Reisebericht: Exklusive Städtereise Florenz in kleiner Reisegruppe

29.04. – 03.05.2017, 4 oder 5 Tage Flugreise im Grand Hotel Baglioni mit Boboli–Garten – Bardini–Garten – Brancacci–Kapelle – Ponte Vecchio – Dommuseum – Uffizien – Palazzo Vecchio


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In einer „Kleinstgruppe“ mit 6 Gästen aus Sachsen, Bayern und Niedersachsen erleben wir eine Kunst- und Genuss-Reise durch Florenz, die Wiege der Renaissance im Übergang vom Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit.
Ein Reisebericht von
Dr. Uwe Lorenz
Dr. Uwe Lorenz

Samstag, 29.04.2017: Anreise; Boboli–Garten und Kloster San Miniato

Schon am frühen Nachmittag landen wir mit unseren Fliegern im stadtnahen Airport von Florenz und gelangen wir in wenigen Minuten in die Altstadt. Im Hotel Tornabuoni Beacchi , in dem viele Gegenstände an eine hundert Jahre alte Hoteltradition erinnern, beziehen wir schnell unsere Zimmer und treffen wir uns auf der Hotelterrasse zu einem Prosecco und Mittagsimbiss. Die Sonne, der tolle Blick über die Stadt, das gute Essen und die angenehme Reisegesellschaft lässt uns länger verweilen als geplant. Unsere Florentiner Reiseleiterin Angela führt uns dann über die Ponte S. Trinita zur Piazza S. Spirito und dann zum Palazzo Pitti. Im Giardino di Boboli ersteigen wir die Anhöhe zum Neptunbrunnen und weiter hoch zur Statue des Überflusses, deren Plattform uns mit einen schönen Ausblick auf Florenz belohnt. Am Forte Belvedere führt uns der Weg vorbei und dann wieder ins Tal des Arno. An der Porta San Miniato fahren zwei Gäste mit dem Reisebegleiter Dr. Uwe Lorenz per Taxi zur Piazzale Michelangelo, während die anderen mit Angela den Treppenaufstieg nehmen und dabei den Rosengarten durchqueren können. Wir besichtigen die fast tausend Jahre alte Kirche San Miniato al Monte und genießen dabei den Gesang der psalmodieren Olivetanermönche. Von der Terasse des Klosters bewundern wir den Sonnenuntergang über dem Boboli-Hügel und verharren wir vor der Kulisse der Stadt, die sich vor unseren Füßen ausbreitet. Langsam steigen wir wieder hinab, um im lebendigen Restaurant I Bastioni di San Niccolo florentinische Coccoli, Pasta und Pizza zu Abend zu essen. Am späten Abend gelangen wir über die Ponte Vecchio wieder auf die andere Flussseite zum Hotel.

Sonntag, 30.04.2017: Renaissance–Paläste und die Kapellen der Medici und der Brancacci

Heute ist unser erstes Ziel die Piazza S. Maria Novella. Auf dem Weg dahin verneigen wir uns vor der strotzenden Präsenz des Palastes der Strozzi. Die älteste Apotheke der Welt, die als Klosterapotheke des Dominikanerklosters im 13. Jahrhundert schon heilende Essenzen verabreichte, ist heute eine originelle Verkaufsstelle für trendige Wellness-Produkte und Nahrungsergänzungsmittel. Da erst vor wenigen Wochen das Gelände des Dominikanerklosters von den kasernierten Carabinieri verlassen wurde, sind wir nun gespannt, was aus diesem architektonischen und historischen Kleinod wird. Wir gehen dann zum Mercato Centrale, einer zweigeschossigen Markthalle aus der Gründerzeit, die von einer schier unendlichen Zahl von mobilen Verkaufsständen der hiesigen Lederindustrie gesäumt wird. Anschließend erhalten wir nach einer 20-minütigen Wartezeit Zugang in die Kapelle der Medici. Im Inneren lässt uns der Gesang der in Italien bekannten Vokal-Gruppe „PrismaticoInCanto" innehalten und Andacht üben. Höhepunkte dieser Besichtigungen sind natürlich die von Michelangelo gestalteten Grabmäler für Giuliano, des Herzogs von Nemours, und für Lorenz, des Herzogs von Urbino. Unsere Mittagsrast mit einen guten Essen gestalten wir auf der Piazza S. Spirito, bevor wir am Nachmittag die Capella Brancacci besuchen. Diese Kapelle verbildlicht uns den Übergang von der Malerei der Spätgotik zur Malerei der Renaissance der Frühen Neuzeit. In einem einzigen Frescen-Zyklus bilden der Meister Masolino und sein Schüler Masaccio zwei epochal unterschiedliche Malweisen ab. Den Abend gestalten die Reisegäste frei mit indivdiuellen Einkäufen und Restaurantbesuchen.

Montag, 01.05.2017: Das Baptisterium und der Dom Santa Maria del Fiore

Der Internationale Kampftag der Werktätigen empfängt uns in Florenz mit einem bedeckten und regnerischen Himmel. Die Taufkirche ist heute unser erstes Erlebnis. Die goldschimmernden Mosaikmalereien aus dem 13. Jahrhundert bilden die Geschichten des Alten Testaments von der Erschaffung Adam und Evas bis zu Salomon und der Königin von Saba ab. Angela erklärt uns die rituellen Funktionen und sozialen Wirkungen dieses alten religiösen Zentrums der Stadt Florenz. Bevor wir uns in die lange Schlange der Besucher des Doms (Cattedrale di S. Maria del Fiore) einreihen, besuchen wir noch den Palast der Medici (Palazzo Medici Riccardi). Im Dom überrascht uns die Schlichtheit der Innenausstattung und staunen wir über die 24-Stunden-Uhr. Leider sehen wir aufgrund der Absperrungen in der Kirche nur wenig von der Ausmalung des Kuppelgewölbes, die das Jüngste Gericht darstellt. In der Mittagspause wagen zwei unserer Mitreisenden den Aufstieg zur Kuppel des Doms, während die anderen der Kirche und Piazza Santa Croce einen Besuch abstattet und dort auch ein nettes Lokal für den Mittagsimbiss finden. Anschließend treffen wir zum Besuch des Dommuseums wieder zusammen. Dieses neue und außerordentlich sehenswerte Museum veranschaulicht die ursprüngliche Gestaltung der im 14. Bis 16. Jahrhundert noch halbfertigen Fassade des Domes, beherbergt die echte Paradiestür und andere Originale der Ausstattung des Baptisteriums und informiert über Brunelesschis Planung und Bauweise der Domkuppel. Weitere eindrucksvolle Höhepunkte sind die Büßende Magdalena von Donatello und die Pieta Bandini von Michelangelo. Den ausgefüllten Tag beschließen wir mit einem gemeinsamen Abendessen (lecker Bistecca fiorentina) im Restaurant Nella in der Nähe unseres Hotels.

Dienstag, 02.05.2017: Die Uffizien und der Palazzo Vecchio

Trotz unserer vorbestellten Eintrittskarten müssen wir ein paar Minuten in der Schlange vor der Galleria degli Uffizi warten, bevor wir im 2. Geschoss unsere Führung beginnen. Wir beginnen mit den „Großvätern der Renaissance-Malerei", vor allem mit Giottos „Madonna di Ognissanti" aber auch mit Simone Martinis „Verkündigung". Wir begegnen natürlich wieder Masolino und Masaccio mit „Anna Selbdritt", bevor wir die bekanntesten Werke von Sandro Botticelli „Madonna del Magnificat", „Primavera" und „Geburt der Venus" ausgiebig mit unserer Bewunderung würdigen. Michelangelos „Die Heilige Familie mit dem Johannesknaben" und „Die Verkündigung" finden auch unsere ungeteilte Aufmerksamkeit, die unsere Führerin und Kunstkennerin Angela engagiert und gestenreich aufrecht zu erhalten versucht. Jetzt ist es aber Zeit für eine Mittagspause, die wir bei Kaffee und Focaccio auf der Terasses über der Loggia die Lanzi verbringen. Danach widmen wir uns u.a. den Meistern Tizian, Giorgione und Leonardo der Vinci. Wir sehen Leonardo förmlich über die Schulter seines Schaffens, indem wir sein unvollendetes, fast skizzenhaftes Werk „Anbetung" vor uns haben und seine Malweise zu verstehen versuchen. Wir verlassen die Uffizien und schließen noch einen Besuch des Palazzo Vecchio an. Er zeigt sich heute in der Pracht, die er vor allem in der Zeit seiner Funktion als Sitz der Medici-Großherzöge hatte. Der „Saal der Fünfhundert", der ursprünglich als Tagungsort des Stadtparlaments des republikanisch verwalteten Florenz' gedacht war, wurde dadurch Thronsaal Cosimos I.. Schon ein bisschen erschöpft von den Eindrücken des Uffizien-Besuchs besichtigen wir noch die Arbeits- und Wohnräume der großherzoglichen Familie. Danach haben wir Zeit zum Ausruhen im Hotel oder Gelegenheit zum Einkaufen. Am späten Nachmittag überraschen uns Angela und der Eberhardt-Reisebegleiter mit einer Bootsfahrt auf dem Arno, die wir bei Sonnenschein und unter großer Aufmerksamkeit der am Ufer und auf der Ponte Vecchio flanierenden Touristen erleben. Den Abschluss unserer Reise feiern wir mit einem leckeren Abendessen und Nipozzano in der Trattoria Angiolino. Wir bedanken uns damit auch ganz herzlich bei Angela Solda, die uns so herzlich und kenntnisreich in Florenz verführt hat.

Mittwoch, 03.05.2017: Heimreise

Wir genießen den Vormittag für letzte Einkäufe und einen letzten Blick von unserer Hotelterrasse auf Florenz, bevor wir mit dem Transferbus zum Flughafen abgeholt werden. Schon am frühen Nachmittag landen wir in München und trennt sich die kleine, aber durch die gemeinsamen Erlebnisse herzlich verbundene Reisegruppe, um in die Heimatorte zu fahren oder nach Dresden weiter zu fliegen.

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