Reisebericht: Ausführliche Rundreise im Königreich Jordanien

16.10. – 25.10.2021, 10 Tage Amman – Jerash – Ajlun – Moses–Berg Nebo – Madaba – Kerak – Felsenstadt Petra – Jeep–Safari im Wadi Rum – Aqaba am Roten Meer – Totes Meer


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Die sagenhafte Felsenstadt Petra, römische Städte des Ostens, Wüstenschlösser mit erotischen Darstellungen, orientalisches Treiben, auf den Spuren von Lawrence von Arabien wandeln und sich fast schwerelos im Toten Meer treiben lassen, alles das bietet diese facettenreiche Reise!
Ein Reisebericht von
Gina Egenolf
Gina Egenolf

Flug nach Amman

Wir treffen uns heute alle am Flughafen von Frankfurt um gemeinsam nach Amman, der Hauptstadt von Jordanien zu fliegen. Dort werden wir morgen früh unsere Rundreise durch dieses Land beginnen. Jetzt heisst es aber erst einmal, sämtliche notwendige Formalitäten zu erledigen. Der Teil der Gruppe welcher aus anderen Städten wie Dresden, Hamburg und Berlin anreist, hat seinen Teil schon beim check-in erledigt. Schließlich sind wir aber alle gut beim Abfluggate in Frankfurt angekommen und die eigentliche Reise kann beginnen. Wir kommen pünktlich in der Nacht in Amman an und treffen unseren Reiseleiter Kareem noch am Flughafen. Tatsächlich schaffen wir es, noch ein paar Stunden zu schlafen.

Amman und Wüstenschlösser

Nach einem reichhaltigen Frühstück wollen wir heute erst einmal ein Besuch bei den berühmten „Wüstenschlössern“ machen. Dazu müssen wir ca. 70 km in die jordanische Wüste fahren, da wo es nicht immer so trocken war wie heute. In der Zeit der "Umayyaden", welche die erste Dynastie nach dem großen Schisma des Islam, waren. Vorher trennten sich Sunniten und Schiiten, wobei ein Teil der Familie des Propheten in der "Schlacht von Kerbela" umgebracht wurde. Es handelte sich mehr oder weniger um Familienstreitigkeiten. Es ist einer der Gründe warum diese beiden Richtungen des Islam bis heute keine großen Freunde sind.
In dieser Anfangszeit der islamischen Religion wurden Gebäude errichtet, die seit 661, Herrschaftsbeginn der Umayyaden, zu verschiedenen Zwecken dienten. Das erste dieser Gebäude welches wir besuchen, „Qasr Kharana“, war wahrscheinlich eine Karawanserei aus dem 7.Jahrhundert. Nach einer Theorie geht sie auf die Sassaniden, der letzten vorislamischen persischen Dynastie, zurück. Zu dieser Zeit nahm auch der Karawanenhandel massiv zu. Trutzige Mauern und verschiedene Räume für die Händler und anderen Reisenden, sind erhalten. Beachtenswert ist das Belüftungssystem, welches immer für einen leichten Luftstrom und für den Luftaustausch in dem Gebäude sorgte. Wir teilen die Gruppe und ein Teil nimmt die eine Richtung mit Kareem und die anderen werden von unserem netten Polizisten, der auf uns aufpassen soll, begleitet. Fast ein kleines Labyrinth. Immer ist ein wenig Vorsicht geboten, denn an manchen Stellen geht es nicht weiter. Die Stimmung in unserer Gruppe ist sehr gut und es wird viel gelacht.
Danach geht es zu dem nächsten, wohl bekanntesten Wüstenschloss, dem „Qasair Amra“ aus dem 8.Jahrhundert. Es soll wohl so eine Art Jagdschloss gewesen sein und wurde von dem Umayyadischen Prinzen "al-Walid ibn Yazid" erbaut. Später ging er als Kalif „Al Walid II.“ in die Geschichte ein. Politisch nicht sehr erfolgreich, widmete er sich Bauprojekten und betätigte sich als Dichter und Komponist - und er nahm sogar Gesangsunterricht. Auch verhielt er sich nicht gerade islamisch. Er gab Feste auf denen der Wein wohl reichlich floss. Er soll den Wein und die Frauen geliebt haben. Einige Historiker vermuten in ihm auch den Ursprung für die Einführung des Harems an den islamischen Palast dieser Epoche. Die erhaltenen Bilder in diesem Wüstenschloss deuten ebenfalls darauf hin.
Hier in dieser Residenz ließ er ein Hamam (Badehaus) bauen, in dem wir die Reste der Fresken bewundern können. In dieser ersten Zeit des Islam zogen es die Herrscher vor, sich in den weitläufigen Gebieten um ihre Untertanen zu kümmern und auch darin vermutet man den Grund die Erbauung solcher Residenzen inmitten der Wüste. Man kümmerte sich um Wassertechniken und einige archäologische Reste künden davon.
Viele der Europäer welche in den Orient kamen, waren von der orientalischen Beduinenkultur fasziniert. Einer kam als Archäologe und endete als Verräter. T.E. Lawrence, der durch seine Beteiligung an dem arabischen Aufstand gegen die Osmanen bekannt wurde hatte in unserem nächsten Ziel, dem Wüstenschloss „Al Azraq“, zeitweilig sein Quartier. Sein Büro lag wohl in einem Raum über dem Torhaus am Eingang.
Ursprung der Anlage war ein römisches Kastell, welches später mit Basaltgestein erweitert wurde und sein endgültiges Aussehen im 13.Jahrhundert von den „Mamelucken“ erhielt. Der Grund war die Lage in der einzigen Oase der Region. Wir betreten die Anlage durch eine Steinpforte, welche sich zwar nicht so leicht aber dann doch bewegen lässt. Wir gehen durch die weitläufige Anlage und bewundert die Bautechnik und die Konstruktion aus Basalt und Granit.
So langsam meldet sich bei allen der Hunger und es war ja auch eine jordanische Spezialität angekündigt: „Maqluba“ ein verbreitetes Gericht in der „Levante“. Der Name bedeutet: „auf den Kopf gestellt“. Wir fahren in das Restaurant in der Nähe und da kommt auch schon einer der Kellner mit einem riesigen Kochtopf, welcher vor unseren Augen umgedreht wird. Eine schmackhafte Mahlzeit aus Hähnchen, gebratenem Gemüse und Reis. Das Rezept geht wohl auf das 13.Jahrhundert zurück. Dazu können wir Zitronensaft mit Minze oder frisch gepressten Granatapfelsaft bestellen. Das Ganze wird durch einen arabischen Kaffee mit Kardamom abgerundet. So kann es weitergehen.
So gestärkt fahren wir wieder zurück in Richtung Amman, denn dessen Besichtigung erwartet uns noch heute
Während der Fahrt erfahren wir etwas über Jordanien im Allgemeinen und zu verschiedenen Themen welche uns interessieren. Wir freuen uns über das schöne Wetter und die angenehmen Temperaturen. Allerdings brauchen wir noch eine ganze Zeit, bis wir an unserem Ziel, der Zitadelle, ankommen. Denn zu dieser Tageszeit gibt es Stau in der Hauptstadt wie an jedem Tag. So kommen wir aber in den Genuss, uns die Skyline der Stadt mit den modernen Bauten ausgiebig zu betrachten. Vor uns erhebt sich ein hohes gerundetes Gebäude, das „Rotana-Hotel“ mit einer Höhe von 188 m. Hauptauftraggeber war ein arabisches Bauunternehmen aus Abu Dhabi. Das Hotel steht im Stadtteil "Abdali" und gehört damit zu einem 5 Milliarden Dollar Projekte zur Entwicklung von Geschäfts-, Freizeit- und Wohngebieten.
Schließlich kommen wir doch an die sog. „Zitadelle“. Sie ist auf einem der 7 Hügel gelegen, welche damals und einst die Stadt Amman ausmachen. Diese historische Stätte wollen wir erkunden und da wir am späteren Nachmittag ankommen, ist das Licht schon jetzt besonders. Wir erfahren etwas über die Geschichte der gesamten Region, stammen doch die heutigen Grenzen Jordaniens erst aus dem 20.Jahrhundert. Zahlreiche Völker haben seit der Steinzeit die Region erobert und bevölkert. Dieser Hügel hier war seit der Neusteinzeit besiedelt und wurde während der Bronzezeit befestigt. Dann folgten verschiedene Imperien von denen wir hier Hinterlassenschaften finden: den unvollendeten römischen Tempel des Herkules, der besonders im Abendlicht ein Treffpunkt zu sein scheint (siehe Bilder), das "Ammontor" und den "Umayyaden Palast", sowie eine byzantinische Kirche. Das archäologische Museum wurde bereits 1951 erbaut. In ihm kann man zahlreiche Fundstücke aus Jordanien, geordnet nach Epochen, betrachten. Unter anderem gibt es einige Kopien der „Ain Ghazal“ Statuen, die vor ca. 8700 Jahren entstandenen ersten großformatigen Darstellungen des Menschen überhaupt. Man fand sie in der Nähe von Amman im Jahr 1974 im Zuge von Bauarbeiten und grub sie 1983 – 1985 aus. Die Originale befinden sich heute in internationale Museen weltweit, die sich immer noch mit ihrer Erforschung befassen. Über die Bedeutung kann man bis heute nur Vermutungen anstellen.
Die Sonne geht unter und wir sehen auf die Stadt Amman hinunter, entdecken das römische Theater und erleben das langsame abendliche Erwachen der Stadt. Wir steigen zu Fuß hinunter in das Zentrum. Ein Treppenweg bringt uns sicher in das abendliche Amman. Vorbei an einer Galerie wo wir neuzeitliche Kunst betrachten können geht es in die Hauptgeschäftsstraße. Kareem erzählt, dass Amman eigentlich eine Stadt des Abends und der Nacht ist. Der Jordanier geht hinaus, einkaufen, flanieren und trifft sich mit Freunden in der Stadt. Wir werden angesprochen, freundlich aber nicht aufdringlich. Ein schöner Tagesausklang bevor wir in unser Hotel fahren.

Jerash – Ajlun

Heute sind alle richtig ausgeschlafen, denn der fehlende Schlaf am ersten Tag war doch gestern zu spüren. Heute unternehmen wir eine Reise in die Zeit als Jordanien zum römischen Reich gehörte. 10 dieser Städte unterstellten sich nach wissenschaftlicher Meinung der nördlich gelegenen römischen Provinz Syrien um der Abhängigkeit vom herodianisch regierten jüdischen Staat zu entgehen und so ihre Autonomie zu waren. Man bezeichnet sie auch als die "Dekapolis" (Zehnerstädtebund) zwischen Damaskus und Amman, welches übrigens als antikes Philadelphia auch dazu gehörte. So ist diese antike Stätte auch als grandios zu bezeichnen. Nach einem Gang durch durchaus notwendige Geschäfte, die ein Angebot aus Tüchern, frisch gepressten Säften und allerlei dies und das anbieten, gelangen wir zu dem restaurierten und beeindruckenden „Hadriansbogen“ welcher nicht den Stadteingang markierte, sondern anlässlich seines Besuches der Stadt im Jahr 129/130 n. Chr. errichtet wurde. Zum eigentlichen Stadteingang müssen wir noch ein Stückchen laufen. Dabei besuchen wir das Hippodrom, die Pferderennbahn die 15000 Besuchern Platz bietet und auch heute noch für Veranstaltungen genutzt wird. Danach kommen wir zum Südtor wo die eigentliche Stadt beginnt. Auf der linken Seite bietet der „Zeustempel“ einen guten Ausblick und weiter voran liegt ein ovaler Platz, ein Forum, welches von Kolonaden mit ionischen Kapitellen gesäumt ist. Wie soll man diesen Platz fotografieren? Nun - die Fotografen in unserer Gruppe, und wir haben einige Experten, stellen sich der Herausforderung und sind immer irgendwie verschwunden. Aber sie haben die Sache im Griff und wir bekommen besonders schöne Bilder für unsere neu gegründete „what’s app“ Gruppe.
Nach Meinung der Archäologen handelt es sich bei diesem ovalen Platz um einen Kniff der Städtebauer. Sie wollten den „Zeus-Tempel“ mit der Hauptstraße (Cardo) verbinden. Dieser Cardo ist mit seinen korinthischen Säulen wirklich als prachtvoll zu bezeichnen. Im originalen römischen Pflaster sind noch die Wagenspuren der antiken Wagen zu sehen, die sich über Jahrhunderte eingegraben haben. Vorbei am "Nymphäeum", dem Stadtbrunnen, erreichen wir den Aufgang zum „Artemis-Tempel“, einem der schönsten Tempel von Gerasa. Imposant wirkt der Weg über den Decumanus hinauf mit interessanter Perspektive. Bevor wir uns aber den Tempel von der Nähe anschauen besuchen wir das nördliche Theater mit 800 Sitzplätzen und testen die Akustik. Dann aber machen wir eine kleine Pause bei Artemis und ein freundlicher Jordanier kocht Kaffee oder Tee für uns. Dabei bekommen wir die Elastizität der Tempelsäulen demonstriert. Man kann sie doch tatsächlich bewegen.
Natürlich hat die Stadt "Gerasa" auch eine christliche Geschichte und es finden sich Überreste von mehreren byzantinischen Kirchen nebeneinander, die unterschiedlichen Anlässen dienten. Es finden sich byzantinische Mosaiken und wir haben einen wundderbaren Ausblick auf das Gelände. Dann laufen wir langsam zurück und zum Abschluss bekommen wir im südlichen Theater eine kleine Dudelsack-Musikdarbietung. Der Dudelsack ist das Wahl-Instrument des jordanischen Militärs und ein Erbe aus der britischen Zeit. Die „Sackpfeife“ ist eines der ältesten Musikinstrumente überhaupt, stammt höchstwahrscheinlich aus dem Orient (Indien, Pakistan, Iran) und existiert seit 4000 Jahren.
Von "Jerash" fahren wir zur islamischen "Festung Ajlun". Sie thront als Höhenburg in 980 m Höhe. Da die meisten von uns schon ein wenig müde sind, freuen wir uns, dass uns unser Busfahrer bis fast ganz nach oben bringt. So sind es nur wenige Meter zu Fuß. Die Burg wurde unter der Herrschaft des bekannten "Sultan Saladin" errichtet. Er ließ eine Kette von Festungen gegen die Kreuzritter errichten, welche in 7 sog. Kreuzzügen ab 1095 bis in das 13.Jahrhundert das „Heilige Land“ von den Ungläubigen befreien wollten. Sie wurden von der lateinischen Kirche sanktioniert und hatten neben dem religiösen Hintergrund, wirtschaftliche und politische Interessen. Nun die „Ungläubigen“ waren immer die anderen.
Als erstes schauen wir auf den Taubenturm. Er diente zur Nachrichtenübermittlung mit Hilfe von Brieftauben, die für das Weitergeben von Informationen flogen. Die Festung war eingebunden in ein ganzes Netz von Anlagen, die miteinander auf diese Weise kommunizieren konnten. Das „luxuriöseste“ Zimmer hatte sogar ein eigenes kleines Bad, was der höchste Luxus war. Wir stellen mal wieder alle fest, wie gut es uns heute geht, denn gemütlich war das nicht so wirklich. Wir steigen nach oben und genießen einen wunderbaren Blick auf die umliegende Landschaft.
Nach diesem Besuch kehren wir wieder mit vielen Erlebnissen nach Amman zurück. Morgen geht es schon früh los in Richtung Süden und so beschließen wir den Tag mit einem wieder reichhaltigen Abendessen in dem gemütlichen Restaurant des Hotels. Auch der Wein welchen man in den Hotels von Jordanien bekommt schmeckt uns. Es gibt sogar jordanische Weinberge und eine entsprechende Produktion. Allerdings wird der Wein hauptsächlich im Land selber angeboten.

Berg Nebo – Madaba – Kerak – Wadi Musa –

Schon früh geht es heute los, denn wir haben heute einen weiten Weg. Erst einmal fahren wir ca. 1 Stunde zum „Berg Nebo“. Hier blicken wir weit auf das Tal des Jordan bis hinüber auf die andere Seite nach Israel. Auch können wir von hier bis zum Toten Meer blicken. Hier soll Moses einst das „gelobte Land“ erblickt haben, als er nach 40jähriger Wanderung durch die Wüste hier ankam und starb. Religiös ist diese Stätte für alle monotheistischen Religionen bedeutend. Wir besuchen die Kirche welche in moderner Form wiedererrichtet wurde und betrachten den Innenraum mit seinen schönen Mosaiken und antiken Überresten. Ein Berg mit Symbolcharakter und deshalb schon seit dem 7. Jahrhundert ein beliebtes Pilgerziel. Skulpturen die einen religiös bedeutenden Hintergrund haben, aber auch ein Museum mit Artefakten von der Region sind in einem Garten vereint. Ein Rollstein, mit denen man früher Gräber verschlossen hat, gehört ebenfalls dazu.
Danach fahren wir weiter nach "Madaba", die Stadt der Mosaike – und die Stadt der Christen. Hier befindet sich das berühmteste Mosaik der gesamten Region, das Bodenmosaik in der "St.Georgs-Kirche". Sie stammt von der Mitte des 6.Jahrhunderts und ist die älteste kartographische Darstellung des sog. „Heiligen Landes“, insbesondere Jerusalems. Durch diese Darstellung war eine ziemliche genaue Datierung der Karte möglich, da einige Bauwerke, die nach 570 errichtet wurden, fehlen. Im 19.Jahrhundert wurde das Mosaik für den Bau der griechisch-orthodoxen Kirche an der Stelle spätantiker Ruinen freigelegt. Wir betrachten die Karte und bekommen eine Erklärung der einzelnen Bestandteile von Kareem. Auch die Kirche ist sehenswert, wir können aber das Rätsel der blauen Hand auf den Bildern nicht endgültig lösen. Die Hand ist ja ein starkes religiöses Symbol und taucht in vielen Religionen, auch denen des Fernen Ostens, auf. Meistens bedeutet sie Schutz und Stärke wird aber auch als Gottessymbol eingesetzt.
Wir spazieren ein wenig durch "Madaba" zu unserem Restaurant. Dort bekommen wir wieder wunderbare jordanische Vorspeisen und ein wahlweises Hauptgericht. So gestärkt fahren wir weiter durch die jordanische Landschaft und erreichen das "Wadi Mujib". Dieses Trockental im Bergland von Jordanien endet am Toten Meer, 410 m unter dem Meeresspiegel. Es gibt auch ein Naturschutzgebiet dessen Artenvielfalt noch nicht komplett dokumentiert wurde. Auch Grundwasser tritt hier teilweise an die Oberfläche in diesem verhältnismäßig wasserreichen, geschützten Gebiet. Es soll sogar einen kleinen Sumpf geben. Wir fahren über die "Königsstraße" welche an der "Mujib-Talsperre" den Fluss überquert. Der Stausee dämmt die gefährlichen Sturzbäche des Wadis. Etwas was man sich angesichts des generellen Wassermangels kaum vorstellen kann. An einem Aussichtspunkt machen wir Halt für ein Foto.
Dann aber zieht sich die Strecke bis wir endlich zu etwas späterer Stunde Petra erreichen. Das Hotel, welches direkt am Eingang zu Petra liegt, lässt die Müdigkeit aber schnell vergessen, ist doch die Hotelbar in einer Höhle der Nabatäer untergebracht. Wir freuen uns auf unseren morgigen Besuch der Felsenstadt der Nabatäer.

Felsenstadt Petra – "Petra by night"

Nach unserem Frühstück treffen wir uns am Eingang dieser sagenhaften Stadt "Petra", welche zu Beginn des 19.Jahrhunderts von dem Schweizer Johann Ludwig Burckhardt für die Europäer wiederentdeckt wurde. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann man mit Ausgrabungen und der Freilegung dieser historischen Stätte. Von den 70er bis in die 80er Jahre hinein wurden die Beduinen vom "Stamm der B’doul", welche in den Felskammern lebten, umgesiedelt, um Petra touristisch nutzen zu können. Allerdings musste man Zugeständnisse an die Beduinen machen. Sie leben heute von den Einnahmen und unterhalten kleine Geschäfte, wie Souvenirshops und kleine Imbisse bzw. Getränkestände. Die Nabatäer, welche ein für ihre Zeit wohlhabendes Händlervolk waren, behalten trotz aller historischer Forschungen und Bemühungen der Wissenschaft, einige Geheimnisse für sich. Trotz Inschriften und erhaltenen Artefakten stützt sich die Wissenschaft auf die Archäologie und die wenigen schriftlichen historischen Zeugnisse, die natürlich auch schon zu ihrer Entstehung propagandistisch gefärbt waren. Vorbei an den ersten Gräbern, die in die Höhlen gemeißelt sind,erreichen wir die "Djinn-Gräber" (Geister-Gräber) die so heißen, weil sie ab und zu bei bestimmten Windverhältnissen gespenstische Töne von sich geben. Wir kommen zum Eingang des "Siq", der Schlucht die einer der wenigen Zugänge zur Stadt ist und durchqueren sie, die teilweise ziemlich eng wird. Wir betrachten die nabatäischen Wasserleitungen und die Technik die hinter Allem stand. Sie waren Meister darin und wussten die Wasserkraft zu nutzen. Plötzlich erspähen wir das wohl berühmteste Bauwerk Petras: „das Schatzhaus“ oder „Khazne al-Firaun“. Fast unwirklich erscheint die von der Sonne erleuchtete Fassade. Auf die Steinurne wurde schon in früher Zeit geschossen, da man einen Schatz in ihr vermutete, daher auch der Name. Beduinen bieten Kamelritte an und so ist der Platz sehr belebt: Beduinen, Kamele und Touristen. Dabei einige Kaffees und junge Männer die eine Kletterpartie zur besten Aussicht auf den Tempel anbieten. Davon wird allerdings dringend abgeraten da es durch Steinschlag schon Todesopfer hier gegeben hat.
Wir gehen weiter und kommen in die römische Stadt. Als das römische Reich an Einfluss gewann wurde die Stadt romanisiert. Es entstanden ein Theater und mehrere Tempel. Zur byzantinischen Zeit kamen Kirchen hinzu und es wurde sogar eine in eine ehemalige Grabhöhle gebaut. Wir besichtigen diese, werfen einen Blick auf die Königsgräber. Wir besuchen eine ehemalige byzantinische Kirche, in der gerade heute ein wahrscheinlich von Reisenden angemeldeter christlicher Gottesdienst stattfindet.
Von hier oben haben wir einen guten Blick auf den Cardo welcher die Hauptstraße von Petra war und auf den "großen Tempel" aus der römischen Epoche. Wir steigen hinab zu dem Tempel am Ende des Cardo, dem "Qasr al-Bint". Er wurde wohl zur selben Zeit wie das Schatzhaus errichtet, zur Zeit der Regentschaft des König Aretas, also zwischen 9 v.Chr. – 40 n.Chr. Er soll dem nabatäischen Hauptgott "Dushara" gewidmet sein. Der heilige Bezirk darf heute leider nicht mehr betreten werden, wahrscheinlich zum Schutz der Stätte. Wir sind beeindruckt von der Ausstrahlungskraft der Gebäude. Von hier weiter geht der Weg zum „Kloster Ed-Deir“, welches einige von uns morgen an dem 2. Tag besuchen wollen. Hier ist auch ein Parkplatz für Esel, die hier ihre Dienste (bzw. deren Besitzer) anbieten. Hier am "Qasr al-Bint" endet unsere heutige offizielle Führung und wir kehren individuell wieder in unser Hotel zurück. Jetzt am Nachmittag ist es ganz schön heiß hier in Petra und jeder freut sich sicher auf eine Dusche im Hotel und auf? ……..“Petra by night“ was die meisten aus der Gruppe individuell gebucht haben. Petra in der Nacht bei Kerzenlicht.
Beim Abendessen werden Pläne für den kommenden sog. Freien Tag geschmiedet. Ein Aufstieg zum Opferplatz steht auf dem Programm oder auch ein Aufstieg zum „Kloster ed-Deir“. Einige nehmen sich sogar beides vor.
Heute Abend ist Vollmond der leider in Petra selber nicht zu sehen ist, da er in der „falschen Richtung“ scheint.
Nach dem Abendessen geht es denn auch schon bald los und wir bekommen erst einmal einen Schreck angesichts der Menschenschlagen die sich vor dem Eingang bildet. „Petra in der Nacht“ scheint beliebt zu sein. Langsam bewegt sich der Tross durch die mit Kerzen beleuchtete Schlucht. Eine Taschenlampe ist an mancher Stelle ganz nützlich.
Dann sind wir am „Schatzhaus“ welches durch Scheinwerfer angeleuchtet ist. Eine romantische Stimmung.
Wir bekommen tatsächlich einen Sitzplatz auf den Bänken des Kaffees vor dem „Schatzhaus“, allerdings können wir von hier die sich bald erhebende Stimme nicht so deutlich verstehen. Es handelt sich wohl um einen Vortrag mit philosophischen Anklängen. Der mit viel Arbeitskraft erleuchtete Siq und die Atmosphäre haben den nächtlichen Ausflug gelohnt. Nach einiger Zeit treten wir den Rückweg an. Wenn die Nabatäer von damals gewusst hätten…….!

Felsenstadt Petra, Kloster Ed–Deir, Großer Opferplatz oder individuell

Am nächsten Tag treffen sich einige aus der Gruppe um den "hohen Opferplatz" zu besteigen. Wieder laufen wir durch den Siq und bewundern noch einmal das „Schatzhaus“ welches vor allem durch Filme wie "Indiana-Jones bei uns berühmt wurde. Unser Weg aber führt uns weiter bis kurz vor dem Theater wo der Aufstieg zum Opferplatz beginnt. Stetig führen die Stufen nach oben. Es sollen über 800 Stufen insgesamt sein. Der Weg ist kurzweilig und zwei Damen aus unserer Gruppe wollen doch lieber unten bleiben und lieber noch einmal selber herumspazieren. Wir anderen gehen nach oben. Unsere Gruppe ist fast ganz alleine unterwegs. Auf dem Weg begegnen uns Beduinenfrauen, welche Schmuck und andere Souvenirs verkaufen. Auf dem Weg steht plötzlich ein besonderes „Örtchen“ mitten in der Landschaft, ohne Sichtschutz und Wände. Wir mutmaßen, dass es wohl eher für Menschen mit langen Gewändern aufgestellt wurde.
Noch eine Kehre und wir sind bei den Obelisken angelangt. Ein Eselchen begrüßt uns um dann sofort in die Schlafstellung zu fallen. Er scheint sehr müde zu sein oder genießt einfach das süße Nichtstun.
Die Obelisken sind in einer Ost-West-Achse angelegt und verkörpern wahrscheinlich die Gottheiten "Dushara und Uzza". Hinweise auf diese beiden Hauptgötter findet man im gesamten Gebiet von Petra.
Wir klettern noch ein wenig bergan und stehen dann auf einem Plateau mit dem eigentlichen sog. „Hohen Opferplatz“. Er ist einer von mehreren Kultplätzen in Petra, aber der am besten erhaltene. In der Mitte befindet sich ein Hof an dessen Umrandung die Zuschauer wahrscheinlich Platz nehmen konnten. In der Mitte die leichte Erhöhung war eine Art Opfertisch, auf dem Speisen und Getränke als Opfergabe dargeboten wurden.
Der eigentliche Opferaltar ist an der Seite über Treppen zu erreichen und in der runden Vertiefung daneben wurde wahrscheinlich das Blut der Opfertiere aufgefangen. Allerdings ist der Platz so klein, dass wahrscheinlich keine Großveranstaltungen durchgeführt werden konnten. Nach einer Weile ausgiebiges betrachten der Aussicht und der Umgebung gehen wir noch zu einem weiteren Aussichtspunkt bevor wir wieder den Abstieg auf der gleichen Route antreten. Von einer Beduinenfrau, der wir versprachen sie auf dem Rückweg zu besuchen, bietet uns Tee an, den wir nicht ablehnen können.
Wieder unten angelangt, beschließen wir spontan, noch gemeinsam zum Mittagessen in einem Lokal im Ort Wadi Musa zu fahren. Schnell sind danach die Taxen aufgetrieben und wir erleben noch ein vergnügliches Mittagessen in einem schönen Lokal. Wir bekommen das jordanische Nationalgericht "Mansaf" zu essen, entweder mit Lammfleisch oder mit Hähnchen gekocht. Es gibt dazu eine spezielle Joghurtsauce, die aus fermentiertem Joghurt hergestellt wird. Es ist ein jordanisches Freitagsessen, dem wöchentlichen religiösen Feiertag der Muslime. Auf alle Fälle schmeckte es uns köstlich. Am Abend erfahren wir dann von den Anderen in der Gruppe, dass sie ebenfalls einen erlebnisreichen Tag hatten und sogar das "Kloster Ed-Deir" und den "Opferplatz" über das "Farasa-Tal" bestiegen haben.
Einige besuchen sogar noch das Museum in Petra welches erst seit einigen Jahren geöffnet hat. So geht für alle der zweite ereignisreiche Tag in Petra zu Ende und alle sind zufrieden damit ,da ein Tag wirklich ein wenig zu kurz ist, um diese Stätte wirklich zu erfassen und zu begreifen. Vielleicht werden ja einiges Tages die letzten Geheimnisse um die Felsenstadt Petra ans Tageslicht (im wahrsten Sinne des Wortes) kommen.

Wadi Rum – Aqaba

Heute heißt es Abschied nehmen von Petra und wir starten in Richtung Süden wo zuerst das Wadi Rum unser Ziel sein wird. Bevor wir aber endgültig die Region verlassen, machen wir noch einen kurzen Fotostopp um einen letzten Blick von Oben auf die berühmte Stadt zu werfen. Wir müssen schon genauer hinsehen, um die Orte welche wir gestern noch erkundet haben aus der Höhe zu entdecken. Man erkennt einen Teil der Strecke, welche wir gestern noch gelaufen sind.
Dann aber weiter zu einem berühmten Schauplatz der jüngeren Geschichte aus dem 20.Jahrhundert, in das Wadi Rum. Hier fand ein Teil des Befreiungskampfes der Araber gegen das Osmanische Reich statt.
Das Wadi Rum gehört zum großen "Rift Valley" wie auch der Jordangraben, der Golf von Aqaba und das Rote Meer. Die Bildung des Tals geschah vor ca. 30 Millionen Jahren. Auf einem Sockel von Granit und Basalt erhebt sich roter Sandstein welcher über die Jahrhunderte zu bizarren Formen geschliffen wurde. Durch zahlreiche Wasserquellen erlaubte das Gebiet eine frühzeitige Besiedlung durch Nomaden, wovon auch die Felsbilder künden. Das Gebiet liegt auf einer Höhe von ca. 800 m und hat eine Fläche 740 qkm. Die höchste Erhebung der "Djebel Umm ad-Dami" ist 1832 m hoch und befindet sich an der Grenze zu Saudi-Arabien.
Nach einem kurzen Stopp im Besucherzentrum können wir unsere Jeeps besteigen, die von ansässigen Beduinen gefahren werden. Vorbei fahren wir an den sog. "Säulen der Weisheit" eine Felsformation die ihren Namen von dem berühmten Buch von T.E. Lawrence bekam. Er führte von hier den Aufstand der Araber und unternahm mit Ihnen Angriffe auf die "Hedjaz-Bahn", die berühmte Pilgerbahn von Damaskus nach Mekka, welche für den Truppennachschub der Osmanischen Armee genutzt wurde. Wir machen Halt an einer Sanddüne, welche die meisten von uns erklimmen. Von hier hat man wunderbaren Blick auf das Gebiet. Der Sand ist rot, was für einen hohen Eisenanteil spricht. In den Schuhen gibte es ihn gratis, deshalb ist barfußlaufen auf der Düne allemal besser.
Es geht weiter zu einem Felsen, auf dem zahlreiche Felsbilder zu sehen sind, wie Kamele und Inschriften. Leider halten sich Menschen immer für so wichtig um ihre eigenen Graffitis zu hinterlassen, was natürlich ein Teil des Alten zerstört. Hier besteigen zwei aus unserer Gruppe Dromedare um ein Stück des Weges zu reiten. Diese Tiere die wie kein anderes an Wüstenbedingungen angepasst sind waren für den früheren Karawanenhandel unabdingbar. Sie halfen dem Überleben in diesen unwirtlichen Weiten. Wir treffen unsere 2 tapferen Reiterinnen dann in einem Kaffeehaus wieder. Dort, in der Nähe eines Reliefbildes von T.E.Lawrence, machen wir eine gemeinsame Tee- oder Kaffeepause bei den Beduinen. Einladend prasselt das Feuer und symbolisiert auch die Gastlichkeit der Menschen, was in früheren Zeiten in Wüstengebieten überlebenswichtig war. Denn das Gastrecht war unantastbar und musste jedem der aus der Wüste kam gewährt werden. Dieses und viele andere Rituale der Beduinengesellschaft hat auch Einzug in die arabische Kultur gefunden und spiegelt sich ebenfalls in der islamischen Religion wider. Leider kann unser Besuch im Wadi Rum nur kurz sein, denn wir wollen heute noch nach Aqaba. Viele von uns freuen sich auf ein Bad im Roten Meer. Deshalb gibt es heute keine große Mittagspause, sondern auf Wunsch Sandwiches, welche Kareem für uns an einer Tankstelle organisiert. Dafür schmecken sie aber sehr gut. Bei einem kleinen Smalltalk mit einem Fahrer eines Kleinlasters erfahren wir, dass es Fremdarbeiter aus Pakistan sind, die als Fahrer ihren Lebensunterhalt verdienen.
Frühzeitig sind wir in Aqaba und glücklicherweise können wir trotzdem im Hotel einchecken und unseren Weg zum Strand antreten. Was aber alle noch nicht wissen: an diesem Abend gibt es eine Überraschung, was Kareem und Gina ausgeheckt haben und die Agentur bewogen hat, der ersten Gruppe nach Corona ein besonderes Spektakel zu bieten: einen Sonnenuntergang auf dem Meer mit anschließendem auf Holzkohle gegrilltem Fisch (Dorade) und verschiedenen Salaten. Dazu den beliebten Zitronen/Minze Drink, welchen man in Jordanien an fast jedem Kiosk zubereitet bekommt. Mit zunehmender Dunkelheit erleuchten der Mond, die Sterne und die Lichter von Aqaba und auf der anderen Seite von Eilat in Israel. Die Stimmung ist friedlich und wunderschön. Wir haben das komplette Schiff für uns und können uns auf verschiedenen Decks bewegen. Dazu gibt es stimmungsvolle Musik. Das ist wirklich ein krönender Abschluss dieser wunderschönen Reise mit netten Menschen. Anschließend gehen wir noch in eine typische Bar von Aqaba mit Billiard und etwas Musikunterhaltung. Nicht weit entfernt ist unser Hotel zu sehen, in dem wir auch nach diesem schönen Abend in die Kissen sinken.

Aqaba – Bethanien – Totes Meer

Unser letzter Tag hat begonnen. Bevor wir wieder in Richtung Amman nach Norden fahren wir noch zu einer Gewürzhandlung, die so früh schon geöffnet hat. Appetitlich sind die Gewürze angerichtet und schicken uns ihre Aromen entgegen. Da gibt es Zatargemische, Zitronensalz, Pfeffer und so ziemlich alles was man für ein gutes orientalisches Gericht benötigt, aber auch Weihrauch und andere geheimnisvolle Essenzen, deren Bedeutung sich uns nicht gleich erschließt. Aber alles wird erklärt und wir können kosten. Ein Orientale weiß, was Kunden wünschen: riechen, anfassen und kosten. Warum gibt es das so selten bei uns zuhause? Nun andere Länder andere Sitten.
Und so gehen fast alle, auch diejenigen die eigentlich nichts kaufen wollten, mit mindestens einem Tütchen Gewürz von dannen.
So zufrieden mit dem Tagesbeginn treten wir unsere Rückfahrt an. Wir kommen am Flughafen von Aqaba vorbei. Ganz in der Nähe auf der anderen Seite, wurde von den Israelis ebenfalls ein Flughafen errichtet.
Auch dabei gab es Konflikte zwischen den beiden Staaten. Hier ist die Militärpräsenz auch heute noch verhältnismäßig hoch. Vor dem Friedensabkommen war es ein gesperrtes Gebiet, welches militärisch streng überwacht wurde. Auch verlassen wir jetzt die "zollfreie Zone" und auch wir werden auf Schmuggelware kontrolliert. Es geht entlang des "Arawatals" in Richtung Totes Meer, welches 400 m unter dem Meeresspiegel liegt. Leider hat es sich in den letzten Jahren extrem zurückgezogen und es entstehen am Rande gefährliche Krater, da sich die Bodenbeschaffenheit durch die Trockenheit verändert. Es kommt zu Einbrüchen, welche lebensgefährlich sein können.
Aus den Mineralien des Toten Meeres werden verschiedene Mineralien wie Pottasche gewonnen und exportiert.
Und natürlich spielen diese Mineralien auch für die Gesundheit eine große Rolle. Bevor wir die gesundheitliche Wirksamkeit selber morgen überprüfen steht aber noch eine kulturelle Stätte in Jordanien auf dem Programm, den höchstwahrscheinlichen Taufplatz Jesu, den es eigentlich drei Mal gibt: am See Genezareth (am unwahrscheinlichsten), in Israel auf der von uns aus gesehen anderen Seite des Jordan, und die nach den Historikern wahrscheinlichste in Jordanien. Dort wollen wir jetzt hin. Die Sonne brennt als wir aussteigen. Wir unternehmen einen kleinen Rundgang und vor uns erblicken wir zahlreiche Kirchen welche von verschiedenen christlichen Kirchen hier errichtet wurden, der griechischen, russischen und weiteren orthodoxen Glaubensrichtungen, welche alle hier an diesem wichtigen Ort vertreten sein wollen. Hier fand man die Anlage einer Kirche und ein Taufbecken, in dem der Gläubige komplett untertauchen konnte und andere historische Hinweise zumindest auf eine alte religiöse Stätte, ob es Jesus war der hier getauft wurde? …. Nun, das kann man glauben, oder nicht! Nach diesem besinnlichen und heißen Rundgang gehen wir noch in ein Geschäft wo wir Produkte aus dem Toten Meer erstehen können. Kareem hat für uns noch Datteln organisiert und schmeißt eine Runde dieser gesunden süßen Frucht.
Dann aber geht es ins Hotel und die Erholung kann beginnen. Schon bald geht die Sonne unter und taucht das Tote Meer in ein sanftes Licht. Morgen werden die meisten von uns ein Bad in ihm nehmen und das Gefühl der Schwerelosigkeit genießen können.

Freizeit am Toten Meer

Heute haben wir Zeit zum Entspannen und Relaxen. Die meisten von uns gehen natürlich zum Strand des Toten Meeres und finden Vergnügen an dem Heilschlamm welcher zur Verfügung steht. Und so machen wir uns einen Spaß daraus, denn wann hat man denn schon die Gelegenheit dazu? Auch die Schwerelosigkeit der salzigen Brühe fasziniert. Schon im "Alten Ägypten" wusste man um die Heilwirkung dieses "Meer des Lot", wie es auch genannt wurde. Die ägyptische Königen Kleopatra soll darin gebadet haben und lt. dem Alten Testament soll Lots Frau zur Salzsäule erstarrt sein. Uns tut es jedenfalls gut und die Haut fühlt sich hinterher weicher an.
Am Abend genießen wir noch einmal das vielfältige Abendessen und tauschen uns mit den Anderen aus.

Heimreise

Später heißt es: ab zum Flughafen. Wir verabschieden uns noch einmal von unserem Fahrer, der wie immer pünktlich zur Abfahrt erscheint. Die Sicherheitskontrollen sind zügig und unaufgeregt und wir treten dann am nächsten Morgen unseren Rückflug an. Ein wenig Wind gibt es ansonsten verläuft alles nach Plan.
Eine schöne Reise ist zu Ende.
Ma as-salama Jordanien, ma as-salama Eberhardt - habt Ihr gut gemacht!

Und hier noch ein paar Buch- und Filmtipps zum Nacherleben:

"Die Sieben Säulen der Weisheit" von T.E. Lawrence (gibt es günstig im Antiquariat)
"Der Islam" Hans Küng - Piper Verlag - ISBN 9783492046473 (ebenfalls im Antiquariat zu erwerben)
"Jerusalem" Das Kochbuch von Yotam Ottolenghi und Sami Tamimi - Dorling Kindersley ISBN-13 978-3831023332
"Ich war eine Tochter Arabiens" von Gertrude Bell - Scherz Verlag München - ISBN 9783502190448

für Wüstenfans: "Himmel über der Wüste" mit John Malkovich und Debra Winger, Regie: Bernardo Bertolucci
nach dem Drehbuch von Paul Bowles

für Märchen- und Orientliebhaber: Tausendundeine Nacht – Das glückliche Ende von Claudia Ott - C.H. Beck Verlag ISBN 9783406688263

viel Spass beim Lesen und Träumen
Gina Egenolf

Schlusswort

Eine wunderbare Reise haben wir gemacht. Letztendlich steht und fällt aber alles mit den Reiseteilnehmern, die ihren Teil zum Gelingen beitragen und mit offenem Herzen und wachem Geist das Fremde zulassen. Das habt Ihr und dafür vielen Dank auch im Namen der Firma Eberhardt-Reisen.






Eure Reiseleiter






Abdulkareem Abu Laila und Gina Egenolf













Vielen Dank Euch allen!





Ma as-salama - in-shallah!

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht