Reisebericht: Rundreise Sterne des Baltikums mit St. Petersburg

19.06. – 02.07.2014, 15 Tage Große Rundeise mit Bus von Polen bis Finnland: Warschau – Masuren – Vilnius – Riga – Tallinn – St. Petersburg – Helsinki (Anreise per Flug, Zug, Pkw oder individuelle Verlängerungen möglich)


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Zwei Wochen um die halbe Ostsee, das sind fünf fremde Länder mit ihrer ganz eigenen Kultur, Sprache und die verschiedensten Landschaften. Aber immer dieser endlose Himmel,der sich tief einprägt.
Ein Reisebericht von
Andreas Höhn

Donnerstag, den 19. Juni 2014 – Anfahrt bis Danzig

Sämtliche Transfers und Fahrerwechsel klappten plangemäß. Pünktlich erreichten wir die Grenze zu Polen. Weil hier das Fronleichnamsfest gefeiert wurde, trafen wir mehrfach in kleineren Orten auf Prozessionen. Dafür kosteten die Durchfahrten durch größere Städte, wie Köslin, sehr wenig Zeit, weil kaum Verkehr war. Auf dem ansonsten sehr belebten Marktplatz von Stolp legten wir eine Toilettenpause ein, aber leider überraschte uns hier ein starker Regenschauer, so dass ein kleiner Spaziergang sich nicht empfahl.
Um die die regnerisch- trüben Ausblicke zu überbrücken, erzählte ich allerhand Unterhaltsames aus Danzigs reicher Historie. Die Einfahrt in Danzig zum hervorragend zentral gelegenen Hotel lief wie geschmiert. Dort ging alles äußerst professionell vor sich. Binnen 5 Minuten um kurz nach fünf hatten alle ihren Zimmerschlüssel. Da die Gäste gesehen hatten, dass wir praktisch fast in der Altstadt logieren würden, waren alle erpicht auf dieselbe. Also bot ich noch vor dem Abendessen einen Stadtspaziergang an. Vorbei an Josefs- und Elisabethkirche und am altstädtischen Rathaus ging es zur alten Mühle und weiter zu St. Katharinen. Vom Dominikanerplatz schlenderten wir dann zum Langen Markt, sahen die schönsten Stadttore, den leider komplett eingerüsteten Artushof, das rechtstädtische Rathaus mit der riesigen gotischen Marienkirche im Hintergrund und durch das Goldene Tor hindurch erkundeten alle den mit Kneipen gepflasterten Weg die Mottlau entlang zum alten Hafenkran. Um 19 Uhr servierte man im Hotel ein tolles Abendbuffet. Das Hotel fand in jeder Hinsicht allgemeines Lob.

Freitag, den 20. Juni 2014 – Im Ordensland: Danzig, Königsberg, Nidden

Pünktlich brachen wir auf zur russischen Grenze nach Königsberg, dem heutigen Kaliningrad. Wir konnten dort im Rahmen einer Stadtrundfahrt mit der sehr kenntnisreich und humorvoll erzählenden örtlichen Führerin Ludmila die wichtigsten Stadtviertel, die neu aufgebaute Fischerinsel, sowie den Dom besichtigen.
Auf der litauischen Seite wartete schon Danute, unsere Führerin durch die drei baltischen Republiken. Sie fuhr mit uns sofort zur hohen Düne bei Nidden auf der litauischen Seite der kurischen Nehrung. Im Abendlicht hatten wir wunderbare Ausblicke auf die Wanderdünen, deren höchste nunmehr 54 Meter hoch ist. Dieser herrliche Eindruck war ein wirklich schöner Tagesabschluss. Dann ging es ins Hotel, das Ende des 19. Jahrhunderts von dem bekannten Mäzen Hermann Blode, dem Begründer der Künstlerkolonie in Nidden, erbaut wurde. Nach einem leckeren Abendessen, Dana hatte schon organisiert, dass die Getränke mit Euros zu bezahlen sind, unternahmen viele noch einen Verdauungsspaziergang durch das abendliche Nidden.

Sonnabend, den 21. Juni 2014 – Nidden, Nehrung, Memelland

Nach dem reichhaltigen Frühstück unternahmen wir einen ruhigen Spaziergang durch Nidden und vorbei an den bunten Fischerkaten kamen wir zum Bernsteinmuseum, in dem wir eine kleine Führung bekamen. Wir spazierten dann zum Sommerhaus, das Thomas Mann sich vom Nobelpreisgeld 1929 über dem berühmten „Italienblick" hat bauen lassen. Nach der Besichtigung pausierten wir auf Wunsch der meisten Mitreisenden auch noch an der Ostseeseite der Nehrung im kurz vor Memel gelegenen Schwarzort. Auf einer schön mit vielen Skulpturen gestalteten Strandpromenade wanderten wir zum Hexenberg, auf dessen verschlungenen Wegen ebenfalls viele Holzskulpturen vom Sagenschatz der Nehrung kündeten. Mit der Fähre ging es in den Hafen von Klaipeda, früher die Ordensritterburg Memel. Die Stadt hat unter Kriegen und Sowjetzeit enorm gelitten, nur noch wenige wirklich bedeutende historische Gebäude sind zu sehen. Dazu zählt das eher schlichte Herrenhaus, in dem Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. mit seiner Luise 1807/08 residierte, wodurch die Stadt zur preußischen Hauptstadt avancierte. Obwohl allerhand Cafés und Restaurants geöffnet waren, wirkten in der samstäglichen Mittagszeit die Straßen wie ausgestorben.
Mit einer weiteren Pause bewältigten wir bei mäßigem Sonntagsverkehr die 300 Kilometer bis Vilnius, wo wir gegen halbacht Uhr beim Hotel eintrafen und noch gut zu Abend essen konnten. Danach machten sich noch viele Gäste mit dem Reiseleiter auf den Weg in die nahe gelegene Innenstadt, einige nicht zuletzt, um eine geeignete Location für das WM-Spiel Deutschland gegen Ghana zu finden, das mit Glück unentschieden endete.

Sonntag, den 22. Juni 2014 – Vilnius und Trakai

Nach einem guten Frühstück fuhren wir mit unserem Bus an die Peripherie der Stadt zum Burgberg und zur Peter- und- Paul- Kirche, die mit über 2000 Stuckfiguren im Inneren der Barocktempel von Vilnius schlechthin ist. Der Bus brachte uns zurück zum Tor der Morgenröte im schönsten Restabschnitt der Stadtmauer und ein Spaziergang führte zu den wichtigsten Kirchen und Sehenswürdigkeiten. Genannt seien das gotische Ensemble aus Annen- und Bernhardinerkirche, der Komplex der im 16. Jahrhundert als Jesuitenkolleg gegründeten ältesten Universität Litauens, sowie die Kathedrale am wieder aufgebauten Schloss der litauischen Großfürtsten, von dem aus das Geschlecht der Jagiellonen als Köige der litauisch- polnischen Union eines der größten Länder Europas beherrschten.
Anschließend fuhren wir knapp 30 Kilometer zur Wasserburg Trakai, dem Wahrzeichen des unabhängigen Litauen und einem Höhepunkt der Reise. Die nur über einen Steg erreichbare Burg wurde der Legende nach schon von Fürst Gediminas als Holzfestung errichtet, die mehrfach abbrannte. Ende des 14. Jahrhunderts errichtete Vytautas der Große die steinerne Burg mit diversen Anleihen beim Deutschen Orden in Stil und Fortifikation, so dass man sich in einer kleinen Ausgabe der Marienburg wähnt. Von hier regierten die Großfürsten ein Land, das von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer reichte. Der durch leidvolle Erfahrungen misstrauisch gewordene Vytautas rekrutierte sich von der Krim, denn so weit ging sein Herrschaftsbereich, etwa 400 Familien der Karäer, ein Turkvolk, das im 7. Jahrhundert eine jüdische Sekte gebildet hatte, die sich zwar an der Thora, nicht aber an den Folgeschriften orientierte. Ganz nach dem Vorbild Kaiser Friedrich II. von Hohenstauffen, dessen Leibgarde aus sizilianischen Bergmuselmanen bestand, stellten diese Karäer die Leibwache für Vytautas. Auf dem festländischen Ortsteil sieht man noch ihre giebelständigen Holzhäuser mit den drei Fenstern: eins für Vater im Himmel, eins für den auf Erden und eines für Vytautas. Auch die Kerene, wie ihre Synagoge genannt wird, steht noch. Am Bus hatte unser umsichtiger Fahrer Peter Möbius für die Gäste ein vielfältiges Mahl bereitet, das allen mundete. Gegen halbvier waren wir zurück im Hotel und der Reiseleiter ging mit den Gästen in ein nahe gelegenes Einkaufscenter, wo man Geld tauschen und kleine Besorgungen erledigen konnte. Abends traf sich die Gruppe um 18.30 Uhr, um zum Abendessen zu gehen, das nur wenige Gehminuten im traditionsreichen Restaurant „Neringa" gereicht wurde. In diesem 1959 gebauten Lokal, das wieder detailgetreu restauriert wurde, trafen sich einst Künstler, Intellektuelle und Dissidenten. Für eine andere Gruppe aus Frankreich hatte man den Auftritt einer bekannten litauischen Folkloregruppe organisiert, an dem wir nun partizipieren durften und so wurde es ein sehr landestypisches Abendessen. Der ziemlich verregnete Tag hatte entschlossen, in einem warmen Abendrot auszuklingen und so bummelten die meisten Gäste noch grüppchenweise in der Altstadt.

Montag, den 23. Juni 2014 – Kreuzesberg und Klein Versailles

Nach einem reichhaltigen Frühstück fuhren wir mit weitem Blick auf tief liegende Wolken nach Siauliai zum Hügel der Kreuze. Zuerst ging es ins Stadtzentrum der „Sonnenstadt", wo Danute für uns in einer stimmungsvollen Kellergaststätte leckere landestypische Zeppeline, gefüllte Kartoffelteigtaschen, bestellt hatte. Nach kleinem Stadtspaziergang dann zum Hügel der Kreuze, der unter weitem hellen Himmel in der Sonne leuchtete.
Nach einem weiteren Wegstück besichtigten wir Rundale, den wohl bedeutendsten adligen Landsitz in den drei baltischen Republiken. Graf Biron, Geliebter und Günstling zweier Zarinnen, hatte ihn für seine Gattin Dorothea von Kurland gebaut, die als schönste und geistreichste Frau ihrer Zeit galt. Jeder Raum ein Unikat, bildet das Schloss ein selten erhaltenes spätbarockes Ensemble. Unter der Regierung von Zarin Elisabeth war Biron in Ungnade gefallen und musste in Festungshaft. Der Besitz ging an Prinz Carl, den Sohn des polnischen Königs aus dem Haus Wettin, August III., also an einen Enkel des starken August. Der verlor wieder alles unter Katharina der Großen, die ihrem Geliebten Suchanow das Anwesen überschrieb.
Am Abend trafen wir im Rigaer Maritim- Park- Hotel ein, wo alle ihre Zimmer bezogen und zum Abendessen gingen, das als Buffet gereicht wurde. Einige Gäste fuhren anschließend noch mit der Straßenbahn in die Altstadt, wo wegen der Johannisnacht überaus reges Leben herrschte. Viele Letten trugen den typischen Kopfschmuck aus Eichenlaub oder Blumenkränze. An vielen Orten waren kleine Bühnen aufgebaut, von denen Bands verschiedener Stilrichtungen spielten. Auf zwei großen Hauptbühnen fand ein folkloristisch betontes Kulturprogramm mit den bekanntesten Künstlern des Landes statt, das live im lettischen Fernsehen übertragen wurde. Um 23 Uhr entzündeten Fackelträger mehrere große Holzstöße, die kunstvoll in Blockhausbauweise geschichtet waren. Um Mitternacht gab es am Ufer der Daugava ein fulminantes Feuerwerk und die Letten tanzten mindestens bis zum Sonnenaufgang. Der Abend dürfte für alle ein bleibendes Erlebnis gewesen sein.

Mittwoch, den 24. Juni 2014 – Johannistag in Riga

Nach dem Frühstück, das man im Hotel bereits ab 06.30 Uhr einnehmen konnte, holte uns Ivar zur Stadtführung durch Riga ab. Wir fuhren per Straßenbahn zum Platz der lettischen Schützen, sahen Rathaus und das 1999 wieder aufgebaute Schwarzhäupterhaus, in dem zur Zeit der Präsident residiert, gingen weiter zur Peterskirche und zur Johanniskirche, vor der die Bremer Stadtmusikanten stehen, ein Geschenk der Partnerstadt Bremen. Ivar zeigte uns romantische Ecken, wie das Drei- Brüder- Haus oder die Krämergasse, erzählte auch Legenden der Letten. Ein Abstecher galt der Elisabethvorstadt mit rund achthundert Häusern im Jugendstil, von denen die markantesten vom Vater des Filmregisseurs Eisenstein errichtet wurden. Um 12 Uhr ging ein Teil der Gruppe zum Orgelkonzert in den Dom, anschließend bot der Reiseleiter eine kleine Domführung an. Andere Gäste schlenderten weiter durch die Altstadt. Man traf sich wieder im Hotel zum Abendessen.

Mittwoch, den 25. Juni 2014 – Nach Tallin in Estland

Um 08.30 Uhr startete der Bus nach reichhaltigem Frühstück durch Riga in Richtung Estland. In Riga fuhren wir in Ergänzung des Spaziergangs vom Vortag durch das Jugendstilviertel und konnten weitere Beispiele dieser architektonischen Kleinode sehen. Weiter außerhalb kamen markante Industriebauten der Gründerzeit dazu, wie das Werk, in dem die berühmte Spionagekamera Minox gebaut wurde.
Wie bei der Einreise nach Lettland gab es keinerlei Grenzformalitäten zu erledigen, aber das Terminal mit guter Infrastruktur bot Gelegenheit zur Pause. Nach einer kleinen Stadtrundfahrt durch den traditionsreichen Badeort Pärnu legten wir am Strand die Mittagspause ein. Gegen 14.30 Uhr waren wir in Tallin und fuhren gleich nach dem Einchecken im Hotel zur Sängerbühne, die 2500 Sängern und 70.000 Zuschauern Platz bietet. Die baltischen Sängertreffen, in Estland seit 1868 veranstaltet, sind ja quasi wichtigster Ausdruck der kulturellen Identität und des Nationalstolzes dieser Völker, die sich sozusagen in die Unabhängigkeit hinein sangen. Dementsprechend wichtig also der Ort, der sich gerade auf das in diesem Sommer Ende Juli stattfindende Sängerfest vorbereitete.
Bei schönstem Sommerwetter genossen wir dann die Stadtführung mit Regina, beginnend in der Oberstadt mit diversen Villen, der russisch- orthodoxen Alexander- Newski- Kirche und dem alten Dom mit dem Grab des Weltumseglers Krusenstern und unzähligen Wappentafeln alter baltischer Adelsfamilien, deren Wirken auch in unsere Region ausstrahlte, genannt seien nur die Wrangel und Manteuffel.
Die anschließende Freizeit nutzte jeder nach seinen Neigungen. In der Heiliggeistkirche gab es den Altar vom Totentanzmaler Bernt Notke nebst vielen mittelalterlichen Epitaphen zu sehen, doch lockten auch die zahlreichen auf Mittelalter getrimmten Freisitze zum Verweilen. Selbst ein Teil der Stadtmauer konnte begangen werden.
Ab 19 Uhr trafen sich alle zum Abendessen in den gotischen Gewölben des„Peppersack".

Donnerstag, den 26. Juni 2014 – Von Estland nach Russland

Nach dem Frühstück traten wir wegen des anspruchsvollen Tagesprogramms mit Einreise nach Russland zeitig die Weiterreise an. Schweren Herzens verabschiedeten wir an der Grenze in Narva die so engagierte wie kompetente Reiseleiterin Danute, die allen ans Herz gewachsen war. Den russischen Reiseführer Timofej, abgekürzt Tim, nahmen wir gleich nach der Grenze auf und fuhren nach Petersburg zum Hotel, wo wir gleich zum Abendessen gehen konnten. Natürlich verfolgte eine Gruppe Fußballbegeisterter das WM-Spiel der deutschen Mannschaft gegen die USA. Im Speisesaal war eine große Leinwand, auf die per Beamer das Spiel live übertragen wurde. Unter dieser stand wie jeden Abend die Hotelband und intonierte internationale Hits, zu denen auch getanzt werden konnte.Freitag, den 27. Juni 2014
Nach dem Frühstück traf sich die Gruppe um 09.00 Uhr am Bus zur Stadtbesichtigung, die mit einem Ausstieg am barocken Smolnykloster, einer Lehranstalt für adlige Hofdamen und erste Machtzentrale Lenins, begann. Anschließend fuhren wir auf die Insel mit der Peter- und Paul- Festung und besichtigten die gleichnamige Kathedrale mit den Gräbern der wichtigsten einst in Petersburg residierenden Zaren aus der Romanow- Dynastie, einschließlich der Familie Nikolaus II, die von den Bolschewiki ermordet und deren Leichen erst in den Neunzigern umgebettet wurden. Den langen Newskiprospekt entlang, vorbei an der Kasaner Kathedrale, pausierten wir hinter der Rostrabrücke unweit der Börse, um dann die russisch- orthodoxe Hauptkirche, die Isaakkathedrale zu besichtigen, die sich wie die Kasaner Kathedrale architektonisch an den Petersdom in Rom anlehnt. Am Nachmittag fuhren wir nach Zarskoe Selo, heute Puschkin, um den Katharinenpalast mit dem legendenumwobenen Bernsteinzimmer anzusehen. Hier war einiger Andrang, der letztendlich eine knappe Stunde Anstehzeit an mehreren Stationen erzeugte, doch gestählt durch die Tücken russischer Grenzwillkür fiel diese Zeit kaum ins Gewicht und das grandiose Ensemble belohnte die Geduld überreichlich. Bei der Führung durch schier endlose Gänge verloren sich die Massen auch wieder, nur im Bernsteinzimmer ballte sich das Publikum, allerdings war zügiger Durchlauf organisiert. Danach fuhren wir zum nahe gelegenen Restaurant „Podvorie", einem zwar nagelneu, doch in traditioneller Holzblockbauweise errichteten Komplex, der ein wenig an Baba Jagas Hexenhaus erinnerte. Hier erwartete uns an langer Tafel ein zünftig rustikal- russisches Mahl mit Borschtsch und diversen weiteren Gängen, denen guter Wodka Platz im Magen schaffte, der auch die allgemeine Kommunikation beförderte.

Sonntag, den 19. August – Kunst und Kanäle

Das Besichtigungsprogramm begann mit dem Besuch der Eremitage, der mit Abstand kunsthistorische Höhepunkt der Reise, denn schließlich ist sie eine der drei größten Kunstsammlungen überhaupt, auch qualitativ. Die anschließende Mittagspause nutzten alle bei herrlichem Sonnenschein zu einer einstündigen Bootsrundfahrt auf der Newa und zwei Nebenflüssen, die beste Blicke auf den Marmorpalast des Fürsten Orlow und den Panzerkreuzer Aurora, sowie diverse Paläste und Kirchen bot. Eberhardt Travel ließ es sich nicht nehmen, dazu den finanziellen Grundstock beizusteuern. Diese Zugabe dürfte eine weiterer unvergessliche Stunde gewesen sein. Nach der Mittagspause mit Bordverpflegung wartete mit Peterhof die nach dem Vorbild von Versailles als Sommerschloss erbaute Palastanlage. Sie begeistert vor allem durch die imposanten Wasserspiele mit zahlreichen vergoldeten Figuren, die die größte geschlossene Brunnenanlage der Welt bildet. Das Funkeln der Fontänen und der vergoldeten mythologischen Figuren vor strahlend blauem Himmel, dazu im Hintergrund die Ostsee- einen schöneren Abschluss des Petersburg- Teils kann man sich kaum vorstellen. Nach dem Abendessen schlenderten fast alle noch in die City oder einfach am Hotel und der Newa entlang.

Sonntag, den 29. Juni 2014 – Von Russland nach Finnland

Um halbneun fuhren wir entlang des Finnischen Meerbusens Richtung Helsinki. An der Grenze erwartete uns ein recht korrekt arbeitender Beamtenapparat. Insgesamt dauerten alle Formalitäten eine gute Stunde. Das gleich an den bezwungenen Grenzen in Finnland eingenommene Mittagessen vom Bus schmeckte gleich doppelt gut. Gegen 17 Uhr erreichten wir das sehr zentral gelegene Hotel in Helsinki, wo wir sofort einchecken konnten. Alle Gäste folgten dem Angebot des Reiseleiters, bei einem Spaziergang die Innenstadt zu erkunden. Leider fiel der zunehmend ins Wasser, aber zurück im Hotel konnte man sich wieder in Form bringen. Zum sehr guten Abendessen hatte unsere Gruppe im gemütlichen Hotelrestaurant.

Dienstag, den 21. August – Helsinki und Fähre

Pünktlich um neun begann die Stadtrundfahrt mit der örtlichen Führerin. Die charmante und kompetente Dame zeigte uns die drei wichtigsten Kirchen der Stadt, sprich den lutherischen Dom, die griechisch- orthodoxe Uspenskikathedrale, sowie die archaisch- moderne Felsenkirche. Ein Ausstieg erfolgte am Sibeliusdenkmal. Die Tour endete am Senatsplatz, beziehungsweise beim nahe gelegenen Busparkplatz im alten Hafen. Von hier war es nicht weit zum Rathaus mit sauberen und kostenlosen öffentlichen Toiletten, sowie zum Markt und zur Markthalle, wo es diverse Möglichkeiten zur lokaltypischen Verköstigung, vor allem mit frischem Fisch und Meeresfrüchten gibt, die allgemein genutzt wurden. Ein Großteil der Gäste zog es vor, zunächst die leckere und abwechslungsreich gestaltete Bordverpflegung zu nutzen, die der engagierte Busfahrer Peter Möbius auch zum Ende der Tour noch anbieten konnte.
Um 14.40 Uhr fuhren wir zum Fährhafen, wo wir gegen 15 Uhr eintrafen. Das Einchecken ging recht zügig und anschließend brachte ein Leitfahrzeug der Grimaldi- Reederei den Bus umgehend an Deck. Auf der Fähre konnte man vom Parkdeck zu den Wohndecks mit Fahrstühlen gelangen, allerdings waren es ohnehin nur ein oder zwei Stockwerke vom Bus zu den Kabinen. Nach schönen Stunden auf dem Deck mit toller Kulisse trafen sich um 18.00 Uhr alle zum Abendessen, das als üppiges Buffet gereicht wurde. Anschließend saßen viele Grüppchen im angeregten Gespräch zusammen und ein harter Kern harrte bis um 23 Uhr aus, um das WM-Spiel Deutschland gegen Algerien zu sehen. Wir durften an einem großen Flachbildschirm im Speisesaal sitzen bleiben und man stellte uns auf Nachfragen des Reiseleiters hin sogar ZDF ein, so dass wir auch den deutschen Kommentar hörten. Nach der Verlängerung und dem deutschen 2:1- Sieg gingen die letzten Gäste müde in ihre Kabinen.

01. Juli 2014 – Überfahrt nach Travemünde

Bei ruhiger See schliefen laut Aussage alle bestens und ausgedehnte Essenseinnahmen, Saunabesuche, Deckspaziergänge und Lesepausen ließen die Zeit an Bord wie im Flug vergehen, zumal meist herrliches Sonnenwetter mit schönen Wolkenformationen war.
Planmäßig gegen 21 Uhr kamen wir in Travemünde an, wo uns Busfahrerin Stefanie Möbius bereits erwartete, um uns sofort ins Hotel zubringen, wo man uns auch bereits erwartete.

02. Juli 2014 – Lübeck und Heimfahrt

Ausgeschlafen und gestärkt durch ein gutes Frühstück fuhren wir mit dem Bus nahe ans Lübecker Holstentor und begannen dort einen kleinen Stadtspaziergang zum Rathaus, dem berühmten Marzipangeschäft Niederegger, sowie zu den wichtigsten Stadtkirchen St. Petri, St. Marien und St. Jakobi. Lübeck hat allen sehr gut gefallen und mancher nahm sich vor, die Stadt bei einem weiteren Besuch näher zu erkunden.
Die Heimfahrt lief problemlos, während der nunmehr durch seine Tochter gut vertretene Fahrer Peter Möbius und der Reiseleiter noch einmal die wichtigsten Stationen der Fahrt Revue passieren ließen, die täglichen Fahrkilometer bekannt gaben und von ihren nächsten Projekten bei Eberhardt- Travel berichteten.

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