Reisebericht: Wanderreise Montenegro – Budva, Adria & Nationalparks

08.10. – 15.10.2021, 8 Tage Wanderreise, 4– und 3–Sterne–Hotels und 5 Wanderungen: Durmitor–Nationalpark – Kloster Moraca – Nationalpark Biogradska Gora – Skutarisee – Küstenwanderung – Vrmac – Budva (ca. 39 Wanderkilometer)


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Auf geht's nach Montenegro, dem Land der schwarzen Berge – doch das ist nicht alles was hier auf uns wartet!

Von den Gletscherseen hoch im Norden mit dem ersten Schnee des Winters bis zur Adriaküste mit viel Sonnenschein und kristallklarem Wasser ist bei unserer Wanderreise alles dabei!
Ein Reisebericht von
Vivien Fiedler
Vivien Fiedler

Tag 1 – 08.10.2021

Mit dem Eberhardt-Herbst-Charter geht es heute in den Süden! Unser Tag fängt in aller Frühe am Flughafen Dresden International an. Hier treffen sich alle Wanderer zum Check-in für den Direktflug nach Dubrovnik. Kaum ist unser Flieger gestartet, zeigt sich auch schon ein atemberaubender Sonnenaufgang über den Wolken. Der Flug dauert nur ca. zwei Stunden, weshalb wir auch nach kurzer Zeit wieder zum Landeanflug ansetzen. Wir nähern uns dem Flughafen und haben immer wieder einen tollen Ausblick auf die Küstenlandschaft Kroatiens.
Kaum sind wir gelandet und haben unsere Koffer eingesammelt, treffen wir auch schon unseren örtlichen Reiseleiter Edin und den Busfahrer Željko. Edin wird uns die nächsten Tage durch seine Heimat Montenegro führen und abwechslungsreiche Wanderungen mit uns unternehmen.
Wir überqueren ohne Probleme die Kroatisch-montenegrinische Grenze und setzen unseren Weg Richtung Norden fort. Nur kurze Zeit später legen wir unsere erste "Harmoniepause" ein. Die Temperaturen sinken je weiter wir in den Norden vordringen. Unterwegs erfahren wir die ersten Informationen über Montenegro und seine Bewohner – sowohl die menschlichen als auch tierischen. Gut anschnallen ist hier angesagt – aus dem Nichts überqueren hier ab und zu Rinder die Straße, ohne dabei nach Links und Rechts zu sehen. Die hohen Berge Montenegros verschwinden langsam in einer dicken Wolkendecke und schließlich erreichen wir das Ziel für die nächsten zwei Nächte, Žabljak. Im Hotel eingecheckt, machen wir uns noch einmal kurz auf den Weg, um die Umgebung zu erkunden. Direkt hinter dem Hotel befindet sich ein Kriegerdenkmal und ein Friedhof mit Kirche. Zu unserer Überraschung sind wir nicht die einzigen Gäste hier… Zwei Rinder grasen zwischen den Gräbern und lassen sich von uns nicht aus der Ruhe bringen. Im Anschluss spazieren wir noch die Hauptstraße entlang und begeben uns schließlich zurück ins Hotel – das Abendessen wartet auf uns!

Tag 2 – 09.10.2021

Heute Morgen werden wir mit einer kleinen Überraschung geweckt - draußen fällt Schnee. Dieser hält sich jedoch nicht und auch die Temperaturen gehen wieder in die Plusgrade. Nach dem Frühstück treffen wir uns vor dem Hotel und machen Bekanntschaft mit den Einheimischen… Hunden. Željko holt uns mit dem Bus ab und wir fahren nur wenige Minuten zum Start unserer ersten Wanderung im Nationalpark Durmitor. Der Nationalpark beherbergt viele Seen, von denen wir heute zwei besichtigen werden. Auf Waldwegen geht es nun also zum See Zminje Jezero, dem kleineren von beiden. Hier legen wir auch einen kurzen Fotostopp ein, um die malerische Natur mit unseren Kameras festzuhalten. Auf dem Wasser ziehen immer wieder dichte Nebelschwaden und hüllen den umliegenden Nadelwald in eine mystische Atmosphäre. Weiter geht es zum Schwarzen See. Je nachdem aus welcher Position man hier auf das Wasser schaut, erscheint der Gletschersee von Tiefschwarz bis Türkisblau. Auf einem Rundweg gelangen wir immer wieder an sehenswerte Aussichtspunkte und am Ende unserer Wanderung wartet ein gemütliches Restaurant mit lokalen Spezialitäten auf uns. Gut gestärkt geht es nun zurück zum Hotel.

Tag 3 – 10.10.2021

Wir machen uns nach dem Frühstück auf in wärmere Gefilde. Durch das Tal des Flusses Tara geht es wieder Richtung Süden. Unser erstes Ziel des heutigen Tages ist das Kloster Moraca. Auf dem Weg tun sich immer wieder einzigartige Blicke auf die umliegende Bergwelt Montenegros auf. Wir fahren über die Durdevica-Tara-Brücke während Edi uns alles Wissenswerte zur Geschichte dieses Bauwerks und natürlich Einiges zu seiner Heimat erzählt. Kurz darauf legen wir eine Harmoniepause mit Verkostung von leckeren lokalen Getränken und Speisen ein. ??
Am Kloster angekommen, erfahren wir alles über die Kirche und haben genügend Zeit, um im Außenbereich Fotos zu machen. Leider hat das Wetter uns eingeholt und es fängt leicht an zu regnen. Als wir aber unsere Wanderung ein paar Minuten später starten, hat es schon wieder fast aufgehört. Wir wandern heute in der Mrtvica-Schlucht, wo uns eine komplett andere Flora begegnet als im Norden. Unter dichtem Blätterweg sind wir auf dem ersten Teil des Weges vor Regen geschützt. Über den Fluss Mrtvica erstreckt sich nach ein paar Kilometern die Danilov-Brücke, welche sich als wunderbares Fotomotiv eignet. Hier fängt auch unser Aufstieg an. Der Untergrund ist recht nass und rutschig, aber alle schaffen es bis zur befestigten Straße. Wir kommen an einigen einsamen Häusern vorbei – lediglich eine ältere Frau schaut aus dem Fenster und begrüßt uns. Schließlich folgen wir dem Wanderweg bis zum Kapija zelja – dem Tor der Wünsche. Wer hier einen Stein hindurch wirft und sich dabei etwas wünscht kann darauf hoffen, dass der Wunsch in Erfüllung geht. Demzufolge sind an diesem Ort auch nicht mehr viele Steine zum Werfen übrig.
Der Regen hat noch nicht nachgelassen, aber wir haben alle gute Kleidung dabei und so machen wir uns langsam auf den Weg zurück zum Ausgangspunkt. Am Parkplatz treffen wir schließlich wieder auf unseren Bus. Hier gibt es zum Aufwärmen und Durchatmen erst mal eine Kostprobe vom montenegrinischen Traubenschnaps.
Vor uns liegen noch zwei Stunden Fahrt bevor wir im touristischen Zentrum des Landes ankommen. Budva ist das absolute Gegenteil vom Norden: es ist warm, sonnig und voller Touristen. Nach der Ankunft im Hotel machen wir uns also noch mal auf den Weg in die historische Altstadt. Hier kann man die Festungsmauer besteigen, die Bibliothek besichtigen, in den engen Gassen bummeln oder in einem der vielen Lokals ein gekühltes Getränk genießen.

Tag 4 – 11.10.2021

Ein absolutes Highlight unserer Reise ist der kleine Ort Rijeka Crnojevic mit seinen kleinen Booten, zahlreichen Restaurants und malerischen Ausblicken. Die Anfahrt gestaltet sich wegen der eng gewundenen Straßen als recht interessant. Nach unserer Ankunft geht es auch schon auf zur nächsten Wanderung. Weit kommen wir heute allerdings nicht. Schon am Anfang sehen wir, dass der Fluss nach den letzten Regentagen viel Wasser mit sich führt und Edi bereitet uns darauf vor, dass unser Weg zur Höhle eventuell untergegangen sein könnte. Und genau so ist es auch gekommen. Zur Wiedergutmachung haben wir aber sehr gutes Wetter bestellt: die Sonne kommt raus und die warmen Sachen verschwinden nach und nach in den Rucksäcken. Am Wegesrand können heute Granatäpfel gesammelt und verkostet werden. Anstelle der Wanderung legen wir also eine etwas längere Harmoniepause für Spaziergänge, Fotos und Getränke ein.
Der Bus bringt uns dann an den nur 5 Minuten entfernten Bootssteg, an welchem unseres auch schon auf uns wartet. An Bord gibt es viel Wein, Schnaps und vor allem Priganice. Diese leckeren frittierten Teigbällchen werden mit Honig und Käse serviert. Das Tablet ist auch in kürzester Zeit geleert. Alle lassen es sich gut schmecken. Im Wasser direkt neben uns schwimmen etliche Seerosen und Wasserkastanien. Unser Kapitän holt auch eine Kastanie aus dem Wasser und wir können diese verkosten. Auf und um den Fluss herum lassen sich viele einheimische Vogelarten bestaunen. Schließlich gelangen wir auf den Skutarisee. Die Ufer entfernen sich ein bisschen weiter vom Boot und unsere Dresdner Kapitänin steuert uns vorbildlich und zielsicher durch die Pfeiler der Skadar-Brücke ?? Großes Lob von der gesamten Gruppe.
Über einen kleinen Seitenarm kommen wir im Ort Virpazar an. Wir steigen in den Bus und fahren zurück zum Hotel in Budva.

Tag 5 – 12.10.2021

Mit dem Reisebus geht es heute nicht besonders weit weg und so bleiben wir im Bereich der Adria-Küste. Unsere Wanderung startet unweit der Festung Kosmac. Ein kurzer Anstieg führt uns zur Festung die eng mit der Geschichte Österreich-Ungarns in Montenegro verbunden ist. Von hier aus kann man die gesamte Küste überblicken und hat einen hervorragenden Blick auf Budva, welcher uns den gesamten Tag über begleiten wird. Über steinige Wege führt uns die heutige Wanderung immer wieder zu den schönsten Aussichtpunkten. Selbst die Hotelinsel Sveti Stefan können wir von unterwegs betrachten. Noch dazu scheint die Sonne mit voller Kraft. In dieser fast unberührten Natur lassen sich immer wieder Spuren der Viehhaltung sehen und schließlich hören wir auch ein paar Nutztiere – mit viel Glück kann man auch einen Blick auf sie erhaschen. Nachdem alle das hundertste Bild von der Küste Budvas geschossen haben (heute Abend werden wir durch die Bilder schauen und aussortieren müssen – Speicherplatz könnte eng werden), legen wir eine Pause an einer kleinen Kirche ein. Unsere Mittagspause wird von einem hungrigen Kater akustisch untermalt. Als Nächstes folgt der Abstieg – hier wird es steinig und steil. Doch wir kommen alle gut an und Edi schenkt eine Runde Schnaps (selbstgebrannt von seinem Onkel) aus. Der letzte Besichtigungspunkt für heute ist das Frauenkloster Rustovo wo wir auch ein paar Nonnen bei der Arbeit sehen können. Um eingelassen zu werden, muss die Glocke am Eingang geläutet werden. Wir schauen uns die beiden Kirchen auf dem Gelände an und legen noch eine kurze Harmoniepause ein. Die Nonnen reichen uns Kekse und Wasser, was wir dankend annehmen. Extra für uns wird auch der kleine Shop direkt vor den Klostermauern eröffnet. Hier können lokale Souvenirs wie Geschirr, Honig, Kosmetik und vieles mehr gekauft werden.
Wegen der engen Straßen holt Željko uns heute mit einem Kleinbus ab und wir fahren zurück zum Hotel.

Tag 6 – 13.10.2021

Heute steht unsere letzte Wanderung an und sie führt und in das Wanderparadies Vrmac. Wie schon die Tage zuvor sind die Fahrkünste unseres Busfahrers gefragt. Heute eröffnen sich uns aber noch unbekannte Herausforderungen. Die Straßen sind mit Ästen zugewachsen, aber zum Glück hat Edi eine Handsäge dabei und zu dritt kann der Weg freigemacht werden. Am Anfang unseres Weges werden wir sofort von kleinen und großen Schweinerein begrüßt. ?? Auf einem kleinen Grundstück werden hier Hängebauchschweine von Hunden betreut.
Bevor wir uns aber direkt auf dem Weg zum Gipfel Sveti Ilija machen, erwartet uns noch ein kleiner Abstecher zu einem Aussichtpunkt genau oberhalb der Stadt Kotor. Von hier aus kann man die Altstadt und selbst den Pfad zur gegenüberliegenden Hügelkette erkennen – aber Vorsicht: es geht steil bergab.
Weiter geht es auf einem alten Militärpfad bergauf. Zu der einen Seite erblicken wir immer wieder Kotor, zur anderen Seite erstreckt sich der südwestliche Teil der Bucht und die Adria. Auf dem Gipfel angekommen ist verschnaufen angesagt. Hier wird Mittag gegessen und natürlich ist auch ausreichend Zeit für Fotos. Schließlich wird allen doch etwas frisch und wir setzten zum Abstieg an. Edi und Željko vereinbaren einen Treffpunkt weiter unten im Tal. Auf halber Strecke tut sich ein etwas kleinerer Wanderweg auf. Alle abenteuerlustigen Wanderer machen sich also mit Edi auf in den Busch. Alle anderen bleiben mit mir auf der befestigten Straße. Wir genießen die Sonne und haben uns dabei vielleicht auch ein wenig die Nasen verbrannt. Sonne tanken ist wichtig – eincremen noch viel wichtiger!
Wir kommen alle gut am Bus an und entscheiden uns spontan dafür noch eine Harmoniepause im Porto Montenegro einzulegen. Dieser Hafen ist der Urlaubsort für „die Reichen und manchmal Schönen“ (Edi hat es gesagt!). Teure Läden und noch teurere Yachten sind hier überall zu finden. Der Cappuccino kostet aber trotzdem nur 1,50€.
Zurück in Budva können alle den restlichen Nachmittag nach Lust und Laune verbringen.

Tag 7 – 14.10.2021

Wir packen unsere Koffer und es heißt Abschied nehmen. Gerade jetzt, wo der Sturm langsam anfängt stärker zu werden, verlassen wir Budva in Richtung Westen. Mit der Fähre überqueren wir in weniger als 10 Minuten die engste Stelle der Bucht von Kotor und sparen uns eine beachtliche Fahrtstrecke. Nächster Halt ist der Ort Herceg Novi. Wir machen einen Spaziergang zum Marktplatz und Edi erzählt alles Wissenswerte zur Kirche und allgemein zum Ort. Die verbleibende Freizeit kann man in der Sonne verbringen, für einen Spaziergang zum Hafen nutzen oder ein leckeres Eis essen. Wieder am Bus angekommen, verabschieden wir uns recht herzlich von Edi – für ihn geht es jetzt zurück nach Hause. Mit mir im Reiseleitersitz geht es also über die Grenze von Montenegro nach Kroatien – Dubrovnik wir kommen!
Bei der Anfahrt können wir schon aus der Ferne die historische Altstadt der kroatischen Metropole an der Adria erkennen. Nach dem Check-in im Hotel machen wir einen Spaziergang ins Zentrum. Mit dem nötigen Kleingeld kann man die 2km lange Stadtmauer einmal umrunden. Durch das Pile-Tor gelangt man direkt zur Stradun, der Hauptmeile. Hier befinden sich die meisten Läden und Restaurants. Links und rechts führen immer wieder kleine Gassen zu neuen Fotomotiven. Sehenswert sind hier unter anderem der Historische Hafen, der Uhrenturm mit Sponza-Palast, die Kathedrale und die Jesuiten Treppe. Im Vergleich zu Montenegro ist hier allerdings alles drei Mal so teuer und die Anzahl der verköstigten Getränke hält sich in Grenzen. Sobald die Sonne hinter den Mauern verschwunden ist, wird es sehr frisch und wir gehen langsam zurück ins Hotel.

Tag 8 – 15.10.2021

Wie schon an unserem Anreisetag, geht es auch heute sehr früh für uns los. Nach dem Kofferpacken erwartet uns ein umfangreiches Lunchpaket beim Check-out an der Rezeption. Unser Bus bringt uns in einer halben Stunde zum Flughafen von Dubrovnik. An uns zieht immer wieder die beleuchtete Stadtmauer von Dubrovnik vorbei. Wir werfen noch einen letzten Blick auf die historische Altstadt, bevor wir schließlich am Terminal ankommen. Nachdem wir unsere Koffer abgegeben haben geht es auch schon weiter zum Gate. Bei der Ankunft unseres Flugcharters winken wir den nächsten Reisegästen zu, welche eine erlebnisreiche Woche in Kroatien verbringen werden!
Nach einer aktiven Woche im abwechslungsreichen Montenegro kommen wir schließlich zur Mittagszeit wieder am Flughafen Dresden International an.

Schlusswort

An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal recht herzlich bei all meinen Wandergästen bedanken, sowie bei unserem örtlichen Reiseleiter Edi und unserem Busfahrer Željko! Ich hoffe Ihr hattet alle eine tolle Reise und werdet euch noch lange daran zurückerinnern. Ich wünsche euch allen erholsame „Harmoniepausen“ in der Zukunft und bis zum nächsten Mal!

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Vivien, vielen Dank für die tolle Nachlese unserer Reise mit den fantastischen Eindrücken von Land und Leuten.
Wir waren sehr zufrieden mit der Wander-und Reiseleitung.
Wir freuen uns sehr, wenn Du durch Zufall bei einer künftigen Reise mit Eberhardt Travel unsere Reisebegleitung bist.

Frank Schwalbe
25.10.2021