Reisebericht: New York, Miami und Kreuzfahrt westliche Karibik für Alleinreisende

06.03. – 17.03.2019, 12 Tage Singlereise New York, Miami und Kreuzfahrt Karibik mit der Norwegian Epic ab/an Orlando – Mexiko – Bahamas


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Eine Traumreise liegt hinter uns. Kaum zu sagen, was das schönste Erlebnis war. Top on the Rock in New York, der Ocean Drive in Miami oder die Kreuzfahrt mit der Norwegian Epic. In der Abwechslung lag der Zauber dieser Reise.
Ein Reisebericht von
Sabine Letzybyll
Sabine Letzybyll

Tag 1: Mittwoch, 06.03.2019 Amerika ruft


Unser Flug mit Lufthansa nach New York geht tagsüber, deshalb ist es nicht jedem gegönnt, unterwegs auch mal ein Auge zuzumachen. Ortszeit 13.30 Uhr kommen wir an, zu Hause ist es bereits 19.30 Uhr. Es dauert geschlagene zwei Stunden, bis wir die Einreiseprozedur bewältigt haben. Unser Gepäck ist längst da und unser Reiseleiter Hans von Rittern erwartet uns am Ausgang. Circa eine Stunde braucht unser Bus zum Hotel. Das Hilton Garden Inn liegt zentral zwischen der 8. und 9. Avenue auf der 37. Straße. Das wird es uns in den nächsten Tagen leichter machen, uns zu orientieren. Es ist bitter kalt. Minus vier Grad. Trotzdem lassen wir uns nicht davon abhalten, einen ersten Spaziergang zu unternehmen. An Macys vorbei über den Times Square laufen wir bis zum Restaurant Hurley´s Saloon. Hier werden wir bereits erwartet und freundlich bedient. Es gibt eine Vorsuppe oder einen Salat und zum Hauptgang Hühnchen, Lachs oder Steak. Zum Nachtisch wird ein Käsekuchen serviert. Gut gesättigt und rechtschaffend müde erreichen wir unser Hotel und sinken in unsere Betten. Vorausgesetzt, wir kämpfen nicht mit der Klimaanlage.

Macy´s


ist das größte Kaufhaus der Welt. Es ist nach seinem Gründer Rowland Hussey Macy benannt. Dieser eröffnete 1857 einen ersten Laden. Zwanzig Jahre später waren es bereits elf Gebäude, in denen Waren aller Art angeboten wurden. Seit 1902 befindet sich das Kaufhaus an seiner heutigen Adresse (34. Straße). Allein die Schuhabteilung nimmt eine ganze Etage ein. Gegen Vorlage der Hotelschlüsselkarte wird ein Rabatt gewährt. Tragisch ist die Geschichte des Teilhabers Isidor Strauss, der mit seiner Ehefrau beim Untergang der Titanic ums Leben kam. Man berichtet, er und seine Frau hätten, da sie beide bereits in einem hohen Alter waren, ihren Platz im Rettungsboot einem jungen Pärchen überlassen.

Tag 2: Donnerstag, 07.03.2019 New York


Ab sieben Uhr erwartet uns ein amerikanisches Frühstück mit Bratkartoffeln und Rührei, Orangensaft und Kaffee. Aber auch Toast, Joghurt und Obst wird angeboten. Den ganzen Tag über werden wir heute mit Hans von Rittern New York erkunden. Der Bus steht bereits vor der Tür, es kann losgehen. Hans erzählt viel darüber, wie sich die Stadt in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Schließlich ist er hier aufgewachsen. Die Straßen sind schachbrettförmig angelegt, was die Orientierung erleichtert. Sechste, siebte, Broadway, achte, neunte... u.s.w. Sechzig Prozent aller New Yorker sprechen spanisch. Die Stadt ist voll mit illegalen Einwanderern. Offiziell wohnen 8,5 Millionen Menschen hier, inoffiziell könnten es zehn Millionen sein. Der Hudson River, 493 Kilometer lang, fließt im Westen der Stadt, der East Side River im Osten. In beiden Flüssen fließt Salzwasser und es gibt Ebbe und Flut. Weltweit berühmt wurde der Hudson River als 2009 ein amerikanischer Flugkapitän sein Flugzeug auf dem Wasser landete und damit eine große Katastrophe verhinderte.
Wir kommen zum Haus, vor dem John Lennon erschossen wurde und in dem Yoko Ono immer noch lebt. Es ist das Dakota Building (Dakota Haus), exklusiv und traditionsreich, gelegen an der 72. Straße und Central Park West. Warum nennt man es Dakota Haus? Weil Ende des 19. Jahrhunderts, als dieses Wohngebäude entstand, die Gegend noch relativ unbebaut war und man scherzhaft meinte, es läge auf dem Gebiet des Indianerstammes Dakota. Das Besondere zu dieser Zeit war auch, dass erstmalig die Idee, mehrere gutbetuchte Familien in einem gemeinsamen Wohnhaus unterzubringen, umgesetzt wurde. Bis dato wohnte diese Bevölkerungsschicht in eigenen Häusern mit Grundstück und Garten. Der Eingang des Dakota Hauses wird heute bewacht, Touristen haben keinen Zugang.
Wir besuchen Strawberry Fields und Hans liest uns den Text von Imagine vor, der heute noch aktuell ist wie damals. Am Central Park Lake haben wir einen tollen Blick auf Manhatten. Der Upper Broadway wirkt europäisch, was kein Wunder ist, wurde er doch von europäischen Einwanderern erbaut. Weiter geht es vorbei an der größten Kathedrale im gotischen Stil, für deren Besuch wir zehn Dollar Eintritt zahlen müssten, was wir jedoch nicht tun, wir sind ja im Bus unterwegs. Nun geht es um die Geschichte von Harlem, das im 19. Jahrhundert holländisch war und dessen Häuserbauer nicht genug Bewohner fanden. Durch einen findigen Schwarzen konnten die Wohnungen an diese Bevölkerungsgruppe verkauft werden und so wurde Harlem nach und nach schwarz. Das hat sich inzwischen wieder geändert, der Hype ist lange vorbei, die Mieten stiegen unerlässlich und die schwarze Bevölkerung zog wieder nach Süden. Wir kommen zur 5th Avenue: zuerst zur Museumsmeile, es folgen Krankenhäuser, und dann beginnt die Gegend der reichen Leute: ab 98. bis zur 59. Straße. Hier wohnen 32 Billionnäre, was bedeutet, dass sie 100 x 100 Millionen Dollar besitzen. Damit hat diese Gegend die höchste Konzentration von reichen Menschen auf der ganzen Welt. Allerdings sind keine Schauspieler erwünscht, denn man mag hier keine Paparazzi. Ausnahmen bilden Paul McCartney und Bette Midler. Der Eine weil er so beliebt ist, die andere, weil sie viel Geld für die Stadt gespendet hat. Wir kommen vorbei am Jüdischen Museum, in New York gibt es die höchste jüdische Bevölkerung außerhalb Israels. Wir besuchen Ground Zero und noch immer ist es traurig, diese Gedenkstätte zu besuchen, an der so viele Menschen ums Leben kamen.
Unsere Stadtrundfahrt endet an unserem Hotel und fast ist es Zeit zum Abendessen. Nach einer kurzen Erfrischungspause ziehen wir los in einen Irish Pub, der sich direkt um die Ecke, in der 8. Avenue befindet. Bis 19.00 Uhr wird hier Happy Hour angeboten, was bedeutet, dass es einige Gerichte für 6 Dollar gibt und auch die Getränke moderate Preise haben. Nun stellt sich die Frage, was können wir mit dem angebrochenen Abend anfangen? Einigen sitzt noch der lange Flug, die Zeitverschiebung und die Kälte in den Knochen und es schreit nach Erholung, Aufwärmen und Schlaf.

Abend in New York


Nur ein kleines Grüppchen macht sich auf die Suche nach einer Roof Top Bar, die sich unweit des Hotels befinden soll. Nach einigem Umherirren finden wir diese dann auch, jedoch stellt sich heraus, dass die Monarch Roof Top Bar (so der Name) heute eine geschlossene Veranstaltung hat. Der freundliche Türsteher hat aber für uns den Tipp, dass sich drei Blocks weiter eine ähnliche Bar mit ebenso spektakulärer Aussicht befindet. Tja, drei Blocks weiter, was bedeutet das in New York? Wir finden heraus, das Gleiche wie bei uns. Eben drei Häuserblocks. In einer unscheinbaren Nebenstraße ist über einem ebenso unscheinbaren Eingang Refinery Hotel zu lesen. Und genau auf dem Dach des selbigen befindet sich die Dachgartenbar. Nichts anderes bedeutet nämlich Roof Top Bar. Noch etwas zögerlich nähern wir uns der Tür und ab hier beginnt eine Show, wie in einer amerikanischen Fernsehserie. Zwei schwarz gekleidete Männer öffnen von Innen die Flügeltüren und lassen uns ein. Laute Jazzmusik erschallt im Flur. Offensichtlich ist im Erdgeschoss ebenfalls ein Bar. Aber wir wollen aufs Dach. Am Fahrstuhl stehen nochmals drei schwarz gekleidete junge Männer, von denen uns einer bis nach oben begleitet. Die Fahrstuhltür öffnet sich und ein Höllenlärm empfängt uns. Da die Musik ohrenbetäubend ist, müssen sich die anwesenden Gäste laut anschreien, so sie sich unterhalten wollen. Uns reizt erst einmal die angekündigte phantastische Aussicht und so schlängeln wir uns Richtung Balkon. Dieser Bereich ist abgesperrt. Ein großer schwarzhäutiger Türsteher lässt uns nicht durch. Obwohl weder akustisch noch sprachlich zu verstehen ist, was er uns sagt, ist klar, wir müssen zurück zum Eingang und nach einer Tischreservierung fragen. Gesagt, getan. Die ebenfalls schwarze Empfangsdame lässt uns kurz stehen und geht zum freundlichen Türsteher, der ihr mitteilt, dass wir in fünf bis zehn Minuten einen Tisch bekommen können. Diese Information reicht sie an uns weiter und parkt uns vorübergehend an einem extra dafür reservierten Tisch. Wir werden nicht damit behelligt, irgendwelche Bestellungen aufgeben zu müssen, sondern können uns in Ruhe an die Atmosphäre gewöhnen. Tatsächlich werden wir nach kurzer Zeit auf den Dachgarten gebeten. Hier ist es nicht so laut und kalt ist es auch nicht. Der Dachgarten ist in eine Art Plastikzelt gehüllt, so dass wir zwar draußen, aber irgendwie auch drinnen sitzen. Wir bestellen verschiedene Cocktails, die wir uns teilen, um die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen zu kosten. Mehr als ein Cocktail wäre auf Grund des hohen Alkoholgehalts des dem Ambiente entsprechenden Preises (einer kostet 18 Dollar) eher nicht zu verkraften. Die Aussicht auf das Empire State Building ist tatsächlich grandios, auch wenn wir zum Fotografieren das Plastikzelt verlassen müssen. Nach etwa einer Stunde haben wir uns satt gesehen, die teuren Cocktails ausgetrunken und machen uns auf den Rückweg. Erstaunlicherweise ist dieser halb so lang wie der Hinweg.

Tag 3: Freitag, 08.03.2019 New York


Wir beginnen den Tag wieder um halb neun. Heute wollen wir die Freiheitsstatue besichtigen, an ihrem Fuße verweilen und das Auswandermuseum auf Ellis Island besuchen. Hans hat bereits angekündigt, dass wir für das Übersetzen mit der Fähre eine Sicherheitskontrolle wie am Flughafen über uns ergehen lassen müssen. Kein Problem, aber an einem Schalter dauert es so lange, dass wir unsere Fähre verpassen. Auch kein Problem, in zwanzig Minuten kommt die nächste. Wir sind die Ersten an Bord und können uns die besten Plätze aussuchen. Trotz der Kälte sitzen wir draußen, wie sollte es auch anders sein, Fotomodell Lady Liberty wartet auf uns. Nachdem wir Liberty Island erreicht haben, erzählt uns Hans die Geschichte der Freiheitsstatue. Am 28. Oktober 1886 wurde diese als Geschenk vom französischen Volk an die Vereinigten Staaten eingeweiht. Die Statue stellt die römische Göttin der Freiheit dar. Die Figur ist etwa 46 Meter hoch, mit Sockel sogar fast einhundert Meter. Damit gehört sie zu den höchsten Statuen der Welt. Wir umrunden sie und Hans zeigt uns die besten Fotospots. Er lässt sich sogar auf die Knie nieder, um für uns das beste Foto zu schießen. Danke, lieber Hans. Den nächsten Stopp legen wir auf Ellis Island ein. Obwohl Hans unsere Erwartungen stoppt, ist das Museum jedoch eher etwas enttäuschend. Eine große kahle Halle, mit ein paar Schildern drin. Mit ein bisschen Fantasie können wir uns aber in das schwere Los der Einwanderer, die hier ihr Glück suchten und oft nicht fanden, hinein versetzen. Wir kehren zurück zum Hotel, es ist Zeit, das Kaufhaus Macys zu besuchen oder Mittag essen zu gehen. Um 16 Uhr treffen wir uns wieder und laufen gemeinsam zum Rockefeller Center. Nach vierzig Minuten Fußweg, durch die inzwischen bekannten Straßen und nach einer Runde Eingang suchen, gelangen wir hinein und mit dem Fahrstuhl in die 64. Etage hinauf. Die Fahrt dauert genau 43 Sekunden. Dann eröffnet sich eine spektakuläre Aussicht auf New York. So phantastisch haben wir uns das nicht vorgestellt. Und nochmal geht es zwei Etagen höher und nochmal erscheint die Aussicht schöner, beeindruckender, traumhafter. Das Empire State Building, die Freiheitsstatue und Manhattan glänzen in der Abendsonne.
Der restliche Abend steht für eigene Unternehmungen zur Verfügung. Einige besuchen doch noch Bubba Gump, andere scheitern bei der Besorgung von Musicalkarten und lassen schließlich den Abend bei einem Bierchen ausklingen. Und andere ziehen sich zurück, denn morgen heißt es schon früh aufzustehen.

Tag 4: Sonnabend, 09.03.2019 New York – Miami


Unter dem Hudson Fluss verlassen wir am frühen Morgen Manhattan. Schneller als gedacht, erreichen wir den Flughafen Newark. Hans begleitet uns bis zum Check In, wo bereits unsere Bordkarten vorliegen. Wir müssen nur noch das Gepäck aufgeben, eventuell bei Übergepäck noch ein paar Sachen aus dem Koffer nehmen und dann zur Sicherheitskontrolle gehen. Wir verabschieden uns von Hans, den wir in den letzten Tagen richtig lieb gewonnen haben. Am Gate 94 warten wir auf das Boarding. Nach etwa einer Stunde werden wir über die Anzeigetafel informiert, dass unser Flug Verspätung haben wird. Auf dem Rollfeld steht eine kaputte Maschine, die das planmäßige Landen anderer Flugzeuge verhindert. Kurz bevor es losgehen soll, wird die Abflugzeit nochmals verschoben und das Gate geändert. Wir laufen zu Gate 86, nehmen Platz und erfahren, dass wir nun von Gate 134 fliegen sollen. Dort angekommen, wechselt die Anzeige nochmals auf 132. Mit zweieinhalb Stunden Verspätung starten wir endlich nach Miami. Unser Flugkapitän gibt ordentlich Gas und statt drei Stunden Flug benötigen wir nur zweieinhalb. Zu Essen gibt es eine Minitüte Salzstangen. Wohl dem, der auf dem Flughafen noch etwas gegessen hat. In Miami wartet Gina auf uns, die uns hier begleiten wird. Nach einer halben Stunde erreichen wir unser Hotel Circa 32. Das Einchecken dauert ein bisschen, denn jeder muss seine Kreditkarte hinterlegen. Wir verabreden uns, im, in der Nähe gelegenen, Restaurant The Tavern unser Abendessen einzunehmen. Allerdings ist es voll und wir müssten eine halbe Stunde warten, wozu wir keine Lust haben. Also kehren wir zurück ins Hotel und werden dort von einer sehr engagierten tschechischen Kellnerin bedient und lernen die ausgezeichnete Küche unseres Hotels kennen. Nach diesem recht anstrengenden Tag fallen wir müde in unsere Betten.

Tag 5: Sonntag in Miami – 10.03.2019


Heute beginnt in Miami die Sommerzeit. Das bedeutet, die Uhr wird eine Stunde vorgestellt, was so manche Verwirrung stiftet. Trotzdem schaffen es alle, pünktlich um Zehn zur Stadtrundfahrt zu erscheinen. Gina fährt mit uns zum Ocean Drive und zeigt uns die interessanten Art Deco Häuser. Auch am Wohnhaus, wo Versace ermordet wurde, kommen wir vorbei. In Little Havanna beginnt heute der Karneval, weshalb alle Zufahrtsstraßen gesperrt sind. Wir fahren weiter ins Business Viertel von Miami - zur Little Wallstreet, das sich an der Brigley Street befindet. Miami ist die Stadt mit der drittgrößten Dichte an Wolkenkratzern nach New York und Chicago. Das wir sich in den nächsten Jahren ändern, denn überall wird gebaut. In einer Querstraße können wir einen kurzen Blick auf das Haus von Madonna und Nachbar Silvester Stallone werfen. Am berühmtem Rathaus legen wir eine Fotopause ein. Nun fahren wir in das älteste Viertel von Miami. Ein paar wenige Holzhäuser, die unter Denkmalschutz stehen, haben den Bauboom überlebt, so wie das Haus von Maria Brown, ein Holzhaus auf Stelzen mit Veranda. Wir kommen an einem Friedhof vorbei. Hier stehen die Särge überirdisch, weil in den Korallenboden keine Gräber angelegt werden können. Auf diesem Friedhof hat Michael Jackson sein Musikvideo Thriller gedreht. In der Coconut Grove sind die Bäume so hoch gewachsen, dass von den Wohnhäusern kaum mehr etwas zu sehen ist. Für uns geht es weiter zum Biltmore Hotel und zum venezianischen Pool. Am Bayside Marketplace pausieren wir für eine Stunde zum Mittagessen oder Bummeln. Zurück geht es über die Calle Ocho, an der wir einen kurzen akustischen Eindruck vom bevorstehenden Karneval bekommen. Weiter über den McArthur Causeway, mit Blick auf den größten Passagierhafen der Welt bis zum Hotel. Der Nachmittag steht zum Baden und Relaxen zur Verfügung.

Ein Abend am Ocean Drive


Den Abend verbringen wir heute nicht alle gemeinsam. Einige müssen sich von gesundheitlichen Beeinträchtigungen erholen, andere wollen es nochmals im Restaurant Tavern versuchen und ein kleines Grüppchen macht sich auf zum berühmten Ocean Drive. Von diesem Erlebnis wird hier berichtet:
Es beginnt mit der Bestellung des Taxis. Jackson, ein emsiger Hotelmitarbeiter bestellt es für uns. Ganz stolz begleitet er uns zum Einstieg. Das ist mein Freund sagt er und stellt uns einen außergewöhnlich gekleideten Taxifahrer vor. Der sieht aus wie aus einem Film, in dem die Schwarzen noch die Bediensteten der Weißen waren, aber schick. Der Taxifahrer lächelt und lässt uns einsteigen. Oh, statt sieben hat das Taxi nur sechs Plätze! Selbst der Taxifahrer wundert sich. Na so was, wo ist denn der siebte Platz geblieben? Er winkt ab und geht ein paar Schritte weiter zu einem anderen Taxi. Mit dessen Fahrer verhandelt er, ob der uns fahren könnte. Dieser scheint sich zu wehren und es entwickelt sich eine heftige Diskussion. Sein Tachometer wäre kaputt, wieviel wir denn bereit wären zu zu zahlen? Tja, keine Ahnung. Was kostet das denn, fragen wir, in der Annahme, das Taxifahrer ihre Preise kennen. Hm, 15 Dollar, vielleicht? lautet die zögerliche Antwort. Wir wollen los. Ok, 15 Dollar. Zu zweit besteigen wir das Ersatztaxi. Der Fahrer dreht sich um. Wohin wollt ihr? OCEAN DRIVE!!! Große Fragezeichen auf seinem Gesicht! What? ¿*?¥&§? Also davon hat er scheinbar noch nie gehört. Er gibt mir sein Handy, damit ich ihm die Adresse eintippe. Ocean Drive, die bekannteste Meile Miamis. Ecke zehnte Straße bitte. Gina hat uns empfohlen, bis zur zehnten Straße zu fahren, dann bis zur fünften zu laufen und ins Restaurant Chili einzukehren. Mit dem Navi findet unser schwarzer Taxifahrer, der übrigens Pierre Richard heißt (der grosse Blonde mit dem schwarzen Schuh), die gewünschte Vergnügungsmeile. Allerdings lässt er uns bereits an der 15. Straße aussteigen. Eigentlich kein Problem, aber wo sind die anderen? Wie durch ein Wunder hält neben uns das andere Taxi und kippt unsere Mitreisenden aus. Puh, na das war ja schon mal abenteuerlich. Es ist warm und die Cafés sind voll. Viele Menschen sind hier unterwegs. Aus den Cafés werden wir angesprochen und zum einkehren verführt. Wir lassen uns nicht lange bitten und eines der nächsten ist unseres, wir bekommen einen Tisch fast direkt an der Straße. Schon liegen die Speise- und Getränkekarten auf dem Tisch. Nein, nein, wir wollen nur kurz etwas trinken. Ok, dann nur die Getränkekarte. Wir studieren selbige. Was? Ein Cocktail FÜNFUNDZWANZIG Dollar??? Also, dass Amerika nicht preisgünstig ist, wissen wir inzwischen. Aber 25 Dollar für ein Getränk? Nach kurzem Zögern und uns ins Gedächtnis rufen, wo wir sind (am berühmten Ocean Drive), beschließen wir zu bleiben. So wie Gina es empfohlen hat, entscheiden wir uns für Mojito. Klassisch, mit Cranberry oder mit Champagner. Die Abweichler trinken Pinacolada, Mai Tai oder Kaffee. Jeder nach seinem Geschmack. Als serviert wird, verstehen wir die Preise. Die Gläser sind überdimensional. Wieviel mag da drin sein? Ein Liter? Ein Liter Mojito??? Na dann mal Prost. Die Stimmung steigt. Während wir an unseren Riesengetränken nippeln, beobachten wir die vorbeiziehende Szene. Das Völkchen ist bunt, sehr bunt. Schwarz, viel schwarz, weiß, dick, viele Dicke. Mit ganz engen Kleidern oder mit ganz wenig Kleidung. Jung, viele junge Menschen. In den dicken Autos, die vorbeifahren und laut die Motoren aufdrehen, sitzen auch meistens Schwarze. Die Stimmung ist toll. Wir sind begeistert. Neben uns essen welche Pizza, wir bekommen auch Hunger und so langsam, wie sich unsere Litergläser lehren, wird das wohl heute nichts mehr mit dem Restaurant Chili. Also lassen wir die Speisekarte doch kommen, bestellen Pizza und die Männer Fleisch. Viel Fleisch. Amerikanische Portion. Satt und zufrieden beschließen wir, den Abend zu beenden. Der Ocean Drive ist mit Autos verstopft, deshalb ziehen wir in eine Parallelstrasse, in der Hoffnung, schnell ein Taxi zu finden. Das gelingt auch, allerdings nicht für sieben Personen. Macht nichts, wird schon noch eins kommen. Denkste. Kein Taxi mehr weit und breit. Dafür eine Nebenstraße, offensichtlich Fußgängerzone, viele Kneipen, Musik, Stimmung. Also, wenn schon kein Taxi, dann wenigstens einen Absacker? Gesagt, getan, wir kehren nochmal ein. Nach einem Drink fallen dann aber doch bald die Augen zu. Diesmal gelingt es uns auch, ein Taxi zu chartern und in Nullkommanichts sind wir am Hotel. Was für ein Abend! Gute Nacht, ihr Lieben.

Tag 6: Montag, 11.03.2019 Miami – Orlando – Einschiffung


Heute beginnt unsere Karibik-Kreuzfahrt. Vorher jedoch müssen wir dreieinhalb Stunden mit dem Bus von Miami nach Orlando fahren. Dort erwartet uns eine lange Schlange. So viele Leute wollen heute, genau wie wir, an Bord gehen. Wir müssen uns mit Kreuzfahrtticket und Pass ausweisen und eine Sicherheitskontrolle passieren. Dass alkoholische Getränke abgegeben werden müssen, wissen wir, allerdings landen auch unsere Wasserflaschen im Müll. Egal, an Bord gibt es genug zu trinken. Noch eine weitere Schlange, die sich aber glücklicherweise immer bewegt, gilt es zu bewältigen, dann haben wir den Check In erreicht. Nochmal Pass und diesmal die Kreditkarte werden kontrolliert und registriert und wir erhalten ein Plastikkärtchen, mit dem wir uns in den nächsten Tagen ausweisen und alles bezahlen können. Endlich geht es an Bord. Unser Gepäck wurde bereits am Bus abgeholt und wird uns irgendwann im Laufe des Nachmittags zugestellt. Auf Deck 15 tobt bereits das Leben. Hier befindet sich das GARDEN CAFÉ, in dem der erste Imbiss eingenommen werden kann. 15.30 Uhr findet die Sicherheitsübung statt. Diese wird eine halbe und eine viertel Stunde vorher angekündigt. Alle Gäste müssen sich an ihren Musterstationen einfinden und registrieren lassen. Dann erfolgt eine ausführliche Belehrung, wie das mit den Rettungswesten und -Booten funktioniert und wo vor allem Gefahren lauern. Nach ca. einer halben Stunde werden wir wieder entlassen. Zum Abendessen sind wir im Restaurant TASTE verabredet. Die hervorragende Küche der Norwegian Epic verwöhnt unseren Gaumen, die Kellner sind ausgesprochen nett. Allerdings ist es sehr sehr kalt. Die Klimaanlage ist voll auf tiefgekühlt eingestellt, amerikanische Verhältnisse eben. Den Abend lassen wir bei der Begrüßungsshow, auf der eine nachgemachte Beatlesgruppe auftritt, ausklingen. Alternativ gibt es an diversen Bars Drinks - wir haben schließlich ALL INKLUSIVE!

Tag 7: Dienstag, 12.03.2019 – Seetag

Die Uhr wird eine Stunde zurück gestellt, das bedeutet, wir können etwas länger schlafen. Trotzdem sind wir um acht zum Frühstück verabredet. Es ist nicht so voll wie befürchtet und wir bekommen Plätze mit Meerblick. Den Tag verbringt jeder nach eigenem Gutdünken. Man kann den vergnügungssüchtigen Amis zuschauen, sich über so manche Fülle wundern, shoppen, essen, trinken, ins Fitnessstudio gehen oder in den SPA-Bereich. Erst 17.30 Uhr treffen wir uns wieder zum gemeinsamen Abendessen.
Ab Deck 5 beginnt der Publikumsbreich auf der Norwegian Epic. Hier befindet sich das Atrium mit Gästeservice und Ausflugsbüro. Auch das Restaurant Taste, in dem wir uns jeden Abend treffen, ist auf Deck 5 gelegen. Im Bug gibt es eine Kunstausstellung mit Gemälden, die von Gästen ersteigert werden können. Auf Deck 6 geht die Post ab. Leidenschaftlich spielen hier die Glücksritter Roulette und andere Kartenspiele oder sie verballern ihr Geld an Spieleautomaten. Ringsherum sind verschiedene Bars und Restaurants gelegen. Der Eingang zum Theater befindet sich ebenfalls auf Deck 6. Wir besuchen drei Shows. Die Eröffnungsshow, die diesmal von der nachgemachten Beatles-Gruppe dominiert, die Tanzshow Burn the Floor und Priscilla - Königin der Wüste eine Orgie an bunten Kostümen. Auf Deck 7 können wir einkaufen gehen. Hier bekommen wir vergessenen Zahnpasta genauso wie teure Uhren. Auch Souvenire jeglicher Art kann man hier erwerben. Auf Deck 8 bis 13 befinden sich die Gästekabinen. Unsere Singlestudios sowie die Singlelounge, in der es übrigens hervorragenden Cappucino gibt, sind auf Deck 11 und 12 gelegen. Im Fitness-Center und Beauty-Salon auf Deck 14 können wir uns für viel Geld aufhübschen und verwöhnen lassen. Im Garden Café auf Deck 15 (innen und außen) nehmen wir täglich unser Frühstück ein.  Hier befinden sich auch der große Pool, die Poolbar und ein paar Whirlpools. Tagsüber gibt es ein buntes und lautes Unterhaltungsprogramm. Im Heck von Deck 15, im so genannten Spice H2O, gibt es ebenfalls einen Pool und eine Art Theater, allerdings ist dieser Bereich während unserer Kreuzfahrt von Spring Breakern okkupiert, die hier ihren Durst nach Alkohol und Vergnügen stillen. Noch weiter oben gibt es weitere Kabinen, namens Heaven (Himmel), die den Schönen und Reichen vorbehalten sind. Nur ein kleines, ruhiges Sonnendeck steht hier der Allgemeinheit zur Verfügung.

Tag 8: Mittwoch, 13.03.2019 – Cozumel – Mexiko


Wir unternehmen einen Ausflug nach Tulum. Treffpunkt ist das Theater um 8.00 Uhr. Alle Passagiere, die eine Tour gebucht haben, sind dort versammelt. Nacheinander werden die Gruppen aufgerufen und verlassen das Schiff. Mit einer Fähre setzen wir über aufs Festland nach Playa del Carmen. Hier erwartet uns ein örtlicher Guide und ein Bus, der uns in ca. fünfzig Minuten nach Tulum fährt. Beim Einstieg erhalten wir ein kleines Lunchpaket mit einem Trinkpäckchen, einer Tüte Chips, einem Brötchen und zwei Pfefferminzbonbons. Außerdem bekommt jeder eine kleine Flasche Wasser. In einem Souvenirshop wird ein WC-Stopp eingelegt. Vom Parkplatz in Tulum sind es ca. zehn Gehminuten zum Eingang. Für zwei Dollar kann man auch den Busshuttle nutzen, hin und zurück. Ein possierlicher Nasenbär treibt sich vor der archäologischen Stätte herum und zieht alle Aufmerksamkeit auf sich. Fast ist er interessanter als die original erhaltene Stadtmauer. Unser Guide führt uns zunächst an den Strand. Tulum ist die einzige Mayastätte, die man am Meer besichtigen kann. Später haben wir von einem Hügel eine Aussicht auf alle Gebäude von Tulum. Dann lässt uns der Guide allein laufen. Plötzlich öffnet der Himmel seine Schleusen und wir bekommen eine ordentliche Dusche ab. Nur wenige haben dann noch Lust, sich den Tempel des herabsteigenden Gottes und die überwältigende Aussicht aufs Meer anzuschauen. Am Ausgang treffen wir uns wieder und beginnen die Rückfahrt. Nochmal gibt es eine Flasche Wasser und einen kalten Waschlappen zur Erfrischung. In Playa del Carmen ist noch etwas Zeit zum Souvenire einkaufen. Während wir auf die Fähre warten, die uns zurück nach Cozumel bringt, kündigt die Flöte der Voladores ein atemberaubendes Spektakel an. Seit über tausend Jahren gibt es die sogenannten fliegenden Männer. Vier Männer steigen auf einen dreißig Meter hohen Pfahl. Der Anführer setzt sich in die Mitte und spielt unentwegt auf der Flöte. Die anderen setzen sich auf ein viereckiges Gestell und schlingen sich lange Seile um die Hüften. Unten wird kassiert und nachdem genug Geld in den Hut geworfen wurde, lassen sich die Männer kopfüber drehend von dem Pfahl herab. Wir können nicht warten, bis alle Männer wieder festen Boden unter den Füßen haben, denn wir müssen nun wirklich zurückfahren.

Tag 9: Donnerstag, 14.3.2019 – Seetag


Lange schlafen oder/und gemeinsam frühstücken - so beginnt der Tag. An einigen Stellen des Schiffes ist es sogar möglich, den wild gewordenen Springbreakern aus dem Weg zu gehen und etwas Ruhe zu genießen. Alternativ steht die Singlelounge mit hervorragendem Cappuccino bereit, Asyl zu gewähren. Spätestens zum Abendessen treffen wir uns wieder im Restaurant Taste. Anschließend besuchen wir die Ice-Bar, in der sowohl der Tresen, die Bänke und einfach alles aus Eis ist. Bei minus zehn Grad werden uns zwei Drinks kredenzt. Eine spezielle Unterhaltung bietet uns eine Gruppe junger Japaner, die es lustig finden, sich in der Icebar mit freiem Oberkörper zu präsentieren und einfach Spaß haben.
Im Theater läuft heute die Show PRISCILLA KÖNIGIN DER WÜSTE, die uns mit ihren phantastischen Kostümen begeistert.


Tag 10: Freitag, 15.03.2019 Great Stirrup - Bahamas


Seit vielen Jahren besitzt die Norwegian Cruise Line eine private Insel auf den Bahamas. Hier werden heute alle Passagiere, die es wünschen abgesetzt. Der Strand ist weiß und weich, das Wasser türkis blau. Zum Schutz vor der Sonne mieten wir uns Strandmuscheln, in denen wir es uns gemütlich machen. Wir baden im Meer, gehen am Strand spazieren und besuchen die Shoppingstände. Viele Dinge, die die Welt nicht braucht, gibt es hier zu kaufen. Mittags wird der Grill aufgebaut und im Open-Air-Restaurant gibt es Bürger, Pizza und Hotdog. Am Nachmittag lassen wir uns zurück zum Schiff fahren.


Tag 11: Sonnabend, 16.03.2019 Orlando


Heute heißt es Abschied nehmen von der Norwegian Epic. Schon am Abend haben wir unser Gepäck vor die Türen gestellt und fleißige Heinzelmännchen haben diese eingesammelt. Wir können noch in aller Ruhe frühstücken, bevor wir unser Schiff verlassen. Das ist allerdings einfacher gesagt als getan, denn wir benötigen tatsächlich mehr als eine Stunde, um von Bord zu kommen. Dann endlich finden wir auch unseren Bus und unsere Busfahrerin Lisa, eine kleine schwarze Frau mit super langen Fingernägeln und sehr patent. Lisa fährt mit uns nach Orlando Downtown und sowohl in die Gegend der Upper-Class, als auch dahin, wo die weniger Verdienenden wohnen. In einer weitläufigen Shoppingmall verbringen wir den Nachmittag, bevor uns Lisa zum Flughafen bringt. auch hier heißt es wieder, Geduld haben und Schlange stehen und warten, warten, warten. Irgendwann ist es dann aber so weit, wir steigen in den Flieger, der uns nach Hause bringt.


Tag 12: Sonntag, 17.03.2019 Frankfurt - Dresden - Leipzig - Hamburg


Nach acht Flugstunden ist es geschafft. Wir erreichen Frankfurt und dann verstreuen wir uns wieder in alle Winde. Zurück bleibt die Erinnerung an eine besondere Reise.


Liebe Reisefreunde,


ich hoffe, Ihr seid alle gut nach Hause gekommen. Vielen Dank für die schönen Tage mit Euch. Ich wünsche Euch alles Gute, vor allem Gesundheit und freue mich auf ein Wiedersehen.
Herzliche Grüße
Eure Reisebegleiterin Sabine

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Sabine, danke für den ausführlichen Bericht. Es war eine wunderschöne, unvergessliche, tolle Reise. Jedes Teilziel hatte so seine Reize, doch der Aufenthalt in New York wurde mit Hans von Rittern zu einem ganz besonderen Erlebnis!
Wir waren eine tolle Truppe. Ich grüße euch ganz herzlich aus Dresden und wünsche allen eine gesunde und glückliche Zeit, Martina.

Martina Hippe
19.03.2019

Liebe Martina, vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich freue mich, wenn Du mit vielen unvergesslichen Eindrücken nach Hause gekommen bist. Alles Gute für Dich! Viele liebe Grüße Sabine

Sabine Letzybyll
21.03.2019