Reisebericht: Rundreise Afrika – Namibia, Botswana und Simbabwe

27.08. – 09.09.2023, 15 Tage Naturreise: Windhoek – Etosha Nationalpark – Sambesi–Region am Okavango und Kwando – Sambesi – Chobe–Nationalpark & Victoria Wasserfälle – ab 2026 17 Tage mit Erongo Gebirge


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...Reisen ist eine Droge – man wird aber nicht süchtig auf das Reisen, sondern auf den Zustand, in den sie einen versetzt und die Gefühle, die man dabei erlebt... - Eine Liebeserklärung an das Reisen von Klaus Fritz, der auch wir verfallen sind!
Ein Reisebericht von
Annett Müller
Annett Müller

Auf nach Afrika

Der heiße Sommer machte in Deutschland eine kurze Pause, es regnete. Also genau der richtige Tag, um zu vereisen. Auf dem Flughafen Frankfurt traf sich unsere kleine Eberhardt-Reisefamilie, um am Abend mit einem Direktflug von Discover Airlines in den nächtlichen Himmel abzuheben. Aufgrund des gesperrten Luftraumes in Zentralafrika wurde ein Umweg geflogen. Nach 11 h Flug landeten wir auf dem internationalen, dennoch beschaulichen Flughafen der namibischen Hauptstadt Windhoek. Dieser ist nach Hosea Kutako benannt, einem Nationalhelden in Namibia.

Namibia: von Windhoek zum Mount Etjo

Am Morgen war es noch etwas frisch, aber die Sonne strahlte, als wir über das Rollfeld ins Flughafengebäude liefen. Das übliche Einreiseprozedere mit Papierkram folgte. In größeren Abständen fanden unsere Koffer auch die richtigen Besitzer. Am Ausgang wartete schon unser namibischer Driver-Guide Floyd, der uns herzlich begrüßte. Am Bankautomaten oder bei der Bank deckten wir uns mit Namibischen Dollars (NAD = namibische Währung) ein - unsere Reise konnte beginnen. In Windhoek (=windige Ecke) unternahmen wir alsbald eine kleine Erkundungstour mit verschiedenen Fotostopps: An der bekannten Christuskirche (die auch offen war) stiegen wir aus. Vom Platz aus sahen wir die "Kaffeemühle" (National Museum) und die Alte Feste, die von der Deutsche Schutztruppe als Festung errichtet wurde. Die Statue des Südwester-Reiters ist leider nicht mehr zu sehen. Vor der "Kaffeemühle" steht heute der erste Präsident Namibias, Sam Nujoma in Bronze, vor der Alten Feste das 2014 eingeweihte Genozid Denkmal. Der Südwester Reiter lehnt vergessen am Mauerwerk im Innenhof der Festung. Nach einem Fotostopp am historischen Bahnhof mit alten Dampflokomotiven verließen wir Windhoek in Richtung Norden. Auf der mehrspurig ausgebauten Autobahn kamen wir schnell voran. In Okahandja, die Stadt ist eng mit der Geschichte der Hereros verbunden, hatte unser Fahrzeug Durst. Beim Besuch des hiesigen Supermarktes waren viele Gäste über die Produktvielfalt überrascht. Es gab fast alles, meist in übergroßen Verpackungsmengen. Verständlich, denn in Namibia ist nicht alles gleich um die Ecke wie in Deutschland. Unser Augenmerk galt aber Adaptern und Peaceful Sleep (Mückenschutzmittel). Auf der Weiterfahrt bestaunten wir die weite Landschaft, die Popo Berge und die Art Galleries " Nature of termite mounds". An einem besonders prachtvollen Termitenhügel hielten wir an, um diesen aus der Nähe zu untersuchen. Kurze Zeit später begrüßten uns Impalas, Säbel-Antilopen und Gefiedertes sowie die freundlichen Mitarbeiter der Mount Etjo Safari Lodge im privaten Okonjati Wildreservat. Dieses riesige Wildreservat wurde vom bekannten Wildschützer Jan Oelofse gegründet. Etjo bedeutet Ort der Zuflucht - unsere erste Oase. Unterm alten Feigenbaum genossen wir Kaffee und selbstgebacken Kuchen, auf den auch ein Rotbachwürger Appetit hatte. Die freie Zeit bis zum Abendessen verbrachte jeder auf seine Weise: Koffer umpacken, Schläfchen nach der langen Anreise, die ersten "Neidfotos" nach Hause wurden versandt oder man besuchte das Natur-Kino am Wasser. Auf dem Spielplan stand der Film "Happy Hippo Family". Zum Abendessen wurden wir in der romantisch beleuchteten Boma der Lodge mit einem Cherry empfangen. In gemütlicher Runde schlemmten wir vom Baie Lekker Buffet. Der Chef Koch präsentierte uns seine Kochkünste am Grill mit diversen Game-Fleisch. Das zarte Kudu Steak war bei vielen der absolute Sieger.

Namibia: Outjo – Tor zum Etosha Nationalpark

Die erste Nacht in Namibia durfte etwas länger ausfallen, als sonst üblich. In Afrika fängt der Tag früh an. Nach einem entspannten Frühstück fuhren wir via Kalkrand weiter in Richtung Norden. In Outjo, dem Tor zum Etosha pausierten wir. Während Floyd tankte, hatte unsere Gruppe Freizeit für eine Shopping Tour in den hübschen Souvenirläden und eine Kaffeepause in der modernen Outjo Bäckerei, in der es auch Schweinsohren zu naschen gab. Bereits am frühen Nachmittag konnten wir unsere hübschen und komfortabel ausgestatteten Bungalows im Etosha Safari Camp, dem Camp der langen Wege beziehen. Die Eli-like dekorierte Dusche war zugleich ein kleiner Vorgeschmack auf unsere Pirschfahrten im Etosha. Die freie Zeit am Nachmittag nutzten einstimmig alle zu einer optionalen Pirschfahrt im offenen Geländewagen, die Floyd für uns organsierte. WOW, was es in 3,5 h bereits alles zu sehen gab: Löwen, Spitzmaulnashorn, Springböcke, Gnus, Zebras, Oryxe, Giraffen und..... eine größere Elefantenherde am Wasserloch Aus. Am Ende mussten wir uns sputen, um rechtzeitig den Park zu verlassen, bevor die Tore bei Sonnenuntergang schließen. Am Abend bedienten wir uns am leckeren Buffet unseres urigen Camps mit Live-Musik.

Namibia: Erlebnisse im Etosha Nationalpark

Der frühe Vogel fängt den Wurm - unser Motto von nun an. Kurz nach 7 Uhr passierten wir das Anderson-Gate zum Etosha. Da wir am gestrigen Tag bereits die Wasserlöcher östliche von Okaukuejo abfotografiert hatten, pirschten wir im Reisefahrzeig in westliche Richtung. Bereits am ersten Wasserloch Ombika ein weiteres Spitzmaulnashorn. Später machten uns 2 Tüpfelhyänen ihre Aufwartung, ein Raubadler spähte uns aus. Am gesicherten Rastplatz mit Trocken-Toi picknickten wir. Gelbschnabel-Tokos und Siedler-Webervögel waren unsere Gäste. Die Sonne brannte vom Himmel und der Wind wirbelte den weißen Sand durch die Luft der weiten, trockenen Ebenen des Parks. Im westlichen Teil des Etosha waren wir fast allein unterwegs. Am nächsten Wasserloch beehrten uns ein Strauß Sträuße, Oryxe, Giraffe & Co. Dann später der nächste WOW Moment und eine mega Überraschung: rush hour am Wasserloch Sonderkop: 3 Teenie Löwen marschierten gerade vom Wasser zu Ihren Eltern, die weiter entfernt unterm Schattenbusch relaxten; Oryxe, Eland-Antilopen, Zebras, Gnus, Impalas, Springböcke, noch ein Spitzmaulnashorn, Giraffe, Kuh-Antilopen, Strauße und....... Elefanten im XXXXXL-Format. Fast eine 3/4 h genossen wir das bunte Treiben in Sonderkop - ein ständiges Kommen und Gehen inklusive Badespaß zweier Elefantenherden mit süßen Babyfanten, auch einige Herren Elefanten wurden geduldet. Über die Ausbeute an diesem Tag waren wir überglücklich. Danach war es also gar nicht schlimm, dass das Wasserloch im Camp Okaukuejo bis auf 2 Giraffen, diesmal leer war. Es war aber dennoch hübsch anzuschauen. In dieser Nacht war auch noch ein besonderer Vollmond zu sehen, ein Super-Vollmond oder Blue Moon. So wird der 2. Vollmond innerhalb eines Monats genannt.

Namibia: von West nach Ost durch den Etosha nach Otavi

Unsere Reise hatte heute ein neues Ziel, die Gabus Ranch bei Otavi. Nach dem zeitigen Frühstück brachen wir auf, um den Etosha von West nach Ost zu durchqueren. Ca. 300 km lagen vor uns, zunächst auf Sandpad im Etosha, später wieder mit Asphalt unterm Hintern. Ein langer Weg, wieder gespickt mit vielen Tierbeobachtungen lag vor uns. Planen kann man diese nie, man braucht Glück sowie Geduld und muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Das gilt übrigens für alle Safaris in Afrika = das ist Natur. Unser erster Abstecher führte uns noch einmal an das scheinbar verwaiste Wasserloch Nebrowni. In der Ferne entdeckten wir eine Löwen-Familie. Wir fuhren die Hauptpad entlang der Etosha Pan, der großen weißen, surreal erscheinenden Salzpfanne. Die weite Savannen-Landschaft mit gelben Gras, trockenen Mopane-Bäumchen, perfekt stationierten, einzeln stehenden Schirmakazien war grandios, gut dosiert und verziert mit vielen Tieren: Zebras, Streifen-Gnus, Springböcken, Kudus, Nashorn, Giraffen, Gackeltrappe, Strauß, Sekretär und und und..... Am überdachten Rastplatz am Pfannenrand picknickten wir, um gestärkt die Wasserlöcher im östlichen Teil rund um das Camp Namutoni in Angriff zu nehmen. Auf dem Weg begegneten wir einer riesigen Giraffen-Gruppe und kurz vor Namutoni wurde es nur noch grau.... Eine fast 40-köpfige Elefantenherde mit Babyfanten überquerte direkt vor unserm Fahrzeug die Pad, um zum nahegelegenen Wasserloch Koinachas zu gelangen. Den Leopard konnten wir nur erahnen, der lag gut getarnt unterm Busch. WOW, was für ein erfolgreicher Abschluss unseres Besuches im Etosha. Ich selbst, die schon über 20 x zu verschiedenen Reisezeiten im Etosha pirschte, war über die enorme Menge an Elefanten innerhalb zweier Tagen total überrascht. Knapp 100, soviel wie in den letzten 10 Reisejahren zusammen nicht. Am Nachmittag verließen wir den Etosha und fuhren noch eine gute Strecke auf Teerstraße zu unserer nächsten Unterkunft. Am späteren Nachmittag erreichten wir unsere kleine Oase bei Otavi, die familiengeführte Gabus Game Ranch auf privaten Farmland. Von der deutschsprachigen Familie wurden wir herzlich und später von Säbel-Antilopen, Impalas und einer Schar Perlhühner am Wasserloch begrüßt. Zum Abendessen stand der Hausherr persönlich am Grill und präsentierte uns Snoek (hiesiger Zander), Kudu Stews, zarte Impala-Leber und andere Leckereien seiner hervorragenden Küche.

Namibia: mit Boxenstopp in Rundu zum Okavango

In der Nacht erhellte der glühende Mond die Farm. Am Morgen war es wie immer etwas frisch. Nach einem entspannten Frühstück packten wir unsere sieben Sachen und sagten auf Wiedersehen. Zum Abschied kam auch noch Familie Säbelrantilope vorbei. Neue Abenteuer standen an diesem Tag auf dem Programm. Via Grootfontein (große Quelle) fuhren wir entlang des sogenannten Mais-Dreieck von Namibia (Tsumeb -Otavi-Grootfontein). Bei Murani überfuhren wir die "rote Linie". So nennt man die Kontrollstellen an den Veterinärzäunen in Namibia, Botswana und Simbabwe, die zum Schutz vor Tierseuchen errichtet wurden. Fleisch und frische Milchprodukte sind verboten und dürfen nicht mitgeführt werden. Wir waren clean. Wir zuckelten weiter ins quirlige Rundu, dem Verwaltungszentrum der Region Kavango-Ost. Reger Grenzverkehr zwischen Angola und Namibia, der Okavango bildet die heutige Grenze, herrschte in der Stadt. Familien leben auf beiden Seiten und wurden damals getrennt. Da unser Reisefahrzeug heute nicht so richtig in die Gänge kam, besuchten wir noch das "Gewerbegebiet" der Automechaniker in Rundu. Unterm Schattenbaum machten wir es uns mit diversen Getränken gemütlich, während der Chef unterm Fahrzeug lag. Nach einer reichlichen Stunde konnten wir weiter fahren. Die Kavango Region ist sehr belebt, grün und die Bäume größer. Dieses Gebiet ist Schwemmland und wird, wenn der Okavango über die Ufer tritt, regelmäßig überflutet. Rechts und links sahen wir die Dörfer der Kavangos mit ihren traditionellen Rundhütten. Am Straßenrand präsentieren sie ihre Holzschnitzereien, denn die Kavango sind geschickte Kunsthandwerker. Das Land ist, wie auch in der Sambesi Region kommunales Land und wird von den Dorf Chiefs verwaltet. Etwas später als geplant erreichten wir unser Zuhause für die nächsten beiden Nächte: die authentische Ndhovu Safari Lodge, direkt am Ufer des mächtigen Okavangos. Das Elefanten-Begrüßungskomitee stand bereits auf der anderen Seite des Flusses, das wir von der herrlichen Terrasse der Lodge beobachten konnten. Auch die Hippos tummelten sich im Wasser, direkt vor der Terrasse. Nach einem perfekten Sundowner und einem sehr leckeren Abendessen gingen wir zu Bett. Mit Löwengebrüll und dem genüsslichen Schnaufen der Hippos schliefen wir ein.

Namibia: Entdeckungen am Okavango und im Buffalo Game Reserve

Die ersten warmen Sonnenstrahlen kitzelten unsere Nasen, als wir uns zum Frühstück auf der Terrasse trafen. Anschließend fuhren wir ein kurzes Stück zum Mahango Park, einem Teil des Bwabwata Nationalparks, der sich am gegenüberliegenden Ufer des Okavango befindet. Wir passierten das Tor und sahen auf den halbfeuchten Ebenen die ersten Tiere: Giraffen, Zebras, Impala. Kurz darauf mussten wir allerdings wieder zur Lodge umkehren. Unser Reisefahrzeug stotterte erneut vor sich hin. Wir wollten das Risiko nicht eingehen, irgendwo in diesem schwer zugänglichen Park stecken zu bleiben. Mit einem Augenzwinkern fragte uns Ralf, der Chef der Lodge, ob wir denn schon die Big4 (Nashorn gibt es in dem Park nicht) gesehen hätten? Während sich Floyd um die Reparatur kümmerte, organisierte Annett mit Ralf ein Alternativprogramm. Die für den Nachmittag geplante Bootsfahrt wurde vorgezogen. Nach einem zweiten Kaffee bestiegen wir wir unser Boot, ganz exklusiv für Eberhardt, und schipperten entspannt auf dem mächtigen Okavango. Im und am Wasser begegneten uns Hippos, Schreiseeadler, Krokodile, der farbenfrohe Kobalteisvogel und Scharlachspinte, Nimmersatt mit Nachwuchs, Wasserböcke (der mit der Klobrille am Hintern), scheue Buschböcke, Pumbas, zierliche Okavango-Seeschwalben, ein stolzer Goliath Reiher und zum Schluss noch ein besonderes Erlebnis: eine riesige Versammlung von Hippos und Elefanten, die wir aus nächster Nähe ganz entspannt beobachteten. Die Mittagspause verbrachten wir in der schönen Lodge, bevor wir dann am Nachmittag unsere Pirschfahrt nachholten. Gleich mit dem Boot setzten wir diesmal von der Lodge auf das andere Ufer über und bestiegen dort einen offenen Jeep. Heia Safari, los ging es durch den Buffalo Park, auch einem Teil des Bwabwata Nationalparks. Und auch da bekamen wir wieder einiges vor die Linse: Wasserböcke, Impalas, Büffel, Meerkatzen, Säbel-Antilopen und natürlich Elefanten. Später wurde im Busch eine mobile Bar aufgebaut und wir genossen bei einem Drink die magische Landschaft mit der langsam untergehenden Sonne. Huch, ganz schnell mussten wir aber wieder aufsatteln, irgendwas war im Busch. Später erblickten wir den Grund: eine schwangere Löwin, relativ nah, die um ein paar Büffel schlich - WOW. Im Sonnenuntergang fuhren wir zurück und freuten uns auf ein, wieder wunderbares Abendessen in unserer Lodge. Danach saßen wir noch am Lagerfeuer, wo uns Floyd mit seiner Gitarre musikalisch überraschte.

Namibia: vom Okavango zum Kwando

Allgemein sind Reisen nach Afrika nichts für Langschläfer.... heute konnten alle aber etwas länger schlafen. Obwohl? Bei einigen Gästen wurde der Schlaf unterbrochen, als ein Hippo an ihrem Zelt vorbei tapste. Freudig staunte Reisebegleiterin Annett als sie James, einen namibischen Busfahrer, den sie schon lange kennt, beim Frühstück traf. Er hatte uns über Nacht ein neues Reisefahrzeug aus Windhoek gebracht, in dem wir dann unsere Reise fortsetzten. Der Stopp an den Popa Falls fiel kurz aus, da sie uns weniger beindruckend erschienen. Bei Divundu überquerten wir den Okavango und fuhren auf schnurgerader Teerstraße von der Kavango- in die Sambesi-Region. Rechts und links wieder viele Dörfer mit ihren Rundhütten aus Lehm. Verkehrsschilder warnten vor Elefanten, die hier regelmäßig durchstapfen. Wir hielten die Augen offen, und sahen einzelne Buschfeuer, die teilweise kontrolliert gelegt werden, um der Verbuschung Herr zu werden und frisches Gras nachwachsen kann. Nicht ungewöhnlich in dieser Zeit, kurz vor der beginnenden Regenzeit (Oktober/November). Bei Kongola erreichten wir den Kwando, der in Angola
entspringt und später in den Sambesi fließt. Am Unterlauf wird der Fluss dann Linyanti und später Chobe genannt - 3 Namen für einen Fluss. Wenn der Sambesi zu viel Wasser führt, ändert der Kwando/Linyanti/Chobe seine Richtung und fließt wieder zurück. Am frühen Nachmittag checkten wir für die nächsten beiden Nächte in die wildromantische Namushasha Lodge am Ufer des Kwando ein. In der freien Zeit bis zum Abendessen war Relaxen angesagt, beim Durchstreifen des wunderschönen Gartens oder auf der Aussichtsterrasse bei einem kühlen Getränk. Am Abend bedienten wir uns am super leckeren Buffet, genossen den lauen Sommerabend auf der Terrasse unterm Sternenzelt.

Namibia: Begegnungen am Kwando und im Bwabwata Nationalpark

Nach angenehmer Nacht und entspanntem Frühstück waren wir bereit für neue Erlebnisse. Via Bootstransfer setzten wir auf
das "Festland" des Bwabwata Parks über. Unterwegs entdeckten wir Hippo Highways im Riedgras, später natürlich Hippos im Wasser, Krokodile, Bienenfresser und pinkfarbene Scharlachspinte, die in den Uferwänden ihre Brutstätten haben. Das Hausboot-Schwalbenpaar begleitete uns, ihr mobiles Heim befand sich im Boot. Später sattelten wir in den Jeep um und starteten unsere Pirschfahrt durch den Bwabwata Nationalpark. Wir genossen die einmalige und wieder ganz andere Landschaft, die gespickt war: mit vielen bunten Vögeln wie Blau- und Gabelracke, Schreiseeadler mit Beute, Weißrückengeier und Kudus, Säbel (Rappen)-Antilopen, Impalas, natürlich auch Elefanten, und neue Tierarten für uns, die nur in diesen Regionen zu Hause sind: Letschwe-Antilopen und schnellen Leier-Antilopen (Tsessebe). Am Ufer des Kwandos (Horseshoe) stiegen wir später aus und beobachteten die idyllische Uferzone beim 2. Frühstück. Das stille Treiben an einer sumpfigen Stelle sah verdächtig aus, alle dort versammelten Tiere waren äußerst wachsam und schauten in eine Richtung. Irgendwo im Busch versteckte sich sicher ein Löwe oder Leopard, denn wir leider nicht zu Gesicht bekamen. Dafür aber einen grünen Ibis (Hagedasch), der sich in den frühen Morgenstunden immer sehr lautstark bemerkbar machte. Die heißen Mittagsstunden verbrachten wir in der Lodge und trafen uns am
Nachmittag zur einer weiteren Pirschfahrt wieder. Diesmal ausschließlich mit dem Boot auf dem Kwando-River, der hier einem Delta ähnelt. Wir schipperten zunächst gemächlich daher und genossen einfach. Eine herrliche Landschaft aus Schilf und Papyrus mit vereinzelt blühenden Wasserlilien säumten die Wasserwege. Unser Bootsführer Kashius fuhr vorausschauend, denn überall konnten Krokodile und Flusspferde unerwartet auftauchen. Und das taten sie auch! - ein Hippo Road Block in einer Biegung des Kwandos. Wir beobachteten die Truppe aus sicherer Entfernung oder die Hippos uns? Unseren Augen präsentierten sich weitere, einzigartige Foto- und Filmmotive. Gewaltige Krokodile behielten ihren Fraß im Blick. Diesmal bekamen wir einen Klaffschnabel, friedlich grasende Büffel, Blatthühnchen, Wasserwaran, Paviane und noch anderes Getier zu Gesicht, auch Elefanten, hatte ich ganz vergessen..... An Land bauten wir später unsere Sundowner-Bar auf. Mit dem
passenden Getränk und kleinen Snacks betrachteten wir das Schauspiel der untergehenden Sonne - was für ein gelungener Tagesabschluss. Am Abend erwartete uns wiederum ein sehr leckeres Abendessen an einem romantisch dekorierten Tisch auf der Terrasse.

Von Namibia nach Botswana

Vom munteren Gezwitscher der Vögel wurden wir geweckt, Hippos plumpsten ins Wasser. Zum Frühstück gesellte sich eine freche Affenbande (Meerkatzen), die mit den Mitarbeitern der Lodge Katz & Maus spielte. Gern beteiligten sich unsere Eberhardt-Gäste an dem Schulprojekt, welches die Lodge unterstützt und kaufte vollgepackte Schultaschen - eine tolle Aktion. Unsere Reise ging heute weiter nach Botswana, in die Chobe Region. Doch zunächst besuchten wir noch das benachbarte Namushasha Culture Village, ein lebendiges Museumsdorf. Hier traf Reisebegleitung Annett auf eine andere Annett. Ja, auch in Namibia ist dieser Vorname bekannt. Unter einem ca. 1.000 bis 1.500 Jahre alten Baobab, dem Urbaum werden Energie und magische Kräfte zugeschrieben, erhielten wir Einblicke in die Kultur und frühere Lebensweise der Familien Clans: Wie ist so ein Dorf aufgebaut, wie baut und stellt man Fallen, wie arbeitet der Schmied und wie wird gefeiert, getanzt und gesungen. Auch dieser Besuch war interessant und spannend, zumal wir verschiedene Dinge selbst ausprobieren konnten, wie Mais stampfen oder der "Busch-Trommel" Geräusche zu entlocken, um Flusspferde nachzuahmen. Auch der Medizin-Mann gab uns seinen Segen für eine sichere Weiterreise. Auf der Ngoma Bridge überquerten wir den fast trockenen Chobe Fluss. An der Grenze zu Botswana mussten wir ein wenig warten. Via Transitstraße ging es dann zügig durch den Chobe Nationalpark zu unserer Lodge in Kasane. Die komfortable Chobe Safari Lodge befindet sich am Ufer des gleichnamigen Flusses. Zum Abendessen bedienten wir uns am großzügigen Buffet. Auf der gegenüberliegenden Seite des Chobes in Namibia loderte wieder ein Buschfeuer.

Botswana: Erlebnisse im Chobe Nationalpark

Heute hieß es früh aufstehen, denn eine morgendliche Jeep-Safari im Chobe-Nationalpark stand auf dem Programm. Im Morgengrauen ging es los. Im Park gibt es kaum Wegmarkierungen wie im Kruger oder Etosha, deshalb sollte man auf Selbstfahrertouren verzichten. Im Busch raschelte es, der Busch erwachte: Impalas und Kudus beim Frühstück. Spannend und aufregend wurde es am Ufer des Chobe. Wir erlebten ein ganz besonderes Schauspiel: Ein großes Löwenrudel (ca. 20) hatte Appetit auf Büffel, ihr Lieblingsessen. Doch eine Büffeljagd ist für die Löwen nicht ungefährlich. Büffel sind aggressive Verteidiger und schickten schon so manchen Löwen ins Traumland, wenn dieser beim Angriff Bekanntschaft mit dem stählernen Gehörn des Büffels machte. Während die erwachsenen Löwen sich im Hintergrund hielten, versuchten die Halbwüchsigen ihr Glück und nahmen die Büffelherde in die Zange. Zur erfolgreichen Jagd und zur Verteidigung brauchen Löwen und Büffel genügend Fläche und Raum. Mittlerweile drängelten aber sich unzählige Jeeps nah um den Tatort. Sehr zu unserem Unverständnis (wir hielten gebührenden Abstand), denn das kann schnell gefährlich für die menschlichen Insassen werden. Die Büffel rotteten sich zusammen und bildeten eine eiserne Front und nahmen die Jeeps als Deckung für ihre Hinterteile. Wenn dann die Löwen trotzdem den Angriff wagen, könnte der massige Büffel zurückweichen, den Jeep umhauen und man wäre mittendrin beim Löwenfrühstück. Der stattliche Rudelführer Papa Löwe beobachtete das ganze von Weiten, während Mama Löwe ihre Halbwüchsigen einer Lektion in Sachen Jagd unterzog. Später war Schulpause, die Löwen kuschelten miteinander, Papa Löwe schaute etwas grimmig (keine Mahlzeit) und die Büffel grasten geruhsam weiter. Wir fuhren weiter und mussten dabei noch so manchem Rudelmitglied ausweichen. Am Stretching Point war dann für uns auch Kaffee-Pause, bevor wir zur Lodge zurückfuhren. Unterwegs gab es noch viel zu sehen: Impala-Herden, Klaffschnabel, Nimmersatt, Blatthühnchen, Geier, Löffler und natürlich auch wieder Elefanten. Zurück in der Lodge frühstückten wir ausgiebig. Über Mittag genossen wir die freie Zeit, gingen shoppen, hielten ein Schläfchen oder erkundeten das Gelände der Lodge. Am Nachmittag trafen wir uns am Bootssteg der Lodge. Die Bootsfahrt auf dem Chobe-Fluss ist immer ein ganz besonderes Highlight. Auch die Vogelwelt ist hier einzigartig; weißer Ibis, Schlangenhalsvogel, Komorane, Graufischer, Nimmersatt... Doch was gab es da zu sehen? Hautnah ein riesiges Krokodil, ein lachender Wasserwaran, Büffel und natürlich Elefanten. Wir entdeckten eine Gruppe Hippos, die sich im Wasser aalten. Durch den Fluss schwamm ein Elefant. Ans Ufer kam später eine Elefantenherde, die durch die Präsenz von vielen Löwen getrennt war. Doch mit geballter Entschlossenheit marschierten sie, die Kleinen geschützt in der Mitte, an den Löwen vorbei. Wieder vereint schlürften sie genüsslich Wasser, bevor sie im Dickicht verschwanden. Im Sonnenuntergang schipperten wir zurück. Auf der Insel, die zu Botswana gehört, stapfte eine kleinere Elefantenherde davon - ein magischer Moment mit der untergehenden Sonne im Hintergrund. Beim Abendessen und an der Bar ließen wir noch einmal die wunderbaren Erlebnisse des Tages Revue passieren.

Von Botswana zu den Viktoria Wasserfällen in Simbabwe

Unsere heutiges Ziel, die Victoria Wasserfälle in Simbabwe waren die letzte Station unserer Reise. Nach dem Frühstück fuhren wir die wenigen km zum Grenzübergang. Die Ausreise Botswana ging zügig, die Einreise Simbabwe dauerte. Das Computer-Kassen-System war ausgefallen, Einreise-Gebühr nur bar (wir waren vorbereitet). Jede Quittung und jedes Visa wurde von den 2 Beamten händig ausgefüllt. Nach einer guten Stunde wurden wir in Simbabwe eingelassen. Wir nahmen es mit Humor - das ist eben Afrika! An den Victoria Wasserfällen angekommen, checkten wir zunächst in unserem Hotel ein. Danach stand der Besuch der Victoria Wasserfälle auf dem Programm, der Eingang zum Nationalpark war gleich um die Ecke. Auf einem gut ausgebauten Rundweg spazierten wir zu den verschiedenen Aussichtspunkten entlang der Fälle. Es war beeindruckend, diese gigantischen Wasserfälle zu sehen, obwohl nicht mehr allzu viel Wasser in die Schlucht floss. Aber die Seite von Simbabwe führt immer noch genügend Wasser und man wird beim Fotografieren nicht nass. Nach einer Pause im Park Cafe fuhren wir zum Hotel zurück und machten es uns in den schönen Zimmern oder auf der Terrasse gemütlich. Als Abschluss unserer Reise unternahmen wir am späten Nachmittag eine Bootsfahrt auf dem gewaltigen Sambesi. Wir beobachteten Hippos im Fluss und genossen einfach nur bei einem Glas Wein und kleinen Snacks. Die Eindrücke auf unserer Reise waren schon gewaltig und unvergesslich, ein bisschen Traurigkeit lag in der Luft, weil die Reise morgen zu Ende ging. Am letzten Abend dinierten wir vorzüglich im Hotel und verabschiedeten unseren Floyd, der am nächsten Morgen schon früh auf den Rückweg nach Windhoek machte.

Vic Falls in Simbabwe – Abreisetag

Heute schliefen viele aus und genossen ein spätes, ausgiebiges Frühstück auf der sonnigen Restaurant-Terrasse. Ein Gast gönnte sich zum Abschluss noch einen Helikopter-Flug über die Wasserfälle. Begeistert kam er zurück, da er als Co-Pilot und als einziger Gast exklusiv im Heli saß. Ja, Glück muss man haben. Am Mittag wurden wir zum Flughafen gebracht, wo wir am Nachmittag, mit einer Extra-Runde über die Vic Falls nach Windhoek abflogen. Hier wurde die Maschine aufgetankt, die Crew wechselte und sehr viele, neue Passagiere stiegen zu. Die untergehende Sonne verabschiedete sich und wir hoben am Abend in den Himmel ab.

Rückflug nach Deutschland

Am frühen Morgen landeten wir pünktlich auf dem Frankfurter Flughafen. Es war schon ein kleiner Kultur-Schock: viele Menschen und überaus "freundliche" Mitarbeiter, die uns besonders intensiv bei der Sicherheitskontrolle unter die Lupe nahmen. Willkommen in Deutschland! Wir ließen uns nicht stressen und wünschten, mit strahlenden Gesichtern, einen guten Morgen. Nun trennten sich die Wege unserer kleinen Reisefamilie und wir sagten herzlich auf Wiedersehen.

Schlusswort

Baie Dankee, baie Lekker! Dank unserer wunderbar harmonischen, kleinen Reisefamilie war es eine faszinierende Reise durch Namibia, Botswana und zu den Victoria Wasserfällen, vom trockenen Etosha durch die wasserreiche Sambesi-Region mit ihrer saftig grünen Vegetation. Danke auch an Floyd, der uns nicht nur sicher chauffierte und gut informierte, sondern uns auch musikalisch überraschte. Gemeinsam teilten wir unvergessliche Momente, erfreuten uns an kleinen sowie großen Dingen, schlemmten uns durch die leckeren Buffets und pirschten maximal erfolgreich (auch wenn der Leopard in unserer Sammlung fehlte, also dann beim nächsten Mal...). Ich selbst war überrascht, solche großen Elefantenherden bereits im Etosha zu sehen...
Das Reisen ist schon was Wunderbares! Jede einzelne Reise ist unverwechselbar, keine Reise gleicht der nächsten - Einlassen, Erfahren, Genießen, auf Pirsch zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Ich hoffe, dass ich Euch mit meiner Begeisterung und Liebe für Afrika etwas infiziert habe. Bleibt also gesund und reiselustig. Und wenn Euch das Reisefieber packt, dann wisst Ihr ja wo ich zu finden bin.
Eure Annett

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