Reisebericht: Singlereise Island – Reykjavik und der Südwesten

18.04. – 22.04.2011, 5 Tage Kurzreise nach Island für Singles und Alleinreisende: Reykjavik, Gullfoss, Geysir und Vulkane


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Bei unserer Schnupperreise nach Island erlebten wir die Hauptstadt Reykjavik und die Naturschönheiten der Südküste mit den Wasserfällen Gullfoss und Skogarfoss, dem seit 2010 berühmtesten Vulkan Ejafallajökull und einem Besuch der Blauen Lagune ...
Bei unserer Schnupperreise nach Island erlebten wir die Hauptstadt Reykjavik und die Naturschönheiten der Südküste mit den Wasserfällen Gullfoss und Skogarfoss, dem seit 2010 berühmtesten Vulkan Ejafallajökull und einem Besuch der Blauen Lagune ...

Ein Reisebericht von
Kristin Weigel
Kristin Weigel

Montag, 18.04.2011: Flug von Berlin nach Keflavik – Fahrt nach Reykjavik

Da alle Flüge der isländischen Fluggesellschaften abends starten, ging auch unsere Reise erst am späten Nachmittag los. Per Haustür-Transfer gelangten wir zum Flughafen Berlin-Schönefeld. Hier traf sich die ganze Reisegruppe aus 31 Singles und Alleinreisenden um 21.15 Uhr und checkten beim Schalter der Iceland Express in der ersten Etage des Flughafens ein. Wie üblich darf man 20 kg Gepäck dabei haben und es gab keine Probleme beim Einchecken.
Im Restaurant Marché spendierte Eberhardt TRAVEL allen Gästen ein riesiges belegtes Baguette und ein Getränk. So waren wir gestärkt für den Flug und die Anreise. Im Flugzeug der Iceland Express gab es  Getränke und Snacks nur gegen Bezahlung. Die Preise sind aber recht moderat: 2 € für ein alkoholfreies Kaltgetränk und 2,50 € für einen Kaffee. Unser Flug startete 23.10 Uhr. Nach etwa 3,5 Stunden Flugzeit landeten wir sicher in Keflavik. Die Zeitverschiebung beträgt zur Sommerzeit minus zwei Stunden.
Der internationale Flughafen Keflavik ist nicht sehr groß und man findet sich gut zurecht. Wir folgten einfach den Koffer-Symbolen und erreichten das Gepäckband. Da alkoholische Getränke in Island fast doppelt so teuer sind wie hier im Duty Free Shop, kaufte ich hier gleich zwei Flaschen des isländischen Schnapses „Brennivin“, den wir am vorletzten Reisetag bei unserem kleinen isländischen Picknick verkosten sollten. Dann kamen auch schon unsere Koffer und wir begrüßten am Ausgang unseren isländischen Reiseleiter, der uns in dieser Nacht zum Hotel in Reykjavik begleitete.
Die Fahrt vom Flughafen bis nach Reykjavik dauerte etwa 45 Minuten. Wir kamen gegen 2.00 Uhr in unserem 4-Sterne-Hotel „Loftleidir“ an. Als kleine Überraschung bekamen wir heißen Kakao und leckere Häppchen mit Shrimps und Roast Beef in der Lobby des Hotels serviert. So musste keiner hungrig ins Bett gehen. Das Einchecken im Hotel lief zügig und problemlos ab, so konnten alle geschafft aber glücklich ins Bett fallen.
Die Zimmer sind einfach und modern ausgestattet, ohne viel Schnickschnack. Es gibt einen Fernseher (ein deutscher Sender - ZDF), Telefon, Bad mit Dusche, Fön, Duschgel, einen Kühlschrank und Wasserkocher und sogar ein Bügeleisen. Das Hotel liegt am nationalen Flughafen. Man hört aber keinen Lärm. Einige Teile des Hotels werden gerade renoviert. Die Arbeiten finden nur zwischen 10.00 und 17.00 Uhr statt. Da wir sowieso den ganzen Tag unterwegs sind und abends alles ruhig ist, fühlten wir uns nicht gestört.

Dienstag, 19.04.2011: Stadtrundfahrt in Reykjavik – Besuch der Blauen Lagune

Da wir erst nachts angekommen waren, ging es an diesem Tag etwas später als üblich, um 10.00 Uhr mit unserem Reiseprogramm los. Vorher frühstückten wir ausgiebig im Hotel. Das Frühstück vom Buffet bietet alles, was man am Morgen so braucht: Brot und Brötchen, Müsli, Wurst, Käse, Obst, Rührei und einige englische Spezialitäten wie Bohnen, Kartoffeln und Bratwürstchen. Kaffee, Tee und Saft sind natürlich ebenfalls inklusive.
Dann geht es los mit dem heutigen Tagesprogramm. Unsere örtliche Reiseleiterin Rosa ist gebürtige Isländerin, hat aber deutschsprachige Vorfahren und einen deutschen Mann. Sie spricht perfekt Deutsch und wird uns die ganze Reise über von Island begeistern.
Bei einer Stadtrundfahrt durch Reykjavik lernen wir die Sehenswürdigkeiten der eher kleinen europäischen Hauptstadt kennen. Reykjaviks Zentrum ist nicht viel größer als eine Kleinstadt in Deutschland. Die Randgebiete und Vororte einbezogen leben in Reykjavik etwa 118.000 Menschen von insgesamt 300.000 Einwohnern in ganz Island. Wir sehen den beliebtesten Badestrand der Stadt, das Rathaus am See Tjörnin, den Hafen und das kleine Stadtzentrum mit kleinen Geschäften, Gaststätten und Cafés. Zum Geld tauschen legen wir auch einen Stopp an der Bank ein. Hier kann man mit EC- oder Kreditkarte Isländische Kronen am Automaten abheben oder am Schalter Euro gegen Kronen tauschen. Man bekommt etwa 160 Kronen für einen Euro. Ich empfehle 5.000 bis 10.000 Isländische Kronen zu holen. Das kommt natürlich darauf an, wie viele  Souvenirs man kaufen will. Grundsätzlich kann man in Island jeden kleinen Einkauf und in Restaurants auch mit Kreditkarte bezahlen.
Wir besuchen die Hallgrimskirche, ein Wahrzeichen Reykjaviks. Die Außenfassade stellt die riesigen Basaltsäulen dar, die man an einigen Orten Islands als Naturphänomen findet. Wir sehen uns die Kirche auch von Innen an. Danach erwartet das Nationalmuseum Islands unseren Besuch. Nach einem Umbau erst kürzlich wieder eröffnet, findet man hier in modern gestaltetem Ambiente allerlei Ausstellungsstücke zur Geschichte Islands. Besonders die mit kunstvoller Schnitzarbeit verzierten Tierhörner, ein typisches altes Fischerboot und die nachgebaute Holzhütte mit der historischen Einrichtung finde ich spannend. Man reist sozusagen einmal durch die Geschichte des Landes von den Wikingern bis zu den 1980er Jahren.
Das zweite Wahrzeichen Reykjaviks ist das Perlan, die Perle, ein aus sechs großen Warmwassertanks gebautes Gebäude auf einem kleinen Hügel der Stadt. Es liegt nur etwa 15 Gehminuten von unserem Hotel entfernt und bietet eine schöne Aussicht auf Reykjavik und die die Stadt umgebenden, schneebedeckten Berge.  Im Inneren des Perlan befinden sich ein Selbstbedienungs-Restaurant und ein Drehrestaurant, in dem man gehoben á la carte speisen kann. In der Lobby springt ein künstlicher Geysir alle paar Minuten mit seiner Wasserfontäne nach oben. Leider ist bei uns das Wetter sehr wechselhaft, so dass wir kein besonders gutes Foto machen können von hier oben. Wir bekommen von allem etwas ab - Regen, Schnee, Hagel, Wind und Sonnenschein.
Wir beenden unsere Stadtrundfahrt am Hafen von Reykjavik. Hier legen wir eine Stunde Mittagspause ein. Ich empfehle das kleine Fischrestaurant „Seabaron“, in dem man die angeblich beste Hummersuppe Island bekommt. Das müssen wir probieren! Neben der Hummersuppe kann man sich Spieße mit verschiedenen Fischarten grillen lassen - Kabeljau, Rotbarsch, Shrimps und sogar Walfleisch. Aber Achtung, das dunkelrote Walfleisch wird nie richtig durchgebraten, weil es dann leicht tranig schmeckt. Man muss also medium gebratenes Fleisch mögen! Die Hummersuppe und die Fischspieße schmecken sehr lecker und wir essen in der Wohnzimmer-Atmosphäre im oberen Stock des kleinen, urigen Restaurants. Auch die Einheimischen sind hier zu Gast.
Um 14.00 Uhr wartet unser Bus für den Ausflug zur Blauen Lagune. Fast alle Gäste unserer Gruppe nehmen an dem fakultativen Ausflug teil. Die Blaue Lagune liegt auf der Reykjanes-Halbinsel in der Nähe von Keflavik. Wir fahren also wieder etwa 45 Minuten mit unserem Bus.
In der Eingangshalle der Blauen Lagune bekommt jeder ein Armband, wie es auch in unseren Schwimmbädern üblich ist. Dieses dient auch zum Öffnen und Schließen der Schränke. Vor dem Betreten der Lagune muss man sich gründlich duschen. Duschgel und Shampoo aus dem eigenen Vertrieb „Blue Lagoon“ stehen kostenfrei zur Verfügung. Dann geht es hinein in das 34 bis 39 °C warme Thermalwasser. Es ist herrlich! Über den Köpfen wehen der kalte Wind und mystische Nebelschwaden hinweg, rundherum eine Mondlandschaft aus schwarzer Lava und man schwimmt im milchig hellblauen Wasser - man fühlt sich wie auf einem anderen Stern. Am Rand stehen große Holzkästen mit weißem Kieselerdeschlamm bereit, mit dem man sich eine pflegende Gesichtsmaske auftragen kann. Die Kieselerde wirkt wie ein reinigendes Peeling, die Kieselalgen nähren die Haut und die enthaltenen Mineralien wirken beruhigend und ausgleichend. Besonders bei Neurodermitis und Schuppenflechte soll eine Kur in der Blauen Lagune Wunder wirken.
Chlor oder andere chemische Zusätze sind übrigens nicht im Wasser. Durch die besondere Zusammensetzung des Wassers können sich keine Keime ansiedeln. Außerdem fließt ständig neues Thermalwasser aus dem Geothermalkraftwerk, was die Quelle der Blauen Lagune ist. Direkt im Wasser gibt es eine kleine Bar, an der man sich mit seinem Chip-Armband Getränke oder Eis kaufen kann. Die Bezahlung erfolgt später an der Kasse am Ausgang. Auch die Sauna, das Dampfbad und die Ruheräume kann man jederzeit zur Entspannung nutzen. Sie sind über Treppen im Innenraum oder über Wasserkanäle außen zu erreichen. Eine Cafeteria und ein Restaurant laden ebenfalls zum Verweilen ein. Nach reichlich zwei Stunden Aufenthalt erwartet uns unser Bus und wir fahren zurück nach Reykjavik. Das Abendessen wird uns heute im Hotelrestaurant als 3-Gang-Menü serviert. (Wasser und Kaffee sind inklusive, Softdrinks kosten 600 ISK, ein kleines Bier 800 ISK, ein Glas Wein 1000 ISK)
Da die letzte Nacht sehr kurz war und wir vom Thermalbaden schön entspannt und müde sind, ziehen wir uns gegen 22.00 Uhr auf unsere Hotelzimmer zurück.

Mittwoch, 20.04.2011: Fakultativer Ausflug entlang der Südküste mit Seljalandsfoss, Vulkan Eyafjallajökull, Vik, Skogafoss und Solheimajökull–Gletscher

Nach dem Frühstück im Hotel geht es heute um 8.30 Uhr los zu unserem Ausflug entlang der Südküste. Alle Gäste haben den fakultativen Ausflug dazu gebucht und wir werden an diesem Tag viel erleben. Von Reykjavik fahren wir mit unserem Bus und Reiseleiterin Rosa in Richtung Südosten der Insel. Die Straße führt durch das Tal der heißen Quellen, durch karge, schwarze Lavalandschaft und vorbei an Gebirgsketten mit schneebedeckten Gletschern. Das Wetter ist auch heute wieder sehr wechselhaft mit Temperaturen um die 5 °C - warme und regenfeste Kleidung ist also nötig. Auch festes Schuhwerk ist für diesen Ausflug zu empfehlen, denn wir unternehmen unterwegs immer wieder kleine Spaziergänge. Unseren ersten Stopp legen wir mitten in der Lavawüste an einem nachempfundenen Tierkreis eines deutschen Künstlers ein. Alle Sternzeichen sind hier auf kreisförmig angeordneten Felsblöcken zu sehen.
Erster Höhepunkt des Tages ist der Wasserfall Seljalandsfoss, ein etwa 30 Meter hoher Wasserfall am Rande eines Felsplateaus. Das Besondere ist hier, dass ein kleiner Weg hinter dem Wasserfall entlang führt. Wer gut zu Fuß ist und rutschfestes Schuhwerk hat, sollte die Gelegenheit nutzen, einmal hinter einem Wasserfall zu stehen - ein eindrucksvolles Erlebnis!
Seit 2010 ist Island weltweit bekannt für seinen Vulkan Eyjafjallajökull, der mit seiner Aschewolke den Flugverkehr in Europa wochenlang lahm legte. Ein findiger Bauer, der am Fuße des Vulkans seinen Hof hat, baute hier ganz neu  ein kleines Informationszentrum, in dem er die Geschichte des Ausbruchs mit Fotos und einem 20-minütigen Videofilm zeigt. Für 3 € Eintrittsgeld pro Person sind wir alle dabei und schauen uns den bewegenden Film an. Am Beispiel seiner eigenen Familie zeigt der Bauer den Umgang mit der Naturgewalt und den unerschütterlichen Zusammenhalt der Isländer. Hand in Hand helfen alle mit, den Bauernhof nach dem Ausbruch des Vulkans wieder bewohnbar zu machen. Der Film zeigt einmalige Bilder vom Ausbruch, von der Flut des geschmolzenen Gletschereises und von der Aschewolke, die das Land tagelang verdunkelte.
Wir fahren weiter bis an die Südspitze Islands zum kleinen Küstenort Vik. Hier legen wir eine Mittagspause in dem kleinen Rasthof ein. Im großen Souvenirladen gegenüber kann man typische isländische Wollsachen kaufen - von der Mütze bis zu Pullovern und Strickjacken. Ein echter Island-Pullover kostet umgerechnet ab 100 € aufwärts. Man bekommt an der Kasse ein Formular, mit dem man sich bei der Ausreise am Flughafen Keflavik bis zu 15% der Mehrwertsteuer zurück zahlen lassen kann. Das sollte man unbedingt nutzen bei teuren Souvenirs!
Gleich in der Nähe von Vik fahren wir an den schwarzen Sandstrand und bestaunen die riesigen Basaltsäulen, die hier an der Steilküste zu finden sind. Bekannt als Postkartenmotiv sind auch die Felsnadeln Reynisdrangar, die hier aus dem wellenreichen Meer ragen.
Das Wetter am Nachmittag bessert sich und wir haben längere Zeit Sonnenschein und blauen Himmel. Das müssen wir nutzen! Alle sind dafür, den Gletscher Solheimajökull zu besuchen. Um zum Gletscher zu gelangen, ist allerdings eine 30-minütige Fahrt über eine Schotterstraße zu bewältigen. Die abenteuerliche Anfahrt lohnt sich, denn wir sehen die riesige Gletscherzunge bald direkt vor uns. Zu Fuß gehen wir schließlich bis ganz hinan an die Gletscherkante und können das „ewige Eis“ sogar anfassen - ein weiteres beeindruckendes Naturphänomen Islands.
Zurück über die „Buckelpiste“ fahren wir nur wenige Kilometer weiter bis zum Wasserfall Skogafoss. Immer noch blauer Himmel und Sonnenschein - wir können Traumfotos vom etwa 30 Meter hohen und 20 Meter breiten Wasserfall schießen. Sogar zwei Regenbögen tun sich am Fuße des Wasserfalls auf. An den Klippen kann man brütende Tölpel und Möwen beobachten oder den Fußweg nach oben an die Fallkante erklimmen.
Auf der Rückfahrt nach Reykjavik erzählt uns Rosa einige spannende Geschichten und Sagen Islands und singt uns sogar zwei isländische Volkslieder vor. Sagen, Elfen und Kobolde gehören einfach zur Geschichte Islands - früher und heute. Etwas später als geplant kommen wir gegen 19.45 Uhr wieder an unserem Hotel an. Eigentlich hatte ich vor, heute Abend im Perlan zu essen, was nur etwa 15 Minuten von unserem Hotel entfernt ist. Die Cafeteria schließt aber dort schon um 21 Uhr und im Restaurant kann man als Gruppe nur ein 3-Gang-Menü für alle bestellen und leider nicht á la carte essen. So gehen wir zurück zum Hotel und essen hier Salat, Brot und Suppe vom Buffet. (1650 ISK pro Person, die richtige Küche schließt im Hotel auch schon 21 Uhr! Wir hatten Glück, dass wir noch das Buffet nutzen durften.). Nach einem erlebnisreichen Tag mit vielen neuen Eindrücken von der Natur Islands fallen wir ins Bett.

Donnerstag, 21.04.2011: Ausflug "Goldener Kreis" mit Geysir, Gullfoss und Thingvellir

Gegen 9.00 Uhr geht es heute los auf den berühmten "Goldenen Kreis" Islands. Mit unserem Reisebus fahren wi erneut in Richtung Südosten. Zunächst besichtigen wir den Vulkankrater Kerid, in den man direkt hinein schauen kann und der mit türkisblauem Wasser gefüllt ist. Dann folgt ein Fotostopp am Faxa-Wasserfall, bevor wir weiter zum Ort Geysir fahren.
Hier befinden sich die bekannten großen Geysire Islands. Auf einem kleinen Rundweg spazieren wir entlang der verschiedenen heißen Quellen und Geysire. Vorsicht beim Anfassen des Wassers! Es ist wirklich 90 bis 100 °C heiß und man kann sich die Finger verbrennen .
Am schönsten ist natürlich der Geysir Strokkur, denn er schleudert alle 5-6 Minuten eine riesige Wasserfontäne aus der Erde. Nicht umsonst gilt hier die Bezeichnung "Springquelle"! Wir stehen wie gebannt vor dem Wasserloch und erschrecken bei jedem plötzlichen Ausbruch. Es ist gar nicht so einfach, den Fotoapparat sogleich parat zu haben, um die Fontäne zu erwischen.
Ein Selbstbedienungsrestaurant an den Geysiren bietet die Möglichkeit zu einer Mittagspause. Auch einen Souvenirshop gibt es natürlich.
Nächster Programmpunkt ist der "Goldene Wasserfall" Gullfoss, der zu den größten Wasserfällen im Süden Islands gehört. Über mehrere Kaskaden stürzt das Wasser in eine tiefe Schlucht. Über einen Weg am linken Ufer gelangt man ganz heran an die Wassermassen. Wieder sieht man die beeindruckende Kraft der Elemente - ein tolles Naturschauspiel! Im Restaurant und Souvenirshop wärmen wir uns auf, denn das Wetter spielt heute nicht so mit, wie wir es gern hätten.
Der letzte Punkt des heutigen Tagesausfluges ist Thingvellir. Eine uralte Versammlungsstätte der Isländer und die Stelle, an der sich Europa und Amerika trennen. Jedes Jahr bewegen sich die nordamerikanische und die eurasische Platte hier 2cm auseinander. Es bildet sich ein Graben mit meterhohen Steilwänden. Leider erwischt uns ein kräftiger Regenschauer und wir können uns Thingvellir nicht so gut anschauen. Schnellen Schrittes suchen wir das kleine Informationszentrum oberhalb des Weges auf. Hier wird mit Fotos, Schautafeln und einem Video die Geschichte und Entstehung des Ortes erklärt. Während des Rundgangs bereite ich ein kleines "Isländisches Picknick" für alle vor. Das besteht aus "Brennevin", dem isländischen Kartoffelschnaps mit Kümmelnote, und einer Kostprobe des isländischen Trockenfischs. Alle probieren die typischen Spezialitäten der Insel.
Schließlich kehren wir zurück nach Reykjavik. Wir legen noch einen Fotostopp am Haus ein, in dem sich 1986 Gorbatschow und Reagan trafen. Wer möchte, kann von der Stadt zu Fuß zum Hotel zurück bummeln. Da es sehr windig ist, verzichten die meisten Gäste aber auf diese Möglichkeit.
Das Hotel lädt uns am Abend in das hauseigene Kino ein. Bei einem Sandwich und einem Getränk zur Wahl schauen wir uns den Film "Amazing Iceland" an, der einmalige Aufnahmen der Natur Islands, seiner Menschen und Tiere zeigt. An der Rezeption ist der Fil leider nur in Englisch zu haben und kostet etw 3.500 Kronen.
Das Abendessen genießen wir heute vom Buffet im Hotelrestaurant. Dann heißt es ab auf die Zimmer und Koffer packen, denn morgen ist ja schon unser Abreisetag.

Freitag, 22.04.2011: Ausflug zur Halbinsel Reykjanes – Heimreise

Die letzte war sehr stürmisch, sodass ich schon Bange hatte, dass unsere fakultative Wal-Beobachtung, die für diesen Vormittag geplant war, stattfinden würde. Und es kam wirklich so. Kurz vor Abfahrt zum Hafen bekamen wir vom Schiffsbetreiber die Nachricht, dass das Wetter heute zu schlecht ist, um rauszufahren. Was nun?
Doch unsere Reiseleiterin Rosa hatte schon eine Alternative in petto: einen Ausflug auf die Halbinsel Reykjanes im Südwesten der Insel. Da dort auch der internationale Flughafen Keflavik liegt, nahmen wir gleich unser Gepäck mit in den Bus und verabschiedeten uns gegen 10.00 Uhr vom Hotel "Loftleidir". Die Fahrt führte uns in Richtung Süden. Unterwegs kamen wir an einer Trockenfisch-Anlage vorbei. Das müssen wir uns ansehen! Der Fischgeruch schlägt uns schon beim Aussteigen aus dem Bus entgegen. Hunderte Meter lange Holzständer sind hier voll behangen mit getrockneten Fischköpfen - sehr skurril.
Durch schwarze Lava-Landschaft, vorbei an Hügeln und Seen erreichen wir das Geothermalgebiet Seltun. Hier spazieren wir den Rundweg entlang und bestaunen dampfende, heiße Schwefelquellen und blubbernde Schlammlöcher. Der typische Schwefelgeruch steigt uns in die Nase, aber wir halten tapfer durch und lassen uns von der "Mondlandschaft" begeistern.
Wieder erwarten uns weite Flächen mit erkalteter Lava, auf der meist nur Moose wachsen. Größere Büsche und Bäume gibt es in Island nur selten. Daher haben die Isländer auch immer wieder Probleme aufgrund der Bodenerosion.
Endlich bietet sich uns die Gelegenheit, an einer Koppel zu stoppen, auf der die kuscheligen Island-Pferde weiden. Die zutraulichen Tiere kommen ganz nah an den Zaun, sodass wir sie in Ruhe streicheln und fotografieren können. Das gehört natürlich in jedes Island-Fotoalbum!
Unsere Mittagspause verbringen wir heute noch einmal im Restaurant der Blauen Lagune, die auf unserem Weg zur Küste liegt. Wir freuen uns sehr, denn so können wir noch ein paar Fotos von dem dampfenden, milchig-hellblauen Wasser aufnehmen. Danach legen wir erneut einen Stopp ein am Graben zwischen Amerika und Europa, nun aber an einer anderen Stelle weiter im Süden.
Ganz an der Südwestspitze Islands besuchen wir zum Abschluss die Steilküste, an der viele Wasservögel brüten. Hier lassen wir uns noch einmal die frische Atlantik-Brise um die Nase wehen, bevor es schließlich zum Flughafen von Keflavik geht.
Wir verabschieden uns von Reiseleiterin Rosa und checken am Schalter von Iceland-Express ein. Alles läuft problemlos und wir haben noch genügend Zeit für einen Kaffee, einen Einkaufsbummel im Terminal, zum Geld tauschen oder der Rückzahlung der Mehrwertsteuer für unsere Einkäufe am "Tax Refund"-Schalter. Man kann sich bis zu 15% der gezahlten Steuer zurückzahlen lassen (als Auszahlung in Gutscheinen oder mit Gutschrift auf die Kreditkarte).
Unser Flug startet pünktlich um 16.50 Uhr und wir kommen gegen 22.00 Uhr am Flughafen Berlin-Schönefeld an. Per Haustür-Transfer werden wir bequem nach Hause gebracht. Bis zum nächsten Mal!

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