Reisebericht: Süd–Italien – Rundreise durch Kalabrien

25.04. – 02.05.2024, 8 Tage Flugreise Kalabrien mit Tropea – Capo Vaticano – Nicotera – Pizzo – Reggio Calabria – Scilla – Serra San Bruno – Locri – Gerace – fakultativ: Liparische Inseln


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Kalabrien ist der eher unbekannte, noch etwas geheimnisvolle Teil Süditaliens, den es zu entdecken gilt. Hier gibt es scheinbar unscheinbare Bergdörfer, unendliche Gastlichkeit, landschaftliche Überraschungen und eine lange, vielfältige Kulturgeschichte. Machen wir uns auf den Weg - ANDIAMO!
Ein Reisebericht von
Heike Jack
Heike Jack

1. Tag: 25. April 2024 Donnerstag – Flug nach Lamezia Terme & Tropea

Tag Null: Schon am Vormittag des 24.04.2024 erhalten wir Dresdner die Info, dass unsere Zubringerflüge DRS – MUC gecancelt wurden. Nun heißt es, kreativ und flexibel zu sein. Nach Info an Eberhardt-Travel, macht die Flugabteilung es möglich, dass wir gemeinsam bereits am Abend dieses Tages fliegen können Ich habe die Gäste telefonisch dazu informiert bzw. nachgefragt, ob es machbar wäre, früher zu reisen. Es ist allen möglich und so treffen wir uns schon 18:30 Uhr am Dresdner Flughafen. Unsere Ankunft erfolgt etwas verspätet gegen 22 Uhr in München. Es fährt kein Bus mehr, deshalb nehmen wir das Taxi zum Hotel. Im Novotel Airport München ist nun auch Küchenschluss, so dass wir alle schnell unsere Zimmer beziehen.
Nach einer kurzen Nacht und einem reichhaltigen Frühstück fahren wir dann am nächsten Morgen gemeinsam mit dem Bus zum Terminal 2. Der Urlaub kann beginnen.

Am Flughafen München sollen sich alle Gäste der Gruppe treffen und den gemeinsamen Weiterflug nach Lamezia Terme antreten. Doch das Boarding hat schon begonnen, als die Dresdner die Sicherheitskontrollen passiert haben.
Erst am Kofferband in Lamezia Terme ist die Gruppe komplett. Draußen erwarten uns Claudia, unsere charmante örtliche Reiseleiterin und Antonio, unser Busfahrer, der uns die ganze Woche sicher durch Kalabrien chauffieren wird.
Nach ungefähr einer Stunde Fahrt werden wir in der Hotelanlage Sentido Michelizia herzlich empfangen und auf unsere Zimmer geleitet. Die Fahrt im kleinen, aber praktischen, Bus ist für einige von uns eine Herausforderung. Für „Knie“ oder „Hüfte“ oder „lange Beine“ ist zu wenig Platz, also bemühen sich unsere Reiseleiterinnen um einen Tausch für die längeren Strecken der nächsten Tage.

Am Nachmittag verschaffen wir uns bei einem kurzen Spaziergang einen ersten Eindruck von Tropea, das zu einem der schönsten Dörfer Italiens gekürt wurde. Wir können schon einmal das „Rote-Zwiebel-Eis“ probieren und die kleine Kirche auf der Insel Santa Maria und den Botanischen Garten besuchen. Überraschend kommt noch eine Oldtimer-Rallye vorbei.
Am Abend gibt uns Heike bei einem „Finochietto“ (Wilder Fenchellikör) einige wichtige Informationen für unseren Aufenthalt und wir lernen uns in einer Vorstellungsrunde schon etwas besser kennen.
Das Abendessen überrascht mit einem großen, vielfältigen Vorspeisenbuffet, Pasta-Variationen und verschiedenen Hauptgängen, Obst und Desserts. Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei und auch Sonderwünsche werden sehr gern und professionell erfüllt. Etwas geschafft von dem langen Tag gehen alle schon früh zu Bett.


2. Tag: 26. April 2024 Freitag – Tropea – Pizzo

Das Frühstück lässt ebenfalls keine Wünsche offen: frisches Obst, Rührei, süße und herzhafte Beläge für Brot und Brötchen, leckere Kuchen und Müsli.
Draußen gibt es Applaus für den neuen, etwas größeren Bus, die Plätze werden neu verteilt.
Claudia, unsere örtliche Reiseleiterin ist ursprünglich Schweizerin, nach fast 40 Jahren als Ehefrau und Mutter hier fest verwurzelt und von ganzem Herzen Calabresin. Vom Parkplatz aus führt sie uns durch die wunderschöne Altstadt von Tropea, die auf 40m hohen Felsen erbaut wurde. Besonders der Blick über das türkisblaue, kristallklare Meer zur Kirche Santa Maria del'Isola bezaubert alle.
Auf dem Weg zum Dom Maria Ss. di Romania, der im normannischen Stil auf den Grundmauern einer byzantinischen Kirche errichtet wurde, erzählt Claudia davon, wie die Frauen früherer Zeiten den Gang zu den Madonnen für ein heimliches Schwätzchen nutzten.

Bei einer Verkostung typisch kalabresischer Spezialitäten lernen wir den Geschmack der roten Zwiebeln als Marmelade, Pistaziencreme, die scharfe Nduja-Wurst und andere Köstlichkeiten kennen. So gestärkt gehen wir zum Bus, der uns an der Küste entlang nach Pizzo bringt. Und Küste hat Kalabrien jede Menge: ca. 780 Kilometer als Sandstrände oder Klippen an zwei Meeren.

Unweit von Tropea liegt Pizzo, italienisch "Spitze" oder "Zipfel", auf einem Felsvorsprung.
Zunächst bringt uns der Bus zur Piedigrotta, einer faszinierenden Höhlenkirche direkt am Meer. Beim Ab- und Aufstieg der 144 Stufen kann man schon ein paar Kalorien loswerden. Im Inneren finden sich nicht nur biblische Skulpturen, auch Fidel Castro, John F. Kennedy und den Papst Johannes Paul II. kann man entdecken. Um 1880 beschloss der Baumeister und Künstler, Angelo Barone, der ein kleines Schreibwarengeschäft im Zentrum des Dorfes hatte, sein Leben diesem Ort zu widmen; Jeden Tag ging er zu Fuß dorthin, vergrößerte mit einer Spitzhacke die Höhle, schuf zwei weitere seitliche und füllte die Räume mit Statuen, die das Leben Jesu und der Heiligen darstellten. Nach seinem Tod 1917 übernahm sein Sohn Alfonso und widmete 40 Jahre seines Lebens der Kirche.

In Pizzo wurde das berühmte Tartufo Eis erfunden, das wir probieren und sogar dessen Herstellung live beobachten dürfen. Eine leckere Kalorienbombe, die das Mittagessen gut ersetzt. Gemeinsam besichtigen wir dann das Castello Murat.
In der Festung aus dem 15. Jahrhundert wurde Napoleons Schwager, Gioacchino Murat vor seinem Todesurteil gefangen gehalten und dort 1815 exekutiert. Er war der berühmteste Gefangene in dieser Burg, die später nach ihm benannt wurde.
Nun bleibt noch etwas Zeit für einen Spaziergang durch Pizzos Altstadt, bevor es mit den Tuc Tucs in rasanter Fahrt zum Parkplatz und mit unserem Bus entspannt zurück zum Hotel geht. Während der Fahrt erklärt uns Claudia, wie die ursprünglichen Trachtenkleider der Kalabresinnen ausgesehen haben.


3. Tag: 27. April 2024 Samstag – Reggio Calabria & Scilla

Reggio Calabria liegt an der Südspitze Italiens an der Straße nach Messina. Bis 1970 war Reggio Hauptstadt der Region Kalabrien, bis es diese Funktion an Catanzaro abtreten musste. Das Regionalparlament hat aber noch immer seinen Sitz in Reggio Calabria. Mit ca. 172.500 Einwohnern (2022) ist es die größte Stadt Kalabriens.
Sizilien liegt hier zum Greifen nah. Sogar den schneebedeckten Gipfel des Ätna können wir in der Ferne sehen. Wir besichtigen die Kathedrale Maria Santissima Assunta, die auf den Ruinen eines griechischen Apollo-Tempels steht. Im Sonnenschein bummeln wir auf dem Corso vorbei an vielen verführerischen Geschäften. Hier hat auch Gianni Versace im kleinen Schneiderladen seiner Mutter seine Weltkarriere begonnen. Die Highlights am Lungomare Falcomatà, der Uferpromenade, auch als schönster Kilometer Italiens bezeichnet, sind die drei imposanten Skulpturen mit menschlichen Zügen der römischen Bildhauerin und Malerin Rabarama. Sie heißen Trans-letter, Labyrinthitis und Co-stell-action.

Im Nationalmuseum bestaunen wir die perfektesten Männer Kalabriens, nämlich die berühmten Bronzestatuen „A“ und „B“ von Riace, sowie weitere Ausgrabungsfunde. Nun müssen wir unbedingt noch das vielgerühmte Bergamotte-Eis probieren, dann kann es weitergehen, mit dem Bus an der Küste entlang nach Scilla. Wir sehen "lo Stretto", die schmalste Stelle an der Straße von Messina, der Meerenge zwischen Kalabrien und Sizilien - gut erkennbar an den zwei Masten, über die Sizilien früher vom Festland mit Strom versorgt wurde.
In Scilla angekommen, genießen wir im Restaurant eine weitere kalabresische Spezialität, frischen Schwertfisch. Auch der Wein fliest reichlich. Später sehen wir auch die speziellen Fischerboote mit dem "Ausguck", von dem aus der eine Fischer die Beute entdeckt, die der andere dann mit der Harpune erlegt.
Faszinierend sind die Häuschen direkt am Meer mit eigenen Bootsanlegern. Aber da kann es auch schon einmal passieren, dass die Bewohner der unteren Etagen vor den Wellen nach oben flüchten müssen.
In einem reizenden kleinen Laden können wir nun Bergamotte-Produkte kaufen, diese seltenen Zitrusfrüchte, die nur in dieser Region wachsen und denen vielfältige Effekte nachgesagt werden. Als Duftverstärker im Parfüm oder als Heilmittel für oder gegen fast alles - das müssen wir probieren!


4. Tag: 28. April 2024 Sonntag –Soriano Calabro – Serra San Bruno – Mongiana

Schon früh am Morgen starten wir zu unserem Ausflug in die Berge. Im Serra Gebirge fahren wir durch Mischwälder und sehen die typischen Weißtannen. Claudia erklärt uns, wie das mit den Eigentumsverhältnissen in Kalabrien funktioniert und warum so viele Häuser nur halb fertig sind. In Soriano angekommen, besichtigen wir die Wallfahrtskirche San Domenico, wo auch eine Statue des Heiligen Martins zu sehen ist und die Ruinen des durch ein Erdbeben zerstörten Klosters. Auf der Piazza und dem Corso halten die Männer des Dorfes ihr sonntägliches Schwätzchen, während wohl die Hausfrauen daheim das Mittagsmahl vorbereiten. Wir begnügen uns vorerst mit einem Caffé Espresso.
In Serra San Bruno angekommen, besichtigen wir die kleine Altstadt und zwei Kirchen. Im naheliegenden Kartäuserkloster Santa Maria della Torre erfahren wir von Claudia alles über das Leben der Mönche dort - früher und bis heute. Bruno, der Gründer des Kartäuserordens, wurde 1101 auf dem dortigen Friedhof beigesetzt.
Unweit des Klosters spazieren wir durch den frühlingsgrünen Wald zur magischen Wunschquelle. Großes Hallo gibt es, als uns auf dem Weg eine große Ziegenherde entgegen kommt. Die auf der Wiese grasende Stute und ihr Fohlen springen aufgeregt umher, doch der Schäfer mit seinen Hunden treibt seine Herde einfach um alle Hindernisse herum.
Der Wunschbrunnen wird leider gerade rekonstruiert, Bauzäune versperren die Sicht. Aber wünschen kann man ja trotzdem und so werden unsere Wünsche nach Steinpilzen bestens erfüllt - im Restaurant Santa Maria mit hausgemachter Pasta und Wein. In der Kirche Santa Maria nel Bosco (im Wald) finden wir die Gebeine von Brunos Gefährten, das ist schon ein bißchen gruselig.
Gestärkt fahren wir weiter nach Mongiana, wo es Reste der industriellen Geschichte Kalabriens aus dem 17. Jh. zu sehen gibt. Im Museum und den Ruinen der ehemaligen königlichen Eisengießerei bekommen wir von Claudia einen plastischen Eindruck vermittelt, wie fortschrittlich die Wirtschaft hier schon einmal war. Hier hatte man schon längst die 8-Stunden-Arbeitstage und die 6-Tage-Woche eingeführt.
Etwas erschöpft von den vielen Eindrücken und Informationen, aber glücklich fahren wir zurück zu unserem schönen Hotel und freuen uns auf das wieder sehr üppige Abendbuffet.


5. Tag: 29. April 2024 Montag – Capo Vaticano – Nicotera und Zungri

Heute geht es an die herrliche Götterküste – Costa degli Dei. Wir fahren die Panoramastraße entlang, es ist nicht weit von Tropea aus zum berühmtesten Postkartenmotiv Kalabriens, dem Capo Vaticano. Vom Capo, einer markanten Anhöhe über dem Meer, haben wir - über Kakteen und Feigenbäume hinweg - einen sensationellen Blick über das türkisblaue Wasser und idyllische Strandbuchten. Auch die liparischen Inseln, vor allem den Stromboli, können wir am Horizont entdecken.
In Nicotera, unserer nächsten Station hoch auf dem Berg thronend, unternehmen wir einen Spaziergang durch das jüdische Viertel des Ortes. An der idyllischen Piazza trinken wir einen Kaffee und genießen das hausgemachte Eis.
Überall haben wir schon die riesigen Olivenhaine bewundert. Die Ottobratica-Sorte ist die am häufigsten verbreitete im großen Gebiet der Gioia Tauro-Ebene. Der Name leitet sich aus der Tatsache ab, dass Reifung und Ernte im Oktober / Ottobre erfolgen. Nun fahren wir also weiter zur Ölmühle Frantoio Mafrica in Limbadi. Dort werden wir schon erwartet, der Padrone mit dem originellen Namen Muzzupappa erklärt uns gern die Produktion von Olivenöl in seinem Familienbetrieb, der seit 1950 besteht. Zwischen den großen und kleinen Olivenbäumen gibt es Pferde und Esel und viele Kinder, die hierher ihren Schulausflug unternehmen. Und natürlich gibt es auch hier wieder feine Kostproben mit verschiedenen Brotaufstrichen. Der Chef steht höchstpersönlich am Bruschetta-Grill. Wir können nicht widerstehen und hoffen, dass unsere Koffer die zusätzliche Last der Leckereien aufnehmen werden.
Ein besonderes Erlebnis ist am Nachmittag der Besuch des kleinen Örtchens Zungri. Dort haben verschiedene Künstler die Haustüren originell bemalt und in dem kleinen Museum wird kalabresische Geschichte lebendig. Während die hübschen Salamander in der Sonne liegen, müssen wir einen kleinen Abstieg überwinden, denn das Höhlendorf aus byzantinischer Zeit mit dem gut erhaltenen Backofen in den Grotten lässt uns noch weiter zurück in die Vergangenheit blicken.
Nach einem kurzen Abstecher in die Kirche mit der Schneemadonna werden wir an der Piazza von Giulia nochmals mit kulinarischen Spezialitäten verwöhnt, bevor wir zurück zum Hotel fahren, wo noch Zeit für einen Aperitivo bleibt.


6. Tag: 30. April 2024 Dienstag – Freizeit und Entspannung in Tropea

„Mare mosso – bewegtes Meer“ – das ist das Wort, das uns heute so ein bisschen den Tag verdirbt. Die Enttäuschung ist groß. Denn eigentlich war für heute der Ausflug mit dem Schiff zu den Liparischen Inseln Stromboli, Lipari und Vulcano vorgesehen. Aber der Wind lässt die Wellen zu hoch schlagen und so können die Boote nicht fahren. Kaum zu verstehen für uns Landratten, denn an Land ist das Wetter super.
Also machen wir das Beste aus diesem freien Tag – endlich mal ausschlafen! Wir verlängern das Frühstück im Hotel, bummeln noch einmal durch Tropea, am Hafen und am Strand entlang und verbringen entspannt etwas Zeit am Pool.
Einige nutzen die Gelegenheit, den örtlichen Friedhof zu erkunden. Claudia hat uns ja erzählt, wie die Beerdigungen und die Bestattungsrituale in Kalabrien funktionieren. Das ist doch etwas anders als bei uns. Die Särge sind horizontal „aufgestapelt“ und da neuerdings jeder Verstorbene auch ein Handy mit in den Sarg bekommt, hoffen wir, dass es nicht klingeln möge, wenn gerade wir davorstehen.
Zum Abendessen trifft sich die Gruppe wieder im Hotelrestaurant und jeder hat etwas zu erzählen.


7. Tag: 01. Mai 2024 Mittwoch – Gerace und Ausgrabungen in Locri

Man muss einige Tunnel durchqueren und Berge überwinden, um vom liparischen Meer an die ionische Küste zu gelangen. Kalabrien wird ja auch „das Land zwischen zwei Meeren“ genannt. Heute fahren wir auf die andere Seite. Die Landschaft verändert sich und erinnert ein bisschen an die Toscana.
Schon von weitem entdecken wir Gerace mit den vielen Kirchen hoch oben auf dem Berg thronend. Vom Parkplatz fahren wir mit einer Mini-Bimmelbahn und Guter-Laune-Musik "Calabrisella mia" in den oberen Teil der Stadt. Die Kathedrale Santa Maria Assunta von Gerace ist eine von den Normannen erbaute ehemalige Bischofskirche und mit 73 m Länge und 26 m Breite die größte Kirche Kalabriens und beherbergt auch das Museum mit dem wertvollen Domschatz. Ebenso beeindruckt uns in der Chiesa di San Francesco der Hochaltar aus dem 17. Jahrhundert mit seinen detailgenauen, mehrfarbigen Marmorintarsien.
In knapp 500 Metern Höhe haben wir dann von den normannischen Burgruinen aus einen überwältigenden Blick über die herrlich grüne und blühende Landschaft Kalabriens bis zum Ionischen Meer. Sonnenschein und dekorative Wolken sorgen für wunderschöne Fotomotive, da irrte glücklicherweise der Wetterbericht.
Im Restaurant „A Squella“ genießen wir leckere frische Pasta oder Salat, die mit Wasser und Wein serviert und mit Cantuccini und Lemoncello gekrönt werden.

Gestärkt fahren wir weiter Richtung Ionisches Meer in das antike Lokroi Epizephyrioi, wo wir die Reste der alten Stadtmauern, Tempel und das Museum besichtigen. Weil es unser letzter Tag mit Claudia ist, verabschieden wir uns ganz herzlich von unserer Reiseleitung in dieser abwechslungsreichen Reisewoche. Sie ist uns ans Herz gewachsen und wir überreichen ein kleines Dankeschön. Dazu gibt es ein „Brindisi“, unsere Reisebegleitung Heike serviert direkt am ionischen Tempel den typisch kalabresischen Kräuterlikör "Vecchio Amaro del Capo". Dieser wird im traditionellen Familienunternehmen Caffo in Limbadi produziert und sorgt für einen fröhlichen Abschluss unserer Reise.

Auf der Rückfahrt nach Tropea zum Hotel fallen einigen schon die Augen zu und sie träumen von den wunderbaren Ausblicken, die sie auf dieser Reise genießen konnten. Oder träumen sie schon von ihren gepackten Koffern? Denn diese werden am letzten Abend noch Realität. Beim Abendessen jedoch lassen wir uns nicht nur ein (vorerst) letztes Mal die italienisch-kalabresischen Köstlichkeiten schmecken, auch das Abendlicht im Hotelgarten sagt auf besondere Art und Weise „Ciao“.


8. Tag: 02. Mai 2024 Donnerstag – Rückflug von Lamezia Terme nach Deutschland und Heimreise

Heute heißt es nun wirklich Abschied nehmen und so bringen uns Antonio und Claudia gleich nach dem Frühstück wieder zum Flughafen Lamezia Terme. Natürlich nicht, bevor wir uns nicht auch bei unserem souveränen Busfahrer für die sicheren Fahrten bedankt haben.
Bis vor kurzer Zeit gab es auf diesem Flughafen nur Inlandsflüge. Jetzt heißt er "Lamezia International", wirkt aber auf uns doch noch recht improvisiert. Nach einem allerletzten Espresso steigen wir ins Flugzeug und haben vor allem wunderschöne Eindrücke aus einem noch ursprünglichen Teil Italiens im Gepäck. In München trennen sich unsere Wege, es war eine harmonische Reisegruppe.
Grazie mille.
Arrivederci Calabria, a la prossima volta...


Schlusswort

Italien ist für viele Deutsche ein Sehnsuchtsort – wir haben den etwas weniger bekannten Teil im Süden des Stiefels besucht und wurden nicht enttäuscht. Die Faszination der Landschaften, des besonders kristallklaren, türkisen Meeres und der jahrtausendalten Kultur hat uns in ihren Bann gezogen.
Es war mir eine große Freude, Euch bei dieser Reise durch mein Herzensland zu begleiten und ich freue mich auf ein Wiedersehen.

Ich wünsche Euch vor allem Gesundheit und noch viele Koffer voll Reiselust.
Herzlichst
Eure Heike

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Heike,
sehr schöne Bilder, vielen Dank.
Sehr schöne und kompetente Reiseführung,
Alle auftretenden Widrigkeiten im Keime erstickt und immer gute Lösungen
gefunden!

Margit (nicht Dagmar) und Gerd

Gerd Hiller
05.05.2024

An unserer Reiseleiterin Heike ist ein Reiseschriftsteller verloren gegangen. Sie lässt mit ihren Worten und Bildern die ganze Reise vor unseren Augen so anschaulich und lebendig Revue passieren, dass wir sie wirklich ein zweites Mal erleben können, ohne einen Cent dafür bezahlen zu müssen.
Danke Heike für den Bericht und die Reisebegleitung und bis zum nächsten Mal.

Hans Gleich
08.05.2024