Reisebericht: Rundreise Afrika – Namibia, Botswana und Simbabwe

30.08. – 12.09.2019, 15 Tage Naturreise: Windhoek – Etosha Nationalpark – Sambesi–Region am Okavango und Kwando – Sambesi – Chobe–Nationalpark & Victoria Wasserfälle – ab 2026 17 Tage mit Erongo Gebirge


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Vom trockenen Etosha-Nationalpark durch die saftig-grünen Sambesi-Region (Caprivi) und den tierreichen Chobe-Nationalpark zu den gewaltigen Victoria-Wasserfällen.
Ein Reisebericht von
Annett Müller
Annett Müller

30./31.08.2019: Namibias Sonne heißt uns Wilkommen

Über 10.000 km trennen Deutschland und Namibia. Das heißt über 15 h verbringen wir im Flugzeug. Am späten Vormittag des 2. Tages empfängt uns die Sonne Namibias. Es ist noch etwas frisch, aber das wird sich schnell ändern. Der kleine Wirbelwind Dagmar, unsere Reiseleiterin und unser starker Fahrer Brian, ein Baster (Baster ist hier kein Schimpfwort!) aus Rehoboth begrüßten uns am Flughafen in Windhoek. Schnell wechseln wir an der Bank unsere mit gebrachten € oder ziehen am Automaten Namibische Dollar. Danach besteigen wir den Safaritruck. Bevor wir zur Entdeckertour durch das beschaulich wirkende Windhoek starten, stürmen wir noch eine Shopping-Mall und decken uns mit Peacefull Sleep und Adaptern ein. Danach fahren wir ins alte Zentrum der Stadt und die Sonne strahlt warm auf uns herab. Wir halten an der Alten Feste, die leider ihr Dasein vor sich hin fristet. Durch die zerbrochenen Fensterscheiben erspähen wir ein Stückchen der Bronzestatue des Südwesters, der vor einigen Jahren noch stolz vor der Feste ritt. Neben der Feste steht nun die „Kaffeemaschine", das neue Unabhängigkeitsmuseum mit der Statue des 1. Präsidenten Sam Nujoma davor und daneben das Genozid-Denkmal. Am Tintenpalast begrüßen uns jubelnd mehrere Hochzeitsgesellschaften. Der schöne Garten ist leider geschlossen, ebenso die Christuskirche, ein Wahrzeichen der Stadt. Anschließend fahren wir über die ehemalige Kaiserstraße. Windhoek ist heute eine moderne Stadt, viel wurde gebaut, Straßen unbenannt. Von der alten Zeit gibt es immer weniger zu sehen. Unser nächster Halt ist der Alte Bahnhof. Das Gebäude ist sehr sehenswert. Davor kann man alte Eisenbahnen bewundern. Am späteren Nachmittag erreichten wir unser Hotel Thule, welches auf einem Hügel liegt. Im Stammhotel von Eberhardt werden wir mit einem Glas Sekt aus der wilden Orange (Monkey Orange) begrüßt. Danach hatten wir freie Zeit, um uns nach der doch langen Anreise frisch zu machen. Auf der Hotel-Terrasse trafen wir uns später zum Sundowner, um bei einem kühlen Getränk die herrliche Aussicht zu genießen. Es war wieder ziemlich frisch geworden und wir schlüpfen in unsere dickeren Jacken. Zum Abendessen fahren wir in Joe's Beerhouse, welches auch bei den Einwohnern sehr beliebt ist. Das Restaurant bietet ein uriges, lustiges Ambiente zwischen Jägermeister, Wilhelm-Pieck-Straße und Jagd-Trophäen. Die Speisekarte ist lekker gefüllt und es dauert etwas länger, bevor wir unsere Auswahl getroffen haben. In gemütlicher Runde schlemmen wir Bushman Fire, Oryx oder Kudu, welches hier frisch vom Grill auf den Teller kommt. Beim kühlen Fassbier, Kaktusfeigenschnappes und eiem Sprinkbokkie lernt sich die Reisefamilie näher kennen. Danach gehen wir schnell ins Bett und freuen uns auf den richtigen Beginn unserer Reise am nächsten Tag.

01.09.2019: Safari am Mount Etjo

Nach einem entspannten Frühstück mit wunderbarer Aussicht und Sonnenschein, beladen wir den Truck und starten in Richtung Norden. Am Morgen ist es um diese Jahreszeit immer noch sehr kühl, doch je weiter wir nach Norden reisen, um so wärmer wird es. Die Asphaltstraße ist in den letzten Jahren mehrspurig ausgebaut wurden. Dagmar gibt uns einen ersten Überblick über Namibia und Brian hat das Lenkrad fest im Griff. In Okahandja machen wir eine Pause. Die Stadt ist eng mit der Geschichte der Hereros verbunden. Wir besichtigen den alten Soldatenfriedhof und die umzäumten Gräber hochrangiger Hereros. Später entdecken wir die klangvollen Popo-Berge, die eigentlich Busen-Berge heißen sollten. Bald biegen wir von der Teerstraße auf die Sand-Pad ab und kurze Zeit später erreichen wir die Mount Etjo Lodge im privaten Okonjati Wildreservat. Dieses große Wildreservat wurde vom bekannten Wildschützer Jan Oelofse gegründet. Etjo bedeutet Ort der Zuflucht. Die Lodge im maurischen Stil gleicht einer Oase, zumal wir gleich von Elefanten und Hippos am aufgestauten Okonjati-Fluß begrüßt werden. Wir checken ein und treffen uns anschließend zum Kaffeeklatsch mit selbstgebackenen Kuchen unterm Schattenbaum. Am späteren Nachmittag sitzen wir im Eisenschwein, dem Monstertruck der Lodge. Mit unserem Ranger pirschen wir durch die abwechslungsreiche, aber derzeit sehr trockene Landschaft des Reservates. Wir erfahren, dass aufgrund der Dürre die Tiere jetzt zugefüttert werden müssen, um zu überleben. Wir sehen Giraffen, Wasserböcke, Kudu, Kuh-Antilopen, Springböckchen, Impalas, seltene Eland-Antilopen, Warzenschweine sowie die scheuen Bergzebras. Ein Hippo platscht vor uns ins Wasser. Später entdecken wir eine Elefantenherde, doch ein aggressiver Elefantenbulle versperrt uns den Weg. Also geordneter Rückzug! Im Busch erspähen wir Gackeltrappen, Riesentrappen und ein, eigentlich nachtaktives Erdferkel, was für ein Glück! Auf meinen vielen Reisen durch Afrika habe ich noch nie eins live gesehen! An einer Futterstelle tummeln sich Breitmaulnashörner, die man hier im Reservat vor Wilderen besonders zu schützen versucht. Als die Sonne sich so langsam dem Horizont nähert zelebrieren wir unseren ersten, richtigen Sundowner mit G & T, Bierchen oder einem Glas Wein. Nach dem die Sonne verschwunden ist, wird es schlagartig dunkel, Schwarzafrika. In der Boma oder auch Lapa genannt wurde uns ein Cherry kredenzt. Beim romantischen Abendessen bei Kerzenschein und offenen Feuer genossen wir die leckeren Kreationen des Chefkochs, während Hippo, Eland & Co, draußen auf der kleinen Halbinsel ebenfalls dinierten.

02.09.2019: Kuchen in Outjo und Tiere im Etosha

Via Kalkrand fuhren wir zunächst auf Pad weiter. Unser heutiges Ziel war der Etosha-Nationalpark. In Outjo, dem Tor zum Etosha machten wir eine Pause. Während Brian unseren Truck mit Sprit versorgte, machten Dagmar und Annett Großeinkauf im Supermarkt und die Gäste bummelten durch den kleinen, hübschen Ort. Zur Mittagspause trafen wir uns im Garten des Farmstall-Cafes wieder. Das Cafe wird von einer Nama geführt, die perfekt schweizer-deutsch spricht. Durch das Anderson-Gate fuhren wir in den Etosha-Nationalpark und checkten die ersten Wasserlöcher wie das Ombika mit Erfolg ab. Giraffen, Zebras, Antilopen und auch ein Nashorn. Da in Namibia zur Zeit eine Dürreperiode herrscht, war es auch im Etosha staubig und trocken. Die Wasserlöcher ähnelten kleinen Pfützen. Im staatlichen Okaukuejo Rest Camp direkt im Park bezogen wir unsere Zimmer, jeden Falls die meisten. Am Wasserloch des Camps war gerade eine Elefantenherde vorbei gezogen, die wir leider verpassten. Am späteren Nachmittag war das Motto: Heia Safari zur ersten kurzen Pirschfahrt durch den Etosha Park und wir fuhren zum westlichen Rand der Pfanne. Uns begegneten Elefanten, Giraffen, Oryxe, Zebras und Gnus. Auch sahen wir einen Raubadler sowie einen Honigsdachs, der wahrscheinlich mit einer Schlange kämpfte. Dabei sahen ihm Schakal und Weißburzelsinghabicht zu. Eine lustige Erdmännchenfamilie entdecken wir am Straßenrand und noch ein einsames Spitzmaulnashorn. Als es dämmerte fuhren wir zum Camp zurück. Denn nach Sonnenuntergang schließen die Tore und wenn man zu spät kommt, muß man Strafe zahlen. Auf unserer Rückfahrt faszinierte uns abermals der Sonnenuntergang - ein gewaltiger, roter Feuerball über dem Turm von Okaukuejo. Nach dem Abendessen im Buffet-Restaurant des Camps trafen wir uns am beleuchteten Wasserloch. Pscht, pscht..... neben Elefanten, Giraffen, Warzenschweinen, Schakalen sowie Sitz- und Breitmaulnashörnern tummelten sich auch hier viele der menschlichen Spezies, natürlich hinter dem Zaun. Die meisten waren mit riesigen Kameras, klick, klick bewaffnet. Wir mit Amarula, gluck, gluck. Zu nächtlicher Stunde kam noch eine einsame Löwin zum Trinken. WOW, was für ein tierischer Auftakt im Etosha.

03.09.2019: Einmal durch den Etosha–Nationalpark

Die Nacht war kurz. Nach dem zeitigen Frühstück beluden wir den Truck. Heute wollten wir den Park von West nach Ost durchqueren. Über 300 km auf Sandpad. Ein langer Weg hoffentlich, tierischen Erlebnissen. Einen Plan gibt es im Etosha nie, der wird von der Natur beherrscht. Unser erster Abstecher führte uns an die Wasserlöcher Nebrowni und Salvadore. Gleich zum Anfang stolzierte ein starker, männlicher Junglöwe durch die Savanne auf uns zu und passierte die Pad direkt vor unserem Truck. Die Wasserlöcher waren an diesem Trag heiß begehrt. Riesige Zebra-Herden, gefolgt von Gnus, Antilopen und Giraffen marschierten durch die Weiten des Parks. Wiederum sahen wir ein Nashorn und später..... einen Leopard! Dieser gehörte uns ganz allein. Gemächlich spazierte dieser in der größten Mittagshitze an uns vorbei. Nun hatten wir bereits 4 der Big 5 im Kasten! Auf einen Büffel mußten wir noch warten, denn Büffel gibt es im Etosha nicht. Nach einem kurzen Stopp im Camp Halali fuhren wir an den Rand der Pfanne und blickten auf eine scheinbar nie endende, weiße Fläche - eine unendliche Weite. Vor dieser atemberaubenden Kulisse verbrachten wir unsere Mittagspause bei einem Picknick. Wir pirschten weiter nach Osten und bekamen noch einiges vor die Linse: Giraffen, Zebra-Streifen, Nashörner und am letzten Wasserloch eine super Kombination aus Elefanten, Giraffen und Hyäne. Nach einer Pause mit Zebramangusten im Camp Namutoni, einem alten Fort verließen wir den Park. 2 Giraffen verabschiedeten uns. Auf der Teerstraße fuhren wir nach Tsumeb, einer Kupfer-Minenstadt und viele machten erst einmal Augenpflege. Unser Ziel war das Kupferquelle Resort in Tsumeb. Schnell bezogen wir unsere modernen und äußerst komfortablen, klimatisierten Chalets. Zum Abendessen fuhren einige Gäste zum alten Minenhotel, während andere im Resort blieben und sich gesund schliefen. Das Essen im Minen-Hotel ist einfach Baie lekker, im Gegensatz zum Resort-Fastfood-Restaurant. Im Garten des Minenhotels nahmen wir Platz und wurden sofort von den Mitarbeitern umsorgt. Satt und müde gingen wir zu Bett.

04.09.2019: Von Tsumeb nach Rundu

Nach dem Frühstück fuhren wir zunächst nach Grootfontein und besuchten den hiesigen Supermarkt, um uns mit diversen Vorräten einzudecken. Vorbei am Berg Aukas fuhren wir am Mais-Dreieck entlang. Beim Dorf Mururani picknickten wir auf dem schön gestalteten Rastplatz. Weiter ging es entlang des Kavango-Flusses und die  Region wird immer grüner. Große, saftig grüne Bäume säumen die Teerstraße. Rechts und links die Dörfer der Kavangos mit ihren Rundhütten und kleine Verkaufsstände am Straßenrand, wo sie ihre Waren und Holzschnitzereien präsentieren. Von Dorf zu Dorf fahren die Bewohner mit schnittigen Kalahari-Ferraris (Eselskarren) und Ochsen-Schlitten. In Rundu, der Hauptstadt dieser Region fuhren wir ins das fruchtbare Überschwemmungsgebiet des Kavangos zu unserer nächsten Unterkunft. Wir wohnten in eigenen, kleinen Chalets in der wunderschönen Hakusembe River Lodge, direkt am Ufer des Kavangos. Vor dem großen Buffet-Abendessen mit musikalischer Unterhaltung genossen wir noch den faszinierenden Sonnenuntergang von der Terrasse.

05.09.2019: Durch in die Zambezi–Region (Caprivizipfel)

Nach dem Frühstück checkten wir aus und fuhren weiter nach Divundu. Hier am Ufer des Kavangos liegt die komfortable Divava-Lodge inmitten eines tropischen Gartens. Wir beziehen unsere traumhaft schönen, sehr geräumigen Chalets mit riesiger Terrasse und Blick auf dem Fluss. In den Chalets konnte man sich fast verlaufen, so groß waren sie! Luxus pur - das Badezimmer mit freistehender Wanne und Ausblick, Innen- und Außendusche, Ankleideraum und Himmelbett. In der Anlage gibt es auch ein schönes Spa (Massagen) mit Pool, im Hauptgebäude ein schönes Restaurant mit Terrasse und eine Bar. Am Nachmittag machten wir hier Kaffeeklatsch mit Tee/Kaffee und Kuchen. Danach schipperten wir mit dem Boot auf dem Kavango entlang. Wir sahen Fischer in kleinen Booten, die uns stolz ihre Beute, einen Tigerfisch zeigten; Jugendliche beim Baden (huch, daneben Krokodile); Frauen, die Waschtag hatten und natürlich große und kleine Krokodile, Hippos sowie eine ganze Schar pinkfarbener Scharlach-Spinte, die in den Ufern ihre Nester hatten. Auf einer kleinen Insel bei den Popa-Falls stiegen wir aus. Die Popa-Fälle sind keine richtigen Wasserfälle, sondern Stromschnellen. Während wir Fotos schossen, baute unser Kapitän eine kleine Bar auf. Mit einem passenden Getränk in der Hand genossen wir den phantastischen Sonnenuntergang, bevor wir zur Lodge zurück fuhren. Auf der Terrasse erwartete uns dann ein romantisches, 6-Gänge-Menü an stilvoll gedeckten Tischen.

06.09.2019: Durch die Zambezi–Region nach Osten

Noch vor dem Frühstück im Morgengrauen beobachteten einige Gäste, wie sich die Hippos ihren Weg aus dem Busch in den Fluss bahnten. Nach dem Frühstück checkten wir aus und fuhren weiter. Danach ging es auf der Teerstraße nach Kongola. Wir überquerten zu Fuß den mächtigen (O)Kavango, der eigentlich auf der einen Seite Kavango, der auf der anderen Seite Okavango genannt wird. Via Teerstraße truckten wir entlang des Mahangu-Nationalparks und später am Bwabwata-Nationalpark. In Kongola stöberten wir in einem Souvenir-Shop und kauften noch Gemüse und frisches Brot für unser anschließendes Busch-Picknick am Kwando. In der nahegelegenen Namushasha Lodge am Kwando angekommen, bezogen wir unsere Chalets und erfrischten uns kurz. Bei einigen Gästen war das Chalet schon bewohnt, von kleinen Äffchen (Velvet Monkeys). Die hatten aber nicht bezahlt und mußten, trotz Protest das Feld räumen. Am Nachmittag unternahmen wir eine Bootsfahrt auf dem Kwando, der einem weit verzweigten Delta ähnelt. Eine herrliche Landschaft aus Schilf und Papyrus säumte die Wasserwege. Aufgrund der Dürre war Wasserstand extrem niedrig. Ab und zu sah man die Trampelpfade der Hippos (Hippo Highway), bunte Bienenfresser, den majestätischen Schreiseeadler und andere Wasservögel wie das Blatthühnchen. Hier ist auch der Lebensraum der Sumpfantilope, die wir auch sahen. Am Ufer entdecken wir ein relativ großes Krokodil. Als wir uns näherten, Platsch... und es verschwand im Wasser. Aufmerksame Gästeaugen entdeckten auch winzige Baby-Crocs im Wasser. Doch dann fuhr das Boot langsamer. Unser Kapitän erspähte einen Klaffschnabel im Baum. Ein Zeichen, dass Hippos in der Nähe sind. Und wirklich, es machte wiederum Platsch.... und diesmal tauchte ein Hippo an unserem Boot vorbei. Hinter der Flußbiegung erwartete uns dann die ganze Herde im Wasser, die Hippo-Wächter beäugten uns. Doch die Meute leiß sich durch uns nicht weiter bei ihren Wasserspielen stören. Vorbei konnten wir allerdings nicht, also Rückzug. Unterwegs erspähten wir noch einen Wasserwaran, der sich unter einem Busch perfekt tarnte. Langsam machte die Sonne dem Mond Platz und wir öffneten die Bordbar mit diversen Getränken und kleinen Snacks - Sundowner-Time in einer einzigartigen Kulisse: auf der einen Seite eine grasende Büffelherde, auf der anderen Seite eine bunte Gabelracke im Baum. Zurück in der Lodge, trafen sich einige vor dem Abendessen an der Bar oder am Lagerfeuer, auch eine Schar Klaffschnäbel fand diese Location super und versammelte sich im Baum - mystisch!
Auf der Lodge-Terrasse, bei Kerzenschein ließen wir den Tag beim gemeinsamen Abendessen ausklingen.

07.09.2019: Culture Village – Chobe Region

Am Vormittag besuchten wir das benachbarte Culture Village und erhielten einen sehr ausführlichen Einblick in deren Kultur und Traditionen. Wir erfuhren wie gebaut wird, Fallen gestellt werden und Nahrung zubereitet wird. Zum Abschluss erfreuten uns die Bewohner mit Musik und Tanz. Dem düster dreinschauenden Medizinmann huldigten wir ehrfürchtig. Dann fuhren wir weiter nach Katima Mulilo, wo wir einen Bummel über den lokalen Markt machten. Frisches Gemüse, Säcke voller Mehl, Fisch und so allerlei Exotisches wurde hier feil geboten. Mobile Schneiderei und Frisör waren auch vorhanden. Annett verwandelte sich mal kurz in eine dunkle Wuscheldame (wer hat das Foto?). Kurz vor der Ngoma-Bridge bogen wir ab. Am namibischen Ufer des Chobe befindet sich unsere nächste Unterkunft, das Chobe River Camp, das Camp der langen Wege. Vor 2 Tagen wütete hier ein Buschfeuer, bei dem ein Großteil des Weidelandes abbrannte. Wir bezogen unsere sehr gut ausgestatteten Zeltchalets und hatten den weiteren Nachmittag hatten wir freie Zeit. Einige Gäste entschieden sich an einem Game Drive in die nähere Umgebung teilzunehmen. Mit tierischen Erlebnissen und heiteren Gemütes kamen sie rechtzeitig zum Abendessen zurück. Am Lagerfeuer in der romantischen Boma war ein leckeres Buffet aufgebaut, von dem wir dann ausgiebig schlemmten. Bevor wir zu Bett gingen, war ein Absacker an der Bar obligatorisch. Das wahnsinnige Sternenzelt begleitete uns auf dem Weg in unsere Zeltchalets. Die Nacht wurde allerdings stürmisch und laut. Statt der geheimnisvollen Geräusche Afrikas „schüttelten" uns Sturmböen in den Schlaf. Das ist eben auch Afrika, aber wir haben überlebt.

08.09.2019: Grenzgänger nach Botswana

Heute konnten wir ausschlafen. Beim späten Frühstück froren wir ein wenig, aber die aufsteigende Sonne wärmte uns später wieder auf. Bei der Bezahlung der Rechnungen gaben Dagmar und Annett der netten Mitarbeiterin einen kleine Nachhilfe in Mathematik. Später überquerten wir die Ngoma Bridge, die über den Chobe Fluss führt. An der Grenze zu Botswana mußten wir ein wenig warten. Während der Wartezeit bestaunten wir die zahlreichen Baobabs im Grenzgebiet. Anschließend alle noch brav, mit dem 2. Paar Schuhe in der Hand über die Seuchenmatte und dann ging es zu unserer Lodge in Kasane. Die Transitstraße führt direkt durch den Chobe-Nationalpark, also Augen auf! Wir mußten auch nicht lange warten und schon sahen wir die seltenen Hornraben mit ihrem markanten, roten Horn auf dem Schnabel. Dagmar erklärte uns, dass sie immer in Gruppen mit ungeraden Zahlen leben (3, 5 oder 7). Das finde ich super, da gibt es bei Abstimmungen nie ein Unentschieden. Gleich darauf noch eine Herde der seltenen Rappen- oder Säbelantilopen. Was hatten wir schon für Glück auf dieser Reise! Und dann...... kurz vor Kasane wackelte eine Elefantenherde mit vielen Jungtieren vor und hinter unserem Truck über die Straße. Eigentlich ist es verboten, auf der Transitstrecke anzuhalten, aber Tiere haben nun mal Vorfahrt!
Unsere nächste Unterkunft für 2 Nächte, die Cresta Mowane Lodge befindet sich auch direkt am Ufer des Chobe. Schon am Mittag waren wir da und freuten uns auf die Tage in dieser wunderschönen Lodge. Da unsere Zimmer noch nicht alle bezugsfertig waren, zog es uns alle in die schöne Bar. Mit herrlicher Aussicht auf den Chobe und einem leckeren Getränke verging die kleine Wartezeit schnell. Anschließend machten wir es uns gemütlich, entweder in den komfortablen Zimmer oder auf der Relax-Terasse oder an einem der beiden Pools. Zum Abendessen bedienten wir uns am großzügigen Buffet und einige trafen sich später noch an der Bar auf einen Schlummertrunk.

09.09.2019: Erlebnis Chobe–Nationalpark

Heute hieß es früh aufstehen, denn bereits kurz vor 6 Uhr trafen wir uns an der Lobby und schlürften einen heißen Kaffee. Kurz darauf startete die Morgen-Pirschfahrt im Chobe-Nationalpark. Es war noch ziemlich kühl im Morgengrauen, also hüllten wir uns in die in den Jeeps bereit liegenden Decken und los ging's. Mit 2 robusten Jeeps pirschten wir nun durch den Park. In den Büschen raschelte es, der Busch erwachte: Vögel, Perlhühner, Impalas, Reiher, Schreiseeadler und vieles anderes. Tierreich war es auch am Ufer des Chobe: Hippos an Land und zu Wasser, Sumpfantilopen, Sattelstörche, Reiher und auch Geier (auch einen nicht erfolgreichen Geiersturzflug) und Marabus. Eigentlich waren wir auf der Suche nach Leoparden, bekamen aber keinen mehr zu Gesicht. Dafür tummelten sich rechts und links der Pad Paviane: Dann war Coffee-Time angesagt. Am Stretching-Point gab es Kaffee oder Tee und Cookies, Rotschnabel-Tokos bettelten um ein paar Krümel. Danach pirschten wir zurück, wir sahen noch Hornraben, stolze Kudus, Hippos und Giraffen. Zurück in der Lodge frühstückten wir dann ausgiebig. Über die Mittagszeit hatten alle freie Zeit. Wer wollte, konnte sich im Pool erfrischen oder unter den Schatten spendeten Bäumen relaxen.
Am Nachmittag trafen wir uns am Lodge eigenen Bootssteg wieder. Ich habe diese Bootsfahrt bestimmt schon 20 x gemacht, freue mich aber jedes Mal wieder wie ein kleines Kind. Diese Bootsfahrt ist immer ein ganz besonderes Highlight. Die Vogelwelt ist hier ebenso einzigartig wie die andere Tierwelt: weißer Ibis, Schlangenhalsvogel, Komorane, Stelzenvogel, Silberreiher und Schreiseeadler..... Hautnah Krokodile, Sumpfantilopen, Wasserböcke, Büffel, Hippos, die sich im Wasser aalten oder an Land grasten und natürlich Elefanten, Elefanten: im Chobe, an ganz nah am Ufer oder auf den Inseln. Als dann die Sonne wieder mal atemberaubend unterging, waren wir einfach nur glücklich. Beim Abendessen schlemmten wir wiederum vom wunderbaren Buffet.

10.09.2019: Victoria Wasserfälle in Simbabwe

Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir zur Grenze. Wir waren rechtzeitig abgefahren und die Schlange am Grenzhäuschen war noch klein. Dank Annett, waren schon alle Formulare ausgefüllt. Nach kurzer Zeit hatten wir unser Visa im Pass und konnten nach Simbabwe reisen. Dort wurden wir gleich von jeder Menge Elefanten begrüßt, die von rechts oder links die Straße überquerten. Trotz der Elefantenstaus waren wir früh in Vic Falls und konnten noch eine kleine Pause in schönen Craft Center einlegen. Die Straßenmusiker freuten sich über unsere Tanzeinlage, bevor wir zu den Victoria Wasserfällen fuhren. Auf dem Rundgang im Nationalpark Victoria Wasserfälle begleitete uns Thomas. Aufgrund der Dürre führten die großen Flüsse nur wenig Wasser, deshalb schossen nur ca. 60 % der sonst üblichen Wassermassen über die Kante. Trotzdem war es beeindruckend, diese gigantischen Wasserfälle zu sehen und wir wurden überhaupt nicht nass, da die Gicht nur gut dosiert an einigen Stellen empor stieg. Anschließend trafen wir uns im dortigen Cafe auf ein erfrischendes Getränk. Bevor wir zur Lodge fuhren, statteten wir dem ehrwürdigen Victoria Falls Hotel noch einen Besuch ab. Für die letzte Nacht unserer Reise checkten wir am Nachmittag in der A Zambezi River Lodge, direkt am Ufer des Sambesis ein. In der Lodge entspannten wir und erfrischten uns im Pool, denn dieser Tag war sehr warm. Als Abschluß unserer unternahmen wir am späten Nachmittag eine Bootsfahrt auf dem gewaltigen Sambesi, die etwas kürzer ausfiel als sonst, da wir auf Gäste warteten. Mit kühlen Drinks und kleinen Snacks schipperten den Sambesi entlang und beobachteten gähnende Hippos im Fluß sowie fischende Krokodile. Beim letzten Sundowner ließen wir die vielen, unvergesslichen Momente und Eindrücke der Reise noch einmal Revue passieren. Beim letzten, gemeinsamen und leckeren Abendessen vom großen Buffet (inklusive Mopane-Würmern) wurden wir mit traditionellen Tänzen und Musik unterhalten.

11./12.09.2019: Auf Wiedersehen

Heute konnten ich ausschlafen und ein spätes Frühstück genießen. Die Gäste erwartete noch ein ganz besonderes Erlebnis zum Abschuß: Ein Helikopter-Flug über die Victoria-Wasserfälle am Morgen. Begeistert kamen sie zurück. Dann hieß es Koffer laden. Mit einem letzten Amarula sagten wir Bye, Bye und verabschiedeten uns von Dagmar und Brain. Danach fuhren wir dann zum Flughafen Vic Falls. Via Johannesburg flogen wir nach Deutschland zurück, wo wir am nächsten Morgen landeten.

Fazit

Es war wieder eine wunderbare Reise in einer super Reisefamilie. Insgesamt truckten wir 2.221 km auf Teerstraßen, Sandpads und Schotterpisten durch Namibia, Botswana und Simbabwe. Ich persönlich bin immer glücklich, wenn ich am Ende einer Reise in die strahlenden Gesichter der Gäste blicke. Dann bin ich überzeugt, das Afrika-Virus ist ansteckend.
Bleibt alle gesund und reiselustig.
Eure Annett & Eure Dagmar

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Kommentare zum Reisebericht

Liebe Anett, wir bedanken uns nochmals für die tolle Betreuung auf unserer Reise.
Der Reisebericht könnte nicht besser und ausführlicher sein, das hast du toll gemacht. Die Bilder sind einsame Spitze, wir hätten gar nicht fotografieren brauchen.
Nochmals herzlichen Dank und ganz liebe Grüße an Daggi wenn du sie triffst. Roland und Ursel

Ursel und Roland Best
19.11.2019

Liebe Anett, wir bedanken uns nochmals für die tolle Betreuung auf unserer Reise.
Der Reisebericht könnte nicht besser und ausführlicher sein, das hast du toll gemacht. Die Bilder sind einsame Spitze, wir hätten gar nicht fotografieren brauchen.
Nochmals herzlichen Dank und ganz liebe Grüße an Daggi wenn du sie triffst. Roland und Ursel

Ursel und Roland Best
19.11.2019