Reisebericht: Singlereise in Süd–Frankreich

17.04. – 22.04.2019, 6 Tage an der Cote d'Azur für Singles mit Nizza – Monaco – Cannes – Frejus – Saint Tropez


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Wir verbrachten ein paar herrliche Tage im Süden Frankreichs mit viel Sonne und gutem Essen. Während unserer Ausflüge entdeckten wir die bunten Orte der Reichen und Schönen an der Côte d'Azur.
Ein Reisebericht von
Helene Johannsen

Tag 1: Mittwoch, 17.04.19 – Anreise – Nizza


Am frühen Morgen trafen wir uns auf dem Flughafen, um unsere gemeinsame Reise nach Nizza zu starten. Die Hauptstadt der Côte d'Azur begrüßte uns bei strahlendem Sonnenschein. Entlang der Promenade des Anglais mit Blick auf das azurblaue Wasser, welches der Küste ihren Namen gab, ging es zu unserem 4-Sterne-Hotel. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, ließen wir es uns nicht nehmen schon einmal zum Meer zu spazieren. Wir bekamen einen ersten Eindruck von dem lebendigen Nizza. Die meisten waren erstaunt, wie groß die Stadt doch ist. Unterhalb des Colline du Château saßen wir uns in die Sonne und genoßen den weiten Blick auf das endlos wirkende Mittelmeer. Am Abend traf sich die gesamte Gruppe zum ersten Kennenlernen in der Hotelbar. Nicht weit von unserem Hotel befindet sich das hübsche Restaurant Gioia, in welchem wir heute zu Abend aßen. Auf der Terrasse waren wir umgeben von meterhohen Palmen und frischen, grünen Sträuchern. Der Kellner begrüßte uns mit dem kecken, französischen Humor und servierte uns ein hervorragendes 3-Gang-Menü. Als Vorspeise gab es einen warmen Chevre umhüllt von einem Teigmantel, garniert mit saurem Apfel. Danach Kalbfleisch auf Kartoffelpüree und zum Abschluss Panna Cotta Crème mit Aprikose. Bei leckerem Wein und guten Gesprächen lernte sich die Gruppe besser kennen.
Zurück im Hotel fielen alle müde in ihre Betten.

Tag 2: Donnerstag, 18.04.19 – Nizza – Saint–Paul–de–Vence


Nach unserem ersten französischen Frühstück, begann unsere Stadtrundfahrt durch Nizza, die fünft größte Stadt Frankreichs. Unser Reiseleiter Richard führte uns als erstes zu einer 1912 erbauten russischen Kirche. Mit ihren prächtigen Zwiebelkuppeln bot sie uns ein tolles Fotomotiv. Das Gotteshaus gehört heute dem russischen Staat. Die Geschichte für die Entstehung dieser Kirche reicht allerdings bis Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, als die russische Zarin Alexandra begann, ihren Urlaub in Nizza zu verbringen. Diese Tradition führte die Zarenfamilie fort.
Weiter ging es für uns nach Cimiez auf den Hügel. Man vermutet, dass damals ca. 100.000 Einwohner in der römischen Stadt lebten. Unser Rundgang begann an den Ruinen der römischen Arena, die bis zu 5.000 Leuten Platz bot. Leider wurde die Stadt größtenteils von den Barbaren abgerissen. Vorbei an Johannisbrotbäumen und wunderschön, lila blühenden Judasbäumen, spazierten wir Richtung Matisse Museum. Auffällig an den blühenden Bäumen war, dass sie noch keine Blätter trugen. Denn die Besonderheit der Judasbäume ist, dass die Blätter erst nach der Blütezeit gebildet werden. Diese gaben der Pflanze jedoch ihren Namen, da ihre Form an runde Münzen erinnert.
Gegenüber des Museums befindet sich ein riesiger Olivengarten mit bis zu 400 Jahre alten Bäumen. Wir schlenderten entlang der angelegten Alleen bis wir zu den Ruinen der ehemaligen Bäder und Thermen der Römer kamen. Diese stammen aus dem 2. Jahrhundert nach Christus. Der Grund für die relativ gute Erhaltung dieser Anlage, liegt darin, dass die Gebäude zwischenzeitlich als Stallungen genutzt wurden und nicht wie der Rest der Stadt abgerissen wurde.
Immer der Sonne entgegen, kamen wir schließlich an dem Franziskaner Kloster mit seiner Kirche aus dem 16. Jahrhundert an. Richard führte uns in den Klostergarten und wir waren beeindruckt von der Blüten- und Pflanzenvielfalt. Der Mohn blühte hier in gelb, orange sowie rot, die Rosen rankten über den Torbögen und die Palmenblätter wehten im Wind. Voller Begeisterung spazierten wir durch den liebevoll angelegten Garten und entdeckten sogar ein paar Mangoldpflanzen, welche als Delikatesse an der Côte d'Azur gelten. Auf dem Rückweg schauten wir auch in die Klosterkirche rein, bevor es mit dem Bus Richtung Altstadt ging. Unser Weg führte uns an dem berühmten, ehemaligen Hotel Regina vorbei. Vor dem großen Komplex steht eine Statue der Königin Viktoria von England, die hier drei Winter verbrachte. Insgesamt hat das Haus 600 Zimmer, welche nach dem 1. Weltkrieg als Appartements verkauft wurden.
In der Altstadt angekommen, liefen wir durch die schmalen Gassen. Wir waren überrascht, dass sich hier noch die Autos durchdrängelten. Vorbei an der Rue Droite, der ehemaligen Hauptstraße Nizzas, ging es für uns zum Place Rossetti sowie Place Viellle. Uns viel auf, dass einige Wohnhäuser nur Attrappen von Fenstern haben, die an die Häuserwand gemalt sind. Diese Malereien sind mit den Schattierungen so raffiniert gemacht, dass es einem erst beim zweiten Mal hinschauen auffällt. Die echten Fenster haben ganz spezielle Fensterläden, welche teilweise kippbar sind, sodass zwar das Tageslicht in den Raum fällt, jedoch nicht die ganze Hitze eindringen kann. Bevor es Richtung Blumenmarkt ging, besichtigten wir die Jesukirche aus dem 16./17. Jahrhundert. Wir waren beeindruckt von dem prunkvollen barocken Stil in der kleinen Kirche. Im Inneren sind bis zu 120 verschiedene Engelsfiguren zu finden. Unsere Mittagspause verbrachten wir auf dem Markt, nur die Saleyas, die Häuser für die damalige Salzlagerung, trennen die Marktstände von der Strandpromenade. Wir schlenderten über den Marché aux Fleurs, wo es nicht nur Blumen, sondern auch zahlreiche, lokale Lebensmittel zu erwerben gibt.
Am Nachmittag führte uns unsere Reise gen Westen, in das Künstlerdorf Saint-Paul-de-Vence. Wir fuhren zunächst die 7 km lange Promenade des Anglais entlang. Sie erhielt ihren Namen aufgrund der ersten englischen Touristen in Nizza, im 18. Jahrhundert. Das wohl bekannteste Bauwerk hier ist das Hotel Negresco aus der Belle Epoche. Es wurde im Jahr 1912 eingeweiht und erinnert durch seine Farben und Verzierungen an süße Bonbons. Wir kamen auch am Flughafen vorbei, welcher in den 70er-Jahren so erweitert wurde, dass man neues Land geschaffen hat.
Als wir in Saint-Paul-de-Vence ankamen, wurde uns schnell klar, wieso sich viele Künstler genau diesen Ort ausgesucht hatten. Von dem Bergdorf aus, hatte man eine traumhafte Sicht auf die umliegenden Berge. Bei der Gründung der Ortschaft entschied man sich allerdings aus schütztechnischen Gründen für diese Lage. Auf den Hängen baute man verschiedene Obst- und Gemüsesorten an, heute werden die Berge vor allem als Schaf- und Ziegenweiden genutzt. Wir spazierten durch die engen Gassen mit ihren zahlreichen Galerien, bis wir auf den höchsten Punkt des steinernen Dorfes kamen. Hier befindet sich das Schloss aus dem 13. Jahrhundert. Direkt daneben steht ein hoher Glockenturm. Dieser stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde ursprünglich als Wachturm errichtet. Während unseres Spazierganges entdeckten wir außerdem einen Brunnen von 1850. Zu dieser Zeit war es eine Besonderheit so leicht an Trinkwasser zu kommen. Direkt dahinter befindet sich der ehemalige Waschplatz. Unser Rundgang endete am Friedhof, von wo aus man einen fantastischen Blick auf das Cap d'Antibes hat. Hier liegt unter anderem Marc Chagall begraben. Der Künstler verliebte sich einst in die hier herrschenden Farb- und Lichtverhältnisse.
In der anschließenden Freizeit schlenderten wir durch das Dorf und genoßen einen Kaffee oder ein Eis in der herrlichen Sonne, bevor es zurück nach Nizza ging, wo wir am Abend wieder gemeinsam in ein gemütliches Restaurant einkehrten.

Tag 3: Freitag, 19.04.19 – St–Tropez – Fréjus – Esterel–Gebirge


Am Morgen fuhren wir wieder entlang der Promenade des Anglais Richtung Westen. An der Côte d'Azur gibt es mehr als 100 Palmenarten, von welchen viele hier an dem Wegesrand angepflanzt wurden. Palmen haben keine Jahresringe, so wie andere Bäume, wodurch ihr Alter sehr schwer ablesbar ist. Während unserer Fahrt kamen wir vorbei am Stadion für Pferderennen sowie den Marina. Die pyramidenartigen Gebäude erkennt man bereits von Weitem. Hier befinden sich vor allem teure Appartements mit eigenem Yachthafen und vielen Geschäften. Diese riesigen Häuser gaben den Anlass zum Verbot in Frankreich so große Gebäude direkt am Strand zu errichten. Langsam fuhren wir in die Richtung der Naturparks, wo die Bebauung begrenzt ist. Umso näher wir St-Tropez kamen, umso stärker änderte sich die Vegetation. Grund hierfür sind vor allem die unterschiedlichen Böden. Wo wir in Nizza überwiegend Kalkstein vorfinden, so befindet sich in der Nähe der Corniche de l'Esterel eher vulkanisches Gestein. Während der Fahrt genossen wir die zauberhaften Ausblicke auf die wechselhafte Natur, von der Sicht auf die Felsen von Roquebrune wieder zu dem azurblauen Wasser des Mittelmeers. Spannend war es auch die vielen Korkeichen zu bewundern. Diese sind weltweit die einzigen Bäume, bei dem man die Rinde abnehmen kann, ohne den Baum dabei zu töten. An einigen Exemplaren konnte man bereits sehen, dass der Kork abgenommen wurde, dabei schält man immer den unteren Teil der Rinde ab. Grund für die dicke Hülle des Baumes sind extreme Temperaturunterschiede. Umso höher diese sind, umso stärker wird auch die Rinde.
Als wir den Badeort Ste-Maxime erreichten, konnten wir bereits die ersten Blicke auf die Halbinsel von St-Tropez erhaschen. Ursprünglich war der Ort der Reichen und Schönen nur ein kleines Fischerdorf. Mittlerweile gehört die Stadt zu einem der beliebtesten Urlaubsort an der Côte d'Azur. Nur 5.000 Einwohner leben hier, doch es kommen jährlich 100.000 Besucher. Fast 50% der Häuser hier sind Zweitwohnungen. Wir spazierten durch die Stadt, deren Gebäude meist nach dem 2. Weltkrieg errichtet wurden. Vorbei an der berühmten Gendarmerie, ging es für uns Richtung Hafen wo eine Yacht neben der anderen liegt. Nur daran erkennt man, welches Publikum hier in St-Tropez die meiste Zeit verkehrt. Die kleine Ortschaft ist hübsch, aber versprüht nichts von Reichtum und High-Society. Während unseres Rundgangs erfuhren wir von Richard, woher die Stadt ihren Namen hat. Im Jahr 68 n. Chr. wurde der heilige Tropez für seinen Christenglauben geköpft. Man legte den leblosen Körper in ein Boot, welches im heutigen St-Tropez strandete.
Wir spazierten zu dem großen Boule-Platz, wo sich auch das berühmte Café Senequier befindet.
Anschließend hatten wir etwas Freizeit und ließen es uns nicht nehmen in einer Boulangerie die bekannte Tarte Tropézienne zu probieren. Danach ging es für uns weiter Richtung Fréjus. Vorbei an einem Haus der schwedischen Königsfamilie, kamen wir in dem 44 v. Chr. gegründetem Ort Fréjus an. Bei der Kleinstadt fließen zwei Flüsse, wo sich im Jahre 1959 ein schreckliches Unglück ereignete. Der Staudamm brach und das Wasser zerstört alles in seiner Umgebung. Wir besuchten auch die Gedenktafel dieser Tragödie.
Um die Stadt herum wurde im 16. Jahrhundert eine Mauer errichtet, vor allem wegen der Religionskriege. Bei einem Rundgang durch die Ortschaft, erreichten wir als erstes die Kathedrale mit ihrem Glockenturm. Bereits Anfang des 5. Jahrhunderts stand hier eine Taufkapelle, welche heute noch erhalten ist. Wir hatten das Glück durch ein Tor in die 2. älteste Taufkapelle Frankreichs zu blicken. Bei unserem Spaziergang fielen uns vor allem die vielen bunten Wimpel auf, die vor den cremefarbenen Häuserfassaden einen schönen Kontrast und ein tolles Fotomotiv darstellten. Auf dem zentralen Platz von Fréjus wurde zum Ende des Krieges am 11.11.1918 eine Korkeiche gepflanzt. So hatten wir die Möglichkeit diesen interessanten Baum auch aus der Nähe zu betrachten und die Rinde zu berühren. Weiter in der Stadtmitte, zwischen den Häusern entdeckten wir einen alten Olivenbaum, der wohl aus dem 11. Jahrhundert stammen soll.
Frisch gestärkt, machten wir uns auf den Weg zurück nach Nizza. Vorbei an den Ruinen einer römischen Wasserleitung, fuhren wir auf die wunderschöne Küstenstraße. Immer entlang des blauglänzenden Mittelmeeres, boten sich nach jeder Kurve neue atemberaubende Aussichten. Hier liegt auch die kleine Goldinsel, um die sich viele Mythen halten. Sie erhielt ihren Namen im Jahre 1897, als sie für 280 Goldfranken versteigert wurde. Seitdem ist das Grundstück in Privatbesitz. Man erzählt, dass später ein Arzt bei einem Kartenspiel die Insel gewonnen haben soll. Er baute einen Turm auf der Landzunge und ernannte sich selbst zum König seiner Insel.
An einem Aussichtspunkt legten wir einen Stopp auf der Corniche de l'Esterel ein. Die roten Felsen des Gebirges boten uns einmalige Fotomotive. Richard erzählte uns hier etwas über die einheimischen Pflanzenarten, wie den Erdbeerbaum, wilden Rosmarin und Schopflavendel. Am frühen Abend erreichten wir unser Hotel in Nizza und trafen uns später wieder für das gemeinsame Abendessen. Wir aßen in einem sehr gemütlichen Restaurant in der Altstadt. Wir ließen uns ein 3-Gang-Menü aus Artischocken mit Teigkreation, Dorade und einem leckeren Erdbeerkuchen schmecken. Danach hatten einige von uns noch Lust entlang der Strandpromenade zu schlendert. Im Dunkeln ist hier alles sehr schön beleuchtet und Nizza zeigte sich noch einmal von einer anderen Seite.

Tag 4: Samstag, 20.04.19 – Cannes


Heute mussten wir nur ein Drittel der Strecke von gestern im Bus zurücklegen, denn es ging für uns nach Cannes. Vorbei an Cagnes-sur-Mer, kamen wir nach Antibes. Hier liegen die größten Yachten, da es günstiger ist und der Hafen 3.000 Stellplätze bietet. Wir fuhren am Place General de Gaulle vorbei, welcher der größte Platz der Stadt ist und samstags hier immer ein Klamottenmarkt stattfindet. Die Stadt wurde im 6. Jahrhundert gegründet und erhielt ihren Namen von den Seeleuten. Es bedeutet so viel, wie die gegenüberliegende Stadt, anti polis. Unser Weg führte uns vorbei am berühmten Hotel du Cap, von Dr. Oetker errichtet. Hier übernachten viele der Stars, wenn jedes Jahr die 12-tägigen Filmfestspiele in Cannes stattfinden.
Hier angekommen, stiegen wir am alten Hafen aus dem Bus. Auch hier lag wieder eine Yacht, nach der anderen. Als erstes Fotomotiv bot sich uns der Gare Routière, dessen Fassade mit vielen Berühmtheiten der Filmgeschichte bemalt ist. Wir stiegen hinauf in die Altstadt Le Suquet. Oben auf dem Berg befindet sich unter anderem ein Wachturm aus dem 11. Jahrhundert, mit dem Schloss und seiner Kapelle. Man hat aber außerdem eine unglaubliche Sicht auf die zu Füßen liegende Stadt mit Hafen und Filmpalast. Zurück durch die schmalen Gassen mit den bepflanzten, schmiedeeisernen Balkonen, ging es Richtung Hafen. Bei der anschließenden Freizeit, nutzten viele von uns die Gelegenheit ein Bild auf dem roten Teppich zu ergattern, der auf der Treppe des Filmpalasts liegt. Um das Casino und den Saal herum befindet sich außerdem der Boulevard der Stars mit den Handabdrücken und Unterschriften vieler Filmstars.
Einige von uns fuhren zurück nach Nizza, viele entschieden sich aber auch dazu in Cannes zu bleiben und abends mit dem Zug zurück zu fahren. So nutzte ein Teil der Gruppe den Tag, um zu den Îles de Lérins zu fahren. Andere wiederum kamen mit zu der Markthalle von Cannes. Eine riesige Auswahl an Käse, Wurst, Gewürzen, Blumen und vor allem Fisch stand hier zum Verkauf. In Ruhe spazierten wir durch die Altstadt, in Hoffnung das ein oder andere Souvenirs zu bekommen. Nach einem Gang an den kleinen Sandstrand Plage du Midi, kehrten wir zu einem Mittagessen, mit Blick auf die Boote, ein. Nach der Stärkung waren wir bereit für einen ausgedehnten Spaziergang entlang der bekannten Promenade La Croisette mit ihren vielen Traum- und Nobelhotels. Gut gelaunt, mit der Sonne im Gesicht und einem Eis in der Hand, hatten wir Freude daran die anderen Spaziergänger auf der Promenade zu beobachten. Denn jeder hier möchte ein Teil der High-Society sein und am liebsten für eine Berühmtheit gehalten werden. Cannes versprüht einen ganz besonderen Flair und bei dem herrlichen Wetter, waren wir froh, uns für einen längeren Aufenthalt in der Filmfeststadt entschieden zu haben.
Nach einem Treffen mit der Gruppe, ging es über die Boule-Plätze zum Bahnhof. Hier konnten wir beobachten, wie die Profis spielen und mit einem Seil mit Magneten am Ende ihre Kugeln aufheben.
Wir hatten Glück und unser Zug kam direkt, sodass wir nach einer Dreiviertelstunde Fahrt zurück in Nizza waren. An diesem Abend ging es für uns in ein typisch nizzaisches Restaurant. Wir probierten den Salade Nicoise, die Daube Nicoise (eine Art Gulasch) mit Kichererbsenfladen und den bekannten Mangoldkuchen.

Tag 5: Sonntag, 21.04.19 – Monaco – Parfümfabrik


Unsere Reise führte uns heute in das zweitkleinste Land der Welt. Heute war der erste und einzige Tag, an dem es für uns gen Osten ging. Wir fuhren durch Ville Franche, welche im 13. Jahrhundert gegründet wurde und ihren Namen aufgrund der Zollfreiheit erhielt, und Beaulieu, dem schönen Ort. Hier gab es einige hübsche Häuser im maurischen Stil zu entdecken und man hatte einen tollen Blick auf das Bergdorf Èze. Unser Weg führte uns durch einige Tunnel im Felsen. Dieser Straßenbau war erst mit der Entwicklung von Dynamit möglich. Davor war Monaco äußerst schwer zu erreichen und lebte vom Zitrus- sowie Olivenanbau. Mit der Entwicklung der Eisenbahn kamen plötzlich 300.000 Besucher im Jahr, wo es davor nur ca. 10.000 waren.
Über einen Kreisverkehr gelangten wir in das 2 Hektar kleine Land. Hier gibt es mehr Arbeiter, als Einwohner. Von den 40.000 Einwohnern, sind nur 9.000 Personen wirkliche Monegassen. Als erstes fuhren wir ein Stück auf der weltbekannten Formel-1-Rennstrecke, bevor es zu Fuß zum Casino ging. Es ist ein beeindruckendes Gebäude von 1858, welches durch seine vielen Salons erst nach 50 Jahren fertiggestellt werden konnte. Die Oper von Montecarlo, eines der 7 Stadtviertel von Monaco, in welchem wir uns gerade befanden, ist ebenfalls im Gebäude des Casinos. Es wurde vom gleichen Architekten, wie die Oper in Paris entworfen, Charles Garnier. Wir hatten ein bisschen Zeit, um die beeindruckenden Gebäude zu bestaunen und in das Casino hineinzugehen. Das Innere steht der Außenansicht in keinster Weise nach. Auf dem Place du Casino befindet sich außerdem das Hôtel de Paris mit dem gegenüberliegenden Café de Paris. Schon hier merkten wir, dass wir wohl heute nicht die einzige Touristengruppe in Monaco sind. Wir konnten einen Blick auf die teuerste Wohnung erhaschen. Für 450 Mio. Euro wurde ein Penthouse auf drei Etagen verkauft.
Für uns ging es weiter in die Altstadt aus dem 19. Jahrhundert. Monaco versprühte sofort einen multikulturellen und lebendigen Charme, was bei 150 verschiedenen Staatsangehörigkeiten, die hier leben, kein Wunder ist. Unser Bus ließ uns in der Nähe des ozeanographischen Museums raus. Wir waren mächtig beeindruckt von dem prächtigen Bau. Gegenüber steht die erste öffentliche Schule Monacos. Wir liefen durch den exotischen Garten des Fürstentums zu einem Aussichtspunkt. Hier konnte man gut sehen, wie durch Aufschüttung Land für das neue Viertel gewonnen wurde. Das hat ungefähr 7-8 Jahre lang gedauert. Man konnte auch das Fußballstadion entdecken, indem bis zu 20.000 Zuschauer Platz haben. Vorbei an der Kathedrale und dem Gerichtspalast aus den 30er-Jahren, liefen wir Richtung Grimaldipalast. Uns fiel auf, dass die Straßenschilder alle zweisprachig beschriftet waren. Oberhalb Französisch und unterhalb Monegassisch. Zwischen den Straßen, wo sich die Touristen drängten, konnte man auch immer wieder überdachte Gassen finden. Diese dienten früher dem Zusammentreffen der Leute. Hier waren Sie vor Wind und Wetter geschützt und konnten sich trotzdem über die aktuellen Neuigkeiten austauschen. Auf dem Place du Palais steht eine Statue von Francois Grimaldi. Er schlich sich als Mönch verkleidet im Jahr 1297 in die Festung und besetzte sie mit Soldaten.
Den Nachmittag hatte nun jeder zur freien Verfügung.
Für uns ging es als erstes zu der Kathedrale, in der Grace Kelly begraben liegt. Sie starb nach einem tragischen Autounfalll im September 1982. Das Gotteshaus stammt aus dem späten 19. Jahrhundert und befindet sich gegenüber des Gerichtspalastes. Nach einem kurzen Gang durch die Kathedrale, liefen wir zurück zum Palast der Grimaldis. Zur vollen Stunde erwartete uns hier eine kleine Wachablösung. Es ist wirklich beeindruckend mit welcher Disziplin die Wächter vor dem Palast ausharren. Ungefähr 100 Männer zählt die Wache der Grimaldis, alles Franzosen aus der Armee. Sie wohnen direkt gegenüber des Palasts. So langsam kam das Hungergefühl und wir entschieden uns für einen Snack in der Gassen der Altstadt. Diesen genossen wir mit Blick auf das Meer. Nach dieser kleinen Mittagspause entschieden wir uns für einen ausgiebigen Spaziergang durch den exotischen Garten von Monaco. Wir bestaunten die Blüten- und Pflanzenpracht und hatten an den Aussichtspunkten tolle Möglichkeiten für einmalige Fotos.
Am Nachmittag ging es für uns zu der 1926 gegründeten Parfümfabrik Fragonard. Der Name stammt von einem französischen Künstler aus dem 18. Jahrhundert, welcher in Grasse, der Parfümstadt von Frankreich, geboren wurde. In Èze konnten wir die unterschiedlichen Maschinen sehen, die vor allem für die Kosmetik- und Seifenherstellung bzw. -parfümierung genutzt werden. Anschließend durften wir ein paar Parfums testen. Unvorstellbar, wie ein Parfumeur 1.500 Düfte unterscheiden kann. Einige von uns ließen es sich nicht nehmen, das ein oder andere Fläschchen für zuhause zu kaufen.
Auf der Rückfahrt nach Nizza machten wir noch einmal Halt an einem Aussichtspunkt mit Blick auf die Stadt. Wir stießen gemeinsam auf die schöne Reise und das Osterfest an. Ich hatte Mandarinenlikör besorgt, der von Mönchen hergestellt wird. Nach einem Gruppenbild und ein paar organisatorischen Dingen ging es zurück zum Hotel. Im Bus verabschiedeten wir uns von Richard und Raphael, die diese Reise zu einem tollen Erlebnis gemacht haben.
Am Abend ließen wir die gemeinsame Zeit bei einem Essen gemütlich ausklingen.

Tag 6: Montag, 22.04.19 – Freizeit in Nizza – Heimreise


Die meisten von uns flogen erst am Abend Richtung Heimat und hatten so noch einmal Zeit, um Nizza zu genießen. Wir ließen uns ein letztes französisches Frühstück schmecken und verabschiedeten die ersten Mitreisenden aus unserer Gruppe, bevor wir uns zu einem Spaziergang durch die Stadt aufmachten. Unser Ziel war der Aussichtspunkt auf dem Colline du Château. Als wir hier ankamen, mussten wir leider feststellen, dass aufgrund des angekündigten Sturms alle Parks von Nizza geschlossen wurden. Den für die Küste typischen, starken Wind, den Mistralle, kannten wir von den vergangenen Tagen ganz gut.
Also entschieden wir uns für einen Bummel weiter entlang der Küste bis zum Hafen von Nizza. Noch einmal bestaunten wir die riesigen Yachten. Heute war wohl der heißeste Tag unserer Reise, sodass wir einen Stopp am Supermarkt machten, um uns ein paar Getränke zu holen. Durch die Straßen, Gassen und über größere Platze liefen wir wieder Richtung Altstadt. Hier suchten wir uns ein nettes Restaurant, wo wir auf einem Freisitz Platz fanden. Langsam begann es stärker zu stürmen und wir konnten nun verstehen, weshalb die Parks geschlossen wurden. Trotzdem nutzen wir den Tag in Nizza in vollen Zügen. Die Gruppe kannte sich mittlerweile sehr gut und wir hatten viel Spaß miteinander und einiges zu lachen. Wir genossen die Wege durch die kleinen Gassen und endeten in einem Café mit Blick auf das azurblaue Meer. Wir nahmen Abschied von der Côte d'Azur und unserer gemeinsamen Reise. Gemeinsam traten wir die Heimreise an, mit vielen neuen, unvergesslichen Eindrücken im Gepäck.

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Kommentare zum Reisebericht

Ich durfte Teil der Reise sein, die mich für einige Tage an die Cote d' Azur führte. Es waren super schöne Tage und ich konnte den stressigen Alltag für einige Zeit hinter mich lassen. Ich fühlte mich mit unserem Busfahrer sicher und gut aufgehoben. Selbst die engsten Gassen hat er mit Bravour gemeistert. Unser Reiseleiter hat mich mit seinem Wissen über Land, Geschichte, Menschen sowie Flora und Fauna begeistert und mich mit seiner kecken Art das ein oder andere mal schmunzeln lassen. Unsere Reisebegleitung hat prima auf uns aufgepasst, sich immer wieder nach unserem Wohlbefinden erkundigt und sich Zeit genommen, Fragen zu beantworten, die während des Schlenderns durch die Gassen aufkamen. Ich kann diese Reise nur empfehlen und der schöne Reisebericht sowie die tollen Bilder sprechen für sich!!

Rene Schilling
26.04.2019

Ich durfte Teil der Reise sein, die mich für einige Tage an die Cote d' Azur führte. Es waren super schöne Tage und ich konnte den stressigen Alltag für einige Zeit hinter mich lassen. Ich fühlte mich mit unserem Busfahrer sicher und gut aufgehoben. Selbst die engsten Gassen hat er mit Bravour gemeistert. Unser Reiseleiter hat mich mit seinem Wissen über Land, Geschichte, Menschen sowie Flora und Fauna begeistert und mich mit seiner kecken Art das ein oder andere mal schmunzeln lassen. Unsere Reisebegleitung hat prima auf uns aufgepasst, sich immer wieder nach unserem Wohlbefinden erkundigt und sich Zeit genommen, Fragen zu beantworten, die während des Schlenderns durch die Gassen aufkamen. Ich kann diese Reise nur empfehlen und der schöne Reisebericht sowie die tollen Bilder sprechen für sich!!

Rene Schilling
26.04.2019