Reisebericht: Städtereise Moskau exklusiv in kleiner Reisegruppe

13.06. – 17.06.2019, 6 Tage exklusive Städtereise Moskau mit Kreml & Rüstkammer – Schifffahrt auf der Moskwa – Sergijew Possad – inklusive Fluge und Kleinstgruppe mit maximal 16 Reisegästen


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Die absolut zentrale Lage des Hotels und/oder das Versprechen des Reisen in einer Kleingruppe lockt uns aus allen Teilen Deutschlands auf diese 5-tägige Genießer-Reise in die Hauptstadt der Russischen Föderation Moskau.
Ein Reisebericht von
Dr. Uwe Lorenz
Dr. Uwe Lorenz

Donnerstag, der 13.06.2019: Anflug und erste Erkundungen im Zentrum Moskaus

Unsere 12-köpfige Reisegruppe trifft sich heute zu ersten Mal um 18 Uhr im Hotelrestaurant. Mit einem Wodka stoßen wir auf eine gelingende Reise an. Wir erläutern das Programm für die nächsten Tage und essen zu Abend. Gut gesättigt und positiv gelaunt begeben wir uns unter Führung unserer Reiseleiterin Natalja zu einem ersten Spaziergang auf den Roten Platz. In wenigen Minuten erreichen wir den Alexandergarten, halten wir am Grab des Unbekannten Soldaten inne und gehen wir durch das Auferstehungstor leicht ansteigend auf den Roten Platz. Uns überraschen die vielen Menschen, die hier wie wir die Atmosphäre und das letzte Licht des klaren Tages genießen. Im Kaufhaus GUM besorgen wir uns Rubel und probieren wir ein erstes Moskauer Eis. Wir spazieren noch am Bolschoi-Theater vorbei, bestaunen die immer noch geöffneten Läden und die vielen und gut besuchten Restaurants. Voller Erwartungen an die nächsten Tage kehren wir in unser Hotel zurück.

Freitag, der 14.06.2019: Große Stadtrundfahrt

Erste Station unserer heutigen Stadtbesichtigung ist die Christi-Erlöser-Kirche. Es ist die größte Kirche Moskaus und bietet 10.000 Gläubigen stehend Platz. Unsere Besichtigung fällt etwas intensiver und andächtiger aus, weil wir Gott um das Ende des Platzregens bitten müsswn. Weiter geht es dann mit dem Bus zum Jungfrauenkloster, dessen berühmteste Nonne wohl die von Peter dem I. verstoßene erste Ehefrau war. Dieses Kloster wird seit Jahren renoviert und wird nicht von uns im Inneren heimgesucht. Unser nächster Halt ist eine Fotostopp auf den Sperlingsbergen vor dem Stalinbau der Lomonossow-Universität. Natascha erklärt uns das Panorama der Stadt, wobei wir erstmals der Skyline des neuen Business-Viertels Moskaus gewahr werden. Am Hotel Ukraina besteigen wir ein Ausflugsboot der Radisson-Gruppe. 2 ½ Stunden schippern wir durch das braune Nass der Moskwa und werden unsere Panoramascheiben vom grauen Himmel beregnet. Bei einem guten Essen und Wein bestaunen wir die gewaltigen Gebäude der staatlichen, militärischen oder kulturellen Mächte Russlands. Der Bus bringt uns abschließend ins Viertel Samoskworetschije zur Tretjakow-Galerie. Natalja legt als Gläubige sehr viel Wert auf unseren Besuch der sich im Eingangsbereich befindlichen Kirche mit einer sehr bedeutenden Ikone. Mit großem didaktischen Geschick und Witz erklärt sie uns dann eine Auswahl von Werken des Russischen Realismus, u.a.  die Bilder von Pukirew (Das ungleiche Paar), Sarjanko (das Brokatkleid der Fürstin Woronzowa), Fedotow (Die Brautschau) und Brüllow (Bathseba). Gestählt durch das Bildnis der "3 Recken" von Wasnezow machen wir uns danach zu Fuß auf den Heimweg zum Hotel. Die meisten begeben sich dann noch mal ins Gewimmel des Abendlebens zwischen Rotem Platz, Twerskaja und Arbat. Einige schaffen es nur ins Taras Bulba nebenan, halten es aber umso länger bei russischer Livemusik und Wodka aus.

Samstag, der 15.06.2019: Ausflug nach Sergiev Posad

Heute ist das Pfingstfest der Russisch-Orthodoxen Kirche und damit ein ungünstiger Tag zum Besuch des wichtigsten Pilgerortes der russischen Gläubigen. Dieses Fest ist gleichzeitig ein Gedenktag für die verstorbenen Eltern in Russland. Die Pilgerstraße nach Sergiev Posad (Sergijew Possad) ist also schon verstaut mit Autos, wahrscheinlich auch mit den Autos, die die Familien zu den Datschen im Umkreis von Moskau bringen. Unser Fahrer versucht die Staus zu umfahren und dabei lernen wir auch typische unbefestigte Straßen in den Datschendörfern kennen. Von einer Anhöhe aus genießen wir einen ersten Blick auf die imposante, von einer hohen Mauer umgebenen Klosteranlage mit mehreren Kirchen, Wirtschafts- und Schulgebäuden. 1340 wurde das Kloster von dem wundertätigen Heiligen Sergej gegründet, der mit seinem Segen und seinem diplomatischen Geschick den Erfolg des russischen Fürsten Dimitrij bei der Einigung Russlands befördert haben soll. Peter der Große versteckte sich in dem Kloster, als er von den seiner regierenden Schwester treu ergebenen Strelitzen gejagt wurde. Wir sehen u.a. die Grabeskirche des Hl. Sergij, die Dreifaltigkeitskirche, die Brunnenkapelle, vor der viele Gläubige mit leeren Plastikflaschen stehen, um hier heiliges Wasser aufzufüllen. Das Refektorium fällt durch seine Pracht und Farbigkeit auf, weil es im Stile des Russischen Barocks errichtet und bemalt wurde. Unter den Besuchern fallen sehr laut die vielen chinesischen Touristen auf, bemerkt man aber auch einige junge, schwarz gekleidete Geistliche, die hier ihre Priesterausbildung absolvieren. Wir gehen unweit des Klosters zum Mittagessen in ein sehr originell eingerichtetes Restaurant, in dem wir gut bedient werden und Soljanka und Pelmeni essen. Am Nachmittag suchen und besuchen wir eine alte und so gut wie verlassene Matrjoschka-Manufaktur. Hier gibt es nur noch einen alten Drechsler, der die Rohlinge dieser "Puppen in der Puppe" herstellt. Diese Herstellung sehen wir in einem Film. Da heute die Bemalerinnen nicht arbeiten, sollen wir (!) einen solchen Rohling bemalen. Aus Zeitgründen nehmen wir jeder einen Rohling mit und versprechen, das Werk russischer Malerei mit unseren Enkelkindern zu Hause zu erledigen. Die Rückfahrt nach Moskau ist jetzt ohne Stau halb so lang wie die Hinfahrt. Der Abend steht nun allen zur freien Verfügung.

Sonntag, der 16.6.2019: Metrobesichtigung und Kreml

Wir starten unsere Besichtigung der Metro an der Station Majakowskaja und fahren dann u.a. zur Belorusskaja und Komsomolskaja. Wir haben im Alexandergarten die Gelegenheit, eine Wachablösung am Grab des unbekannten Soldaten zu erleben. Dann geht es durch die Sicherheitskontrolle ins Gelände des Kremls. Wir besichtigen zuerst die Schatzkammer der russischen Zaren. Beeindruckend sind die gewaltigen Stiefel Peters des Großen, die Kleider seiner zweiten Frau Katharina I. und seiner Tochter, der Zarin Elisabeth, und der in jungen Jahren noch schlanken Zarin Katharina der Großen. Neben den Kronen, Zeptern und anderen Symbolen weltlicher Macht und Reichtum der Zaren und den kostbaren Roben der Macht der russischen Metropoliten finden sich in der Sammlung insbesondere die Gastgeschenke ausländischer Machthaber oder Zeichen der Unterwerfung oder Huldigung an die Zarenfamilie. Ganz berauscht und müde vom Glanz vergangener Zeiten treten wir zurück in den Sonnenschein. Auf dem Gelände des Kremls sehen wir noch die Maria-Entschlafens-Kathedrale, in der wir uns etwas vor dem Thron Iwans des Schrecklichen fürchten. Auf dem Weg zur Spasskaja Baschnja winken wir Wladimir Putin zu, der, von uns unbeeindruckt, in seinem Büro arbeitet. Uns empfängt dann wieder der belebte Rote Platz und der Bus, der uns zum Hotel zurück bringt. Zu unserem gemeinsamen Abendessen geht es dann zu Fuß in die Nikolskaja in ein edles neuzeitliches Restaurant, in dem uns eine typisch russische Vorspeise aus kleingeschnittenem Gemüse, Borstsch, Beef Stroganoff und Budweiser Bier gereicht werden. Wir finden zu dieser Gelegenheit Worte des Dankes für die sachkundige und zuvorkommende Betreuung unserer Reiseleiterin Natalja, für die Disziplin und gute Laune aller Teilnehmer der Reise. Alle nutzen dann noch mal das sommerliche Wetter für die letzten Fotos und einen Bummel auf dem Roten Platz und im Alexandergarten.

Montag, der 17.06.2019: Heimreise

Wir treffen uns alle zum letzten Frühstück in unserem kleinen Hotel und besteigen dann unsere Fahrzeuge zum Flughafen Domodedowa bzw. Scheremetjewo. Natalja begleitet das Gros der Gruppe noch einmal wortreich im Bus nach Domodedowo und verabschiedet sich erst von uns sehr herzlich und mit einem Geschenk, als sie uns in Sicherheit des Gelingens unserer Rückreise nach Deutschland wähnt. Sie glaubt und wünscht uns, dass wir nicht zu letzten Mal Moskau besucht haben.

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