Reisebericht: Silvester in Polen – Jahreswechsel auf Schloss Krokowa bei Danzig

29.12. – 02.01.2011, 5 Tage Silvesterreise nach Pommern mit Krokowa – Danzig – Kaschubei – Kartuzy – polnische Ostseeküste


  Druckversion (PDF)   Kommentare
 
Genießen mit allen Sinnen war das Motto unserer Reise nach Pommern. Auf Schloss Krokowa erlebten wir einen exklusiven Jahreswechsel mit zauberhaften, kulinarischen und musikalischen Höhepunkten.
Ein Reisebericht von
Annett Müller
Annett Müller

29. Dezember 2010

Mit 16 Reisegästen an Bord unseres "Club"-Busses und der Eberhardt-Reisebegleitung Annett Mueller begann unsere Reise in den Norden von Polen.  Auf winterlichen, pommerschen Straßen chauffierte uns David, unser Busfahrer sicher ans Ziel. Trotz der etwas späteren Ankunft wurden wir aufs Herzlichste vom gesamten Team des Schlosses, den guten Schlossgeistern persönlich begrüßt.
Nach einem Gläschen Kirschlikör, welchen der Chefkoch Jerzy Waskowski selbst kreierte, wurde uns im Restaurant ein 4-Gang-Menü serviert. Das erste Abendessen war ein Genuss für Gaumen und Augen und nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was uns in den nächsten Tagen aus der Schlossküche erwartete. Im Anschluss erlebten wir eine exklusive Führung durch die herrschaftlichen Räume des Schlosses von Gräfin Louise, deren Geist ab und zu durch die alten Gemäuer streift.

30.12.2010

Heute freuten wir uns auf einen Besuch in der alten Hansestadt Danzig. Nach dem Besuch der Kathedrale von Oliwa führte uns der Weg in die Altstadt von Danzig. Schon von Weitem erblickten wir das schneebedeckte Krantor am eisigen Mottlau Kai. Warm eingepackt bummelten wir durch das Grüne Tor über den Langen Markt und bestaunten die rekonstruierte Altstadt mit dem Rechtstädtischen Rathaus und dem Artusbrunnen. Auf dem Langen Markt stand noch stolz der festlich geschmückte Weihnachtsbaum. Auch die backsteinerne Marienkirche faszinierte uns. In einem kleinem Cafè wärmten wir uns mit einem leckeren Glühweinpunsch auf, bevor wir unsere Fahrt durch die Speicherstadt und den Hafen fortsetzten. Ein großes Dankeschön gilt Bolek, unserem polnischen Gästeführer, der uns mit umfangreichem Wissen und einer Brise Humor charmant begleitete.
Zum Abend erwartete uns auf Schloss Krokowa der nächste Höhepunkt. Das festliches Abendessen im Ballsaal stand unter dem Thema: Krokower Sonate. Zum Abendessen wurde uns ein ausgezeichnetes Menü mit passendem Wein serviert. Das anschließende Dessert aus 4 Teilen war ein Genuss für Augen, Ohren und Gaumen. Der Chefkoch und sein Team präsentierten uns die 4 Jahreszeiten von Vivaldi aus Schokolade: Ein himmliches Vergnügen!
4 Spiegeltische in der Mitte des Ballsaales waren bereits mit Motiven der 4 Jahreszeiten aus Schokolade bemalt. Zu Klängen Vivaldis zauberte der Chefkoch phantasievolle Welten aus Schokolade. Wir Gäste duften ihm dabei über die Schulter schauen und uns in "süßen" Malereien versuchen. Passend zu jeder Jahreszeit genossen wir ein Schokoladen-Dessert: Zum Frühling wurde uns ein Praliné gereicht; selbstgemachtes Schoko-Eis mit Engelshaar verführte uns in den Sommer; der Herbst lockte mit einem edlen Schoko-Likör und eine heiße Schokolade mit Chili krönte den Winter. Dieser zauberhafte Abend fand seinen perfekten Abschluss in einem Chopin-Liederabend.

31. Dezember 2010

Am letzten Tag des Jahres unternahmen wir einen entspannten Ausflug auf die Halbinsel Hel, der engen Landzunge im Norden, die früher Sperrgebiet war. Schnee und Eis blinzelten mit der hevorkommenden Sonne um die Wette.
Wir genossen die Fahrt durch winterliche Landschaft zwischen Nehrung und Ostsee. Am nördlichsten Zipfel in Hela bummelten wir auf der Mole und schauten der Robbenfütterung im "Fokarium" (Robben-Forschungsstation der Danziger Universität) zu. Nicht nur für die Robben ein eisiges Vergnügen. Die engste Stelle zwischen Ostsee und Nehrung befindet sich in Jurata, heute ein bevorzugter Bade- und Erholungsort. Unser Winterspaziergang führte uns zunächst zur Seebrücke an der Nehrung. Die Nehrung war weit hinaus zugefroren und die Sonne liess das Eis wie Kristall glänzen: WinterWunderLand in Polen! Dann stapften wir durch den Schnee an die offene Ostsee, die uns mit Meeresrauschen, eisigen Wellen und Sonnenschein empfing. Bei kristallklarer Luft atmeten wir tief durch. Der ein oder andere versank in Gedanken und genoss stillschweigend. Entspannt und in Vorfreude auf den Silvesterabend fuhren wir nach Krokowa zurück.
Am späten Nachmittag besuchten einige Gäste mit mir den katholischen Gottesdienst in der Kirche von Krokowa, die gleich an den Schlosspark grenzte. Diese Kirche wurde auch, wie so vieles im Ort, durch die Krokows gebaut.
Am Abend wurden wir festlich zum Silvesterball mit einem Apperitif begrüßt und an unsere Festtafel begleitet.
Der diesjährige Jahreswechsel stand ganz unter einem Thema: Musik, welches sich wie ein perfekt gesponnener Faden durch unsere Reise zog. Passend auch zum Schon das Vorsilvesterabendessen war perfekt, aber was uns nun erwartete, überstieg unsere Vorstellungen. Die "musikalischen" Buffets waren eine Augenweide und das exklusive Ambiente versprach einen besonderen Jahresabschluss. Nach der offziellen Begrüßung im Ballsaal folgte die gemeinsame Polonaise (traditionell polnischer Tanz), der von einem Meistertanzpaar angeführt wurde. Anschließend wurden unsere Augen und Gaumen mit einem "musikalischen" Menü und passenden Weinen verwöhnt. Anspruchsvolle Unterhaltung begleitete uns durch eine lange Silvesternacht. Niveauvolle Live-Musik lockte unsere Gäste immer wieder zum Tanz in den festlichen Ballsaal.  Kaschubische Weisen, auf Geige und Akkordeon gespielt, und Tanzeinlagen des Meisterpaares komplettierten das angenehme Programm. Zwischendurch verwöhnte uns der Chefkoch, in ständig wechselnden Outfits mit kulinarischen Meisterwerken.
Jerzy Waskowski ist nicht nur ein prämierter Spitzenkoch, sondern ein wahrer Entertainer des Genusses, der seine Kochkunst zelebriert. Kurz vor Mitternacht wurde die 3-stöckige Silvestertorte angeschnitten und mit einem Glas Sekt begrüßten wir gemeinsam das neue Jahr im Ballsaal. Aus den Fenstern des Ballsaales bestaunten alle das Feuerwerk im Schlosspark. Später wurde uns die traditionelle Neujahrssuppe aus roter Beete serviert.  Neben den Buffets konnten sich alle "Hungrigen"  noch an gebackenem Aal und Straußenfleisch laben. Bis in den frühen Morgen tanzten, plauderten und genossen wir den Silvesterball.

1. Januar 2011

Den Morgen begannen wir geruhsam. Obwohl ein Frühstücksbuffet vorbereitet war, verzichteten viele Gäste, nach der Silvester-Schlemmerei am Vortag. Zu Mittag erwartete uns im Ballsaal ein Neujahrsbrunch mit Klaviermusik. Wir wurden von den Schlossgeistern wieder fürstlich verwöhnt. Alle Guten Vorsätze zum reduzierten Essen haben wir, angesichts der Leckereien aus der Schlossküche, um 2 Tage verschoben.
Am Nachmittag unternahmen wir einen Neujahrsausflug nach Zarnowitz, unweit von Krokowa.
Durch den Pfarrer wurden wir in der gotischen Kirche "Maria Verkündigung" persönlich empfangen. Die Kirche ist nicht nur ein Meisterwerk sakraler Baukunst, sondern beherbert auch wertvolle Schätze wie ein Taufbecken aus dem 15. Jahrhundert und eine spätgotische Pieta-Figur aus Holz. Hinter dem Kreuzgang befindet sich heute noch aktives Nonnenkloster der Benedektinerinnen. Nach den Erklärungen des Pfarrers in deutscher Sprache lauschten wir andächtig einem Weihnachtslieder-Konzert der Spitzenklasse, welches nur den Gästen von Schloss Krokowa vorbehalten war. An der Orgel spielte der ehemalige Rektor der Musikakademie Danzigs und seine Tochter, bereits prämierte Meisterschülerin begleitete ihn am Saxophon. Musikalische Perfektion, eine excellente Akkustik sowie die besondere Atmosphäre der Kirche bescherten uns ein einmaliges Musikerlebnis.
Zurück in Krokowa erwartete uns ein romatisch beleuchteter Schlosshof, Fackeln brannten und ein Lagerfeuer loderte. Ritter, Knappen und der Chefkoch als herrschaftlicher Jäger reichten uns einen wärmenden Punsch. Aufgrund der Witterung (vereiste Wege und kalter Wind) und zur Sicherheit für Mensch und Tier wurde auf die Kutschfahrt verzichtet und wir begaben uns in die warmen Schlossgemäuer, wo wir den Abend mit einem phantastisch zubereiteten Lamm und angenehmer Unterhaltung ausklingen liessen.

2. Januar 2011

Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns herzlich von den guten Schlossgeistern. Damit uns der Abschied nicht so schwer fiel, überraschte man uns noch mit einer Flasche Kirschlikör für zu Hause. Mit kleinen Geschichten und Erzählungen verlief die Heimreise kurzweilig und ohne große Verzögerungen. Unser David chauffierte uns wieder sicher und mit Bravour zurück.
Wir danken dem Team von Schloss Krokowa, dass Eberhardt TRAVEL und seine Gäste auch dieses Jahr wieder zum exklusiven, kleinen Kreis der Genießer zählen durfte und einen wunderbaren, unvergesslichen Jahreswechsel auf Schloss Krokowa erleben konnte.
Ein besonderes Dankeschön für die Freundlichkeit und den perfekten Service der MitarbeiterInnen sowie die kulinarischen Meisterwerke, die uns der Chefkoch zauberte und und und..... Wir haben den Aufenthalt in vollen Zügen genossen!

Kommentare zum Reisebericht