Reisebericht: Große Rundreise durch China

01.09. – 24.09.2010, 23 Tage Rundreise mit Peking – Luoyang – Xi'an – Yangtze – Shanghai – Hongkong


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und mittendrin im chinesichen Leben zwischen Tempeln, Klosteranlagen, Gartenbaukunst, überlebensgroßen Buddha-Figuren, Terrakotta-Kriegern, Wolkenkratzern und Verkehrs-Chaos ...
Ein Reisebericht von
Susann Kleinfeld

Reisebericht

01.09./02.09.2010: Anreise nach Peking - Jungfernflug mit A380
Gegen 13:00 Uhr treffe ich in Dresden die ersten drei Gäste unserer Gruppe für die Große China-Rundreise... Gemeinsam checken wir ein und nehmen dann gemütlich ein kleines Willkommensessen im Restaurant Chili am Flughafen Dresden ein.
Der anschließende Flug nach Frankfurt läuft problemlos, der Weg bis zum Gate unseres Anschlussfluges ist aber recht lang.
Gegen 17:30 Uhr heben wir dann ab in Richtung Peking. Aber das ist nicht nur irgendein Flug mit der Lufthansa... Nein! Das ist der Jungfernflug des A380 auf der Strecke Frankfurt - Peking und wir sind dabei! Schon ein tolles und spannendes Erlebnis. Nach Einreiseprozedur, Fahrt mit einem modernen Zug zum anderen Terminal, Abholen unserer Koffer und Geldtauschen können wir endlich unseren chinesischen Reiseleiter begrüßen: Herr Xia Jun - für die deutschen Freunde auch Josef genannt :-)
Nach einer Erfrischungspause im Hotel beginnt das interessante, aber auch anstrengende Programm, da uns der lange Flug doch sehr in den Knochen steckt und wir uns auch erst wieder auf sommerliche 30°C und schwül-warmes Klima einstellen müssen. Die Größe des Tiananmenplatzes, noch mehr der Verbotenen Stadt imponieren uns sehr und Geschichten über Eunuchen und Konkubinen erheitern die Gemüter.
03.09.2010: Himmelstempel und Sommerpalast
Der Wettergott ist uns heute Morgen nicht hold - es regnet. Nichts desto trotz freuen wir uns auf den bevorstehenden Besuch der Anlage des Himmelstempel. Auch diese beeindruckt uns mit ihrer Weitläufigkeit und den vielen älteren Gäste, die hierher kommen und Sport treiben.
Am Nachmittag wandeln wir durch den Sommerpalast und bewundern unter anderem auch das berühmte Marmorboot. Nach einer Fußmassage im Institut für Traditionelle Chinesische Medizin in Peking fühlen wir uns wieder wie neu geboren. Am Abend steht der Besuch einer traditionellen Peking-Oper auf dem Programm. Gemischt mit einer Art Akrobatik-Show ist die Oper für unseren deutschen Geschmack sehr gewöhnungsbedürftig. Dennoch war es sehr interessant und doch auch irgendwie ein Muss während einer Reise nach China.
04.09.2010: auf der Mauer auf der Lauer...
Zunächst spazieren wir entlang der Geisterallee mit den steinernen Figuren, bevor wir eines der Ming-Gräber besichtigen. Heute scheint die Sonne und es ist sehr warm, weshalb wir alle ein wenig zu kämpfen haben. Eigentlich sollte die Fahrt zur Großen Mauer danach nur etwa 30 Minuten dauern, aber wir geraten leider in einen großen Stau gekommen - wie so oft während dieser Reise. Wir haben schon Angst, dass wir die Mauer vielleicht gar nicht mehr besuchen können. Doch wir schaffen es noch und verzichten dann lieber auf den Mittagsimbiss und steigen gleich die steilen Stufen hinauf.
Nach dem Abendessen in einem Restaurant in Peking, werden wir zum Westbahnhof gefahren. Das Gewusel, was hier herrscht, ist einfach nur überwältigend. Um ca. 21:40 Uhr fährt dann unser Nachtzug nach Luoyang ab. Wir übernachten in recht engen 4-Bett-Abteilen. Alles sehr spartanisch, aber auf jeden Fall auch einmal ein Erlebnis. Man sollte allerdings keine allzu großen Koffer dabei haben, da in den Abteilen nicht wirklich viel Platz zum Verstauen vorhanden ist.
05.09.2010: Luoyang
Nach einer relativ kurzen Nacht mit wenig Schlaf erreichen wir gegen 07:00 Uhr am Morgen Luoyang. Leider gibt es hier keine Rolltreppen oder Fahrstühle, da der Bahnhof schon etwas älter ist. So müssen wir unser Gepäck selbst zum Bus tragen. Glücklicherweise fahren wir erst einmal zum Hotel, können dort frühstücken und auch schon unsere Zimmer beziehen und uns frisch machen - nach solch einer Nacht dringend nötig. Nach dieser Pause fahren wir in die Berge der Provinz Henan und besichtigen die heiligen Hallen und den Pagoden-Gräberwald des Shaolinklosters. Der Nebel, der sich zwischen den Bergen festegesetzt hat, verbreitet eine mystische Stimmung.
Am Nachmittag sehen wir eine Kongfu-Show junger Shaolin-Mönche, deren Beweglichkeit uns sehr beeindruckt.
06.09.2010: Long-Men-Grotten - Xi'An
Schade, dass es heute wieder so trüb ist und regnet. Vor lauter Regenschirmen sieht man manchmal gar nicht so viel von den Buddha-Figuren in den Drachtor-Grotten.
Am frühen Nachmittag fahren wir - nein, wir sausen - mit dem „chinesischen ICE" von Luoyang nach Xi'An, wo uns bereits unser örtlicher Reiseleiter Herr Yang erwartet und uns anschließend zum Hotel bringt. Nach dem Abendessen in einem Restaurant unweit des Hotels, lassen wir den Abend gemütlich miteinander in der Hotelbar ausklingen.
07.09.2010: Xi'An
Heute steht der Besuch der weltbekannten Terrakotte-Armee auf dem Programm. Schon während der Fahrt dahin gibt uns der örtliche Reiseleiter sehr interessante Einblicke in deren Geschichte. Später verstehen wir noch besser, warum - denn in den Ausstellungshallen selbst ist es sehr laut, stickig und warm und eine ordentliche Führung vor Ort mit ausführlichen Erklärungen fast unmöglich.
Am Nachmittag besuchen wir das Wahrzeichen der Stadt, die Wildganspagode. Eine wunderschöne Anlage, in der man den Trubel etwas vergessen kann.
Ein Teil der Gäste hat sich heute für ein besonderes Abendessen entschieden - gegen einen kleinen Aufpreis genießen wir verschieden gefüllte, leckere Maultaschen und stoßen mit Terrakottakrieger-Schnaps an. Dies war ein tolles Erlebnis und kann nur zur Nachahmung weiterempfohlen werden.
Einen wunderbaren Abschluss des Tages bildet die anschließende fakultative Lichterfahrt durch das wunderschön beleuchtete Xi'An, an der alle Gäste teilnehmen.
08.09.2010: Xi'An - Chongqing, Beginn Yangtze-Kreuzfahrt
Bevor wir nach Chongqing weiterreisen, besuchen wir noch einen Teil der Stadtmauer von Xi'An.
Mit dem Flugzeug geht es am frühen Nachmittag schließlich weiter nach Chongqing. Die örtliche Reiseleiterin Stephanie spricht sehr gut Deutsch, träumt von einem BMW und ihre Katze heißt Euro...
In der Backofenstadt Chongqing spazieren wir durch die Gassen der Altstadt, sehen die Volkskongresshalle (in der Bauweise ähnelt diese sehr dem Himmelstempel in Peking). In dem kleinen Park auf dem Platz vor der Halle kommen wir gerade richtig zur "Opa-Oma-Disco" - viele ältere Leute tanzen, singen und machen Musik.
Gegen 20:00 Uhr steigen wir auf unser Yangtze-Schiff und werden vom deutschsprechenden Bordreiseleiter Silvio Zhang begrüßt. Während das Schiff später ablegt, beobachten wir die beeindruckende beleuchtete Kulisse Chongqings vom Sonnendeck aus.

09.09.2010: Yangtze-Kreuzfahrt - Geisterstadt Fengdu
Heute steht ein Landausflug zur Geisterstadt Fengdu auf dem Programm. Da es sehr schwül-warm ist, nutzen einige Gäste die Möglichkeit, mit dem Sessellift hinaufzufahren. Die Hin- und Rückfahrt kostet zusammen nur 20 Yuan. Gemeinsam mit unserem chinesischen Reiseleiter Josef besichtigen wir die Tempelanlage, die die Heimat verstorbener Seelen sein soll.
Am Nachmittag kommt auf unserem Yangtze-Schiff auch keine Langeweile auf, denn der Bord-Arzt und der Bordreiseleiter halten extra für unsere Gruppe einen Vortrag über chinesische Akupunktur und Massage, während dem wir auch eine kleine Nackenmassage bekommen. Nach dem Abendessen führt die Besatzung eine Modenschau vor, bei der uns traditionelle Kleidung der verschiedenen Minderheiten in China vorgeführt werden.
10.09.2010: Yangtze-Kreuzfahrt - Ausflug Daning-Fluss
Am Vormittag fahren wir in die erste der drei großen Yangtze-Schluchten ein, in die Qutang-Schlucht. Unsere Gruppe trifft sich auf dem Vordeck und lauscht den Erklärungen von Schiffsreiseleiter Silvio. Nach dem leckeren Mittagessen unternehmen wir einen Boots-Ausflug auf dem Daning-Fluss, einem Nebenfluss des Yangtze. Die Sonne kommt raus und wir können vom Freideck des Dampferschiffes die wunderschöne Umgebung genießen. Nach einem ruhigen Nachmittag auf dem Schiff, gibt uns Josef eine Einführung in die chinesische Kaligrafie.
11.09.2010: Yangtze-Kreuzfahrt - Ausflug Drei-Schluchten-Staudamm
Eigentlich sollte heute Morgen um 07:30 Uhr der Ausflug zum Drei-Schluchten-Staudamm stattfinden. Der Schiffreiseleiter Silvio teilt uns jedoch beim Frühstück mit, dass wir wegen einem Schiffsunglück vor dem Damm auf der anderen Seite noch nicht die Schleusen durchfahren konnten und eine große Verspätung haben. Der Ausflug zum Staudamm muss auf 10:30 - 12:30 (statt 07:30 - 10:00 Uhr) verschoben werden. Positiver Nebeneffekt der Verspätung ist, dass wir noch ein Mittagessen auf dem Schiff bekommen. Die Fahrt durch die dritte und letzte große Yangtze-Schlucht - die Xiling-Schlucht - wird wieder durch Erklärungen von Silvio begleitet. Gegen 14:00 Uhr schiffen wir in Yichang aus - unsere Koffer werden vom Schiff zu Bus gebracht, wir müssen aber eine steile Straße hinauf laufen, da diese so schmal ist und der Platz bei der Anlegestelle so klein, dass ein Wenden unseres Busses dort nicht möglich gewesen wäre. Gemeinsam mit dem neuen örtlichen Reiseleiter, fahren wir in unserem riesigen roten Bus nach Wuhan.
Das Abendessen bzw. der Toilettengang in diesem Restaurant erheitert unsere Gemüter wieder sehr, denn vor den Kabinen findet man keine Türen, sondern nur Perlenvorhänge, sodass jeder reinschauen kann, der in der Schlange steht. Das fällt wohl unter Asiatisches Understatement...
Das Hotel in Wuhan liegt sehr zentral mitten in einem Geschäftsviertel, sodass einige von uns am Abend noch einmal „um die Häuser ziehen" und bummeln gehen. Es herrscht zwar viel Trubel, aber das macht uns nichts aus. Ganz im Gegenteil, wir finden es sehr interessant.
12.09.2010: Wuhan - Nanjing
Bevor wir den Turm des Gelben Kranichs besichtigen, besuchen wir noch ein Bronzeglockenspiel, welches sich als kleines musikalisches Highlight entpuppt. Am Nachmittag schauen wir uns das kleine, aber nicht weniger interessante Guiyuan-Kloster an und statten anschließend dem hübschen Bonsai-Garten, der sich in der unmittelbaren Umgebung des Klosters befindet, einen Besuch ab.
Am Abend fliegen wir von Wuhan nach Nanjing, wo uns schon unser lokaler Reiseleiter erwartet und zum Hotel bringt.
13.09.2010: Nanjing
Heute ist ein recht „politischer" Tag, denn wir besuchen den Park und Friedhof der Märtyrer von Yuhuatai, das Mausoleum von Dr. Sun Yat-Sen - der erster provisorischer Präsident der Republik China war - zwischendurch den Trommelturm und die recht hübsche Altstadt mit vielen Geschäften und Restaurants und schließlich die unglaublich beeindruckende Yangtze-Brücke. Mit dem Aufzug fahren wir in dem gewaltigen Brückenpfeiler hinauf und genießen - trotz trüben Wetters - einen tollen Blick auf die unter uns liegende Stadt und den vorbeifließenden Yangtze.
14.09.2010: Souzhou
Die Fahrt zum Bahnhof endet zunächst wieder mal in einem Stau. Josef betet zu Buddha, dass wir den Zug nach Souzhou noch rechtzeitig erreichen und ich schwitze auch Blut und Wasser... aber alles wird gut und wir erreichen ihn noch. Pünktlich um 10:05 Uhr rasen wir mit dem Hochgeschwindigkeitszug von Nanjing nach Souzhou.
Am Nachmittag unternehmen wir in einem kleinen überdachten Boot (nur für uns) eine gemütliche Bootsfahrt auf dem Kaiserkanal mit Ende an der Marco-Polo-Brücke. Danach haben wir erstmal damit zu tun, die fliegenden Händler in der „Hallo-Gasse" abzuschütteln.
Schließlich schaffen wir es doch noch zur Seidenmanufaktur, durch die uns unsere örtliche Reiseleiterin Christine führt.
15.09.2010: Souzhou - Shanghai
Bei der Besichtigung im "Garten des Meisters der Fischnetze" bleibt etwas Zeit für Ruhe und Erholung. Beim anschließenden Bummel durch Blumen- und Haustiergassen ist davon allerdings nicht mehr viel zu spüren. Teilweise ist es wirklich erschreckend, wie eng die Tiere da zusammenhocken.
Gegen Mittag fahren wir mit dem Bus weiter nach Shanghai und besuchen gleich, den Mitten in der Stadt gelegenen Jade-Buddha-Tempel. Die zwei Buddha-Figuren sind wirklich unfassbar schön und es ist schade, dass man sie offiziell nicht fotografieren darf. Ein kleiner, heimlicher Schnappschuss ist mir dennoch gelungen...
Anschließend fahren wir zum Hotel und nach dem Check-In haben wir Zeit zum Frischmachen und Ausruhen. Das Abendessen lassen wir uns heute so richtig schmecken und einige Mutige probieren sogar einen Schluck vom Schlangenschnaps. Nach dem Abendessen unternehmen wir eine Lichterfahrt durch Shanghai (fakultativ) mit Stopp in Pudong, Fahrt durch das Expo-Gelände, kleinem Bummel über die Nanjing-Straße und durch das Xintiandi-Kneipen-und-Barviertel. Ein sehr schöner Abschluss des Tages - Shanghai bei Nacht ist einfach der „helle Wahnhsinn"!
16.09.2010: Shanghai
Zuerst machen wir den Yu-Garten und die Altstadt unsicher (mit Freizeit zum Bummeln), danach unternehmen wir eine Schifffahrt auf dem Huangpu-Fluss und sind sprachlos angesichts der Mega-Skyline von Shanghai. Anschließend bummeln wir ein wenig den Bund entlang und statten außerdem noch dem Volksplatz einen Besuch ab. Eigentlich sollte heute Abend ja das mongolische Abendessen stattfinden. Während der Fahrt zum Restaurant teilt uns die örtliche Reiseleiterin Christine jedoch mit, dass dies leider nicht möglich sei und wir in einem anderen, normalen chinesischen Restaurant zu Abend essen werden. Wir hatten uns alle schon sehr auf diese Abwechslung des mongolischen Essens gefreut und sind dementsprechend enttäuscht. Ein Telefonat mit dem Restaurant ergibt dann aber, dass es sich um einen Stromkurzschluss in der Küche handelte, alles repariert werden würde und wir dort am nächsten Tag zu Mittag essen könnten.
Im Anschluss an das Abendessen besuchen wir alle eine Akrobatik-Show (fakultativ - 200 Yuan pro Person), die uns stellenweise den Atem raubt und uns nur noch staunen lässt.
17.09.2010: Shanghai - Hangzhou
Am Morgen besuchen wir zusätzlich zu unserem „normalen" Programm noch den Fu Xi Park. Viele Einheimische machen hier Sport, Singen und Tanzen und es herrscht eine tolle, entspannte und ausgelassene Stimmung. Wir sind uns einig - sowas wäre bei uns in Deutschland wahrscheinlich undenkbar. Beim Bummel auf der Nanjing-Straße lassen wir noch einmal die Kreditkarte glühen und anschließend das frisch zubereitete mongolische Mittagessen schmecken.
Weiter führt uns unsere Reise in die Gartenstadt Hangzhou.
18.09.2010: Hangzhou
Wir spazieren durch wunderschöne Parkanlagen um den Westsee und unternehmen anschließend eine Bootsfahrt auf diesem. Es ist sehr warm und die Sonne lacht - Sonnenbrandgefahr.
Es folgt eine weitere Tempelbesichtigung. Doch der Lingyin-Tempel ist wieder ein wenig anders als die Tempel, die wir bisher besichtigt haben. Die Anlage ist sehr groß, schön schattig und es gibt viel zu entdecken. Besonders die 20 Meter hohe Buddha-Figur und die Halle mit den hunderten von Arhats - überlebensgroße Figuren der 500 heiligen Mönche - versetzen uns in Staunen. Anschließend fahren wir zur Sechs-Harmonien-Pagode. Es ist einfach zu heiß - keiner verspürt den Drang, auf die Pagode zu steigen und sei der Blick von oben noch so überwältigend.
Der folgende Besuch einer Drachenbrunnen-Teeplantage mit einer kleinen "Teezeremonie" bringt wieder etwas Ruhe und Entspannung. Am Abend besuchen wir die Show „Impression West Lake" (fakultativ) - eine farbenfrohe, wunderschöne Vorstellung, dargeboten auf dem Westsee und untermalt von klassischer Musik.
19.09.2010: Guilin
Unsere Reise führt uns heute per Flugzeug weiter nach Guilin. Der neue örtlicher Reiseleiter, Herr Gung, ist in seiner Art ganz putzig, aber leider nicht ganz so gut zu verstehen, wie die Reiseleiter davor. Unsere Koffer werden am Flughafen gesammelt und separat zum Hotel gebracht. Wir fahren währenddessen zu den Besichtigungen - erst zur Schilfrohrflötenhöhle, dann zum Sieben-Sterne-Park mit den 3 Pandabären, die sich angesichts der Wärme in ihr klimatisiertes Gehege zurückgezogen haben. Die Sonne knallt heute wirklich unheimlich und so hat keiner wirklich Lust, noch länger im Park zu spazieren, also fahren wir zum Hotel. Dieses verlassen wir noch einmal zum Abendessen und zum abendlichen Bummel in der Umgebung, doch an der Lufttemperatur und -feuchtigkeit hat sich nicht wirklich viel geändert.
20.09.2010: Guilin (Li-Fluss-Fahrt) - Zugfahrt nach Kanton
Auch heute scheint wieder die Sonne und es ist wahnsinnig heiß. Wir haben Hoffnung, dass während der Bootsfahrt auf dem Li-Fluss ein Lüftchen weht, doch das ist leider nicht der Fall. Zum Glück ist das untere Deck, in dem wir unsere Sitzplätze haben, klimatisiert. Das Mittagessen ist den Umständen entsprechend etwas einfacher, aber dennoch schmackhaft. Trotz der Wärme ist die Schifffahrt auf dem Li-Fluss durch die einzigartige Karst-Landschaft auf jeden Fall ein besonderes Erlebnis. Die Fahrt führt uns bis nach Yangshou, wo wir aussteigen und einen fakultativen Ausflug mit kleinen Elektrofahrzeugen (ca. 8 Personen pro Auto) - Kosten 120 Yuan pro Person - unternehmen. Wir fahren aufs Land, besuchen eine Bauernfamilie und dürfen einen kleinen Rundgang in deren Haus machen, wir halten an einem Reisfeld und außerdem beim Mondberg. Auch wieder ein schöner Ausflug...
Am späten Nachmittag fahren wir mit unserem Reisebus von Yangshou nach Guilin und der Straßenverkehr geht wieder nur langsam voran - ausgerechnet heute, wo wir doch wieder einen Zug erreichen müssen. Wir müssen uns beeilen und haben dazu auch noch unser Gepäck im Schlepptau, es bricht Hektik aus. Glücklicherweise hat der Zug Verspätung, sonst hätten wir nur noch dessen Rücklichter gesehen.
Problem: in China darf man auch mit gültiger Fahrkarte erst dann auf den Bahnsteig, wenn die Lautsprecheransage kommt, dass der Zug gleich einfährt. Das heißt es kommt dann immer Stress und Hektik auf, egal wie zeitig man auch auf dem Bahnhof ist, weil nach der Ansage dann jeder Fahrgast zum Bahnsteig stürzt - Einheimische und ausländische Touristen gleichermaßen.
Gegen 18:30 Uhr fährt unser Nachtzug nach Kanton ab. Dieser ist von der Ausstattung schon etwas besser als der Zug von Peking nach Luoyang. Es ist sauberer, gemütlicher, riecht nicht so „muffig", es gibt relativ schöne und kuschlige Bettwäsche und sogar Hauslatschen. Dennoch ist es wieder eine kleine Herausforderung, auf das obere Bett zu klettern. Wer also nicht mehr so „beweglich" ist, sollte sich im unteren Bett zur Ruhe legen.
21.09.2010: Kanton
Gegen 05:40 Uhr weckt uns Josef und weitere 20 Minuten später erreichen wir Kanton.
Zuerst fahren wir zum Hotel und können zum Glück auch gleich unsere Zimmer beziehen, denn jeder sehnt sich nach einer Dusche. Anschließend frühstücken wir und können dann gestärkt zur Besichtigung des Ahnentempels der Familie Chen, eines Freimarktes, des Kloster der Sechs Banyanbäume und des Orchideenparks aufbrechen. Es fängt leider immer wieder an zu regnen, aber wir haben Glück und können uns immer noch unterstellen und sei es bei Einheimischen in einem kleinen Trockenfischgeschäft auf dem Freimarkt.
22.09.2010: Macau - Hong Kong
Mit dem Reisebus fahren wir am Morgen von Kanton nach Macau. Der örtliche Reiseleiter Yang und unser ständiger Reiseleiter Josef begleiten uns bis zur Grenze. Hier heißt es Abschied nehmen.
Der neue örtliche Reiseleiter für Macau und Hong Kong, Henry, holt uns auf der chinesischen Seite der Grenze ab und hilft uns bei der Einreiseprozedur nach Macau (Passkontrollen und Einreiseformular ausfüllen usw.). Diese nimmt eine ganze Weile in Anspruch, doch als wir endlich damit fertig sind, können wir mit den Besichtigungen in Macau beginnen - Kirche Ermida da Penha und Aussichtspunkt, A-Ma-Tempel, Casino und Einkaufszentrum „The Venetian" und Altstadt mit den Ruinen der Kirche St. Paul's. Mit dem Luftkissenboot fahren wir am Nachmittag von Macau nach Hong Kong und der recht starke Seegang schlägt einigen Gästen und mir ganz schön auf den Magen.
Vom Fährterminal fahren wir direkt zur Anlegestelle für die abendliche Rundfahrt im Victoria Hafen.
Die Lasershow ist etwas enttäuschend, aber die Beleuchtung der vielen Wolkenkratzer ist einfach grandios anzuschauen.
23.09.2010: Hong Kong
An unserem letzten Tag in China haben wir noch einmal Glück mit dem Wetter und können vom Hausberg, dem Victoria-Peak, eine tolle Aussicht über das uns zu Füßen liegende Häusermeer genießen. Im alten Dschunkenhafen von Aberdeen machen wir zum Abschluss eine schöne Sampan-Rundfahrt, ganz nah vorbei an den Hausbooten. Anschließend fahren wir weiter zum Strand der Repulse-Bucht, wo wir ein wenig entspannen können. Die restliche Zeit verbringen wir mit Bummeln an der Haupteinkaufsstraße Hong Kongs. Als unser Flugzeug nach München gegen Mitternacht in Hong Kong abhebt, heißt es Abschied nehmen vom Reich der Mitte.
24.09.2010: Ankunft in Deutschland
Am Morgen um 05:30 Uhr kommen wir pünktlich in München an und begeben uns auch gleich zu unseren Weiterflug-Gates nach Berlin, Dresden und Leipzig.
 
Eine schöne, spannende, interessante, aufregende, manchmal abenteuerliche, vielfach auch anstrengende und teilweise stressige Reise geht zu Ende und hinterlässt bei uns allen bleibende Eindrücke, die erst einmal verarbeitet werden wollen. Das Reich der Mitte hat uns ganz schön beeindruckt und doch sind wir irgendwie froh, wieder im heimischen Deutschland angekommen zu sein. So schön wie es auch war, China ist und bleibt eben eine fremde Welt. Es lohnt sich jedoch auf jeden Fall, diese einmal zu entdecken!

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