Reisebericht: 11 Tage Provence und Côte d`Azur mit Fluganreise

20.06. – 30.06.2019, 11 Tage Natur und Kultur im sonnigen Süden Frankreichs mit Monte Carlo – Nizza – Cannes – St. Tropez – Marseille – Arles – Avignon


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Eine Reise an die Cote d'Azur und ihr Hinterland bedeutet schöne Landschaften mit unterschiedlicher Mittelmeer-Vegetation, mondäne Badeorte und auf den Spuren von Malern, Dichtern, Glamour und Stars wandeln.
Ein Reisebericht von
Gina Egenolf
Gina Egenolf

1.Tag: Busanreise in den Raum Verona

Schnell kommen wir voran an diesem Morgen. Alle Zubringer sind pünktlich und bald haben wir alle Busreisegäste beisammen. Schließlich steigt auch unser Fahrer Ingo zu und wir begeben uns in seine zuverlässigen Hände. Das mit dem schnellen Vorwärtskommen bleibt aber leider nicht so. Im Verlauf der Reise in Richtung Süden kommen wir durch zahlreiche Staus, besonders auf der Brenner-Autobahn. Dabei ist ja noch keine Hauptsaison aber dafür gibt es viele Baustellen. Wir lassen uns die Laune aber nicht verderben. Alle sind gespannt auf Südfrankreich und wir genießen das schöne Bergpanorama, welches sich am Wege zeigt. Hier zogen zahlreiche Völker wie die Germanen und die Römer über die Pässe. Später kamen andere illustre Menschen vorbei, wie Kaiserin Maria Theresia und auch Wolfgang von Goethe. Wir kommen ein wenig verspätet in dem funktionalen Hotel in der Nähe von Verona an, welches auf unserer Reiseroute liegt. Das Abendessen schmeckt und müde fallen wir ins Bett.

2.Tag: Reise bzw. Flug an die Cote d'Azur

Nach einem ordentlichen Frühstück geht die Fahrt weiter über die Brennerautobahn an Savona vorbei in Richtung Ligurische Küste. Entlang dieser bekannten Ferienküste Italiens fahren wir hauptsächlich durch Tunnel. Kurorte der "Belle Epoque" ziehen an uns vorbei. Ab und zu fällt unser Blick auf die Küste, die man auch "Riviera dei Fiori" - Blumenküste nennt. An San Remo, auch ein bekannter Ort an der Küste, vorbei kommen wir denn schließlich nach Frankreich und machen einen Halt in dem ersten französischen Badeort, der "Zitronenstadt" Menton. Durch die geschützte Lage gedeihen Südfrüchte hier besonders gut. Da die Strände kiesig sind belassen es die meisten unserer Gruppe bei einem Eintauchen der Füsse in das warme Mittelmeerwasser oder verzichten ganz darauf. Es sind für die kommenden Tage heisse Wetterbedingungen angesagt und ein bisschen merken wir die Wärme schon. Wir schlendern durch das Örtchen welches jetzt am Nachmittag eine etwas träge Atmosphäre hat. Wir müssen uns ja auch erst an den etwas langsameren Gang des Südens gewöhnen. Nachdem wir unser Hotel in Antibes erreichen richten wir uns hier für die nächsten 4 Nächte häuslich ein. Auch treffen wir auf die Fluggäste die heute ebenfalls hier angereist sind. An diesem Tag freuen wir uns nach dem Abendessen auf ein weiches Bett, denn morgen beginnt das Abenteuer Cote d'Azur richtig mit dem Besuch der Festivalstadt Cannes.

3.Tag: Cannes – Esterelküste – Grasse

Ein gutes Frühstück mit allem was unser Herz begehrt gibt es hier im Hotel. Schon wegen der interessanten Orangenpressmaschine müssen wir etwas von dem köstlichen Saft trinken. Wir fahren heute direkt nach Cannes. Entlang der sog. "Croisette" können wir ein Luxushotel am anderen betrachten. Wir sind direkt am Treffpunkt der "Reichen und Schönen". Das bekannteste ist das Hotel "Intercontinental Carlton" der Inbegriff des Luxus, was seine ansprechende Fassade wiederspiegelt. Wir fahren vorbei am Kongresszentrum in dessen Nähe sich die Stars mit ihren Handabdrücken verewigen und Schauplatz der Filmfestspiele ist. Wir gehen vom Busparkplatz zu Fuss in die Altstadt nach oben, was heisst, dass wir einen guten Überblick über den Ort bekommen werden. Langsam steigen wir durch eine schön angelegte Gartenanlage in den oberen Teil der Altstadt. Wir haben es richtig vermutet: wir blicken über den Yachthafen von Cannes und in der Ferne sehen wir den Verlauf der sog. "Croisette", die Palmen bestandene Promenade die im 19.Jahrhundert extra hier angelegt wurde. Dazu mussten ca. 125000 Kubikmeter Sand aufgeschüttet werden. Das alles wurde von einem britischen Aristokraten veranlasst, der sich hier eine italienische Villa kaufte und dem andere Adelige folgten. Auch Luxushotels sind dadurch gebaut worden, denn wo ein Adeliger....da folgen andere nach. Schön für die "normalen" Touristen, dass die Stühle an der Promenade kostenfrei benutzt werden können. Wir sind jetzt  schon oben in der Stadt angekommen und einige von uns beuchen die "Eglise Notre Dame de l'Esperance". Kirchen in Frankreich haben eine besondere Atmosphäre und so auch diese. Anschließend geht ein Teil der Gruppe wieder hinunter um der Markthalle von Cannes einen Besuch abzustatten. Bunt ist denn auch das Angebot und wir bekommen einen Eindruck von den Angeboten eines Marktes des "Midi", was einfach "Süden" bedeutet. Anschließend fahren wir entlang der sog. "Esterelküste" die eine Abfolge von mondänen und kleinen feinen Badeorte bietet. Hier hat sich so mancher seinen Traum von einem Leben im "Midi", was einfach Süden bedeutet, verwirklicht. Vorraussetzung: das nötige Kleingeld. Wir fahren durch Fréjus welches eine der ersten Römersiedlungen hier an der Küste war und nach einer Pause in St. Raphael geht es durch das Hinterland in die Parfumstadt Grasse. Von hier kamen die begehrtesten "Nasen", die Menschen mit dem absoluten Geruchssinn. Wir bekommen erklärt an welche Regeln sich diese Riechkorifäen halten müssen: nicht rauchen, keine scharfen Gewürze und absolut keinen Alkohol - und das in der Provence. Bei einigen von uns kommt Bedauern auf, schmeckt doch der französische Wein nach einem arbeitsreichen Tag besonders gut. Belohnung ist das Erschnuppern der von Erfolg verwöhnten Düfte wie Chanel No.5 und andere. Wir bekommen den Prozess der Parfumherstellung erklärt und dürfen denn auch schnuppern. Nach 3 - 4 Parfumnuancen riecht der normale Mensch gar nichts mehr. Manches ist schon verführerisch und natürlich kaufen einige die angebotenen Versuchungen. Der Renner der Saison soll wohl "Oh lala" sein allerdings für die Herren der Schöpfung. Die Damenwelt soll wohl dem Oh lala Mann erliegen. Nun es ist abzuwarten wie sich die Reise entwickelt. Auf alle Fälle haben wir viel Spass bei den Mutmaßungen. Jetzt aber fahren wir in Richtung Hotel zurück und genießen unser Abendessen.

4.Tag: Gran Canyon du Verdon

Heute starten wir zu einem besonderen Ausflug und alle sind schon sehr gespannt auf die berühmteste Schlucht Europas, der "Gorges du Verdon". Dieser ca.21 km lange und bis zu 700 tiefe Canyon ist einer der größten Europas. Am Grund ist sie zwischen 6 und 100 m breit.Um zu ihr zu gelangen nehmen wir die sog. "Route Napoléon, die Route, welche Napoleon nach seinem Zwangsaufenthalt auf Elba nahm, um die Macht zurück zu erobern. Er soll die Strecke wohl auch zu Fuß zurückgelegt haben hatte aber sicher für die Naturschönheiten keinen Blick.Die Landschaft wird immer gewaltiger und an der Schlucht jagt ein grandioser Ausblick den anderen. Schade nur, dass wir nicht alleine sind. Auch andere genießen die Naturschönheit und haben denn auch viele Aussichtsplätze belegt. Unser Fahrer Ingo wird heute besonders gefordert, denn eng ist es hier und eine Kehre folgt der anderen. Dann aber nach dem See"Lac de Sainte Croix" sind wir am Umkehrpunkt im Örtchen Moustiers-St-Marie angekommen. Wir machen eine lange Pause, denn es ist schon sehr heiss und wir können alle ein wenig Bewegung brauchen. Unser Bus bekommt einen der wenigen Parkplätze denn wir sind zeitig. So können wir uns ausgiebig dem Besuch dieses idyllischen Örtchens widmen. Es geht vom Parkplatz bergauf und dann wird man von schönen Gassen und ansprechenden Geschäften überrascht. Moustiers ist darüber hinaus auch ein Pilgerziel, denn neben der katholischen Kirche "Notre Dame de l'Assomption" liegt auf einem Felsplateau über dem Ort die Wallfahrtskirche "Notre Dame de Beauvoir". Man benötigt gutes Schuhwerk, um zu ihr zu gelangen aber der Aufstieg lohnt. Schon beim Hochsteigen bekommt man eine Ahnung von den Mühen einer Pilgerreise. Besonders prickelnd ist aber der Abstieg: es prickelt in den Fusssohlen, denn die Natursteine mit denen der Weg gepflastert ist sind an einigen Stellen spitz und vor allem rutschig. Alle profitieren von dem Aufenthalt und so treten wir in guter Stimmung die Fahrt über die andere Seite der Schlucht an. An einem der Haltepunkte auf der Rückfahrt verkauft ein kleiner Stand Spezialitäten aus der Region: getrocknete Würste und verschiedene Honigsorten. Einige kaufen nette Kleinigkeiten für die Lieben zuhause oder um den Geschmack der Provence mit nachhause zu nehmen, wenigstens für eine Weile. Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende und wir freuen uns auf morgen, denn das nächste Reiseziel wartet auf uns.

5.Tag: Nizza – Monaco

Nachdem der Tag gestern ganz im Zeichen der Naturschönheiten der Gorges du Verdon stand, wollen wir heute die Städte Nizza und Monte Carlo besuchen. Unsere lokale Stadtführerin Viola, Wahlfranzösin und unsere Begleitung für heute holt uns im Hotel ab. Sie hat sog. "Headsets" mitgebracht und erst machen wir uns mit diesen Geräten vertraut. Die Handhabung ist einfach, wenn man es einmal begriffen hat. Das Gewirr der Kabel ist das Schwierigste dabei aber schließlich kommen alle klar und es kann losgehen. Wir fahren durch  Cap d'Antibes und dann entlang der Küste in Richtung Nizza. Viola erzählt einiges über die kommende Besichtigung. Ein riesiges Gebäude mit Luxusappartements liegt vor uns. Luxus pur im großen Stil mit Terrasse und einem traumhaften Ausblick. Das kostet hier an der Küste einiges und noch dazu vor den Toren Nizzas. Schließlich kommen wir an unserem ersten Haltepunkt am Yachthafen an und dürfen hier eine Stunde für unseren ersten Besuch in einer Confisierie parken. Ein Stückchen geht es zu Fuss und dann sind wir in einem Ersatzgebäude den die Confiserie Florian wird gerade renoviert. Wir erfahren etwas über den Prozess der Bonbonherstellung aus natürlichen Aromen. Auch Gelees und andere süße Verführungen werden angeboten. Wir bekommen zu naschen und können auch die guten Konfitüren kosten. Danach starten wir in Richtung Altstadt. Wir unternehmen einen Bummel auch auf dem Markt.  Die Produkte am Cour Saleya sind ansprechend präsentiert und man bekommt Appetit. Am Rande steht das Wohnhaus in dem der Maler Henri Matisse eine Wohnung bewohnte. Anschließend haben wir Zeit für eine Mittagspause und können "Socca" kosten, ein knuspriger Fladen aus Kichererbsenmehl. So sind wir für unser nächstes Ziel gestärkt, den kleinen Staat  Monaco mit seiner Hauptstadt Monte Carlo. Nicht so einfach ist es hier zu parken aber alles ist gut durchorganisiert. Wir entrichten unseren Eintrittsobolus und dürfen in das Parkhaus. Es gibt genaue Anweisungen für unseren Fahrer Ingo, der uns absetzt und genau dort auch wieder abholen muss. Alles funktioniert reibungslos und wir haben ja auch Viola die sich diesbezüglich gut auskennt. Wir spazieren entlang der Villen von Caroline von Monaco und ihrer Schwester. Wir befahren auch die Straße auf der ihre Mutter Gracia Patricia bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Der Palast der Grimaldis thront über allem und wird immer bewacht. Ein Besuch der Empfangshalle des Casinos von Monte Carlo und ein Blick auf die Formel 1 Rennstrecke krönen unseren Besuch in Monaco. 

6.Tag: St.Tropez – Arles

Schon Vicky Leandros besang in einem Schlager aus den 70ern die Stadt St.Tropez und ihre Gitarren. Nun Gitarren mag es immer noch geben, aber seit jener Zeit hat sich schon einiges geändert in diesem wohl bekanntesten Badeort der Cote d'Azur. Dort wollen wir heute hin und  werden mit dem Schiff ab Ste. Maxime durch die Bucht von St.Tropez dorthin gebracht. Das Boot legt pünktlich ab. Einige von uns haben im Hafen von Ste.Maxime sogar Begegnung mit einer prominenten Person und seiner Familie. Wir fahren mit dem Schiff vorbei an Häusern weiterer bekannter Persönlichkeiten, die hier in der Bucht in den 70er und 80er Jahren des 20.Jahrhunderts ihre Rückzugsmöglichkeit fanden. Die berühmte Brigitte Bardot ist auch darunter. Klein wirkt dagegen das erste Domizil von Paul Signac in St.Tropez, den Maler der durch den "Pointillismus" von sich reden machte. Es handelt sich um den Malstil der kleine Pünktchen nebeneinander setzt die aus der Ferne eine lebendige Farbfläche ergeben. Wir fahren am "Cemetière Marin" (Seemannsfriedhof), an den Wachtürmen und am Leuchtturm vorbei in den Hafen. Hier im Ort haben wir einen längeren Aufenthalt, brennt doch die Sonne auch heute wieder heiss vom Himmel. Die meisten schlendern durch das Örtchen entlang der Promenade wo die Yachten ankern und Künstler ihre Werke versuchen an den Mann oder die Frau zu bringen. Einige von uns laufen sogar hinauf zur Festung, die die Bucht überragt. Danach heisst es für uns weiterfahren in unser Domizil für die nächsten Tage, in das Städtchen Arles. Arles liegt am Ostufer der Rhone ca. 24 km vom Meer entfernt, am Rande der berühmten Camargue, die wir under anderem auch besuchen werden. Das Hotel liegt in Zentrumsnähe am Westufer der Rhone. Es handelt sich um ein typisch französisches Hotel mit Garten und Swimming Pool in der Mitte. Bei der Wärme freuen sich viele auf eine Erfrischung im Pool. Wir beziehen unserer Zimmer von denen jedes ein wenig anders und liebevoll eingerichtet ist. Unsere Gastgeber (der Chef und Sophie die uns bewirtet) tun alles dafür, dass wir uns wohl fühlen. Das Abendessen ist so wie wir es uns in Frankreich vorstellen. Im Garten wird das Essen serviert. Es schmeckt ausgezeichnet und das tut der Wein ebenso. So kann es weitergehen: "wir sind in Frankreich angekommen".

7.Tag: Stadtbummel in Arles – Freizeit

Nach einem wirklich üppigem Frühstück in diesem netten französischen Hotel, machen wir uns heute zu Fuß auf den Weg in die Stadt. Ingo unser Fahrer darf sich heute ein wenig erholen, hat er uns doch in den letzten Tagen zuverlässig durch die teilweise engen und kurvigen Straßen gefahren. Bis Mittag gehen wir mit unserer Reiseleiterin Gina, die uns vorsichtshalber eine Karte von Arles ausgehändigt hat, zusammen durch die Stadt. Am Nachmittag können wir uns dann selber auf den Weg machen um noch das eine oder andere zu entdecken. Wir überqueren "unsere" Brücke die "Pont de Trinquetaille" die uns direkt in die Altstadt führt. Nach einigen Gässchen stehen wir am "Place du Forum". Hier war der Versammlungsplatz der römischen Stadt "Arelas". Bekannt wurde dieser Platz auch durch die Werke des Malers Van Gogh, der hier einige Zeit verbrachte. Er verewigte das Café am Platz in seinem Werk  "Caféterasse am Abend". Für später am Tag ist dieses Plätzchen wirklich ein wunderschöner Ort. Wir laufen weiter bis zum Hintereingang des "Hotel de Ville". Wir durchqueren diesen im Inneren schön gestalteten Bau und kommen auf der anderen Seite am "Place de la Republic" an. Hier in der Mitte steht ein Obelisk und ein Musikant erfreut die Umherstehenden mit klassischen französischen Liedern. Wir sehen die "Kathedrale St.Trophime", ein romanischer Bau mit einer beeindruckenden Fassade. Wir betrachten die Kathedrale von innen und ebenso den beeindruckenden Kreuzgang. Danach spazieren wir erst zum römischen Theater, welches in der Geschichte auch als Steinbruch benutzt wurde und erfahren von unserer Reiseleiterin Gina etwas über das Leben der Römer und ihre Vergnügungen. Die Gladiatorenkämpfe fanden aber nicht in dem nach griechischem Vorbild erbauten Theater sondern in dem etwas weiter gelegenen Amphitheater statt. Es ist eines der am besten erhaltenen Amphitheater Frankreichs. Und so entschliessen sich die meisten der Gruppe zu einem Besuch. Hier finden auch heute noch Veranstaltungen statt, allerdings keine Gladiatorenkämpfe mehr. Von den oberen Reihen haben wir einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt. Hier endet jetzt unsere geführte Tour und alle begeben sich auf eigene Erkundungen. Einige folgen dem Rat, sich "Alyscamps" anzuschauen, denn die Temperaturen sind sehr hoch und jeder sucht den Schatten. Hier in dieser über mehrere hundert Jahre existierenden Nekropole können wir unter Bäumen wandeln und ein wenig der vergangenen Zeit nachspüren. Andere wieder lassen sich im Café Van Gogh nieder und geniessen das geschäftige Treiben. Am Abend treffen wir uns in unserem Hotel und genießen ein köstliches Abendessen. Unsere französischen Gastgeber sind bemüht und aufmerksam und voll der Eindrücke beenden wir diesen Tag in Arles.

8.Tag: Cassis – Marseille

Heute steht ein Ausflug in das Örtchen Cassis und eine Bootsfahrt entlang der berühmten Kalkfelsen von "Calanques" auf dem Programm. Im Ort am Parkplatz besteigen wir einen extra für uns bestellten kleinen Zug ("Petit train") und werden zum Stadtzentrum gefahren. Noch ein wenig müssen wir zu Fuss zum Bootsanleger gehen und dann geht es los zu den Kalkfelsen. Der Kalk hier ist besonders weiss und sauber und wurde in der Vergangenheit als Baumaterial abgebaut. Am Rande der Buchten sind noch die alten Rampen zu sehen, von denen der Kalkstein auf die Schiffe befördert wurde. Heute ist die Gegend geschützt und die teilweise abgelegenen Buchten werden für das Sonnenbad (auch oben und unten ohne) genutzt. Es ist hier das Paradies für Wassersportler, für Kajak- und Kanufahrer oder einfach für Schwimmer. Wir genießen die Schiffsfahrt, ist es hier am Wasser doch ein wenig kühler als am Festland. Dort können wir noch ein wenig spazieren und dann bringt uns unser Bähnchen zurück zum Bus. Wir haben heute noch den Besuch der Hafenstadt Marseille vor uns, eine Stadt die so langsam aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht. Die griechische Gründung der Stadt ist nicht mehr vordergründig zu spüren. Der erste Eindruck sind: "Einbahnstraßen", die unseren wirklich hartgesottenen Fahrer Ingo zur Verzweiflung zu bringen scheinen. Wie kommt man nur zur Touristeninformation? Dort haben wir die Verabredung mit der Stadtführerin Caroline. Aber nichts zu machen. Alle Navi-Möglichkeiten versagen! Wir halten an einer Möglichkeit in der Nähe und Caroline holt uns dort ab. Endlich können wir uns auf ander Dinge konzentrieren, z.B. auf die Festungsanlagen von Ludwig XIV. oder die vorgelagerte Ile d'If auf welcher der Film "Der Graf von Montechristo" mit Gerard Depardieu und Ornella Muti gedreht wurde. Im Jahr 2013 Kulturhauptstadt, wurde durch die Errichtung eines Nationalmuseums an der Uferlinie ihr Gesicht verändert. Über der Stadt grüßt seit Mitte des 19.Jahrhunderts "la bonne mère" (gute Mutter) die Kathedrale "Notre Dame de la Garde". Sie ist das weithin sichtbare Wahrzeichen von Marseille. Dorthin fahren wir um das neuromanisch-byzantinische Gotteshaus aus der Nähe anzuschauen. Im Inneren spürt man den Bezug zur Seefahrt und zum Meer. Beeindruckend die menschlichen Würdigungen und Glaubensbekundungen die das gelebte Leben und die Nöte der Menschen widerspiegeln. Nöte die in dieser multikulturellen Stadt auch in unserer Zeit existieren. Marseille eine Stadt die sich einem erst nach einer längeren Gewöhnungsphase erschließt. Mehrdeutig ist denn auch der Spiegel in dem man sich selber und die Stadt auf dem Kopf gestellt sieht. Mehrdeutig und soll vielleicht zum Nachdenken anregen? Steigt uns die Hitze schon in den Kopf? - da hilft ein Eis oder eine kühle Cola -----oder der Pool in unserem Hotel.

9.Tag: Camargue

Wer hat nicht schon von der berühmten Camargue gehört! Stiere, die Camargue-Pferde, Flamingos und eine Wallfahrtskirche wollen wir uns heute anschauen. Die Temperaturen schreien aber auch nach einem Bad im Meer, denn das Thermometer soll heute sogar an die 40 Grad Celsius steigen. Wir fahren in Richtung Meer und schon bald begegnen uns die ersten Camargue-Pferde, diese kleinwüchsige Rasse die wohl dem Urpferd um einiges näher steht als unsere gezüchteten Pferderassen. Auch die berühmten Stiere sind friedlich auf der Weide stehend zu sehen. Unser erstes Ziel ist das befestigte "Aigues-Mortes". Die Stadt wurde von Ludwig dem Heiligen im Jahr 1300 fertiggestellt. Es war damals der einzige Hafen und musste deshalb besonders geschützt werden. Einige von uns wagen die Umrundung auf der Stadtmauer trotz der Hitze. Das Städtchen hat auch ein schönes Angebot an Geschäften und auch das nutzen viele. Dann aber geht es weiter in den Wallfahrtsort Stes. Maries-de-la-Mer. Die Stadt hatte die Wikinger und die Sarazenen zu bewältigen bevor man wohl im 15.Jahrhundert Reliquien entdeckte und die Kirche ausbaute. Sie wurde nach einigen Zerstörungen im 19.Jahrhundert restauriert und kann heute neben der heiligen Sara der "Gitans", der schwarzen Madonna, besichtigt werden. Im Mai findet hier alljährlich einen große Wallfahrt statt. Sinti und Roma strömen aus allen Teilen Europas heran um ihre Schutzheilige zu ehren. In der Kirche hängt ein Bild von "Manitas de Plata" dem berühmten Gitarristen der in den 50er Jahren mit seinem virtuosen Gitarrenspiel Weltruhm erlangte und diesen Ort ebenfalls besuchte. Er entstammte einer Familie der Gitans,  französische Roma. Wir können sogar auf das Dach der Kirche steigen von dem man einen schönen Blick auf die verbliebenen Gebäude aus der Renaissance hat. Am Parkplatz beobachten wir Flamingos aus nächster Nähe. Sie sind heute nicht im Vogelpark sondern suchen vielleicht unsere Gesellschaft. Gut für uns, sind doch die eleganten Vögel eine Augenweide. Die Hitze treibt uns heute wieder ein wenig früher in Richtung Hotel.

10.Tag: Ausflug in das Luberon-Gebirge

10.Tag: Ausflug in das Luberon–Gebirge

Nun der Wetterbericht für heute verspricht keine Änderung. Für den Juni sind solch hohe Temperaturen schon auch für diese Region ungewöhnlich. Unser Ausflug in das Luberon-Gebirge wird wohl auch keine Abkühlung bringen. Ein Trost ist, dass Lavendel diese hohen Temperaturen mag und heute hoffen wir auf diese Hitze liebende Pflanze. Irgendwo müssen die Lavendelfelder doch sein. Die Reihenfolge unserer Besuche wurde von Gina umgekehrt damit wir die Ocker-Steinbrüche noch bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen anschauen können. Doch ein wenig müssen wir fahren und können denn auch am Vormittag unseren Spaziergang im Örtchen Roussillon machen. Das Dorf ist als eines der schönsten Dörfer Frankreichs gekürt worden. Die malerische Felsenwelt liegt im Schatten und das kann uns heute nur Recht sein, ist doch ein Hitzerekord angekündigt worden. Wir spazieren durch die Felsenwelt und werden von den Farben überrascht: wie vielseitig die Farbe Ocker sein kann. Wir spazieren anschließend noch ein wenig durch das Örtchen mit seinem Angebot an Produkten der Region. Dann folgt ein weiteres gekürtes Dorf, der Ort Gordes. Auch hier romantische Gassen und Häuser. Auf der Herfahrt sind uns schon einige Lavendelfelder begegnet aber am Kloster Senanque können wir die auch aus der Nähe betrachten. Nur leider sind die Blüten hier noch nicht ganz voll aufgeblüht. Wir halten also noch einmal unerlaubterweise (Halten auf Schnellstraßen ist in Frankreich verboten) um ein schnelles Foto von dem echten "Dunkelviolett" zu machen, was die Pflanzen hier auszeichnet. Die Autofahrer protestieren hupenderweise! Nun aber schnell in unser Hotel an den Pool - aber manchmal kommt es anders. Wir kommen in einen Stau und kurz vor Arles ist die Autobahn gesperrt. Aber warum? Nun in der Entfernung sehen wir Rauchschwaden in den Himmel steigen. Könnte das ein Brand sein? (Ist es wie wir am nächsten Tag sehen werden). Für ein schnelles Bad reicht es heute noch aber dann heißt es ein letzten Abendessen in unserem schönen Hotel. Da die Fluggäste der Gruppe uns morgen in Lyon verlassen werden, feiern wir heute Abschied von dieser mit Erlebnissen prall gefüllten Reise. Von der Firma Eberhardt gibt es zu diesem Anlass eine kleine Überraschung, ein Glas echten "Vin de sable", ein trockener Roséwein der nach dem ersten Schluck nach "Mehr" schmeckt. Der Hotelchef hat ihn extra für uns auf Veranlassung unserer Reiseleiterin besorgt. Wir stoßen gemeinsam auf die schönen vergangenen Tage an.

11.Tag: Pont–du–Gard – Avignon – Lyon

Heute Morgen verlassen wir unser liebgewonnenes Hotel mit seiner freundlichen und familiären Atmosphäre in Richtung eines des bekanntesten römischen Bauwerks Frankreichs, der "Pont-du-Gard". Wir durchqueren die Region wo es gestern brannte, kommen aber pünktlich am "Pont-du-Gard" an. Dieses Mitte des 1.Jahrhunderts n.Chr. erbaute Aquädukt ist Teil eines ca. 50 km langen Wassersystems welches das kostbare Nass von dem nahen Uzès in die Stadt Nimes beförderte. Die Leitungen waren teilweise unterirdisch und hier an diesem Bauwerk verlief diese Leitung abgedeckt in der oberen Etage. Wir spazieren zu dem Aquädukt und genießen die frühe Stunde, die noch etwas kühler ist. Wir stellen uns vor, wann und mit welchen Mitteln dieses Bauwerk errichtet wurde. Aber es ist noch nicht Schluss mit den Höhepunkten dieser Reise. Eines der wohl beeindruckendsten Bauwerke des Südens wartet noch auf uns: der Papstpalast in der Stadt Avignon. Die auch durch ein Kinderlied berühmte "Pont d'Avignon, die Pont St. Benezet ist denn schon bald zu sehen. Der Parkplatz muss allerdings erst erobert werden. Wir überlassen das Ingo und steigen schon vorher aus. Nicht weit ist es zum Palast und einige wagen trotz begrenzter Zeit den Eintritt in dieses mittelalterliche Gemäuer. Ein wenig Abschiedsstimmung macht sich breit. Wir verlassen Avignon als letzten Besichtigungspunkt der Rundreise und blicken auf ereignisreiche 12 Tage zurück. Nachdem wir in Lyon die Fluggäste in ihr Hotel gebracht haben, fahren wir in unseres in Chalon-sur-Saone.

12.Tag: Rückreise

Heute an unserem letzten Tag lassen wir uns noch einmal das französische Frühstück schmecken und die übrig gebliebene Busgruppe tritt die Heimreise an. Wir kommen ohne Störungen und ohne Stau nach Deutschland und die Anschlüsse klappen auch alle. Wir verabschieden uns voneinander und werden wohl ein wenig französische Lebensart mit nachhause nehmen. Es war zwar sehr sehr heiss in der Provence aber wir haben es ja in der Erwartung schönen Wetters gebucht. Und das hatten wir alle 12 Tage von morgens bis abends.
Wir beenden damit diese ereignisreiche und schöne Rundreise.
Au-revoir la France et merci pour l'hospitalité
(auf Wiedersehen Frankreich und danke für die Gastfreundschaft)
Vielen Dank an die Gruppe, die trotz sehr hoher Temperaturen mit guter Laune immer bei der Stange blieb. Alles Gute für Euch und denkt mit den Düften des "Oh-lala", von Lavendelseife und einem Glas gutem französischen Wein ab und zu an Frankreich.
Gina (Reiseleiterin)

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Kommentare zum Reisebericht

Es war mal wieder eine erlebnisreiche Reise mit Eberhardt und ich wieder im Besitz hunderter Fotos,von denen ich sehr viele in meinen eigenen Reisebricht untergebracht habe und wieder von ursprünglich 30 Seiten im Ende auf 83 Seten gekommen bin. Doch nun bin ich mit dem lesen des Reiseberichtes von Gina und ihren Fotos endlich am Ende der Verarbeitung der Reise und kann eine neue für das kommende Jahr aussuchen.

Beatrix Möhring
31.08.2019