Reisebericht: Mexiko – Große Rundreise zu den Mayas und in die Karibik

19.10. – 03.11.2013, 16 Tage Rundreise mit Mexiko–Stadt – Teotihuacan – Taxco – Oaxaca – Monte Alban – San Cristobal de las Casas – San Juan de Chamula – Palenque – Campeche – Merida – Chichen Itza – Cancun


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Auf nach Mittelamerika - Mexiko erwartet uns! Kommen Sie mit auf eine Reise zwischen Hochland und Karibik, pulsierenden Metropolen und ländlicher Idylle, zwischen Sombrero und Poncho. Seien Sie gespannte auf ein Land voller Kontraste und herzlicher Menschen. Von der Hauptstadt Mexiko-City erfolgt unser Weg immer ostwärts bis zu Halbinsel Yucatan. Dabei steht die vielfältige Geschichte des Landes und seiner zahlreichen Hochkulturen im Mittelpunkt!
Ein Reisebericht von
René Wächtler
René Wächtler

1. Tag: 19.10.2013 – Flug von Deutschland nach Mexiko

Für die Mehrheit unserer 15-köpfigen Gruppe beginnt die Reise entspannt mit unserem Haustür-Transfer in Richtung Berlin Tegel. Ein optimaler Reisetermin in den Oktoberferien beschert uns eine kleine Gruppe von 15 Gästen und mich, René Wächtler. Wir checken bequem ein, die Bordkarten hatte ich schon online versorgt, und genießen noch einen kleinen Snack auf dem Flughafen bevor wir unsere erste Teiletappe nach Amsterdam in Angriff nehmen. Wir fliegen mit KLM wie auch den Langstreckenflug nach Mexiko. In Amsterdam haben wir zwar nur 1 Stunde Zeit und natürlich müssen wir vom C-Arm bis zum F-Arm, so ziemlich die weiteste Entfernung in Schiphol, aber alles verläuft planmäßig und so besteigen wir nach einer weiteren Sicherheitskontrolle den Flieger nach Mexiko City. Der Flieger ist nicht übermäßig bequem, das machen die charmanten, immer freundlich lächelnden Stewardessen aber wieder gut. Das Essen schmeckt auch und so landen wir trotz leichter Verspätung beim Abflug nach gut 11 Stunden in der Millionen-Metropole Mexiko. Bevor wir unsere Reiseleiterin Ruth Mennel treffen, vergehen aber noch knapp zwei Stunden bei Einreiseformalitäten, Zollkontrolle und Geldwechsel. Nachdem alles erledigt ist, bringt uns unser Fahrer Horacio ins Hotel Placa Florencia und dort bekommen wir noch ein Snackpaket für's Zimmer und dann ruft nach uns allen das Bett.

2. Tag: 20.10.2013 – Stadtbesichtigungen in Mexiko–Stadt – Xochimilco

Die meisten von uns holen ein wenig Schlafdefizit auf, aber der eine oder andere zeigt Jetlag-Symptome und so sind wir beim Frühstück mehr oder weniger ausgeschlafen. Abreise ist heute human um 08.30 Uhr und wir starten direkt zum Anthropologischen Museum Mexikos. Hier kann man alles, aber wirklich alles über die mexikanischen Hochkulturen erfahren. Neben Unmengen Einheimischer - sonntags ist der Museumsbesuch für die Mexikaner frei - verbringen wir 3 Stunden im Reich der Olmeken, Azteken, Mayas... Wundervolle Ausgrabungsgegenstände, Nachbildungen berühmter Funde der Frühzivilisationen und zahlreiche Kunstgegenstände erklärt uns Ruth mit Engelsgeduld und so lernen wir gleich am ersten Tag Mexiko besser zu verstehen. Wir wissen nun auch alles über die Jaguar- und Adler-Krieger, das Leben vor und nach der Eroberung Mexikos durch die Spanier und welche Rechte die Menschen „... mit angehäufter Jugend..." hatten. Mit unzähligen Eindrücken verlassen wir mental geschlaucht das Museum am Mittag und stürzen uns in das Sonntagsleben der Einheimischen - zu Beginn gleich mit einem Snack von Heuschrecken... Anschließend fahren wir nach Xochilmilco, das ehemalige Gebiet der „schwimmenden Gärten", wo uns eine Stakenbootsfahrt erwartet. Ähnlich wie in unserem Spreewald - nur in anderen Dimensionen - starten wir mit unserem bunt verzierten Boot Carolina auf den „See". Es wird nur eine Kanalfahrt, da zum Sonntag auch Hunderte andere Boote unterwegs sind. Die Mexikaner nutzen diese Möglichkeit für einen Familienausflug oder auch eine Feierlichkeit. Es gibt fliegende Händler mit Speisen und Getränken und Boote mit Musikkapellen - ein lustiges Treiben und für uns eine schöne Erfahrung. Auch wir genießen unser Mittagessen auf dem Schiff und kommen in ersten Kontakt mit der mexikanischen Küche bei leckeren Tortillas Wir haben noch etwas Zeit auf dem kleinen Markt in Xochimilco und fahren dann zurück ins Stadtzentrum, wo uns ein zweistündiger Spaziergang durch die Innenstadt erwartet. Wir fahren bis zum Zocalo, dem Hauptplatz, wo gerade die Buchmesse stattfindet und schauen uns zuerst die Kathedrale von Mexiko an. Es ist ein sehr beeindruckendes Bauwerk und es ist von Gläubigen quasi überfüllt. Anschließend spazieren wir noch zu den Ausgrabungen eines Maya-Tempels und dann über die Einkaufsstraße Madero in Richtung Oper. Faszinierend sind vor allem die vielen Baustile, die in der Innenstadt zu sehen sind glücklicherweise kennt sich Ruth bestens aus und zeigt uns das eine oder andere Kleinod, zum Beispiel das Jugendstil-Hotel Gran Hotel de Mexico. Nach unserer Stadtbesichtigung sind wir alle ziemlich „pflastermüde" und freuen uns auf das Hotel, zumal die eine oder andere Jetlag-Nachwirkung doch zu spüren ist. Einige wenige besuchen noch ein Restaurant und dann beginnt schon die Vorbereitung auf den nächsten Tag...

3. Tag: 21.10.2013 – Teotihuacan

Heute geht es etwas eher los, aber wir haben auch straffes Programm. Unser erster Stopp führt uns zur Basilika der Jungfrau von Guadaloupe, der wichtigste Pilgerort Mexikos und auch für die katholische Welt Südamerikas. Uns erwartet ein unglaublich geschichtsträchtiger und beeindruckender Ort voller wundervoller Bauwerke. Wir schauen uns zuerst die neue Basilika an, spazieren dann über den Vorplatz vorbei am Glockenturm und dem Brunnen-Tempel in den Garten, wo die Erscheinung Juan Diegos und die Geschichte bis zur Anerkennung sehr schön dargestellt werden. Bevor noch Kerzen angezündet werden und wir das riesige Areal verlassen, besuchen wir noch kurz die alte Basilika und lernen, wie man bergauf zum Altar laufen muss - die alte Basilika neigt sich stark nach vorn und muss schon durch die Einzementierung der tragenden Säulen vor einem Einsturz bewahrt werden. Nach den Einblicken in die mexikanische Religion der Neuzeit wollen wir nun in die Geschichte der alten Hochkulturen erstmals eintreten. Dazu fahren wir nach Teotihuacan, wo uns zwei  riesige Pyramiden erwarten. Wir besteigen als erstes die Mondpyramide und kommen bereits ein wenig ins Schnaufen. Anschließend laufen wir die Straße der Toten bis zur Sonnenpyramide und wissen dank Ruth inzwischen auch fast alles über die Geschichte der Entstehung der Menschheit aus Sicht der mexikanischen Ureiwohner. Die Anlagen sind wirklich sehr beeindruckend und die Geschichte der mexikanischen Vorfahren ebenso. Die Fittesten unter uns, versuchen sich dann auch noch am Aufstieg auf die Sonnenpyramide und bewältigen diesen auch. Nun haben wir uns aber wirklich ein stärkendes Mahl verdient und im Restaurant „Los Mc Coy" erwartet uns ein Buffet. Nach der Stärkung fahren wir weiter auf eine kleine Hacienda, wo wir alles Wissenswerte zur Gewinnung von Pulce, dem „Maya-Bier" aus gegorenem Agaven-Saft, zur Herstellung von Tequila und zur Gewinnung und handwerklichen Verarbeitung verschiedenster Obsidian-Gesteine erfahren. Natürlich darf eine Kostprobe der Schnäpse nicht fehlen. Nun haben wir noch einen weiteren Programmpunkt auf dem Plan, den Besuch der alten Zitadelle. Noch einmal heißt es Stufen (am Besten unterschiedlich hoch und richtig steil...) bewältigen. Belohnt werden wir mit einem Blick auf die Originalwand der Zitadelle, die wir gestern noch als Replikation im Museum gesehen hatten. Jetzt fahren wir zurück nach Mexiko City und es steht Freizeit an. Im Übrigen wurde heute schon kräftig bei den Souveniren zugeschlagen: diverse Kopfbedeckungen u.a. ein Sombrero, Figuren aus Obsidian, Karten, Taschen... Einiges ist schon am 2. Tag erledigt... Ich biete den Gästen heute einen kleinen Abendausflug zum Torre Latinoamericano an und die Mehrheit begleitet mich. Sergio unser Taxifahrer geleitet uns sicher bis zum Eingang und holt uns dort freundlicherweise auch wieder ab. Wir befahren den 182 Meter hohen Turm und genießen eine ganz andere Perspektive auf die mexikanische Hauptstadt. Vor allem sind wir aber gekommen, um den Übergang von Dämmerung zu Dunkelheit und dem damit verbundenen Entzünden Millionen Lichter der 22-Millionen-Metropole zu genießen. Es ist faszinierend wenn die Berge am Horizont quasi erleuchten... Allen Gästen hat dieser kleine Abstecher Spaß gemacht und es sind ein paar tolle Schnappschüsse entstanden. Den restlichen Abend verbringt dann jeder nach seinen Wünschen, aber lang wird es nicht gehen, denn Ruth hat für morgen zeitige Abreise angeordnet...

4. Tag: 22.10.2013 – Cuernavaca  und Taxco

... und so klingelt bereits kurz vor 6 Uhr der Wecker... Wir frühstücken und fahren bereits 07.15 Uhr ab, damit wir den morgendlichen Stau auf der Straße in Richtung Süden, möglichst umgehen. Der erste Halt ist ein besonderer für mich. Als Sportfan erreiche ich gerade wieder mal eine historisch bedeutsame Sportstätte - das Olympia-Stadion von 1968, wo Bob Beamon seinen legendären Weitsprung-Weltrekord erzielt hat. Nach einer weiteren „Möglichkeit zur Entsorgung" überqueren wir bei inzwischen guter Sicht auf den rauchenden Popocatepetl einen Pass in Höhe von 3.018 Metern. Anschließend geht es wieder bergab nach Cuernavaca, wo wir bei einem Stadtrundgang die dortige Franziskaner-Kirche und das Brady-Museum - unter anderem können wir in der Sammlung des privaten Kunstsammlers Werke von Frida Kahlo bestaunen - besuchen. Wir spazieren noch zum Cortez-Palast und zum Zocalo und nach ein wenig Freizeit in dem gemütlichen kleinen Städtchen besteigen wir den Bus und wenig später holt uns der befürchtete Regen ein. Über Acapulco, also ca. 200 Kilometer entfernt, hängt der Hurricane Raymond fest und beschert dem Binnenland viel Feuchtigkeit. So erleben wir auch unsere nächste Station, die Silber-Stadt Taxco, auch im Regen. Wir beginnen den Besuch in einem Familienbetrieb für Silberschmuck-Herstellung und der eine oder andere findet bezaubernde Schmuckstücke, die hier in Handarbeit hergestellt werden. Da die Gassen der Stadt viel zu eng für den Bus sind, spazieren wir das Kopfsteinpflaster entlang in die obere Altstadt. Unser Ziel ist die Kirche Santa Prisca mit Ihren wundervollen Wandaltären, die vor filigraner Handarbeit strotzen. Überhaupt wirken viele der Kirchen sehr prunkvoll, teilweise überladen, aber im katholischen Mexiko spielt die Religion seit jeher die größte Rolle im Leben der meisten Menschen. Nach unserem kirchengeschichtlich und kunsthistorisch hervorragenden Rundgang, suchen wir aufgrund des Regens eine Zuflucht in einem kleinen Restaurant für einen Mittags-Snack. Nun steht noch die Rückkehr durch die Altstadt im Regen bevor... kurzerhand entscheiden sich Ruth und ich für die typischste Fortbewegung in Taxco - die Fahrt im Käfer-Taxi. Und so zwängen wir uns jeweils zu dritt auf die Rückbank des Klassikers der deutschen Automobil-Industrie und genießen mehr oder minder die rasante Fahrt durch die engen Gassen und steilen Anstiege bis uns die Fahrer, bei dem einen oder anderen darf angezweifelt werden, ob er in Deutschland schon einen Führerschein besitzen dürfte..., am Bus aus den weißen Fahrzeugen entlassen. Nach diesem Abenteuer geht es nun direkt zu unserem heutigen Hotel, der Hacienda Villa Hermosa. Die Umgebung der Anlage sieht nicht sehr einladend aus, dafür scheinen wir hinter dem schweren Tor in eine andere Welt einzutauchen. Eine ehemalige Zuckerrohr-Hacienda mit kolonialen Gebäuden, einer riesigen Pool-Anlage und ganz pittoresken Anblicken bietet sich uns dar. Nach einem Willkommens-Cocktail am Pool erwartet uns dann noch ein 3-Gang-Menü im Gewölbe-Restaurant - sehr romantisch. Als einige dann noch zu einem Abschluss-Getränk sitzen bleiben, haben wir noch eine Begegnung der anderen Art: ziemlich große Fledermäuse zählen das Gewölbe und die darunterliegenden Keller zu ihrem Wohnraum und je später der Abend desto häufiger wird der „Luftraum" über uns zischend durchquert...

5. Tag: 23.10.2013 – Puebla und Oaxaca

Heute steht ein langer Bustag vor uns. Einigen unter uns, denen Montezumas Rache in den letzten Stunden schon zu schaffen gemacht hat, freuen sich auf die Erholungsphase und so starten wir in Richtung Osten. Erste wirkliche Station für heute ist dann die Stadt Puebla. Eine richtige Großstadt mit 1.5 Millionen Einwohnern, die wir bei einem Stadtspaziergang erkunden. Wir besuchen zuerst die prunkvolle - das bezieht sich fast ausnahmslos auf die Innenausstattung - Dominikaner-Kirche mit der Rosenkranz-Kapelle. Anschließend spazieren wir durch die geschäftigen Straßen der Stadt, werfen einen kurzen Blick in ein Krankenhaus und auf das „Zuckerhäuschen", überqueren einen kleinen Markt und gelangen so zum Zocalo, auf dem das Militär Mexikos eine Ausstellung durchführt, wobei man vom Hubschrauber bis zum Küstenwachboot Einsatzfahrzeuge des Militärs bewundern kann. Wir lassen die Ausstellung allerdings links liegen und gelangen durch den Seiteneingang in die Kathedrale von Puebla. Nach einem kurzen Rundgang haben wir dann Freizeit, die mehrheitlich zum Geldwechsel, Postkartenbesorgung oder für eine Kleinigkeit zu Essen oder einen Kaffee genutzt wird. Anschließend laufen wir zum Bus und starten zu weiteren 330 Kilometern, die uns heute noch bevorstehen und die eine Hotelankunft im Dunkeln sehr wahrscheinlich macht. Unterwegs stoppen wir natürlich nochmal: wir schießen typisch mexikanische Bilder, d.h. Sombrero auf und vor die wunderschönen Kakteen platziert. Neben den unterschiedlichen Kakteen-Arten bestaunen wir auch die wundervoll blühenden Bougainvilleas am Straßenrand. Wir fahren ein Stück parallel zur berühmten Panamericana und am Abend - nach einer Meisterleistung unseres Chauffeurs Horacio, der den Bus sicher durch das Straßengewirr gelenkt hat - erreichen wir dann unser Hotel „Hostal de la Noria" inmitten Oaxacas. Auch wenn das Hotel mitten in der Stadt liegt, nach diesem Tag und dem Abendessen freuen sich die meisten auf Ihr Bett.

6. Tag: 24.10.2013 – Monte Alban, Kochvorführung & Schokolade

Um 08.00 Uhr starten wir heute zu unseren nächsten Besichtigungen, weil wir zu den ersten gehören wollen, die an der Ausgrabungsstätte sein wollen. Das gelingt uns zwar nicht ganz, aber trotzdem ist es auch hier von Vorteil, zeitig da zu sein, vor allem weil die Temperatur - und heute sehen wir die ersten richtigen Sonnenstrahlen unserer Reise - einladender ist und noch nicht so viele andere Touristen da sind. Wir besuchen Monte Alban, eine zapotekische Ausgrabungsstätte, die den meisten von uns sehr gut gefällt. Es sind ein paar Stufen weniger zu bewältigen als beim letzten Mal und das Areal ist übersichtlicher Außerdem sorgen Vegetation und grüne Wiesen für ein angenehmeres Gesamtbild. Ruth führt uns gewohnt allwissend durch die Anlage und wir besteigen Süd- und Nordplateau, sehen den Ballspielplatz und lernen alles über die Darstellungen von „Tänzern" und „Schwimmern". Den Rundgang beschließen wir mit einem Besuch im kleinen, feinen Museum und einer Tasse leckeren Kakaos auf der Terrasse des Museums. Die süße Köstlichkeit geht dabei auf Kosten von Eberhardt, was ein noch größeres Lächeln auf unsere Gesichter zaubert. Anschließend fahren wir in die Innenstadt von Oaxaca und bleiben gleich beim Thema Schokolade. Beim Besuch eines Familienbetriebs sehen wir wie aus den Kakaobohnen die köstliche Masse unter Beigabe von Zucker und ggf. Mandeln, Vanille o. ä. entsteht. Natürlich nutzen die meisten die Möglichkeit zum Kauf von Ess- oder Trinkschokolade bzw. von Pulver für die Zubereitung von Mole Negro oder Mole Rojo, einer köstlichen Soße, die gerade in der Gegend um Oaxaca zur Zubereitung von Hühnchen benutzt wird. Nach den Einkäufen schlendern wir mit Ruth über den einheimischen Markt und bestaunen Obst, Fleisch, Gemüse und jede Menge Handwerksarbeiten. Natürlich finden wir hier auch schon das eine oder andere Mitbringsel für zu Hause. Wir besuchen noch die reichlich mit Blumen geschmückte Kathedrale und fahren dann zu einer kleinen Vorführung zur Zubereitung eines Huhns in Chilisoße. Der weite Weg dahin und die Bezeichnung Kochkurs stehen nicht wirklich im Verhältnis zum Aufwand, aber eine kleine Kostprobe macht Appetit auf mehr. Nun geht es zurück in die Stadt, wo wir gemeinsam mit Ruth noch die prächtige Kirche Santo Domingo mit der Rosenkreuz-Kapelle anschauen. Auch hier geht das Auge über vor Goldverzierungen, prächtigen Deckenmalereien und fantastischen künstlerischen Kleinoden. Nach der Besichtigung haben wir das erste Mal Freizeit... Die meisten nutzen diese für einen Bummel durch Oaxaca, einen Café oder Einkäufe. Auf dem Zocalo - dem Hauptplatz finden heute Demonstrationen statt, was den Genuss des Flairs dort natürlich stark einschränkt. Erhöhte Polizei-Präsenz und unzählige Menschen lassen den Platz als Ziel für einen gemütlichen Abend-Spaziergang ausfallen. Wir genießen also unser Abendessenim Hotel und beginnen dann schon wieder langsam mit Kofferpacken, denn die nächsten Tage stehen immer Hotelwechsel nach jeweils einer Nacht an...

7. Tag: 25.10.2013 – Santa Maria del Tule und Mitla

Heute verlassen wir Oaxaca und fahren weiter in Richtung Osten. Kurz hinter der Ortsgrenze stoppen wir bereits wieder in Santa Maria del Tule, einem hübschen kleinen Ort. Seinem scheinbaren Reichtum verdankt der Ort einem Naturphänomen, dem „Baum des Lebens". Diese Zeder ragt 42 Meter in die Höhe und hat einen unglaublichen Umfang von 58 Metern!!! Der Baumriese ist über 2000 Jahre alt und das Wahrzeichen des kleinen Ortes. Nach einer Umrundung fahren wir weiter auf einem Teilstück der berühmten Panamericana bis in das kleine Örtchen Tlacochahuaya. Unser stets umsichtiger Chauffeur Horacio findet in der örtlichen Straße erstmals auf dieser Reise - und das war nicht unbedingt zu erwarten, dass es erst hier passiert - seinen Meister. Wir steigen aus, was uns natürlich nicht stört, und kommen so zu einem kleinen Ortsspaziergang, der uns schließlich zur Kirche des Heiligen Hieronymus führt. Nicht so prunkvoll, aber mit herrlichen, gemalten Wandaltären ausgestattet, entspricht diese Kirche genau der Vorstellung einer Landkirche. Höhepunkt ist allerdings die Barock-Orgel, die wir mit Ruths Charme und der Freundlichkeit des Kirchendieners sogar eigenständig in Augenschein nehmen dürfen. Anschließend fahren wir weiter nach Teotitlan del Valle und besuchen die Teppich-Weberei von Familie Hernandez. Hier wird uns ausführlich und sehr anschaulich der Weg von der schmutzigen Schafswolle bis zum bunt schillernden Wandteppich erklärt. Alle Familienmitglieder sind hier eingespannt, sogar die Kinder ab ca. 7 Jahre. Wir lernen, wie die Farben Indigo und Karminrot entstehen, Frau Müller erhält sogar ein einzigartiges Handkunstwerk, wie gewaschen und gewebt wird. Außerdem überreichen wir eine DVD, die ein Eberhardt-Gast bei einer letzten Reise nach Mexiko aufgenommen hat. Das rührt die Familie in allen drei Generationen fast zu Tränen. Nach den abschließenden Einkäufen fahren wir nach Mitla, in die Stadt der Königsgräber. Wir schauen uns die zapotekische, archäologische Fundstätte an und schlendern noch etwas über den Markt. Für die Gäste die wollen, hat Ruth inzwischen einen kleinen Mittags-Snack versorgt - und nicht nur das, wir bekommen auch alle den „Orden der Puppe am Strick" verliehen -  und da wir sowieso schon hinter dem Zeitplan liegen, essen wir direkt an Bord und starten in Richtung Tehuantepec. Nicht lange, denn einen Programmpunkt haben wir noch: den  Besuch einer Mezcal-Destillerie. Diesen Besuch machen wir in Matatlan bei „El Rey Zapoteco". In rustikaler Umgebung sehen wir wie die Herzen der dafür gezüchteten  Agaven angeröstet werden, anschließend die Maische verarbeitet und dann der Alkohol gewonnen wird. Natürlich dürfen wir auch jede Menge Sorten bzw. Geschmacksrichtungen probieren und der eine oder andere nimmt auch eine kleine Ration mit. Nun heißt es nochmal knapp 200 Kilometer bewältigen, bevor wir unser heutiges Übernachtungsziel erreichen. Die Fahrt nach Tehuantepec führt uns über eine schier endlose Serpentinenstraße hinab bis auf Meeresniveau. Die ersten Palmen sind zu sehen und dem zunehmenden Wind folgen auch zunehmende Temperaturen, so dass bei Anknft im Hotel erstmals tropische Gefühle aufkommen. Wir wohnen heute in einem schönen Hotel und genießen trotz relativ später Ankunft unser gemeinsames Essen, bevor jeder seinen Lieblingsbeschäftigungen nachgeht...

8. Tag: 26.10.2013 – Bootsfahrt in der Sumidero–Schlucht – San Cristobal

„Cumpleanos feliz, cumpleanos feliz..." - so beginnt der Tag heute und mit ein paar mexikanischen Geburtstagsliedern, denn Herr Müller feiert heute seinen ... in unserer Mitte. Und als „Ersatzfamilie" versuchen wir so gute es geht, die Lieben daheim zu ersetzen. Herzliche Glückwünsche, ein kleines Präsent aus der Mezcal-Brennerei und Schulterklopfen reihum, ich denke so kann man seinen Geburtstag in Mexiko feiern. Die erste Strecke des Tages ist vom Fahren geprägt. Wir durchqueren die Vendoza-Ebene, die windigste Gegend Mexikos und sehen beeindruckende Windrad-Felder. Anschließend nach einem Kaffeestopp in „Italians Coffee House" - der größten Kette in Mexiko für Koffein-Genießer durchqueren wir den Nationalpark in Richtung Tuxtla Gutierrez. Dort erwartet uns heute im Rahmen der Halbpension auch unser Mittagessen im Restaurant „El Mirador". Bei einem typisch mexikanischen 3-Gang-Menü genießen wir den Blick über die Stadt und die Klänge der hauseigenen Marimba-Band. Als kleine Überraschung haben wir noch eine Torte für Herrn Müller besorgt, die die ganze Gruppe als Nachtisch genießen kann. Dazu gib es den typischen mexikanischen café de olla aus schwarzem Kaffee, Rohrzucker und Zimt. Nun geht es weiter zum Sumidero-Canyon, wo uns ein besonderes Abenteuer erwartet: wir werden mit einem Schnellboot auf dem Rio Grijalva fahren. Knapp zwei Stunden dauert die rasante Fahrt mit bis zu 56 Stundenkilometern und wir genießen den Fahrtwind und die beeindruckende Natur. Zwischendurch rümpfen wir zwar mal die Nase, weil auf der Wasseroberfläche ein regelrechter Müll-Teppich zu sehen ist, aber insgesamt bleiben die positiven Dinge in Erinnerung: der traumhafte Wasserfall „Der Weihnachtsbaum", die beeindruckenden, bis zu 1.000 Meter hohen Steilwände der Schluchten und die Tierwelt, vor allem Pelikane, Reiher und natürlich der faszinierende Blick auf ca. 8 Krokodile an verschiedenen Stellen. Zerzaust aber sehr zufrieden steigen wir aus unserem Schnellboot und fahren weiter nach San Cristobal. Das Hotel liegt heute für den Bus nicht erreichbar, darum nehmen wir unser Handgepäck und erkunden die schöne Stadt schon auf dem Weg zum Hotel. Die Koffer werden selbstverständlich schon zum Hotel gebracht. Wir sehen so die Kathedrale und einen Teil der Fußgängerpassage bevor wir im Hotel einchecken. Teil II des Stadtrundgangs schließt sich direkt an und so lernen wir auch noch den Markt und die Kirche Santo Domingo kennen. Hier werden wir auch Zeuge einer Zeremonie, die für alle mexikanischen Mädchen mit 15 Jahren ansteht und die Einführung in die Gesellschaft symbolisiert. Anschließend genießt jeder auf seine Art die Freizeit am Abend. Einige von uns bekommen noch Besuch im Hotel von Sergio Castro, der sich unter anderem die kostenfreie, freiwillige ärztliche Betreuung der Indigenas auf die Fahnen geschrieben hat und für den wir dringend benötigte Medikamente aus Deutschland mitgebracht haben. Sergio ist natürlich sehr erfreut über unsere Spende und so ist seine tolle Arbeit zumindest für die nächste Zeit gesichert. Sergio plaudert ein wenig über seine zahlreichen Projekte, zeigt uns auch Fotos der schrecklichen Verbrennungen, die er zu lindern bzw. heilen versucht und so erfahren wir einige authentische Sachen aus dem Leben eines besonderen Mannes.

9. Tag: 27.10.2013 – San Juan de Chamula & Agua Azul

Heute Morgen wollen wir das Land der Indigenas so gut es geht kennenlernen. Dafür fahren wir in das kleine Indigena-Dorf San Juan de Chamula. Horacio lässt uns am Busparkplatz raus und wir stürzen uns ins Getümmel. Wegen des anstehenden Allerseelen-Festes scheinen alle 90.000 Tausend Indgenas heute hier zu sein. Der Markt ist wunderschön und bietet alles von der Zwiebel bis zur Handwerkskunst. Natürlich verfallen auch wir dem Flair und einige lassen sich zu Käufen hinreisen. Und so kämpfen wir uns durch die Masse an Menschen um zur Kirche zu gelangen. Fotografieren ist hier im Dorf der Indigena schwierig, denn trotz  einer Fotoerlaubnis, die uns Ruth besorgt hatte,  fällt es schwer gerade dann auf den Auslöser zu drücken, wenn kein Würdenträger in der Nähe ist. Wir besichtigen die fantastische Indigena-Kirche, in der Fotografieren komplett verboten ist. Die wunderschöne Kirche ist innen nahezu überall mit Piniennadeln ausgelegt, es brennen 100e Kerzen und an der einen oder anderen Stelle wird eine rituelle Handlung mit Eiern, Cola, Schnaps und einem Huhn vollzogen - auch wenn wir zumindest kein Huhn sehen. Es ist eine sehr mystische Erfahrung und ein Ort der Besinnung. Anschließend „kämpfen" wir uns zurück über den Markt und nehmen die Straße vorbei am Friedhof - wo bereits die Vorbereitungen der Gräber für Allerseelen auf Hochtouren laufen - zurück zum Bus. Nun starten wir zu unserer nächsten langen Teiletappe in Richtung der Wasserfälle von Agua Azul. Unterwegs überholen wir eine Prozession zu Ehren Martin von Boris, dessen Namenstag kommenden Dienstag, also immer  am 5.11. ist. Über eine serpentinenreiche Straße, durch viele kleine Ortschaften und inzwischen immer nur noch Höhenmeter verlierend, verbringen wir die nächsten Stunden im Bus. Der Weg ist also heute das Ziel und die Straße in Richtung Palenque ist nicht nur extrem kurvenreich, sondern wird auch permanent durch „schlafende Polizisten" also den Geschwindigkeit bremsenden Straßenhindernissen, unterbrochen. Eine flüssige Fahrt kommt so nicht zustande. Zur Mittagszeit stoppen wir in der „Serva Maya", einem kleinen Restaurant mit Café. Vom hiesigen Aussichtspunkt haben wir einen tollen Blick auf den mexikanischen Regenwald und sehen so auch schon, was diesem Urwald den Namen gibt ... und was uns erwartet. Kaum sitzen wir wieder im Bus, bricht ein kräftiger, tropischer Regenguss über uns herein. Aber kaum erreichen wir unser nächstes Ziel, die Agua Azul-Wasserfälle hört es auch schon wieder auf. Den Wasserfällen an sich hat dieser Guss natürlich gut getan. In einer kaum gekannten Breite und Fließgeschwindigkeit zeigen Sie sich uns. Einzig ihrem Namen machen sie keine Ehre: statt blauem Wasser sehen wir „Schokoladenwasser", aber das stört nur ein bisschen. Wegen der Wucht des Wassers müssen wir leider auch auf das geplante Baden verzichten und können nur mal die Füße ins Wasser stecken. Eine - auf meinen Reisen sonst übliche - wirkliche Herausforderung ist dies bei subtropischen Temperaturen und nach dem Regenguss unheimlich hoher Luftfeuchtigkeit natürlich nicht, aber was sein muss, muss sein... Nun dann auf zur letzten Etappe zu unserem heutigen Übernachtungsort Palenque. Durch die Umstellung auf Winterzeit letzte Nacht durften wir zwar eine Stunde mehr schlafen, aber es heißt auch, es wird noch eher dunkel. So erreichen wir unser heutiges Ziel im Finstern und freuen uns auf unser gemeinsames Abendessen vom Buffet... bei inzwischen strömendem Regen...

10. Tag: 28.10.2013 – Palenque–Nationalpark

... ein Blick hinaus verrät: SONNE! ENDLICH! Heute steht die berühmte Maya-Stadt Palenque auf unserem Entdeckungsplan und wie immer starten wir zeitig genug, um möglichst zu den ersten in der archäologischen Zone zu gehören. Das gelingt uns auch fast... aber wir sind ja vom hervorragenden Buffet gestärkt. Wir freuen uns über das Wetter, auch wenn die Sonne sofort unbarmherzig auf uns brennt und die Feuchtigkeit des Regens aus der Nacht ein wirkliches Tropenwetter verursacht. Die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch und so beginnen wir mit Sonnenausrüstung und Wasser gerüstet die Expedition in Palenque. Hierbei handelt es sich um ein Areal der früheren Maya-Kultur von 16 km² mit ca. 300 Tempeln und Gebäuden, von denen jedoch bisher nur 10 % entdeckt bzw. ausgegraben sind. Über alles andere herrscht nach wie vor der Dschungel... Wir lernen verschiedene Tempel durch Ruth kennen, u.a. den Tempel der Inschriften oder den Schädel-Tempel. Wir klettern auf den Palast und entdecken faszinierende Details der Maya-Architektur. Nun wandern wir weiter über das große Gelände und erreichen bald den Kreuz- und Sonnentempel. Ausgepowert, verschwitzt und trotzdem voll positiver Energie nehmen wir für ein tolles Fotomotiv auch diese „knieunfreundlichen" Stufen nochmals auf uns und werden mit einem tollen Blick über das Gelände belohnt. Inhaltlich sind wir jetzt dank Ruth voll im Bilde und wissen, warum sich die Maya mit Ihrer Untergangstheorie 2012 verrechnet haben. Der Weg zurück zum Bus führt durch ein Stück Regenwald mit Baumriesen, einer Ameisenstraße wie aus dem Bilderbuch und einem Wasserfall. Das Museum in Palenque hat heute leider geschlossen, aber die meisten von uns sehnen sich einfach nur nach Trocknung und etwas weniger Luftfeuchtigkeit... Unser nächster Stopp erfolgt auf einer Kautschukplantage, wo uns der Juniorchef herumführt und zeigt, wie hier Latex gewonnen wird. Viele Dinge, die wir noch nicht gehört hatten - über Aufforstung, Gewinnung und Verarbeitung - machen den Besuch zu einem Bildungstrip. Anschließend folgen 10 Minuten Fahrt zum Hotel Ciudad Real, wo wir bereits zum Mittagessen erwartet werden. Wir genießen die Möhrensuppe, das Buffet und füllen natürlich unseren Mineralienhaushalt auch wieder auf! Kurz nach Mittag brechen wir dann auf unsere mit 5-6 Fahrtstunden avisierte Reise nach Campeche am Golf von Mexiko auf. Hier schlafen wir das nächste Mal. Horacio nimmt extra die viel schönere Küstenstraße, doch erstmal werden wieder von einem typisch, tropischen Regenschauer heimgesucht. Wie gut, dass wir im Bus sitzen! So schnell wie die Regenfront kam, ist sie auch wieder weg und wieder da und...  so bieten sich vor Einbruch der Dunkelheit noch der eine oder andere schöne Blick in die abwechslungsreiche mexikanische Flora. Nach dem Sonnenuntergang im Golf von Mexiko faszinieren uns die Farbspiele, die den Himmel von dunkelblau bis zartrosa schimmern lassen. Als die Sonne dann endgültig verschwunden ist, ist der Regen wieder da und Blitze durchzucken den Himmel - auch sensationell. Im Finstern erreichen wir unser Hotel Oceanview in Campeche und da im Rahmen der Halbpension heute bereits das Mittagessen inkludiert war, geht der eine oder andere am Abend noch einmal los für einen kleinen Snack.

11. Tag: 29.10.2013 – Campeche – Uxmal

Wie gewohnt sind alle trotz früher Stunde pünktlich am Bus und so können wir mit der Erkundung der Weltkulturerbe-Stadt Campeche beginnen. Die Sonne lacht uns, auch wenn die ersten Wolken schon am Himmel zu sehen sind. Bei einem kleinen Stadtspaziergang in der Kulturerbe-Innenstadt sehen wir Teile der ehemaligen Stadtmauer und neu restaurierte Abschnitte, das Meeres-Tor, die Fußgängerstraße mit wunderschönen Kolonialgebäuden und natürlich den Zocalo mit der Kathedrale. Direkt zur Kathedrale gehört auch ein kleines Museum, was wir uns anschauen und wo wichtige Reliquien zu sehen sind. Nach dem Rundgang besteigen wir den Bus und entlang des Golfs von Mexiko reisen wir zur nächsten Maya-Stätte nach Uxmal. Hier angekommen geht es wieder auf zu sportlichen Höchstleistungen im Sinne der Wissenserweiterung. Eine wunderbare Anlage erwartet uns mit deutlich sichtbaren Verzierungen der Maya an den einzelnen Gebäuden. Die berühmten Chaac-Masken zieren die meisten Gebäude und wir bewundern die „Pyramide des Zauberers", den Gouverneurs-Palast, den Ballspielplatz - diesmal mit Ringen - das Schildkrötenhaus und um einen totalen Überblick zu genießen, kraxeln die meisten auf die Sonnenpyramide. Dies alles bei diesmal etwas trockenerer, aber nach wie vor sehr heißer Luft. Und nicht zu vergessen die zahlreichen Leguane, die wir in der Anlage bewundern können und die diese Maya-Stadt inzwischen ihr zu Hause nennen. Erschöpft aber glücklich und mit endlich schönen Postkarten ausgestattet, fahren wir zu unserem heutigen Mittagessen auf der Hacienda Ochil. Wir fahren über eine Passhöhe und stoppen im Künstlerdorf Muna noch für ein paar Fotos von typischen heutigen Maya-Häusern (vollkommen strohbedeckt) bevor wir unser 3-Gamg-Menü auf der ehemaligen Sisal-Hacienda, die heute zum Restaurant umfunktioniert ist, genießen. Pünktlich zur Mittagszeit melden sich dann auch die tropischen Schauer wieder und wir hoffen, dass wir beim bevorstehenden Stadtrundgang am Nachmittag in Merida trocken bleiben... Dort angekommen, setzt uns Horacio am Zocalo ab und übernimmt den Check-In der Gruppe im Hotel während wir eine Führung in der Kathedrale und im Regierungs-Palast des Bundesstaates Yucatan durch Ruth genießen. Wie immer bleiben wir trocken, denn der Regenschauer kommt, während wir allerlei Interessantes über die Geschichte anhand der tollen Wandbilder erfahren. Anschließend besteigen wir noch den Balkon des Rathauses für tolle Blicke auf die Kathedrale im Licht der untergehenden Sonne bevor wir gemeinsam zum Hotel laufen. Die Koffer stehen auf dem Zimmer und so können wir unsere Freizeit direkt beginnen. Die Hälfte der Gruppe geht zu einem gemeinsamen Abendessen im Restaurat Los Pancho's. Wir essen und trinken gut in gemütlicher Atmosphäre und  erleben als Nachtisch die Zubereitung eines "Café Maya" mit über Kaskaden fließenden Kaffee und einer kleinen Show der Crew. Leider kann ich mein Telefon nicht richtig bedienen, so dass es keine Beweise für die Kaffee-Zeremonie gibt... Ein schöner Abend neigt sich dem Ende.

12. Tag: 30.10.2013 – Izamal – Chichén Itzá

Auf geht's heute zur wohl berühmtesten Maya-Kultstätte nach Chichén Itzá! Doch bevor es soweit ist, haben wir noch ein paar Programmpunkte. Wir beginnen mit einer kleinen Stadtrundfahrt in Merida entlang der Prachtstraßen und mit einem Fotostopp am Fahnendenkmal, einem sehr schönen Denkmal mit historischen Darstellungen und alten Maya-Symbolen. Da das Denkmal inmitten eines Platzes steht, bekommen wir freundlicherweise Unterstützung von der Polizei. Die Straße wird für die Überquerung unserer Gruppe kurzfristig abgesperrt so dass jeder unbeschadet seine Fotos machen kann. Nun setzen wir die Fahrt in Richtung Izamal fort und halten unterwegs in Tahmek, um die Dorfkirche zu fotografieren und in Hoctun. Hier haben wir die Chance, einen echten Maya-Friedhof zu besuchen. Die bunt bemalten Gräber schillern in allen Farben und werden auch hier auf Allerseelen vorbereitet. Jede Begräbnisstätte ist von Form, Schmuck und Farbe her ein Unikat. Nun aber auf nach Izamal, die „Stadt der Hügel". Dieses Mal besuchen wir die Architektonische Zone nicht, sondern „nur" das Franziskaner-Kloster inmitten der Stadt. Mittelpunkt des Baus stellt der Altar zu Ehren der „Heiligen Jungfrau von Izamal" dar. Die Heilige des Ortes zog 1993 sogar Papst Johannes Paul II. an. Wir besichtigen das „Umkleidezimmer" der Heiligen-Statue und ein kleines Museum, bevor wir noch etwas Zeit im Ort verbringen können. Wenn die Sonne zu sehen ist - heute ziemlich häufig - brennt sie auch unbarmherzig herunter. Kurz vor der Mittagszeit starten wir dann also nach Chichén Itzá. Bevor wir die Archäologische Zone erkunden, halten wir in unserem Hotel für heute, welches sich in unmittelbarer Nähe der Kultstätte befindet. Direkt vom Hotel aus, sozusagen über den Hintereingang nehmen wir die nächste Besichtigung in Angriff. Wir spazieren und genießen - meist auf der Suche nach einem schattigen Plätzchen -  3 Stunden den ausführlichen Aufenthalt nebst den ausführlichen Erläuterungen Ruths in Chichén Itzá, dem wohl berühmtesten Ort der Maya-Kultur auf der Halbinsel Yucatan. Nachdem die letzten Steine von uns bezwungen wurden, kehren wir ins Hotel zurück und genießen die freie Zeit am Pool, beim Karten schreiben etc. Unser heutiges Abendessen ist quasi unser Abschiedsessen, da Ruth und Horacio die Gruppe morgen verlassen werden, trotz der uns noch erwartenden Karibik-Tage natürlich ein wehmütiger Augenblick. Das Abendessen und die gesamte Hotelanlage genießen wir in vollen Zügen und freuen uns auf erlebnisreiche letzte Tage in Mexiko.

13. Tag: 31.10.2013 – Tulum – Playa del Carmen

Ungewöhnlich spät und entspannt - erst gegen 09.00 Uhr - brechen wir zu unseren letzten gemeinsamen Etappen auf. Der Weg führt uns zuerst nach Valladolid, wo wir eine Pause einlegen und über den Zocalo schlendern. Hier gibt es ganz romantische Sitzmöbel im Park - die Liebessessel. Natürlich entsteht hier das eine oder andere - gelegentlich auch nicht ernst gemeinte - witzige Foto. Bevor wir die Touristenhochburgen am Karibikstrand erreichen bleibt hier auch nochmal Zeit, relativ preisgünstig mexikanische Souvenire zu erwerben. Jetzt müssen wir aber weiter nach Tulum - einer weiteren archäologischen Zone. Inzwischen brennt die Sonne unbarmherzig auf uns und wir versuchen in Tulum von Schatten zu Schatten zu springen. Aber vorsichtig: fast überall gibt es Leguane, vom Baby bist zur mächtigen großen Echse. Ruth erklärt mit Engelsgeduld auch noch diese Bauwerke und wir sind vor allem vom Castello und dem Windgott-Palast fasziniert. In diesem Ort der Spätklassik verbringen wir etwas mehr als 2 Stunden und schützen uns vor der Sonne in einer kleinen Bimmelbahn, die uns zum Eingang der archäologischen Zone und zurück bringt. Am Nachmittag wird es dann tränenreich, denn  wir müssen uns schweren Herzens von Ruth und Horacio trennen - von beiden eine sensationelle Arbeit, die wir genießen durften. Ruth hilft uns noch beim Check-In und nach den Umarmungen tauchen wir ein in eine völlig neue Welt. Wir beziehen die Zimmer in unserem All-inklusive-Hotel und stürzen uns direkt ins Getümmel bzw. die meisten erstmal ans Buffet. Für die kommenden 2 Tage ist Essen & Trinken in allen Ausführungen kostenfrei. Natürlich wird auch umgehend das Wasser im Golf von Mexiko sofort getestet und abends treffen sich die meisten - trotz insgesamt 800 Zimmern im Objekt - zu einem Abschluss-Umtrunk bei Live-Musik.

14. Tag: 01.11.2013 – Strandtag am Meer

Ein vollkommen ungewohntes Gefühl für Eberhardt-Gäste: wir haben Freizeit und zwar den ganzen Tag. Für die meisten heißt das auch, nicht so früh aufstehen, in Ruhe frühstücken und den Tag auf uns zukommen lassen. Das Hotel bietet wirklich für jeden Geschmack etwas und dabei meine ich nicht nur die kulinarischen Highlights. Egal ob Theater, Kino, Shops, Spa, Minigolf, Tennisplätze... hier findet wirklich jeder etwas zum Zeitvertreib. In unserer Gruppe stellt sich aber schnell heraus, dass die meisten dieselben Interessen verfolgen - Baden in der Karibik! Das warme, türkisfarbene Wasser lockt so gut wie jeden von uns ins Nass. Natürlich nicht nur einmal... Leider unterschätzen wir die Sonne etwas und bei dem einen oder anderen ist am Abend eine deutliche Rötung zu erkennen. Aber das hält uns nicht davon ab, Poollandschaft und Strand am Meer neben den zahlreichen Bars und Restaurants zu testen und zu genießen - eine echte Erholung. Am Abend versammeln wir uns dann nochmal zum Abschiedsabendessen in einem der Buffet-Restaurants und bei ausreichend Wein und (schon wieder) leckerem Essen lassen wir den Urlaub ausklingen.

15./16. Tag: 02./03.11.2013 Freizeit – Flug – Heimreise

Der letzte Morgen in Mexiko bricht an und in unserer Hotelanlage genießen wir die vielen Annehmlichkeiten. Heute ist Allerseelen, einer der wichtigsten kirchlichen Feiertage in Mexiko. Die Friedhöfe und Gräber werden festlich geschmückt, um den Verstorbenen den Weg in unsere Welt zurück so angenehm wie möglich zu gestalten. Im Resort tut jeder das, worauf er Lust hat bis wir uns am Nachmittag alle in der Rezeption versammeln, um gemeinsam zum Flughafen in Cancun zu fahren. Es heißt Abschied nehmen von Mexiko, das uns überrascht und beeindruckt hat. Der Wettergott hätte uns ein wenig besser gesonnen sein können, wobei wir nie wirklich in schlechtes Wetter gekommen sind,  aber der Reichtum an Kultur und unterschiedlichen Landschaftsformen waren unbeschreiblich. Uns erwartet ein Flugzeug der Air France, welches uns zuerst nach Paris bringt und von dort geht es weiter nach Berlin-Tegel. In der deutschen Hauptstadt trennen sich dann unsere Wege und wir werden von unseren Transfer-Chauffeuren nach Hause gebracht.
Liebe Reisegäste, eine erlebnisreiche Reise nach Mittelamerika geht zu Ende. Ich bedanke mich auch im Namen unserer Reiseleiterin Ruth und unseres Chauffeurs Horacio für die tollen gemeinsamen Tage - vielleicht sieht man sich mal wieder. Wenn Ihnen der Blog gefallen hat, kommentieren Sie bitte. Wenn nicht natürlich auch. Und sollten Leser des Blogs auch einmal Lust haben, mit mir unterwegs zu sein, dann begleiten Sie mich doch gern nach Schottland, Südafrika, Irland oder Peru... Ich freue mich auf Sie. Ihr René Wächtler

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