Reisebericht: Rundreise Provence und Cote d`Azur mit Fluganreise

07.04. – 16.04.2012, 10 Tage Natur und Kultur im sonnigen Süden Frankreichs mit Monte Carlo – Nizza – Cannes – St. Tropez – Marseille – Arles – Avignon


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Unterwegs mit Andreas Götze und Peter Möbius
Ein Reisebericht von
Andreas Götze

Reisebericht

1. Tag: Am Tegernsee und über die Alpen
Am 06. April 2012, es war der Karfreitag, startete die Ostern-Fahrt des Reiseunternehmens  Eberhardt-Travel an die Côte d’Azur und in die Provence. Zwei Drittel der Reisegesellschaft hatte sich für die Anfahrt mit dem Bus durch Österreich und Italien entschieden. Das Wetter in der Heimat legte den Aufbruch in die Ferne nahe: zu Hause kalt, in Franken neblig und in Bayern jenseits der Donau gar Regen. Glück hatten wir mit dem Verkehr, zumindest bis hinter München, wo der Stau begann. Und dann hatten wir Glück mit unserem Fahrer Peter. Er schlug nämlich als Alternative die Bundesstraße entlang des Tegernsees vor. Schön und zugleich ruhig präsentierten sich die Straße und der Ort an diesem Karfreitag. Es bestätigte sich ein weiteres Mal: Ja, ja der Peter, der ist schlau… Er vergaß auch nicht, auf die zahlreichen Angebote von Eberhardt-Travel in dieser Region hinzuweisen. Die nächste Pause legten wir in der Kanzlerkehre hoch über dem Inntal ein.
Jenseits des Brenners zeigten sich im Eisacktal schon mehr Vorboten des Frühlings und mit jedem Höhenmeter, den wir tiefer hinab kamen, war die Vegetation weiter vorangeschritten. Wir sahen die ersten Obstblüten und in Brixen waren wir endgültig im Frühling angekommen:  zwanzig Grad Celsius.
2. Tag: Durch die Po-Ebene und entlang der Blumenreviera
Ein leicht bedeckter Himmel begrüßte uns an diesem Ostersamstag in Venetien. Die Nähe zum Gardasee nutzen wir zu einem kleinen Abstecher nach Sirmione auf der Landspitze am Südufer des Sees. Er lag noch recht ruhig und in geheimnisvoller Stimmung, als wir eintrafen. Die meisten Gäste nutzen die romantische Ruhe für eine Bootsrundfahrt. Die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt, als der Bootsführer uns eine kleine Demonstration der PS-Stärke des Bootes präsentierte. Anschließend folgten wir dem Fluss Po durch die nach ihm benannte Ebene bis zum Ligurischen Apennin. Dank der technischen Meisterleistung der italienischen Autobahnkonstrukteure erreichten wir nach kurzer und doch eindrucksvoller Panoramafahrt die Ligurische Küste. Entlang der Palmen- und Blumenreviera näherten wir uns unserer Zielregion: der Côte d’Azur. Die mit dem Flugzeug angereisten Gäste waren schon einige Stunden zuvor im Hotel "Albatros" eingetroffen.
3. Tag: Cannes & Esterelgebirge
Im Sonnenschein empfing uns die Festivalstadt Cannes. Nach einem Bummel über den Altstadthügel ging es auf der atemberaubenden Küstenstraße entlang des Estrelmassivs nach Frèjus. Die Verkehrssituation erlaubte einen Aufenthalt unterhalb der eindrucksvollen roten Porphyrfelsen. Beim Bummel um den Yachthafen von Frèjus dominierte das Azurblau des Himmels. Schließlich führte die Fahrt durch das grüne Hinterland an einem Stausee entlang in die "Hauptstadt der Parfümerie", in das provenzalische Grasse. Ein Rundgang bei "Galimard" erschloss jedem Gast die Bedeutung der „Nase“ für die Duftnoten der kommenden Saison.
4. Tag: Die Schlucht des Verdon
Der Verdon mit seinem spektakulären Einschnitt in das Kalksteinmassiv der Seealpen wird jedem Teilnehmer dieses Ausfluges dauerhaft in Erinnerung bleiben! Bereits das Nebental des Artuby beeindruckt mit seiner Tiefe. Die Schönheit des Verdon bleibt jedoch unübertroffen. Jetzt, im April, konnten wir noch einen Stopp an der Brücke am Ausgang der Schlucht einplanen - in den Sommermonaten hat man dort keine Chance, mit dem Bus anzuhalten.
Verträumt und zugleich offen für Besucher präsentierte sich Moustiers. Eine nette Überraschung war der am Ostermontag abgehaltene „Markt des Erlösers“. Nun wartete die Nordseite des Verdons auf uns. Nach einer kurzen Pause in Castellane fuhren wir auf der "Route Napoleon" zu unserem Hotel.
5. Tag: Nizza & Monaco
Nizza, das berühmte Seebad an der französisch-italienischen Grenze mit seinen gemischten Traditionen zog uns am heutigen Vormittag mit seinen engen Altstadtgassen in den Bann. Auf der mittleren Küstenstraße erlebten wir schöne Ausblicke auf die Côte d’Azur, bevor wir schließlich das Fürstentum Monaco erreichten. Beim Bummel durch den Garten unterhalb des Ozeanischen Museums konnten wir uns des Frühlings erfreuen, während in der kalten Heimat nochmals der Schnee taute. Da konnten uns die Regentropfen auf der Heimfahrt nach dem Besuch von Monte Carlo doch überhaupt nicht stören. Doch es regnete sich ein. Was würde der nächste Tag wohl bringen?
6. Tag: Saint-Tropez
Der Regen hielt die ganze Nacht hindurch an, aber pünktlich zum Frühstück hatte sich der Himmel aufgeklärt. Nach der Fahrt durch die Berge des "Maurenmassivs" machte die Côte d’Azur in Sainte-Maxime ihrem Namen wieder alle Ehre. Es blieb Zeit für einen kleinen Bummel durch das freundliche Städtchen, bevor das „grüne Boot“ zur Rundfahrt auf dem Golf von Saint-Tropez entlang der Villen bekannter Persönlichkeiten ablegte. Saint-Tropez zeigte sich in den schönsten Farben bei angenehmen Temperaturen, so dass viele Gäste den Weg auf den Zitadellenhügel nicht scheuten. Während der Fahrt zum Hotel in Arles legten wir einen Stopp in einem typischen kleinen provenzalischen Städtchen ein: Saint-Maximim-la-Sainte-Baume. Typisch? Ja, was die Altstadtgässchen und die kleinen Geschäfte betrifft, wohl schon. Aber welch Überraschung bot sich am Ende der Straße: die größte gotische Kirche der Provence, die über dem Grab der Maria Magdalena errichtet wurde!
7. Tag: Arles - Weltkulturerbe in der Provence
Der römische Kaiser Konstantin wählte in den ersten Jahren seiner Herrschaft Arles zu seiner Residenz. Daran erinnern die Reste der Konstantin-Therme an der Rhone. Das spätantike Erbe ist allgegenwärtig, wurde doch das Römische Theater auf dem Kalksteinhügel errichtet, der hier einst aus dem sumpfigen Umland herausragte. Heute ist es neben Nîmes die bekannteste Stierkampfarena in Frankreich. In unmittelbarer Nachbarschaft laden die Zuschauerränge des antiken Theaters zu so mancher Kulturveranstaltung ein. Das wichtigste Baudenkmal des Mittelalters wiederum steht am Platz der Republik: die Kathedrale Saint-Trophime mit der romanischen Fassade des Jüngsten Gerichts. Auf den Spuren Vincent van Goghs wandelten wir dann im Innenhof des ehemaligen Krankenhauses, dessen Blumenrabatten dank eines Bildes des Malers nach altem Vorbild gestaltet wurden. Bekannt ist auch Van Goghs Bild mit dem gelbem Café de la Nuit am Forumsplatz.
8. Tag: Die Calanques bei Cassis & Marseille
Heute regnete es nun doch etwas, als wir hoch oben über der Bucht von Cassis ankamen. Die Landwirtschaft freute sich sehr über das wenige Wasser, das da vom Himmel kam. Und als dennoch alle Gäste sich für eine Bootsfahrt zu den "Calanques" entschieden, hatte der Regen auch schon wieder aufgehört. Diese kleinen Fjorde verzahnen das Bergland mit dem Meer, markant zeichnen sich die Schichtungen des Kalksteins ab.
Marseille putzt sich heraus. Überall sind die Vorbereitungen für das Jahr 2013 zu sehen, wenn die südfranzösische Hauptstadt Europas Kulturhauptstadt sein wird. Viel wurde in den vergangenen Jahren bereits erreicht, einiges bleibt zu tun. Der Anschluss an das Streckennetz des TGV hat das Antlitz der Stadt merklich verändert. Andererseits präsentiert sich das alte Hafenbecken von der hoch über der Stadt errichteten Kirche Notre-Dame-de-la-Garde in alter Vertrautheit. Weit reicht der Blick über das rote Meer der Dächer und das blaue Mittelmeer mit der Insel If, auf der Alexandre Duman einst seinen Grafen von Monto Christo festsetzen ließ. Entlang des Etang de Berre ging es zurück nach Arles.
9. Tag: Stiere, Pferde und Flamingos in der Camarque
Die Fahrt am neunten Tag unserer Reise begann mit einem Stopp an der berühmten Zugbrücke im holländischen Stil, der berühmtesten Brücke, die einst von Vincent van Gogh gemalt wurde. Anschließend erreichten wir jenseits der Großen Rhone die flache Camargue mit den weiten, unter Wasser stehenden Flächen der Reisfelder. Ein (spontaner) Stopp in Saint-Gilles fügte sich gut zu unserem Reisetermin. Waren wir doch am Osterwochenende gestartet - und die wohl eindrucksvollste Kirchenfassade in Südfrankreich zeigt gerade die Ostergeschichte. Der weite Himmel präsentierte sich in kräftigen Blautönen, die Sonne ließ die Temperaturen merklich ansteigen. In der alten Hafenstadt Aigues-Mortes, die einst den ersten Mittelmeerhafen der französischen Krone besaß, heute jedoch durch die Ablagerung vom eigentlichen Meer abgeschnitten ist, kündet die komplett erhaltene gewaltige Stadtmauer von der einstigen Bedeutung zur Zeit der Kreuzzüge.
Auf der Fahrt zurück in die Camargue bot sich ein Stopp zur Weinverkostung bei den „Weinen der Flamingos“ an. Später erreichten wir vorbei an den weißen Pferden und schwarzen Stieren der Camargue das sich im Sonnenschein präsentierende Saintes-Maries-de-la-Mer. Entlang der Yachten bummelten wir zum Strand und zur altehrwürdigen Kirche aus längst vergangenen Zeiten. Einige Gäste nutzten die Freizeit zum Aufstieg auf das Dach der einstigen Wehrkirche, andere gingen in die Arena, wo doch tatsächlich am Samstag Nachmittag Stierkämpfe stattfanden. Da sich unweit des Parkplatzes auch Flamingos präsentierten, sollte eigentlich kein Wunsch offengeblieben sein.
10. Tag: Papst-Exil  und römisches Erbe
An einem Sonntag in Avignon … Für uns war es nun tatsächlich ein Sonntag, an dem wir die Stadt an der Rhone erreichten. Wir tanzten zwar nicht auf der Pont d’Avignon, stimmten uns aber mit der Melodie ein. Ein kleiner Rundgang führte zum Platz der Turmuhr (gemeint ist die Turmuhr des Rathauses) und zur Petrikirche mit der wohl schönsten gotischen Fassade der Stadt. Anschließend nutzten viele Gäste die Gelegenheit zur Innenbesichtigung des riesigen Papstpalastes.
Beeindruckt waren später alle von der Ingenieurkunst der alten Römer, die das Wasser zur Versorgung der Stadt Nîmes in fünfzig Meter Höhe durch ein 275 m langes Aquadukt über das Tal des Gardons leiteten.  Unser Besuch in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur endete schließlich mit einem Bummel durch Orange, das einst die Hauptstadt eines eigenen Fürstentums war und später dem niederländischen Königshaus den Namen gab. Vorbei am alten Theater ging es durch die Gassen der Altstadt zum frisch restaurierten Triumphbogen, der die Siege der Römer über die Gallier verherrlichte. Ab dem 45. Breitengrad gingen die Temperaturen wieder merklich nach unten. Wir hatten den sonnigen Süden Frankreichs verlassen und stimmten uns allmählich auf die Temperaturen in der Heimat ein.
11. Tag: Heimreise
Durch die Freigrafschaft Burgund, die Burgundische Pforte, das Elsass, Baden-Württemberg und Franken erreichten wir nach erlebnis- und sonnenreichen Tagen wieder unsere Heimatorte.

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