Reisebericht: Rundreise Iran – Persien – Schatztruhe des Orients

31.03. – 14.04.2012, 15 Tage Studienreise auf den Spuren von Herodot und Marco Polo im Iran – Teheran – Arak – Yazd – Kerman – Shiraz


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Persien ist eine Wiege unserer Zivilisation und verbindet seit jeher Orient und Okzident. Wir folgten den Spuren von Herodot und Marco Polo und besichtigten Felsengräber, Paläste, Moscheen und paradiesische Gärten.
Ein Reisebericht von
Dirk Schlosser
Dirk Schlosser

1.Tag: Samstag, der 31.03.12; Flug nach Teheran

Unsere Reise nach Persien begann mit der Abholung ab Haustür und den Transfers zu den Flughäfen Dresden, Leipzig und Frankfurt. Im FH Dresden stärkten wir uns vor dem Abflug im Restaurant Chili, bevor unser Zubringerflug nach Frankfurt/ Main startete. Am FH Frankfurt war unsere Reisegruppe komplett. Aufgrund starker Windverhältnisse war die Startbahn West gesperrt, was auch bei uns für einen verspäteten Abflug sorgte. Wir flogen mit der Lufthansa nonstop nach Teheran. Die staatliche iranische Fluggesellschaft Iran Air kann nur noch mit Zwischenstopp von Deutschland in den Iran fliegen, da sie an den deutschen Flughäfen kein Kerosin mehr erhält und so zum Tanken in Barcelona zwischenlanden muss. Während des viereinhalbstündigen Fluges servierten uns die Stuartessen der Lufthansa Nüsse, kalte und warme Getränke sowie ein Abendessen. Ein Einreiseformular für den Iran mussten wir nicht ausfüllen. Kurz vor der Landung erfolgte eine Durchsage, dass alle Frauen das Kopftuch anlegen müssen und auf dem Flughafen Ayatollah Khomeini ein Fotografier-Verbot besteht. Nach unserer Ankunft stellten wir unsere Uhren um zweieinhalb Stunden vor und wurden von unserem örtlichen Reiseleiter Amir von der Ankunftshalle abgeholt. Die anschließende Fahrt zum Hotel Laleh dauerte fünfzig Minuten. Gegen 03.45 Uhr Ortszeit bezogen wir im Hotel Laleh unsere Zimmer und fielen in den wohlverdienten Schlaf.

2.Tag: Sonntag, der 01.04.12; Stadtrundfahrt in Teheran

Nach einem späten Frühstück starteten wir zu einer orientierenden Stadtrundfahrt durch die fast 15 Millionen Einwohner zählende Hauptstadt Irans - Teheran. Bereits von unseren Hotelzimmern aus hatten wir am Stadtrand die schneebedeckten Berge des Elburz-Gebirges gesehen. In diesem Gebirgszug liegt auch der mit 5671 Metern höchste Berg Irans- der Damavand. Unser erstes Ziel an diesem Vormittag war der Stadtpark e-Shar, eine grüne Oase mit vielen Wasserbecken. Ordnungshüter wachten über die Sauberkeit und Disziplin. Überall hatten die Teheraner Decken ausgebreitet und machten mit ihren Familien Picknick. Viele hatten farbige Zelte als Schutz vor der Sonne mitgebracht, die sich leuchtend vom satten Grün der Anlage abhoben.
Während unseres Spazierganges durch den Park wurden wir immer wieder freundlich gebeten uns mit hin zu setzen und mit zu essen. Neugierig wurden wir gefragt, aus welchem Land wir kämen und es wurde viel fotografiert. Der Grund für die vielen Ausflügler war der 1.April, ein iranischer Nationalfeiertag, der Tag der Natur. Nach dem Parkbesuch fuhren wir zum Azadi-Monument. Anlässlich der 2500-Jahrfeier des persischen Kaiserreiches wurde es 1971 unter Shah Mohammed Reza errichtet. Vom Azadi Monument fuhren wir in den bis zu 1700 Meter hoch liegenden Norden Teherans. Die Luft ist hier besser, die Temperaturen im Sommer kühler und es ist nicht weit in die Naturerholungsgebiete. Wer es sich leisten kann, zieht hierher.
Wir stiegen am Tajrish-Platz aus, spazierten durch den kleinen Basar und schauten einem Bäcker beim Backen zu. Zur Mittagspause suchten wir uns einen grüne Oase für unser Picknick. und fanden sie direkt gegenüber des 2008 fertiggestellten Milad-Fernsehturms (438 m). Nach dem Picknick fuhren wir in Richtung Westen aus der Stadt hinaus. Die Stadt ist jedoch so groß, dass wir, auf der Autobahn fahrend, nach 30 Minuten immer noch von bebauter Fläche umgeben waren.
Am Nachmittag kamen wir in Qazvin an und hielten für einen kurzen Fotostopp am alten Stadttor. Anschließend besuchten wir das Imamzadeh-ye Hoseyn-Mausoleum, in dem der Sohn des 8. Imam Reza beigesetzt ist. Das Mausoleum beeindruckt durch Spiegelmosaike, welche tausendfach das Licht brechen, so dass es überall funkelt und glitzert. Im Inneren steht der Holzsarg von Hoseyn, welcher von einem silbernen Gitter umgeben ist, an dem die Pilger Wünsche äußern können. Verlassen wird das Mausoleum aus Respekt vor dem Beigesetzten, in dem man den Raum rückwärtsgehend verlässt. Nach dem Besuch dieser Pilgerstätte setzten wir unsere Fahrt zu unserem Grand-Hotel in unserem Übernachtungsort Zanjan fort.

3.Tag: Montag, der 02.04.12; Zanjan– Soltaniye– Ali Sadre Gebiet

Am Morgen besuchten wir den Basar in Zanjan und fuhren anschließend zum Oljeitu-Mausoleum in Soltaniye, welches auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes steht. Der Ilkhaniden-Herrscher Oljeitu wollte im 14.Jahrhundert die Gebeine der Imame Ali und Hoseyn in diesem Mausoleum beisetzen. Diese Grabanlage ist der größte Kuppelbau Irans und in der Dimension mit der Hagia Sophia in Istanbul vergleichbar. Nach der Besichtigung und dem anschließenden Mittagessen fuhren wir weiter nach Ali Sadre. Auf halber Strecke legten wir eine Pause ein und ließen uns die beim Straßenhändler gekaufte Melone schmecken. Ali Sadre erreichten wir am späten Nachmittag. Unser Hotel, das Hotel Tourist Inn, lag inmitten eines kleinen Erlebnisparkes. Drei unserer Zimmer waren mit einem Steh-WC ausgestattet, so wie wir sie während unserer Reise an allen Rastplätzen und Restaurants vorfanden. Das Abendessen nahmen wir im nahegelegenen Restaurant ein. Es gab einen Eintopf, dessen Brühe wir abgossen, um die darin verbliebenen Kartoffeln, Kichererbsen und das Fleisch zu zerstampfen. Dazu gab es Fladenbrot und Joghurt.

4.Tag: Dienstag, der 03.04.12; Ali Sadre– Höhle – Hamadan

Unser Hotel lag in unmittelbarer Nähe zur Ali Sadre-Höhle. Bisher sind ca. 11 km² dieses gigantischen, ca. 136-190 Millionen Jahre alten Höhlensystems erforscht. 3,5 km davon sind erschlossen und beleuchtet. Nachdem wir den Eingang passiert hatten, kamen wir in eine Art Terminal, wo die einzelnen Besuchergruppen auf den Start ihrer Besichtigung warten können. Da wir die ersten waren, ging alles recht schnell. Zuerst bekam jeder von uns eine Schwimmweste. Dann stiegen wir in die Höhle hinab und liefen bis zur Bootsanlegestelle. Mehrere Plasteboote waren in Reihe zusammengebunden und im vordersten saßen der Höhlenführer und unser Reiseleiter Amir. Da lediglich diese beiden ein Tretboot hatten, konnten wir uns in den hinteren Booten zurücklehnen und die Wände und Decken mit unseren Blicken durchforsten.
Nach der Besichtigung der Ali Sadre-Höhle fuhren wir zum Ganj-Nameh-Tal bei Hamadan. Das Tal ist als Ausflugziel sehr beliebt und verfügt mit den achämenidischen Keilschrift-Tafeln aus der Regierungszeit von Darius und Xerxes über einen kulturgeschichtlichen Schatz ersten Ranges. Die beiden Tafeln sind jeweils in drei Blöcke aufgeteilt, welche in altpersischer, neuelamischer und neubabylonischer Keilschrift den zoroastrischen Gott Ahura Mazda und die jeweiligen weltlichen Herrscher , Darius bzw. Xerxes, preisen. Vom Ganj-Nameh-Tal aus fuhren wir ins Zentrum Hamadans und besichtigten das Mausoleum von Avecinna, einem der bedeutendsten Gelehrten des Mittelalters.
Nach dem Mittagessen spazierten wir zum Mausoleum von Esther und Mordechai , deren Onkel. Dem Mausoleum ist eine kleine Synagoge angeschlossen. Die biblische Esther war die Gemahlin des Achämenidischen Herrschers Xerxes I. und ist wahrscheinlich die Gründerin der jüdischen Gemeinde Hagmatanas (Hamadans). In Susa soll Esther die jüdische Bevölkerung vor einem Progrom bewahrt haben, was zur Entstehung des Purim-Festes führte. Heutzutage ist das Mausoleum von Esther und Mordechai eine der bedeutendsten jüdischen Stätten außerhalb Israels. Nach der Besichtigung fuhren wir zum steinernen Löwen (San-e Shir), welcher aus der Zeit Alexanders des Großen stammen soll, und zum Grabmal eines seldschukischen Herrschers, dem Alavian Grabbau.
Gleich nebenan liegt auf dem Hagmatana- Hügel eine gewaltige Anlage, deren Ursprünge bis in die Zeit der Meder zurückreichen (ca. 715-550 v.Chr.). Hagmatana war ihre Hauptstadt gewesen. Die freigelegten Straßen und Mauern auf dem Hügel stammen allerdings aus der späteren seleukidischen und parthischen Zeit. Nach der Besichtigung des Ausgrabungsgeländes besuchten wir das dazugehörige, sehr informative Museum und als Abschluss die ca. 160 Jahre alte armenische Kirche. Dann fuhren wir zum Abendessen in unserer Hotel Bu Ali. Nachdem es fast zwei Stunden geregnet hatte, fuhren wir nach dem Abendessen auf den Abbasabad-Hügel, um den Ausblick auf das abendliche Hamadan zu genießen.

5.Tag: Mittwoch, der 04.04.12; Hamadan – Kashan

Am Morgen fuhren wir zu einer weiteren Festung der Meder in Malayer (Citadell Nushidjan). Diese auf einem Hügel liegende Anlage war von Mitte des 8.Jh. bis zur 1.Hälfte des 6.Jh. v.Chr. bewohnt. Es ist kaum zu glauben, wie gut diese aus Lehmziegeln errichtete Anlage seit über 2600 Jahren erhalten ist. Von Malayer verlief unsere Reiseroute über Arak in Richtung Süd-Ost. Gleich hinter der Stadt hielten wir bei einem schönen Picknickplatz. Beim Rückwärtsfahren verletzte unser Busfahrer Akbar einen Fussgänger, so dass wir den Krankenwagen rufen mussten. Es war für alle Beteiligten eine sehr unangenehme Situation. Wir blieben im Bus, bis der Krankenwagen und die Polizei eintrafen. Nachdem der verletzte Passant ins Krankenhaus gebracht wurde, begrüßte uns der Polizist freundlich und teilte unserem Fahrer mit, dass er die Fahrt nicht fortsetzen kann.
Die Zeit bis zum Eintreffen des Ersatzbusses überbrückten wir mit einem Picknick, obwohl vielen von uns nicht zum Essen zumute war. Mit neuem Bus und neuem Fahrer ging es dann nach Mahallat, einer Stadt, die für die Blumenzucht bekannt ist. Dem Botanischen Garten statteten wir nur einen Blitzbesuch ab, da es sich mehr um einen Vergnügungspark handelte. Dafür fuhren wir mit dem Bus zu den Gewächshäusern und besichtigten eine staatliche Anlage, aus der Blumen in den Irak exportiert werden. Im Anschluss fuhren wir weiter nach Kashan in unser Hotel Negarestan.

6.Tag: Donnerstag, der 05.04.12; Kashan– Yazd

Nachdem wir die ersten Tage durch eher monotone Landschaften gefahren waren und wir uns über den Plastikmüll am Straßenrand ärgerten, so beeindruckte uns der Wohlstand und die Sauberkeit in Kashan. Auch das viele Grün zwischen den Häuserzeilen gefiel uns gut. Als erstes besichtigten wir den Fin-Garten, der in seinen Anfängen aus achämenidischer Zeit (6.Hh. v.Chr.) stammen soll. Im 17.Jh. ließ Shah Abbas I. die Anlage erneuern und erweitern. In diesem paradiesischen Garten hat sich auch eine Tragödie abgepielt. Auf Veranlassung des Shahs Nasseruddin wurde hier im Jahre 1852 der Premierminister Amir Kabir ermordet. Als beliebter Politiker hatte sich Amir Kabir gegen den Ausverkauf Persiens eingesetzt.
Vom Fin-Garten fuhren wir anschließend zum Borujerdi-Haus (Khane-ye Borujerdi), dem Haus eines reichen Kaufmanns aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Wie überall im Orient sieht man von außen nicht, welche Pracht sich im Inneren verbirgt. Der Gebäudekomplex war und ist in einen öffentlichen, für Besucher zugänglichen Bereich und in einen privaten Bereich aufgeteilt. Von Kashan aus ging unsere Reise weiter zur Jame-Moschee in Ardestan (11.-12.Jh.) und zur Jame-Moschee (Versammlungs- oder Freitags-Moschee) in Na'in. Hinter der Stadt Na'in hielten wir an einer alten Karawanserei, bei der wir in ein Qanat (einen unterirdischen Wasserkanal) hineinschauen konnten.
Auf unserer Weiterfahrt nach Yazd bot die Landschaft ein wenig abwechslungsreiches Bild. Links und rechts der Autobahn sahen wir braun-gelbes Steppengras und dahinter am Horizont braune Bergketten. Mit Einbruch der Dämmerung kamen wir in Yazd an. Auch hier besuchten wir die Jame-Moschee, ein Bauwerk vom Beginn des 14. Jahrhunderts. Besonders eindrucksvoll ist der Eingangsiwan, welcher mit einem blau-türkisen Fliesendekor geschmückt ist und von zwei Minaretten gekrönt wird. Auch die Moschee ist mit diesen Fliesenmosaiken geschmückt.
Anschließend spazierten wir durch das Fahadan-Viertel der Altstadt und sahen das Gefängnis Alexanders des Großen (heute Madrese / Theologieschule) und das Mausoleum der 12 Imame. Alexander der Große soll im gleichnamigen Gefängnis aufständige achämenidische Adelige eingekerkert haben. Nachdem wir noch eine stilvolle Hotelanlage in der Altstadt besichtigt hatten, fuhren wir zu unserer Hotelanlage Moshir ol Mamalek Garden. Die Anlage zählt zu den schönsten Übernachtungsmöglichkeiten in Yazd und vielleicht auch im ganzen Land. Die Zimmer gruppieren sich um eine parkähnliche Gartenanlage, in welcher flache Wasserbecken den Charakter einer Oase in dieser Wüstenstadt unterstreichen.

7.Tag: Freitag, der 06.04.12; Yazd–Kerman

Nach dem Frühstück fuhren wir zum Dowlatabad- Garten, einer ausgedehnten Gartenanlage mit Pavillon und Windturm (der höchste in Yazd). Das Zentrum der Anlage bildet wieder ein langes flaches Wasserbassin, an dem uns Amir die Funktionsweise des Zu- und Abflusses demonstrierte. Im Pavillon konnten wir anschaulich verfolgen, wie die Luftzirkulation in den Windtürmen zur Kühlung und Entlüftung funktioniert. Der Hauptplatz von Yazd, der Amir Chaqmaq-Platz (Meydan Amir Chaqmaq), war unser nächstes Ziel. Am Rand des Platzes steht ein sogenanntes Nakhl, ein riesiges Holzgerüst, welches bei den Ashura-Riten mit schwarzen Tüchern behangen und von den Trauernden auf den Schultern getragen wird. Wir besuchten am Chaqmaq-Platz das Wassermuseum, in welchem interessant und verständlich die Probleme der Wasserversorgung veranschaulicht werden.
Von dort aus fuhren wir zum zoroastrischen Feuertempel, den Anhänger Zarathustras aus dem indischen Mumbay im Jahre 1940 ihren iranischen Glaubensbrüdern gestiftet hatten. Im Inneren des Tempels brennt die ewige Flamme, das Symbol für die Anwesenheit Gottes. Feuer, Wasser, Luft und Erde gelten den Zoroastriern als heilig. Anschließend besuchten wir ein zweites zoroastrisches Heiligtum in Yazd, die Türme des Schweigens. Da die Erde den Anhängern Zarathustras heilig ist, durften auch ihre Verstorbenen nicht mit ihr in Berührung kommen. Die Verstorbenen wurden nach der rituellen Waschung in die Türme des Schweigens gebracht und dort den Geiern überlassen.
Von Yazd aus fuhren wir auf der Autobahn in Richtung Kerman und hielten um die Mittagszeit in der Karawanserei Zen Aldin an. Diese wurde von einem reichen Exil-Iraner zu einem Hotel umgebaut. Wir nutzten unseren Aufenthalt für ein Picknick inmitten dieses abenteuerlichen Ambientes und besichtigten danach die Hotelzimmer. Von der Dachplattform der Karawanserei bot sich uns ein weiter Blick über die Wüste. Nach unserem Aufenthalt in der Karawanserei sahen wir entlang der Autobahn noch viele weitere, jeweils eine Kamel-Tagestour voneinander entfernt. Am Abend kamen wir in unserem Hotel Tourist Inn in Kerman an und trafen wir uns nach dem Abendessen noch einmal für einen gemeinsamen Spaziergang.

8.Tag: Samstag, der 07.04.12; Mahan– Kerman

Am Morgen fuhren wir von Kerman aus zur ca. 30 km entfernten Stadt Mahan. Hier steht das Mausoleum Aramgah-e Shah Nematollah Vali, die Grabanlage eines Sufi-Meisters. Im Inneren der Anlage befindet sich die Meditationszelle, in die sich der Sufi-Meister mehrmals im Jahr für 40 Tage zur Meditation und Askese zurückzog. Die Kuppel des Mausoleums und die beiden Minarette sind mit einem blau-grünen Mosaik-Fliesendekor bedeckt. Man kann den Dachbereich des Mausoleums betreten und somit aus nächster Nähe diese fantastische Farbgebung im Bild festhalten.
Nach der Innen- und Außenbesichtigung des Mausoleums fuhren wir zum Bagh-e- Shahzadeh (Prinzengarten). Die Anlage wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet. Sie steigt stufenartig in Form von mehreren aufeinanderfolgendenWasserbecken zum Hauptbau hin an, hinter dem das Panorama der Berge hervortritt. In der Anlage des Prinzengartens hielt sich die Königsfamilie der Qajaren auf, wenn sie Kerman besuchte oder auf der Durchreise an den Persischen Golf war. Wir haben das auch getan, zumindest für eine kurze Teepause, nach unserer Besichtigung. Vom Prinzengarten aus fuhren wir wieder in die Innenstadt von Mahan zurück und kehrten im Hotel Tourist Inn zum Mittagessen ein.
Am Nachmittag fuhren wir gemeinsam zum Vakil-Basar in Kerman und besuchten ein Hamam-Bad aus der Zeit Ganj Ali Khans (um 1606). Obwohl die Anlage heute ein Museum ist, kann man sich durch die Wachsfiguren ein anschauliches Bild vom Ablauf des Bade- und Pflegevorgangs machen. Nach dem Besuch des Hamam kauften wir im Basar Honigmelonen und Gewürze und tranken Tee in einem Teehaus. Anschließend fuhren wir wieder zum Hotel zurück, um unsere Einkäufe abzulegen. Unser Abendessen nahmen wir im Hotel Akhavan, einem privat geführten, originellen Hotel mit guter Küche ein.

9.Tag: Sonntag, der 08.04.12; Kerman– Shiraz

Am heutigen Tag stand eine lange Busetappe auf dem Programm. Unser Ziel war Shiraz. Von Kerman aus fuhren wir durch ein Pistazien-Anbaugebiet über Sirjan in Richtung Westen. Unterwegs machten wir eine längere Pause für unser Picknick. Am Salzsee Daryackeh ye Bakhtegan stiegen wir aus dem Bus und liefen zum Ufer. Zumindest meinten wir vom Bus aus eines zu erkennen. Am Rand des Salzsees angekommen stellten wir fest, dass der gesamte See ausgetrocknet war. Der salzige Boden gab unter unseren Tritten nach und brach wenige Zentimeter ein.
Vom Salzsee aus fuhren wir zu einer sassanidischen Palastanlage bei Sarvistan aus der Regierungszeit von Bahram V. (ca. 430 n.Chr.) und von dort, vorbei an einem weiteren wasserführenden Salzsee nach Shiraz. Nach dem Bezug unserer Zimmer im Hotel Parseh und dem folgenden Abendessen, trafen wir uns zu einem kleinen gemeinsamen Spaziergang durch Shiraz. Leider konnten nicht alle Gäste daran teilnehmen, denn mittlerweile hatte eine Krippewelle unsere Reisegruppe erfasst.

10.Tag: Montag, der 09.04.12; Shiraz

Nach dem Frühstück spazierten wir gemeinsam zur nahegelegenen Post um Briefmarken zu kaufen und um Briefe abzugeben. Unser Fahrer Akbar holte uns anschließend von dort ab und wir fuhren zum Botanischen Garten (Eram-Garten). Die Parkanlage ist eine Augenweide und nach den vielen Tagen in der Wüste eine Erholung für die pflanzengewöhnte Seele. Im Inneren der Gartenanlage steht hinter einem Wasserbecken ein märchenhafter Palast. Kunststudentinnen saßen davor und versuchten, die Schönheit des Originals auf das Papier zu übertragen. Nach dem Besuch des Botanischen Gartens fuhren wir ins Zentrum zurück und spazierten zum Basar. Hier besuchten wir die Madrese Khan, eine der berühmtesten theologischen Hochschulen von Shiraz.
Es stand auch noch eine weitere Gartenbesichtigung auf dem Programm, die Besichtigung des Naranjestan-Gartens. Übersetzt aus dem Persischen heißt das soviel wie „Garten der Orangenbäume“. Die Gartenanlage diente seit ihrer Fertigstellung Ende des 19. Jh. als Verwaltungssitz. Nach dem Mittagessen im Basar fuhren wir am Nachmittag zu den Grabstätten der beiden Dichter Saadi und Hafis. Das Saadi-Mausoleum wurde in den 50er Jahren inmitten einer Gartenanlage errichtet. Saadi war ein in Bagdad ausgebildeter Gelehrter, der lange Auslandsreisen unternahm. Er starb 1292 in Shiraz und hinterließ Werke wie „Bustan“ „Der Fruchtgarten“ oder „Golestan“ „Der Rosengarten“.
Nach dem Besuch des Mausoleums probierten wir den Geschmack von Safran-Eis und fuhren anschließend zum Koran-Tor. Das Tor enthält im mittleren Bogen einen Koran, der die Reisenden in Richtung Persepolis und Isfahan segnen soll. Danach brachte uns der Bus zum Mausoleum des Dichters Hafis. Vor dem Eingang stand ein Mann mit einem Bauchladen und einem Wellensittich. Der Wellensittich zog aus dem Bauchladen kleine Zettelchen, auf dem Weissagungen auf arabisch standen und die gegen kleines Entgelt zum Verkauf angeboten wurden. Auch die Grabanlage von Hafis liegt inmitten eines grünen Gartens. Unter einer auf acht Säulen ruhenden Kuppel liegt der Alabastergrabstein des 1389 verstorbenen Dichters. Hafis besang die Liebe und den Wein, seit der Gründung der Islamischen Republik Iran im Jahre 1979 ist aber jeglicher Alkoholgenuss im Land verboten.
Heute ist das Grabmal von Hafis auch ein Ort für Verliebte, denn viele Iraner besuchen während ihrer Hochzeitsreise das Grab von Hafis und lesen Gedichte von ihm vor. Vom Hafiz- Mausoleum fuhren wir zum Imamzadeh Ale ebne Hamze- Mausoleum. Noch beeindruckender als in Qazvin wirken hier die Spiegelmosaike an den Seitenwänden und an der Decke. Frauen werden am Eingang für den Besuch Chadore (Umhänge) zur Verfügung gestellt. Letzten Endes legten wir auf der Rückfahrt in die Innenstadt einen Fotostopp am Shah Cheragh-Heiligtum ein. Das Heiligtum ist seit einiger Zeit für Nicht-Muslime nicht mehr zu besichtigen und enthält den drittheiligsten Schrein der Schiiten im Iran. Am Ende des Tages aßen wir auf der Wiese vor der Zitadelle Karim Khan unsere Honigmelonen und gingen anschließend die wenigen Schritte zu unserem Hotel und zum Abendessen.

11.Tag: Dienstag, der 10.04.12; Shiraz– Persepolis– Pasargadae– Isfahan

An diesem Tag erwartete uns der Höhepunkt der Reise, die Besichtigung von Persepolis. Vor dem Hotel in Shiraz begrüßte uns Mohammed, unser Reiseleiter für die Besichtigungen in Persepolis und der Grabanlage von Naqsh-e Rostam. Persepolis, die Repräsentationshauptstadt des achämenidisch-persischen Weltreichs, wurde von Darius I. um 518 v.Chr. gegründet und existierte bis zu ihrer Zerstörung durch das griechische Heer Alexanders des Großen im Jahre 331 v.Chr.. Persepolis diente vor allem auch der Ausrichtung der Neujahrsfeierlichkeiten, zu denen jedes Jahr Ende März (Jahresbeginn im persischen Sonnenkalender) Gesandtschaften aus allen Völkern des Reiches eintrafen und ihre Geschenke überreichten. Im Gelände befinden sich der Apadana-Audienzpalast, das Schatzhaus sowie die Paläste von Darius und Xerxes. Ein Blick vom Felsengrab Artaxerxes II. verdeutlichte uns die riesigen Ausmaße der Terrassenanlage von Persepolis.
Nach der Besichtigung fuhren wir in die nahe gelegene Nekropole Naqsh-e Rostam. Die Felsgräber sind kreuzförmig und in der Mitte mit einem Eingang zur Grabkammer versehen. Das einzige bisher eindeutig identifizierte Grab ist das Grab von Darius I., was eine Inschrift belegt. Mohammed, unseren Führer durch Persepolis und Naqsh-e Rostam verabschiedeten wir nach dem Mittagessen. Den Abschluss des Besichtigungsprogramms bildete Pasargadae. An diesem historisch bedeutenden Ort wurden im Jahre 550 v.Chr. die Meder von den Persern besiegt. Nach seinem Sieg begründete Kyros II. hier die erste achämenidisch-persische Königsresidenz. Von den ehemaligen Palastanlagen ist leider nicht mehr viel erhalten. Im Jahre 539 v.Chr. hatte Kyros II. Babylon kampflos eingenommen.
Nach der Zwangsumsiedlung der Juden durch Nebukadnezar II. nach Babylon am Anfang des 6.Jh. v.Chr. entließ Kyros II. nach der Einnahme der Stadt die Juden aus der Gefangenschaft und finanzierte den Wiederaufbau des zerstörten Tempels von König Salomon in Jerusalem. Das Grabmal von Kyros II. fand bereits Alexander der Große, ein Verehrer von Kyros II., Ende des 4.Jh. v.Chr. aufgebrochen und ausgeraubt vor. Das schlichte Grab des „Königs aller Länder“ steht auf einem sechsstufigen pyramidenförmigen Unterbau und wird von einem Mitarbeiter der Denkmalschutzbehörde bewacht. Von Pasargadae aus hatten wir noch eine etwa 4,5 stündige Autobahnfahrt bis Isfahan vor uns, wo wir gegen 20.20 Uhr im Hotel Aseman eincheckten. Unser Abendessen, an dem aufgrund der grassierenden Grippe nicht alle unserer Gäste teilnehmen konnten, nahmen wir im Drehrestaurant in der 11. Etage ein. Es war ein atemberaubender Blick auf das nächtliche Häusermeer. Das Restaurant drehte sich so langsam, dass wir genau eine Stunde später, gesättigt und verköstigt, wieder an unserer Ausgangsposition ankamen.

12.Tag: Mittwoch, der 11.04.12; Isfahan

Isfahan war unter den Herrschern der Seldschuken und Safawiden Residenz- und Hauptstadt. Die Stadt hat ein sehr anziehendes Stadtbild, sie ist sehr sauber und es gibt viele Grünanlagen. Unsere erste Besichtigung führte uns zum 40-Säulen-Palast (Chehel-Sotun-Palast), einer großen Gartenanlage mit einem langgezogenen Wasserbecken, an dessen Ende sich ein gewaltiger Palast erhebt. Dessen Dach wird von zwanzig Säulen aus Zedernholz gestützt. Die Verdopplung der Säulen durch die Spiegelung im Wasserbecken gab dem Palast seinen Namen (40-Säulen-Palast). Der safawidische Shah Abbas I. ließ ihn im Jahre 1647 erbauen. Im Inneren des Palastes sind die Wände mit Gemälden von politischen Ereignissen des 16.-18. Jahrhunderts geschmückt.
Vom 40-Säulen-Palast aus spazierten wir zum Maydan-e Naqsh-e Jahan-Platz bzw. auch Imam-Platz, dem Abbild der Welt. Er zählt sicherlich zu den schönsten der Welt. An den Platz grenzend stehen zwei Moscheen, die Lotfullah-Moschee (Privatmoschee der safawidischen Königsfamilien) und die Imam-Moschee, welche wir beide besichtigten. Interessant war der Besuch einer Tischdecken-Druckerei, in der die Muster per Hand auf die Baumwolle gestempelt werden. Am Nachmittag kehrten wir noch einmal an den Imam-Platz im Zentrum Isfahans zum Besuch des Ali-Qapu-Palastes zurück. Von einer gewaltigen Veranda im 3. Stock kann man den gesamten Imam-Platz fantastisch überschauen. Leider stand uns aufgrund von Bauarbeiten nicht die gesamte Fläche zur Verfügung, aber selbst vom zugänglichen Teil gelangen uns einmalige Fotoaufnahmen.
Wir konnten uns leicht in die Lage versetzen, wie das Königshaus von hier oben aus die Polo-Spiele unten auf dem großen Platz verfolgen konnte. Nach der Besichtigung des Ali-Qupu-Palastes, welcher übersetzt passend „Hohe Pforte“ heißt, fuhren wir zum Hotel Abbazi, einer ehemaligen Karawanserei, welche zu einem märchenhaften Nobelhotel ausgebaut wurde. Im Inneren des Hofes fanden wir ein Platz, um die zauberhafte Atmosphäre bei Süssigkeiten und Tee zu genießen. Zum Abendesse fuhren wir in ein Restaurant. Es gab ein vorzüglich schmeckendes gekochtes Hähnchen mit Reis und Granatapfel-Wallnuss-Soße. Danach stand der Besuch einer Zurhane an. Die Zurkhane ist ein Haus für traditionellen Kampfsport und diente bereits in vorislamischer Zeit zur Körperertüchtigung der Krieger.
Beim Betreten der Sporthalle blieb uns fast die Luft weg. Es roch streng nach Schweiß, obwohl noch kein Sportler zu sehen war. Dann setzte sich der Vorsänger auf einen erhöhten Stuhl, die Sportler stiegen in das vertiefte Rund und in gleichmäßigem Rhythmus begann der Vorsänger zu trommeln und singen. Die Sportler erwärmten sich mit großen hölzernen Keulen und fielen dann in den Liegestütz, um weitere Übungen zu absolvieren. Die nächste Übung war das schnelle Drehen im Kreis um die eigene Achse. Einige kamen beim Anhalten aus dem Gleichgewicht, andere standen wie eine Eins. Wir hatten genug gesehen, bedankten und verabschiedeten uns und atmeten endlich wieder im Freien frische Luft.

13.Tag: Donnerstag, der 12.04.12; Isfahan

An unserem zweiten Tag in Isfahan besuchten wir zuerst die alte Freitagsmoschee, deren Ursprünge bis ins 8.Jh. zurückreichen. Der Besuch dieser Moschee ist wie eine Reise durch die persische Architektur- und Kunstgeschichte, da jede Epoche ihre Spuren hinterlassen hat. Von der alten Jame-Moschee (Freitagsmoschee) fuhren wir ins Armenier-Viertel in Isfahans Neustadt. Shah Abbas I. siedelte Anfang des 17. Jh. Armenier an, da er ihre Fertigkeiten als gute Handwerker und Künstler schätzte. Für die Ausübung ihres christlichen Glaubens räumte er ihnen weitgehende Privilegien ein. So war es den Armeniern möglich, im Jahre 1663 die Vank-Kathedrale fertigzustellen. Sie ist bis heute die größte und bedeutendste Kirche in Djolfa, dem armenischen Viertel Isfahans.
Im Inneren der Erlöser-Kirche, wie sie auch heißt, schockierten uns die Gemälde von der Kreuzigung Christi, von den Qualen der Hölle und vom Jüngsten Gericht aufgrund der dargestellten Gewalt und Grausamkeit. Von außen ist die Vank-Kathedrale nicht als solche zu erkennen. Ihr Kuppelbau mit persisch-byzantinischen Stilelementen hat sich der Architektur der Moscheen weitgehend angepasst. Interessant ist das dem Komplex angeschlossene Museum, welches die Geschichte der armenischen Christen bis hin zu ihrer Verfolgung im ersten Weltkrieg durch die Türken veranschaulicht. Anschließend fuhren wir zur 33-Bogen-Brücke und zum Wahrzeichen Isfahans, der Kahju-Brücke. Die Brücke hat Schleusen und besitzt dadurch auch die Funktion eines Dammes.
Bei unserem Spaziergang über die Brücke wurden wir Zeuge, wie ein älterer Herr Werke des Dichters Hafis sang. Der Beifall der Zuhörer war ihm gewiss. Von der Kahju-Brücke fuhren wir zurück zum Hotel, checkten nach einer kleinen Mittagspause aus und fuhren zum Mittagessen ins Restaurant des Isfahan Traditionel Hotels. Hier wurde uns das beste Essen der gesamten Reise in einem kühlen Innenhof vorgesetzt. Anschließend besichtigten wir die romantischen Zimmer, die ebenfalls um einen kleinen Innenhof gruppiert waren. Nach dem Essen fuhren wir zu einem Teppichladen, in dem uns Teppiche aus Isfahan und Naìn sowie weiteren Städten vorgestellt und zum Verkauf angeboten wurden. Unser Fahrer Akbar war zu dieser Zeit bereits mit unserem Gepäck in Richtung Teheran unterwegs.
Am Nachmittag besuchten wir noch einmal den zentral gelegenen Imam-Platz und hatten Zeit für individuelle Einkäufe und Besichtigungen. Der Basar, welcher in Gewölbegängen die angrenzenden Häuser des Platzes umschließt, scheint unendlich zu sein. Noch immer klingt das Schlagen der Kupfer- und Blechschmiede in meinen Ohren und der Geruch der Gewürzläden begleitete uns noch einige Schritte bei unserem Bummel. Gegen 19.20 Uhr spazierten wir dann gemeinsam zu einem von uns heiß begehrten Briefmarkenladen (Sammlermarken) und von dort fuhren wir mit einem für den Transfer angemieteten Kleinbus zum Isfahaner Flughafen. Nach zwei Sicherheitskontrollen flogen wir zusammen mit der Teheraner Fussballmannschaft (1:1 gegen Isfahan) mit der Iran Air nach Teheran. Der Flug entsprach internationalem Standard und es gab während des 45 minütigen Fluges für jeden Fluggast eine Essen- und Getränkebox. Am Flughafen in Teheran war unsere Freude groß, als uns Akbar mit Bus erwartete und wir in wenigen Minuten unsere Zimmer im Hotel Laleh beziehen konnten.

14.Tag: Freitag, der 13.04.12; Teheran

Am letzten Tag unserer Reise holten wir den Besuch des Nationalmuseums nach. Es ist beeindruckend zu erfahren, dass der Beginn der ersten frühgeschichtlichen Zivilisationen im Iran bis zu 5200 Jahre zurückreicht. Viele Funde, die auf iranischem Territorium entdeckt wurden, findet man heute allerdings in anderen Ländern ausgestellt, so z.B. im Louvre in Paris. Auch die Gesetzessäule von Hammurabi aus Babylon ist ein Abguss des Originals aus dem Louvre. Nach der sehr informativen Besichtigung des Nationalmuseums fuhren wir zum Golestan-Palast. Diese große Garten- und Palastanlage wird mittlerweile von modernen Gebäuden der 70er und 80er Jahre eingeschlossen. Der Baubeginn der Palastanlage geht auf die Zeit Shah Abbas I. (1588-1629) zurück.
Spätere Herrscher erweiterten die Anlage. Die letzten Krönungen der Pahlavi-Shahs fanden hier 1925 und 1967 statt. Besonders eindrucksvoll waren für uns der Marmorthron und die Residenz der qajarischen Könige im Empfangspalast (Emarat-e Salam). Vom Golestan-Palast aus fuhren wir in den Norden Teherans zur Saadabad-Palastanlage. Zuvor stärkten wir uns in einer sehr empfehlenswerten Pizzaria. Die Saadabad-Palastanlage besteht aus einem großflächigem Park, in dem sich mehrere Paläste befinden. Hier residierten die beiden letzten Shahs während der Sommermonate. Wir besichtigten zunächst den weißen Palast, vor dem ein Paar riesige Bronzestiefel, Überreste der überlebensgroßen Statue Reza Shahs, stehen.
Nach der Besichtigung der prunkvollen Innenräume spazierte der größte Teil unserer Gruppe zum etwas höher liegenden grünen Palast. Auch in diesem Palast sind Möbel und Einrichtungsgegenstände aus der Zeit der Pahlavi-Shahs erhalten geblieben. Nach der Besichtigung der Saadabad-Palastanlage fuhren wir zum Teheraner Teppichmuseum und anschließend zum Abschieds-Abendessen. Zurück in unserem Hotel blieb uns bis zu unserer Abholung um Mitternacht noch etwas Zeit zum Schlafen.

15.Tag: Samstag, der 14.04.12; Rückflug

Kurz nach Mitternacht fuhren wir von unserem Hotel zum Flughafen Ayatollah Khomeini. Nach den obligatorischen Sicherheitskontrollen und dem Ausreisestempel im Pass flogen wir mit leichter Verspätung nach Frankfurt am Main ab. Während des Fluges servierten uns die Stewardessen Getränke, einen Snack sowie gegen Ende des Fluges ein umfangreiches Frühstück. Wir landeten in Frankfurt/M. pünktlich um 06.00 Uhr MEZ. Der Weiterflug nach Dresden erfolgte reibungslos und auch die Transferfahrzeuge in Dresden standen zur Abholung unserer Gäste pünktlich bereit.
Eine kurze Zusammenfassung:
Es war eine sehr informative und im positiven Sinne aufregende Reise, bei der viele Vorurteile widerlegt werden konnten. Persien war ein Weltreich und eine der führenden Hochkulturen vor und nach dem Beginn unserer Zeitrechnung. Zeugnisse der Architektur, Wissenschaft und Dichtung aus dieser und der nachfolgenden islamischen Zeit sind bis heute erhalten und sichtbar. Während unserer Reise haben wir uns jederzeit sicher gefühlt. Die Iraner waren sehr aufgeschlossen und gastfreundlich. Es gab keinerlei Engpässe in der Lebensmittel- ,Strom- oder Wasserversorgung. Es wird überall viel gebaut, insbesondere neue Autobahnen und Metronetze.
Wenn man sich an die Gegebenheiten des Gastlandes hält, z.B. Kopftuchzwang für Frauen oder das Alkoholverbot, gelangt man zu einmaligen und unvergesslichen Reiseerlebnissen.
Ich bedanke mich bei allen Reiseteilnehmern für die Pünktlichkeit und den guten Zusammenhalt der Reisegruppe, was entscheidend zum Gelingen der Reise beigetragen hat.

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