von Giseh - die Grabstätten der Pharaonen Cheops, Chephren und Mykerinos. Zu Fuß spazieren wir um die Cheops-Pyramide und lassen dieses Weltwunder auf uns wirken. Einfach gigantisch wenn man als kleiner Mensch ganz unten steht! Mit dem Bus fahren wir an einen Aussichtspunkt oberhalb der Pyramiden und machen unser erstes Gruppenbild vor dieser einmaligen Kulisse. Anschließend fahren wir hinunter zur Besichtigung der großen Sphinx. Leider kann man nicht mehr direkt bis an die Sphinx hinan. Nur von einer Plattform kann man die Sphinx noch besichtigen und fotografieren.
Gegen 17 Uhr fahren wir zurück zu unserem Hotel in Kairo. Hier können sich alle ein wenig frisch machen, bevor wir uns um 18.45 Uhr wieder in der Lobby treffen. Das Abendessen nehmen wir nämlich heute nicht im Hotel ein, sondern im bekannten Restaurant „Naguib Mahfouz“ im größten und belebtesten Basar Kairos - Khan al-Khalili. Wir fahren etwa eine Stunde durch das abendliche Kairo. Alle Ägypter sind auf den Straßen unterwegs, Kairos Nachtleben erwacht. Im Restaurant „Naguib Mahfouz“ (übrigens ein ägyptischer Nationalschriftsteller) erwartet uns ein typisches ägyptisches Menü mit Fladenbrot, Dips, Zimtreis mit Gemüse, Hühnchen- und Kalbsfleisch sowie den typischen Milchreis mit Nüssen. Ein kleiner Verdauungsspaziergang führt uns durch die engen Gassen und Handwerkerläden des Khan al-Khalili. Am Abend ist es hier am schönsten! Zurück im Hotel fallen wir nach einem erlebnisreichen Tag in die Betten.

3. Tag: Stadtrundfahrt in Kairo mit Zitadelle, Alabastermoschee, Sultan Hassan Moschee, Koptischem Viertel und Besuch des Ägyptischen Museums

Nach dem Frühstück geht es heute auf Entdeckungstour in Kairo. Zunächst besuchen wir die große Zitadelle mit der wunderschönen Alabastermoschee. Wie in allen Moscheen müssen wir die Schuhe ausziehen, bevor wir eintreten können. Die Schuhe auf den Fußboden zu stellen ist auf keinen Fall erlaubt. Auch für die Kleidung gibt es ein paar Vorschriften. So sollte man keine schulterfreien Shirts tragen und Röcke und Hosen sollten bis über die Knie reichen. In der Moschee sieht man den Brunnen im Vorhof und den großen Gebetsraum, der mit sehr vielen Öllampen beleuchtet wird. Wir besichtigen eine weitere Moschee in Kairo - die Sultan Hassan Moschee. Hier zeigt uns Aladin, wie im Islam gebetet wird und erklärt uns allerlei Interessantes zum Islam.
Und da wir schon mal bei der Religionsgeschichte Ägyptens sind, geht es nun hinein in eine andere Religion - wir fahren ins koptische Viertel von Kairo. Die Kopten sind die Christen Ägyptens. Sechs bis zehn Prozent der ägyptischen Bevölkerung gehören der koptisch-orthodoxen Kirche an. Das koptische Christentum ist eine der ältesten Religionen nach der Pharaonenzeit. Wir besichtigen eine kleine jüdische Synagoge, eine koptische Kirche, in deren Katakomben die christliche Familie einst Unterschlupf gesucht haben soll und die Hängende Kirche.
Mit dem Bus fahren wir zurück zum Nil und nehmen unser Mittagessen auf einem der großen Restaurantschiffe ein, die hier am Ufer des Nils liegen.
Der Nachmittag steht für unseren Besuch des Ägyptischen Museums zur Verfügung. Für mich ist das Museum einer der Höhepunkte der Reise, denn hier sieht man die großartigen Kunstwerke, Erfindungen und Errungenschaften einer der ältesten Hochkulturen der Welt an einem Platz. Das Museum ist ein Muss für jeden Ägypten-Interessierten und mit allen anderen ägyptischen Sammlungen in der Welt kaum vergleichbar. Herzstück der Ausstellungen sind die Grabschätze des Tutanchamun. Ich habe sie nun schon zum zweiten Mal gesehen und bin immer noch tief beeindruckt von der Fertigkeit und Präzision der Kunstarbeiten der alten Ägypter!
Nach etwa drei Stunden Aufenthalt im Ägyptischen Museum fahren wir zurück zu unserem Hotel. Nach dem Abendessen heißt es schlafen gehen, denn wir müssen nachts aufstehen für unseren Flug nach Luxor.

4. Tag: Flug nach Luxor, Tal der Könige, Hatschepsut–Tempel, Memnon–Kolosse und Einschiffung auf dem Kreuzfahrtschiff "Mirage"

Da unser Inlandflug nach Luxor um 5 Uhr morgens startet, müssen wir schon um 2 Uhr nachts aufstehen, um genügend Zeit für alle Formalitäten am Flughafen zu haben. Zur Verpflegung gibt es für jeden ein Lunchpaket vom Hotel. Wir fliegen etwa eine Stunde mit Egypt Air von Kairo nach Luxor. Durch den zeitigen Flug haben wir nun genügend Zeit, die Sehenswürdigkeiten in Luxor West (das heißt westlich des Nils) zu besuchen.
Unser erstes Ziel ist das Tal der Könige. Da wir sehr früh am Tag hier sind, ist es noch nicht so heiß und voll an den Königsgräbern. Mit der Eintrittskarte können wir je drei Gräber nach Wahl besichtigen. Für einige Gäste ist das Tal der Könige ein Höhepunkt der Reise. Wir verbringen etwa 2,5 Stunden hier mit Besichtigungen und Erläuterungen unseres Reiseleiters Aladin. In den Grabgängen und Grabkammern sieht man herrliche Reliefs und Malereien mit Hieroglyphen und Szenen aus der ägyptischen Mythologie. Einige Gäste besuchen sogar die sehenswerten Gräber, die weiter oben im Tal liegen und die einen kleinen Fußmarsch voraussetzen. Alle sind begeistert! Dann fahren wir weiter zum Tempel der Pharaonin Hatschepsut. Die terrassenförmig angelegte Tempelanlage ist die  größte erhaltene Tempelanlage am Westufer des Nils in Luxor. Es ist sehr heiß, etwa 40°C, sodass einige Gäste nach einer kurzen Besichtigung des Tempels im Caféhaus lieber ein kaltes Getränk genießen.
Auf der Weiterfahrt zu den Memnon-Kolossen besuchen wir eine Alabaster-Werkstatt, in der aus Alabaster, Basalt und anderen Gesteinen allerlei Vasen, Schalen und Figuren gefertigt werden. Der Meister erklärt uns, wie man bestimmte Steine erkennt. Es gibt einen Tee und wir können uns im Verkaufsraum nach Souvenirs für zu Hause umsehen.
Danach machen wir einen Fotostopp an den riesigen Kolossalstatuen der einstigen Tempelanlage des Pharaos Amenophis III., die so genannten Memnon-Kolosse flankierten einst den Eingangspylon des 500 Meter langen Königstempels.
Zur Mittagszeit erreichen wir schließlich wieder die Stadt Luxor und unser Kreuzfahrtschiff für die Nilkreuzfahrt, die MY „Mirage“. Unser Gepäck wird vom Schiffspersonal vom Bus auf das Schiff gebracht und wir genießen einen kleinen Begrüßungsdrink in der Bordbar. Wir erledigen die Formalitäten für den Check In und können unsere Kabinen beziehen. Die Kabinen sind relativ geräumig und mit Flachbild-TV, Telefon, Kühlschrank, Safe, Klimaanlage, Sitzecke und Bad mit Dusche/WC und Fön ausgestattet. Die „Mirage“ gehört zu den besten Kreuzfahrtschiffen auf dem Nil. Da sie über Elektromotoren-Antrieb verfügt, ist der Geräuschpegel während der Fahrt gleich Null. Ich bin selbst schon mit einem Dieselmotorenschiff auf dem Nil gefahren und habe die Lautstärke und die Vibrationen eines solchen Schiffes erlebt. Ich kann nur sagen, dass die „Mirage“ eine hundertprozentige Verbesserung für unsere Nilkreuzfahrt ist. Hier müssen Sie nicht mit Gehörschutz schlafen!
Das Mittagessen nehmen wir im Bordrestaurant ein. Alle Mahlzeiten werden als Buffet gereicht. Es gibt immer warme und kalte Speisen. Am Nachmittag findet auf dem Sonnendeck an den meisten Tagen eine Teestunde statt, bei der wir Tee oder Kaffee sowie Kekse und Kuchen genießen können. Das Sonnendeck bietet zahlreiche Sitzgruppen im Schatten, Sonnenliegen und einen kleinen Pool zum Erfrischen. Diesen nutzen wir an diesem Nachmittag, denn noch haben wir das Glück, fast allein auf dem Schiff zu sein. Die Kreuzfahrt beginnt erst am nächsten Tag. Die Gäste genießen die Freizeit an Bord. Wir haben etwas Schlaf nachzuholen und einige unternehmen einen Spaziergang an der Uferpromenade.

5./6. Tag: Nilkreuzfahrt von Luxor, über Edfu nach Assuan

Den heutigen Tag verbringen wir komplett an Bord unseres Schiffes „Mirage“. Das Sonnendeck lädt zum Entspannen ein. Höhepunkt des Tages ist das Passieren der Schleuse bei Esna. Mit kleinen Booten kommen Händler an unser Schiff und bieten uns Souvenirs an. Nach dem Abendessen findet eine Galabia-Party in der Bar statt. Einige von uns kaufen sich im Bordshop eines der hübschen Gewänder (Galabia) für 5 bis 10 Euro. Wir haben eine Menge Spaß am Abend.
Das Schiff bleibt die ganze Nacht in Edfu liegen.
Am nächsten Morgen steht nach dem Frühstück an Bord ein Besuch des Horus-Tempels in Edfu auf dem Programm. Mit dem Bus gelangen wir zum Tempel. Er wurde zur ptolemäischen Zeit erbaut und ist dadurch noch sehr gut erhalten. Der riesige Eingangspylon, die Säulen und die Reliefs des Tempels zeigen Hieroglyphen und Darstellungen der ägyptischen Mythologie, beispielsweise den Kampf von Horus und Isis gegen den "bösen" Gott Seth. Auch die Parfümherstellung der alten Ägypter wird hier auf Reliefs an den Tempelwänden dargestellt.
Schon am Vormittag legt unser Schiff ab nach Kom Ombo und nachmittags weiter nach Assuan. Aladin erzählt uns in einer Gesprächsrunde am Nachmittag allerlei Wissenswertes zum Leben in Ägypten und zur ägyptischen Kultur. Am Abend gibt es eine nubische Show in der Bar mit Tänzen und traditioneller Musik. Die Nacht verbringen wir auf dem Schiff in Assuan.

7./8. Tag: Erkundungen in Assuan und Ausflug nach Abu Simbel

Auch die nächsten beiden Nächte liegt unser „schwimmendes Hotel“ in Assuan und wir können die grüne Stadt im Süden Ägyptens in aller Ruhe erkunden. Assuan ist für mich die schönste Stadt am Nil. Alles geht ruhiger zu als in Kairo oder Luxor, die vielen Inseln im Nil und die zahlreichen Grünflächen machen den Reiz dieser Region aus. Wieder früh (7 Uhr) geht es los zu unserem ersten Ausflug. Wir besuchen den Assuan-Staudamm, der den riesigen Nasser-See und den Weiterlauf des Nils trennt. Danach setzen wir mit dem Boot zur Insel Agilkia übe.
Hier steht heute der Isis-Tempel, der einst auf der Nachbarinsel Philae gebaut wurde, beim Bau des Assuan-Staudamms aber in den Fluten des Nasser-Sees versunken wäre. Wie Abu Simbel wurde der Tempel versetzt. Auch der Isis-Tempel stammt aus ptolemäischer Zeit und ist gut erhalten. Unser Reiseleiter Aladin zeigt uns die Tempelanlagen und erklärt uns die Geschichte der Götter und des Tempels selbst. Wie immer können wir die Anlage dann in freier Zeit auch selbst noch auf uns wirken lassen und jede Menge Fotos machen. Café und Souvenirshops sind auf der kleinen Insel natürlich auch zu finden.
Mit dem Boot setzen wir wieder auf das Festland über und besuchen eine Parfümerie in Assuan. Hier wird allerdings nicht nur Parfüm hergestellt, sondern auch medizinische Essenzen, Massageöle und die passenden Flacons dazu. Wir lauschen den interessanten Erklärungen der Mitarbeiter und lernen den Unterschied zwischen Essenzen, Parfümen und Ölen kennen - und das mit allen Sinnen. Wir riechen, schmecken und fühlen verschiedene Proben. Wer möchte, kann bei einer kleinen Massage auch die Wirkung von Eukalyptus- und Sandelholzöl auf seiner Haut probieren.
Bevor wir zum Mittagessen zum Schiff zurückkehren, besichtigen wir noch den Steinbruch in Assuan, in dem ein unvollendeter, riesiger Obelisk zu sehen ist. Man bekommt eine Vorstellung davon, wie die alten Ägypter ihre Obelisken in einem einzigen Stück aus dem Fels geschlagen haben.
Am Nachmittag fahren wir mit dem Boot zu einem typischen nubischen Dorf. Hier bestaunen wir das Wohnhaus einer nubischen Familie, trinken Malventee, Mokka oder schwarzen Tee mit Minze und können sogar eines der kleinen Nilkrokodile streicheln, die hier von den Nubiern gehalten werden. Einige von uns lassen sich auch ein Henna-Tattoo auf die Haut malen - eine schöne Erinnerung an die Reise, die etwa 3-4 Wochen hält. An den zahlreichen Verkaufsständen im Dorf können wir auch wieder hübsche Souvenirs kaufen.
Am nächsten Morgen geht es sehr früh los, denn heute ist unser fakultativer Ausflug nach Abu Simbel. Alle Gäste unserer Reisegruppe kommen mit.
Abu Simbel sollte man sich wirklich anschauen, wenn man schon mal hier in Südägypten ist. Nach einem Tee oder Kaffee an Bord und einem Lunchpaket für unterwegs fahren wir um 3 Uhr morgens mit dem Reisebus los nach Abu Simbel. Zunächst geht es an eine Sammelstelle in Assuan, an der alle Busse registriert werden. Im ersten und letzten Bus des Konvois fährt auch ein Polizist mit. Die Fahrt führt 3 Stunden auf einer Asphaltstraße durch die Wüste. Wir nutzen die Zeit für eine Schlaf-Verlängerung. Natürlich nur bis zum Sonnenaufgang, denn den sollte man sich wirklich nicht entgehen lassen!
In Abu Simbel verbrachten wir etwa 2 Stunden. Aladin erklärte uns die Sehenswürdigkeiten der beiden großen Tempel von Ramses II. und seiner Frau Nefertari. Obwohl ich schon zum zweiten Mal hier war, beeindruckten mich diese einmaligen Bauwerke genauso wie ein Jahr zuvor. Für mich gehören die Felsentempel von Abu Simbel zu den Highlights Ägyptens.
Zum Mittagessen sind wir zurück in Assuan. Nach einem kleinen Mittagsschläfchen oder einer Abkühlung im Pool gehen wir am Nachmittag noch einmal von Bord. Mit einem der typischen Segelboote - einer Felukke - fahren wir zur Kitchener Insel in Assuan. Hier befindet sich ein wunderschöner grüner botanischer Garten mit Pflanzen, Palmen und anderen Bäumen aus der ganzen Welt. Das satte Grün ist eine Wohltat für die Augen!
Sanft gleitet die Felukke bei unserer Rückfahrt über den Nil und die Abendsonne taucht die Umgebung in ein tolles warmes Licht. Wir genießen die Ruhe, die Aussicht und das leise Plätschern des Nils. Jede Minute bietet andere wunderbare Fotomotive!

9./10. Tag: Nilkreuzfahrt von Assuan nach Luxor – Karnak–Tempel und Luxor–Tempel

Nach den zwei Tagen in Assuan beginnt heute unsere Nilkreuzfahrt zurück nach Luxor. Unterwegs stoppt unser Schiff wieder in Kom Ombo und wir besichtigen den Doppeltempel, der hier für die beiden Götter Horus und Sobek errichtet wurde. Es ist der einzige Tempel, in dem zwei Götter gleichrangig verehrt wurden. Gut erhaltene Reliefs und Säulen zeigen Darstellungen der Götterwelt und aus der Medizin der alten Ägypter.
Am Abend erreicht das Schiff Esna und legt früh am Morgen (gegen 4 Uhr) erneut ab in Richtung Luxor. Gegen 8 Uhr erreichen wir schließlich Luxor, den Ausgangsort unserer Nilkreuzfahrt. Während wir auf der Hinreise Luxor-West, also das Tal der Könige westlich des Nils, besucht haben, steht heute Luxor-Ost auf unserem Reiseprogramm. Denn auch in der Stadt selbst gibt es einiges zu entdecken. Erstes Ziel ist der Karnak-Tempel, die größte Tempelanlage überhaupt. Mehrere Pharaonen haben hier ihre Architekten und Handwerker wirken lassen. Wir besichtigen den Tempel mit seinen Pylonen, Säulengängen, Obelisken, Statuen und dem heiligen See etwa zwei Stunden zusammen mit unserem Reiseleiter und auf eigene Faust. Die schiere Größe ist einfach überwältigend!
Der riesige Karnak-Tempel und der kleinere Luxor-Tempel waren einst mit einer Sphingenallee verbunden, die durch die ganze Stadt führte. Diese wird jetzt restauriert und soll in einigen Jahren wieder komplett zu sehen sein. Dafür werden Häuser abgerissen, Straßen umgeleitet und es herrscht derzeit etwas Chaos in der Stadt. Vielleicht wird ganz Luxor in ein paar Jahren wie ein einziges Freiluftmuseum wieder die alte Pharaonenstadt zeigen. Man darf gespannt sein …
Nach dem Karnak-Tempel besichtigen wir den Luxor-Tempel. Neben der pharaonischen Tempelanlage gibt es hier eine Moschee und Zeugnisse des Christentums. Teilweise hatten die Christen die Tempelwände nämlich verputzt und mit christlichen Motiven bemalt. Das ist wirklich interessant, Hieroglyphen neben christlichen Fresken zu sehen.
Einige Gäste hatten sich den Besuch  einer Papyrusfabrik gewünscht. Diesen Wunsch kann man am besten in Luxor erfüllen, denn hier gibt es die besten Papyruswerkstätten. Papyrus war das Papier der alten Ägypter. Damals wie heute wird es von handgemalten Motiven aus der ägyptischen Mythologie und Kultur geziert - ein schönes Souvenir für Zuhause!
Am Abend bieten wir als zweiten fakultativen Ausflug, den Besuch der Ton- und Lichtshow im Karnak-Tempel an. Alle kommen wieder mit. Gemeinsam erleben wir den Karnak-Tempel noch einmal am Abend. Mit Lautsprechern und farbigen Scheinwerfern werden wir durch die Tempelanlage geführt und erfahren auf emotionale Weise noch einmal so viel Wissenswertes zum Tempel, zu den Pharaonen und zur ägyptischen Götterwelt. Am heiligen See sitzen wir auf den Tribünen und verfolgen die Show. Alle sind ergriffen und begeistert von der Vorführung. Ein tolles Erlebnis! Wir verbringen die letzte Nacht an Bord der „Mirage“. Morgen beginnt unser Wüstenabenteuer.

11. Tag: Beginn der Oasentour: Fahrt zur Oase Kharga – alter Friedhof von Bagawat

Nach dem Frühstück an Bord verlassen wir unser Kreuzfahrtschiff und steigen in unseren modernen Reisebus um. Jetzt geht es los in die ägyptische Wüste, die genauer gesagt Libysche Wüste heißt. Die Etappe bis zur ersten Oase namens Kharga reisen wir noch mit dem Bus, denn wir bewegen uns heute nur auf der asphaltierten Straße. Wir werden den ganzen Tag von einem Auto der Touristen-Polizei begleitet und passieren viele Kontrollstellen an der Wüstenstraße. Sicherheit wird hier von den ägyptischen Behörden wirklich groß geschrieben.
Nach etwa drei Stunden Fahrt erreichen wir die Oase Kharga. Freundlich werden wir von den Schulkindern und Jugendlichen begrüßt, die gerade vor ihrer Schule versammelt sind.
Wir besuchen eine kleine Töpferei, in der uns die Mitarbeiter das Töpfern und das Bemalen und Verzieren der traditionellen Tongefäße vorführen. Alles wird hier wieder in Handarbeit hergestellt. In einem kleinen Laden können wir für ganz wenige ägyptische Pfund wunderbare Souvenirs kaufen - Vasen, Schalen und Dosen aus terrakottafarbenem oder bunt bemaltem Ton.
Wir fahren weiter durch die Oase Kharga, die viele Kilometer lang ist und aus mehreren Orten besteht. In der größten Stadt leben 200.000 Einwohner. Im Umfeld der Orte wird Landwirtschaft betrieben und auch in den Orten selbst findet man viele grüne Flächen. Unsere Mittagspause verbringen wir in Bagawat, einem kleinen Ort am Rande der Oasen-Hauptstadt Qasr Charga. Wir werden unter einem Dach aus Palmenblättern mit typischen ägyptischen Spezialitäten bewirtet. Der Imbiss ist einfach, aber durchaus interessant. Man merkt, dass wir nicht mehr in den Touristenstädten am Nil sind, sondern wirklich im Hinterland, wo selten große Touristengruppen unterwegs sind. Die Toiletten sind natürlich auch nicht mehr so komfortabel ;-).
Nach dem Mittagssnack heißt es Hände waschen in der heißen Quelle. Dann besichtigen wir mit unserem Reiseleiter Aladin den alten christlichen Friedhof von Bagawat. Er ist einer der ältesten christlichen Friedhöfe der Welt aus dem 3. bis 6. Jahrhundert. Wir bestaunen die Grabkapellen, die im Inneren mit christlichen Motiven bemalt sind. Das Gelände liegt auf einer Anhöhe und ist sehr weitläufig, nicht zu vergleichen mit den Friedhöfen, wie wir sie heutzutage kennen. Nur ein paar hundert Meter entfernt befindet sich der Hibis-Tempel, den wir aufgrund von Restaurierungsarbeiten allerdings nicht besichtigen können.
Am Nachmittag beziehen wir unser 4-Sterne-Hotel „Pioneer“ in der Oase Kharga. Wir hatten nicht erwartet, hier so ein modernes und gut ausgestattetes Hotel vorzufinden. Alle sind angenehm überrascht. Die Zimmer sind groß und komfortabel eingerichtet mit Bad/WC, Telefon, TV, Minibar und Klimaanlage. Im Innenhof der Hotelanlage gibt es eine große Grünfläche mit einem großen Pool, den einige von uns gleich für ein erfrischendes Bad nutzen.
Am späten Nachmittag erwarten uns zum ersten Mal unsere Jeeps. Wir fahren auf eine Anhöhe oberhalb des Ortes, um den Sonnenuntergang zu bewundern. Aladin überrascht uns mit einem Geschenk - einem weißen, leichten Kopftuch für jeden. Natürlich wird es uns gleich in traditioneller Form um den Kopf gebunden und wir haben eine Menge Spaß. Ein Gruppenbild mit unserer neuen Kopfbedeckung darf da nicht fehlen. Nachdem wir den zügigen Sonnenuntergang genossen haben, werden wir mit den Jeeps in die Stadt gefahren und unternehmen einen kleinen Bummel entlang der Marktstraße. Nach einem erlebnisreichen Tag und nach dem Abend-Buffet im Hotel fallen wir in unsere Betten.

12. Tag: Jeeptour durch die Wüste – Oase Dakhla – Altstadt Al Qasr – Oase Farafra – Übernachtung in der Weißen Wüste

Heute beginnt unsere Jeeptour durch die Wüste. Je drei oder vier Gäste fahren in einem Jeep. Insgesamt haben wir für unsere Gruppe fünf Jeeps mit je einem erfahrenen Fahrer. Aladin fährt im ersten Jeep mit und ich als Reisebegleiterin bilde die Nachhut im letzten Wagen. Auch ein Polizist ist mit uns unterwegs. Das Gepäck wird im Kofferraum verstaut und für alle ist genügend Mineralwasser in den Autos. Unsere kleine Jeep-Karawane setzt sich in Bewegung. Unser erstes Ziel ist die Oase Dakhla. Unterwegs machen wir aber noch einen Stopp am „Kamel-Felsen“, eine Felsformation aus Sandstein, die aussieht wie ein liegendes Kamel. Aladin zeigt uns unglaubliche neun verschiedenfarbige Sandarten von schwarzem über gelben, orangen und roten bis zu weißem Sand. Wir gelangen zur Oase Dakhla.
Besonders sehenswert ist hier die Altstadt Al Qasr, die nicht mehr bewohnt ist und heute ein riesiges Freiluftmuseum darstellt. Wir gehen durch schmale Gassen, Höfe und Häuser, die aus braunen, getrockneten Nilschlammziegeln gebaut sind. Aladin zeigt uns die kleine Moschee mit der Kuppel und dem Minarett aus Nilschlamm und Lehm, eine hölzerne Getreidemühle, eine alte Olivenölpresse und den ehemaligen Gerichtshof der Stadt. Es ist wie ein Ausflug in eine andere, längst vergangene Welt. Al Qasr muss man gesehen haben!
Unsere Jeeptour führt uns weiter. Vor der nächsten Oase Farafra verlassen wir die Asphaltstraße und machen einen Abstecher zum Großen Sandmeer. Hier ist die Wüste sehr flach und besteht nur aus feinem hellen Sand. In der Ferne lässt die heiße Wüstensonne die Sandoberfläche flimmern und spiegeln wie eine Wasserfläche - eine typische Fatamorgana! Nun können die Jeeps einmal zeigen, was sie können, als wir im „Affenzahn“ über das riesige Sandmeer preschen.
Wir kehren zurück auf die Asphaltstraße und kommen in der Oase Farafra an. Hier machen wir unsere Mittagspause in einem kleinen Café. Es gibt das gewohnte Fladenbrot mit verschiedenen Aufstrichen sowie frisches Obst und Gemüse aus der Oase. Im Anschluss fahren wir zu einer der berühmten heißen Quellen der Region. Das Wasser ist schwefelhaltig und 34°C warm. Die Lufttemperatur beträgt etwa 40°C, dennoch nutzen einige der Gäste das Wasserbecken für ein Bad, andere lassen sich nur die Füße vom warmen Wasser umspülen.
Wenig später erreichen wir den wohl schönsten der ägyptischen Wüste - die Weiße Wüste. Sie bekommt ihren Namen durch das strahlende Weiß des Kalksteins, der vor Millionen von Jahren der Meeresboden eines riesigen Ozeans war. Schon jetzt ist die Landschaft beeindruckend, aber es kommt noch besser! Bald verlassen wir die Straße und fahren hinein in die Weiße Wüste. Bei einigen Fotostopps und kleinen Spaziergängen entstehen am späten Nachmittag die schönsten Fotos. Besonderes Fotomotiv ist eine der bekanntesten Felsformationen, das so genannte „chicken“ (= Huhn). Das warme Licht der Abendsonne lässt die weißen Kalksteinfelsen in verschiedenen Farbtönen strahlen.
Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir unser Zeltcamp inmitten der Weißen Wüste. Alles ist schon aufgebaut und vorbereitet, nur für unsere kleine Reisegruppe. Mehr als 160 Kilometer wurden die großen Zelte, die Ausrüstung und die Lebensmittel für uns bis hier her transportiert. Die Zelte sind sehr geräumig, mit Teppich ausgelegt und mit je einer oder zwei Klappliegen und einem kleinen Tisch ausgestattet. Wir schlafen also nicht auf dem Boden, sondern auf Liegen, die mit Matratzen, Bettlaken, Kissen und Steppdecken bezogen sind. Außerdem steht ein kleines Zelt mit Chemie-Toilette zur Verfügung und Kanister mit Wasser zum Waschen. Das Camp-Personal bringt auf Wunsch das Reisegepäck in das private Zelt. Man braucht auf nichts zu verzichten.
Das Abendessen wird gemeinsam im großen Beduinenzelt eingenommen. Eigens angereistes Kochpersonal zaubert für uns Suppe, Reis, eine Art Gulasch und gegrilltes Hühnchen. Dazu gibt es Fladenbrot, Obst und Gemüse. Wir lassen es uns schmecken und nehmen uns richtig viel Zeit zum Essen, Trinken und für Gespräche in dieser beeindruckenden Kulisse. Nach dem Essen setzen wir uns um das Lagerfeuer. Die Ägypter singen und musizieren für uns und es wird zum Tanz um das Feuer gebeten. Im Feuer wird ein Kessel mit Wasser erhitzt und es gibt den traditionellen schwarzen Tee. Wir genießen Lagerfeuer-Romantik pur! Der gigantische Sternenhimmel mit Sternschnuppen, Milchstraße und funkelnden Sternen scheint zum Greifen nah zu sein. Diese Nacht werden wir nie wieder vergessen!
Lange sitzen wir noch draußen unter freiem Himmel, bevor wir uns schließlich in unsere Zelte zurückziehen. Die Temperatur fällt nachts ein ganzes Stück. Bei uns waren es schätzungsweise 15°C in der Nacht. Man sollte lieber ein paar warme Sachen bereit legen. Auch eine Taschenlampe ist empfehlenswert, denn in der Wüste ist es wirklich stockdunkel.

13. Tag: Jeeptour Weiße Wüste – Kristallberg – Schwarze Wüste – Oase Bahareya

Am nächsten Morgen sind die meisten Gäste schon wach, um den Sonnenaufgang in der Wüste nicht zu verpassen. Wieder ergeben sich tolle Fotomotive! Das Frühstück gibt es unter freiem Himmel in der Morgensonne. Wir lassen uns den frisch am Feuer gebrühten Kaffee und Tee und das vom Camppersonal vorbereitete Essen schmecken. Schon kurz nach 6 Uhr ist das Gepäck in unseren Jeeps verladen und unsere Wüstentour geht weiter.
Immernoch fahren wir durch die Weiße Wüste mit ihren skurrilen Kalksteinformationen, die wir bei einigen Fotostopps bewundern. Danach folgen große Sandflächen mit bergigem Gelände. Wir fahren teils querfeldein durch den Sand und teils auf der asphaltierten Straße. Nächste Sehenswürdigkeit ist das Gebiet des so genannten Kristallbergs. Wir halten an einer Stelle, an der wir ein paar kleinere Felsen mit weißen Quarz-Kristallen sehen.
Wir passieren einen kleinen Ort, in dem wir in einem Café eine Toilettenpause einlegen. Und dann geht es weiter durch die Wüste. Riesige Sanddünen laden unsere Fahrer ein, ihr Können zu zeigen. Wir haben viel Spaß und Bauchkribbeln, als wir die Dünen fast senkrecht hinauf und hinunter fahren. Jeder begeisterte Autofahrer kommt hier auf seine Kosten!
Wieder ändert sich das Aussehen der Wüste. Nun ist das Gestein eher schwarz, denn es ist vulkanischen Ursprungs. Daher wird dieser Teil der ägyptischen Wüste auch Schwarze Wüste genannt. Den nächsten Halt machen wir an einer der größten Sanddünen. Sie ist ungefähr 50 Meter hoch und die meisten von uns erklimmen die Düne entlang des Kammes.
Von hier oben können wir wunderbare Fotos machen. Durch die Schwarze Wüste gelangen wir schließlich zur Oase Bahareya und unser Hotel „Bawity“. Wie eine Art Höhlenhotel scheint die Anlage direkt aus dem Fels gehauen zu sein. Die Gebäude und Terrassen wurden aus großen Felssteinen gemauert. Dadurch wirkt die kleine Hotelanlage sehr urig und landestypisch. Wir freuen uns nach der Nacht in der Wüste natürlich erstmal auf eine wohltuende Dusche. Die Zimmer sind sehr groß und urig, aber einfach eingerichtet. Fernseher, Telefon und Klimaanlage gibt es nicht, dafür aber Ventilatoren und gemütliche Sitzgruppen auf den Terrassen vor den Zimmern. Nach dem Mittagessen in dem kleinen Hotelrestaurant und nachdem wir uns alle ein wenig frisch gemacht haben, starten wir am Nachmittag zu einer kleinen Besichtigungstour rund um die Oase Bahareya. Wir besuchen die Sammlung der Goldenen Mumien und zwei Grabanlagen, in denen man schöne Grabmalereien bewundern kann. In den Gräbern liegen keine Könige, sondern Adlige, die zu Zeiten der alten Ägypter scheinbar einen hohen Rang hatten und sich solche Grabanlagen leisten konnten. Durch enge, niedrige Gänge steigen wir hinunter.
Dann erwartet der Alexandertempel unseren Besuch. Es ist der einzige Tempel, der zu Ehren Alexanders des Großen in Ägypten errichtet wurde. Alexander soll natürlich auch selbst hier gewesen sein auf seinem Weg zur Oase Siwa, in der er das berühmte Orakel befragte. Der Tempel ist allerdings nicht mit den Tempelanlagen in Luxor und Oberägypten zu vergleichen. Er besteht lediglich aus zwei kleinen Kammern, von denen nicht viel erhalten ist.
Den Rest des Tages verbringen wir am Hotelpool, beim Abendessen und in gemütlicher Runde in der Kaminecke des Hotels. Bei arabischem Tee und netten Gesprächen in der angenehmen Abendluft lassen wir den Abend ausklingen.

14. Tag: Jeeptour durch die Wüste – Waltal und Wadi Hitan – Qarun–See und Oase Fayoum

Früh um 6 Uhr packen wir erneut unsere Koffer in die Jeeps und starten nach dem Frühstück im Hotel unsere Tagesetappe in Richtung Norden. Zunächst entlang der Straße mit einem Stopp an einem Rasthof biegen wir bald wieder ab hinein in die Sandwüste. Gegen 9 Uhr erreichen wir eine Ebene, die vor einigen Jahrzehnten noch von einem ehemaligen Zufluss des Nils überflutet war. Hier stehen bis heute noch ein paar Dornenbüsche und Bäume und man findet sogar noch leere Schneckenhäuser, Zeugnisse des einstigen Wasservorkommens.
Nach einer weiteren Stunde Fahrt durch die beeindruckende Wüstenlandschaft gelangen wir zum Wadi Hitan - eine kleine Siedlung aus ein paar Häusern inmitten der Wüste, im so genannten Waltal. Dieses Tal heißt so, weil hier zahlreiche maritime Fossilien gefunden wurden. Auf einem Rundgang kann man die Funde bestaunen: das Skelett eines Wals, Dinosaurier-Knochen, versteinerte Mangroven-Bäume und Fossilien von anderen Meeresbewohnern. Zum Mittag gibt es heute ein Lunchpaket mit belegten Brötchen, Obst und Getränken. Nach einer halben Stunde Fahrt verlassen wir die Wüste und sehen den Qarun-See vor uns liegen. Wir besuchen den einzigen Wasserfall Ägyptens, der zugegebenermaßen ehr klein und nicht gerade wohlriechend ist J. Dennoch kann man von ihm in jedem Ägypten-Reiseführer lesen und wenn man schon einmal hier ist, lohnt sich ein kleiner Zwischenstopp. Mit einigen Fischern, die hier arbeiten unternehmen wir eine kleine Bootsfahrt mit einfachen Ruderbooten auf dem Qarun-See. In dem Café lassen wir uns ein kühles Getränk oder einen Tee schmecken.
Am späten Nachmittag erreichen wir die Stadt Fayoum in der gleichnamigen Oase. Eigentlich ist Fayoum keine klassische Oase, denn das Wasser kommt nicht aus unterirdischen Quellen, sondern aus dem Qarun-See, der wiederum vom Nil gespeist wird. Wir fahren in die Innenstadt, die aus einem alten und einem modernen Stadtteil besteht. Wir statten den alten hölzernen Wasserrädern einen Besuch ab, die die Stadt schon früher über unterirdische Kanäle mit Wasser versorgten. Aladin erklärt uns alles Wissenswerte zum Kanalsystem und zur Stadt Fayoum.
Gegen 17 Uhr kommen wir an unserem Hotel „Auberge“ in Fayoum an, das direkt am Qarun-See liegt. Es ist eine sehr schöne Hotelanlage, die mit 5-Sternen kategorisiert ist und einst das Jagdhaus von König Faruk war, einer der letzten ägyptischen Könige im 20. Jahrhundert. Im Außenbereich gibt es eine große Poolanlage und Sonnenterrassen. Auch die Zimmer sind groß und komfortabel eingerichtet. Sie verfügen über Bad mit Wanne, WC und Fön, TV, Telefon, Minibar und Klimaanlage. Das Abendessen nehmen wir im Hotelrestaurant als 3-Gang-Menü ein. Auch hier entspricht die Qualität der eines 5-Sterne-Hotels. Den Abend lassen wir ganz entspannt ausklingen.

15. Tag: Pyramide von Meidum – Flughafen Kairo – Heimflug

Heute ist leider schon der letzte Tag unserer Reise. Es geht weiter mit dem Reisebus. Da unser Flug erst am Nachmittag startet, nutzen wir den Vormittag für die Besichtigung der Pyramide von Meidum, welche etwa eine Stunde von Fayoum entfernt liegt. Die Pyramide ist ein Vorgänger der großen Pyramiden von Giseh, was man an der Stufen-Bauweise erkennt. Wer möchte, kann sogar in die Pyramide hinein gehen und hinunter in die Grabkammer steigen.
In unserem modernen Reisebus fahren wir anschließend etwa zwei Stunden nach Kairo. Aladin erzählt uns unterwegs noch allerlei Wissenswertes zur ägyptischen Hauptstadt. Auch für einen kleinen Mittagssnack bleibt noch Zeit. Gegen 13 Uhr erreichen wir den Flughafen von Kairo. Nun heißt es Abschied nehmen von Ägypten und von unserem Reiseleiter Aladin, der uns die ganzen zwei Wochen durch Ägypten geführt hat. Ein Mitarbeiter unserer ägyptischen Partner-Agentur hilft uns beim Check In im Flughafen. Wieder müssen wir ein Formular ausfüllen - diesmal für die Ausreise. Gemeinsam füllen wir alles aus. Sonst klappt alles problemlos und unser Flug mit Lufthansa startet mit etwas Verspätung in Richtung Frankfurt. Das Umsteigen in Frankfurt wird nochmal etwas stressig, denn wir müssen wieder sehr weit von einem Terminal zum nächsten laufen. Außerdem wird gebaut und es gibt längere Wege und wir müssen noch einmal durch die Passkontrolle und Handgepäckkontrolle. Dann haben wir es endlich geschafft und unser Flug zurück nach Dresden bzw. Leipzig startet. Hier angekommen werden wir bereits von unseren Haustür-Transfer-Chauffeuren erwartet und bequem nach Hause gefahren. Auf Wiedersehen!

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Liebe Damen und Herren

Das war eine krasse . Diese Rundreise hat immer noch bis heute dei beste Erinnerungen meines Lebens.

Ich wuensche mir gerne , dass ich die Reise nochmal unternehen kann.

Besten Dank
Alaa MOsaad

Alaa Mosaad
16.01.2016