Reisebericht: 11 Tage Provence und Côte d`Azur mit Fluganreise

21.07. – 31.07.2019, 11 Tage Natur und Kultur im sonnigen Süden Frankreichs mit Monte Carlo – Nizza – Cannes – St. Tropez – Marseille – Arles – Avignon


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Provence und Côte d'Azur: Das klingt nach Sonne, Meer, spektakulären Landschaften und malerischen Dörfern. Und jetzt im Juli hoffte wohl so mancher auch noch ein blühendes Lavendelfeld zu sehen...
Ein Reisebericht von
Roswitha Zytowski
Roswitha Zytowski

Samstag, 20.07.2019 Dresden – Vigasio

Am frühen Morgen trafen sich die ersten Gäste am Flughafen Dresden. Insgesamt 15 Gäste wollte die Anreise mit dem Bus vollbringen. Weitere 14 Gästen würden einen Tag später in Cannes zur Reisegruppe dazustoßen, da sie mit dem Flugzeug anreisen wollten. Vor uns, die nun mit dem Bus starteten lagen über 900 Kilometer Wegstrecke. Obwohl in vielen Bundesländer schon die Sommerferien begonnen hatten, kamen wir erstaunlich gut durch. Selbst der befürchtete Stau am Brenner blieb aus, und so kamen wir zur besten italienischen Abendessenszeit in unserem Hotel südlich des Gardasees an. Die Zimmer waren schnell bezogen und uns wurde schon hier deutlich vor Augen geführt, die nächsten Tage werden warm, sehr warm! Nach der langen Fahrt freute sich wohl jeder auf eine geruhsame Nacht in bella Italia.

Sonntag, 21.07.2019 Vigasio – Le Cannet

Sonntagmorgen in Italia herrscht auch außerhalb der Ferien eine sehr entspannte Atmosphäre. Aber nun sind die meisten Italiener ohnehin schon am Meer oder in den Bergen um dem dolce fare niente zu huldigen, weshalb wir ohne größere Staus bis an die Ligurische Küste kommen. Und endlich sehen wir das Meer, dass uns auf der französischen Seite die kommenden Tage immer wieder in Verzückung versetzen wird. Wir wollen jedoch das schöne Italien nicht verlassen, ohne doch einen Zeh in das kühle Nass zu tauchen, weshalb wir eine Pause in San Remo einlegen. Der mondäne Badeort an der Riviera hat schon viele Prominente gesehen. Einst von der englischen Aristokratie als mildes Winterquartier entdeckt, tummeln sich hier alljährlich viele Touristen. Einige aus unserer Gruppe wagen den Sprung ins Meer und bemerken schnell, kühl ist es nicht! Ganz im Gegenteil, es bedarf keiner großen Überwindung. Und das Schwimmen mit Aussicht auf die Strandpromenade San Remos mit den schönen Häuser aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert hat schon einen besonderen Reiz. Eigentlich könnten wir auch hier bleiben, aber für uns gilt es ja das Nachbarland zu entdecken, weshalb wir uns in Richtung französische Grenze bewegen.
Die Strecke bis dorthin zeichnet sich durch ein Wechselspiel von Tunnel, Aussicht, Tunnel aus und schon hier wird deutlich wie zerklüftet die Küste eigentlich ist. Die Landschaft bietet hüben wie drüben jedoch schon alle Zutaten des Südens: das blaue Meer, Olivenbäume und die prachtvollen Oleanderbüsche. Am späten Nachmittag erreichen wir unser Hotel im Hinterland von Cannes. Unsere Fluggäste sind alle mittlerweile auch gut im Hotel angekommen und haben schon die Umgebung erkundet. Vor dem Abendessen testen einige noch die Temperaturen des Pools. Das erste gemeinsame Dîner findet nun mit der gesamten Reisegruppe, die 29 Gäste umfasst, auf der Terrasse des Restaurants statt - bei sommerlichen Temperaturen und dem Gesang der Zikaden.

Montag, 22.07.2019 Cannes – Esterelküste – Grasse

Den Morgen beginnen wir ganz entspannt. Ein Frühstück auf der Terrasse und dann die kurze Fahrt nach Cannes, nun alle gemeinsam im Bus. Dieser kann bequem direkt am Hafen am Fuße der Altstadt parken, doch zuvor fahren wir einmal die berühmte Croisette hinunter. Alljährlich im Mai trifft sich hier die Filmbranche zu den Filmfestspielen und auf dem Boulevard der Stars haben sich einige von ihnen schon mit einem Handabdruck verewigt. Damit wir auch dort einen Platz bekommen, müssen wir wohl noch etwas an unserem Ruhm feilen, immerhin können wir ein Foto auf dem roten Teppich machen. Das ist auch verdient, denn zuvor haben wir die Anhöhe zur Altstadt erklommen. Zugegeben, ein wenig mühsam, aber der Ausblick lohnt! Cannes mit seinen wunderbaren Stränden lädt natürlich zu einem Sprung ins Meer ein und einige Gäste nutzen diese Gelegenheit. Cannes gehört im Sommer zu den beliebtesten Adresse: Schließlich bietet es alles, was das Herz begeht: Strände, gute Restaurants, Hotels, die keine Wünsche offen lassen und ach ja, sollte man etwas vergessen haben, in den Boutiquen der Designer wird man sicher fündig. Die Geschichte Cannes begann jedoch einst als Fischerdorf. Das lässt sich heute jedoch nur noch erahnen. Das Meer behalten wir bei unserer Fahrt entlang der Esterelküste fest im Blick und beim Anblick der herrlichen Buchten werden die Schwimmer, einschließlich der Reiseleiterin, schon ein bisschen wehmütig. Doch auf unserem Programm steht noch Grasse, die Weltstadt des Parfums. Bei Galimard lassen wir unsere Nasen in die Welt der Düfte entführen und wir werden schon einmal auf die Kreationen des kommenden Jahres eingestimmt. Die Temperaturen sind hochsommerlich und als wir am späten Nachmittag wieder ins Hotel zurückkehren, freuen sich die Gäste über einen Sprung in den Pool.

Dienstag, 23.07.2019 Grand Canyon du Verdon

Der frühe Vogel fängt den Wurm, sagen die Engländer. In unserem Falle heißt dies, wir müssen schon um acht Uhr losfahren, denn wir haben eine längere Strecke vor uns. Doch die Landschaft entschädigt für den Weg. Der Grand Canyon du Verdon ist die zweitgrößte Schlucht in Europa und er ist spektakulär. Nicht minder begeistert waren jedoch die Gäste vom Lavendelfeld, welches wir noch in schönsten Blüte fanden und auf unserem Weg ins Töpferdorf Moustiers-Ste-Marie sollten noch einige hinzukommen. Es lag eine gewisse Schwüle in der Luft und just, als wir einen schönen Aussichtspunkt auf die Schlucht erreichten, ging ein kräftiger Regenschauer nieder. Wir fuhren einfach ein Stück weiter und tatsächlich sollten noch einige tolle Aussichtspunkte ohne Regenguss folgen. Nach einem langen Tag kehren wir in Hotel zurück. Immerhin: Mission Lavendel erfolgreich beendet!

Mittwoch, 24.07.2019 Nice – Monaco

Nach einem ganzen Tag in der Natur stehen heute gleich zwei besondere Küstenorte auf dem Programm. Wobei es sich bei Monaco nicht nur um einen Ort, sondern gleich um ein ganzes Land handelt. Doch zunächst geht es in Richtung Nice, welches einst zum Königreich Savoyen gehörte, weshalb der Name Nizza eben auch ganz zurtreffend ist. Und der italienische Einfluss ist in dieser Stadt an vielen Ecken zu spüren. Mit unserer Stadtführerin Monika erkunden wir die Altstadt von Nizza und so mancher muss wohl an den Film mit Grace Kelly denken. Immerhin begegnet sie uns in Monaco an vielen Stellen wieder, denn die Monegassen scheinen sie immer noch in ihrem Herzen zu tragen. Monaco, das ist in vielerlei Hinsicht ein Ort der Superlative. Das neuste Projekt scheint dem Ganzen noch etwas daraufsetzen zu wollen. Denn, da das Staatsterritorium begrenzt ist, trotzt man nun dem Meer neues Land ab. Besser gesagt, man baut ins Meer hinein. Es bleibt abzuwarten, wie die Architektur am Ende aussehen wird. Eines ist jedoch gewiss, die hier entstehenden Wohnungen werden ihre Bewohner finden. Am Ende fragen sich vielleicht einige Gäste, ob sie so leben möchten. Sehenswert ist jedoch dieses besondere Land allemal.

Donnerstag, 25.07.2019 St. Tropez – Arles

Glaubten wir gestern schon, wir hätten einen Einblick in das Leben der oberen Zehntausend erhalten zu haben, werden wir heute eines besseren belehrt. Wir fahren mit dem Schiff von Sainte Maxime nach St. Tropez, vorbei Villen, eingebettet in üppiges Grün. Und natürlich darf das Haus von BB nicht fehlen. Als unser Schiff in den Hafen von St. Tropez einfährt, staunen wir allerdings nicht schlecht, ob der Jachten, die hier im Wasser vor sich hin dümpeln. Eine schnittiger als die andere. Und man mag sich gar nicht ausmalen, was diese Boote kosten. Wir sehen es allerdings gelassen, denn ein Rundgang in St. Trop, wie die Stadt auch gerne liebevoll genannt wird, kostet schließlich nichts. Und ein Sprung ins Meer, den einige Gäste tun, auch nicht.
Unser Weg führt uns nun in das Hinterland nach Arles, wo wir für die nächsten fünf Tage das Hotel beziehen werden.

Freitag, 27.07.2019 Arles

Unser Busfahrer hat heute einen freien Tag. Dies ist jedoch nicht tragisch, denn in Arles gibt es genug zu entdecken Zu Fuß geht es in Richtung Innenstadt. Ein Spaziergang durch Arles gleicht einer Zeitreise. Wir werden versetzt in die Zeit der Römer, deren bauliche Zeugnisse allgegenwärtig sind. Arena und Theater geben einen Einblick in das Leben um das 4. Jahrhundert n.Chr.. Dann tauchen wir in das Mittelalter und in das 19. bzw. 20. Jahrhundert ein, als die Maler diese Stadt und ihre Region entdecken. Und schließlich, ganz gegenwärtig, testet wir die Kochkünste der hiesigen Gastronomie. Den Nachmittag nuzten einige Gäste für ein paar Züge mit Hotelpool.

Samstag, 28.07. Cassis – Marseille

Heute darf unser Busfahrer wieder hinter das Lenkrad und dies nutzen wir gleich mit einer morgendlichen Fahrt nach Cassis. In einer schönen Bucht gelegen, bietet das Örtchen nicht nur einen malerischen Hafen, sondern auch die Möglichkeit die Küste vom Boot aus ein bisschen näher zu betrachten. Schließlich sind die Calanques, diese tiefen Einschnitte in die Landschaft schon ein besonderer Einblick. Die Mehrzahl der Reisenden entscheidet sich für die Bootstour mit drei Calanques und so schippern wir die wunderbare Küste entlang, deren Schönheit man eigentlich nur auf zwei Arten wirklich ermessen kann: zu Fuß oder vom Wasser aus.
Der Nachmittag ist dann für einen kleinen Einblick in die zweitgrößte und die zugleich die älteste Stadt Frankreichs reserviert: Marseille. Für viele steht am Ende unserer Stadtrundfahrt fest, für diese Stadt braucht man Tage. Was die Reiseleiterin nur bestätigen kann. Aber immerhin reicht uns doch die Zeit, das Wahrzeichen der Stadt Notre-Dame de la Garde genauer in Augenschein zu nehmen und vor allem die fabelhafte Aussicht auf die Stadt und das Meer.
Auf unserer Rückfahrt nach Arles steht für einige fest, Marseille ist einen zweiten Besuch wert.

Sonntag, 29.07.2019 Camargue

Blauer Himmel, scharfe Konturen: Der Mistral hat den Himmel blank geputzt, wie man hier sagt. Ein Naturpark von besonderer Schönheit steht auf dem Programm. Die Salzwiesen sind ein Vogelparadies und ausgezeichnetes Weideland für die schwarzen Stiere und die weißen Pferde. Tatsächlich sehen wir all dies. Darüber hinaus werden wir auch noch Zeuge eines Feiertages in Les Saintes Maries de la Mer und lernen mit Aigues-Mortes noch eine außergewöhnliche Stadt mit kompletter Stadtmauer kennen. Und, wir wollen dies nicht verschweigen, wir sehen auch noch Flamingos.

Montag, 30.07. Luberongebirge

Heute geht es nicht ans Meer, sondern in das Hinterland. Zwei Orte stehen auf unserem Programm: Gordes und Roussillion. Letzterer ist durch den Ockerabbau bekannt. Heute bei diesem besonderen Licht stellt das Ockergelb der Steinbrüche einen besonderen Kontrast zum blauen Himmel dar. Und immer wieder sehen wir Postkartenmotive einer alten Kulturlandschaft: Weinstöcke, Olivenbäume und Zypressen. Bei diesem Anblick mag bei einigen ein bisschen Wehmut aufkommen, denn langsam neigt sich unser Reise dem Ende zu.

Dienstag, 31.07.2019 Pont–du–Gard – Avignon

Langsam heißt es Abschied nehmen vom Süden. Die Koffer sind verladen und schon geht es zu einem beeindruckenden Bauwerk der Römer. Deren Wasserleitung ist zwar nicht mehr in Takt, aber die Brücke über den Gardon ist es und kann nun von den Besuchern bestaunt werden.
Weitergeht es dann in Richtung Avignon. Der Papstpalast, die Lage am Rhône-Fluss und die Altstadt ziehen alljährlich viele Touristen an. Und wir konnten noch einmal den Süden genießen, denn nun geht es nach Lyon, wo wir unsere Fluggäste verabschieden. Für die Busreisenden wird die letzte Nacht in Frankreich in Chalon-sur-Saône sein.

Mittwoch, 1.08.2019 Heimfahrt

Gute 1000 Kilometer sind auf der Rückfahrt zu absolvieren. Und wir tun dies ohne größere Staus.Zwölf Tage liegen hinter uns und sie boten einen zauberhaften Einblick in die Landschaft der Provence und in die Lebensart des Südens. In unserem Gepäck haben wir viele Bilder und so manches Mitbringsel und ich Ihre Reiseleiterin hoffe, dass auch gute Erinnerungen an diese Reise bleiben. Nach 12 Tagen werde auch ich immer ein wenig wehmütig, denn man hat schließlich viele schöne Momente gemeinsam erleben dürfen.
Für diese gemeinsame Zeit möchte ich Ihnen, liebe Gäste, danken. Unserem Chauffeur Harald gilt ebenfalls mein Dank, denn er hat uns souverän durch enge Gassen und Berge gefahren und der Humor kam ihm dabei nie abhanden.
Ich wünsche Ihnen noch viele schöne Reisen und verabschiede mit einem Au revoir, Ihre Roswitha Zytowski

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