Reisebericht: Rundreise Island – Naturparadies im Atlantik

21.06. – 30.06.2011, 8 oder 10 Tage Rundreise Reykjavik – Goldener Kreis – Akureyri – Myvatn – Ostfjorde – Höfn – Vatnajökull – Vik (Bei der 10–Tage–Reise zusätzlich Snaefellsnes–Halbinsel)


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Viele Wasserfälle, karge Lavawüsten und beeindruckende Gletscher - diese Islandreise ist wahrhaft ein Feuerwerk der Naturwunder und brachte auch uns zum schwärmen
Ein Reisebericht von
Tina Pöhler

1.Tag Anreise nach Island

Am Dienstag, dem 21.6., machten wir uns auf, um die wunderschöne Vulkaninsel Island mit all seinen Naturwundern zu entdecken. Dazu wurden wir mit verschiedenen Transfers zum Bus gebracht, der seine Fahrt in Chemnitz begann und dann über Siebenlehn nach Dresden und Klettwitz fast die gesamte Gruppe einsammelte. Voller Vorfreude ging es nach Berlin zum Flughafen Schönefeld, wo uns bereits die letzten Mitglieder unserer kleinen Gruppe erwarteten. Nach einer kräftigen Stärkung im Restaurant flogen wir sicher und ruhig nach Keflavik, wo wir bereits erwartet wurden. Nach einer kurzen Busfahrt nach Reykjavik fielen wir alle erschöpft, aber auch schon gespannt auf die nächsten Tage, in unsere Betten.

2. Tag Der „Goldene Kreis“ – sogar die Sonne schien golden für uns!



Nach einem leckeren Frühstück begann unser heutiger Tagesausflug "Der Goldenen Kreis". Bereits am Morgen schien die Sonne strahlend vom Himmel und wurde am heutigen Tage zu unserem ständigen Begleiter. Im Bus lernten wir auch unsere örtliche Reiseleiterin Berglind kennen. Diese erzählte uns auf der Fahrt zum Geysirgebiet allerhand von der isländischen Geschichte und Mythologie. Besonders interessant fanden wir alle die Namensgebung der Isländer, bei der die nächste Generation immer einen neuen Nachnamen erhält. Auch die Geschichten über die Elfen und die Steinbewohner brachte uns das eine oder andere Mal zum Schmunzeln.
Angekommen im Geysirgebiet begrüßte uns der einzig aktive Geysir Islands, der „Stokkur“ sofort mit einer riesigen Fontäne, welche wir noch häufiger von nah und fern beobachten konnten.
Nachdem sichergestellt war, dass niemand von seinem Partner in den Geysir geschubst wurde, konnten wir unsere Fahrt zum wunderschönen Wasserfall Gullfoss fortsetzen. Dieser ergoss sich über zwei Stufen in sein Flussbett und hatte schon fast eine hypnotische Wirkung auf uns. Besonders prächtig spannte sich ein Regenbogen über den Wasserfall. Danach führte uns unserer Weg weiter nach Thingvellir, wo 930 das erste demokratische Parlament der Welt ausgerufen wurde. Zudem wanderten wir durch das Niemandsland, wo die geotektonische Grenze zwischen Europa und Amerika verläuft. Zum Glück blieben wir dort von den Mörderschafen verschont und konnten so den Abend gemeinsam bei einem köstlichen Essen mit allerlei verschiedenen Fischgerichten ausklingen lassen.

3.Tag Von Reykjavik nach Akureyri – durch das unheimliche Geistergebiet

Unsere heutige Tour führte uns von Reykjavik nach Akureyri. Dazu mussten wir jedoch zunächst den 6 km langen Walfjord-Tunnel durchqueren, welcher 130 m unter dem Meer entlang führt. Unsere Berglind erzählte uns dabei wieder allerhand Interessantes über die isländischen Trinkgewohnheiten, aber beteuerte uns, dass sie zu einer Essfamilie gehöre. Am Vormittag erreichten wie den erloschenen Krater Grabok oder auch die Graue Unterhose genannt. Über viele kleine Steine führte uns der Weg nach oben und animierte uns zum Bau kleiner Steinmännchen. Danach setzten wir die heutige Reise durch das unheimliche Geistergebiet Islands fort und der ein oder andere konnte in dieser Nacht nach den schauerlichen Geistergeschichten vielleicht nicht so gut schlafen?!


Für die Beruhigung unserer Nerven sorgte dann der Besuch auf einem berühmten Pferdehof. Dort erfuhren wir viel Wissenswertes über das wunderschöne Islandpferd und kennen nun alle den feinen aber doch entscheidenden Unterschied zwischen Trapp und Tölt! Zudem zeigten sich die Pferde von ihrer verspielten und verschmusten Seite und so durften viele von uns die feuchte Begrüßung von ihnen genießen. Vorbei an unzählbaren kleinen Seen und Gewässern führte uns die Fahrt weiter in den Norden zu den schneebedeckten Bergen. Nach dem gemeinsamen Abendessen im Hotel ließen wir den Tag gemütlich ausklingen.

4. Tag Mývatn–Gebiet: Dimmuborgir – Hochtemperaturgebiet Námaskard – Godafoss – die Sonne hat uns verlassen…

Nachdem wir die letzten Tage vom Sonnenschein verwöhnt wurden, starteten wir den heutigen Tag bei frischen 4 Grad und leichtem Nieselregen. Unsere Reiseleiterin erklärte uns zunächst die wichtigen Sicherheitsbedingungen, um den sogenannten Mückensee mühelos umrunden zu können. Zum Glück war sie mit allerhand Mundschutze und Atemmasken ausgestattet, so dass wir ohne Probleme unsere Weiterfahrt zum Krater Krafla tätigen konnten. Dort angekommen konnte uns das Wetter nicht davon abhalten den wunderschönen Krater zu besteigen und die letzten Zeugnisse des dortigen Vulkanausbruches zu sehen. Schnell waren die Regencapes übergeworfen und die Kameras wasserfest verpackt. Über viele Holzstufen erreichten wir zunächst den dampfenden Kratersee und später noch über einige Steine den eigentlichen Krater. Danach ging es über die blubbernden und extrem nach Schwefel riechenden Schlammquellen in Namaskárd zu Lagunenbad in Jardbödin. Nachdem wir alle durchgefroren waren, kam dieses warme Bad wie gerufen. Manchmal ertönte jedoch ein Aufschrei, wenn das Wasser ein wenig zu heiß war! Gut gar gekocht konnten wir nun die bösen Trolle im Dunkelgebiet Dimmuborgir besuchen. Dort fanden wir den einen oder anderen zu Stein gewordenen Troll wieder, der leider bis zum Sonnenaufgang gefeiert hatte. Doch diese müssen sich gestört von uns gefühlt haben, denn sie meinten es nicht gut mit uns und versetzten uns einen kräftigen Schrecken für diesen Tag. Schnell verließen wir dieses unheimlich geformte Lavalabyrinth und statteten noch dem wunderschönem Gotenwasserfall Godafoss einen Besuch ab. Alle, die an diesem Tag noch nicht genug erlebt hatten, schwangen sich nach dem Abendessen noch auf den Rücken eines herrlichen Islandpferdes und unternahmen einen spannenden Reitausflug im abendlichen Sonnenschein.

5. Tag Ásbyrgi – Dettifoss – Ostfjorde – die Welt der Steine

Schon wieder erwarteten uns am Morgen ein grauer Nebelschleier und kühle Temperaturen. Doch dies konnte uns nicht beirren und so ging es warm in mehrere Schichten eingepackt zunächst zu dem kleinem Fischerdörfchen Husavik. Viel Spaß hatten wir dann gemeinsam im weltweit einzigartigen Phallusmuseum, welches uns durchaus interessante Einblicke in die männliche Anatomie der Tiere lieferte. Danach durchwanderten wir die sagenumwobene Ásbyrgischlucht, wo nach Volksglauben das achtbeinige Pferd des Thor die wunderschönen Steilhänge formte. Zum Glück konnten wir dort der Invasion der Mücken noch rechtzeitig entkommen.


Unsere weitere Fahrt führte uns mit viel Gerüttel zum wasserreichsten Wasserfall Europas, dem Detifoss. Wie kleine Berggemse erreichten wir über viele Steine die faszinierende Aussicht über diesen gewaltigen Wasserfall. Der Besuch des höchsten Bauernhofes auf der Hochebene rundete diesen Tag ab. Überraschend gefreut haben wir uns dort auch über die sächsische Fahne an einem Fahrrad und einem netten Plausch mit dem Chemnitzer. Und damit wir heute Nacht alle gut schlafen konnten, sang uns unsere Berglind noch ein wunderschönes isländisches Schlaflied. Somit endete dieser eindrucksvolle Tag.

6. Tag Ostfjorde nach Höfn – vom Winde verweht und eisige Weiten

Nachdem wir beim Frühstück wieder kräftig zugelangt hatten, begann der heutige Tag mit der Fahrt durch das „Schöne Tal“ vorbei an vielen kleinen Wasserfällen. Trotz des Nebels genossen wir die Fahrt durch den Walfjord, den Inselfjord und den Stationenfjord, während uns Berglind allerhand interessante Geschichten zu diesen erzählte.


Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch in Petras Steinemuseum, welcher uns viele entzückende Ohs und Ahs hervorlockte. So viele wunderschöne Steine in sämtlichen Farben und Formen an einer Stelle war doch ein tolles Erlebnis. Auf den Spuren der Trollfrau Berlá erreichten wir zum Mittag die Lange Bude und gönnten uns eine warme Suppe. Danach bestaunten wir die überdimensional großen Vogeleier und konnten herzhaft lachen, als die Reisebegleiter versuchten diese auszubrüten. Leider kam kein Vögelchen in so kurzer Zeit geschlüpft. Nach einem kurzen Halt am Strand im Lagunenfjord waren wir sehr froh, dass alle vollzählig waren und nicht von einer heftigen Windböe aufs Meer hinausgetrieben wurden.
Schon früh erreichten wir heute unser Hotel, da viele Wagemutige am Abend bei einer rasanten Gletscherfahrt den größten Gletscher Islands, den Vatnajaköll, erkunden wollten.
Mit 3 Superjeeps ging es die steilen und schottrigen Straßen hinauf zur Talstation. Allein das war schon ein Erlebnis. Auf 3 ganz abenteuerlustige wartete jetzt der Kleiderwechsel in lustige Michelinmännleinartige Anzüge für das Schneemobil, alle anderen durften im warmen Jeep ihre Fahrt fortsetzen. Allerdings war man auf einem Schneemobil eher vor dem Steckenbleiben gefeit und so bekamen wir einen besonders langen Aufenthalt auf dem Gletscher inklusive Schneeballschlacht. Kurz vor Mitternacht endete dieser beeindruckende Tag  und alle fielen geschafft, aber glücklich in ihre Betten.

7. Tag Gletscherlagune & Nationalpark Skatafell – 1500 Jahre altes Eis ist echt lecker

Heute meinte es der Wettergott gut mit uns und wir sahen die Sonne zum ersten Mal seit Tagen wieder durch die Wolken scheinen. Hocherfreut darüber starteten wir daraufhin unsere Fahrt zur Gletscherlagune. Mit einem beeindruckenden Amphibienfahrzeug bewunderten wir die blau schimmernden und jahrtausend alten Eisblöcke, die von der Gletscherzunge abgebrochen waren. Wir begleiteten diese auf ihren Weg zum Meer und genossen den atemberaubenden Blick, wenn die Wellen sich über den Blöcken brachen. Zudem kosteten wir alle einmal 1.500 Jahre altes Gletscherwasser, was verwunderlich sehr gut schmeckte.
Erstaunt waren wir über die schwarze Gletscherzunge des Schweineberggletschers, die von der Asche des erst kürzlich ausgebrochenen Vulkans Grímsvötn übersät war. Im Kontrast dazu erreichten wir zum Mittag den begrünten Nationalpark Skaftafell, in dem wir eine schöne Wanderung unternahmen. Zur Belohnung für unsere Mühen konnten wir die erstaunlich geformten Basaltsäulen des kleinen Wasserfalls Svartifoss bewundern. Die heutige Herausforderung bestand diesmal jedoch für unseren Busfahrer, der uns jedoch wie immer sehr sicher durch den Sandsturm manövrierte. Nachdem wir noch die größte Lavafläche in Island mit seinem Zackenmützenmoos begutachtet hatten, erreichten wir am Abend unser heutiges Tagesziel, das kleine Dienstleistungszentrum Vik.

8. Tag Südküste zurück nach Reykjavik – die Sonne ist endlich zurück

Bei strahlendem Sonnenschein und im Gegensatz zu den letzten Tagen schon fast tropisch warmen Temperaturen von über 11 Grad, ging es heute zunächst zu einem der bekanntesten Orten auf Island, der Landspitze Dyrhóley.
Ein bisschen enttäuscht waren wir schon, dass sich keiner der putzigen Papageientaucher vor uns zeigte. Dafür wurden wir aber mit dem besonders seltenen Blick auf eine Sumpfohreule entlohnt, die eben nach ihrem Frühstück suchte. Danach stand einmal wieder einer der vielen Wasserfälle Islands auf dem Programm, der Skógafoss. Wenngleich er nicht besonders groß ist, beeindruckte er uns dennoch mit seiner Schönheit und den vielen Regenbögen, die sich an ihm bildeten.
Danach lernten wir allerhand Interessantes über das frühere harte Leben der Isländer im Heimatmuseum Skógar. Bevor wir unsere Rückfahrt in die Hauptstadt Islands fortsetzten besuchten wir was?... Natürlich noch einen Wasserfall - doch auch dieser war besonders - schließlich ist es nur sehr selten möglich einmal hinter einen Wasserfall zu blicken. Zum Nachmittag erreichten wir erneut Reykjavik und unsere Berglind zeigte uns noch die Perlan mit dem atemberaubenden Blick über die ganze Stadt und die Kirche Hallgrimskirkja, wo wir ein kleines Orgelkonzert bekamen. Danach hieß es aber Abschied nehmen von unserer Berglind und auch von unserem Busfahrer Jón. Nach vielen Drückerln und Busserln mussten wir sie jedoch ziehen lassen und starteten unsere letzten beiden Tage auf Island.

9. Tag Freizeit – stürmische Wellen und weißer Schlamm



Der heutige Tag konnte ganz der eigenen Laune nach gestaltet werden. 9 mutige Gäste stürzten sich vormittags mit mir in die stürmische See, um nach Walen Ausschau zu halten. Diese waren zwar sehr schüchtern, dafür sahen wir jedoch endlich den lang ersehnten Papageientaucher gleich zu hunderten. Doch nicht nur ihn, auch andere Seevögel konnten wir bei ihren langen Tauchgängen nach Nahrung bewundern. Nachdem wir von unserer windigen Schaukelfahrt zurück waren, benötigten wir dringend Aufwärmung. Und was eignet sich in Island nicht besser dafür als ein Besuch in der weltberühmten Blauen Lagune. Dort angekommen, badeten wir im Badewannenwarmen Wasser und hatten viel Spaß uns den wertvollen Schlamm als Gesichtsmaske aufzutragen. Leider ging er wieder etwas schwer ab, weshalb einige auch noch später mit den weißen Flecken im Haar zu kämpfen hatten. Wohlig warm erreichten wir am Abend Reykjavik und genossen unsere letzte Fischmahlzeit im urigen Restaurant Einar Ben.

10. Tag Heimreise

Heute ist also unser letzter Tag angebrochen. Nachdem alle ein wenig länger ausgeschlafen hatten, konnte sich bis zum Mittag noch individuell die Beine in Reykjavik vertreten werden. Viele nutzten diese Zeit, um sich das am Hafen liegende Segelschiff der US Marine genauer anzusehen. Ein Besuch im erst diesen Jahr neu eröffneten Konzerthaus „Harpa“ lockte ebenfalls viele von uns an. Um 13:30 hieß es dann jedoch „Vertu saell“ oder auch „Auf Wiedersehen“ Reykjavik und wir fuhren zum Flughafen Keflavik, wo wir die Heimreise antraten. Nach über 3 Stunden Flug und einem längeren Aufenthalt am Gepäckband konnten dann alle in die schon wartenden Transfers springen und sich mehr oder weniger schnell nach Hause ins heimische Bett kuscheln.
Es war eine wunderschöne Zeit in Island, die uns sicherlich noch allen eine lange Zeit im Gedächtnis verbleiben wird. Wir haben viele faszinierende Erinnerungen in unseren Herzen fest verschlossen und können noch lange von diesen zehren. Ich habe mich gefreut, diese Reise mit Ihnen erleben zu dürfen und hoffe sehr, viele von Ihnen einmal wieder zu sehen!
Herzlichen Dank an Sie und von Herzen alles Gute für Ihre Zukunft!
Ihre Tina

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