Reisebericht: Rundreise Ost–Kanada zum Indian Summer

25.09. – 07.10.2017, 13 Tage Städte– und Naturreise im Osten Kanadas mit Toronto – Ontariosee – Niagara–Fälle – Algonquin Provinz Park – Ottawa – Montreal – Lac Taureau – La Malbaie – Quebec


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Indian Summer in Kanada - das ist die beliebteste Reisezeit für die meisten Besucher des Landes. Am Besten lernt man die Schönheiten der Natur auf einer Rundreise kennen: Toronto, Montreal, Quebec und zahlreiche Nationalparks - lassen Sie sich entführen!
Endlich ist es wieder so weit. Nach ein paar Jahren ohne Fernreise darf ich wieder mit alten Bekannten und vielen neuen Gästen die Welt erkunden. Unser Ziel im mitteleuropäischen Herbst ist Kanada, welches in dieser Jahreszeit vor allem eines verspricht - Laubfärbungen in allen möglich Farbtönen. Der berühmte Indian Summer erwartet uns im Osten des Landes, natürlich in einer Verbindung der Großstädte wir Québec, Montreal oder auch Toronto mit den traumhaften Landschaften und endlosen Wäldern.
Ein Reisebericht von
René Wächtler
René Wächtler

1. Tag 25.09.2017: Flug nach Toronto

Es geht los! Entweder per Haustür-Transfer-Service oder selbständig finden sich gut gelaunte Gäste am Flughafen Dresden ein. Gleiches passiert in Leipzig, Berlin und auch direkt in Frankfurt und am Nachmittag treffen wir alle gemeinsam in Frankfurt ein für unseren Langstreckenflug nach Toronto. Der Flug mit Air Canada ist angenehm, ausreichend Essen und Getränke, gute Unterhaltung und eine ruhiger Flug, der etwas über 8 Stunden dauert. Da wir der Zeit entgegen fliegen, scheint der tag nicht zu Ende zu gehen und so sind wir auch froh, als wir endlich Toronto erreichen. Die Einreiseformalitäten sind erstaunlicherweise ziemlich zügig erledigt, nur auf das Gepäck müssen wir ewig warten. Dafür erwartet uns unsere Reiseleiterin Christa bereits und bringt uns inklusive aller Gepäckstücke zu unserem Bus. Sie und unser Fahrer Jocelyn werden uns die nächsten begleiten. Unser gerade einmal 3 Monate alter Bus hat Platz für 50 Personen, obwohl unsere Gruppe mit der bei Eberhardt als Maximalteilnehmerzahl übliche Größe von 25 Personen unterwegs ist. Vollkommen überrascht sind wir von den ungewöhnlich hohen Außentemperaturen von 30 Grad - eine solche Hitzewelle im September hat Toronto in den letzten 125 Jahren nicht erlebt. Ein wenig Stau ist noch, aber nach 40 Minuten sind wir an unserem Komforthotel Marriott in Youngville angekommen. Die Zimmerverteilung klappt reibungslos und die meisten Gäste beenden den Anreisetag jetzt. Da wir nur sehr wenig Zeit in Toronto haben, was wirklich schade ist, erkunden einige noch die Umgebung des Hotels. Bei diesen ungewöhnlichen Temperaturen, kurz vor Mitternacht hat es immer noch 25 Grad, lohnt sich sogar noch ein Abschlussgetränk im Freien.

2. Tag 26.09.2017: Toronto – Niagara Wasserfälle

Der vereinbarte, übliche, morgendliche Weckruf kommt... nicht... Aber wir sind nach einer Nacht mit mehr oder weniger Schlaf - einige haben kleine Rhythmus-Probleme - trotzdem alle pünktlich zu unserem kleinen, feinen Frühstücksbuffet im extra für unsere Gruppe festlich hergerichteten Ballsaal. Um 08.30 Uhr hat Christa zur Stadtrundfahrt gerufen und natürlich sind wir pünktlich. Wir fahren durch den Financial District in Toronto, bewundern den riesigen Bezirk, der der University of Toronto mit seinen über 60.000 Studenten gehört - hier findet man wundervolle victorianische Villen inmitten traumhafter Parkanlagen - und durchqueren Chinatown, Heimat von über 500.000 Zuwanderern. In Downtown, genauer gesagt am Brookefield Place, steigen wir aus und Christa entführt uns kurz in die kleine „Unterstadt" Torontos. Nach dem Stopp fahren wir weiter auf den Prachtstraßen, den Ontario-See nahezu immer im Blick. Unser nächster Halt ist der 552 Meter hohe CN Tower. Hier fahren wir in 58 Sekunden per Lift auf eine Höhe von 333 Meter und genießen den Blick über die 5-Millionen-Metropole Toronto. F ür die ganz Mutigen hält die Aussichtsplattform einen kleinen Bereich aus Glas bereit, wo man einen senkrechten Blick nach unten genießen kann - natürlich eine freiwillige Sache. Nach einer guten Stunde besteigen wir unseren nagelneuen Bus wieder und starten in Richtung Niagara Wasserfälle.

Niagara Wasserfälle

Wir haben uns entschieden, die eigentlich für morgen geplante Bootsfahrt an den Niagara Falls bereits heute zu machen - bei Temperaturen von inzwischen 33 Grad hoffen wir auf eine Erfrischung. Diese sollen wir bekommen... Eine hoch professionell organisierte Logistik bringt unsere Gruppe neben vielen anderen Touristen auf ein Schiff von Hornblower Cruises. Wir erhalten rote Regencapes, die uns einen guten Dienst tun werden. Und schon beginnt ein Highlight des Tages - die Fahrt an die Niagara Wasserfälle oder besser in die Gischt... Auf jeden Fall sollte man versuchen am Anfang ein paar Impressionen der us-amerikanischen Wasserfälle einzufangen, denn sobald man sich den kanadischen Fällen in der Horseshoe Bay nähert, wird es nass... sehr nass. Hier kann man die Gewalt der Natur hören und fühlen. Es ist ein einmaliges Erlebnis - zumindest unsere Gruppe empfindet das so. Durchnässt kommen wir wieder im Ort Niagara Falls an und haben Zeit entlang des Flusses zum Parkplatz zu spazieren. Wir nutzen nicht nur jede Möglichkeit für unzählige Fotos der beiden Wasserfälle, sondern testen auch jeden Baumschatten bei den tropischen 35 Grad, die vollkommen ungewöhnlich sind für diese Jahreszeit. Leicht erschöpft und mit leichtem Sonnenbrand ausgestattet, bringen uns Christa und Jocelyn als nächstes zu den „gefährlichsten Stromschnellen der Welt", den Niagara Rapids. Hier bleibt Zeit für einen Fotostopp UND spontan entscheidet sich die Hälfte der Gruppe für eine Seilbahnfahrt im Drahtkorb über den Niagara. Zum Glück ist es heute windstill, so dass wir den Ausführungen ganz ruhig lauschen können und die Ausblicke in die wilde Natur genießen. Anschließend geht es in unser Hotel, mit einem Stopp im örtlichen Liquor Store. Unser Hotel liegt optimal so dass wir zum heutigen Abendessen laufen können. Wir speisen heute im Aussichtsrestaurant des Skylon Tower mit einem fantastischen Blick auf die Niagara Wasserfälle. Das Buffet ist sehr lecker und ab 19.30 Uhr beginnt das Lichtspektakel, bei dem die Wasserfälle verschiedenfarbig angestrahlt werden. Die meisten nutzen den heutigen Abend, um noch etwas bummeln zu gehen. Der Ort Niagara Falls gleicht ein wenig Las Vegas, natürlich in kleinerer Dimension. Das neue Casino prägt das Stadtbild und entlang Clifton Hill und Centre Street kann man sich vor Leuchtreklamen und Attraktionen kaum retten. Eine schöne Erfahrung, aber jetzt freuen wir uns auch auf die kanadische Wildnis.

3. Tag 27.09.2017: Niagara–on–the–Lake – Ste. Marie among the hurons – Huntsville

Auch heute starten wir nach einem typisch kanadischen Frühstücksbuffet mit Toast, warmen Speisen und Obst gut gestärkt in unseren ersten wirklichen Reisetag. Doch bevor wir uns auf den Highway einbiegen, besuchen wir noch das kleine, pittoreske Städtchen Niagara-on-the-lake. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein und als Kontrast zu Niagara Falls ist das Stadtbild geprägt von kleinen victorianischen Villen, englisch anmutenden Gärten und Frühstückspensionen. Durch Weinfelder und Obsthaine führt uns der Weg zurück in die Metropolregion Toronto, bevor wir nach Norden in Richtung Midland abbiegen.Wir legen noch eine Pause ein, wie fast immer gekoppelt mit einem Stopp bei Tim Hortons - mit über 4.000 Filialen in ganz Kanada die größte Kaffee- und Imbisskette des Landes. Kurz nach Mittag erreichen wir die ehemalige Jesuiten-Missionarsstation in Sainte Marie among the hurons. Wir starten unseren Besuch mit einem Lunch, bevor wir mit Audioguide bewaffnet das Freilichtmuseum erkunden. Wir sehen zuerst einen Film zur Geschichte der Mission und dem Zusammenleben der Missionare mit den Indianern der hier ansässigen Huronen. Anschließend bleibt Freizeit um die über 20 Gebäude der Ansiedlung abzulaufen. Die sehr interessante Geschichte über das Zusammenleben von Missionaren und Indianern wird durch die Alltagsgebäude wie Schlafräume, Küche, Langhaus, Kirche und vielem mehr sehr greifbar. Wir hätten hier gern auch noch mehr Zeit zugebracht, aber wir haben noch einige Fahrtkilometer vor uns. Auf dem Weg zu unserem heutigen Ziel, dem Hidden Valley, stoppen wir noch an einem Supermarkt. Nachdem heute Mittagessen als Teil der Halbpension inkludiert war, versorgen wir uns für den Abend selbst, denn unser Hotel liegt mitten in der Natur. Und so kann jeder nach diesem Tag mit über 500 Kilomtern im Bus den Abend ganz nach seinen Wünschen ausklingen lassen.

4. Tag 28.09.2017: Abenteuer im Algonquin Park

Heute müssen wir erstmals keine Koffer packen bevor wir starten. Es erwartet uns ein Kanuabenteuer und andere Erkundungen im Algonquin-Park. Kurz vor den Toren des Algonquin Parks erwachen wir heute mit großer Vorfreude auf den „Indian Summer". Doch zuerst gibt es einen Schock: die Temperaturen sind auf 7 Grad gefallen - fast 30 Grad Unterschied zu Niagara. Aber es hat auch ein Gutes, denn endlich können wir die mitgebrachten Sachen auch anziehen. Das Frühstück in unserem netten Hotel direkt am Peninsula Lake ist wie immer lecker und die Stärkung haben wir heute nötig. Gleich sollen wir selber arbeiten, auf eine sehr angenehme kanadische Art... Wir fahren in den Algonquin Nationalpark und suchen die Algonquin Outfitters. Nach einem kurzen, unfreiwilligen Umweg erreichen wir das Kanucamp und treffen unsere Kanu-Guides Dave, Dave und Mike. Ja, genau heute wird gepaddelt. Zuerst erhalten wir alle ein Holzpaddel in der richtigen Größe und eine Schwimmweste, anschließend tauchen wir, verteilt auf drei Kanus, ein in die wundervolle Landschaft des Oxtongue Lake. Selbstverständlich paddeln wir selbst und jeder gibt sein Bestes, aber der Hauptaugenmerk auf unserer vier Kilometer langen Strecke liegt natürlich auf dem Landschaftsgenuss. Die große Frage nach dem Indian Summer können wir beantworten: Ja, es gibt Laubfärbung - auch in den unterschiedlichsten Farben - aber leider nicht ganz so umfangreich und explosiv wie wir uns das erhofft haben. Schuld daran sind die ungewöhnlich hohen Temperaturen, die die Laubfärbung verlangsamen oder sogar zerstören. Aber wir lassen uns davon nicht negativ beeindrucken, sondern genießen die Ruhe des Wassers, die eindrucksvollen Wälder und die Stille. Nach gut einer Stunde legen wir an und erklimmen die Oxtongue Ragged Wasserfälle, eine angenehme Pause inmitten der Natur. Anschließend geht es zurück im Kanu und singend fahren wir in den Heimathafen ein - ein Erlebnis für alle. Wegen der Wettervorhersage für morgen hat sich unsere Reiseleiterin Christa inzwischen Gedanken zur Programm(um)gestaltung gemacht und so fahren wir zum äußerst pittoresken Canoe Lake, wo wir unsere Lunchboxen bei einem Picknick am See leeren. Die Fahrt durch den Algonquin Nationalpark ist ein echtes Erlebnis. Laubfärbung, kleine Wasserläufe, große Seen, Felsen, Wälder - genau so haben wir uns die kanadische Wildnis vorgestellt. Da es morgen regnen soll, entschließen wir uns zwei kleine Landschaftswanderungen gleich noch heute zu unternehmen. Zum einen besuchen wir das Algonquin Logging Museum - ein fantastisches Freilichtmuseum zur Geschichte der Holzfäller in Ontario. Ein Spazierpfad führt durch die Landschaft an verschiedenen Stationen mit Wissenswertem zur Historie vorbei. Anschließend besuchen wir noch den Spruce Bog Boardwalk, einen Holzbohlenweg durch ein Moorgebiet. Für heute haben wir genug körperlich getan und alle freuen sich auf das Hotel. Da heute kein Abendessen inkludiert ist, essen die meisten im Hotelrestaurant zu Abend. Anschließend habe ich noch eine kleine Überraschung organisiert: Extra für unsere Gruppe wird am Ufer des Peninsula Sees ein kleines Lagerfeuer entzündet und wir rösten Marshmallows in der Glut und quatschen. Für alle ein schöner Abschied vom Hidden Valley.

5. Tag 29.09.2017: Algonquin Nationalpark – Ottawa

Noch einmal durchqueren wir den Algonquin Nationalpark und besuchen kurz vor dem Ausfahrtstor das schöne Besucherzentrum. Hier werden mit einem Film und diversen Ausstellungen die Entstehung des Parks und das heutige Leben, besonders die Fauna vorgestellt. Nach unserem Stopp hier heißt es dann vorerst wieder Abschied nehmen von der kanadischen Wildnis und durch wundervolle kleine Dörfer begeben wir uns auf den Weg nach Ottawa in die Hauptstadt Kanadas. Auch heute haben wir einiges an Wegstrecke zu erledigen. Ein Mittagsstopp - inzwischen sind wir alle schon Tim-Hortons-Profis - und am Nachmittag liegt die Hauptstadt Kanadas vor uns. Hier leben 1.2 Millionen Menschen und die mitten durch die Stadt verläuft durch den Ottawa-Fluss die Grenze zwischen den Regionen Ontario und Quebec. Darum findet man in Ottawa auch die meisten zweisprachigen Kanadier, d.h. die, die beide offizielle Sprachen - englisch und französisch - gleichermaßen sprechen. Unsere Stadtdführung beginnt am Museum für kanadische Geschichte, wo wir vor allem die Totempfähle in der Eingangshalle und das fantastische Panorama der Altstadt vom Aussichtspunkt hinter dem Museum bewundern. Anschließend fahren wir nach Rideau Hall, die offizielle Residenz des Generalgouverneurs von Kanada. Man kann den Park rings um die Residenz besuchen, der eine Besonderheit aufweist. Jedes besuchende Staatsoberhaupt pflanzt hier einen für sein Land typischen Baum bei Abreise und so wird der Spaziergang im Park auch zur spannenden Suche nach bekannten Namen - wir finden u.a. Kofi Annan, Nelson Mandela, Michail Gorbatschow und auch Richard von Weizäcker und Joachim Gauck... Weiter geht es durch den Feierabendverkehr in die Innenstadt, wo wir den Bus bei Byward Market verlassen und zu Fuss die Innenstadt mit dem Krieger-Denkmal und vor allem dem imposanten Parlaments-Gebäuden erkunden. Anschließend geht es ins Hotel und am Abend spazieren wir - mit kleinem Umweg - zum Restaurant Jonny Farina, wo wir heute unser Abendessen einnehmen. Das 3-Gang-Menü schmeckt allen köstlich, einzig die Lautstärke im voll besetzten Gastraum macht einigen zu schaffen. Im Anschluss ans Abendessen geht jeder individuell zurück ins Hotel. Einige schauen noch im Fairmont Hotel Chateau Laurier rein, eines der 5-Sterne-Hotels, welche die private Eisenbahngesellschaft CP in jeder kanadischen Großstadt erbaut hat, andere führt der Weg ins "irische Viertel" nähe Byward Market.

6. Tag 30.09.2017: Omega–Wildpark – Schloss Montebello – Montreal

Der Wecker klingelt heute bereits um 6 Uhr, da uns ein weiterer voll gepackter Erlebnistag erwartet. Beim Frühstück kommt das erste Mal die Sehnsucht nach den heimischen Gepflogenheiten auf, ein paar Tage werden wir aber noch das typisch kanadische Frühstück genießen. Unsere erste Station heute ist der Omega-Wildpark, doch weil wir etwas früh dran sind, besuchen wir zuerst das Gelände des 5-Sterne-Hotels Fairmont Chateau Montebello. Doch dann heißt es Kameras zücken für die Tierwelt Kanadas! Am Eingang des Omega-Wildparkes steigen wir um in einen ausrangierten Schulbus und haben so fensterlose Sicht. Obwohl wir heute wieder strahlend-blauen Himmel haben, macht ein ziemlich kühler Wind die Fahrt trotzdem zu einem kalten Erlebnis. Schnell noch ein paar Karotten besorgt als Lockmittel und dann geht es los: Wapitis, Karibous, Rotwild, Wildschweine, schwarze Wölfe, arktische Füchse und Wölfe, Wisente, Elche, Bergziegen und natürlich Schwarzbären - wir sehen alles! Die Tiere kommen teilweise ganz nahe ran und fressen Einem förmlich aus der Hand...Es ist eine wundervolle Erfahrung und beim Anblick des einen oder anderen Tieres werden wir alle wieder zu Kindern. Nach zwei Stunden im Safaribus sind wir jetzt bereit für unser Mittagessen im 5-Sterne-Hotel Fairmont Chateau Montebello Es erwartet uns ein fantastisches Buffet in wunderbarem Ambiente. Wir genießen ausgiebig, müssen dann aber los, denn heute erwartet uns noch Montreal. Dort dürfen wir nicht zu spät ankommen weil die Basilika Notre Dame bereits um1630 schließt. Aber mit Christas Zeitplanung wird das kein Problem. Wir sind rechtzeitig in montreal und haben sogar noch Zeit den Hausberg und Namensgeber der Stadt, den Mont Real, zu besuchen. Vom Aussichtspunkt hat man einen fantastischen Blick über die Metropole. Auch das Wetter spielt heute wieder mit, es ist zwar frisch, aber die Sonne lacht. Unsere Stadtrundfahrt beginnen wir an der Basilika Notre Dame wo wir auch unsere äußerst unterhaltsame Stadtführerin Celine treffen. Sie führt uns zu Fuß durch die Altstadt, wir fahren zum Parc Jean Drapeau, wo wir einen wundervollen Blick über den St. Lorentz Strom auf die Skyline haben und bei der Fahrt im Bus bleibt glaube ich kein Gebäude unerwähnt. Nur der Zutritt zur "Unterirdischen Stadt" bleibt uns verwehrt, wir sind zu spät. Nach einer kurzweiligen, humorvollen Führung verabschieden wir Celine und der Abend wird von jedem individuell gestaltet.

7. Tag 01.10.2017: Montreal Biosdome – Fahrt an den Lac Taureau

Das erste Mal kein Weckruf am Morgen. Jeder geht nach seinem individuellen Geschmack zum Frühstück, weil wir heute erst spät gegen 09.30 Uhr das Tagesprogramm starten.
Nach dem Kofferverladen starten wir zunächst in Richtung des Olympiageländes. Die olympischen Sommerspiele 1976 fanden in Montreal statt. Das Gelände wird heute für vielfältige Projekte genutzt und so fahren wir zum ehemaligen Velodrome mit einem Dach, welches einem Fahrradhelm nachempfunden ist. Dort ist der Biosdome untergebracht, ein Museum zur Fauna vier verschiedener Lebensräume: Leben am St. Lorentz Strom, Antarktische Region, Regenwald Brasiliens und Gebirgsregion Kanadas. Wir besuchen den Biosdome und staunen über Pinguine, Papageien, Fledermäuse, Papageitaucher, Äffchen, Fische und noch viel mehr... und tauchen so in die geschaffenen Welten ein. Nach unserem Besuch kehren wir zurück in die Altstadt, weil Christa schon vor Tagen etwas organisiert hat. Als Mittags-Snack probieren wir heute eine typisch Montrealer Spezialität: smoked meat. Wir kehren im renommierten Restaurant "Brisket" ein und lernen die kulinarische Spezialität kennen. Ziemlich satt und vom Geschmack überzeugt, haben wir noch kurz Freizeit bis wir uns auf den Weg zum Lac Taureau machen. Eine Überraschung hält Christa für uns noch bereit: Da wir bei der gestrigen Stadtrundfahrt nicht mehr in die "Unterirdische Stadt" konnten, holen wir das jetzt nach. Die "Unterirdische Stadt" ist ein über 30 Kilometer langes System von Einkaufsstraßen und U-Bahn-Zugängen, welches untereinander verbunden ist. Nachdem wir den Besuch auch abhaken können, geht es am frühen Nachmittag dann auf die Strecke zum Lac Taureau, unser Domizil für die kommenden zwei Nächte. Hier sind wir in der Wildnis Kanadas... Die Anfahrt gestaltet sich auch entsprechend, denn die Straße zur Auberge du Lac Taureau ist ein Sackgasse - nach dem Hotel kommt nur noch Natur. Wir checken ein und erkunden bereits kurz die Umgebung bevor wir unser leckeres 3-Gang-Menü im Restaurant einnehmen. Den Tag lassen wir gemütlich an der Bar ausklingen und freuen uns auf Morgen. Nur Moskitos und der Blick auf die Temperaturen lassen uns zittern - es soll in der Nacht nur noch 2 Grad haben... Vor einer knappen Woche sind wir bei 31 Grad in Toronto gelandet...

8. Tag 02.10.2017: Freizeit am Lac Taureau

Etwas ganz Seltenes auf Eberhardt-Reisen, wir haben heute einen Tag frei. Die hübsche Auberge du Lac Taureau bietet sich natürlich an für Aktivitäten in der Natur. Da auch heute wieder die Sonne lacht - schöner hätten wir das Wetter nicht erwischen können - verabreden wir uns am Vormittag für einen Waldspaziergang. In der Umgebung des Hotels gibt es jede Menge Wanderwege. Wir starten hoch motiviert, wartet doch am Ende des Rundweges ein Picknick auf uns. Plötzlich erleben wir die Katastrophe: Unsere Reiseleiterin Christa ist einen Moment unaufmerksam und stürzt über eine Wurzel auf die Hand. Eines ist sofort klar, irgendwas Schwerwiegendes scheint gebrochen. Ich renne also die bisher absolvierten Kilometer zurück zur Rezeption und organisiere einen Ersthelfer auf einem Quad, der Christa dann mitnimmt. Während wir weiter wandern, wird Christa ins Krankenhaus gefahren und wir werden Sie erst am Abend mit Hiobsbotschaften wieder sehen. Wir genießen betrübt unseren schönen Spaziergang durch den Wald. Wir entdecken einen Biberdamm, im Wald verborgene Teiche und tatsächlich den einen oder anderen eingefärbten Baum. Zur Mittagszeit finden die 3 Wandergruppen, die sich inzwischen durch Krankenhilfe und unterschiedlich schweres Wandern gebildet haben, wie von Geisterhand bei einem Picknick am See wieder zusammen. Wir genießen die Ruhe, selbst mitgebrachten Proviant und freuen uns auf den sonnigen Nachmittag. Zurück im Resort fassen einige Mutige den Entschluss die Wassertemperatur des Lac Taureau zu testen - Anfang Oktober, Kanada; Bergsee - wir gehen baden... Das Wasser ist ca. 15 Grad kalt, aber in der Sonne könnte man es schon fast angenehm nennen. So richtige Ruhe gönnen wir uns nicht, denn am Nachmittag wollen wir nochmal auf den See und 12 Unermüdliche genießen die Ruhe mitten in der Natur vom Kanu aus. Anschließend gibt es wieder ein leckeres Menu und anschließend habe ich ein gemütliches Lagerfeuer organisiert. Wir grillen wieder Marshmallows, die allerdings keiner will und es gibt kanadischen Whisky zu probieren. Genau richtig, um auf die Gesundheit anzustoßen. Just in diesem Moment erscheint Christa mit eingegipster Hand und offenbart uns, dass Sie die Tour nicht zu Ende fahren können wird. Ein höchst emotionaler Abschied der Gruppe von einer fantastischen, humorvollen und professionellen Reiseleiterin folgt. Etwas melancholisch bleiben wir zurück und genießen später noch frische See-Lachsforelle aus dem Feuer - selbst geangelt, gewürzt und gegart von einem unserer Gäste. Was kann es schöneres geben als ein gemütliches Lagerfeuer in einer traumhaften Landschaft. Ein erlebnisreicher Tag geht zu Ende.

9. Tag 03.10.2017: Cap de la Madeleine – Montmorency Falls – La Malbaie

Am nächsten Morgen beginnen wieder die Mechanismen und wir sind alle pünktlich zur Abfahrt, denn wir haben einen langen Fahrtag vor uns. Christa fehlt uns allen und behelfsweise fülle ich den Reiseleiterplatz - natürlich nur vorübergehend, denn am Nachmittag soll uns ein neuer Guide erwarten. Wie gesagt, viele Fahrtkilometer gespickt mit den üblichen Versorgungspausen. Die erste legen wir in Louiseville an einer Raststation ein und wie es der Zufall will, rastet genau zum selben Zeitpunkt eine andere Eberhardt-Reisegruppe dort. Das gibt ein großes Hallo zwischen Guides, Fahrern und Reisebegleitern und interessierte Fragen bei den Gästen. Irgendwann müssen wir uns nach einem Riesengruppenfoto voneinander trennen und wir fahren weiter zum ersten touristischen Programmpunkt heute, der Wallfahrts-Basilika in Cap de la Madeleine. Hier haben wir Zeit, die wunderschöne Kirche, den angrenzenden Park und die altertümliche kleine Kirche zu besichtigen - alles schon mt direktem Blick auf den St. Lorentz-Strom, der lange Zeit unser Begleiter sein wird. Entlang des Chemin de Roy, der Königsweg, setzen wir unsere Fahrt auf einer landschaftlich beeindruckenden Küstenstraße fort. Irgendwann biegen wir auf die Autobahn in Richtung Quebec ein. Unser nächstes Ziel ist der 83 Meter hohe - höher als die Niagara Fälle - Montmorency Wasserfall, unweit der Metropole. Es führt eine Hängebrücke über den Wasserfall und auf der anderen Seite des Flusstales sind 465 Stufen abwärts zu bewältigen. Aber was tut uns an so einem Reisetag etwas Bewegung gut.. Am Ende des Wasserfall-Spazierganges erwartet uns dann unsere neue Reiseleiterin Marina. Mit einem weiteren Stopp am Besucherzentrum in Baie-Sante-Paul kommen wir schließlich in Malbaie in unserem Hotel an. Selbst wenn man nichts weiter macht als lange im Bus zu sitzen, ist man abends geschafft. Was sehr auffällig ist, dass in diesem zweisprachigen Land an Stellen wie in La Malbaies plötzlich nur noch französisch verstanden wird. Es gibt wieder ein leckeres Menü, anschließend Ausklang an der Bar.

10. Tag 04.10.2017: Tadoussac – Walbeobachtung

Zum ersten Mal müssen wir beim Frühstück von der Karte bestellen, gar nicht so einfach wenn nur französisch gesprochen wird aber jeder bekommt ein typisch französisches Frühstück. Es dauert etwas länger aber wir fahren heute erst um 9 Uhr ab. Unser Ziel ist erstmal Baie St. Catherine, doch unterwegs machen wir eine erfreuliche Feststellung: Endlich sind wir im Indian Summer angekommen. In den letzten Tagen haben die Farben hier extrem zugenommen und die Bäume schillern in allen Farben. Ein Höhepunkt zum Ende der Reise und jeder bekommt das gewünschte Foto mit den farbigen Blättern. Unser Fahrer Ghislain hatte eine tolle Stelle an einem See gefunden - kanadische Bilderbuchlandschaft. Nach der Ankunft in Baie St. Catherine benutzen wir die Fähre, um über den Saguenay Fjord nach Tadoussac über zu setzen. In dem wunderschönen Dörfchen haben wir etwas Freizeit für eigene Erkundungen, bevor wir dann das kleine Informationszentrum und Museum zur Walforschung in Tadoussac und im St. Lorentz Strom allgemein besuchen. Ein interessanter Film und ebensolche Erläuterungen einer Biologin lassen uns schon einiges über die Wale m Fluss erfahren. Doch jetzt wollen wir mit eigenen Augen sehen. Noch hält das Wetter und mit gefühlt 500 anderen Gästen steigen wir auf das Schiff zur 3-stündigen Wahlbeobachtung! Relativ schnell haben wir das große Glück und finden ein Gebiet, wo uns verschiede Minkwale Ihre Aufwartung machen und so sehen wir tatsächlich alle Wale. Anschließend wird es etwas zäh, sowohl mit der Beobachtung und vor allem mit dem Wetter. Immer mehr Wind kommt auf, so dass der Wellengang durchaus spürbar ist auf dem Schiff. Zusätzlich erschweren die jetzt immer höher werdenden Wellenberge die Beobachtung und schließlich kommt auch noch Regen dazu. Es ist unangenehm kühl und wir sind nicht traurig als sich die Crew entschließt im wetter geschützteren Fjord nach Beluga-Walen zu schauen. Leider können wir keine Exemplare der weißen Riesen entdecken. Trotz des Wetters haben alle die Fahrt genossen und können über die individuellen Walbeobachtungen berichten. Nun kehren wir nach La Malbaie zurück, nicht ohne den gewünschten Stopp am SAQ, dem Lizenzladen für alkoholische Getränke. Das Abendessen nehmen wir heute außer Hause im Restaurant Allegro ein - ein leckeres Menü und netter Service, ein gelungener Abschluss unseres Aufenthaltes hier in La Malbaie.

11. Tag 05.10.2017: Ste. Anne Canyon – Basilika Ste. Anne de Beauprés – Quebec – Sugar Shack Abendessen

Heute verabschieden wir uns von dem nördlichsten Punkt unserer Reise und kehren zurück nach Quebec. Nach einer Stunde erreichen wir - wieder einmal bei strahlendem Sonnenschein - den Canyon Sainte Anne. In dieser Schlucht mit Wasserfall und einziehendem Indian Summer haben wir ausreichend Zeit, zum Genießen, Hängebrücken überqueren oder einfach Genuss der Ruhe. Wenn nur die vielen Asiaten nicht wären. Nach dieser gelungenen sportlichen Betätigung fahren wir zur Wallfahrtskirche Basilika der Heiligen Anna de Beaupre.  Wir bestaunen die Ausmaße und ganz nebenbei findet auch noch eine Messe aktuell statt. Wir sind fasziniert vom Prunk der Basilika und lauschen Marinas Erzählungen. Danach haben wir noch etwas Freizeit für eigene Erkundungen und stoppen an einem Supermarkt für die individuelle Mittagsverpflegung bevor wir Que.bec in die Innenstadt fahren. Marina ist auch zertifizierte Stadtführerin für quebec und so kann Sie uns in aller Ruhe alle wichtigen Sachen zu Quebec vermitteln. Währsher sher großes Schiend der Einfahrt in die Stadt passieren wir die riesige Crowne Princess, ein sehr großes Kreuzfahrtschiff. Entsprechend voll sind auch die Straßen der unteren Stadt in der wir unsere Besichtigung zu Fuß beginnen. Wir sehen den königlichen Platz, die wunderschönen Wandgraffities und natürlich das alles überthronende Luxushotel La Chateau Frontenac. Anschließend fahren wir hinauf in die obere Stadt, wo auch unser Hotel liegt. Bevor wir einchecken, unternehmen wir auch hier eine kleine Stadtführung zu Fuss. Dann checken wir ein in unser Hotel ein und laufen zurück in die Altstadt. Am Abend erwartet uns dann ein schon touristisches Abendessen. Wir fahren in die Wälder nördlich er Stadt und kommen auf einer familengeführten Ahornsirup-Gewinnungs-Anlage. Hier erwarten uns Live-Music, leckeres Essen und ein Shop für die Produkte des Unternehmens.Es ist ein wenig laut, aber unsere Gruppe ist gut drauf und es wird später sogar noch getanzt. Wir bekommen die wichtigsten Dinge zur Gewinnung des ahornsirups erklärt und dürfen auch noch verkosten. Unsere Reise neigt sich dem Ende zu und neben der Rekapitulation aller Erlebnisse kommt auch ein wenig Melancholie auf. 

12./13. Tag 06./07.10.2017: Good bye und au revoir Kanada


Heute heißt es Abschied nehmen von Kanada. Nachdem wir ausschlafen konnten und gemütlich Früstücken beginnt unsere Reise zurück nach Hause. Wir verabschieden Marina und Ghislain und gehen in Quebec auf den ersten Teilabschnitt nach Montreal. Wir fliegen in einer Propeller-Maschine für 37 Passagiere, d.h. fast alle Plätze sind durch unsere Gruppe gebucht. Phänomenal ist dabei vor allem die Vergabe des Sitzplatzes in der letzten Passagierreihe im Gang, das traut sich Eberhardt nicht mal bei Busreisen. Trotzdem kommen wir alle sicher und nach wie vor wohl gelaunt in Montreal an. Von dort soll dann in 5 Stunden der Flug nach Frankfurt losgehen. Als letzte Etappe heißt es dann innerdeutsch zum Heimatflughafen. Alle Flüge verlaufen reibungslos und die Haustür-Transfere warten.
Liebe Reisegäste, eine unvergessliche Reise ist zu Ende auf er wir gemeinsam viel erlebt und gelacht haben. Wenn Sie gern mal wieder mit mir unterwegs sein wollen, begleiten Sie mich gern nach Japan, Island, auf den Schiffen der Hurtigruten oder sogar nach Ostgrönland. Mir war es eine Riesenfreude mit Ihnen unterwegs gewesen zu sin - eine sympathische, interessierte und gut geaunte Gruppe. Es hat Spaß gemacht. Gern bis bald Ihr/Euer René Wächtler

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Eine wunderschöne Rundreise mit tollen Städten, Spaziergängen und Aktivitäten in herrlicher Natur, gut ausgesuchten Hotels und Restaurants, hervorragender Reiseleitung und -begleitung, sehr netter Reisegruppe und perfektem Wetter. Unser Highlight neben vielen anderen war die Zeit am Lac Taureau. Danke an alle, die zur Gestaltung dieser Reise beigetragen haben!
Sabine und Rainer Taubert

Sabine und Rainer Taubert
10.10.2017

Lieber René, auch uns hat die Reise mit Ihnen und den netten Leuten unserer Reisegruppe viel Spaß gemacht. Es war eine Rundreise, die all unsere Wünsche erfüllt hat: traumhaft schöne Natur, beeindruckende Städte, für uns besonders Québec, Freude bei eigenen Aktivitäten, zwei sympathische, motivierte, mit viel Wissen ausgestattete Reiseleiterinnen und die perfekte Organisation durch den Reiseveranstalter. Doch die letzten Worte dieses Kommentars gelten Ihnen, lieber René. Ihr Verantwortungsgefühl gepaart mit angenehmer Gelassenheit und Ihre humorvolle Art haben ebenso dazu beigetragen, dass diese Reise zu so einem tollen Erlebnis wurde. Gisela und Karl Schneider

Gisela und Karl Schneider
10.10.2017