Reisebericht: Rundreise Costa Rica in kleiner Gruppe

06.11. – 21.11.2021, 16 Tage Rundreise Naturparadies Costa Rica mit Vulkan Poas – Kaffeeplantage – Vulkan Arenal – La Fortuna Wasserfall – Sámara – Monteverde Nebelwald – Manuel Antonio–Nationalpark – Drake Bay und Corcovado–Nationalpark – Vogelbeobachtungen in San Gerado de


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Auf unserer 16-tägigen Rundreise lernen wir nicht nur die Lebensweise der Ticos kenne, sondern haben auch viele Tierbegegnungen und können die Natur Costa Ricas in vollen Zügen genießen!
Ein Reisebericht von
Vivien Fiedler
Vivien Fiedler

06.11. – Flug nach Costa Rica

Für die meisten Reisegäste startet der Tag am Flughafen Dresden. Über Frankfurt geht es dann mit viel Vorfreude direkt nach Costa Rica. Durch die 7 Stunden Zeitverschiebung ist es mit Sicherheit der längste Samstag, den wir seit einer langen Zeit hatten. Über San Jose drehen wir noch zwei Ehrenrunden und dann heißt es „Pura Vida“! Willkommen in Costa Rica!
Die Einreise läuft ein wenig anders als geplant, aber schließlich treffen wir unseren örtlichen Reiseleiter Hiro vor dem Flughafen und machen uns auf den Weg in unser erstes Hotel. Nach dieser langen Anreise sind alle sehr erschöpft und im Hotelzimmer angekommen, fallen alle ohne Umweg ins Bett.

07.11. – Fahrt nach La Fortuna

Uns erwartet heute nicht nur angenehm mildes Wetter, sondern auch das erste costaricanische Frühstück. Gallo Pinto besteht aus Reis, schwarzen Bohnen und Ei. Dazu gibt es natürlich eine Tasse Kaffee und ein Glas frisch gepressten Orangensaft. Bei Tageslicht lässt sich nun auch die üppige Vegetation Costa Ricas bestaunen: Monsteras, Zebrakraut und verschiedene Calatheas wachsen hier zu noch ungesehenen Größen. Wir genießen das gemeinsame Frühstück und nehmen dazu noch ein paar langersehnte Sonnenvitaminen auf – an diesen soll es uns während unserer Reise durch Costa Rica nicht mangeln!
Wir beginnen unsere Rundreise in Richtung Norden. Unser Ziel liegt auf über 1000m über dem Meeresspiegel. Der Vulkan Arenal ist einer der aktivsten Vulkane der Welt. Und auch wenn es seit 2012 keinen großen Ausbruch mehr gegeben hat, kann es vorkommen, dass er unangekündigt Gestein wirft. Aus diesem Grund tragen wir bei unserem Besuch auf der Aussichtsplattform Helme. Seit neustem sind auch kleine Bunker für den Notfall erbaut worden. Bei gutem Wetter kann man hier hinunter in den Krater schauen. Dieser Anblick wird uns jedoch heute wegen des tiefhängenden Nebels verwehrt.
Am späten Vormittag kommen wir schließlich an der Kaffeeplantage Mi Cafecito an. Hier wird uns von einer jungen Mitarbeiterin der Prozess der Kaffeeherstellung erklärt – von der Pflanze bis zum fertig abgepackten Kaffee. Eine Verkostung darf da natürlich nicht fehlen. Nach dem Mittagessen wird jedem eine eigene Tasse Kaffee frisch aufgegossen.
Wir fahren weiter nach La Fortuna, um in unserer Lodge einzuchecken. Hier erwartet uns kurz nach Sonnenuntergang unsere erste Tierbeobachtung. Bei einer kleinen Wanderung machen wir uns mit der Hilfe von einem Ranger auf die Suche nach Amphibien. Pfeilgiftfrösche und Rotaugenlaubfrösche sind hier schnell zu finden und auch der eine oder andere schlafende Vogel wird gefunden. Unser Ranger erklärt uns den Unterschied zwischen einem Hundertfüßer und einem Tausendfüßer. Als unsere Tour sich dem Ende neigt, bekommen wir sogar noch eine Gelbe Wimper-Viper, eine der giftigsten Schlagen Costa Ricas, zu sehen.

08.11. – Arenal–Wasserfall – Sloth Tour und Thermen

Unser heutiges Frühstück nehmen wir nicht allein ein. Neben uns sitzen die verschiedensten Vögel: Scharlachbauchtangare, Hokkohühner und farbenfrohe Singvögel machen sich über dargebotenes Obst her und lassen sich dabei fotografieren. Auch ein paar freche Eichhörnchen beteiligen sich.
Gestärkt geht es nun zum Arenal-Wasserfall. 500 Stufen liegen zwischen Besucherzentrum und Wasserbecken. Aber wie Edmund Hillary schon sagte: „Es ist nicht der Berg, den wir bezwingen - wir bezwingen uns selbst.“
Unten angekommen, bewundern wir die enormen Wassermassen, welche 50 Meter in die Tiefe stürzen. Eine Möglichkeit zum Baden ergibt sich hier und heute jedoch nicht wegen der starken Regenfälle der letzten Tage.
Im Anschluss darf eine Pause in der Stadt La Fornuta natürlich nicht fehlen. Vom besten Eis Costa Ricas über Briefmarken und Souvenirläden ist hier alles zu finden. Auch für ein gekühltes Bier in einem der zahlreichen Lokale ist Zeit. Zurück am Hotel erwartet uns noch eine kleine Überraschung. Mit unserem Naturguide Roy, der uns den Weg weist, und Ferngläsern bewaffnet geht es jetzt auf in die Natur auf der Suche nach Faultieren. Es dauert nicht lang und wir haben auch schon das erste Exemplar vor der Linse. Durch Roys Teleskopfernglas kann man die gemütlichen Tierchen gut erkennen. Wer die Tiere in den Bäumen allerdings mit der eigenen Kamera oder dem bloßen Auge sehen möchte, muss mit Beschreibungen wie „an dem ersten Baum bis fast zur Hälfte nach oben und dann am linken Ast entlang bis der sich mit dem Ast von nebenan schneidet und dort genau dahinter im Baum“ klar kommen. Aber selbst das haben wir nach ein paar Tagen alle wunderbar gemeistert!
Wir bekommen heute nicht nur Faultiere zu sehen. Unser Guide spürt verschiedene Leguane und sogar einen Tukan für uns auf. Auf dem Weg begegnet uns auch eine kleine Schildkröte.
Nach diesen sehr aktiven Programmpunkten haben sich alle eine kleine Entspannung verdient. Nachdem wir Roy verabschiedet haben, geht es zu den Thermalbädern am Arenal. Hier gibt es 4 Becken mit verschiedenen Wassertemperaturen und in einem der Becken kann man die Füße im Vulkansand vergraben. An der Bar kann man sich eine Erfrischung gönnen und die Seele baumeln lassen. Hier erwartet uns ein leckeres Buffet zum Abendessen.

09.11. – Fahrt nach Samará und Playa Carillo

Heute verlassen wir den Regelwald und machen uns auf den Weg in trockenere Gefilde. Unsere Fahrt um den Stausee Arenal führt uns vorbei an zwei Fotostopps, an denen wir halten, um die Aussicht zu genießen. Der größte Binnensee Costa Ricas liegt direkt am gleichnamigen Vulkan und wurde in den 1970er Jahren künstlich angelegt. In der gesamten Umgebung ist es sehr windig und dadurch etwas frisch. Umso größer ist die Überraschung als wir plötzlich die Grenze zwischen Regen- und Trockenwald überqueren. Das Klima schlägt schnell um und somit auch die Vegetation. Die Wolken am Himmel über uns kommen aus der Karibik und bringen warme Winde mit sich. Am Straßenrand reihen sich Mangobäume auf und die Temperaturen steigen in die Höhe – von Regen keine Spur!
Eine kurze Fahrt später erreichen wir auch schon den Corobici Fluss. Mit zwei Gummibooten und erfahrenen Guides stürzen wir uns in die Fluten. Der Fluss auf der Wildwasserschwierigkeitsskala auf Grad 1 und 2 einzuordnen – also leicht ??
Wir treiben langsam voran und sehen Leguane, Brüllaffen, Fledermäuse und zwei Krokodile! Wir legen 12 Kilometer zurück und werden im Anschluss wieder zurück zum Ausgangspunkt gebracht wo uns ein leckeres Mittagessen erwartet. Im Bus spielt unser Reiseleiter Hiro uns traditionelle Musik vor und erklärt uns die Bedeutung für die Ticos. Hier mal ein kleines Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=ubl_hRnqjSc
Als sich unsere Fahrt zur nächsten Unterkunft langsam dem Ende neigt, zeigt sich der Pazifik und ein wunderschöner Sandstrand. Die Sonne versinkt friedlich im Ozean und färbt den Himmel in die schönsten Rot- und Lilatöne. Im Hotel für die nächsten Tage angekommen, beziehen wir unsere Zimmer und treffen uns zum Abendessen.

10.11. – Samará & Playa Carillo – Mangroven–Kayaktour

Nach einem zeitigen Frühstück werden wir für unseren ersten Programmpunkt abgeholt. Bei noch angenehmen Temperaturen starten wir unsere Fahrt in Zwei-Mann-Kajaks auf dem Fluss Ora. Zunächst fahren wir entlang des breiten Flussbetts und lassen uns von unserem Guide einiges über die Tier- und Pflanzenwelt des Trockenwaldes erklären. Dann tauchen wir in die Welt der Mangroven ein. Auf einem fast zugewachsenen Flussarm treiben wir durch ein eigenständiges Ökosystem von salztoleranten Bäumen. An den Wurzeln kann man ganz deutlichen den Maximalwasserstand erkennen. Schließlich erreichen wir die Flussmündung in den Pazifik. Hier legen wir eine Pause, um den Sand unter unseren Füßen zu spüren und die salzige Luft um unsere Nasen wehen zu lassen. Dazu gibt es Erfrischungsgetränke und frisch aufgeschnittenes Obst. Nach einem kleinen Spaziergang am Strand steigen wir zurück in unsere Kajaks und treten den Rückweg an. Langsam setzt die Ebbe ein und im Entenmarsch geht es an Sandbänken und Baumstämmen vorbei zurück zum Ausgangspunkt.
Den restlichen Vormittag verbringen wir am Strand! Unser Hotel hat einen direkten Zugang zum Pazifik und so lassen wir die Wellen über uns rollen, beobachten spielende Hunde zwischen den Felsen und genießen die Sonne auf unserer Haut. Über unseren Köpfen fliegt ein Schwarm von Pelikanen in V-Formation.
Am Nachmittag fahren wir gemeinsam nach Samara und schauen uns nach ein paar schönen Mitbringseln um. Für das heutige Abendessen erwartet uns ein voll gedeckter Tisch in einem Fischrestaurant direkt am Strand.

11.11. – Samará & Playa Carillo – Werner Sauter Biological Reserve

Heute werden wir nicht von unserem Alarm geweckt, sondern von einer Brüllaffenfamilie, welche sich in den Bäumen direkt vor unseren Fenstern aufhalten. Auf dem Weg zum Frühstück raschelt es im Blätterwerk über uns immer wieder. Wer bis jetzt noch keinen Affen fotografieren konnte, hat jetzt die perfekte Möglichkeit.
Nach dem Frühstück geht es auf eine kleine Wanderung zu einem abgelegenen Strand. An einem schattigen Platz zwischen den Felsen und dem Rauschen des Ozeans im Hintergrund stoßen wir mit Sekt auf unser Geburtstagskind an.
Pünktlich zum Mittagessen sind wir wieder zurück im Hotel, um uns für den Nachmittag zu stärken.
Mit einem Jeep werden wir abgeholt und zum Werner Sauter Biological Reserve gebracht. Die Anfahrt ist recht abenteuerlich. Unser Ranger erkundet mit uns die Wanderwege und zeigt uns dabei viele Nutzpflanzen und erklärt uns deren Anwendung. Werkzeuge, Geschirr viele andere Nützlichkeiten sind hier ausgestellt.
Doch auch Tiere lassen hier nicht lange auf sich warten: in kleinen Holzhütten auf dem Gelände haben sich Fledermäuse eingenistet und schon von weitem kann man leises Fiepen hören. Gut getarnt in den Bäumen über uns beobachten wir einen Motmot. Mit seinen langen Schwanzfedern ist dieser Vogel unverwechselbar. Im Wald können wir Fährten lesen: eindeutig „Aktivität von Nasenbär“!
Nach einem kurzen Anstieg erreichen wir einen Aussichtspunkt inmitten des Trockenwaldes. Von hier hat man einen einmaligen Ausblick über den Pazifik und die anliegenden Peninsulas.
Auf dem Rückweg zum Hotel sieht es ein bisschen nach Regen aus, aber wir haben viel Glück und können einen kleinen Spaziergang am Strand mit einem wunderschönen Sonnenuntergang unternehmen. Vor dem Abendessen im Hotel nutzen wir noch die Happy Hour an der Poolbar und lassen uns mit Cocktails verwöhnen.

12.11. – Finca Doña Hermida – Monteverde

Wir verabschieden uns für ein paar Tage vom Pazifik und fahren ins Landesinnere. Unser erstes Ziel des heutigen Tages befindet sich in der Stadt Nicoya. Hier besuchen wir eine historische Kirche aus der Zeit der Konquistadors. Soldaten, Entdecker und Abenteurer aus Spanien haben im 16. Jahrhundert große Teile Mittelamerikas kolonialisiert und Spuren dieser Bewegung kann man heute noch vorfinden.
Zum Mittagessen sind wir bei Doña Hermida eingeladen. Sie hat vor einigen Jahren angefangen das Land um ihre Finca herum zu bewirtschaften. Sie und ihre Söhne bauen verschiedene Lebensmittel an: Bananen, Wasserkürbisse, Kakaobohnen, Kaffee, Orangen und vieles, vieles mehr.
Auf den Tisch kommt heute ein sehr traditionelles Essen bestehend aus Huhn, Bohnen, Kartoffel, Reis und Wasserkürbis. Danach gibt es Kaffee aus eigener Röstung und selbstgepressten Saft. Doña Hermida gibt uns außerdem eine Führung über ihr weitläufiges Land.
Unsere Rundreise führt uns weiter in den Nebelwald von Monteverde. Am Abend lernen wir einiges über die Geschichte und die Entstehung der Region von Ricardo Guindon. Seine Eltern sind in den 1950er Jahren als Quaker nach Costa Rica gekommen und haben sich hier niedergelassen um eine Milchfarm aufzubauen. Ricardo zeigt uns einige Bilder aus dem alten Fotoalbum seiner Mutter und spricht über das Leben der Quaker in Mittelamerika.
Im Anschluss vertreiben wir uns die Zeit bis zum Abendessen an der Hotelbar.

13.11. – Monteverde Wanderung Nebelwald & Hängebrücke/Zipline

Nachdem wir am Abend zuvor das Wichtigste über die Entstehung des Monteverde Reservats von Ricardo gehört haben, wird es Zeit sich den Nebelwald mit eigenen Augen anzusehen. Am Vormittag bewegen wir uns auf einem der vielen Wanderwege inmitten von bis zu 3.000 verschiedenen Pflanzenarten. Sehr auffallend sind die zahlreichen Epiphyten, welche auf den Bäumen wachsen. Viele dieser Pflanzen haben so die einzige Möglichkeit an Sonnenlicht zu gelangen. Hiro erklärt uns, dass die hier wachsenden Flechten von guter Luftqualität zeugen. Der Wald selbst ist jedoch nicht ganz so alt wie manch anderer in Mittelamerika. Durch die Besiedlung der Quaker vor 70 Jahren wurde hier viel Holz gerodet bis sich die Gemeinschaft dazu entschlossen hat die Natur zu bewahren.
Links und rechts von unserem befestigten Wanderweg finden wir viele verschiedene Tierarten. In den Bäumen sitzen Affen und auf dem Waldboden lässt sich die ein oder andere schlafende Tarantel finden. Das Ziel unserer Wanderung ist ein Aussichtspunkt direkt auf der Wetterscheide des Nebelwaldes. Je näher wir diesem Punkt kommen, umso windiger und nasser wird es um uns herum. Es wirkt fast so als ob wir inmitten einer großen Wolke wandern. Am Aussichtspunkt angekommen, haben wir zu unserer Rechten den Pazifik und die Nicoya-Halbinsel, von der wir den Tag zuvor gekommen sind, und zu unserer Linken den Atlantik und die Karibik. Nach ein paar Minuten reißt die Wolkendecke auf und die Sonne kommt zum Vorschein – wenn Engel reisen! Man kann selbst ein paar Blicke in das unter uns gelegene Tal werfen.
Unsere Mittagspause legen wir heute in einem schönen italienischen Restaurant ganz in der Nähe von St Elena ein. Pizza und Pasta isst man in allen Ecken der Welt gern. ??
Für die nächsten paar Stunden hat sich unsere Reisegruppe aufgeteilt. 5 Gäste gehen mit unserem Reiseleiter Hiro zu einer Hängebrückenwanderung durch den Nebelwald. Mit dem Teleskopfernglas machen sie sich auf die Suche nach Tieren in den Baumkronen. Auf insgesamt 8 Brücken hat man die Möglichkeit den Wald mal aus einer anderen perspektive zu bestaunen.
Alle abenteuerlustigen Gäste machen mit mir die Canopy-Strecke durch den Nebelwald. Ausgestattet mit Sicherheitsgurten und Karabinerhaken werden wir zur ersten von insgesamt 18 Plattformen gefahren, welche mit Stahlseilen verbunden sind. Nach einer kleinen Einführung geht es auch schon los. Eingespannt und von unseren Guides beaufsichtigt, schweben wir über den Baumkronen hinweg und haben einmalige Ausblicke über den gesamten Wald. Für die ganz Mutigen unter uns wartet kurz vor der letzten Platzform noch eine weitere Herausforderung: der Tarzansprung. Wer sich dazu überwinden kann, befindet sich erst zwei Meter im freien Fall und schwingt dann noch eine Weile hin und her bevor man von einem der Guides mehr oder weniger behutsam wieder runtergeholt wird. ??
Nach diesem Abenteuer treffen wir uns wieder mit dem Rest der Reisegruppe und fahren zurück ins Hotel. Vor dem Abendessen gönnen wir uns noch eine kleine Rum-Verkostung und warten bis die letzten Sonnenstrahlen des Tages langsam hinter den Bergen verschwinden.

14.11. – Fahrt nach Uvita

Panamericana wir kommen! Und auch wenn es nur eine kurze Strecke ist, die wir auf der Schnellstraßen, die Alaska mit Feuerland verbindet, unterwegs sind, ist es gut sie mal gesehen zu haben. Den größten Teil des Tages verbringen wir auf dem Coastal Highway, der die Mittelamerikanischen Länder verbindet. Wir legen einen kleinen Stopp am Tarcoles Fluss ein. Zu Fuß laufen wir über die Brücke und können zahlreiche Krokodile auf einer Sandbank im Fluss oder im Wasser unter uns beobachten. Hier möchte man lieber nicht baden gehen.
Bevor wir gemeinsam den Manuel Antonio Nationalpark besuchen, essen wir noch in einem Outdoor Restaurant in Quepos zu Mittag – hier gibt es die besten Burger Costa Ricas. ??
Von hier aus laufen wir zum Eingang des Nationalparks und begeben uns auf einen leichten Spaziergang. Wir halten immer wieder an und beobachten Tiere. Es sind einige örtliche Guides unterwegs, die uns immer wieder Tipps geben. Wir können Affen, Faultiere und Echsen sehen.
Am Strand krabbeln Einsiedlerkrebse in allen Größen und Farben an uns vorbei. Und auch zum Baden haben wir hier ausreichend Zeit.
Im Anschluss geht es auf direktem Weg zu unserem nächsten Hotel. Am Straßenrand erstrecken sich nun kilometerweit Palmenplantagen. Hier wird überwiegend die sehr umstrittene Afrikanische Ölpalme angebaut. Einerseits können hier drei verschiedene Sorten von Öl gewonnen werden: Maschinenöl, Speiseöl und Kosmetiköl. Auf der anderen Seite wird für diese Plantagen der eigentliche Wald Costa Ricas abgeholzt. Ein sehr polarisierendes Thema unter den Ticos.
Wir erreichen unsere Unterkunft pünktlich zum Sonnenuntergang.

15.11. – Fahrt zur Osa Peninsula

Wir setzen unseren Weg in Richtung Süden fort. Nach nur einer Stunde Fahrt erreichen wir den Ort Sierpe wo auch schon ein Boot auf uns wartet, welches uns heute auf die Osa Peninsula bringen wird. Während unsere Koffer auf das Boot verladen werden, probieren wir Kokosnüsse von einem lokalen Verkäufer. Das Kokoswasser ist sehr gesund, schmeckt aber vielleicht nicht so wie man es erwarten mag. Schließlich sind wir alle bereit unsere Fahrt anzutreten. Hiro und Fernando winken uns noch hinterher – wir werden die beiden in ein paar Tagen wieder hier treffen. ??
Die ersten paar Minuten fahren wir noch gemütliche auf dem Fluss Sierpe entlang, aber sobald die Anlegestellen hinter uns liegen, wird der Motor auf volle Power gestellt und wir schießen über das Wasser in Richtung Pazifik. Wir nähern uns dem offenen Gewässer und können spüren ,wie sich die Wellen unserem Boot entgegenstellen. Spätestens jetzt heißt es „Rettungswesten anlegen“ – für den Fall der Fälle. Nach insgesamt 60 Minuten Fahrt erreichen wir unsere Unterkunft am Rand des Corcovado Nationalparks. Hier erwartet uns auch schon eine Mitarbeiterin der Anlage, um uns in Empfang zu nehmen. Bei einem erfrischenden Cocktail gibt Nancy uns alle wichtigen Informationen und wir sind bereit unsere Zimmer zu beziehen. Wir bleiben jedoch nicht lange untätig – der Nachmittag steht zur freien Verfügung, wer jedoch möchte, schließt sich mir bei einer kleinen Paddeltour an. Gemeinsam geht es mit Kajaks zurück aufs Wasser und wir paddeln stromaufwärts in das Landesinnere. Die Gezeiten sind hier deutlich zu spüren. Als wir uns langsam zurücktreiben lassen, springen freche Kapuzineraffen über unsere Köpfe. Bei diesen kleinen Rackern ist Vorsicht geboten – die Einheimischen bezeichnen sie als die Maffia der Bäume.
In dieser Unterkunft kann man sich super die Zeit vertreiben oder auf der Veranda einfach nur die Seele baumeln lassen. Vor dem Abendessen sprechen wir mit Nancy noch den nächsten Tag durch.

16.11. – Corcovado–Nationalpark

Nach dem Frühstück treffen wir uns mit unserem Naturranger Tony. Er wird uns heute den Corcovado-Nationalpark zeigen. Mit dem Boot geht es wieder raus in die Drake Bucht und nach nur einer halben Stunde sind wir an der Rangerstation im Nationalpark angekommen. Weil es hier keine befestigten Anlegestegs gibt, legen wir eine nasse Landung hin. ??
Wir ziehen noch schnell unsere Badesachen an und machen uns auf den Weg in das Unterholz. Wir können bei unserem Besuch zahlreiche Tiere beobachten: Klammeraffen (spider monkey), Kapuzineraffen, Nasenbären, Agutis (großes Nagetier), Talamanca Frösche, Echsen, Leguane, Blattschneiderameisen, Einsiedlerkrebse, Krokodile (liebevoll Piccolino getauft) und zahlreiche Vögel wie den Black-striped woodcreeper (Specht), der Amerikanische Austern-Fänger, Tiger-Reiher und viele mehr. Selbst ein paar Tatzenabdrücke von einem Puma können wir finden.
Wir weichen von den vorgegebenen Wegen ab und spazieren am Strand entlang zu einem kleinen Wasserfall, wo wir die Möglichkeit zum Baden nutzen. Die Flut setzt langsam ein und so haben wir ein kleines Wasserbecken zum Entspannen. Nebenbei genießen wir den mitgebrachten Proviant: Kokoskuchen aus der hoteleigenen Küche.
Mit einigen Tierfotos im Gepäck kehren wir zurück zum Hotel.
Nach einer wohlverdienten Tasse Kaffee und ein paar selbstgebackenen Keksen geht es am Nachmittag auf zum Strand. Unsere Wanderung Richtung Sonnenuntergang führt uns über eine Hängebrücke, Waldwege, eine schmale Straße und einige Treppenstufen bis zum Cocalito Strand, wo wir die Sonne über dem Nationalpark untergehen sehen.
Mit Taschenlampen bewaffnet geht es wieder zurück und schließlich zum Abendessen!

17.11. – Ausflug Cano Island

Selbst die längste Glückssträhne währt nicht ewig. Beim Frühstück bricht ein Regenguss über uns herein, weshalb wir unsere Pläne für einen Schnorchelausflug nach Cano Island kurzfristig umstellen und einen entspannten Vormittag vorziehen. Als das Wetter dann doch noch unerwarteterweise umschwingt, treffen wir uns für einen kleinen Ausflug zum nahegelegenen Strand. Mit frischem Obst, gekühltem Wasser und leckeren Keksen im Gepäck geht es also wieder ins Boot und unsere Fahrt beginnt. Wir genießen zwei Stunden an dem fast menschenleeren Pazifikstrand und verbringen unsere Zeit mit baden, sonnen, fotografieren und entspannen. In den Bäumen über uns sitzen Aras und die Affenmafia ist auch nicht weit. Ein kleines Rudel Hunde hat es sich um uns herum gemütlich gemacht und bekommt die eine oder andere Streicheleinheit.
Zur Mittagszeit werden wir schließlich wieder abgeholt und zurück ins Hotel gebracht, wo eine warme Mahlzeit auf uns wartet.
Die Zeit bis zum Abendessen steht zur freien Verfügung.

18.11. – Fahrt nach San Gerardo de Dota

Zeit vergeht bekannterweise immer dann am schnellsten, wenn man sich am wohlsten fühlt. Nach dem Frühstück wird es Zeit sich von der Osa Peninsula zu verabschieden. Mit dem Speedboot geht es zurück nach Sierpe, wo Hiro und Fernando schon auf uns warten. Unser heutiges Ziel ist San Gerardo de Dota. Auf dem Weg zu dieser Provinz kommen wir an weitreichenden Ananasfeldern vorbei. Ab hier geht es stetig bergauf. Für unsere Mittagspause halten wir am Restaurant La Georgina – 3100 Meter über dem Meeresspiegel gelegen. Demzufolge ist es hier auch recht frisch im Vergleich zum Rest des Landes. In diesem Restaurant gibt es auch noch mal eine gute Gelegenheit Kolibris zu beobachten. Vor den großen Fenstern des Gebäudes hängen Kolibri-Tränken mit Zuckerwassere, an denen sich die winzigen Vögel gütig tun.
Im Hotel angekommen, beziehen wir schnell unsere Zimmer und machen uns danach auf die Umgebung zu erkunden. San Gerardo de Dota ist in einer schmalen Schlucht gelegen und bereitet uns mit seinen kühlen Temperaturen jetzt schon mal auf Deutschland vor. Durch die Schlucht fließt der Fluss Savegre, von dem gesagt wird, dass es der sauberste Fluss Mittelamerikas sein soll.
Wir treffen uns für eine Wanderung am Nachmittag. Wegen der Temperaturen ziehen wir lieber noch eine Jacke drüber, müssen aber schnell feststellen, dass es in der Sonne dann doch sehr warm wird. Wir erreichen eine neue errichtete Plattform und haben einen schönen Ausblick über weite Teile der Schlucht.
Von unserer Wanderung zurückgekehrt, stoßen wir mit Hiro noch einmal auf die vergangenen Tage an.

19.11. – San Gerardo de Dota

Für Ornithologen ist Costa Rica ein wahr gewordener Traum – doch wer Vögel beobachten möchte, muss sich nach den Vögeln richten. Die Erfahrung machen wir heute in aller Frühe. Alle, die sich noch vor dem Frühstück mit auf den Weg machen möchten, sind dabei! Die Sonne ist noch nicht ganz aufgegangen als wir mit dem Bus losfahren, um mit etwas Glück Quetzale zu beobachten. Dieser Vogel ist ausschließlich im Wolken- und Nebelwäldern Mittelamerikas zu finden. Er steht auf der Roten Liste der IUCN und gilt somit als gefährdet.
Wir sind heute nicht die einzigen Touristen auf der Suche nach diesem seltenen Vogel. Mit uns hat sich eine kleine Gruppe versammelt, die Ausschau hält. Nach ein paar Minuten finden wir ein Weibchen im Baum sitzen. Zwar ist sie nicht so farbenfroh wie die Männchen, ihr Gefieder glimmert jedoch ebenso schön in der Sonne, die sich gerade langsam über die umliegenden Berge erhebt.
Pünktlich zum Frühstück sind wir wieder im Hotel, um den restlichen Tag zu bestreiten.
Es steht wieder eine schöne Wanderung in die Umgebung auf dem Programm. Zufällig ist heute auch der Nationaltag der Lehrer in Costa Rica, weshalb wir auf unserem Wanderweg nicht allein unterwegs sind. Uns kommt immer wieder hochmotiviertes Lehrpersonal entgegen. ??
Wir entscheiden uns spontan für eine Mittagspause in einem kleinen Restaurant auf dem Weg zurück zum Hotel.
Wer den Rest des Nachmittags nicht nur im Hotel verbringen möchte, kommt auf noch auf eine kleine Wanderung mit. Mit einem Jeep erreichen wir die Aussichtsplattform vom Tag zuvor. Den Weg gibt hier ein sehr sportlicher Colli an. Den Weg nach unten darf er dann aber im Jeep mitfahren. ??
Wir laufen nach unten. Der rot markierte Wanderweg ist sehr naturbelassen und abwechslungsreich.
Heute haben wir auch unser letztes gemeinsames Abendessen in Costa Rica, welches wir uns in gemütlicher Runde noch einmal besonders gut schmecken lassen.

20.11. – Fahrt nach San Jose / Rückreise

Weil unser Flug zurück nach Deutschland erst am Abend von San Jose startet, haben wir heute noch einen Stadtrundgang in San Jose auf dem Programm. Hiro lädt uns heute Mittag auf Sandwiches oder Kuchen im Nationaltheater ein. Zwar haben wir keine Führung im Saal, aber auf dem Weg zur Toilette kann man einen kleinen Blick hinter den Vorhang werfen.
Von hier aus geht es zu Fuß weiter durch die Innenstadt. Man kann hier den US-Amerikanischen Einfluss stark spüren: an jeder Straßenecke lässt sich Starbucks, McDonalds oder KFC finden. Viele der Einkaufsläden haben englische Namen und neue Hochhäuser ragen in die Höhe. Wir kommen am neuen Parlament, welches eher an ein Gefängnis erinnert, vorbei. San Jose hat einige sehr schön bepflanzte Parks und an jeder Ecke kann man ein bedeutendes Denkmal finden. Wir gelangen zur ehemaligen Likörfabrik, die zur damaligen Zeit das wichtigste Gebäude in San Jose gewesen ist und heute das Kulturzentrum beherbergt. Wir sehen Hiros Grundschule, ein eisernes Gebäude, welches San Jose als Geschenk von Belgien erhalten hat. Gemeinsam laufen wir durch den Zentralmarkt in dem von Blumen über Gewürze bis hin zur Weihnachtsdekoration alles angeboten wird. Durch die überfüllte Fußgängerzone geht es schließlich wieder zurück zum Bus.
Der Weg zum Flughafen ist nicht weit und so werfen wir noch einen letzten Blick zurück auf die vergangenen Tage und verabschieden uns von Costa Rica, um den Rückflug nach Deutschland anzutreten. Eine tolle und erlebnisreiche Reise liegt hinter uns, die wir – insbesondere dank unseres Reiseleiters Hiro - noch lange in schöner Erinnerung haben werden.

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