Reisebericht: Rundreise Frankreich– Attraktionen der Cote d'Azur

30.09. – 09.10.2012, 10–tägige Rundreise an der Cote d'Azur. Auf den Spuren großer Künstler in Marseille – St. Tropez – Nizza – Cannes – Antibes


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26 Gäste flogen für 10 Tage an die cote d’azur und ließen sich von der malerischen Kulisse der "blauen Küste" verzaubern
Ein Reisebericht von
Sandra Rößle

Bei einem kleinen Nachtspaziergang fingen wir an Marseille ein wenig zu entdecken.

Am nächsten Tag durchstreiften wir die Stadt Marseille und erlebten ihren einmaligen Kontrast auch bei einer Bootsfahrt rund um Chateau d' If. Nachmittags genossen wir es wie die Literaten selbst in einem Café sitzend ihren geschriebenen Worten zu lauschen. Der Wandel Marseilles zur Kulturstadt 2013 ist deutlich im Umbruch derzeit.
Zunächst blieben wir noch bei den Literaten und besuchten den Ort Sanary-sur-mer, in dem sich nach der nationalsozialistischen Machtübernahme in Deutschland viele deutsche Emigranten aufhielten. Zu den berühmtesten Exilanten gehörten Bertolt Brecht, Lion und Marta Feuchtwanger, Klaus Mann, sowie ihre Eltern Katja und Thomas Mann und viele mehr.
Auf den Spuren der Künstler und des Jetset führte uns der Weg weiter entlang der blauen Küste und durch provenzalische Landschaften und Orte wie St. Tropez, Port Grimaud, Cannes, Nizza, Saint Paul de Vence, Antibes, Cagnes-sur-mer,  Vallauris sowie in die berühmte Parfümstadt Grasse.
St. Tropez, das damalige Fischerdorf zog schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts zahlreiche Künstler wie Henri Matisse, Pierre Bonnard und Paul Signac an, um diesen lichterfüllten Ort zu entdecken. Der Aufschwung Saint-Tropez begann in den 1950er Jahren, als sich der Ort zu einem Treffpunkt von Künstlern und der High Society entwickelte. So genossen auch wir bei Freizeit und einem Spaziergang diesen mondänen Ort. Bei einer Bootsfahrt nachmittags durch Port Grimaud erlebten wir die sog venezianischen Kanäle Südfrankreichs. Der Ort wurde in den 1960-er Jahren vom Architekten François Spoerry gegründete und lehnt sich bewusst an traditionelle mediterrane Bauformen an und wurde somit Vorbild zahlreicher ähnlicher Vorhaben.
Ab dem 3.Tag wohnten wir dann in der wunderbaren Umgebung und direkt an der Cote d'azur in dem kleinen, aber zentral gelegenen malerischen Ort Beaulieu-sur-mer und von hier aus konnten wir alle Ausflüge sehr gut starten oder waren in 5 Minuten beim Strand und konnten aufgrund des milden Klimas und der warmen Wassertemperatur im Meer schwimmen, was mancher nach den Ausflügen oder an den freien Tagen noch gerne nutzte.
So fuhren wir am Mittwoch, 03.10.2012 nach Nizza. Bei einem Spaziergang liefen wir entlang der von schattigen Palmen umsäumten Prachtstraße „Promenade d'Anglais", die zahlreiche Besucher lockt. Auf dem Weg zu dem weltberühmten Hotel Negresco konnten auch wir „das wundersame Licht dieser Gegend wahrnehmen", das schon einst Matisse beglückte. Zur „Feier des Tages" nahmen wir einen Café creme oder Espresso auf der Terrasse ein und durften das Hotel auch innen besichtigen. Es ist wie ein lebendes Museum, und in den öffentlichen Bereichen und in den Korridoren kann man unter anderem Originalgemälde von Salvador Dali, Auguste Renoir und altertümliche japanische Vasen bewundern. Später genossen wir noch die bekannten Märkte von Nizza und die Altstadt bevor es zuerst ins Museum Matisse ging.
Henri Émile Benoît Matisse zählt mit Pablo Picasso zu den bedeutendsten Künstlern der Klassischen Moderne. Er hat lange Zeit in Nizza gelebt und gearbeitet. Das Matisse Museum befindet sich in einer genuesischen Villa aus dem 17. Jahrhundert und die Ausstellungsfläche umfasst eine persönliche Schenkung des Künstlers an die Stadt Nizza mit vielen Gemälden und Papierschnitten, Zeichnungen und vielem mehr. Im Anschluss fuhren wir zum Museum Chagall in Nizza.Marc Chagall starb 1985 in Saint-Paul-de-Vence, wo uns die Reise morgen hinführt und war ein französischer Maler russisch-jüdischer Herkunft. Das familiäre Umfeld, sein Heimatort Witebsk, Motive aus der Bibel sowie aus dem Zirkus sind Hauptthemen seiner Bilder.
Am Donnerstag führte der Weg über die Stadt Grasse- die als Welthauptstadt des Parfüms bekannt ist und als Handlungsort des Romans „Das Parfum" von Patrick Süskind großen Bekanntheitsgrad erlangte- nach Saint Paul-de-Vence. Das Künstlerdorf liegt auf einem felsigen Hügel und die engen, verwinkelten Gassen, in denen sich Ateliers, Galerien und Andenkenläden aneinander reihen nehmen einen gefangen. Schon lange ist dies ein Anziehungspunkt für Künstler. Beliebter Treffpunkt war und ist auch das Café de la Place, in dem unseren Gästen ein Aperitif kredenzt wurde. Ganz besonders Maler fühlten sich zu diesem Ort hingezogen, was sichsicherlich nicht nur an der eindrucksvollen Landschaft, sondern auch an dem besonderen Licht und den intensiven Farben liegt. Diesen Künstlern trägt auch die Fondation Maeght, die wir nachmittags besuchten, Rechnung. Die Stiftung beherbergt einen bedeutenden Schatz zeitgenössischer und moderner Kunst und die Außenanlagen enthalten Skulpturen und Plastiken bekannter Künstler.
Mit einer genüsslichen Bootsrundfahrt um die Lerinischen Inseln Île St-Honorat und Île Ste-Marguerite starteten wir den heutigen Tag in Cannes. Bei einem anschließenden Spaziergang entlang des Wassers führte uns der Weg auch zum Palais des Festivals et des Congrés, eine der Hochburgen von Cannes. Die Stadt erhält ihre Dynamik durch den Tourismus, aber auch durch die Organisation der internationalen Filmfestspiele, die hier am Ende der  Croisette und am Beginn des alten Hafens stattfinden. Nach einem „Walk of fame" genossen alle die Freizeit für den Besuch der Märkte oder der Notre-Dame d' Espérance oder für Shopping oder einem ausgiebigen schönen Mittagessen oder einer Fahrt mit dem Kleinen Zug quer durch Cannes und ließen die Woche ausklingen.
In Cagnes-sur-mer besuchten wir das Schloss Grimaldi, in dem derzeit die Ausstellung Renoirs zu bewundern ist und von wo aus man auf dem Turm des Schlosses einen weiten Blick auf Nizza, das Cap Antibes und nahe auf das Wohnhaus, das Pierre-Auguste Renoir 12 Jahre bewohnte , hat. Der Spaziergang durch dieses pittoreske Dorf ist bezaubernd und oben beim Schloss konnte man nach der Besichtigung der Ausstellung auch schön Kaffeetrinken oder die Seele baumeln lassen. Auf der Rückfahrt spazierten wir durch Villefranche-sur-mer, dem Nebenort von Beaulieu-sur-mer, das wunderschön in einer Bucht liegt und ebenfalls Schätze beherbergt. Sehenswert ist hier vor allem die Kapelle St. Pierre: der Innenraum wurde 1957 von Jean Cocteau ausgemalt.
In Antibes und Vallauris wandelten wir sonntags auf den Spuren Picasso's Das Chateau Grimaldi" wurde 1966 zum "Picasso Museum". Picasso wohnte dort ab Mitte September bis Mitte November des Jahres 1946, wo er eine große Anzahl an Werken schuf. Attraktiv sind in Antibes auch der See- und Yachthafen Port Vauban, der nach dem gleichnamigen Stadtplaner und Baumeister benannt ist und der vermutlich von Louis Bréa stammende Rosenkranzaltar in der Kathedrale sowie der Markt am Cours Masséna. Im Anschluss fuhren wir nach Vallauris, einem der größten Töpfereizentren in Frankreich und besuchten die Kapelle Picasso, die er 1952 im Auftrag der Stadt mit dem berühmten "Krieg und Frieden" schmückte.
Mit dem Zug fuhren die Gäste am Montag nach Menton oder Nizza oder Monaco/ Monte Carlo oder blieben vor Ort. In Monaco erlebten wir den Wachwechsel beim Palais Princier Monaco, fuhren mit dem kleinen roten Zug quer durch die Stadt und entdeckten ihre Sehenswürdigkeiten, besuchten das Grab von Gracia Patricia , besichtigten das Ozeanographische Museum mit Aquarium oder die Formel 1-Strecke, das Casino, den Exotischen Garten und vieles mehr bevor wir an diesem heißen Tag nachmittags wieder nach Beaulieu -sur-mer zurückkehrten, wo einige noch gerne die Ruhe und das Meer genossen.
Heute hieß es Abschied nehmen, doch da wir erst nachmittags zum Flughafen mussten, spazierten wir vorab noch zu den beiden wunderschönen Villen Kerylos und Rothschild  in Beaulieu-sur-mer. Es war noch ein wunderbarer Weg und die Villen sind äußerst attraktiv und eine Besichtigung wert. Im Anschluss flogen wir nach Hause und alle waren zufrieden und voller Impressionen dieser wunderbaren Cote d'azur.

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