Reisebericht: Zugreise Alpen – zwischen Schweiz und Cote d`Azur

12.05. – 20.05.2012, 9 Tage Rundreise in der Schweiz und Frankreich mit Zugfahrten – Montreux – Genfer See – Mont Blanc – Chamonix – Grenoble – Cannes – Nizza – Avignon – Lyon


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9 sonnige Tage in der Schweiz und in Frankreich - per Bus und per Bahn. Alpenzüge - was für ein unvergessliches Erlebnis!
Ein Reisebericht von
Andrea Becker

Reisebericht

Samstag: Gut gelaunt und voller Erwartungen fuhren wir quer durch Deutschland ins elsässische Mulhouse. Dort erwartete uns der erste Höhepunkt der Reise: der Besuch der Cité du Train, eines riesigen Eisenbahnmuseums, in dem unzählige historische Lokomotiven und Wagen in eindrucksvoller Art und Weise präsentiert werden. Wir machten nach dem Abendessen bei einem kleinen Verdauungsspaziergang auch die erste Bekanntschaft mit der hübschen Innenstadt von Mulhouse.

 
  Sonntag: Nach dem Frühstück, das wahrhaft keine Wünsche offen ließ, erkundeten wir gemeinsam Mulhouse. Besonders gefielen uns das farbenfrohe Rathaus und die stimmungsvollen Altstadtgassen. Unsere Fahrt führte uns heute in die Schweiz, zunächst nach Interlaken, einer weltbekannten mondänen Kleinstadt am Fuße des imposanten Jungfrau-Massivs. Jeder hatte die Gelegenheit, Interlaken auf eigene Faust zu erkunden oder sich dem Spaziergang an der lichtblauen Aare entlang in den historischen Stadtteil Unterseen anzuschließen.

Im Anschluss setzten wir unsere Fahrt durch malerische, grüne Simmental fort und bestiegen in Gstaad den Panoramic-Express, der uns mitten durch malerische Berglandschaften ins elegante Montreux brachte. Dort flanierten wir am Ufer des Genfer Sees und ließen den tollen Ausblick und die farbenfrohe Vegetation auf uns wirken.
 
Vorbei am Schloss Chillon, das sich auf dem See befindet, und an dem wir einen Fotostop einlegten, führte uns unsere Fahrtstrecke nach Martigny im Kanton Wallis. Nach dem Abendessen unternahmen einige Gäste einen schönen Abendspaziergang durch die herrlich zum Teil mit farbigem Licht angestrahlte Stadt.

Montag: Heute nun erkundeten alle Gäste Martigny. Die Stadt liegt am Bernhard-Pass, und hier traten einst die berühmten Bernhardinerhunde ihren Siegeszug an. Heute gibt es in Martigny ein Bernhardiner-Museum, und dort starteten wir unseren Rundgang durch die hübsche Stadt mit den Spuren, die die Römer hier hinterlassen haben. Gemütlich schlenderten wir schließlich zum Bahnhof und starteten unsere Fahrt mit dem Mont-Blanc-Express hinauf in schwindelerregende Höhen, vorbei an schroffen Felsen, pittoresken Tälern und immer wieder atemberaubenden Ausblicken auf die schneebedeckten Bergriesen des Mont-Blanc-Massivs.

In Le Châtelard, der Schweizerisch-französischen Grenze, erwartete uns bereits unser bequemer Reisebus, und Jörg, unser Chauffeur, brachte uns souverän über die kurvenreiche Strecke ins französische Chamonix. Von dort aus brachen einige Gäste mit der Montenvers-Bahn, einer altehrwürdigen Zahnradbahn, auf zum Mer de Glace, einem imposanten Gletscher. Andere wiederum fuhren mit der zweithöchsten Seilbahn Europas auf den Aiguille du Midi in fast 3.800 m Höhe. Wir hatten eine phantastische Fernsicht bei wolkenlosem Himmel! Nach diesem Bergabenteuer hatten wir noch Zeit für einen individuellen Spaziergang durch Chamonix und stellten fest, dass die Stadt sehr charmant ist.
Über eine wunderschöne Höhenstraße gelangten wir in dreistündiger Fahrt in die Metropole der französischen Alpenregion, nach Grenoble.Heute Abend speisten wir in einer Brasserie außerhalb unseres Hotels, und einige von uns verlängerten den Abend dieses erlebnisreichen Tages in der Bar bei leckerem Rotwein und Pastis.
Dienstag: Heute stand ein morgendlicher Rundgang durch Grenoble auf dem Programm.

Zuerst gemeinsam, danach blieb noch Zeit für individuelle Erkundungen bzw. fürs Shoppen. Grenoble wird von der fast 100 m hoch gelegenen Festung Fort de la Bastille überragt. Wir kamen mit der Seifenblasenbahn auf bequeme Art auf den Hügel und genossen den tollen Ausblick auf das Tal der Isère und die sich im Tal ausbreitende Stadt. Einige von uns nahmen den zum Teil steilen Weg zurück zur Talstation, die meisten jedoch fuhren mit der Seilbahn zurück in die Stadt. Weiter ging die Fahrt in die nähere Umgebung von Grenoble, nach Montfort, das Paradies der Paraglider und Drachenflieger, die von St. Hilaire-du-Touvet aus starten. Mit der Standseilbahn, die uns in 25minütiger Fahrt bei eine Hangneigung von bis zu 83 % in den fast 1000 Meter hoch gelegenen Ort St. Hilaire du Touvet brachte. Es war etwas windig, aber die hervorragende Sicht auf die umliegende Landschaft war sehr lohnenswert.

Und weiter ging unsere Fahrt mit dem Bus ins charmante Städtchen Sisteron, das Tor zur Hochprovence. Unser Hotel steht direkt gegenüber der herrlich beleuchteten alten Stadtmauer. Es ist ein familiengeführtes Haus, das den ganzen Charme der Provence versprüht. Ein liebevoll serviertes Dinner mit regionalen Spezialitäten krönte diesen erlebnisreichen Urlaubstag. Einige Gäste erklommen sogar noch die Zitadelle über der Stadt!
Mittwoch: Abschied von Sisteron nach einem leckeren, ausgiebigen Frühstück. Wir nahmen Kurs auf Moustiers-Sainte-Marie, einem kleinen Ort, der sich an die Felsen schmiegt und von einer Kapelle hoch in den Bergen überragt wird.

Über dieser Kapelle hängt ein an 220 m langen Ketten angebrachter Stern.Jeder konnte nach Lust und Laune durch die hübschen kleinen Straßen des Ortes bummeln und die geschmackvoll eingerichteten Läden anschauen bzw. erste Reisesouvenirs einkaufen. Nach diesem schönen Spaziergang fuhren wir weiter in eine der beeindruckendsten Landschaften Frankreichs, die Schluchten des Verdon. Unterwegs hielten wir zum Fotografieren an einem der vielen Felder, auf denen hier Lavendel wächst. Zu dieser Jahreszeit ähneln die Pflanzen noch kleinen grünen Igeln.

 
Den Einstieg in die Verdon-Schlucht bildet der azurblaue Stausee Lac Sainte Croix, an dem wir einen ersten Halt einlegten. Am Col de l'Illoire fanden wir einen sehr gemütlichen Rastplatz, der zudem eine Herrliche Aussicht auf die bis zu 800 m tiefen Schluchten bietet. Ein würdiger Platz für unser Bergfest, das wir mit provenzalischem Roséwein und Gebäck aus Moustiers gebührend feierten. Weiter Aussichtspunkte waren zum Beispiel die Artuby-Brücke und die Balcons de la Mescla. Nach diesem tollen Naturerlebnis setzten wir die Fahrt über die berühmte Route Napoléon fort und kamen schließlich in das Parfümstädtchen Grasse. Hier werden seit Jahrhunderten aus Duftpflanzen kostbare Essenzen gewonnen, aus denen die Parfümstylisten, genannt Nasen, aufregende Duftkreationen schaffen. Wir konnten uns im Rahmen einer Führung über die Herstellung von Parfüm informieren und am Ende natürlich für uns und die Lieben daheim eine ordentliche Menge Parfüm käuflich erwerben. Unser duftender Bus fuhr uns schließlich an unser nächstes Etappenziel Beaulieu-sur-mer. Nun hatten wir die berühmte Côte d'Azur erreicht. Viele unternahmen am heutigen Abend bereits den ersten Strandspaziergang.

Donnerstag:Ab heute machen wir die azurblaue Küste unsicher! Bei strahlendem Sonnenschein besichtigten wir die Stadt Nizza, die auf Grund ihrer phantastischen Südlage ein besonders mildes Klima hat, weshalb sie bereits seit 200 Jahren Touristen anzieht. Vom Reichtum dieser Mittelmeermetropole zeugen die prächtigen Paläste, Kirchen und Plätze. Wir spazierten zunächst durch über den farbenfrohen Place Masséna und den Park Albert I. zur Cours Saleya, wo der berühmte Blumenmarkt von Nizza Käufer und staunende Besucher anlockt. Anschließend fuhren wir mit dem Touristenbähnle durch die ganze Stadt. Das ist wirklich eine bequeme Art, Nizza zu erkunden! Außerdem kamen wir so schnell und ohne Anstrengung auf den Schlossberg, von wo aus man einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt, die Umgebung und das Meer hat. Die farbenprächtigen Häuser der Altstadt erkundete jeder individuell. So mancher ließ sich hier ein leckeres Eis schmecken! Unser Chauffeur brachte uns um die Mittagszeit zurück nach Beaulieu. Einige Gäste verbrachten den Nachmittag mit einem entspannenden Spaziergang oder einer Siesta auf dem Balkon, der weitaus größte Teil der Gruppe stürzte sich ins Abenteuer Monaco.

Mit der Küstenlinie der Regionalbahn gelangten wir in den paradiesischen Zwergstaat und wurden dort von Christine, unserer örtlichen Reiseführerin, mit den Sehenswürdigkeiten rund um den Grimaldi-Palast vertraut gemacht. Es blieb sogar Zeit, um individuell den Fürstenpalast bzw. das Ozeanographische Museum zu besichtigen. Schließlich stiegen wir in den Stadtbus, um zum Stadtteil Monte Carlo zu gelangen. Die Rennstrecke für das Formel-1-Rennen war bereits aufgebaut, und wir konnten einen Teil der Rennstrecke mit dem Bus abfahren, was für uns sehr interessant war. Auch vor dem Casino Monte Carlo waren bereits die Tribünen für den Großen Preis von Monaco aufgebaut. Wir nutzten die Gelegenheit, die prächtige Eingangshalle des Casinos zu besichtigen, und auch die vor dem Casino parkenden Edelschlitten fanden unsere volle Bewunderung. Der Zug brachte uns zurück nach Beaulieu, wo es diesmal ein typisch provenzalisches Abendessen gab. Der angenehm warme Abend war wie geschaffen für einen Spaziergang am Meer.

Freitag: Unser Côte d'Azur-Programm erreichte einen neuen Höhepunkt mit der Fahrt in die Stadt der Filmfestspiele, nach Cannes. Und wir erleben etwas ganz Ungewohntes: Es regnet zum ersten Mal!

Die Stadt Cannes war gerade in einer Art Belagerungszustand, denn derzeit laufen die 65. Filmfestspiele. Stau und Menschenmassen, ABER die Atmosphäre knistert, überall rote Teppiche, davor Leitern und Kameras für die Paparazzi, die ganze Stadt hat sich herausgeputzt. Das erlebt zu haben ist schon etwas ganz Besonderes! Wir gingen zum Festivalpalast und drehten eine kleine Runde auf der berühmten Strandpromenade Croisette, bevor wir Kurs auf die Altstadt Le Suquet nahmen. Einige erklommen die Spitze des Hügels und genießen den Ausblick zum Hafen und auf das bunte Treiben rund um die Festivalmeile. Viele Gäste nutzten auch die Gelegenheit, um in der Markthalle bzw. in einem der vielen Läden der Innenstadt Einkäufe zu tätigen. Von unserem Parkplatz im Yachthafen aus ging die Fahrt wieder Richtung Nizza. Wir machten nun Station in Antibes, einer charmanten Stadt, die von einer guterhaltenen Stadtmauer umschlossen wird. (Innerhalb dieser Mauer gibt es sehr schöne Straßen und Gassen, die wieder sehr provenzalisch angehaucht sind. Zunächst einmal steigen wir hinauf zur ehemaligen Grimaldi-Burg, die heute ein berühmtes Picassomuseum beherbergt. Dieses Museum ist neben den Bildern des Künstlers auch für die Tatsache bekannt, dass Picasso in diesem geschichtsträchtigen Gebäude einst lebte und arbeitete. Zahlreiche Fotos illustrieren dies. Nach dem Museumsbesuch bummelte jeder nach Lust und Laune durch die schöne Stadt, und am Spätnachmittag fuhren wir zurück nach Beaulieu. Der Regen hatte mittlerweile aufgehört, und so lud wieder der Strand zum Verweilen ein. Am Abend nach dem Abendessen nahmen die Gäste ein kleines Urlaubspräsent von Eberhardt Travel entgegen, das noch für lange Zeit an die schönen und erlebnisreichen Tage im Süden Frankreichs erinnern soll.

Samstag:Heute  hieß es Abschiednehmen von der Côte d'Azur. Wir fuhren zunächst über Nizza und die Küstenautobahn bis in die Stadt der Päpste, nach Avignon. Das erste Fotomotiv war ganz klar die Pont Bénézet, die berühmte Pont d'Avignon.

Dann gingen wir durch eines der zahlreichen Stadttore der fast 5 km langen mittelalterlichen Stadtmauer und gelangten zum Platz vor dem Papstpalast.Was für ein gewaltiger Anblick! Flankiert von der Kathedrale ist dieses Bauwerk ein wunderschönes und außerdem riesiges Denkmal der einstigen Größe der Stadt Avignon, und außerdem eines der größten gotischen Bauwerke weltweit. Einige Gäste unternahmen einen Spaziergang durch die Gärten des Papstpalastes, andere zogen es vor, auf einer Rundfahrt mit dem Petit Train Avignon kennenzulernen. Es blieb für jeden noch ausreichend Zeit und Gelegenheit, die lebendige und schöne Stadt nach Lust und Laune selbst zu erkunden und die letzten Reiseandenken zu kaufen.

Kurz nach Mittag gingen wir dann gemeinsam quer durch die Stadt zur Haltestelle des Shuttlebusses, mit dem wir zum etwas außerhalb gelegenen, futuristisch anmutenden TGV-Bahnhof fuhren. Unser Zug hatte wegen eines Stromausfalls etwas Verspätung, donnerte dann aber mit 230 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit durchs Rhônetal in Richtung Lyon. Uns hat das sehr beeindruckt. Auch die wunderschönen sonnendurchfluteten Landschaften der Cevennen und der Voralpen, die an uns vorbeizog, fanden unser Wohlgefallen. Angekommen in Lyon, das wir mit dem Bus durchquerten, konnten wir einen Eindruck von der Größe und Schönheit dieser Stadt gewinnen. Wir fuhren schließlich noch weiter bis nach Chalon-sur-Saône im Burgund, wo wir Zwischenstation für die Heimfahrt am nächsten Tag machten.
Sonntag: Abschied von Frankreich! Schade, und so mancher von uns wird gern wieder hierher reisen, denn wir waren uns einig: Es war definitiv eine Traumreise! Unser Chauffeur brachte uns sicher wieder zurück nach Deutschland, wo jeder von uns die Fahrt an seinen jeweiligen Wohnort antrat.

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