Reisebericht: Italien – Rundreise Rom und Amalfiküste

10.04. – 19.04.2024, 10 Tage Rundreise Orvieto – Rom – Vatikan – Vesuv – Pompeji – Amalfiküste – Neapel


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Der Spruch "Neapel sehen und dann sterben" ist wohl durch einen Zufall entstanden. Nun - ob Neapel so schön ist muss jeder selberbeurteilen.




Jedenfalls werden wir bei dieser Reise nach Rom und der Amalfiküste ein wenig näher kommen. Wir reisen aber nicht wie Goethe mit einer Kutsche sondern mit einem 5-Sterne-Bus von Eberhardt-Travel!
Ein Reisebericht von
Gina Egenolf
Gina Egenolf

10.04.2024 Anreise in den Raum Gardasee

Heute Morgen am Flughafen Dresden versammelt sich fast die Hälfte unserer diesmal kleinen Reisegruppe die nach Rom und an die Amalfi Küste fahren möchte. Wir kommen pünktlich los und auch an den wenigen weiteren Sammelpunkten läuft alles nach Plan. Die letzte Haltestelle bei München erreichen wir sogar eine halbe Stunde früher und da die Gäste auch so früh dort sein können haben wir Zeit gespart.
Leider bleibt das nicht so. Wir passieren die Europabrücke welche mal die höchste Brücke weltweit war. Bei der Pause dort ist es aber ziemlich kalt.
Vor dem Brennerpass gehen die Staus los. Hauptsächlich sind Unfälle an der Strecke dafür verantwortlich. Strecken mit laufendem Verkehr wechseln sich mit Stauphasen ab.
Vor Rovereto stehen wir lange, es gibt kein vor- und zurück. Es ist allerdings etwas wärmer geworden.
Wir fahren durch die Berglandschaft der Alpen und erfahren etwas über die Bedeutung dieser Gebirgskette für Europa und stimmen uns schon ein wenig mit der Geschichte der Alpenpässe auf Italien ein. Wie gefährlich war doch das Reisen der vergangenen Zeit, als es für den Adel und später auch für die Bildungsbürger auf der sog. „Gran Tour“ zum Abschluss einer Ausbildung und auch zum guten Ton gehörte eine Reise nach Italien zu unternehmen. Die Reise mit der Kutsche dauerte lange und auf dem Weg konnte einiges passieren. Auch machten Schmuggler- und Räuberbanden die Gebirgspässe unsicher. Man nahm früher denn auch gerne eine Pistole mit. Gut dass es uns ein wenig besser diesbezüglich geht.
Wir kommen etwas verspätet im Hotel an. Wir bekommen ein üppiges Abendessen bei dem die traditionellen Spaghetti nicht fehlen.
Alle sind müde vom langen Tag und gehen bald zu Bett. Morgen ist auch wieder ein langer Tag und auf den freuen wir uns.


11.04.2024 Stadtführung in Orvieto in der Region Umbrien – Fahrt nach Rom

Heute Morgen sieht der Himmel blau aus, wie es ja auch angekündigt war.
Das Frühstück in diesem freundlichen modernen Hotel lässt keine Wünsche offen. Es ist alles vorhanden was das Herz, oder besser, der Magen begehrt.
Wir starten unseren Tag frohgelaunt und mit neuer Energie. Wir haben heute noch einmal eine längere Fahrt zu bewältigen, die wir aber in Orvieto unterbrechen werden.
Wir fahren in Richtung Süden und streifen die Stadt Verona, welche bekannt ist für die unglückliche Liebe aus der Geschichte von Romeo und Julia, die dort spielte, vor allem aber wegen ihrer Opernfestspiele die alljährlich in der römischen Arena der Stadt stattfinden.
Wir fahren durch die Po-Ebene, die mit ihren ca. 50 000 qkm die einzige wirklich ebene fruchtbare Fläche Italiens ist und deshalb enorme Bedeutung für die Landwirtschaft hat.
Auch bekommen wir am Morgen, an dem noch alle Aufnahmefähig und frisch sind von unserer Reiseleiterin eine kleine Einstimmung und einen Überblick über die historischen Ereignisse Italiens und vor allem eine Vorbereitung auf unseren kommenden Rom-Aufenthalt, bei dem wir ja in die römische Antike eintauchen werden.
Wir erfahren ein wenig über die Geschichte Roms und des römischen Reichs und vom Leben in der Antike.
Am südlichen Rand der Po-Ebene liegt Bologna, die Hauptstadt der Emilia Romagna, welche wir streifen. Auch sie hat eine sehenswerte Altstadt mit noch einigen erhaltenen sog. Geschlechtertürmen, die früher ein Statussymbol der reichen Familien waren.
Schließlich erreichen wir die Toskana mit den grünen Hügeln, Weinbergen und den berühmten Renaissancestädten, wie Florenz, Pisa, Sienna und vielen anderen. Sie waren als Stadtstaaten im Mittelalter und der beginnenden Neuzeit vielfach Konkurrenten. Auch die Toskana ist ein sehr beliebtes Reiseziel für Menschen aus aller Welt, denn hier ist die Wiege der Renaissance, ein Aufbruch, nicht nur in der Kunst.
Wir können im Vorbeifahren einen kurzen Blick auf Montepulciano werfen, welches bekannt für seinen Wein ist.
Dann erreichen wir die Region Umbrien, die immer ein wenig im Schatten der Toskana stand aber auch wunderschöne Orte und bekannte Sehenswürdigkeiten aufweist. Solch ein Ort ist Orvieto wo wir am späten Nachmittag ankommen.
Schließlich ist vor uns die Silhouette von Orvieto zusehen, welches 300 m über dem Meeresspiegel auf einem Tuffsteinplateau liegt. Wir erklimmen den Hügel mit unserem Bus, der dafür eine Sondergenehmigung hat und fahren zu einem Parkplatz in der Altstadt, was ein Privileg ist, da wir dann nicht aufwendig mit der Bahn hinauffahren müssen. Am Parkplatz erwartet uns unsere Stadtführerin Pamela. Mit ihr spazieren wir zu den Überresten eines etruskischen Tempels, welcher von den Gründern der Stadt, den Etruskern, errichtet wurde.
Die Stadt war gut zu verteidigen und hatte Wasser. Deshalb wurde später auch der Pozzo de San Patrizia aus dem Stein gehauen, ein raffiniertes Einbahnstraßensystem für Lasttiere um Wasser vom Brunnen nach oben zu transportieren.
Unser Weg führt uns durch die attraktive Altstadt mit einigen verlockenden Geschäften und Restaurants. Vor einem Keramikgeschäft erklärt uns Pamela die Bedeutung der Keramik in der historischen Zeit und auch noch heute.
Unser eigentliches Ziel ist der Dom von Orvieto der ein gotischen Meisterwerk ist.
Er wurde im 13.Jahrhundert begonnen und wohl mit der Fassade im 14.Jahrhundert beendet. Anlass soll ein sog. „Blutwunder“ gewesen sein, welches die Grundlage für das Fronleichnamsfest war. Pamela schildert anschaulich diese Ereignisse, genau wie die Bedeutung der Details der wunderschönen Fassade des Doms.
Besonders attraktiv ist die Fassade mit sich abwechselnden Gesteinsschichten aus Travertin und Basalt, wie am Dom
Besonders die Fassade mit den verschiedenen Gesteinsschichten wie am Dom von Siena. Wir bewundern im Innenraum die Fresken, welche uns ein anschauliches Bild vom Himmel und der Hölle geben. Luca Signorelli war der Künstler welche sie geschaffen hat. Eine italienische Schulklasse ist mit Ihren Lehrern auf Klassenausflug und deshalb ist es nicht allzu leise in der Kapelle mit den Malereien.
Leider kann der Besuch von uns in Orvieto nur kurz sein. Am Torre del Moro vorbei laufen wir über die Piazza Republica in Richtung Bus zurück. Wir verabschieden uns von Pamela unserer Stadtführerin und fahren mit den vielen Eindrücken von Orvieto weiter in Richtung Rom.
Bis auf ein paar kleineren Stopps wegen des Berufsverkehrs in Rom kommen wir zügig in Richtung Hotel. Es liegt s südlich des Stadtzentrums in einer ruhigen Gegend.
Hier treffen wir in der Rezeption auf die Fluggäste die uns schon erwarten.
Bis zu unserem Abendessen welches wir heute im Hotel einnehmen können wir noch ein wenig entspannen.
Morgen freuen wir uns auf die "Ewige Stadt".


12.04.2024 Fakultative Stadtführung im Antiken Rom

Heute Morgen nach dem Frühstück im Hotel startet unser Rom-Abenteuer. Zuerst aber haben wir einen kleinen Spaziergang zum wichtigsten Verkehrsmittel Roms zurückzulegen, die Metro oder U-Bahn von Rom, die 2 für uns wichtige Linien hat. Auf diesen Linien kann man fast alles was für den normalen Touristen wichtig ist erreichen. Wir bekommen die Fahrkarten die Gina und Jan gestern schon besorgt haben und werden ein gewiesen. Wir können direkt zu unserem Treffpunkt mit Sylvia unserer Rom-Führerin durchfahren. Am Kiosk der sich direkt am Ausgang der Metro befindet treffen wir sie auch wie verabredet. Nach einer kurzen Vorstellung beginnen wir unseren Ausflug in die römische Antike. Wir laufen zum ehemaligen
Pferderennplatz, dem „Circo Massimo“ und schlendern dann auf einen der 7 Hügel Roms, den Avertin-Hügel, zu dem sog. „Schlüsselloch Roms“. Von dem „Giardino degli Aranci“ haben wir einen wunderbaren Blick auf ganz Rom mit dem Vatikanstaat und dem Petersdom aber auch auf die Antiken Monumente welche wir uns heute erlaufen wollen.
Danach spazieren wir zurück und erlaufen das alte römische Forum, den Versammlungsplatz der Antiken Stadt. Hier hat man mehrere Etagen ausgegraben und man kann sich den Prunk und den Reichtum der Stadt gut vorstellen.
Anschließend brauche alle eine kleine Pause und wir werden von Sylvia in eine Straße geführt wo es zahlreiche sehr preiswerte Pizzerien gibt. Dort sind wir von der Qualität der Speisen überrascht, und so wirklich für Rom sehr preisgünstig.
Manche ergänzen das ganze noch mit einem echten italienischen Eis, welches nicht ganz so preiswert verkauft wird. Hier sind wir natürlich auch im Zentrum des römischen Tourismus. Und so folgt jetzt natürlich die Besichtigung des nach dem Petersdom wohl berühmtesten Monuments, des Kolosseum. Es ist das größte Amphitheater der Welt und bot nach heutigen Berechnungen 50 000 Zuschauern Platz. Ein ausgeklügelter Bau der für die Unterhaltung der Bevölkerung Roms bei Gladiatorenkämpfen und anderen Belustigungen erbaut wurde. Mit dieser Besichtigung endet unsere erste Rom-Entdeckung und wir haben Zeit für uns um selbständig Rom zu entdecken.


13.04.2024 Petersdom im Vatikan – Engelsburg – Spanische Treppe – Trevi–Brunnen – Pantheon

Auf den heutigen Tag wurden wir von Sylvia auf die lange Schlange vor dem Petersdom vorbereitet. Wir reisen mit der Metro an, haben ein kleines Stück zu laufen und entdecken die Schlange aus anderen Touristen welche sich schon um den Petersplatz schlingt. Wir stellen uns ans Ende um keine Zeit verstreichen zu lassen. Dort entdeckt uns Sylvia und wir erfahren schon einige Details über den Platz und vom Vatikanstaat. Der Platz der eigentlich aus 2 Teilen besteht wurde im 17.Jahrhundert angelegt und ist ca.35.300 qm groß. Er ist ellipsenförmig und senkt sich zur Mitte hin. Im Zentrum erhebt sich ein Obelisk. Auch Brunnen gehören zum Gesamtkonzept. Die Säulen der Kolonnaden, welche auch die Staatsgrenze bilden, sind vierreihig angeordnet und spenden Schatten, den wir gut gebrauchen können. Schon am Morgen sehr warm. Endlich sind wir an der Sicherheitsschleuse und betreten die wohl berühmteste Kirche der Christenheit mit ihren Kunstschätzen und für Katholiken aller Welt von großer Bedeutung. Es gibt Altäre, Bilder und ein auch für nicht christlich Orientierte eine weltberühmte Arbeit von Michelangelo: die Pieta. Der Künstler schuf die Skulptur als er Mitte Zwanzig war und lässt einen sprachlos.
Es ist auch das einzige von ihm selber signierte Werk.
Nach diesem Besuch spazieren wir vorbei an der Engelsburg, die als Mausoleum für den römischen Kaiser Hadrian erbaut und dann später zur Kastellburg umgebaut wurde. Seit Beginn des 20.Jahrhunderts ist es ein Museum.
Wir gehen über die „Ponte San Angelo“ (Engelsbrücke) in Richtung Piazza Navona, ein barocker Platz mit dem „Vierströme-Brunnen“, der von zahlreichen Palazzi gesäumt wird.
Uns ist jetzt nach einer längeren Mittagspause. Wir folgen der Empfehlung unserer Stadtführerin und essen in einer sehr guten italienischen Pizzeria zu Mittag.
Am Nachmittag führt uns der Spaziergang unter anderem weiter zur berühmten „Fontana di Trevi“ – einige von uns werfen denn auch eine Münze, vielleicht hilf es ja. Wir besichtigen den „Pantheon“, eines der besterhaltenen Bauwerke der römischen Antike. Der Bau der auch als „La Rotonda“ bezeichnet wird wurde später zur Kirche umgeweiht. Am Ende des Nachmittags erreichen wir die Piazza di Spagna. Hier befindet sich die Botschaft Spaniens und die berühmte "Spanische Treppe" welche die Kirche „Santa Trinita die Monti“ mit dem Platz und dem Brunnen von Bernini verbindet. In der Nähe befinden sich sehr teure Boutiquen und Geschäfte für den dickeren Geldbeutel. Die „Säule der Unbefleckten“ wird regelmäßig Am Festtag Mariä Empfängnis vom Papst besucht. Es handelt sich bei der „unbefleckten Empfängnis“ seit Mitte des 19.Jahrhunderts um ein Dogma der Katholischen Kirche.
Hier beenden wir unseren heutigen Rundgang, der sehr abwechslungsreich aber auch anstrengend war. Wir verabschieden uns von Sylvia die uns viele Informationen zu ihrer neuen Heimat gegeben hat.
WIr erholen uns bis zum nächsten Tag, der uns in den Süden zum Vesuv und in die Region von Neapel führen wird.


14.04.2024 Vulkan Vesuv – Pompeji

Heute Morgen verlassen wir Rom um nach Süden zu fahren. Die Sonne lacht wie in den letzten Tagen und wir fahren durch die Landschaft des Latium. Die Fahrt ist kurzweilig und wir werden auf unser Neapel- und Vulkanabenteuer eingestimmt. Über die Historie beider Sizilien (Sizilien und Neapel) ist viel zu erzählen, hat doch der südliche Teil Italiens bis zur eigentlichen Staatsgründung im Jahr1861 eine wechselvolle Geschichte erlebt. Es begegnen uns bekannte Könige aus Spanien und Frankreich, die über beide Sizilien herrschten.
Bald schon im Verlauf des Vormittags kommt der Vesuv in Sicht, der auch als einer der gefährlichsten Vulkane der Welt zählt, obwohl, oder gerade, weil er zurzeit in einer Ruhephase zu sein scheint. Nur unter der Ede ist es gar nicht so ruhig wie man bei den Phlegräischen Feldern, auch am Fuß des Vesuvs gelegen, erkennen kann.
Als der Vulkan im Jahr 79 n.Chr. ausbrach und Pompeji, Herculaneum und weitere Orte im Umkreis unter seinen Lavamassen begrub, endete eine mehrere Jahrhunderte dauernde Ruhephase.
Er sieht friedlich aus. Wir erklimmen die engen Straßen am Vulkan mit unserm Bus bis es nicht mehr weitergeht.
Dann müssen wir uns auf unsere Füße verlassen. Erst ein wenig steiler und dann moderat geht es auf einem verhältnismäßig bequemen Weg nach oben.
Es gibt Stöcke zum Ausleihen und auch verdursten muss man auf dem Weg nach oben nicht. Am Kraterrand blicken wir in den verschütteten Krater des Vulkans. Die Vegetation hier oben ist spärlich und das Vulkangestein weist bei genauerem Hinsehen unterschiedliche Färbung auf.
Nach ca. anderthalb Stunden sind wir wieder am Bus zurück und können auf dem Weg nach Pompeji ein wenig Kräfte sammeln. Wie muss es den Menschen ergangen sein, die vom Ausbruch des Vesuvs bei ihren Alltagsgeschäften überrascht wurden.
In Pompeji erwartet uns schon Cesare, ein echter Süditaliener, der uns mit eigenem Charme die Tragödie Pompejis erzählt und uns bei dem Spaziergang durch die Stadt in das Römische Leben entführt. Kurzweilig und humorvoll beschließen wir den abwechslungsreichen Ausflug in das Herz einer Tragödie unvorstellbaren Ausmaßes.
Am Abend in unserem Hotel genießen wir ein üppiges italienisches 4-Gänge-Menü von einer Kellner-Brigade wie in alten Zeiten serviert. Auch das Hotel verströmt das Flair vergangener Zeiten mit seinem Mobiliar und der Atmosphäre.


15.04.2024 Panoramafahrt auf der "Amalfitana"

Heute Morgen lacht wieder die Sonne. Jan unser Fahrer hat heute seinen freien Tag, den er aber mit uns verbringen möchte und uns auf unsere Rundfahrt mit einem italienischen Bus und Fahrer begleitet.
Wir starten heute etwas später als sonst und werden unsere Reiseleiterin Luciana in einem kleinen Ort am Weg treffen.
Diese Straße hier ist für große Busse gesperrt und es dürfen auch nur örtliche Reiseleiter Erläuterungen machen. Das besondere Problem an der Strecke ist, dass es kaum Parkplätze weder für PKW und schon gar nicht für Busse gibt, denn sie wurde ursprünglich nicht für den Massentourismus gebaut. Auch mit unserem kleinen Bus ist es nicht so einfach die engen Kurven zu nehmen. Haltepunkte gibt es nur wenige. Wir halten zu einem Fotostopp und können die Küste, welche wirklich steil in das Meer hinabfällt, ablichten. Strände gibt es kaum und wenn, dann sind sie verhältnismäßig klein und dunkel, denn der Untergrund ist vulkanischen Ursprungs.
Bei einem kleinen Zitronenverkaufsstand wird uns eine kurze Zeit ein Parkplatz gewährt. Organisation ist alles! Hier gibt es frisch gepressten Saft aus Orangen, Zitronen oder gemischt. Auf einem Felsvorsprung erblicken wir ein Luxushotel. Hier in der Nähe befindet sich auch das Haus von der bekannten italienischen Schauspielerin Sofia Loren und weiterer Prominenz.
Weiter geht es zu einem weiteren Haltepunkt. Wir passieren Positano, ein romantischer Ort, welcher sich an einem Hang von einer Ebene zur nächsten schlängelt. Hier braucht man gut trainierte Beine oder man betrachtet den Ort als Trainingsstrecke. Unten am Meer sehen wir die Kirche „Santa Maria Assunta“ mit einer aus Majolika Kacheln verzierten Kuppel.
Wir fahren weiter entlang der Küste zu der ehemaligen Seerepublik Amalfi. Die Bevölkerung wand sich mangels fehlender anderer Möglichkeiten dem Seehandel zu und sie wurde als erste der sog. Seerepubliken zu einer Drehscheibe im Orienthandel. Von dem ehemaligen Reichtum kündet auch der Dom welcher über mehrere Jahrhunderte gebaut wurde und verschiedene Dekorationselemente aufweist. Wir spazieren durch ein Stadttor der Altstadt und gelangen am Dom vorbei bis zum sog. Krippenbrunnen.
Hier in Amalfi sind die Gassen eng und wir sind nicht alleine. Ein Kreuzfahrtschiff wartet auf Reede und entsprechend lebhaft ist das Getümmel. Nach einer kleinen Einweisung durch Luciana haben wir Zeit um Amalfi individuell zu erkunden und um zu Mittag zu essen.
An dem Hafen von Amalfi steigen wir dann anschließend auf eine kleine Fähre die uns entlang der Küste nach Maiori bring. Das Städtchen hat einen kleinen Fischerei-, und Yachthafen und ist für den Karneval bekannt, der hier ausgiebig mit großen Masken und Umzügen gefeiert wird. Hier treffen wir unseren Bus wieder der uns über Vietri sul Mare, einem Töpferort, wieder in unser Hotel bringt. Wir verabschieden uns von Luciana und genießen die Freizeit, die wir bis zum Abendessen haben. Einige der Gruppe haben auch den Pool unseres Hotels entdeckt.


16.04.2024 Freizeit oder Fakultativer Ausflug nach Neapel

Heute starten wir mit unserem Bus nach Neapel. Der Treffpunkt mit unserem Stadtführer ist ausgemacht. In Neapel stellt Fahren mit einem Reisebus eine Herausforderung dar, zumal es viel Verkehr und kaum Parkplätze gibt. Auch gibt es zu dem System der Einfahrerlaubnis noch einige Unklarheiten. Unser Stadtführer Francesco wartet am Hotel Terminus gegenüber dem Hauptbahnhof auf uns, wo er an einer Bushaltestelle schnell zusteigen kann.
Es stellt sich heraus, dass wir von der Ausstiegsstelle am Platz Karl III. bis zum Dom und der Altstadt noch ein Stück laufen müssen. Francesco erzählt uns beim Gehen ein wenig zur Geschichte Neapels, die wechselvoll war. Wir kommen an einigen Geschäften mit Edeltrödel vorbei. Diese Läden die bei uns aus der Mode gekommen sind finden hier in Neapel noch ihre Käufer. Nicht jeder mag Ikea oder Möbel von der Stange.
Weiter vorbei am Botanischen Garten erreichen wir die Altstadt und den Dom. Hier machen wir eine kleine technische Pause und alle stürzen in die umliegenden Kaffeehäuser, die es hier reichlich gibt.
Vor dem Dom bekommen wir von Gina einen typischen Talisman in Rot geschenkt, wir sie hier von fliegenden Händlern verkauft werden, denn er wirkt nur wenn man ihn geschenkt bekommt. Danach betreten wir den "Duomo de Santa Maria Assunta", den Dom von Neapel.
Hier befindet sich die wohl älteste Taufkapelle der Christenheit aus dem ersten Viertel des 20.Jahrhunderts. Sie ist somit auch der älteste Teil des Doms, der eigentlich im 14. Jahrhundert fertiggestellt und später nochmals restauriert wurde.
Hier, gut bewacht, befinden sich auch die Reliquien des „San Gennaro“. Es handelt sich um sein Blut welches sich dreimal im Jahr an bestimmten Tagen verflüssigen soll. Natürlich geschieht das alles unter den Augen der Gläubigen. Tut es das nicht, so gilt das als böses Omen. Es gibt zahlreiche Beispiele dafür die von Francesco mit Überzeugung vorgetragen werden.
Wir laufen weiter durch die sehr lebendige Altstadt zur sog. „Krippenstrasse“, wo man viele Details einer anständigen Weihnachtskrippe erwerben kann. Im Spätherbst wenn sich Weihnachten nähert muss hier die Hölle los sein. Denn dann kommen die Italiener zum Einkaufen.
Wir besuchen auch die „Basilica di Santa Chiara“, welche die Kirche eines Klarissinnen-Konvents ist und nach der Zerstörung während der Kriege wieder aufgebaut wurde. Hier ist die Grablege der Könige von Neapel und Sizilien und ihrer Familienangehörigen.
Wir spazieren über die „Via Toledo“, einer der wichtigen Einkaufsstraßen Neapels, vorbei am spanischen Viertel, wo viele Restaurants zum Essen einladen.
Schließlich stehen wir vor der Galleria Umberto I, eine prächtige Einkaufspassage. Sie wurde Ende des 19.Jahrhunderts innerhalb von 3 Jahren erbaut und besteht aus sich kreuzenden Armen mit einer großen Glaskuppel in der Mitte. Das älteste noch existierenden Geschäft aus der Gründungszeit ist ein Herrenausstatter.
Gegenüber der Galeria befindet sich das Opernhaus Teatro San Carlo. Es ist das älteste Opernhaus weltweit und war mal eines der angesehensten Opernhäuser, ebenfalls weltweit.
Im Moment gibt es hier viele Baustellen denn in Neapel ist noch einiges zu tun.
Hier endet unser geführter Stadtrundgang und wir verabschieden uns von unserem jungen Stadtführer der uns in der Kürze der Zeit seine Stadt Neapel gezeigt hat. Wir bekommen noch ein paar Tipps für die Mittagspause und alle schwirren hungrig in die Lokale oder noch zu weiteren Besichtigungen wie dem „Castelnuovo“, welches die Residenz mehrerer Könige war und gleich um die Ecke liegt. Auch sind wir nicht weit vom Hafen entfernt.
Inzwischen erfahren wir, dass unser Bus nicht zum verabredeten Abholpunkt kommen kann und wir bekommen noch ein Erlebnis der besonderen Art: eine Fahrt mit dem Taxi mit einem neapolitanischen Taxifahrer: Augen zu und durch!
Nach dem Erlebnis Neapel geht es zurück in unser Hotel und wir können uns ein wenig bei einem kleinen Aperitif erholen.


17.04.2024 Vannulo Büffelfarm – Besichtigungen in Paestum

Heute ist das Wetter mehr als ungemütlich. Dicke Wolken sind am Himmel und als wir in den Bus einsteigen regnet es heftig. Die Wettervorhersage ist auch nicht ganz so gut wie in den vergangenen Tagen.
Aber es soll heute noch aufklaren und wir lassen uns nicht die Laune verderben. In Deutschland ist es viel kälter.
Wir fahren in Richtung Salerno, auch eine wichtige Hafenstadt. Die antike Gründung entwickelte sich im Mittelalter durch die Handelsbeziehungen mit Sizilien und Nordafrika zu einem wichtigen Handelszentrum. Auch gab es hier eine der ersten Ärzteschulen des Mittelalters. Das "Castello di Arechi" hoch über der Stadt zeugt von einer bewegten Vergangenheit.
Wir fahren weiter in das Cilento, eine Region die etwas mehr Ruhe verspricht als die klassischen Ziele Italiens, obwohl der Tourismus auch hier in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat.
Wir fahren in das Gebiet der Wasserbüffel und damit in das Land des echten Büffelmozzarellas.
Unser erster Besuch ist den importierten indischen Wasserbüffeln und ihren Produkten gewidmet.
Nach einem Tank-Stopp kurz vor Paestum treffen wir Angelo unseren Reiseführer für heute und fahren erst einmal zur Büffelfarm „Vanullo“, welche die größte hier ist und nur biologische Produkte wie Käse, Milch und auch Leder
produziert.
Das Gebiet hier war ursprünglich ein Sumpfgebiet wo sich früher auch die Malariamücken wohl fühlten. Tatsächlich wurde die gefährliche Krankheit in Italien erst nach dem 2.Weltkrieg besiegt.
Wir fahren über eine mit Platanen gesäumte Straße die zu den Zeiten der "Gran Tour", also der Reisen der Privilegierten nach Italien, auf Veranlassung des Königshauses angelegt wurde. Auch Goethe hat schon von Paestum berichtet. Die Straße war ein Prestigeobjekt.
Auf der Büffelfarm sehen wir die sehr friedlichen indischen Wasserbüffel schon von weitem. Eine Schweitzer Mitarbeiterin der Farm führt uns durch das Gelände und wir kosten von der leckeren Schokocreme und natürlich den Mozzarella. Wir können zuschauen wie der Mozzarella mit den Händen von kräftigen Männern geteilt wird. Der Käse kann in einer salzigen Flüssigkeit bis zu 4 Tagen ohne Kühlung aufbewahrt werden. Zum Mitnehmen ist das ein wenig zu kompliziert für uns.
Auch das Leder der Büffel wird verwendet, biologisch gegerbt und zu Ledergürteln und Handtaschen verarbeitet.
Wir können sehen wie die Tiere gemolken werden, wenn sie das Bedürfnis dazu haben und wir bekommen auch die Anwendung der Büffelmassagegeräte erklärt, denn nur glückliche Büffeldamen geben gute Milch.
Dann aber müssen wir wieder los, denn hauptsächlich sind wir wegen „Paestum“, der griechischen Stadt „Poseidonia“ gekommen. Sie wurde ca. 600 v. Chr. von griechischen Siedlern 2 km vom Meer entfernt gegründet und war von einem doppelten Mauerring umgeben, was wir schon auf der Herfahrt sehen konnten. Hier betrieben sie Landwirtschaft und kamen so zu Wohlstand, was auch in prächtigen Tempeln seinen Ausdruck findet.
Später wurde es dann eine römische Kolonie. Es gibt 3 dorische (griechische) Tempel und Reste eines Amphitheaters.
Das Gelände ist weitläufig und das ist vorteilhaft, gibt es doch im Moment viele italienische Schulklassen die unterwegs sind und nicht immer ganz leise den Ausführungen ihrer Lehrer zuhören.
Wir erkämpfen uns den Zugang zu dem am besten erhaltenen Tempel in dem man bis zur sog. „Cella“ schauen kann, dem heiligsten Ort in einem antiken Tempel. Die Gebäude liegen idyllisch in der weitläufigen Landschaft zwischen frischem Grün und unter Bäumen, wie Steineichen, Pinien und Zypressen. Besonders leuchtet der zurzeit blühende Judasbaum.
Im Museum, welches unverkennbar zu den Zeiten Mussolinis im Stil der Zeit erbaut wurde, sehen wir die einzige erhaltene Wandmalerei aus der Zeit 500 v.Chr. Die Friese aus dem sogenannten "Grab des Tauchers" sind detailgetreu und gut erhalten.
Danach verabschieden wir uns von Angelo und stillen unseren Hunger bei Anna, eine Empfehlung von Angelo. Es gibt einen italienischen Teller mit Schinken, Mozzarella und gegrilltem Gemüse. Brot und Wein ist auch dabei.
Auf Vorschlag von Jan und Gina fahren wir noch einmal zur Büffelfarm um ein leckeres Büffeleis zu essen oder einen Cappuccino zu trinken.
Danach geht es zügig zu unserem Hotel zurück. Dort gibt es noch eine kleine Überraschung: ein Gläschen echten Limoncello und die Verabschiedung unserer beiden Fluggäste.
Nach dem Abendessen bereiten wir uns auf die morgige Rückfahrt vor.


18.04.2024 Fahrt in den Raum Verona

Heute Morgen beim Frühstück ist es im Speisesaal etwas voller. Die Chinesen sind wieder da! Nach der langen Corona- Zeit dürfen die Gäste aus dem Fernen Osten wieder nach Europa reisen.
Lagen die Länder im Westen doch am Ende der Großen Seidenstraße die in der Antike über 6400 km Landweg Asien mit Europa verband. Auf dieser alten Handelsstraße reisten Italiener wie der Venezianer Marco Polo der darüber berichtete. Nicht nur Seide, sondern auch Gewürze und andere Produkte machten Städte wie Venedig und Genua reich. So ist es nicht verwunderlich, wenn sich Menschen aus Asien für die Schönheiten Europas interessieren.
Wir starten überpünktlich in Richtung Heimat und nach einem kleinen Anfangsstau kommen wir gut voran.
Nach einiger Zeit kommt das Benediktinerkloster von Montecassino in Sicht, welches von Amerikanern am Ende des 2. Weltkriegs zerstört und danach wieder komplett aufgebaut wurde. Glücklicherweise wurden die im Kloster verwahrten Kunstschätze während des Krieges ausgelagert und so vor der Zerstörung gerettet.
Nach der Pause fahren wir an Rom vorbei. Auch hier in der Nähe der Autobahn befinden sich zahlreiche sehenswerte Monumente. Kaiser Hadrian ließ sich in der Nähe von Rom eine Villa als Sommerresidenz und Altersruhesitz bauen. Die Villa Adriana befindet sich auf ca. 125 ha Garten- und Parklandschaft und war die größte je erbaute Villa eines römischen Kaisers. Ganz in der Nähe ein weiteres Kleinod Italiens, die Villa d'Este aus dem 16. Jahrhundert mit einer wunderschönen Gartenanlage der Renaissance mit Wasserspielen, Springbrunnen und einer Wasserorgel. Vielleicht können wir die Bauwerke mal auf einer anderen Italien-Reise besichtigen, denn das nimmt ein wenig Zeit in Anspruch.
Nach unserer Mittagspause sehen wir dunkle Wolken am Horizont. Bei unserer Fahrt durch die Toskana schüttet es wie aus Eimern, dabei sind wir auf der Autostrada del Sole unterwegs. Wir machen noch eine Pause bei Bologna und dann geht es in Richtung Verona.
Der Regen hört schließlich auf und wir erblicken vor uns in der Ferne die Alpen. Es liegt Schnee auf den Bergen. Wir freuen uns auf das Abendessen und das Ausruhen vor unserer letzten Etappe morgen in einem ansprechenden Hotel mit gutem Essen und Wein direkt an der Autobahn.


19.04.2024 Rückreise

Bei heute im Moment noch klarem Himmel genießen wir das reichhaltige Frühstück und starten unsere Rückreise in Richtung Brennerpass.
Der Wetterbericht für Deutschland verheißt kalte Temperaturen und Schneefälle.
Wir lassen die letzten 10 Tage noch einmal Revue passieren und tauchen noch einmal in Italien ein.
Durch das Etschtal welches von zahlreichen Burgen gesäumt wird fahren wir auf den Brennerpass zu.
Nach einer Pause geht es weiter, vor uns schneebedeckte Alpengipfel. Wir passieren sie Stadt Innsbruck am Inn Und sehen die große Sprungschanze.
Immer wieder kommen wir an Baustellen vorbei, was letztendlich bedeutet, dass wir uns etwas verspäten werden.
Nach der Mittagspause an der Raststätte Angath geht es erst durch starken Regen und mit Windböen trotzdem einigermaßen zügig voran und wir erreichen unsere erste Ausstiegsstelle in München Fröttmaning mit 45 Minuten Verspätung.
Die Verspätung können wir wieder aufholen, sodass wir schließlich doch überpünktlich bei unserem nächsten Haltepunkt im Voigtland ankommen bevor wir unsere Endhaltestelle in Kesselsdorf erreichen. Der Rest der Gruppe wird dann mit Transferfahrzeugen in ihre Wohnorte oder zum PKW weiterbefördert.

Schlusswort

Vieles ist bei dieser Reise in den Kern der italienischen Kultur zu sehen und zu verarbeiten. Vielen Dank an die Reisenden, die sich von den Stolpersteinen verschiedenster Art, die es in Italien gibt nicht entmutigen ließen.
mille gracie, Ciao vielleicht bis bald einmal!
Gina und Jan

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