Reisebericht: Rundreise Rumänien: Donaudelta, Karpaten und Siebenbürgen

18.05. – 26.05.2019, 10 Tage Rundreise Rumänien: Bukarest – Donaudelta – Moldauklöster – Schäßburg – Hermannstadt – Kronstadt – Burg Bran – Schloss Peles


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Rumänien gehört zu den weißen Flecken auf der europäischen Landkarte. Es wird Zeit, diesem weitgehend unentdeckten Land der Europäischen Union einen Besuch abzustatten. Was wird uns wohl erwarten? Ein Land, das mit vielen Kultur- und Naturschätzen lockt!
Ein Reisebericht von
Jana Wessendorf
Jana Wessendorf

Samstag, 18.05.2019 – Anreise nach Bukarest


Nach einer sternenförmigen Anreise aus sieben verschiedenen Abflugorten ist unsere 25 Gäste starke Gruppe vollzählig. Wir checken schon um die Mittagszeit in unserem Hotel ein.
Die Eisheiligen sind auch in Bukarest vorbei und wir werden mit fast 30 Grad und strahlend blauem Himmel begrüsst. Das wollen wir ausnutzen und brechen zu einer ersten kleinen Stadtrundfahrt durch die rumänische Hauptstadt auf.
Vorbei am Arc de Triumph und am Botschaftsviertel erreichen wir das Stadtzentrum. Die bevorstehenden Europawahlen sind auch in Rumäniens Hauptstadt omnipräsent. Überall wehen Europaflaggen. Die Stadt wirkt mit ihren vielen Parks und Alleen sehr grün. Das Zentrum von Bukarest erinnert mit seiner Architektur an Wien und Budapest. Omnipräsent ist jedoch der "Palast des Volkes" / Parlamentsgebäude, der vom ehemaligen Staatsoberhaupt Nicolae Ceaucescu gegen alle Widerstände erbaut worden ist. Das zweitgrösste und gleichzeitig schwerste Verwaltungsgebäude der Welt ist von weithin sichtbar.
Mit dem Glück der Tüchtigen oder wenn Engel reisen erreichen wir den Hügel mit der Patriarchalkathedrale genau in dem Moment, als eine orthodoxe Prozession stattfindet. Die musikalische Begleitung sorgt für Gänsehautstimmung und zieht uns alle in ihren Bann. Das rundet unsere erste kleine Tour perfekt ab!
Gemeinsam essen wir im Hotel zu Abend und knüpfen Kontakte untereinander. So darf es gerne weitergehen!

Sonntag, 19.05.2019 – Grün, grüner, am grünsten


Durch die Kornkammer Europas ins Donaudelta!
Wir sitzen noch keine 10 Minuten im Bus, da bekommt unser Fahrer Costy zum ersten Mal Szenenapplaus. Dank milimetergenauer Fahrkünste, gepaart mit einer stoischen Gelassenheit, navigiert er uns gekonnt vom engen und überfüllten Parkplatz des Hotels. Somit steht unserer Fahrt in Richtung Donaudelta nichts mehr im Wege. Wir durchqueren Bukarest, kommen nochmals an einigen der gestern gesehenen Sehenswürdigkeiten vorbei.
Wir spuren uns nach Osten ein. In Richtung Donaudelta. Wir durchqueren die Kornkammer Europas. Landwirtschaft und Ackerbau, wohin das Auge reicht. Und mit den Bauern in den Dörfern entdecken wir auch die Pferdefuhrwerke, die gleichberechtigt auf den Straßen den Verkehr mitbestimmen - und trotzdem eine Remineszenz an bald endgültig vergangene Zeiten sind.
Und wir lernen zwei unserer ständigen Begleiter unserer Tage in Rumänien kennen:
Störche, in nahezu jedem Dorf nisten sie. Sie sind ein Zeichen für eine immer noch recht intakte Kultur-Natur-Landschaft. Es ist uns immer eine Freude, die Nester mit ihren Bewohnern zu ersetzen.
Ein kultureller Hingucker sind die Orthodoxen Kirchen, die überall im Land zu sehen sind. Die prachtvollen Bauwerke mit ihren runden Zwiebeltürmen gefallen immer wieder und sind eines unserer begehrtesten Fotomotive.
Mittag essen wir in Tulcea, dem Tor zum Donaudelta. Es gibt eine rumänische Spezialität: Tochitura - Polenta mit Sauerrahm und Spiegelei, dazu geschmortes Fleisch. Stilecht trinken wir dazu einen echten rumänischen Hauswein.
Ein kurzer Spaziergang führt uns an die Donau, wo unser Schiff schon wartet. Für die nächsten vier Stunden tauchen wir ein in das Grün des Donaudeltas, teils auf schmalen Wasserstraßen, immer auf der Suche nach Reihern, Kormoranen und anderen Vögeln, für die das Delta so bekannt ist. Das Eisvogel-Spotting gewinnt die Backbordseite mit 6:2. Nur Pelikane, die bleiben uns dieses Mal leider versagt.
Nach einem leckerem Abendessen im sehr schönen Hotel "Esplanade" schlägt unser örtlicher Reiseleiter Teodor noch einen Spaziergang zum auf einem Hügel gelegenen Monumento Independencia, den Unabhängigkeitsdenkmal, vor. An der Uferpromenade entlang spazieren wir durch das pulsierende Leben und biegen dann in ein Wohnviertel ab. Kinder spielen, Hunde kläffen, Nachbarn unterhalten sich. Die Dämmerung bricht herein. Als wir auf dem Hügel beim Denkmal ankommen, liegt das in dunkler werdender Nacht beleuchtete Tulcea unter uns.
Auf der Uferpromenade findet gerade ein Frühlingsfest fest. Die Menschen feiern zusammen und tanzen. Auch der ein oder andere von uns schwingt das Tanzbein, als wir vom Denkmal zurückkehren. Viele Stände locken mit leckerem Essen oder Süßigkeiten. Auch am Sonntag Abend wird noch lange gefeiert.Grün, grüner am grünsten: ein schöner Tag geht zu Ende!

Montag, 20.05.2019 – Fährspektakel auf der Donau

Der morgendliche Blick aus dem Fenster schweift über den weiten Donaubogen und das Grün des Deltas. Erste Frachtschiffe fahren vorbei in Richtung Schwarzes Meer. Es ist schön hier! Unsere Rundreise führt uns dennoch heute weiter in weitere spannende Regionen Rumäniens - die Bukowina.Nach einem ausgiebigen Frühstück in unserem schönen Hotel Belvedere verlassen wir das lebendige Tulcea.
Nach rund 90 Minuten Fahrt stoppen wir und stehen in der Nähe von Brâila wieder vor dem Fluss, der den gestrigen Nachmittag bestimmt hat. Der Wasserstand der Donau ist nach Regenfällen der letzten Wochen recht hoch. Es muss ein Ponton neu angebracht und befestigt werden, um unseren Bus und die wartenden Brummis auf die Fähre fahren lassen zu können. Wir beobachten das bauliche und handwerkliche Treiben und staunen, wie pragmatisch hier herangegangen wird. Dann darf unser Bus borden und nach ihm sieben Brummis. Trotz aller Anpassungsarbeiten tut sich zwischen Fähre und Ponton ein Höhenunterschied auf und die Auffahrt jedes einzelnen Brummis wird zum Spektakel. Die deutsche Gründlichkeit kommt hier jedenfalls zu kurz und wir beobachten in einer Mischung aus Humor, Staunen und Kopfschütteln.
Weiter führt uns die Reise in die Provinz Moldau und die Bukowina. Zur Mittagspause stoppen wir in Focsani, der Heimatstadt unseres örtlichen Reiseleiters Teodor. Bei unserem kurzem Stadtspaziergang bekommen wir einen Eindruck von der lebendigen Stadt. Zum Mittag essen wir in einem kleinen Park Cevapcici oder andere Snacks.
Die letzten zwei Fahrstunden brechen an und am späten Nachmittag erreichen wir Bacau, wo wir unser Hotel in einer ruhigen Nebenstrasse, dennoch zentrumsnah, beziehen. Ein Spaziergang entlang des Boulevards mit dem Kulturpalast und Stadion und ein kurzer Marktbesuch runden den Tag ab. Nach den leckeren Abendessen freuen wir uns bereits auf morgen, wenn wir die berühmten Moldau-Klöster der Bukowina besichtigen werden.

Dienstag, 21.05.2019 – Kloster–Hopping in der Bukowina


Der heutige Tag steht im Zeichen des historischne Erbe Rumäniens, seiner Kultur und seiner Religionen. Drei der berühmten Moldauklöster wollen wir besichtigen!
Unsere Fahrt durch die südliche Bukowina, das einstige Buchenland des Fürstentums Moldau, beginnt in Richtung Kloster Voronet, das zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Der Bau der Moldauklöster, die zum Teil noch sehr gut erhalten sind, wurde im 15. und 16. Jahrhundert von Stefan dem Großen, einem Herrscher des Fürstentums Moldau, und später seinen Nachfolgern, erbaut.
Vom Kloster Voronet ist nur noch die innerhalb der Klostermauern liegende Kirche "Heiliger Georg" erhalten. Diese wiederum ist bekannt für ihre außerordentlich gut erhaltenen Fresken. Kein Wunder, dass Voronet auch den Beinamen "Sixtinische Kapelle des Ostens" trägt.
Unsere Mittagspause machen wir im nahe gelegenen Ort Gura Humorului. Die Zeit steht zur freien Verfügung. Einige Gäste folgen Teodor in ein Restaurant, andere erkunden die Stadt auf eigene Faust und holen sich einen Mittagsimbiß auf dem Bauernmarkt. In der Markthalle selbst versteckt sich auch ein sehr gut besuchter Cevapcici-Grill.
Weiter geht unsere Fahrt durch die Dörfer der Bukowina. Wir steuern das Männerkloster Neamt an, das für seine seltenen Büchern und Miniaturmalereien bekannt ist. Im liebevollen Chaos des Klostershops spricht uns einer der Mönche auf deutsch an. Er hat eine Weile in Deutschland gelebt, ist nun aber seit 1983 hier im Kloster. Eine Runde Fotoshootings beginnt. Gleich neben dem Kloster liegt die besonders schöne "Heilige Jakob"-Kirche auf dem Gelände eines Priesterseminars. Das leuchtende Blau der Außenmalereien lässt unsere Kameraus Hochkonjunktur haben.
Zum Abschluß des Tages fahren wir zum Nonnenkloster Agapia. Hier leben rund 500 Nonnen, die das Kloster zu einem der größten in Europa machen. Die liebevoll gepflegte Anlage des Klosters gefällt uns. Im Museum besichtigen wir eine Sammlung wertvoller Kunstobjekte aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Die Nonnen arbeiten außerdem in der weithin bekannten Teppichwerkstatt und schaffen auch Stickereien aller Art. Eine Gelegenheit für das besondere Mitbringsel!
Wir übernachten in Piatra Neamt, zu deutsch Kreuzburg an der Bistritz, und machen nach dem Abendessen wieder einen gemeinsamen Stadtspaziergang mit Teodor. Die lebendige Stadt gefällt. Leider bleibt keine Zeit mehr, um mit der Seilbahn auf den Hausberg zu fahren. Aber es muss ja Gründe geben, nochmals wiederzukehren.

Mittwoch, 22.05.2019 – Zwei Wunder: die endlosen Wälder der Karpaten und Schässburgs architektonische Schätze

Um 8.30 Uhr verlassen wir die schnuckelige und quirlige Stadt und fahren in Richtung der Karpaten, die sich mit ihren endlosen Wäldern vor uns auftürmen. Schnell erreichen wir das Naturwunder der Bicaz-Klamm, in der sich der Fluss Bicaz zwischen steil auftürmenden Felsen hindurchschlängelt. Zu Fuß spazieren wir durch das spektakulärste Stück, wobei die Fotoapparate im Dauereinsatz sind. Nur kurze Zeit später erreichen wir den "Lacu Rosu", den Roten See, der doch eigentlich gar nicht rot ist. Seinen Namen soll er durch das tragische Schicksal ein paar Männer haben, die im See ertrunken sein sollen.
Mit ruhiger Hand und wohltuender Ausgeglichenheit chauffiert uns unser Fahrer Costy über die kurvenreichen Karpaten. Wanderliebhaber, die aus dem Fenster schauen, machen bestimmt gleich Pläne, hier mal wandern zu gehen. Zu verlockend erscheinen diese grünen Wälder, Hügel und Berge zwischen denen sich einsame Dörfer verstecken.
Am frühen Nachmittag erreichen wir Sighisoara, zu deutsch Schässburg. Wir sind jetzt in Siebenbürgen. Schässburg ist einer der Namensgeber Siebenbürgens und weitere dieser sieben Burgen warten im weiteren Verlauf der Reise noch auf uns. Wir tauschen den Naturschatz der Karpaten mit dem kulturhistorischen Schatz Schässburgs. Das kleine Städtchen, dessen historisches Zentrum zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört, besticht mit seiner bunten architektonischen Vielfalt. Bei einem gemeinsamen Stadtbummel sehen wir die Ringmauer, die Klosterkirche und das Geburtshaus Draculas. Doch es sind vor allem die bunten Häuser dazwischen, an denen das Auge haften bleibt. Dann steigen wir auf den überdachten Stufen hinauf zur Bergkirche, wo wir bei einer Führung die Geschichte dieser evangelischen Kirche der Siebenbürger Sachsen erfahren. Zum Schluß heißt es nochmals aufsteigen: auf das Wahrzeichen der Stadt, den Stundturm, den alten Uhrturm. Wer sich dazu aufrafft, wird mit einem tollen 360-Grad-Panorama und einem Einblick in das alte Uhrwerk belohnt.
Nur kurze Zeit später erreichen wir unser Tagesziel Medias. Den spannenden Abschluss unseres vielseitigen Tages bildet der Besuch der Margarethenkirche, die nicht nur für ihren schiefen Turm bekannt ist, sondern auch für die größte Sammlung anatolischer Teppiche in Siebenbürgen. Diese Teppiche sind ein wahrer Schatz!
Wir lassen den Tag im ruhig gelegenen Hotel "Binder Bubi" beim Abendessen ausklingen.

Donnerstag, 23.05.2019 – Eintauchen in eine europäische Kulturhauptstadt

Nach kurzer Fahrt durch das so schön bewaldete Transsylvanien erreichen wir schon Sibiu, Hermannstadt. 2007 war es, als Sibiu Kulturhauptstadt Europas war. Heute wandern wir auf den Spuren dieser reichen historischen Vergangenheit.
Bei einem geführten Stadtrundgang entdecken wir den Großen und Kleinen Ring, die rumänisch-orthodoxe Kirche, die evangelische Stadtpfarrkirche (bei Lust und Laune auf den Turm steigen) und die Kathedrale von Sibiu. Wir erreichen die Lügenbrücke. Woher diese ungewöhnliche Name für eine Brücke kommt, findet man am besten selbst heraus. Nur soviel: Ganz viele Menschen sagen hier: "Ich liebe Dich." Auf dem weitläufigen Marktplatz wuseln die Menschen. Es lohnt, kurz innezuhalten und das Treiben zu beobachten.
Als WOW besuchen wir das Brukenthal-Palais mit der Galerie der Europäischen Kunst. Samuel von Brukenthal war Siebenbürger Sachse und der einzige, der jemals Gouverneur von Siebenbürgen war. Er war leidenschaftlicher Sammler von Kunst und Büchern. Die Ausstellung zeigt von ihm gesammelte Werke und ausgewählte Meisterwerke (z.B. von Jan van Eyck).
Danach steht Zeit zur freien Verfügung. Es lohnt sich, durch die Gassen zu schlendern, in die kleinen Geschäfte zu schauen, verborgene Höfe zu entdecken oder zum großen Bauernmarkt zu schlendern.Am Nachmittag nimmt uns Costy wieder auf und fährt uns nach Brasov, wo wir in den grünen Hügeln oberhalb der Stadt übernachten.
Als krönender Abschluß des Tages wartet ein Folklore-Abend, den wir bei sehr gutem Essen, Hauswein und einem Palinka (der kann ganz schön brennen!) in ausgelassener Stimmung begehen.

Freitag, 24.05.2019 – Drei Schätze Transsylvaniens

Es gibt so Tage, da passt einfach alles perfekt. Es geht kaum schöner. Heute war so ein Tag.
Gleich am Morgen machen wir uns auf zur Burg Bran. Hoch oben über der kleinen, fein herausgeputzten Stadt thront Draculas Schloß. Wir haben die Burg noch fast für uns alleine. Durch Geheimgänge, über kleine Balkons und eine gekonnt versteckte Wegführung erobern wir sein Reich. Diese Besichtigung macht richtig Spaß. Fun Fact: Man kann die Burg zu Halloween mieten. Kosten: 25.000 Dollar für eine Nacht. Ausgebucht bis 2028. Dank Dracula erlebt Bran eine Renaissance. In der Vorwendezeit hat sich hier noch niemand für den gruseligen Fürsten interessiert.
Auf dem Rückweg zum Bus lockt ein kleiner Souvenirmarkt, wo wir Mitbringsel und leckeren rumänischen Käse erwerben.
Nach kurzer Fahrt erreichen wir die Kirchenburg von Harman, die uns ebenfalls begeistert. Die Anlage ist sehr gut erhalten und beim Spaziergang durch die Wehrmauer haben wir wieder das "Geheimgang-Gefühl" vom Morgen. Der Anstieg auf den Kirchenturm befeuert unseren Abenteuergeist. Von TüV-Abnahme keine Spur.
Tipsi, Tapsi, Tomi, Niki, Mimi und Miss P. sind die heimlichen Stars der Anlage. Die sechs waren Straßenkatzen, wurden gerettet und leben seither in der Kirchenburg. Gerade Niki scheut dabei nicht den Kontakt mit den Besuchern, die die dreifarbige Glückskatze auch gleich mal anfassen wollen.
Zum Mittag treffen wir in der schönen Stadt Brasov ein. Es ist richtig gut, dass wir einen gesamten Nachmittag Zeit haben, die Stadt zu erkunden. Wir beginnen mit einem geführten Stadtrundgang, bei dem uns Teodor die Schwarze Kirche, die Schnurgasse und auch die Synagoge zeigt. Wer will, fährt danach mit Teodor mit der Seilbahn hinauf auf den Hausberg oder erkundet die Seilerbastei oder am anderen Stadthang die Überbleibsel früherer Wehrtürme. Es fällt auf, wie grün Brasov ist. Die vielen Parks der Stadt befeuern diese Schönheit noch.
Im vorzüglichen und stimmungsvollen Restaurant "Sergiana" essen wir am Abend eine rumänische Spezialität: Rinderzunge in Olivensoße.

Samstag, 25.05.2019 – Ein Prachtschloss mit ganz vielen Besuchern und ein herrliches Dorfmuseum in friedlicher Großstadtidylle

Als wir um 9.30 Uhr am Schloss Peles ankommen, müssen wir uns buchstäblich hintenanstellen. Viele andere Gäste wollen diese prächtige Schloss mit all seinen Reichtümern besuchen. Am Eingang herrscht ein gewisses Gefühl von Basar und Handeln. Die Reiseleiter versuchen, ihre Gruppen in der Warteschlange nach vorne zu lotsen. Trotz allem Ansturms geht es voran.
Schloss Peles wurde im ausgehenden 19. Jahrhundert für König Carol I. von Rumänien erbaut. Es hat 160 Zimmer, sieben Terrassen, eine Ansammlung von Waffen, Skulpturen und anderen dekorativen Gegenständen. Besonders beeindruckend sind der Speisesaal (wer möchte nicht mal an einer solchen Tafel speisen?) und der zum Kino umfunktionierte Theatersaal. Gustav Klimt wurde im Schloss mit Wandgemälden beauftragt. Der Besuch von Peles ist einer der Höhepunkte unserer Rumänienreise.
Wir spazieren vorbei am Schloß Peles und bekommen das gewaltige Gebäude in seiner gesamten Pracht zu sehen. Vorbei an Souvenirständen erreichen wir das Kloster Sinaia mit seiner bekannten "Alten Kirche".
Dann lassen wir Siebenbürgen endgültig hinter uns und spuren uns wieder in Richtung Hauptstadt Bukarest ein. Der Kreis unserer Reisea schließt sich.Teodor lädt uns zu einem letzten Stadtspaziergang ein. Zu Fuß entdecken wir die Hauptstadt und stellen fest, wie nah doch "schön" und "nicht so schön" liegen können. Auch das ist charakteristisch für Rumänien, das wissen wir jetzt. Es ist ein Land im Aufbruch.
Bevor wir unser Hotel erreichen, besuchen wir das Bukarester Dorfmuseum. Der Name mag irritieren. Ein Dorfmuseum inmitten einer Millionenstadt. Das wunderschön angelegte Museum liegt in einer friedlichen Oase der Stadt, im größten Park benannt nach "König-Michael-I.". Im ethnografischen Museum sind rund 100 Häusertypen aus Rumäniens Vergangenheit ausgestellt. Die Lage am See "Lacul Herastrau" macht die Idylle perfekt. Schade, können wir hier nicht mehr Zeit verbringen. Wer Lust und Laune hat, kann ja am morgigen Vormittag nochmals zurückkehren.
Zum Abendessen kehren wir wieder an Park und See zurück, doch an anderer Stelle. Im populären Restaurant "Pescarus" runden wir unsere Reise bei einem weiteren Folklore-Abend ab.

Sonntag, 26.05.2019 – Sonniger Abschluß

Der letzte Tag in Rumänien steht zur freien Verfügung. Wahlweise kehren wir ins Stadtzentrum, zum Präsidentenpalast oder in den großen Park nahe am Hotel zurück. Zeit, die Seele baumeln zu lassen. Zeit, die vergangenen interessanten Tage zu reflektieren. Wo hat es am besten gefallen? Wohin möchte man gerne zurückkehren?
Am Nachmittag fahren wir zum Flughafen. Ein defektes Gepäckband beim Einchecken erinnert uns daran, dass der Alltag nicht mehr weit ist. Noch aber sind wir in unserer Rumänien-Stimmung gefangen und nehmen das leichte Chaos mit Humor.
Danke, Rumänien. Multumesc, România!

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