Reisebericht: Silvester am Genfer See – Französische Alpen

29.12. – 02.01.2020, 5 Tage Silvesterreise am Genfer See in Frankreich und Schweiz mit Lausanne – Montreux – Gstaad – Genf – Yvoire – Evian – Gruyeres


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Im 4-Sterne-Hotel im Herzen Lausannes mit Silvesterfeier und Galadinner, Stadtführungen in Lausanne und Genf und Ausflügen nach Montreux, Evian und Yvoire sowie Zugfahrt im Panoramic-Express nach Gstaad und Fondue-Abendessen in Gruyères.
Das höchste Hochgebirge im Inneren Europas, die Alpen, vor über 130 Millionen Jahren erdgeschichtlich aufgefaltet, beherbergen die vielleicht schönsten und bekanntesten Berglandschaften unseres Kontinents. Im Herzen des als Ferien- und Wintersportgebiet bekannten Hochgebirges liegt der Genfer See - nicht nur der größte und tiefste der Alpenseen, sondern, zu Frankreich und der Schweiz gehörend, auch ein Gebiet besonderer Landschaften und Orten von großer kulturhistorischer Bedeutung. Hier lag im Schweizerischen Lausanne das Ziel unserer kurzen, aber einprägsamen Silvesterreise, auf der wir bei kühlem, trockenem Wetter - aber leider ohne Schnee - einige wunderschöne Stellen der Bergwelt, zwei der bekanntesten Kurorte und zwei bedeutende historische Städte kennenlernen durften. Begeben wir uns noch einmal in die Berge der französischen Alpen auf eine Rundreise über den Jahreswechsel zum Genfer See mit vielen Höhepunkten!
Ein Reisebericht von
Dr. Michael Krause
Dr. Michael Krause

Dresden – Karlsruhe – Basel – Lausanne: erster Tag, 29. Dezember 2019:

Unsere Silvesterreise begann am frühen Montagmorgen in Dresden.
Herr Andreas Marx chauffierte unseren bequemen Reisebus, der 44 erwartungsvolle Gäste und mich nach Lausanne brachte. Durch Vogtland, Franken, Bayern und Baden-Württemberg ging es über die Autobahn mit Stopps in Pforzheim und Karlsruhe und dann an Basel vorbei durch die Schweiz. Abends erreichten wir den Genfer See und die an seinen nördlichen Uferhängen sich hinziehende Stadt Lausanne.
Wir checkten ein im 4-Sterne Hotel „Alpha Palmiers", im Zentrum der Lausanner Neustadt gelegen, und nahmen dann unser Begrüßungs-Abendessen ein.

Kurort Montreux – Panoramic Express – Gstaad, zweiter Tag, 30. Dezember 2019:

Nach unserem reichhaltigen Frühstück ging es zum bekannten Kurort Montreux, immer wieder im Gespräch als Austragungsort von Filmfestspielen und durch eines der größten europäischen Casinos.
Der mondäne Kurort besitzt eine schicke Uferpromenade, die den Mittelpunkt der schon seit dem 19. Jh. fast unveränderten Tourismusstruktur bildet und dem Ort weltweit einen Ruf als Erholungs- und Musikstadt eingetragen hat. Auch Musik- und Rock-Geschichte wurde hier geschrieben: bedeutende Bands wie die Rolling Stones, Queen oder Deep Purple haben hier Musikaufnahmen gemacht. So entstand z.B. der bekannteste Song von Deep Purple - Smoke on the Water -hier am Genfer See, als die Band 1971 den unerwarteten Brand des Casinos von Montreux beobachtete. Der Queen-Sänger Freddy Mercury verbrachte hier seine letzten Lebensjahre und wurde mit einem Denkmal an der Uferpromenade geehrt.

Panoramic Express

Wir bummelten etwas an der Uferpromenade entlang und in der darauffolgenden Freizeit holte ich die Tickets für den berühmten Panoramic-Express, jenen Sonderzug, der ein paarmal am Tag Montreux mit dem berühmten Wintersportort Gstaad verbindet. Knapp anderthalb Stunden fährt dieser besondere Zug durch die wundervollen Landschaften und die gewaltigen Kalksteinmassive der Waadtländer Voralpen. „Typische" Alpenlandschaften „flogen" an uns vorbei, bis wir Gstaad erreichten, den touristischen Hauptort im Saanenland. Viele Prominente - vor allem Schauspieler und andere Angehörige des Jet-Sets wie Politiker und Wirtschaftsgrößen - verbringen in diesem Nobelferienort ihre Ferien, der viel ruhiger sei als St.Moritz oder Zermatt.

Gstaad

Überragt wird das große Dorf mit seinen zahlreichen Geschäften und Restaurants vom wuchtigen, an eine Burg erinnernden Nobelhotel Palace. 1913 errichtet, gehört es zu den bekanntesten und wohl auch teuersten europäischen Hotels, war mehrfach Filmkulisse und räumt nahezu jedes Jahr Preise für besonderen Komfort, Luxus und Service ab...
Wir hatten - von sonnigem Wetter verwöhnt - Freizeit in Gstaad und konnten uns unter die Feriengäste und Souvenirjäger mischen, bevor wir uns mit Chauffeur Andreax Marx am Bus trafen und nach Lausanne zurückfuhren.

Lausanne – Genf – Silvesterfeier , dritter Tag, 31. Dezember 2019, Silvester:

Heute brachen wir nach dem Frühstück auf zu einem Stadtrundgang durch Lausanne. Der ist nicht ganz so einfach, man sollte eigentlich gut zu Fuß sein, denn der Hauptort des Schweizer Kantons Waadt liegt recht steil am Nordhang des Genfer Sees. Nachdem wir auf einer der recht steilen Hauptstraßen die Neustadt durchquert hatten, mussten wir noch einmal bergauf, denn die beiden Hauptsehenswürdigkeiten liegen auf dem Burgberg. Der Bischof, der in Lausanne vor der Reformation große Macht besaß, hatte sowohl seine Residenz als auch das Gebiet um die Kathedrale stark befestigen lassen. Die überwiegend aus dem 13. Jh. stammende Kathedrale gilt als der größte und bedeutendste Sakralbau der Gotik in der Schweiz und hatte Einfluss auf die Gestaltung anderer Schweizer Kirchen.
Nicht allzu weit von hier war es zum größten Platz in der Altstadt, der direkt vor dem „Chateau" lag. Das Château Sainte Marie aus dem 15. Jh., ein gewaltiger kubischer Bau mit Ecktürmchen und vorkragendem Backstein-Wehrgeschoss, diente zunächst als Bischofsburg, später als Verwaltungsgebäude für den Landvogt und den Stadtrat.
Von hier gelangten wir zum größten Platz Lausannes zurück und verbrachten noch etwas Freizeit im Geschäftsviertel, ehe wir uns zum Nachmittagsauflug trafen.

Genfer Altstadt

Der Nachmittag war der Stadt Genf gewidmet - der zweitgrößten Stadt der Schweiz, die die größte Anzahl von Hauptsitzen internationaler Organisationen weltweit beheimatet - vielleicht abgesehen von New York.
Dadurch wurde das in der beschaulichen und vielen Traditionen verhafteten Schweiz gelegene Genf zu deren internationalstem Ort: fast die Hälfte der hier lebenden Bürger sind keine Schweizer! Zwar vor allem wegen Baustellen und Halteverboten war der Weg durch das internationale Viertel recht kompliziert, aber Chauffeur Andreas brachte uns mit ruhiger Gelassenheit am Internationalen Roten Kreuz, der Weltgesundheitsorganisation, dem Weltarbeitsamt vorbei bis zum Palais der Vereinten Nationen.
Nach Fahrt durch die Neustadt und über die Rhone-Brücke stiegen wir am gegenüberliegenden Teil Genfs vor der Universität aus. Von hier spazierten wir durch den Bastionsgarten, in dem für den letzten Tag des Jahres noch ein Teil des Weihnachtsmarktes geöffnet war und kehrten über den Altstadthügel zum See zurück. Die bekannteste Genfer Sehenswürdigkeit, das beeindruckende Reformationsdenkmal an einer über 100 m langen Bergmauer bildet den Endpunkt des Bastionsgartens und dessen Stützmauer zur Altstadt. Hier stehen im Zentrum die Figuren der wichtigsten Persönlichkeiten der Genfer Reformation - Farel, Calvin, Beza und Knox - in hervorragender Position und andere wichtige Reformatoren wie Luther, Zwingli und Bonivard oder Städte und Länder, die sich rasch der Reformation angeschlossen hatten, sind dargestellt.

Genf und Genfer See

Beim weiteren Bummel durch die Altstadtgassen und über den alten Markt, konnten wir auch den dominierenden Bau der Kathedrale sehen. Nach etwas Freizeit im belebten Geschäftsviertel trafen wir uns „zwischen den Städten" kurz vor dem Seeufer. Beim Gang zum Bus konnten wir uns die bekannte Blumenuhr - eine der wenigen mit Sekundenzeiger - sowie das Genfer Wahrzeichen ansehen: den Jet d'Eau, die berühmte 140 m hohe Fontäne mitten im See.
Nach der Rückfahrt nach Lausanne konnten wir uns auf die Silvesterfeier vorbereiten.
Die begann recht spät im geschmückten Essenssaal - allerdings sind die Feiergewohnheiten in der Schweiz, wo das Galadinner die Hauptsache bildet - etwas anders. Auch Musik und Tanz setzten spät ein, aber wir konnten zumindest ein bisschen festliche Atmosphäre einfangen und dann gemeinsam auf das neue Jahr anstoßen.


Yvoire - Evian - Gruyère: vierter Tag, 01. Januar 2020, Neujahr:

Etwas später als sonst begaben wir uns zum Frühstück, denn es war ja abends auch um Einiges später als üblich geworden.
Am nördlichen Seeufer vorbei und durch die Stadt Genf erreichten wir dann das Südufer des Genfer Sees, das überwiegend zu Frankreich gehört - wo man das große Wasser übrigens Lac Léman nennt.
Unser erster Programmstopp lag im malerischen Städtchen Yvoire. Trotz der unerwarteten Schwierigkeit eines geschlossenen Busparkplatzes und stark zugebauter Einfahrt fand Buschauffeur Andreas einen Weg, um uns für eine Besichtigung einer der schönsten Gemeinden Frankreichs hinauszulassen und später wieder aufzunehmen. Wir trafen hier in Yvoire unerwarteterweise auf mächtige Befestigungsanlagen. Früher waren sie nötig, um das winzige Städtchen, dem in den spätmittelalterlichen Kämpfen zwischen Savoyen, Habsburg und der aufblühenden Eidgenossenschaft der Schweiz eine wichtige strategische Rolle zukam, zu schützen. Die Befestigungsanlagen, die Fallgattervorlage des alten Stadttores und die kleinen verwinkelten Gassen sind bis heute erhalten. Zusammen mit dem malerischen Stadtschloss am See verbreitet der Dorfkern mittelalterliches Flair - und steht daher nahezu jedes Jahr auf der Liste der preisgekrönten „schönsten Siedlungen" Frankreichs. Eine Reihe der heimeligen kleinen Bistros und Restaurants in historischen Gebäuden war geöffnet, weihnachtlicher Schmuck und sogar Reste der sommerlichen Blumenschalen sorgten für eine beschauliche Atmosphäre, in der man sich gerne auch länger aufhalten konnte.

Evian

Unser nächstes Ziel war einer der neben Montreux bekanntesten Modebadeorte des Genfer Sees, der Kurort Evian. Vor allem bedeutend ist er wegen seines international preisgekrönten Mineralwassers. Spätestens seit 200 Jahren war die Heilwirkung des Wassers bekannt. Das und seine exponierte Lage am See war der Grund, dass die Savoyer Herzöge den Ort zum Modebad ausbauten. Selbst in der Weltpolitik spielte Eviasn schon eine Rolle: der ruhige Badeort in der neutralen Schweiz war Konferenzort kurz vor dem zweiten Weltkrieg und später wurde er zum Ort des Friedensschlusses im Algerienkrieg.
Wir machten einen interessanten Spaziergang auf der schönen Seepromenade durch die Stadt, an der die meisten bekannten Gebäude liegen - so das mondäne Casino, das Rathaus, einst die Villa der Kino-Erfinder Gebrüder Lumiere - und das alte Kurhaus, das heute zu Ehren der Lumieres deren Namen trägt. Erbaut 1902 durch den Architekten Brunnarius gehört es zu den schönsten Vertretern des Kur- und Bäderstils. Seit seiner Restaurierung 1996 ist es Kongress- und Veranstaltungszentrum. Weiter gingen wir durch die Stadt zum im Jugendstil erbauten „Trinkhaus" der einstigen High Society und weiter zum hinter dem Trinkhaus gelegenen Quellpark, in dem sich die heute noch tröpfelnde Cachat-Quelle befindet. In der Freizeit konnten wir uns auf dem Rückweg zum Bus noch auf dem Marktplatz amüsieren, denn hier waren Fabelwesen aus Treibholz und allerlei Sehenswertes aufgebaut, dazwischen Buden mit Kleinigkeiten zu essen und mit Glühwein.
Während es langsam zu dunkeln begann, fuhren wir nach Gruyères, der für ihren bei uns „Greyerzer" genannten Käse bekannten kleinen Ortschaft. Leider konnten wir den kleinen Marktplatz nur schemenhaft in Nebel und Dunkelheit erkennen. In einem Traditionsrestaurant würden wir heute unser Abschieds-Abendessen genießen: ein traditionelles Käsefondue. Dessen Erfindung rühmen sich einige Orte in der Westschweiz, in Frankreich und Italien, auf jeden Fall aber ist es etwas Besonderes und für die Gegend typisch: Brotstückchen oder Stücke gekochter Kartoffel werden an einer langen Gabel in eine Sauce aus geschmolzenem Käse - mit etwas Weißwein und Gewürzen verrührt und in einem Keramikgefäß warm gehalten - getaucht, mit kreisförmigen Bewegungen mit der Käsemasse überzogen und dann gegessen. Lecker!
Nicht allzu spät - denn am nächsten Tag stand die lange Rückfahrt bevor - fuhren wir in unser Hotel nach Lausanne zurück.


Lausanne - Basel - Karlsruhe - Dresden Heimfahrt: fünfter Tag, 02. Januar 2020:

Unsere Heimreise begann gleich nach dem frühen Frühstück. Wir hatten eine lange Strecke vor uns und der starke Verkehr beschleunigte die Fahrt nach Hause auch nicht gerade. Mit etwas Verspätung trafen wir an unseren verabredeten Ausstiegsorten ein, wo der Eberhardt-Haustürtransfer die Gäste in Empfang nahm.


Epilog

Wir haben viel gesehen und doch erschien uns allen die Reise zu kurz! Ich wünsche nochmals allen unseren Gästen ein frohes, gesundes und glückliches 2020 und - bitte! - halten Sie an Ihrer Reiselust fest!
Liebe Grüße - Ihr Reiseleiter Dr. Michael Krause

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