Reisebericht: Rundreise Island – Insel aus Feuer und Eis

19.09. – 23.09.2011, 5 Tage Kurzreise Reykjavik und der Südwesten Islands mit Goldenem Kreis – Geysir – Gullfoss – Thingvellir Nationalpark – Blaue Lagune


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Reisebericht

1. Tag: Anreise und Blaue Lagune
 
Gegen Mittag holte und der Flughafentransfer von der Haustür ab und brachte uns zum Flughafen Berlin-Schönefeld. Dort traf sich die gesamte Gruppe und ging geschlossen zum Check-in. Unser Start verzögerte sich etwas, trotzdem landeten wir pünktlich in Island. Unser Reiseleiter Egill erwartete und schon am Ausgang. Der Großteil der Gruppe begab sich als erstes zum Bankschalter um Geld zu wechseln. Dann fuhren wir mit unserem örtlichen Reisebus zur blauen Lagune. Unterwegs erzählte uns Egill einiges über Land und Leute auf Island. An der Blauen Lagune angekommen, bereiteten wir uns auf unser erstes Erlebnis vor. Das Baden in der Blauen Lagune hat allen großen Spaß gemacht und war ein besonderer Einstieg in den Island-Aufenthalt. Danach fuhren wir ins Hotel und bezogen unsere Zimmer.
 
 
2. Tag: Reykjavik und Whale Watching

Frühstück gibt es im Hotel Natura von 7-10 Uhr, so dass jeder für sich selber entscheiden konnte, wann man essen geht. Das Essensangebot ist sehr reichlich. Ich denke, dass jeder für sich das Richtige gefunden hat. Um 9.45 wurden wir von unserem örtlichen Reiseleiter abgeholt. Unsere Stadtrundfahrt begann. Wir besuchten den Perlan, „die Perle“ Reykjaviks, ein futuristisches Architekturkunstwerk, das in zwei Heißwassertanks hochtemperiertes Wasser speichert. Vom Aussichtsdeck hat man hier einen wunderbaren Ausblick über Reykjavik und Umgebung hat. Unser nächstes Ziel war die Hallgrimmskirche. Diese auffällige Landmarke kann von überall in der Stadt und aus dem weiteren Umfeld sehen. Die Kirche ist mal etwas ganz anderes gegenüber denen, die man sonst sieht. Die moderne Architektur und eben nicht mit Bildern überladene Innenausstattung ergaben ein stimmiges Bild. Im Inneren der Kirche befindet sich eine enorm große Kirche mit 5275 Pfeifen. Normalerweise hat man hier die Möglichkeit auf eine Aussichtsplattform zu fahren. Da wir hier aber nur einen kurzen Aufenthalt hatten, genossen wir das Bauwerk von unten. Im Anschluss fuhren wir zum Nationalmuseum, einem sehr interessanten isländischen Museum, wo Gegendwart und Vergangenheit aufeinander treffen. Das Museum hat die Aufgabe, die Kenntnisse der kulturellen Erbschaft Islands von der Besiedlung bis hin zur Gegenwart zu vermitteln und macht dies auch auf sehr anschauliche Weise.
Unsere Route führte uns als nächstes zum Hafen Reykjaviks, wo wir an Bord eines Schiffes zur Walbeobachtung gingen. Wir fuhren aufs Meer hinaus, in voller Erwartung. Unsere Tour „Whale Watching“ entwickelte sich leider zum Whale Waiting. Erst kurz bevor wir wieder in Richtung Hafen fahren wollten, rief uns die Walsafari-Führerin ganz aufgeregt ans Deck. Vor uns sprangen Delphine auf und ab. Das Schiff versuchte sie zu verfolgen, so dass wir sie auch eine ganze Weile beobachten konnten. Von Walen leider immer noch keine Spur, aber trotzdem ein schönes Erlebnis.
Wieder am Hafen angekommen, liefen wir zurück zum Hotel und hatten so die Möglichkeit Reykjavik auch auf dem Fußweg kennen zu lernen. Im Hotel wartete ein dreigängiges Menü zum Abendbrot auf uns, was allen sehr gut schmeckte.
 
 
3.Tag: Golden Circle

Der heutige Tag stand ganz unter dem Thema „Goldener Kreis“. Der Gullfoss, Geysir und Thingvellir standen auf dem Programm. Thingvellir ist ein riesiger Nationalpark der von besonderer Bedeutung für die Isländer ist. Thingvellir liegt auf der Vulkan- und Spaltenzone, die sich quer von Südwesten nach Nordosten durch Island zieht. Hier liegt die Grenze zwischen der nordamerikanischen und eurasischen Kontinentalplatte. Beim Fotostop am Hveragerði hatte man einen schönen Ausblick auf das Farmland. Außerdem haben wir uns einen Spaß daraus gemacht uns auf beiden Kontinentalplatten stehend zu fotografieren. In den letzten Jahren 10.000 Jahren ist das Land beidseits der Schlucht von Almannagjá um 70m auseinandergedriftet. Zum Thingvellir gehört auch der Lögberg, wo wir durch die Almannagjá-Schlucht hingelangt sind. Er ist auch bekannt als der Gesetzesfelsen, da hier die Stammesführer neue Gesetze kundtat, indem er gegen den Felsen sprach, so dass der Schall zurück ins Tal getragen wurde, so dass jeder ihn hören konnte.
Islands wohl bekanntestes Geothermalgebiet ist Haukadalur, oder auch das Tal des springenden Wassers. Hier findet man mehrere Quellen, die meist alle unter dem Namen der bekanntesten bekannt sind, Geysir. Der starke Schwefelgeruch sollte uns nicht weiter stören, wir waren viel zu sehr von den einzigartigen Naturgewalten beeindruckt. Die Geysire sind heiße Springquellen in denen sich Grundwasser befindet. Von Zeit zu Zeit stoßen sie explosionsartig Wassersäulen nach oben. Gespannt warteten wir an der Quelle, die offensichtlich am häufigsten spukte, um ein gutes Foto zu erhaschen. In der Nähe hatten wir die Möglichkeit etwas zu essen und zu trinken. Hier bot sich die Gelegenheit das von Egill so angepriesene Nationalgericht, eine Lammsuppe, zu probieren.
Nach der Stärkung ging es weiter zum Gullfoss, einem wunderschönen Wasserfall, der umso schöner wirkte, da die Sonne sich von ihrer besten Seite gezeigt hat und der Gullfoss von Regenbögen geschmückt wurde. Hier sieht man zwei gegeneinander versetzte Fallstufen auf denen die Wassermassen hinunterstürzen. Der Gullfoss wird der Goldene Fall genannt, da er bei bestimmtem Lichteinfall oder in der Abendsonne gold erscheint. Hier könnte man über den Vergleich zu den Niagarafällen streiten. Für mich persönlich war der Gullfoss auf jeden Fall seine Reise wert. Nach diesem Erlebnis war unser nächstes Ziel, der Wasserfall Faxa eine gute Abrundung zum ganzen Tag. Hier standen wir vor einem weit kleineren Wasserfall, jedoch kann man sich die Wasserfälle mit den Regenbögen in der atemberaubenden Natur Islands nicht übersehen. Unser letzter Halt an diesem Tag war der Kerið Krater, ein Explosionskrater wie aus dem Bilderbuch, tief und sehr gleichmäßig geformt, der auch schon als Konzertkulisse diente.
Auf dem Rückweg ließen wir uns von unserem Busfahrer im Zentrum Reykjaviks absetzen, um da noch etwas zu bummeln und im Seabaron, der uns ebenfalls von mehreren Seiten empfohlen wurde, essen zu gehen. Das Bummeln in der Hauptstadt Islands war schneller zu Ende als gedacht, da Reykjavik an sich nicht so eine Großstadt ist, wie wir sie kennen, sondern eher einen kleineren Stadtkern hat. Das Restaurant in dem wir zum Abendbrot waren, hatte ein eher kleines Imbiss-Angebot. Die Meinungen dazu gehen sehr auseinander. Wir nutzen das schöne Wetter um den Weg zum Hotel zu Fuß zurückzulegen.
 
 
4. Tag: Südküste

Am heutigen Tag entdeckten wir die malerische Südküste der Insel, die von weiten Farmländern und prächtigen Wasserfällen geprägt ist. Wir besichtigten den Skógafoss, einen Wasserfall, der das malerische Bild der unbebauten Natur Islands komplett machte. Wir besuchten außerdem das Skógar-Museum, dem Lebenswerk eines Mannes, der immer noch mit Leidenschaft alte Gebrauchsgegenstände und Schriften sammelt. Er lud uns sogar ein mit ihm in der zum Museum gehörige Kapelle zu singen. Er spielte Klavier und stimmt viele uns bekannte Lieder an. Das Museum beeindruckte mit seiner realistischen Veranschaulichung. Es gibt dort auch alte Wohnhäuser und eine Schule. Man bekommt einen kleinen Einblick darin, wie das Leben in früheren Zeiten und sogar och bis in die 40er Jahre gewesen sein musste. Die Menschen lebten sehr beengt, schufen sich jedoch aus einfachen Mitteln sehr hilfreiche und manchmal überlebensnotwendige Gebrauchsgegenstände. Danach fuhren wir nach Vík, dem südlichsten Dorf Islands. Auf der Fahrt mit dem Bus kamen wir vorbei an kleinen Dörfern und Farmländern. Außerdem hatten wir einen schönen Blick auf die Landschaft, die von den schneebedeckten Gletschern geprägt sind. Der aktivste Vulkan ist Hekla, der auch der „Eingang zur Hölle“ genannt wird. Der seit dem letzten Jahr wohl bekannteste Vulkan ist jedoch der Eyjafjallajökull. Vík ist eine Ansiedlung am Meer, hat jedoch keinen Hafen, so dass die Bewohner hier nicht vom Fischfang leben können, sondern mit Handel, Dienstleistungen und Tourismus ihr Einkommen erzielen müssen. Wir fuhren auch zum Vogelstrand, von wo aus man die sagenumwobenen Felsnadeln „Reynisdrangar“ sehen konnte. Man glaubt auf Island, dass diese Felsen versteinerte Trolle sind. Überhaupt enden viele Sagen Islands damit, dass die Hauptfiguren (meist Trolle), versteinert werden.
Da alle die Geschichte um den Vulkanausbruch im Jahr 2010 kennen, besuchten wir auch das Besucherzentrum vom Eyjafjallajökull. Eine Bauernfamilie, die direkt unterhalb des Vulkans ihren Hof hat, hat hier ein kleines Besucherhaus gebaut und stellt die Geschichte des Vulkanausbruchs dar in Fotos, Schautafeln und mit einem Film, der etwa 30 Minuten dauert. Hier wird der Ausbruch 2010 anhand der Familie mit tollen Bildern beschrieben. Der Zusammenhalt der Isländer, die Mentalität und der Willen zum Wiederaufbau ist beeindruckend.
Als letztes besichtigten wir den Seljalandsfoss, einen Wasserfall, den man von allen Seiten anschauen kann, da hinter dem Wasser ein kleiner Pfad lang führt. Besonders schön war, dass die Sonne wieder einen kleinen Regenbogen zauberte. Dann fuhren wir zurück zum Hotel und genossen unser letztes Abendessen auf Island.
 
 
5. Tag: Heimreise

Unser Abreisetag begann sehr früh. Schon um sechs Uhr wurden wir von unserem Busfahrer abgeholt. Von Egill mussten wir uns schon einen Tag vorher verabschieden, er brachte uns heute nicht zum Flughafen. Im Bus hörten wir noch isländische Folkloremusik um unseren Besuch auf dieser einzigartigen Insel abzurunden. Am Nachmittag landeten wir wieder heil in Deutschland und beschlossen, dass diese schönen Tage mal wieder viel zu schnell vorbei gingen.

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