Reisebericht: Weihnachten im Zittauer Gebirge – Jonsdorf

22.12. – 27.12.2011, 6 Tage Weihnachtsreise durch das Zittauer Gebirge – Oberlausitz – Dreiländereck


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Kristallklare Gebirgsluft, fröhliche Weihnachtsmöpse und allerlei interessante Geschichten. Das gab es alles zum Weihnachtsfest in Jonsdorf.
Ein Reisebericht von
Tina Pöhler

Tag 1: Anreise nach Jonsdorf

Schon zu früher Stund wurden die meisten von uns aus ihren süßen Träumen gerissen, denn es hieß: es geht auf ins Zittauer Gebirge - zur Weihnachtsfeier nach Jonsdorf.
Nach einigen Stopps und dem einen oder anderen Umweg waren wir vollständig besetzt und konnten unsere Reise beginnen. Zunächst besuchten wir den Ort Weißenberg an der Handelsstraße Via Regia. Dort besichtigten wir die kleine aber sehr interessante Pfefferküchlerei, welche uns viele Einblicke in die traditionelle Lebkuchenherstellung gewährte. Danach setzten wir unseren Weg ins Zittauer Gebirge zunächst über Herrnhut fort. Dort konnten wir live zusehen, wie die flinken Damen die weltbekannten Sterne aus Papier oder Kunststoff in mühsamer Kleinstarbeit zusammensetzen. Dies war sehr beeindruckend und der eine oder andere nutzte die Chance sich oder seine Lieben ein Exemplar für zu Hause mitzunehmen. Danach wurde es Zeit unser Hotel, das „Kurhaus Jonsdorf“ kennen zu lernen. Dort besuchte uns auch der Schäfer Jonas, um uns allerlei Interessanten über den Luftkurort Jonsdorf, besonders aber über die Oberlausitzscher Mundart zu vermitteln. Trotz einiger Startschwierigkeiten und ein bisschen frösteln klang der erste Abend bei einem Gala Heimatbuffet in gemütlicher Runde aus.

Tag 2: Rundfahrt durch das Zittauer Gebirge

Bei einem kräftigen Frühstück sammelten wir Energie für den heutigen Tag. Dieser startete mit einer kleinen Rundfahrt über Waltersdorf in den alten Weberort Großschönau, welches auch das „Manchester der Oberlausitz“ genannt wird. Viel Wissenswertes, aber auch Lustiges erfuhren wir von Hr. Linke zu der schönen Umgebung.
In Großschönau besuchten wir dann die zweitgrößte Dorfkirche Sachsens. Wir wurden herzlich mit einem wundervollen Orgelkonzert begrüßt und erfuhren viel über die Entstehung der Kirche. Besonders prachtvoll, war der zwischen zwei geschmückten Weihnachtsbäumen eingehüllte Altar. Eine wahre Augenweide. Danach führte uns unser Weg durch das schönste Dorf Deutschlands Bertsdorf. Hier bewunderten wir die schmucken Umgebindehäuser, oder wir man sie hier nennt die „Häusle mit ä Gärtle“. Zurück im Hotel konnte jeder seinen Mittag nach Wunsch gestalten.
Am frühen Nachmittag fuhren wir durch die winterliche Landschaft und leider auch durch viel Nebel. Dennoch erzählte unser Gert Linke wieder allerlei Interessantes zu den Luftkurorten Lückendorf und Oybin. Angekommen in Oybin erkundeten die einen zu Fuß die Stadt oder genossen Kaffee und Kuchen. Am Abend erwartete uns ein ganz besonderer Auftritt des Chores aus Bertsdorf. Gemeinsam sangen wir Weihnachtslieder und genossen die Adventszeit.

Tag 3: Heiliger Abend – Zittaus und Bimmelbahnfahren

Heut ist es nun so weit, der Heilige Abend ist gekommen. Nach unserem leckeren Frühstück begaben wir uns auf eine kleine Rundfahrt nach Zittau, die Stadt der Türme. Hier bewunderten wir die Blumenuhr und das schöne Rathaus auf dem Marktplatz. Doch der große Höhepunkt heute war unsere Fahrt mit der tollen Schmalspurbahn von Zittau nach Oybin. Mit viel Dampf und leckerer heißer Schokolade starteten wir mit unserer Bimmelbahn. In Oybin wartete schon unser Kapitän auf uns und es ging zurück ins Hotel nach Jonsdorf. Dort schlugen wir uns die Mägen mit dem traditionellen Oberlausitzer Mittagessen Bratwurst, Sauerkraut und Kartoffelmus voll. Danach konnte jeder seinen Nachmittag individuell gestalten. Viele folgten den Glockengeläut der Jonsdorfer Kirche und genossen das Krippenspiel bei der Christvesper. Nach einer kurzen Verschnaufpause gingen wir alle zu unserem festlichen Weihnachtsmenü, wo uns sogar der Weihnachtsmann fand. Statt seines Rentieres hatte er allerdings seinen kleinen Weihnachtsmops Bine mitgebrachtJ Nachdem die Geschenke verteilt wurden genossen wir alle das leckere Menü und verbrachten einen ruhigen heiligen Abend miteinander.

Tag 4: 1. Weihnachtsfeiertag – regnerisches Bautzen

Auch heute startete der Tag mit unserem tollen Frühstücksbuffet. Leider meinte es der Wetterfrosch heute nicht gut mit uns und der Himmel war wolkenverhangen und grau. Davon ließen wir uns jedoch nicht beirren und starteten zu unserer bekannten Zeit „halb Zahne“J
Heute fuhr Joachim mit uns mit und erzählte uns allerlei Wissenswertes zu den Dörfern des Oberlausitzer Berglandes. Vorbei an Zittau führte unser heutiger Weg in die wunderschöne Stadt Bautzen. Dort wartete schon eine Stadtführung auf uns, von der wir uns trotz des Regens nicht aufhalten ließen. Wir wurden mit tollen Häuserfassaden, einem schiefen Turm (fast wie in Pisa) und interessanten Geschichten belohnt. Zum Nachmittag hin durchfuhren wir noch Cunewalde und Obercunersdorf mit seinen tollen und schmuckhaften Umgebindehäusern. Joachim berichtete von deren Entstehung und von viel Geschichte aus der Region. Pünktlich zum Nachmittag kamen wir wieder in Jonsdorf an und entspannten uns bei einer Tasse Kaffee. Die war auch nötig, denn heute Abend wollten wir alle das Tanzbein schwingen. Um 18 Uhr stärkten wir uns zunächst bei einem leckeren Menü und danach hieß es Bühne frei! Viele von uns nutzen die Chance, um eine flotte Sohle auf´s Parkett zu legen und tanzten den ganzen Abend. Heute blieben viele etwas länger und ein toller und ereignisreicher Tag ging zu Ende.

Tag 5: 2. Weihnachtsfeiertag –  Dreiländerfahrt

Auch heute begrüßten uns bereits am Morgen dicke graue Wolken und feiner Nieselregen. Dennoch wollten wir uns die Drei-Länderfahrt nach Polen und Tschechien davon nicht vermiesen lassen. Pünktlich wie immer „halb Zahne“ starteten wir mit unserem heutigen Reiseleiter Helmut. Zunächst ging es über Zittau nach Polen, wo wir eine der größten Braunkohlehalden anschauten. Davon beeindruckt ging unser Weg weiter über viele interessante Städte und historisch bedeutsamen Stätten nach Tschechien zu Wallfahrtkirche. Beeindruckt von der prachtvollen katholischen Kirsche in Hainsdorf gab es zur Stärkung einen kleinen Mittagssnack. Danach setzen wir die Fahrt vorbei an doch einigen heruntergekommenen Dörfern Tschechiens fort. Helmut erzählte von vielen historischen, aber auch zeitnahen Geschehnissen, wodurch unsere Fahrt zu einer tollen Geschichtsstunde wurde. Auch die aktuellen Probleme dieser Grenzregion in Böhmen blieben uns nicht verdeckt. Oftmals staunten wir über Helmuts Erzählungen. Da das Wetter auch während der Fahrt nicht besser wurde, kehrten wir zu einem leckeren Nachmittagskaffee wieder im Kurhaus Jonsdorf ein. Zum Abendessen wartete dann wieder eine ganz besondere Spezialität auf uns, das Rübezahl Buffet.

Tag 6: Abreise –  Kunstmühle und Heimfahrt

Der letzte Tag ist angebrochen. Doch diesen wollten wir noch einmal voll nutzen und starteten gleich früh mit einer lustigen Kegelrunde. Viele Kugeln fanden zwar nicht zu ihren Kegeln, aber so mancher Kunstschuss gelang dabei. Immerhin schafften es zwei die Kugel zwischen den Kegeln hindurch zu schießen ohne auch nur ein Kegel zu streifen! Zum glücklichen Sieger wurde eine Dame gekürt und so starteten wir beschwingt zu unserem letzten Ausflug nach Ludwigsdorf bei Görlitz. Vorbei an den prachtvollen Bauten der östlichen Stadt Deutschlands erreichten wir pünktlich zum Mittag die Kunstmühle. Dort wurden wir mit einem leckerem Menü begrüßt und wir schlugen uns die Mägen noch einmal richtig voll. Überraschend kam der Müller dann an uns vorbei gerauscht und stieg aus seinem Lift. Er erzählte allerhand Interessantes, besonders aber auch viel Lustiges aus dem Alltag eines Müllers. Doch schon nach Kurzem mussten wir Abschied nehmen, denn unsere Heimreise begann. Über Bautzen, Dresden und Chemnitz schrumpfte unsere Gruppe immer mehr, bis alle in ihren Transfertaxis nach Hause gefahren wurden.
Es war eine erlebnisreiche Reise und ich hoffe, Sie haben schöne Weihnachtstage mit uns verbracht. Ich wünsche Ihnen alles Gute und besonders viel Gesundheit!
Ihre Tina Pöhler

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