Reisebericht: Rundreise England – Wales – Schottland

07.06. – 18.06.2023, 12 Tage Rundreise London – Windsor – Oxford – Cotswolds – Chester – Caernarfon – Snowdonia–Nationalpark – Lake District – Glasgow – Glen Coe – Loch Ness – Whisky – St. Andrews – Edinburgh – York


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Tradition, Geschichte und Moderne in England, historische Orte und zauberhafte Natur in Wales, Mythen, sanfte Berge, legendäre Ausblicke und Genüsse in Schottland- so geht "richtig reisen" mit Eberhardt Travel.
Ein Reisebericht von
Marlies Thrum
Marlies Thrum

07. Juni 2023– Anreise nach Calais

Heute liegen fast 1000 Kilometer vor uns- also heißt es: zeitig los. Unsere Reise führte uns durch die Freistaaten Sachsen und Thüringen nach Hessen, wo am Rasthof Reinhardshain unsere zwei letzten Busgäste zustiegen. Weitere Gäste werden wir erst morgen treffen. Sie reisen mit dem Flieger nach London an. Für uns ging es weiter furch NRW, ein klein wenig durch die Niederlande und dann durch Belgien nach Frankreich. Mit einem Video wurden alle Gäste mit den Sicherheitsstandards im Bus vertraut gemacht und eine kleine Übersicht zu den vor uns liegenden Programmpunkten ließ die Vorfreude auf unsere Reise noch größer werden. In Calais schließlich begrüßte uns ein Bohrkopf für den Eurotunnel auf einem Kreisverkehr, eine Erinnerung an die Einweihung vor nunmehr fast 30 Jahren, am 06. Mai 1994 wurde er eingeweiht. Den werden wir allerdings nicht nutzen- wir setzen morgen mit der Fähre über den Ärmelkanal. Pünktlich 18 Uhr hatte uns Roy, unser Busfahrer, zu unserem Hotel gebracht und ein erstes gemeinsames Abendessen hier beschloß den ersten Tag.


08.06.2023– Überfahrt nach Dover/ Flug nach London, Greenwich Park, Prime Meridian, Stadtrundfahrt London, Woking

Schon wieder müssen wir zeitig los, unsere Fähre ist bereits für 08:20 Uhr gebucht und da müssen wir spätestens 7:00 Uhr dort sein. Das Hotelmanagement war sehr entgegenkommend, verlegte die Frühstückszeit für uns etwas vor, so dass wir 6 Uhr die Koffer in den Bus luden, frühstücken gingen und pünktlich 06:45 losfuhren. Am Fährhafen werden zuerst unsere Reisepässe gescannt, dann absolvieren wir die britische Grenzkontrolle und sitzen schon wieder alle im Bus. Auf unserer zugewiesenen Lane müssen wir nicht lange warten- schon kann Roy mit uns auf die Fähre fahren und jetzt hieß es nur noch: Farbe der Treppen und Decknummer merken, damit alle den Bus im Parkdeck wiederfinden. Die 90-minütige Überfahrt auf einer der meistbefahrenen Schifffahrtsrouten der Welt- dem "Mare Britannicum", dem englischen Kanal, verfolgen alle individuell. Bald schon grüßen die weißen Kreidefelsen von Englands Südküste. Wie symbolische Wächter erheben sie sich bis zu 160 Meter hoch. In Dover selbst thront das Castle auf den Klippen, eine der größten Burganlagen Europas, 1170 von Heinrich II. gegründet. Das können wir von Bord unserer Fähre aus gut erkennen, dann geht es zum Bus. Wenn man uns ließe. Ausgerechnet die blaue Treppe war noch abgesperrt und niemand kam hinunter, also mußte ich erst einmal Bescheid geben, dass unsere Gäste "festsitzen" und kurz darauf wurde auch diese Treppe geöffnet. Alle kamen wohlbehalten zum Bus und unsere Entdeckung von England- Wales und Schottland konnte losgehen. Zuerst die Uhren eine Stunde zurück stellen, dann fuhr Roy auf britischen Boden. Unsere Route führte durch die Kent Downs, eine Landschaft von außergewöhnlicher Schönheit. Diesen Titel erhalten ausgewählte Landstriche: AONB und diesem sollten wir noch einige Male auf unserer Reise begegnen. Gegen Mittag dann erreichen wir Greenwich Park in London. Hier halten wir für einen Spaziergang zum Königlichen Observatorium. Nicht nur, dass hier der berühmte Null-Meridian verläuft (man kann also in 2 Zeitzonen stehen), wir haben auch eine geniale Sicht auf die Skyline von London. Nach diesem ersten Eindruck geht es ins Zentrum- standesgemäß über die Tower Bridge- wow. Direkt neben dem Tower parken wir unseren Bus in der Tiefgarage und können uns am Tower umsehen. Rasch habe ich unsere Fluggäste gefunden, die eine ruhige und entspannte Anreise hatten. Ihre Koffer werden in den Bus geladen und dann treffen wir uns mit Uli, unserem Stadtführer. Er zeigt uns London, hier hat er selber lange gelebt und gearbeitet. An der St. Pauls Kathedrale, dem Meisterwerk von Sir Christopher Wren, können wir aussteigen und spazieren auf der Millenium Bridge, die uns wieder tolle Ansichten von London ermöglicht. Mit dem Bus erkunden wir weiter Trafalger - und Parliaments Square, den Elisabeth-Tower mit Big Ben, werfen einen Blick auf die Mall, die zum Buckingham Palast führt und überqueren nochmals die Themse. Allerdings machen uns dann Baustellen und Staus das Leben schwer, so dass wir schweren Herzens abbrechen müssen. Unser Hotel heute liegt in Woking, da müssen wir nun los. Also verabschieden wir uns von Uli und kommen rechtzeitig zum Abendessen im Hotel an.


09.06.2023– Windsor Castle, Oxford mit Stadtspaziergang, Coventry

Heute morgen besuchen wir das älteste durchgehend bewohnte Schloß der Welt: Windsor Castle. Es ist auch Namensgeber des aktuellen Königshauses, das vorher Sachsen-Coburg-Gotha hieß. Aber durch den ersten Weltkrieg war es 1917 nicht länger möglich, dass das britische Königshaus einen deutschen Namen führte. So wurde es kurzerhand nach dem Lieblingssitz des Königs benannt: Windsor. Roy parkte unseren Bus auf dem großen Parkplatz und wir spazierten durch den Königlichen Bahnhof zum Schloß. Hier hieß es erst einmal: Geduld. Schier unendlich schien die Warteschlange sich hinzuziehen. Aber dann ging es doch zügig durch die Kontrolle. Gleich nach dem ersten Tor konnten wir schon einmal einen Blick auf die königliche Residenz im oberen Hof erhaschen, dann erhielten wir Audio Guides und jeder konnte sich individuell umschauen. Viele besuchten die Staatsgemächer oder das Puppenhaus von Queen Mary. Queen Mary sammelte Miniaturen und so kam eine Cousine auf die Idee, ihr dazu ein Haus bauen zu lassen. Namhafte Künstler schufen die Einrichtungen, Bildchen und Ausstattungen, heute ist das eine große Attraktion. Natürlich darf ein Besuch der St. Georgs-Kapelle nicht fehlen. Hier hat auch Queen Elisabeth II. ihre letzte Ruhe gefunden, langsam gehen die Menschen an der Kapelle vorbei und erweisen ihr die letzte Ehre. Die meisten haben noch etwas Zeit für Windsor selber bevor wir uns am Bus wieder treffen. Es geht nach Oxford. Die Angelsachsen sollen ihr den Namen gegeben haben- "Ochsen-Furt". Daraus wurde später Oxford. Patrick erwartet uns bereits am Ashmolean Museum und gemeinsam spazieren wir durch die Stadt. Sie wird auch die Stadt der schlafenden Türme genannt: die 38 Colleges mit ihren unverwechselbaren Bauten und Türmen sorgen dafür. Am Christ Church College mit seiner Kathedrale verweilen wir etwas und Patrick erzählt von der Geschichte der Stadt und den Entdeckungen, die hier gemacht wurden. Vorbei an den verschiedensten Colleges, die alle jedes Studiengebiete anbieten, geht es zur berühmten Bibliothek: Radcliffe Camera. Gleich daneben die Bodleian Bibliothek. Sie ist eine Muster-Bibliothek. Je ein Exemplar von jedem Buch, dass in England gedruckt wird, kommt hierher. Natürlich schauen wir uns auch die beeindruckenden Bauten der Universität an. Dann ist Freizeit angesagt, wer wollte kam noch mit zum Markt- dem "Covered Market", dem überdachten Markt. Viel zu schnell verging die Zeit und wir trafen uns alle am Bus wieder. Roy fuhr uns dann gewohnt souverän nach Coventry. Hier werden wir 2 Nächte bleiben. Beim gemeinsamen Abendessen im Hotel ließen viele noch einmal den Tag revue passieren und tauschten sich aus.


10.06.2023– Kathedrale von Coventry, Stratford–upon–Avon, Cotswolds, Afternoon Tea im The Bear des Rodborough– Cirencester– Coventry

Zeitig fahren wir heute los. Wir wollen die frühe Stunde für einen Besuch der Kathedrale von Coventry nutzen. Sie war im zweiten Weltkrieg von deutschen Bombern zerstört worden, viele Menschen kamen damals ums Leben. Coventry und Dresden verbindet heute diese gemeinsame Geschichte von sinnloser Zerbombung. Wo der Altar stand steht heute ein Kreuz aus verkohlten Deckenbalken. Neben den Ruinen wurde die neue Kathedrale gebaut. Sie ist noch geschlossen, sonst hätten wir das Nagelkreuz sehen können- ein Symbol der Hoffung und Versöhnung. So spazieren wir weiter, an der Holy Trinity Church vorbei zum Broadgate. Hier steht die Statue von Lady Godiva. Unbekleidet und hoch zu Ross ist sie zu sehen. Ihr Mann hatte ein Kloster gestiftet und hohe Abgaben erhoben. Sie bat vergeblich um die Senkung dieser Lasten- eher reitest du nackt durch die Stadt als dass ich das tun würde- soll er gesagt haben. Sie tat genau dies und er hielt sein Wort. Wir spazieren zurück zum Bus und machen uns auf den Weg nach Stratford upon Avon. In dieser Stadt ist Shakespeare getauft und beerdigt worden, also dreht sich vieles hier um ihn. Am Freizeitzentrum parkt Roy den Bus und wir spazieren am Avon entlang zur Holy Trinity Church. Den Eintritt zur Grabstelle übernimmt Eberhardt Travel als WOW für alle und wir können uns in Ruhe umsehen. Die Kirche ist wunderschön, so viele Details gibt es zu entdecken, die Gräber, die Kapellen, der Altarraum, das Chorgestühl, die Buntglasfenster...Wer möchte folgt mir zu einem Spaziergang durch die Gassen Stratford upon Avons, am Nash´s Haus vorbei, Shakespeares Schule, obwohl das weiß man nicht so genau, bis zum großen Museum mit dem Geburtshaus Shakespeares. Es läßt sich wunderbar Bummeln hier und wir sind froh, dass wir so zeitig gekommen sind- gerade laufen Vorbereitungen für ein Fest am Avon und die Stadt wird langsam voll und voller. Am Bus treffen wir uns wieder, hier ereilt uns eine kleine Hiobsbotschaft: eine unserer Gäste ist gestürzt und wurde von Sanitätern versorgt, es geht ihr aber soweit gut, nur die Platzwunde am Kopf hat ordentliche Spuren hinterlassen...Wir setzen also unsere Fahrt fort und fahren wieder durch ein Gebiet von außergewöhnlicher Schönheit: die Cotswolds. Man nennt sie auch das "Herz Englands". Bernsteinfarbene Häuser mit blühenden Gärten, imposante Herrensitze und Kirchen, verwunschene Weiher und sanfte, hügelige Landschaften. Schafe und ihre Wolle brachten einst Reichtum in das Gebiet und viele Wollhändler ermöglichten den Bau von Kirchen- sie heißen deshalb Wollkirchen. Hier, mitten in den Cotswolds besuchen wir den "Bären von Rodborough". So heißt eine alte Burg, in der heute Hotel, Restaurants und Cafes untergebracht sind. Wir werden zum traditionellen "Afternoon Tea" erwartet. Entwickelt hat sich dieser Brauch, als man die Zeit zwischen Mittagessen und spätem Abendessen irgendwie überbrücken mußte- mit einem Tee und kleinen Häppchen. Unsere Häppchen entpuppten sich als leckere Sandwiches, dazu Pralines und Scones mit Clotted Cream und Marmelade. Das ließen wir uns gern schmecken. Unser "Reisebär" entdeckte noch einen neuen Spielgefährten und von da ab ging es zu zweit an der Frontscheibe unseres Busses durchs Land. Und was wäre eine Fahrt "durchs Land" ohne die heimliche Hauptstadt der Cotswolds- Cirencester- zu besuchen. Auf der High Street gab es keinen Parkplatz für unseren Bus also stoppte Roy kurz am PkW-Parkplatz. Hier war auch Gelegenheit für einen Service-Stopp und wir spazierten zur Kirche des Johannes des Täufers. Auch eine der sogenanten Wollkirchen. Eigentlich schon geschlossen konnten wir doch hinein und uns umsehen. Was für eine Pracht! Das Fächergewölbe und die Ausstattungen. Auch ein Pokal von Anne Boleyn steht hier hinter Glas, wegen ihr hatte Heinrich VIII. mit der Kirche Roms gebrochen und seine eigene Kirche in England gegründet. Der Papst hatte einer Scheidung von Katharina von Aragon- seiner ersten Frau- nicht zugestimmt. Für Anne jedoch gab er alles auf und seitdem gibt es die Church of England, deren Oberhaupt immer auch der König / die Königin ist. Der Kelch wurde eigens für Anne angefertigt und kam über ihre Verwandten nach Cirencester. Was für eine Geschichte! Eigentlich wollten wir uns noch auf dem Markt und den umliegenden Plätzen umsehen, nun aber holte uns das Gewitter, dessen dunkle Wolken wir schon einige Zeit beobachtet hatten, endgültig ein. Wir flüchteten zum Bus und machten uns auf den Heimweg nach Coventry. Ein gemeinsames Abendessen brachte uns im Hotel noch einmal zusammen und so klang dieser Tag langsam aus.


11.06.2023– Arley Arboretum– Ironbridge– Chester

Die Sonne begrüßt uns heute morgen- das ist gut, denn wir wollen das Arley Arboretum besuchen, einen Park mit 300 verschiedenen Baumarten und Sträuchern. Also heißt es: Koffer laden und los. Viele Gäste hatten sich an den vergangenen Tagen auch individuell in der Stadt umgesehen. Nun heißt es Abschied nehmen und auf nach Norden. Pünktlich erreichen wir unseren Park und können uns umsehen: im italienischen Garten, dem ummauerten Garten oder in den Parkanlagen mit den außergewöhnlichen (aber gott sei dank beschrifteten) Bäumen und Pflanzen. Ein Übersichtsplan hilft zudem bei der Orientierung und so finden wir uns gut zurecht. Und genießen das Zwitschern der Vögel und die Ruhe zu dieser frühen Stunde. Auch wenn er noch nicht voll blüht- der längste Goldregen-Bogen des Landes beeindruckt und ist ein schöner Abschluss unseres Besuches hier. Noch eine kleine Stärkung mit frischer Limonade, dann geht es weiter zu unserem nächsten Stopp für heute: Ironbridge. Hier gab die weltweit erste Brücke aus Eisen dem Ort seinen Namen. Mit hohen Bögen überspannt sie seit 1779 den Fluss Severn. Damals mußte noch eine Brückengebühr gezahlt werden und so besuchen wir als erstes das Zollhaus am Ende der Brücke. Gemütlich bummeln wir dann zum Busparkplatz hinunter. Hier befinden sich verschiedene Museen, die zur Geschichte der Schlucht und der Industrie erzählen und im Merrythought Village befindet sich die letzte Teddybären-Manufaktur Großbritanniens. So verbringen wir unsere MIttagspause hier und brechen nun nach Chester auf. Alle Zimmer (bis auf die vom Busfahrer und der Reiseleiterin) sind fertig und so können alle einchecken. Unsere Stadtführerin Jann wartet bereits auf uns und zu Fuss erkunden wir diese wunderschöne Stadt. Die Römer haben hier bereits ihre Spuren hinterlassen, Ausgrabungen zeigen Überreste eines Amphitheaters und Badeanlagen. Der Fluss Dee verband einst die Stadt mit dem Meer und machte sie zu einem wichtigen Handelsstandort. Bis er versandete und eine junge Stadt im Norden diese Stellung übernahm: Liverpool. Wir spazieren durch das Ost-Tor mit seinem eindrucksvollen Uhrenturm in die Innenstadt und staunen über die Fachwerkhäuser, ihre überhängenden Arkaden und die doch breiten Straßen, die am Chester Cross zusammentreffen. Vom Rathaus geht es dann zur Kathedrale und zur alten Stadtmauer weiter. Das Kaleyard Gate erzählt die Geschichte, wie Mönche endlich einen Durchgang durch die Stadtmauer bekamen, um in ihre davor liegenden Gärten zu gelangen ohne den weiten Umweg durch das Stadttor machen zu müssen. Hier verabschieden wir uns von Jann und alle genießen die freie Zeit in der Stadt. Zum Abendessen im Hotel treffen wir uns wieder und lassen den Tag langsam ausklingen.


12.06.2023– Menai Bridge– Llanfair– Caernarfon Castle– Dampfzug von Porthmadog nach Blaneau Ffestinog– Tal des Conwy– Conwy

Heute geht es nach Wales. Das kleinste Land im vereinigten Königreich ist das einzige, das nicht auf der Landesflagge vertreten ist. Vielleicht war für den walisischen Drachen einfach kein Platz. Wir fahren zunächst auf die Insel Anglesey. Sie hat nichts mit Engeln zu tun sondern ist die walisische Bezeichnung für "die Insel des Ongul". Mit dem Festland verbinden sie nur zwei Brücken- die Menai- und die Pont Britannia Bridge. Mitten in dieser Meeresenge steht ein einsames weißes Haus auf einer kleinen Insel- das Fotomotiv für uns schlechthin. Also fährt uns Roy zu einem Aussichtspunkt, der den Blick auf beide Brücken und eben jenes Haus erlaubt. Von hier aus geht es zu einem Ort mit dem längsten Namen der Welt. 58 Buchstaben sind es, meist abgekürzt als Llanfair oder wie die Engländer sagen: Gogogoch. Dann reisen wir in die Geschichte: Wir besuchen eine der 4 Burgen von Edward I., die er hier erbauen ließ um die eroberten walisischen Gebiete kontrollieren zu können. Als eiserner Ring werden sie bezeichnet und so bedrohlich und furchteinflößend sind sie heute noch. Wir können uns in aller Ruhe hier umsehen, auf den Burgmauern spazieren und den Blick bis zur Straße von Menai genießen. Viele Ausstellungen erzählen vom frühen Leben hier aber auch von der Tradition, hier den Prince of Wales zu krönen, traditionell der älteste Sohn des Königs bzw. der Königin. Am Fusse der Burg ließ es sich wunderbar durch die Gassen bummeln bevor wir dann nach Porthmadog aufbrachen. Hier stiegen wir in den Dampfzug um, der auf der alten Strecke der Schiefer-Transporte heute die Touristen fährt. Die Streckenführung war so genial geplant, dass bis Blaenau Ffestinog das natürliche Gefälle genutzt wurde und keine Antrieb notwendig war. Hinten fuhren Pferde in ihren Wagen mit und zogen die Wagen zurück nach Porthmadog. Das übernimmt heute die Dampflok und wir genießen das Flair und die Fahrt durch den Snowdonia Nationalpark. Nicht minder schön ist unsere weitere Fahrt durch das Tal des Conwy. Roy bringt uns sicher zu diesem Küstenstädtchen und hier besuchen wir natürlich eine Besonderheit: das Kleinste Haus des Landes. Am Fusse einer weiteren Burg des "Eisernen Ringes" spazieren wir zum Hafen und möchten ganz sicher nicht mit dem Eigentümer des "Smallest House" tauschen. Fischerboote liegen hier im Hafen, Möwen posieren geduldig für unsere Fotos und die Sonne verwöhnt uns noch einmal mit einer Extra-Portion. So "aufgeladen" fahren wir zurück nach Chester und am Abend bringt der ersehnte Regen endlich auch etwas Abkühlung. Das Abendessen im Hotel lassen wir uns schmecken und dann zieht es einige noch in die Stadt...


13.06.2023– Lake Distrikt– Schifffahrt auf dem Lake Windermere– Gretna Green– Glasgow

Strahlender Sonnenschein begrüßt uns heute morgen wieder- gut so, schließlich wollen wir heute "aufs Wasser". Der Lake Distrikt wartet auf uns, ein einzigartiger Nationalpark, der zum Welterbe der UNESCO gehört. Auf dem größten See, dem Lake Windermere, wollen wir eine Bootsfahrt zum Nordufer unternehmen. Roy bringt uns nach Bowness zum Pier und fährt dann schon mal vor, wir folgen gemütlich mit dem Schiff und steigen erst in Ambleside aus. Da der Kirkstone Pass wegen Bauarbeiten gesperrt ist folgen wir einer anderen- nicht minder schönen Route durch den Lake Distrikt. Am Fishers Place halten wir für eine Mittagspause- wow- wie schön es hier ist. Kurz nach Carlisle schließlich überqueren wir die englisch-schottische Grenze und besuchen in Gretna Green die Hochzeitsschmiede. Unser Jubelpaar, das auf dieser Reise seinen 60. Hochzeitstag feiert, kam so in den Genuss einer weiteren Hochzeit- vollzogen vor dem Schmied an seinem Amboss. Wie in alten Zeiten. Zahlreiche "richtige" Hochzeiten hier verhindern allerdings, dass wir uns in der Schmiede weiter umsehen können und so brechen wir schließlich nach Glasgow auf. Die größte Stadt Schottlands erreichen wir rechtzeitig und statten schon mal der berühmten Kathedrale einen Besuch ab. Leider dürfen wir nicht mehr hinein also steigen wir zur Nekropolis hinauf. Hier zeigte man noch im Tode, wie reich man zu Lebzeiten war, namhafte Künstler schufen hier Gedenksteine, Grotten und Gruften. Von hier oben haben wir einen tollen Blick auf die Kathedrale, die die Wirren der Reformation dank des Einsatzes der Stände der Stadt fast unbeschadet überstanden hat. Dann fahren wir zu unserem Hotel und können einchecken. Das Abendessen werden wir heute in einem Pub in der Stadt haben und so spazieren wir schon kurze Zeit später zum Georges Square, dem Zentrum der Stadt mit seinem imposanten Rathaus. Schräg gegenüber ist unser Pub und nachdem sich alle an der Bar mit ihren Getränken versorgt hatten ließen wir uns landestypische Bangers- Bratwürstchen- schmecken. Zurück zum Hotel geht es wieder individuell und viele bestaunen noch die riesigen Wandgemälde an den Fassaden.


14.06.2023– Loch Lomond mit Luss– Tyndrum– Rannoch Moor– Glen Coe– Urquhart Castle– Carrbridge– Nethybridge

Heute morgen schauen wir uns noch etwas in Glasgow um. Der Peoples Palace- ein interaktives Museum zur Geschichte der Stadt und des Lebens in ihr strahlt in der Morgensonne und auch der größte Terrakotta-Brunnen des Landes. Er zeigt in allen 4 Himmelsrichtungen Figuren und Symbole des Commonwealth: Indien, Australien, Kanada...Gekrönt von Queen Victoria natürlich. Dann geht es am Fluss Clyde entlang zu zwei besonderen Bauten, für die Sir Norman Foster verantwortlich zeichnete: Ufo und Gürteltier- so die liebevollen Beinamen der Glasgower für ihre Veranstaltungszentren. Von der großen Stadt geht es nun zum schönsten See Schottlands: dem Loch Lomond. Am Westufer in Luss bummeln wir zum Strand und Anleger für die kleinen Boote und zur Kirche, auf deren Friedhof ein besonderer Grabstein liegt: ein Hogback. Zeugnis für die Wikinger, die Nordmänner, die bis kurz vor Glasgow tief ins schottische Land eingedrungen waren. Wir folgen dem Loch Lomond, immerhin 35 Kilometer lang, im Norden begrenzt durch den Ben Lomond- einem der sogenannten Munroes, einem 3000er. Natürlich 3000 Fuss hoch;-)
Die Highlands präsentieren sich heute von ihrer besten Seite, immer wieder könnten wir für Fotostopps anhalten. So belassen wir es beim Blick auf das Loch Tulla, spazieren ein wenig auf Moor und Torfboden im Rannoch Moor bevor wir das schönste Tal Schottlands erreichen: das Glen Coe. Unfassbar die düstere Geschichte, weshalb es auch Tal der Tränen genannt wird: Mitglieder des Clans der Campbells nutzten hier das heilige Gastrecht der Mc Donalds aus und ermordeten auf Befehl des Königs alle Männer bis 70 Jahren. Sie zündeten die Hütten an und so kamen auch Frauen und Kinder in der Eiseskälte des Winters um. Noch heute gilt diese Tat als Schandfleck in der Geschichte der Campbells. Im Besucherzentrum können wir uns noch ein klein wenig umsehen und einen Blick auf und in die Torfhütte werfen, die hier originalgetreu aufgebaut wurde. Weiter führt uns unsere Fahrt nach Norden, Roy hält in Spean Bridge am Commando Memorial noch einmal an. Ein grandioser Blick auf die Berge, inklusive des Ben Nevis, des höchsten Bergs Großbritanniens, begeistert uns und auch die Geschichte des Ortes läßt kurz innehalten. Am Nachmittag erreichen wir schließlich den wohl mysteriösesten See der Welt: Loch Ness. An seinem Ufer befinden sich die Ruinen des Urquhart Castle, eingestimmt mit einem kleinen Film zur fast 1000jährigen Geschichte der Burg können wir diese entdecken. Leider läßt sich Nessie nicht blicken und so fahren wir weiter durch die Highlands. Kurz vor unserem Hotel noch ein kleiner Stopp: In Carrbridge bestaunen wir die Old Packhorse Bridge. Sie wurde 1717 gebaut und sollte den Besuch der gegenüberliegenden Kirche auch bei Hochwasser ermöglichen, inklusive der Beerdigungen. Die Seitengeländer wurden von der Flut 1829 weggerissen und so präsentiert sich sich bis heute, als stolzer Bogen über das fast schwarze Wasser des Flusses Dulnain. In Nethybridge schließlich beziehen wir unsere Zimmer im alten Herrenhaus, der Charme dieses Hauses ist einfach unglaublich. Das gemeinsame Abendessen bringt uns alle wieder zusammen und so lassen wir den Tag Revue passieren.


15.06.2023– Fahrt durch die Grampion Mountains– Pitlochry– The Glenturret Distillery– Dundee

Auch heute empfängt uns strahlender Sonnenschein am Morgen. Wir besuchen zuerst Roys Castle- das wirklich so heißt - und bemerken, dass seine Abbeygale doch umbenannt werden müsste, ist eben keine Kuh...Dann geht es durch die grandiose Landschaft der Grampion Mountains. Der Caingorms Nationalpark wurde hier eingerichtet- einer von 2 Nationalparks in Schottland. Rings um den Cairn Gorm- den "blauen Berg" erstreckt er sich und ist für den Verkehr tabu. Es führt keine Straße hindurch, nur zu Fuss kann man die einzige frei lebende Rentierherde Schottlands erreichen. Sie werden von den Rangern versorgt und manchmal kann man mit ihnen auf Tour gehen. An einer der ältesten Whisky-Destillerien machen wir einen kleinen Fotostopp- zu schön die Aussicht von hier auf Dalwhinnie. So erreichen wir schließlich Pitlochry. Das hübsche Städtchen punktet mit seiner Autentizität und lokalen Anbietern und so genießen wir einen kleinen Bummel hier. Jetzt müssen wir aber weiter: wir haben einen wichtigen Termin: die Glenturret Destillerie. Also freuen wir uns an der Fahrt durch die Highlands und erreichen schließlich das Städtchen Crieff. Unmittelbar in der Nähe befindet sich die Destillerie. Wir werden herzlich begrüßt und erfahren dann von Janne alles über das Mälzen, Maischen und Brennen des "Wassers des Lebens", des Whiskys. Die großen kupfernen Brennblasen beeinflussen schon mit ihrer Form den Whisky, dazu kommt noch die Lagerung in Eichenfässern, in denen vorher Cherry oder amerikanischer Bourbon gelagert wurde. Nach 3 Jahren und 1 Tag in Eichenfässern darf sich der Spirit, der gebrannt wurde, dann auch Whisky nennen. Am Rande erfahren wir noch von Glen und Turret, den Hauskatzen, die ihren eigenes Penthaus haben und mit ihren Mäusefängen glatt im Guiness Buch der Rekorde landen würden. An den Lagerhäusern - sssst- "Quiet please- whisky sleeping" vorbei gelangen wir schließlich zur Verkostung. Nicht ohne die wunderschönen Auslagen von Lalique bewundert zu haben, denn Glenturret und Lalique arbeiten zusammen, haben sogar ein Sterne- Restaurant hier. Die Verkostung erweist sich als sehr lecker und so wandert die eine oder andere Flasche in unsere Taschen. Dann fährt uns Roy zur Ostküste- Dundee ist unser Ziel. Die Stadt der drei J- Jam, Jute und Journalismus. Jam, weil hier die industrielle Abfüllung von Marmeladen ihren Anfang nahm, Jute, weil hier die Juteherstellung und Verarbeitung ihren Hauptsitz hatte (was übrigens ohne das Waltran nicht möglich gewesen wäre, erst das machte die Jute verarbeitungsfähig) und Journalismus weil hier etliche Zeitungen ihren Sitz haben und sich viele ihrer Comics als Figuren im Stadtbild wiederfinden lassen. An der RRS Discovery, dem Schiff, mit dem Scott zu seinen Arktis-Expeditionen aufbrach, können wir parken und jeder kann entscheiden, was er/sie anschauen möchte, die Discovery oder lieber das V&A, das Design-Museum oder lieber ein Bummel an der Promenade des Tay. So vegeht die Zeit wie im Flug und unser Hotel wartet bereits auf uns. Wir checken im "Indigo" ein. Gebaut in einer alten Fabrikhalle bietet es Platz ohne Ende und eine Ausstattung, die keine Wünsche offen ließ. Zum Abendessen treffen wir uns wieder und ein leckeres Menü beendet unseren Tag- oder auch nicht, etliche zieht es noch in die Stadt am Abend. Also dann, bis morgen.


16.06.2023– St. Andrews– Queensferry Crossing– Edinburgh

Wir starten mit einem leckeren Frühstück im Hotel, das keine Wünsche offen ließ. Dann heißt es: auf Wiedersehen Dundee. In St. Andrews fährt uns Roy quasi bis zum Meer, direkt am Strand ist der Parkplatz und wir spazieren gemütlich Richtung Kathedrale. Unterwegs passieren wir die Ruinen des Castles, mit seinem Blick aufs Meer und genießen die morgendliche Ruhe. Dann fallen uns immer mehr Studenten in Talar auf- sie feiern heute ihren Abschluß hier. St. Andrews ist die älteste Universität, auch Prinz William und sesine Kate haben sich hier während des Studiums kennengelernt. An der Kathedrale kommen wir gerade rechtzeitig an: das Besucherzentrum öffnet und zu unserer Überraschung ist auch der Rules Tower offen. Also können wir uns in Ruhe umschauen, über den alten Friedhof spazieren oder auf den Turm steigen. Einst war St. Andrews das wichtigste spirituelle Zentrum des Landes. Hier sollen Gebeine des heiligen Andreas angespült worden sein, nachdem das Schiff, das sie hierherbringen sollte untergegangen war. Rasch entstand eine kleine Kirche und viele pilgerten zu den Reliquien, von denen sie sich die Lösung vieler Probleme versprachen. So wuchsen Kirche und Stadt, die Kathedrale entstand und immernoch kommen viele Pilger. Der heilige Andreas ist ja der Schutzheilige Schottlands. Sein Kreuz ziert die Flagge, die Soltaire. Sie ist die älteste Flagge der Welt. Dann geht es weiter. Wir folgen der Küstenstraße und genießen die traumhaften Ausblicke. Den Firth of Forth, den Fjord an der Mündung des Forth, überqueren wir über die Queensferry Crossing. Das ist die neue Straßenbrücke, die neben der alten Forth Road Bridge gebaut wurde. Mit einem einfachen Blick auf die Eisenbahnbrücke, die Forth Bridge, geben wir uns aber nicht zufrieden. Also halten wir am Aussichtspunkt und können so in aller Ruhe alle drei Brücken bewundern. Ingenieurstechnische Meisterleistungen waren und sind sie alle, mehr als 2 Kilometer lang, die rote Eisenbahnbrücke- auch roter Drache genannt- mit ihren Millionen von Nieten, die sie zusammenhalten. Die letzte soll aus Gold sein, aber niemand weiß, wo sie verbaut wurde. Oder die Straßenbrücke, sie war bei ihrer Fertigstellung die längste Hängebrücke der Welt. Nun aber weiter: es geht nach Edinburgh, in die Hauptstadt Schottlands. Hier treffen wir Beryl, unsere Stadtführerin. Am Fettes College ein erster Fotostopp, überaus beeindruckend, diese Gebäude, es ist eines der besten und teuersten privaten Colleges der Stadt. Nach einer Harmonie- Pause am Botanischen Garten geht es weiter durch die Stadt: Holyrood Palace und Palastgärten, das Parlamentsgebäude Schottland gegenüber, die Royal Mile und natürlich die Neustadt dürfen nicht fehlen. Am Edinburgh Castle verabschieden wir uns von Beryl und starten unsere Besichtigung des Castle. Nach einer kurzen Orientierung, was wo auf diesem Burgberg zu finden ist geht jeder individuell zu seinen Lieblingsplätzen, seien es die Kronjuwelen, die Palastgemächer oder die Museen der Regimenter, für jeden ist etwas dabei. Die freie Zeit nutzen viele für einen Bummel über die Royal Mile oder zum Grassmarket. Dann fährt uns Roy zum Hotel und wir checken ein. Ein gemeinsames Abendessen im Hotel beschließt unseren Tag und etliche zieht es noch hinaus ins abendliche Edinburgh.


17.06.2023– Leaderfoot Viaduct– Melrose Abbey– Jedburgh– York– Kingston upon Hull

Heute geht es zurück in die Lowlands, genauer gesagt in die "Borders", das Grenzgebiet zwischen Schottland und England. Viele Kriege und Schlachten wurden hier geschlagen, immer auch Ziel der Angriffe: die Grenzland-Abteien. Sie wurden geplündert, zerstört aber auch immer wieder aufgebaut und vergrößert. Wir besuchen die Melrose Abbey, ein Kloster der Zisterzienser. Vorher aber stoppen wir an einer beeindruckenden Brücke: dem Leaderfoot Viaduct. Die Eisenbahnbrücke war noch bis 1965 in Betrieb, mußte dann aber wegen der massiven Hochwasserschäden aufgegeben werden. 38 Meter erhebt sie sich über den Tweed, spannt sich in 19 Bögen über den Grenzfluss. Daneben die alte Straßenbrücke aus dem Jahr 1776 und die neue Brücke, über die wir gefahren sind. Alle drei werden Tripontium genannt- lateinisch für drei Brücken. Weitergeht unsere Fahrt nach Melrose. Das Städtchen wurde vor einiger Zeit zum schönsten Ort Schottlands gewählt, davon können wir uns gleich selber überzeugen. Wir stoppen neben der Abbey und können uns dann umsehen, zwar ist die Abbey selber noch abgesperrt, da umfangreiche Bauwerks-Prüfungen stattfinden, wir können trotzdem die vielen Steinmetzarbeiten bewundern- äußerst ungewöhnlich für Zisterzienser, die ja für Schlichtheit und Konzentration auf das Wesentliche bekannt sind. Neben der Abbey ein besonderer Stein: Hier soll das Herz von Robert the Bruce begraben sein. Ein Besuch des kleinen Museums und ein Spaziergang über den Königs-Friedhof (wer findet das Dudelsack-spielende Schwein am Dach der Abbey?) runden den Besuch hier ab und dann ist Zeit für einen Bummel durch Melrose, ein Eis oder ein Besuch der Priory-Gardens. Weiter geht unsere Fahrt nach Jedburgh. Hier steht die zweite der vier Grenzlandabteien und es ist Zeit für einen Kurzbesuch. Wer wollte, stattete dem Haus von Mary, Queen of Scots, einen Besuch ab. Hier wohnte sie während ihrer Flucht nach England. Das Haus ist noch in demselben Zustand, nichts wurde verändert. Auch eine Totenmaske von ihr gibt es, sie muß eine sehr schöne Frau gewesen sein. Dann heißt es Abschied nehmen von Schottland: an Carter Bar, der Grenze zu England, empfängt uns Alan und verabschiedet uns herzlich mit einem Dudelsack-Ständchen. Mit einem Lächeln sagen wir Good Bye und setzen unsere Fahrt fort. York ist unser letztes Ziel und die A68 bringt uns dahin. Sie erweist sich als reine Achterbahn-Straße, falls also heute Nacht ordentlicher Seegang herrscht sind wir schon mal bestens vorbereitet. Am Nachmittag erreichen wir York und ein kleiner Spaziergang bringt uns vom Busparkplatz zum Tor in der Stadtmauer. Dahinter erhebt sich York Minster mit seinem Zwillingsturm. Die größte englische mittelalterliche Kirche wurde 1472 fertiggestellt- nach fast 250 Jahren Bauzeit. Natürlich schauen wir uns die neueste Statue an: Queen Elisabeth II. wurde hier oberhalb des Eingang-Portals verewigt. Die Gasse am Minster wird Shambles genannt, die Fachwerkhäuser sind zum Teil aus dem 14. Jahrhundert und ihre Stegböden reichen weit in die Straße hinein, überdachen sie quasi. Alle genießen die Zeit und und am Bus gibt es noch eine kleine Überraschung: Unser Jubelpaar bedankt sich bei allen für die Glückwünsche mit einem Gläschen Sekt. Am Abend erreichen wir schließlich den Fährhafen von Kingston upon Hull, checken ein und schon können wir uns an Bord unser Abendessen vom Buffet schmecken lassen. War das wieder lecker! Wer möchte kann den Sonnenuntergang verfolgen, gegen 21.15 ist sie im Meer verschwunden. Nach englischer Zeit! Wunderschön.


18.06.2023– Fährüberfahrt nach Rotterdam– Heimfahrt

Die Nacht ist ruhig und wir können entspannt schlafen. Das Frühstück an Bord läßt wieder keine Wünsche offen und dann verfolgen viele die Einfahrt in den Hafen von Rotterdam. Einer der größten Häfen weltweit und so dauert es geraume Zeit, bis wir am Fähr-Terminal ankommen und festmachen. Das Aus-Checken ist problemlos und so sitzen wir wieder im Bus und treten die Heimreise an. Es geht wieder quer durch die Niederlande und durch die Republik, unterwegs fasse ich unsere Reise zusammen und lasse unsere Erlebnisse noch einmal Revue passieren. Unsere Ausstiegsorte erreichen wir pünktlich. Jeder Gast wird mit einem schottischen Lied verabschiedet und in Chemnitz dann verabschieden wir uns auch von Roy, unserem Busfahrer, der uns souverän und sicher durch alle Straßen, Single Track Roads, Berge und Täler gefahren hat. Herzlichen Dank auch von mir, es ist immer wieder ein Vergnügen, mit Dir unterwegs zu sein. :-)
In Dresden endet unsere Reise und auch ich mache mich auf den Weg nach Hause.


Schlusswort

Liebe Gäste- war das eine tolle Reise mit Euch! Vielen Dank für Euer Interesse an und Neugier auf die vielen Ziele, die wir hatten, das hat unsere Reise unvergesslich gemacht. Gern habe ich Euch begleitet, nun wünsche ich Euch alles Gute, vor allem Gesundheit. Vielleicht sehen wir uns bei einer Eurer nächsten Reise wieder- bis dahin
herzliche Grüße
Eure Marlies Thrum

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