Reisebericht: Rundreise Belgien für Genießer

12.07. – 21.07.2018, 7 / 10 Tage Rundreise: Gärten von Annevoie – Abtei Maredsous – Dinant – Brüssel – Ardennen – Grotten Han–Sur–Lesse – Waterloss – Leuven – Mechelen – Antwerpen (bei 10 Tagen zusätzlich Brügge – Damme – Gent – Ypern – Veurne)


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Belgische Pralinen sind schon lange in aller Munde, die vielen belgischen Biersorten kann man wirklich kaum unterscheiden. Aber der Höhepunkt der Genüsse war ein Besuch der Schneckenfarm in Warnant, wir liesen uns die Köstlichkeiten schmecken, während ...
Ein Reisebericht von
Harald Kühne

1.Tag, Donnerstag, 12.07.18, Namur

Nach unserer langen Reise an diesem Tag, beginnend in Dresden, durch Thüringen und vorbei am Westerwald bis nach Köln und Aachen, erreichten wir Belgien und am späten Nachmittag unser Ziel die Stadt Namur. Sie liegt am Zusammenfluss von Maas, (Meuse) und Sambre'. Die hübsche Altstadt besitzt zahlreiche stattliche Bürgerhäuser. Auf der anderen Seite der Sambre' erhebt sich die mächtige Zitadelle. nachdem wir in unserem Hotel die Zimmer bezogen hatten, trafen wir uns noch zu einem kleinen Spaziergang, um im Restaurant "Tanneurs" unser 3-Gang- Abend - Menü einzunehmen. Und wer wollte, konnten anschließend auf dem Stadtfest noch das abendliche Treiben genießen.

2.Tag, Freitag, 13.07.18, Annevoie, Maredsous, Warnant und Dinant

Nach dem guten Frühstück im Hotel, begannen wir unseren ersten Ausflug. Da unser Chauffeur Peter Möbiüs, den Reisebus gegenüber vom Hotel parken konnte, waren wir ganz schnell im Bus.. Unser erstes Ziel waren die Gärten von Annevoie, wir fuhren dabei durch die schönen Dörfer, deren Plätze und Strassen mit prächtigem Blumenschmuck versehen waren. In den Gärten und weitläufigen Parkanlagen, herrschen verschiedene Stile. Der französische Stil, wobei die Kunst die Natur korrigiert ist der Vorherrschende. Anschließend waren wir zur Mittagszeit in Maredsous und bei einer Führung lernten wir die Kathedrale und den Innenhof der Klosteranlagen kennen. Eine Käse- und Bierverkostung im Restaurant rundete den Besuch ab. Nach kurzer Fahrt erreichten wir das kleine Dörfchen Warnant und wurden dort schon zu einem Besuch der Schneckenfarm erwartet, wo jährlich rund 800.000 Schnecken gezüchtet werden. In gutem Deutsch erklärte uns die Mitarbeiterin, wieviel Mühe dazu erforderlich ist und das alles ausschließlich in manueller Arbeit. Natürlich durften wir auch kosten und Produkte mit nach Hause nehmen. Die Stadt Dinant muss sich am schmalen felsigen Ufer der Maas ganz schön strecken, um Platz zu finden. Bei einer Schiffahrt auf dem Fluss sahen wir die prächtigen Bauten, wie die gotische Collegiale Notre-Dame, welche 1566 einen markanten Zwiebelturm erhielt und die mächtige Zitadelle, zu der eine Seilbahn hinauf fährt. Spektakulär ist der Rocher Bayard, der Königsfelsen, eine 40 m hohe Felsnadel. Hier wurde auch Dinants berühmtester Sohn, der Instrumentenbauer Adolphe Sax (1814 - 1894), der Erfinder des Saxophon, geboren. Die Zeit verging wie im Fluge und am Abend waren wir im Restaurant "Tanneurs" wieder zum Abendessen.

3.Tag, Samstag, 14.07.18, Modave, La Roche–en–Ardenne und Han sur Lesse

Bei unserem heutigen Ausflug streiften wir das Hohe Venn, den deutsch - belgischen Naturpark, der auch Teile der Eifel einschließt. es ist eine leere, struppige Landschaft, bewachsen mit hohen Pfeifengras, Wollgras, Moorlilien und vielen anderen Gewächsen. Wieder fuhren wir durch die gepflegten Städte und Dörfer und erreichten unser erstes Ziel, das prächtige Schloss Modave. Mittels Audio - Guide lernten wir die eleganten Säle und prachtvoll ausgestatten Zimmer kennen, es war eine Augenweide, wie man auch in der Fotogalerie sehen kann. Durch Durbuy, einer kleinen Stadt mit 400 Einwohnern, aber einem prächtigen Formbau park, mit 250 kunstvoll beschnittenen Buchsbäumen, Eiben und Stechpalmen fuhren wir. Zu Mittag waren wir dann in La Roche- en - Ardenne, die Stadt wurde während der Ardennenoffensive 1945 fast vollständig zerstört. Hier waren wir in einer Metzgerei zu Besuch um zu sehen, wie der berühmte Ardennen Schinken produziert wird. Der Metzger Meister persönlich führte uns durch seine Metzgerei und erklärte uns alles. Eine Kostprobe konnten wir danach machen, auch war noch etwas Zeit die Fußgängerzone der Kleinstadt zu erkunden.Skarabäus - Saal, Vigneron - Saal und Saal der Spiegelungen sind klangvolle Namen großer Tropfsteinhöhlen in den verzweigten Grotten de Han. Sie tragen der jeweils besonderen Gestalt der Stalagmiten und Stalgtiten Rechnung. Eine kunstvolle Beleuchtung und Musik machen den Besuch der Grotten zu einem aufregenden Abenteuer. Schon die Anfahrt mit der altertümlichen Strassenbahn ist romantisch. Am Nachmittag war dieses einmalige Erlebnis unser Ziel. Auf der Rückfahrt nach Namur besuchten wir noch die mächtige Zitadelle, mit einer Fläche von rund 80 Hektar, gehört sie zu den größten in ganz Europa. Bei herrlichem Abendsonnenschein lag uns Namur zu Füßen, ein wahrhaft schöner Anblick.

4.Tag, Sonntag, 15.07.18, Waterloo, Leuven und Mechelen

Heute hies es Koffer einladen, denn unsere nächste Station, Mechelen, wollten wir am nachmittag erreichen. peter hatte die koffer ganz schnell verstaut und wir fuhren zuerst nach Waterloo. Auf diesem öden Feld kämpfte Napoloen am 18.Juni 1815 seine letzte Schlacht. Am Ende des langen, blutigen Tages musste er sich dem britischen Feldherrn Wellington und dem preußischen General Blücher geschlagen geben. Dies und vielmehr kann man im Memorial in Augenschein nehmen. Vom 40 m hohen Löwenhügel lässt sich die ganze Ausdehnung ermessen. Nach einem kleinen Imbiss setzten wir unsere Reise fort. Leuven, die Stadt mit dem schönsten Rathaus, erreichten wir am frühen Nachmittag. Munter und jugendlich ist die Atmosphäre im großen Beginenhof aus dem 13.Jh., der heute als Studentenwohnheim dient. Berühmtestes Bauwerk Leuvens und ein Meisterwerk spätgotischer Archtektur ist das Rathaus, das wie ein fein gemeißelter Schrein auf dem "Grote Markt" steht. Wenn man nach Mechelen kommt, sieht man den hohen Turm der gotischen Sint-Romboutskathedraal aus dem 13.-15.Jh. 97 m ragt er empor und ist doch unvollendet -ursprünglich waren 167 m geplant. Margarethe von Österreich, mit kurzer Unterbrechung 1507 - 30 Statthalterin der habsburgichen Niederlande, machte die Stadt zu ihrer residenz und versammelte Künstler und gelehrte an ihrem Hof. Das erfuhren wir bei einem Rundgang mit ihr und auch eine Bierprobe im restaurant "Concorde" fehlte nicht. Es lief die erste Halbzeit des WM -Endspiels Frankreich Kroatien. Unsere Begleitung brachte uns bis zum Novotel, wo wir die nächsten 3 Tage verbrachten. Der Weltmeister stand fest und wir gingen zu Fuß bis in die Brauerei "Het Anker", wo uns ein leckeres Abendessen, natürlich mit Bierverkostung erwartete. Ein uriges Bierlokal, mit vielen Gästen und netter Bedienung, lies die Zeit recht schnell vergehen.

5.Tag, Montag, 16.07.18, Lier und Antwerpen

Prächtige Stadtpaläste und Herbergshäuser sowie ein beschaulicher Beginenhof mit engen Gassen und kleinen Häuschen machen Lier zu einem reizvollen Besucherziel. Das konnten wir auf unserer Fahrt nach Antwerpen in Augenschein nehmen. Am Parkplatz Schelde - Kai wurden wir von unserer Stadtführerin herzlich begrüßt. Die nächsten zwei Stunden waren wir gemeinsam unterwegs, um die wichtigstenn Sehenswürdigkeiten zu erleben. Antwerpen blickt auf eine große maritime Vergangenheit. Die Altstadt glänzt mit dem, von Gildehäusern gerahmten "Grote Markt" und der gotischen Liebfrauenkathedrale. In der Mitte des Platzes steht der Brabo - Brunnen. Er erinnert an den legendären Silvius Brabo, der einst den Dämon Druon Antigon besiegte. Dieser verlangte von vorbei fahrenden Schiffen Zoll. Wer sich widersetzte, dem hackte er die Hand ab. Doch Brabo überwand den Bösewicht und warf nun dessen Hand in die Schelde. "Hand werpen" - so kam Antwerpen angeblich zu seinem Namen. Die Schönheitskönigin der Hafenstadt ist groß, schlank und blendend weiß, ein Bild von einer gotischen Kathedrale. 123 m misst der Turm, der sich in immer zierlicheren Etagen in den Himmel windet. Sie besitzt sieben Schiffe und ist damit die größte des Landes. Das Innere ist schlicht, doch zwei glanzlichter setzen Akzente: Pbarockmeister Peter Paul Rubens, der größte Sohn der Stadt, schuf ab 1610 die Tryptichen"Kreuzaufrichtung" und "Kreuzabnahme". Anschließend waren wir noch induviduell in Antwerpen unterwegs, bevor wir am späten Nachmittag nach Mechelen zurück fuhren.

6.Tag, Dienstag, 17.07.18 Brüssel

Grand'Place und Mäneken Pis sind die bekanntesten Sehenswürdigkeiten der belgischen Hauptstadt. Ungezählte Besucher eilen schwatzend und lachend über den Platz im Herzen Stadt.Auch die Galeries Royales St.Hubert, mit 213, war sie einst die größte Einkaufspassage,hat ihre Exklusivität erhalten. Bei einer Stadtrundfahrt lernten wir auch das "europäische" Brüssel kennen, Wolkenkratzer aus Stahl und Glas. Anschließend besuchten wir die Chocolaterie "Concept Chocolate" und erfuhren vieles über die Herstellung von ausgezeichneter belgischer Schokolade. Wir durften reichlich kosten und im Shop konnte man auch etwas mit nach Hause nehmen. Im Zentrum Brüssels hatte jeder noch Gelegenheit individuell die Stadt zu erkunden. Auf unserer Rückfahrt nach Mechelen machten wir Stop am Atomium, welches anläßlich der Weltausstellung 1958 errichtet wurde und immer noch ein Anziehungspunkt ist.

7.Tag, Mittwoch, 18.07.18, Gent und Damme

Heute wurden zum letzten Mal die Koffer eingeladen, denn wir machten uns auf den Weg nach Flandern. Die Stadt Gent, Ostflanderns Hauptstadt war unser erstes Ziel. Wir fuhren nicht die Autobahn, sondern wieder durch blumengeschmückte Städte und Dörfer, dabei stach besonders Lochristi hervor. Gent ist eine lebendige Stadt und da diese Woche das "Gentfeesten" stattfand, war die Stadt besonders geprägt. Überall spielten Bands und reichlich Bierzelte gab es auch. Gent wird auch die Stadt der Türme genannt: St.Nikolaus, der Belfried und St.Bavo geben der stadt ihr Antlitz. Mit unserer Stadtführerin, Karin, unternahmen wir einen zweistündigen Streifzug, um die Bauten zu sehen, welche an glanzvolle Zeiten erinnern. Gents Altstadt ist von Wasser umflossen. Im Osten, Norden und Westen umschlingt sie die Leie in einer Schleife, im Süden zweigt ein Kanal, die Ketelvaart ab. Nach unserem gemeinsamen Rundgang war noch Zeit die Stadt auf eigene Faust zu entdecken. Die kleine Stadt Damme liegt an der Damse Vaart, einem Kanal, der scheinbar ohne Sinn von Brügge, ins holländische Sluis führt. Dadurch hat die "Lamme Goedzak" freie Fahrt. Der Ausflugsdampfer pendelt von April bis September zwischen Brügge und Damme. In Damme befindet sich auch das Eulenspiegel - Museum, dieses ist neben der Tourist - Information. Der flämische Ulenspiegel in der Fassung von Charles de Coster ist ein mutiger und einfallsreicher Streiter im Freiheitskampf gegen die Spanier. Am frühen Abend erreichten wir unser letztes Ziel, das Ibis - Hotel in Brügge ,nahe des Zentrum der Altstadt.

8.Tag, Donnerstag, 19.07.18, Brügge

Brügge stellte im Mittelalter ein wichtiges Machtzentrum dar. Ein Brügger Kaufmann galt damals soviel wie heute ein Spitzenmanager in New York. Unser Stadtführer Jan empfing unsere Gruppe am Hotel. Gemeinsam spazierten wir zuerst zum Beginenhof.Das Minnewater ist der Rest des alten Hafenbecken. Wir sahen die Liebfrauenkirche und die St.Salvador Kathedrale. Am Burgplein spielt das Rathaus den gegenpart zur Tuchhalle. Statt eines hohen bekam das Stadthuis drei kleine Türmchen, welche die fein gemeißelte Fassade mit den vielen hohen Fenstern und Figurennischen hervorheben. Anschließend unternahmen wir eine Bootsfahrt, um die schöne Stadt vom Wasser aus zu sehen.
Zum Abendessen waren wir heute in "La Dentellerie", der Klöppelstube, in der Wijnstraat. Es gab köstlichen belgischen Hasen und ein feines Dessert.

9.Tag, Freitag, 20.07.18, Flandernrundfahrt

Zuerst besuchten wir die Stadt Veurne. Charme und Stil verbreitet sie schon am Grote Markt. Die Häuser, die ihn säumen sind ehrwürdig und ein bisschen extravagant mit der großen Muschel, die fast jeden Treppengiebel schmückt. Verneus Bäckereien sind bekannt für ihr meisterhaftes Gebäck. Eine Spezialität sind die "Kletskoppen", knusprige Mandelplätzchen. Da wir nur noch wenige Kilometer vom Nordseestrand entfernt waren, bot sich ein kurzer Besuch am Meer an. Wir konnten die frische Seeluft schnuppern. Weiter ging unsere Rundfahrt nach Ypern. Ypern gehörte mit Brügge und Gent zum Dreigestirn der großen flämischen Handelsstädte. Im ersten Weltkrieg verloren fast eine Million Männer ihr Leben. Die Schützengräben waren nur teilweise 3 Meter auseinander. Von der stolzen mittelalterlichen  Stadt war 1918 nur noch ein Haufen Schutt übrig. Wie präsent der Krieg immer noch ist, beweist auch "The Last Post", ein Zapfenstreich, der um 20.00 Uhr an der Menenpoort geblasen wird. Dieses Tor wurde 1923 - 27 an der Stelle errichtet, in seine Wände sind zehntausende Namen vermisster britischer Soldaten eingraviert. Unser letztes Ziel für heute war Kortrijk. Der große Tag der Stadt war der 11.Juli 1302. Damals schlugen die flämischen Fußtruppen vor den Toren der Stadt, die als unbesiegbare geltende französische Reiterarmee und ging in die Geschichte als "Schlacht der goldenen Sporen" ein. Wehrhaft wirkt Kortrijk noch immer. Die dicken Broeltürme etwa, Reste der alten Stadtbefestigung, schützten einst den Übergang über die Leie. Der Begijnhof wird als der schönste des Landes gerühmt. Die Produktion von feinem Tuch sicherte der Stadt Wohlstand, so dass sie sich ein repäsentatives gotisches Rathaus leisten und es prächtig ausstatten konnte. So ging auch dieser Tag mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen zu Ende.

10.Tag, Samstag, 21.07.18   Heimreise

Nach einem zeitigerem Frühstück begaben wir uns auf die recht lange Heimfahrt. Da wir sehr gut voran kamen, machte unser Chauffeur Peter den Vorschlag, noch einen kurzen Aufenthalt in Limburg an der Lahn einzulegen. In den Gassen der Altstadt wird Geschichte lebendig und hoch oben thront das Wahrzeichen der Stadt, der mächtige St.Georgs Dom.
Alle Ausstiegsorte erreichten wir nach Plan. Liebe Reisegäste, wir haben viel gesehen und können viel zu Hause berichten, wie schön das kleine Land Belgien ist, mit vielen freundlichen Menschen und langer Geschichte.
Wir wünschen Ihnen eine gute Zeit und verabschieden uns, vielleicht bis zum nächsten Mal,
Ihr Chauffeur Peter Möbius und
Ihr Reiseleiter Harald Kühne.

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