Reisebericht: Silvester in der schottischen Hauptstadt

28.12. – 03.01.2014, 5 Tage Edinburgh – Whisky Heritage Museum – Rosslyn Chapel – Auchentoshan Distillery – Glasgow – schottisches Silvester "Hogmanay"


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Wer kommt eigentlich auf die Idee, die schottische Hauptstadt Edinburgh im Winter zu besuchen? Die Region gilt weder als besonders "feierwütig" noch als klimatisch attraktiv... Trotzdem zählt die Metropole sicherlich zu den schönsten Städten Europas!!!
Ein Reisebericht von
René Wächtler
René Wächtler

1. Tag: 28.12.2013 – Anreise nach Amsterdam – Fähre


Am (sehr) frühen Morgen findet sich eine kleine, aber feine Gruppe von lediglich 11 Leuten zusammen, um gemeinsam Silvester im wunderschönen Edinburgh zu verbringen. Unser Chauffeur Uwe steigt an der Raststätte Teufelstal zu und von dort führt uns die Reise über Kassel, Oberhausen und Amsterdam zum Fährhafen in Ijmuiden. Wir sind mit einem nicht ganz so großen Bus unterwegs, aber für uns 11 Leute bleibt trotzdem für jeden die eigene, gemütliche Einzelsitzbank... So lässt es sich aushalten und gut gelaunt ertragen wir die knapp 800 Kilometer. Die Gruppe, die sich schnell findet setzt sich aus alten "Eberhardt"-Hasen, "Ersttestern", etwas älteren (bis 75 Jahre) und jungen (18 Jahre) Schottland-Freunden zusammen. Sehr erfreut bin ich, dass auch einige Gäste dabei sind, die bereits mit mir unterwegs waren, z.B. auch letztes Jahr zu Silvester in Reykjavik (Den Reisebericht und die Fotogalerie zu dieser Reise finden Sie ebenfalls im Eberhardt-Reiseforum). Am Nachmittag erreichen wir den Industriehafen Ijmuiden, von wo unsere Nachtfähre "Princess Seaways" der Reederei DFDS startet. Nach dem relativ schnellen Check-in hat nun jeder Freizeit und kann die Annehmlichkeiten an Bord - u.a. Kinos, Shop, Spielsalon, Bars etc. - nutzen oder einfach den fehlenden Schlaf nachholen. Einige von uns lassen sich das Abendbrot vom fantastischen, wenn auch nicht ganz preiswerten, Buffet und ein erstes britisches Bier munden, bevor auch für uns dann die Kabine ruft. Nach den Stürmen der letzten Wochen in der Nordsee hoffen die meisten auf eine einigermaßen ruhige Nacht, denn erschöpft sind wir alle.

2. Tag: 29.12.2013 – Chesters Fort – Welcome to Scotland – Jedburgh


Am wundervollen Frühstücksbuffet treffen sich die Reiseteilnehmer wieder und jeder hat die Windstärken zwischen 5 und 7 (40 bis knapp 70 km/h) unterschiedlich überstanden. Der eine hat "gar nichts" gemerkt, dem anderen war der Wellengang schon "vollkommen ausreichend". Egal wie, jetzt sind alle fit und freuen sich auf ein paar entspannte Tage in Schottland. Wir genießen einen traumhaften Sonnenaufgang über der fats wolkenleeren Nordsee und bei einer kühlen Brise erreichen wir die Stadt Newcastle-upon-Tyne. Nach einigem Warten und einer Passkontrolle, die noch etwas aufhält, erreichen wir den Bus, der als erster heute das Schiff verlassen durfte. Für die kommenden Tage haben wir eine örtliche Reiseleiterin, Michaela, die uns die Schönheiten Edinburghs und Glasgows näher bringen will. Doch vorerst müssen wir uns näher zu ihr bringen, denn aufgrund eines Zugausfalls müssen wir Michalea am Hauptbahnhof Newcastle abholen. Das gelingt aber auf Anhieb und so können wir in Richtung Schottland starten. Gleich zu Beginn überrascht uns aber Eberhardt TRAVEL noch mit einem klitzekleinen Abstecher in die ländlichen Regionen Northumbrias. Wir fahren nach Chesters Fort, ein ehemaliges römisches Fort, direkt am Hadrians Wall gelegen. Über 300 solcher Forts gab es entlang des 115 Kilometer langen Walls, den Kaiser Hadrian zu Beginn des 2. Jahrhunderts als Schutz gegen die gefährlichen Völker aus dem Norden errichten ließ. Heute sieht man freilich nur noch Ruinen, aber gerade die der Baracken, des Badehauses und der Brücke sind so beeindruckend, dass sich jeder gut vorstellen kann, wie es früher einmal ausgesehen haben muss. Dazu noch ein kleines Museum mit allerlei Artefakten, die hauptsächlich bei Ausgrabungen und von Tauchern im North Tyne gefunden wurden und natürlich die Lage inmitten einer typisch idyllischen nordenglischen Landschaft verbreiten Freude in der Reisegruppe ob dieses Stoppes. Irgendwann müssen wir dann aber doch in Richtung Norden aufbrechen und unser nächster Halt ist in Carter Bar, einem Grenzort zwischen England und Schottland. Da dort wo sonst ein Dudelsackspieler die Gäste Schottlands in Empfang nimmt heute nur der Wind bläst, ziehen wir uns recht schnell in den Bus zurück. Unsere immer gut gelaunte Reiseleiterin Michaela erzählt uns wahnsinnig viel zu Land & Leuten, Geschichte und Kultur - wir haben ja auch nur ein paar Tage Zeit. Allerdings bekomme ich schon ein wenig Angst vor den Folgetagen, denn fast alle Ausführungen enden mit "... aber das erzähle ich Euch später...". Nur 10 Meilen, ja das metrische System können wir ebenso wie den EURO für die nächsten Tage erstmal ad acta legen, und wir erreichen eine der drei Grenzabteien in diesem Gebiet, die Jedburgh Abbey. Während unser Chauffeur Uwe schon mal die Mittagsversorgung vorbereitet, schauen wir uns in der ehemaligen Priorei um. Spätestens seit Ken Follets "Säulen der Erde" kann damit jeder etwas anfangen und so staunen wir über die Architektur, Größe und Wirkung des ehemaligen Gotteshauses. Heutzutage sind leider nur Ruinen übrig geblieben und durch das dachlose Hauptschiff pfeift der Wind... Wir kehren zum Bus zurück, stärken uns kurz und nehmen dann die letzte Etappe nach Edinburgh in Angriff. Am Nachmittag erreichen wir die schottische Hauptstadt und unser schickes Hotel Ten Hill Place, ziemlich in der Innenstadt. Bis zur Altstadt sind es ca. 15 Gehminuten, aber Geschäfte, Restaurants, Supermärkte etc. sind in direkter Hotelumgebung vorhanden. Letzter Tagespunkt für heute ist dann das leckere 3-Gang-Menü im Restaurant des Hotels. Anschließend gehen die meisten aufs Zimmer und einige testen noch das gut sortierte Bier- und Whisk(e)y-Angebot der Hotelbar. Favorit heute: 12 Jahre alter Auchentoshan aus Glasgow, der einzig dreifach destillierte und darum mildere Whisky Schottlands.

3. Tag: 30.12.2013 – Edinburgh – Roslin

Langsam finden wir in den Rhythmus und nach einem appetitlichen Frühstück starten wir - heute wieder gemeinsam mit Michaela - zu unserer heutigen Tagesetappe, die eigentlich nicht der Rede wert ist. Wir fahren "nur" nach Roslin mit der berühmten Kapelle. Aber was heißt hier "nur"? Schon auf der relativ kurzen Fahrt kommt Michaela aus dem Schwärmen für die Kapelle nicht mehr raus und natürlich sind wir alle aufgrund dieser Animation sehr gespannt. Das Wetter ist heute typisch schottisch, d.h. ein frischer Wind peitscht einen feinen Nieselregen immer genau an die Stellen, wo man es am wenigsten erwartet. Darum huschen wir in Roslin angekommen auch schnell vom Parkplatz ins neue, multimediale Besucherzentrum direkt vor Rosslyn Chapel. Die meisten werden diesen Namen schon gehört haben, ist er doch inzwischen direkt mit Dan Browns Bestseller "The Da Vinci Code" verknüpft. Die Abenteuer des Titelhelden Professor Langdon (Tom Hanks) bei der Suche nach dem Heiligen Gral, die Dreharbeiten fanden übrigens am Originalschauplatz statt, verhalfen der Kapelle zu einem Ansturm bei den Besucherzahlen von 30.000 pro Jahr auf inzwischen 300.000. Ehrlich gesagt, kann man sich der Faszination dieser recht kleine Kapelle aber auch kaum entziehen. Im Innenbereich sind so unzählig viele kleine und kleinste Kunstwerke zu finden, die jeglicher Spekulation Tür & Tor öffnen, zu finden, dass man gar nicht weiß, wo man zuerst hinschauen soll. Ungewöhnlich für eine Kirche findet man hier Darstellungen von Teufeln, Darstellungen von Mysterien anderer Religionen und sogar Sachen, die zur Erbauung bzw. Fertigstellung um ca. 1480 in Europa laut unserem Wisenstand noch gar nicht bekannt waren. Unter anderem gibt es Darstellungen von Mais, der eigentlich erst nach der Entdeckung Amerikas 1492 in Europa bekannt wurde, es gibt Darstellungen von Elefanten und mystische Tiere/Gottheiten wie den "Grenn Man" oder die Drachen der Wikinger in direkter Nachbarschaft zu christlichen Symbolen. Die Interpretation bleibt jedem selbst überlassen, aber eine faszinierende Ausstrahlung hat Rosslyn Chapel allemal. Nach diesem geheimnisvollen Tagesbeginn kehren wir zurück nach Edinburgh und lernen die Stadt zunächst vom Bus aus kennen, bei dem Wetter eine gute Idee. Wir sehen die New Town, erfahren Wissenswertes über berühmte Söhne der Stadt wie die beiden Schriftsteller Sir Arthur Conan Doyle und Robert Louis Stevenson und benutzen schließlich die "königlichen Toiletten" am Holyrood Palace, einem Sommerdomizil der Königin. Nach einer kurzen Verschnaufpause im Hotel wagen wir uns zu Fuß in den Regen und erkunden gemeinsam mit Michaela die Stadt. Wir lernen unheimlich viel Bekanntes, aber vor allem auch einiges mystisches und Unbekanntes über die schottische Hauptstadt. Ziele sind neben Grassmarket und Royal Mile auch das Kaffee in dem Joanne K. Rowling ihre Harry-Potter-Romane begonnen hat, die Statue des treuen Terriers Greyfriars Bobby und das Haus wo Dr. Jekyll lebte. Und Mr. Hyde. Oder beide...? Viele teils schaurige Geschichten hat Michaela parat und erst nach zwei Stunden lösen wir uns von Ihren Lippen, auch von Ihr persönlich und gehen zumeist durchnässt zurück zum Hotel. Michaela sehen wir erst im nächsten Jahr wieder. Am Abend spazieren wir dann noch einmal in RIchtung Innenstadt, wo im Merchant's Restaurant das Abendessen auf uns wartet. Heute beginnt auch das HOGMANAY-Festival und während wir uns Pastete, Lachs udn Creme Brulee schmecken lassen, startet quasi über unseren Köpfen auf der George IV. Bridge die spektakuläre Fackelwanderung zum Calton Hill, die die HOGMANAY-Festivitäten einläutet und in einem beeindruckenden Feuerwerk endet. 10.000 Teilnehmer haben für einen guten Zweck Fackeln gekauft und tragen diese nun über die Princess Street bis zum Calton Hill. Das Spektakel ist sehr beeindruckend und Renate, Jutta und Knud schließen sich der Prozession an und erleben das Feuerwerk aus der Nähe. Anschließend endet unser Tag individuell in den Pubs der Stadt, auf den Straßen oder im Hotel.

4. Tag: 31.12.2013 – Freizeit in Edinburgh – HOGMANAY


Heute können wir den Silvester-Tag ganz nach unseren eigenen Wünschen gestalten. Für die meisten heißt das etwas später frühstücken als die Tage davor und dann die wundervolle Stadt mit ihren unendlichen Möglichkeiten nochmal nach eigenem Gusto entdecken. Einige wollen sich die Nationalgalerie anschauen, die wie alle staatlichen Museen kostenfrei zu besuchen ist. Natürlich sind auch alle Geschäfte in der Stadt offen, so dass sich ein Souvenirbummel lohnt oder man besucht eine der zahlreichen Sehenswürdigkeiten intensiver. Für jeden Geschmack hat Edinburgh etwas zu bieten. Apropos Geschmack. Die Hälfte der Gruppe schließt sich mir an und bei relativ guten Wetter - zumindest ist es größtenteils trocken - bummeln wir entlang der Royal Mile zur Scotch Whisky Experience, einem multimedialen Museum zum Thema Whisky, natürlich mit angeschlossenem Shop, wo Whisky-Einsteiger und -Kenner alles finden, was das Herz begehrt. Aber es gehört neben der "Fahrt" in einem Fass und den Erklärungen wie denn so ein Whisky entsteht natürlich auch eine Kostprobe dazu UND der Besuch der wohl größten Whisky-Sammlung der Welt mit über 300 verschiedenen (gefüllten) Flaschen beginnend im Jahr 1897... Ein tolles Erlebnis. Nach dem Whisky am Morgen geht jeder seiner eigenen Wege und bereitet sich auf den Silvester-Abend und das Straßenfest des HOGMANAY vor. Pünktlich um 19 Uhr treffen wir uns für den kleinen Fußmarsch zum bereits bekannten Restaurant, wo wir uns für den Jahreswechsel nochmals stärken - vielleicht die letzte Mahlzeit des Jahres. Nach einem Angus-Steak heißt es dann warm und windsicher einpacken, zum Glück bleibt es trocken, und ab zur großen Straßenparty mit über 80.000 Teilnehmern aus aller Herren Länder. Es sind noch ein paar Stunden bis Mitternacht, die nun jeder in der Menschenmenge individuell verbringt. Aber bei Live-Musik, Essen und Trinken und stündlichen Countdown-Feuerwerken ist hier jeder beschäftigt. Den Höhepunkt erreicht die Festlichkeit natürlich mit der Begrüßung des Neuen Jahres. Ein Countdown aus 80.000 Kehlen, gigantische Feuerwerke erleuchten den Himmel über Edinburgh und beim gemeinsamen Singen von Auld Lang Syne - dem traditionsreichsten Lied zum Jahreswechsel im englischsprachigen Raum - singen alle mit und begrüßen so völkerübergreifend das neue Jahr. Bis 01.00 Uhr spielen die Bands noch auf den verschiedenen Bühnen und anschließend geht die Party natürlich auch so weiter und wenn es im nahegelegenen Pub ist. Ins Hotel muss jeder heute selber finden, die einen tun das etwas eher, die anderen etwas später...

5. Tag: 01.01.2014 – Glasgow und Dunfermline


Happy New Year!!! Nach einem etwas späteren Frühstück melden sich alle fit wieder pünktlich um 10 Uhr am Bus für weitere Schottland-Erlebnisse. Ein echtes Erlebnis war die Straßenparty am Vorabend - so haben es zumindest alle empfunden. Als wir alle im Bus sitzen überrascht uns Michaela mit einem gälischen Neujahrsbrauch, demzufolge ein schwarzhaariger Glücksbringer - danke Christopher, dass Du so dunkle Haare hast - die Schwelle mit einem gälischen Glücksspruch überschreitet und Brot, Shortbread, Kohle, Salz und Whisky mitbringt. An alles hat unser Glücksbringer gedacht und demzufolge sollten die Teilnehmer dieser Reise ein glückliches neues Jahr verbringen. Nun starten wir aber in Richtung Glasgow und wollen zuerst an den berühmten Brücken über den Firth of Forth stoppen. Allerdings haben wir nicht mit einem weiteren Spektakel des HOGMANAY gerechnet... Heute ist traditionelles Neujahrsbaden im Firth of Forth und darum sind die Straßen ringsum die Brücken gesperrt. Über landschaftlich reizvolle Umwege fahren wir also weiter in Richtung Glasgow, vorbei am Geburtsort von Maria Stuart, dem Linlithgow Palace. In Glasgow angekommen, wollen wir mit einem Besuch der St. Mungo-Kathedrale beginnen, allerdings bleibt diese heute verschlossen. Doch das ist nicht die einzige verschlossene Tür, die wir heute vorfinden. Langsam aber sicher stellen sich gewisse Bedürfnisse ein, die Suche nach Abhilfe gestaltet sich aber in der 600.000-Einwohner-Metropole am Neujahrstag mehr als schwierig. Irgendwann klappt es dann doch und wir können uns auf die Sehenswürdigkeiten rings um den George Square, z. B. das Rathaus, freuen. Wir fahren durch das Stadtgebiet Barras zu den Glasgow Greens und spazieren am Peoples Palace und der Daltons Fountain. Nach einer Mittagspause aus der Bordküche - unter anderem mit leckerem Shortbread - geht weiter über die Clyde Waterfront und durch das Universitäts-Viertel. Inzwischen regenet es auch wieder und trotz seines Rufes als hippe Studenten- und Modestadt gewinnt Glasgow hinter Edinburgh eindeutig nur die Silbermedaille beim Städtevergleich. Wir kehren um in Richtung Edinburgh und Michaela überrascht uns mit einem zusätzlichen Stopp am Falkirk Wheel, einem Schiffshebewerk oder besser ein Schiffsdreh- und -hebewerk. Hier werden Schiffe bzw. die Wasserwann zur Überwindung des Caledonian Canal wie in einem Riesenrad über mehrere Meter gehoben oder gesenkt damit sie ihre Fahrt fortsetzen können. Ein beeindruckendes Bauwerk. Inzwischen wird es dunkel und seit dem Mittag regnet es auch, so dass wir gar nicht mehr gern aus dem Bus wollen. Jetzt aber zeigt uns Michaela ihren Heimatort Dunfermline. Wir steigen an der beeindruckenden Kathedrale aus, denn hier ist - neben 20 anderen Königen und Königinnen Schottlands - auch Robert the Bruce begraben. Alleridngs hat die Kathedrale zu und wir schießen "nur" ein paar Außenaufnahmen. Weiter geht es dann zum letzten Stopp für heute, ein Fotostopp unterhalb der berühmten Brücken über den Firth of Forth. Sowohl Autobrücke als auch Eisenbahnbrücke bieten auch verspätet am Abend ein bezauberndes Fotomotiv. Nun aber zurück ins Hotel. Wir bedanken und verabschieden uns von Michaela und jeder kann den Abend nach seinem Geschmack gestalten. Ein letzter Bummel durch die Stadt, ein Abendessen im Pub oder einfach die langsame Vorbereitung auf die Rückreise - jeder verabschiedet sich individuell von dieser wunderschönen Stadt.

6. Tag: 02.01.2014 – Entlang der Küstenstraße nach Newcastle


Heute heißt es leider nach dem Frühstück Abschied nehmen von einer wundervollen Stadt. Edinburgh präsentiert sich zum Abschied noch einmal von seiner besten Seite, blauer Himmel und Sonnenschein. Wir wollen nicht über die Autobahn im Landesinneren fahren und so steuert Uwe die A1 an und wir bewegen uns östlich aus dem Ballungsgebiet Edinburgh weg an die Nordseeküste. Wir entscheiden uns für die wunderbare Küstenstraße, die uns durch Landwirtschaftsgebiete und zahlreiche, pittoreske Örtchen führt. Unseren ersten Stopp legen wir im beschaulichen Fischerstädtchen Eyemouth ein und haben hier die Möglichkeit die Sandstrände an der Nordsee abzulaufen. Kleine Häuser, enge Gassen und die dramatischen Klippen hinter den sanften Stränden - eine optimale Filmkulisse... Dies sollte heute nicht die einzige bleiben, aber erst einmal wird es dramatisch. Weil wir heute nicht wirklich Zeitdruck haben und das Wetter passt überraschen wir die Gäste mit einer Fahrt nach Holy Island, einer Gezeiteninsel vor der Küste nahe Berwick-upon-Tweed. Die Insel mit ihrem von St. Aidan gegründeten Kloster Lindisfarne ist nur während der Ebbe zu erreichen - und das ist unser Problem. Laut Angabe im Internet haben wir genau noch 20 Minuten, um auf die Insel zu fahren und auch wieder runter... Ein wirklich spektakuläres Erlebnis auf der schmalen Straße mitten in der Bucht und immer mehr Pfützen bedecken die Oberfläche. Für alle von uns ein einmaliges Erlebnis. Kaum wieder auf dem „Festland" angekommen, stoppen wir schon wieder. Wir nehmen die Landstraße und plötzlich taucht das Massiv von Bamburgh Castle vor uns. Leider ist das Schloss im Winter geschlossen, aber für einen Fotostopp reicht es allemal. Zumal die Sonne gerade genau an die Mauern scheint. Weiter geht's und langsam bekommen wir Hunger. Unsere Mittagspause legen wir dann in Alnwick ein, mit herrlichem Blick auf das dortige Schloss. Die kleine Stadt war „Schönste Marktstadt Großbritanniens 2002" und das Castle ist der zweitgrößte Adelssitz - nach Windsor Castle - Großbritanniens. Das Wetter war heute grandios und so hatten wir nochmals einen fantastischen Abschlusstag in England. Am Nachmittag rollen wir in Newcastle ein und nach einem schier endlosen Check-In-Prozess - Schuld war der Drucker... oder doch die Bedienerin??? - besteigen wir die Fähre „King of Seaways" in Richtung Amsterdam und genießen wieder die Annehmlichkeiten an Bord. Der Wind bläst etwas stärker als auf der Hinfahrt, aber alle überstehen die Überfahrt mehr oder weniger schadlos.

7. Tag: 03.01.2014 – Heimreise von Amsterdam


Nach dem Frühstück an Bord laufen wir in Ijmuiden ein und nach den Einreisemodalitäten starten wir gen Heimat.
Liebe Reisegäste, eine wunderschöne und erlebnisreiche Reise nach Schottland geht zu Ende. Ein außergewöhnlicher, vielleicht einzigartiger Jahreswechsel bringt uns in ein sicherlich aufregendes neues Jahr 2014. Ich bedanke mich auch im Namen unserer Reiseleiterin Michaela und unseres Chauffeurs Uwe für die tollen gemeinsamen Tage - vielleicht sieht man sich mal wieder. Wenn Ihnen der Blog gefallen hat, kommentieren Sie bitte. Wenn nicht natürlich auch. Und sollten Leser des Blogs auch einmal Lust haben, mit mir unterwegs zu sein, dann begleiten Sie mich doch gern nach Südafrika, Irland, Peru, Kolumbien oder Kanada... Ich freue mich auf Sie. Ihr René Wächtler

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Eigentlich sollte man Geheimtipps nicht verraten, denn Rene Wächtler ist einer. Aber nun zu der Reise: "Silvester in Edinburgh": Wer um die Jahreswende mal etwas ganz Besonderes erleben möchte, der sollte mit EBERHARDT zum Hogmanay in die schöne, geschichtsträchtige Stadt Edinburgh fahren. Am 30. beginnen die Feierlichkeiten mit einem gigantischen Fackelumzug, der sich friedlich, fröhlich durch die Royal-Mile zieht. Die Stimmung in der Silvesternacht auf der Fest-Meile: Sensationell, Traumkulisse, stündliches Feuerwerk, zauberhaft farblich komponiert und keine "privaten" Böller und Raketen. Das war besonders angenehm. Nette, kleine Gruppe, sehr gute Unterkunft. Wir haben uns riesig wohl und gut betreut gefühlt und sagen noch mal DANKE an Rene und den sympatischen, fröhlichen Uwe, der uns sicher durch den Linksverkehr gefahren hat. Jutta und Knut Körner aus Brandenburg an der Havel und Renate Smigilski aus Goslar am harz

Renate Smigilski
09.01.2014