Reisebericht: Rundreise Argentinien von Nord nach Süd

12.11. – 29.11.2017, 17 Tage Rundreise Südamerika mit Buenos Aires – Iguazu–Wasserfälle – Salta – Purmamarca – Zug in die Wolken auf dem Viadukt La Povorilla – Patagonien – Perito Moreno–Gletscher – El Chalten mit Fitz Roy–Massiv (optional) – Halbinsel Valdes


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare
 
Argentinien ist einzigartig und bietet eine große Vielfalt an Landschaften - von reißenden Wasserfällen in tropischen Urwäldern über die unendliche weite Ebene der Pampa bis hin zu staubtrockenen Hochwüsten und Gletschern ist alles vertreten...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Sonntag, 12.11.2017: Anreise

Am späten Nachmittag traf sich der Großteil der Gruppe am Dresdner Flughafen - unser Abenteuer „Südamerika" konnte nunmehr starten... Mit Umstieg am Frankfurter Flughafen hoben wir schließlich am späten Abend in den Nachthimmel ab.

2. Tag – Montag, 13.11.2017: Ankunft in Buenos Aires

Nach ca. 13 Flugstunden, wo wir zumindest immer wieder versuchten etwas Schlaf zu finden, kamen wir überpünktlich gegen 8 Uhr in Buenos Aires an. Schnell waren die Einreiseformalitäten erledigt und auch unser Gepäck glücklicherweise wohlbehalten angekommen, bevor wir dann freudig von unserer sympathischen Reiseleiterin Mariel in Empfang genommen wurden. Es ging zunächst zu unserem zentral gelegenen Hotel im Stadtteil San Telmo, wo allerdings noch kein Zimmer-Bezug möglich war, aber zumindest konnten wir hier unser Gepäck deponieren. Anschließend begann die Stadtrundfahrt durch die belebte argentinische Hauptstadt. Wir starteten im wohl bekanntesten Stadtviertel La Boca, der Geburtsstätte des Tangotanzes und der Wirkungsstätte des großen Fußballstars Diego Maradonna. Ein gemeinsamer Spaziergang führte uns an besonders beeindruckenden außergewöhnlichen Häusern aus buntem Schiffsblech vorbei, denn mangels Alternativen errichtete die Bevölkerung ihre Behausungen aus dem Blech von Schiffswracks, die die verschiedensten Farben teilweise bereits aufwiesen und manchmal noch mit farbenfrohem Schiffslack gestrichen wurden. Demnach zeigen sich die Fassaden La Bocas als prächtiges Gemisch aus allen Farben - das ist einfach toll anzusehen! Dazu ertönte fast überall Tango-Musik und auf offener Straße wurde ausgelassen getanzt - pure Lebensfreude! Später wurde es etwas ernster, denn wir statteten dem berühmten Stadtfriedhof La Recoleta einen Besuch ab, der letzten Ruhestätte zahlreicher wohlhabender Einwohner und bekannter politischer Persönlichkeiten. Hoch aufragende Mausoleen, lebensgroße Statuen und prächtige Grabstätten stehen in dichten Reihen hinter hohen Mauern und man könnte sagen, der Friedhof gleicht einer kleinen Stadt in der Stadt. Hauptattraktion war natürlich auch für uns das Grab der in Argentinien vergötterten Eva Perón (bekannt als „Evita"), die auch als „Engel der Armen" bekannt war. Von Buenos Aires aus wird übrigens das Land auch gelenkt und regiert und somit ging es zu guter Letzt auch zum berühmten Hauptplatz der Stadt, der Plaza de Mayo. Dieser älteste Platz der Stadt beherbergt unter anderem den Präsidentenpalast und an keinem anderen Platz der Stadt ist die Stimmung des Volkes angeblich so gut spürbar wie hier, denn auf diesem Platz wurde immerhin schon Evita Perón bejubelt! So langsam bekamen wir Hunger und somit nahmen wir am frühen Nachmittag ein erstes gemeinsames argentinisches Mittagessen im Restaurant „El Querandi" ein. Gut gestärkt checkten wir schließlich im Hotel ein, denn zum Glück waren alle unsere Zimmer mittlerweile bezugsfertig. Den restlichen Nachmittag nutzten wir zum Erholen, denn jetzt machten sich etwas Müdigkeit vom langen Flug und auch die Zeitverschiebung von immerhin 4 Stunden bemerkbar! Auch die veränderten Wetterverhältnisse gegenüber Deutschland mussten verkraftet werden - hier waren immerhin an die 30 Grad und eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit! Wir sehnten uns alle nach etwas Ruhe...!

3. Tag – Dienstag, 14.11.2017: Uruguay – Colonia

Nach einem guten Frühstück mit vielen süßen Leckereien, begaben wir uns gemeinsam mit Mariel zum Hafen, wo wir uns zunächst von ihr verabschiedeten. Von hier aus ging es dann mit der Buquebus-Expressfähre über den typisch braunen Rio de la Plata, dem immerhin breitesten Fluss der Welt, ins Nachbarland Uruguay - für viele Menschen, wie auch für uns, ist das ein beliebter Tagesausflug in die koloniale Vergangenheit. Die Überfahrt dauerte lediglich reichlich eine Stunde und in Colonia wurden wir von Karin, einer Reiseleiterin mit Schweizer Wurzeln, herzlich begrüßt. Mit ihr entdeckten wir dieses hübsche Kleinstädtchen mit seinen Pflastersteinstraßen und niedrigen Kolonialstilhäusern portugiesischer oder spanischer Art. Der Besitz dieser strategisch wichtigen Stadt wechselte permanent zwischen Portugiesen und Spaniern, aber auch die Engländer mischten sich mal ein! Die Altstadt gehört nunmehr seit über zwanzig Jahren zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist sehr gut erhalten. Unser heutiges Mittagessen nahmen wir im zentral gelegenen Restaurant „El Meson de la Plaza" ein, wo wir mit einem sehr schmackhaften Menü verwöhnt wurden. Die anschließende Freizeit nutzen wir zum Spazieren oder für Souvenir-Einkäufe. Ein Teil der Gruppe kletterte mit mir die 117 Stufen zum alten Leuchtturm hinauf, von wo wir eine herrliche Aussicht auf die hiesige Umgebung hatten - echt sportlich und lohnenswert, zumal wir heute nicht einmal für den Aufstieg bezahlen mussten! Am Nachmittag ging es dann schon wieder zurück nach Buenos Aires, wo uns die uns bereits vertraute Mariel wiederum im Hafen-Terminal in Empfang nahm. Im Hotel konnten wir uns kurz akklimatisieren und schon wartete ein weiterer Höhepunkt auf uns - ein temperamentvoller „Tango-Abend". Mit dem Bus erreichten wir das Tango-Lokal „La Ventana Tango", wo uns zuerst ein 3-Gang-Menü mit regionalen Köstlichkeiten und eine anschließende sehr niveauvolle Tango-Show mit außergewöhnlich perfekten Tänzen überraschte. Erst gegen Mitternacht waren wir im Hotel zurück, wo ein langer, aber sehr erlebnisreicher Tag zu Ende ging!

4. Tag – Mittwoch, 15.11.2017: Flug nach Iguazú – Iguazú–Wasserfälle / Argentinien

Das nächste Abenteuer ließ nicht lange auf sich warten...! Aber der Reihe nach... Am Vormittag fuhren wir erst einmal zum Regionalflughafen von Buenos Aires - viele Straßen der Stadt waren allerdings derart verstopft mit Fahrzeugen, dass ich sogar für einen Moment dachte, wir würden unseren Flieger nach Iguazú niemals erreichen! Die Aufregung war glücklicherweise umsonst, denn alles verlief dennoch reibungslos... Unser erster inner-argentinischer Flug stand an - weitere fünf Flüge innerhalb des Landes sollten die nächsten Tage folgen! Ich hatte im vorab so einiges gehört - Verspätungen, Streiks usw. und somit war auch ich etwas aufgeregt, aber es fügte sich alles zusammen und die Fluggesellschaft Aerolineas Argentinas wird mir im Nachhinein in sehr angenehmer Erinnerung bleiben! Mit leichter Verspätung kamen wir in Iguazú an und in der Empfangshalle des wahrhaft sehr übersichtlichen Flughafens (mit nur 2 Gates!) entdeckten wir sofort unsere temperamentvolle örtliche Reiseleiterin Sara. Im Bus lagen dann Lunch-Pakete inkl. Wasser bereit, so dass wir keine Zeit verloren und uns sofort zum Iguazú-Nationalpark auf argentinischer Seite aufmachen konnten. Am Eingang des Parks angekommen, unternahmen wir eine kurze Fahrt mit einer Schmalspurbahn, um schließlich weiter entlang von bequemen vergitterten Laufstegen die verschieden Perspektiven dieses großartigen Wasserfalls zu erleben!
Es handelt sich hier immerhin um die größten Wasserfälle Südamerikas und sie gehören zum UNESCO-Weltnaturerbe. Besonders erlebnisreich ist die Wanderung zum sogenannten „Teufelsschlund", dem Herzen der Iguazú Wasserfälle. Erst hier wurde einem richtig bewusst, welche gigantischen Wassermengen hier jede Sekunde des Tages hinabstürzen! Temperaturen von über 30 Grad und eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit - das bedeutete für uns auch, viel Wasser zu trinken! Aber kein Problem, denn innerhalb des Parks konnte man genialer-weise seine Plasteflaschen an verschiedenen Stellen mit Trinkwasser auffüllen! Am Abend erreichten wir die argentinisch-brasilianische Grenze und schließlich unser Quartier für weitere zwei Nächte, das Hotel „Viale Cataratas Hotel" in Foz do Iguazú/Brasilien. Im benachbarten Grill-Restaurant „Rafain" konnten wir uns vom Abend-Buffet bedienen - einige Spezialitäten wurden sogar vor unseren Augen frisch zubereitet! Auch hier gab es ein Show-Programm mit Tänzen und Musik aus diversen Staaten Südamerika - leider kam dieses Programm nicht bei allen unseren Gästen gut an. Zugegeben - es war sehr laut und man konnte sich schlecht unterhalten, aber das Programm selbst war mit tollen Kostümen und Tänzen gespickt! Naja, die Geschmäcker sind eben verschieden...!

5. Tag – Donnerstag, 16.11.2017: Itaipú–Stausee – Iguazú–Wasserfälle / Brasilien

Nach einem guten Frühstück im Hotel wurden wir am Morgen von Sara abgeholt und zunächst fuhren wir zum Itaipú-Kraftwerk. Das weltweit größte Wasserkraftwerk ist übrigens ein Gemeinschaftsprojekt zwischen Brasilien und Paraguay und liegt direkt an deren Grenze. Der Fluss Paraná wird hier zwecks Energiegewinnung durch einen gigantischen Staudamm aufgestaut. Wir unternahmen eine Rundfahrt mit einem kraftwerkseigenen Sightseeing Doppeldecker-Bus, der diverse Stopps an verschiedenen interessanten Punkten einlegte und wo wir die Möglichkeiten zum Fotografieren nutzen konnten. Besonders erlebnisreich war die Fahrt über die kilometerlange Staumauer - einfach beeindruckend! Die zweite Tageshälfte stand ganz im Zeichen des brasilianischen Teils des Nationalparks der Iguazú-Wasserfälle. Bevor wir jedoch dieses Natur-Spektakel bestaunten, stoppten wir am Helikopter-Flugplatz kurz vor dem Eingang zum Iguazú-Nationalpark, denn ein kleiner Teil unserer Gruppe nahm das Angebot für einen kurzen Helikopter-Flug über die Iguazú-Wasserfälle wahr. Mit dem Bus gelangten wir anschließend bis zum berühmten „Belmond Hotel das Cataratas", von wo aus es einen Weg weiter über zahlreiche Stufen hinunter zu den Iguazú-Wasserfällen ging. Als wir unten ankamen, waren wir sehr nah an den Wasserfällen dran und wer Regenbekleidung dabei hatte, war in jedem Fall auf der sicheren Seite! Es war schlichtweg beeindruckend, zumal das Wetter bis dato mitspielte. Am Nachmittag sollte es nämlich dann anders kommen, denn es regnete sehr heftig - glücklicherweise saßen wir zu dieser Zeit zum Mittagessen im Buffet-Restaurant des Nationalparks. Der Starkregen hielt bis in die Abendstunden an, so dass uns ein Bad im Hotel-Pool leider versagt blieb! Zumindest aber schmeckten die Cocktails an der Hotelbar, denn mindestens einen Caipirinha, den berühmtesten Cocktail Brasiliens, wollten wir probieren. Dass es bei manchen der ein oder andere mehr wurde, ist aufgrund des guten Geschmacks nicht verwunderlich - na dann „Prost"!

6. Tag – Freitag, 17.11.2017: Flug nach Salta – Salta

Bereits am Morgen mussten wir uns von Brasilien verabschieden! An der Grenze legten wir noch einen kurzen Fotostopp am sog. „Dreiländer-Eck" (Brasilien/Argentinien/Paraguay) ein, bevor wir am argentinischen Flughafen Iguazú ankamen. Hier verabschiedeten wir uns von der quirligen Reiseleiterin Sara und checkten für unseren Flug nach Salta ein. Auch dieser knapp 2-stündige Flug verlief problemlos und somit erreichten wir gut gelaunt Salta. Am Ausgang wurden wir von der uns bereits von Anfang an sympathischen Reiseleiterin Ingrid freundlich begrüßt und mit dem Bus erreichten wir schließlich das zentral gelegene Hotel „Amerian Salta". Nachdem wir uns etwas frisch gemacht hatten, ging es auf Entdeckungstour durch die im Nordwesten Argentiniens gelegene Stadt, welche sich den kolonialen Charakter seiner Bauten erhalten hat. Erster Anlaufpunkt der Stadt war für uns die Plaza 9 de Julio, wo wir uns zunächst etwas mit dem Archäologischen Museum der Hochanden vertraut machten, welches immerhin durch die Ausstellung dreier Inka-Kindsmumien weithin bekannt ist. Rund um den Hauptplatz konzentrieren sich auch die meisten historischen Bauwerke der Stadt, unter ihnen auch die beeindruckende Kathedrale. Auch der benachbarten Kirche von San Francisco, einer der schönsten Kirchen im Norden Argentiniens, statteten wir einen Besuch ab. Dieser längere Besuch war zwar etwas unfreiwillig, denn leider war unser eigentlicher Bus defekt und somit mussten wir hier etwas Wartezeit in Kauf nehmen, ehe Ersatz vor Ort war. Zu guter Letzt chauffierte man uns mit „Stopp an einer Tankstelle" auf den San Bernardo-Hügel, einem Aussichtspunkt mit Blick über die Stadt. Hier endete unser heutiges Besichtigungsprogramm und wir hatten somit ausreichend Zeit, um uns auf den morgigen Tag vorzubereiten... Bereits heute gab es entsprechende Hinweise, zum Beispiel ausreichend Wasser mitzunehmen (mindestens ca. 1,5 - 2l)!!! Etwas Gebäck ist ebenso hilfreich und es können auch Coca-Blätter organisiert werden, die man sich in den Mund schiebt und die dann zur Vorbeugung der Höhenkrankheit genommen werden!

7. Tag – Samstag, 18.11.2017: „Zug in die Wolken" – Salinas Grandes – Purmamarca (ca. 340 Bus–km)

Dem heutigen Tag sahen wir mit großen Erwartungen entgegen - schließlich wollten wir „hoch hinaus" - die berühmte Anden-Gebirgskette erwartete uns! Wir folgten von Salta aus der Strecke des berühmten Zuges zu den Wolken zunächst parallel der Schienen entlang der Straße, da der Zug momentan nur auf einem kleinen Teilstück verkehrt. Trotzdem gewannen wir schnell an Höhe, fuhren vorbei an dichtem Grün und weiter durch atemberaubende Schluchten mit Kakteen. Wir sahen Viadukte und Brücken bzw. stoppten im kleinen Ort Santa Rosa de Tastil. Ingrid zeigte uns auch, wie man Coca-Blätter gegen die Höhenkrankheit verwendet. Gegen Mittag erreichten wir schließlich die ruhige Bergstadt San Antonio de los Cobres, wo sich der Ausgangspunkt für unsere Zugfahrt im „Trén a las nubes" befand. Dies ist eine der letzten Zugfahrten in Argentinien, nachdem das Land einst sehr gut mit Eisenbahnverbindungen versorgt war. Der Startpunkt ist aktuell in San Antonio de los Cobres auf 3.774 m ü.d.M. Von dort aus fährt man dann zum berühmten Polvorilla-Viadukt und wieder zurück. Der „Zug in die Wolken" heißt übrigens so, weil aufgrund der erreichten Höhe oftmals die Wolken unterhalb des Zuges zu sehen sind - wir sahen übrigens heute nicht eine einzige Wolke! Höhepunkt war zweifelsfrei die Überfahrt über das Polvorilla-Viadukt auf 4.220 m ü.d.M. - mit passender musikalischer Umrahmung war das ein „Gänsehaut pur-Gefühl"! Hier oben legten wir auch einen kleinen Aufenthalt ein und begegneten Anden-Bewohnern, die ihre selbst gefertigten Waren zum Verkauf anboten. Besonders emotional war die Begegnung mit kleinen Kindern, die sich über Kleinigkeiten, wie Bleistifte und Papier freuten. In San Antonio de los Cobres zurück, wurden wir von unserer Reiseleiterin Ingrid und dem stets umsichtigen Busfahrer David erwartet und von nun an fuhren wir mit unserem Bus etwa einhundert Kilometer extreme Schotterpiste quer durch die Puna-Hochebene weiter bis zu den berühmten Salzseen „Salinas Grandes", welche in einem Hochtal auf etwa 3.450 m ü.d.M. liegen. Auf einer Fläche von ca. 820 Quadratkilometern erstrecken sich die Salinas Grandes - zum Vergleich: die Fläche von Hamburg beträgt ca. 755 Quadratkilometer. Es handelt sich also um ein extrem großes Gebiet! Die Salzschicht ist etwa 30 cm dick und ohne Sonnenbrille kann man die Augen kaum öffnen, so stark sind die Reflektion und die Helligkeit! Besonders beeindruckend fand ich, dass mitten durch den Salzsee, der ja nichts als steinhartes Salz ist, eine Straße verläuft, auf welcher sogar schwere Lkw´s fahren. Von den Salinas Grandes ging es entlang der Ruta 52, der nördlichsten geteerten Andenpassstraße Südamerikas, über den knapp 4.200 Meter hohen Pass Cuesta de Lipán nach Purmamarca. Die Aussicht war atemberaubend und die Abfahrt trägt zurecht den Namen „Safari in die Wolken", denn die Wolken lagen nun unterhalb der Straße und boten spektakuläre Fotomotive. Die Abfahrt ging hinab ins malerische Dorf Purmamarca, wo wir unser Domizil für die nächsten drei Nächte im Hotel „Terrazas de la Posta Hosteria" bezogen. Purmamarca ist ein kleines, idyllisches Städtchen auf etwa 2.200 Metern Höhe, das seinen Platz zwischen dem Berg der sieben Farben und den angrenzenden Kordilleren gefunden hat. Ein gemeinsames Abendessen rundete diesen langen, aber auch sehr eindrucksvollen Tag ab.

8. Tag – Sonntag, 19.11.2017: Purmamarca – Humahuaca–Schlucht – Hügel der sieben Farben (ca. 140 Bus–km)

Wir freuten uns auf einen weiteren Tag mit unserem tollen Team Ingrid & David! Ein erster Fotostopp an der größten Attraktion des Ortes Purmamarca folgte sogleich, am „Cerro de los Siete Colores", dem siebenfarbigen Berg. Es hat immerhin über 600 Millionen Jahre gedauert, bis sich seine heutige Erscheinung durch komplexe geologische Prozesse herausgebildet hat - einfach grandios anzusehen! Kurze Zeit später erreichten wir bereits die etwa 150 Kilometer lange Humahuaca-Schlucht, die vor allem durch die einzigartige Färbung ihrer Felswände berühmt ist. Wir erreichten Tilcara, wo wir uns die Zeit für eine ausgiebige Besichtigung der rekonstruierten Festung der Omaguaca-Indianer nahmen. Diese schützte die Eingeborenen immerhin erfolgreich im Kampf gegen die einfallenden Spanier. Von der El Pucará de Tilcara aus hatten wir immer wieder spektakuläre Blicke über das gesamte Tal.  Auch der äußerst sehenswerten Stadt Humahuaca selbst, die Ende des 16. Jahrhunderts im Kolonialstil errichtet wurde, statteten wir einen Besuch ab. Wir stellten voller Respekt fest, dass die Einwohner der Humahuaca-Schlucht nach wie vor hauptsächlich Indios sind, die hier ungestört ihrer eigenen Kultur und Religion nachgehen können. Immer wieder faszinierten uns die verschiedenen Farbspiele der Schlucht - fast überall gab es interessante Foto-Motive! Ihre steilen Wände schimmern in allen Farben des Regenbogens. Leuchtend roter Sandstein wechselt sich ab mit schwarzem, schroffem Fels, und lehmfarbigen Hängen, zwischen denen immer wieder Baumgruppen als grüne Farbkleckse auftauchen - unglaublich schön! Einige Abschnitte tragen sogar zurecht Namen wie „Maimara" („Malerpalette"). Heute waren wir bereits am Nachmittag in Purmamarca zurück und zusätzlich zum eigentlichem Programm machten wir uns dort zum „Hügel der sieben Farben" auf. Mit unserem Bus ging es hinauf, teilweise stiegen wir aus und spazierten weiter, aber immer wieder bestaunten wir das Farb-Spektrum von fast Weiß über Rosa und Grün bis hin zum ans Schwarze grenzenden Dunkelrot. Unschwer erkannten wir in den Marmorierungen die sieben Farbtöne, die dem Berg ihren Namen gegeben haben. Mit ein wenig gutem Willen könnten es sogar noch mehr sein! Wir waren uns einig - das war der gelungene Abschluss unseres heutigen Besichtigungsprogramms! Diesen Abend ließen wir bei einem geselligen Beisammensein gemütlich ausklingen!

9. Tag – Montag, 20.11.2017: San Salvador de Jujuy – Salta (ca. 170 Bus–km)

In Argentinien war heute ein Feiertag, der „Tag der nationalen Souveränität". Dabei wurde an die See-Schlacht von Vuelta de Obligado im Jahre 1845 erinnert. Vor genau 165 Jahren standen sich im Rio Paraná die noch junge argentinische Konföderation und ein anglo-französischer Flottenverband gegenüber. Die zur damaligen Zeit stärkste Streitmacht der Welt stieß auf erheblichen Widerstand und konnte in der Obligado-Biegung in einem elf Stunden andauernden Kampf von den argentinischen Freiheitskämpfern aufgehalten werden. Franzosen und Engländer erkannten danach die argentinische Hoheit über die Schifffahrtswege im Land an, was das Land als Festigung der eigenen Souveränität feierte. Heute mussten wir uns von Purmamarca verabschieden und gemeinsam mit Ingrid und David steuerten wir wiederum die Humahuaca-Schlucht, diesmal allerdings den südlichen Teil, an. Wir erreichten San Salvador de Jujuy, in einem herrlichen Talkessel gelegen. Hier besichtigten wir natürlich das Herz von San Salvador de Jujuy, die Plaza Belgrano, wo sich die Kathedrale, das alte Rathaus, der Regierungspalast sowie der Bischofspalast befinden. Den 1907 erbauten Regierungspalast konnten wir sogar von innen anschauen, denn dieser beherbergt immerhin die erste Nationalflagge, die die Stadt 1812 von Manuel Belgrano geschenkt bekam. Leider blieb uns der Flaggensaal des Regierungspalastes noch lange in eher unangenehmer Erinnerung, da genau hier unser Dieter von einer Schwarzen Biene gestochen wurde! Es war zwar zu guter Letzt nicht dramatisch, da der Stich sofort ärztlich behandelt wurde, aber der Schrecken saß erst einmal tief! Mittlerweile ist alles verheilt, aber diese Episode der Reise bleibt sicherlich im Kopf haften! Zurück nach Salta nahmen wir die alte, landschaftlich reizvolle Strecke. Diese schmale Straße zog sich in endlosen Serpentinen durch Wälder und Ebenen, bis sie aus nördlicher Richtung schließlich auf Salta traf. Am späten Nachmittag checkten wir wiederum im uns bereits bekannten Hotel „Amerian Salta" ein. Jetzt machten sich dann doch etwas Müdigkeit und Erschöpfung breit, denn die letzten Tage waren zwar wunderschön, aber durch die enormen Höhenunterschiede auch sehr anstrengend. Nichts desto trotz, unser Abschiedsabend mit Ingrid und David stand an und den wollte natürlich niemand verpassen! Gemeinsam spazierten wir zum stilvollen Restaurant „Solar del Convento", wo wir ein vorzügliches Abendessen genießen konnten. In diesem Zusammenhang bedankten wir uns auch beim wirklich besten Team der gesamten Reise, unserer Reiseleiterin Ingrid und unserem Buschauffeur David - Ihr ward einfach Spitze!!!

10. Tag – Dienstag, 21.11.2017: Flug über Buenos Aires nach El Calafate

Heute hieß es „Der frühe Vogel fängt den Wurm...", denn schon gg. 3.30 Uhr klingelten unsere Wecker. Leider gab es um diese Zeit auch noch kein Frühstück im Hotel, aber das konnten wir verschmerzen! Viel schlimmer und wirklich traurig war die Tatsache, dass wir heute von unserer örtlichen Reiseleiterin Ingrid und unserem Buschauffeur David Abschied nehmen mussten - beide waren uns mittlerweile sehr ans Herz gewachsen und überzeugten mit ihrer überaus liebenswerten Art! Ein reiner Flug-Tag stand uns bevor - und zwar vom äußersten Nordwesten des Landes mit Umstieg in Buenos Aires gelangten wir in den Süden Argentinien, ins patagonische El Calafate! Auch an diesem Tag verliefen die Flüge problemlos - alles war gut organisiert und pünktlich! In El Calafate empfing uns dann Gererdo, unser hiesiger Reiseleiter mit deutschen Vorfahren. Umso erstaunter waren wir, als wir am Folgetag erfuhren, dass er niemals in Deutschland war! Er begleitete uns bis zum Hotel, wo uns der weitere Nachmittag zur freien Verfügung stand. Ein gemeinsamer Spaziergang führte uns ins Ortszentrum, wo wir am Abend auf sehr gute Empfehlung von Gererdo im Restaurant „Mi Rancho" einkehrten. Das Essen schmeckte übrigens ausgezeichnet und ließ keine Wünsche offen!

11. Tag – Mittwoch, 22.11.2017: Gletscher Perito Moreno (ca. 120 Bus–km)

Nach dem Frühstück wurden wir von Gererdo und dem Buschauffeur Eduardo zum heutigen Ausflug in den Nationalpark Los Glaciares abgeholt. Wir verließen El Calafate in westlicher Richtung und fuhren über die patagonische Steppe in den Nationalpark hinein. Zuerst unternahmen wir eine etwa einstündige Katamaran-Fahrt, die direkt an die bis zu über siebzig Meter hohen Wände des Perito Moreno-Gletschers heran führte - die Schönheit der Natur ist nicht in Worte zu fassen! Anschließend setzen wir die Fahrt wieder im Kleinbus fort, bis zu den Panorama-Laufstegen oberhalb des Gletschers. Hier hatten wir ausreichend Zeit, um das Ausmaß des Gletschers zu erahnen und seine Schönheit mit allen Sinnen zu genießen. Immer wieder brachen Eisbrocken aus der fünf Kilometer breiten Gletscherwand ab und stürzen in den Lago Argentino - eine beeindruckende Symphonie von Farben! Der Perito Moreno-Gletscher ist, so erfuhren wir,  einer der wenigen Gletscher, die noch wachsen. Die Ursache ist allerdings ungeklärt, zumal die anderen Gletscher, die wie er vom südpatagonischen Eisfeld gespeist werden, zum Teil deutlich zurückweichen. Tief beeindruckt kehrten wir am Nachmittag nach El Calafate zurück. Dieser Ausflug war grandios und gehört nicht umsonst zu den Höhepunkten einer jeden Südamerikareise, denn die Schönheit des Gletschers Perito Moreno ist wirklich unbeschreiblich!

12. Tag – Donnerstag, 23.11.2017: Estancia Cristina / Discovery–Safari

Eigentlich war heute ein Tag zum „Ausspannen" angesagt, aber wir wollten natürlich so viel wie möglich erleben und so entschied sich unsere komplette Reisegruppe für einen ganztägigen Ausflug zu einer typischen Estancia. Zunächst fuhren wir mit einem Bus nach Puerto Banderas und von dort ging es mit dem Schiff über den Lago Argentino weiter. Diese insgesamt fast 3-stündige Bootsfahrt führte uns an mächtigen Eisbergen vorbei, bis dann schließlich auch der über 50 Kilometer lange Upsala-Gletscher zu sehen war. Wie alle Gletscher dieser Region wird er aus dem südpatagonischen Eisfeld gespeist und mündet in den Lago Argentino. Gegen Mittag erreichten wir die Estancia Cristina, ein südamerikanisches Landgut in einem Tal, umgeben von Seen, Bergen, Gletschern und Wald. Hier wurden wir von einem Guide herzlich begrüßt, der mit uns gemeinsam eine knapp 10 Kilometer lange beeindruckende Jeep-Safari unternahm. Das Ziel war ein Aussichtspunkt mit spektakulären Blicken auf den Upsala-Gletscher. Zudem wanderten wir das letzte Stück über ehemalige Gletscherfelder - ein einmaliges Erlebnis! Der typische patagonische Wind war natürlich auch hier unser ständiger Begleiter! Zurück in der Estancia, gab es ein von Eberhardt TRAVEL spendiertes Mittags-Picknick mit kleinen Leckereien und Sekt. Gut gestärkt unternahmen wir einen anschließenden Rundgang durch das hiesige Museum und über die gesamte Farm. Die Estancia Cristina Lodge selbst wurde bereits 1904 von englischen Pionieren gegründet und diesen historischen Charme eines patagonischen Landhauses hat sie sich bis heute erhalten. Die Estancia ist der perfekte Ort für jene, die Entspannung und Abenteuer inmitten einer faszinierenden Natur suchen - ein wahrhaft schönes Fleckchen Erde! Der Tag war zwar sehr lang, denn wir kehrten erst am Abend nach El Calafate zurück, aber es war ein Tag voller beeindruckender Erlebnisse inmitten traumhafter Naturkulissen!

13. Tag – Freitag, 24.11.2017: Flug nach Trelew

Den Vormittag verbrachten wir nochmals in El Calafate, um ein paar Einkäufe zu tätigen oder einfach nur ein bisschen zu Bummeln und die Seele baumeln zu lassen. Am Nachmittag stand dann bereits unser nächster Flug an und diesmal hieß unser Ziel Trelew, unweit der Atlantikküste gelegen. Dort wurden wir von Roswitha, einer schwäbischen Auswanderin, freudig begrüßt und es ging sofort nach Puerto Madryn weiter. Unterwegs gewannen wir bereits erste Eindrücke von der typischen Pampa, der patagonischen Steppe. Für die nächsten drei Nächte checkten wir im Hotel „Bahia Nueva" in Puerto Madryn ein. Das Hotel befand sich direkt an der Atlantikküste. Gemeinsamer erkundeten wir bereits an diesem Abend den Ferienort und unternahmen einen ersten Spaziergang entlang der Strandpromenade. Schließlich landeten wir im Restaurant „Bistro de Mar - Nautico", direkt am Strand. Nicht nur die Lage des Restaurants überzeugte, sondern auch das vorzügliche Essen!

14. Tag – Samstag, 25.11.2017: Halbinsel Valdés – Walbeobachtung (ca. 400 Bus–km)

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen spannender Tier-Beobachtungen auf der nördlich von Puerto Madryn gelegenen Halbinsel Valdés. Was wir allerdings zu sehen bekamen, konnten wir im vorab nicht planen, denn die Natur hat so ihre eigenen Regeln. Wir fuhren gemeinsam mit Reiseleiterin Roswitha und Buschauffeur Claudio kilometerweit durch die Patagonische Steppe. Zugegeben, die Landschaft war teilweise sehr eintönig, aber die Beobachtung von zahlreichen Tieren entschädigte wiederum für alles andere. Einen ersten Stopp legten wir am Informationszentrum des Naturparks mit einer interessanten Ausstellung über die Flora und Fauna der Halbinsel ein, somit hatten wir eine Idee, was uns gegebenenfalls erwarten würde. Hier gibt es auch einen kleinen Aussichtsturm, allerdings ist der Blick auf die sogenannte Vogelinsel relativ unspektakulär! Danach war dann die Asphaltstraße zu Ende und ca. 200 Kilometer Schotterpiste standen auf dem Programm...! Auf dieser Strecke konnten wir dann unter anderem Patagonische Meerschweinchen, Schopfsteißhühnern, Guanacos und Erdkeuzchen/Kaninchen-Eulen sichten! Über Punta Cantor erreichten wir am Mittag Punta Delgada, schon von weitem am Leuchtturm zu erkennen. Ein Weg, gespickt mit etwa 170 Treppenstufen, führte uns hinunter zum Strand, wo wir See-Elefanten mit ihren Jungen hautnah erleben konnten. Sie ruhen sich nämlich an den Küsten der Halbinsel aus und verschmelzen teilweise optisch mit der Landschaft. Nach einer reichlichen kulinarischen Stärkung sahen wir im weiteren Fahrtverlauf ausgedehnte Salz-Sümpfe und kamen dann schließlich in Punta Pirámide, einem kleinen Ort mit Café und ein paar wenigen Geschäften, an. Von hier aus wollten wir auf Wal-Beobachtung gehen und das Glück meinte es gut mit uns, denn wir hatten bereits nach nur wenigen Minuten Bootsfahrt die ersten zwei Wale gesichtet! Voller interessanter Tierbeobachtungs-Abenteuer fuhren wir zurück nach Puerto Madryn. 

15. Tag – Sonntag, 26.11.2017: Pinguin–Kolonie Punta Tombo (ca. 380 Bus–km – davon ca. 340 km Asphaltstraße und die restlichen Kilometer Schotterpiste!)

Am Morgen starteten wir in das etwa 190 km entfernte Naturschutzreservat Punta Tombo, der Heimat von Zehntausenden von Magellan- Pinguinen. Zunächst ging es in Richtung Trelew, wo wir den größten bekannten Dinosaurier der Welt bestaunen konnten, der übrigens mittlerweile auch endlich einen Namen hat - „Patagotitan mayorum". Rund siebzig Tonnen soll er gewogen haben und damit in etwa so viel wie eine volle Boeing 737! Der Dino soll vor rund einhundert Millionen Jahren im heutigen Patagonien gelebt haben und nach der Region, in der ein Bauer 2013 Knochen des Tieres entdeckt hatte, ist er auch benannt. Die eigentliche Attraktion des Tages erreichten wir etwas später, die Pinguinkolonie Punta Tombo! Hier gibt es einen schön angelegten Besucherpfad, der sich quer durch die Kolonie schlängelt und Aussichtspunkte an den zwei Buchten hat, an denen die Pinguine immer schwimmen und fressen gehen. Das geschützte Gebiet erstreckt sich über eine Fläche von etwa 210 Hektar und beherbergt bis zu über eine Million Pinguine. Im September kommen die Männchen nach Punta Tombo und bauen dasselbe Nest aus, was sie bereits im Jahr zuvor nutzten. Zwei Wochen später treffen dann die Weibchen ein, um sich mit demselben Männchen zu paaren wie die Jahre zuvor. Es dauert dann etwa 40 Tage bis die zwei Eier pro Nest ausgebrütet sind, wobei sich Männchen und Weibchen abwechseln. Die Magellan-Pinguine werden bis zu 70 cm groß, die Männchen sind allerdings etwas größer als Weibchen, und wiegen ausgewachsen drei bis fünf Kilogramm. Für uns gab es beim Betreten der Kolonie einige Regeln zu beachten. Wir durften beispielsweise nur entlang des markierten Weges gehen und wenn ein Pinguin über die Straße gehen wollte, so hatte dieser prinzipiell „Vorfahrt"! Es war echt niedlich anzuschauen, bis die Pinguine über die Straße gewatschelt waren! Wir spazierten durch die Kolonie und sahen viele brütende Pinguine in ihren Bodenlöchern sitzen, kleine Rebhühner, Streifenhörnchen und Guanacos. Besonders putzig waren die Pinguine, die gerade vom Jagen im Meer zurück kamen und mit dickem Bauch schwerfällig zurück zu Ihrer Höhle watschelten. Ein wahrhaft schönes Erlebnis, weil man selten den Pinguinen so nahe kommt wie hier! Anschließend fuhren wir weiter ins fruchtbare Chubut-Tal, wo unter anderem Kirschen und Erdbeeren angebaut werden - der totale Gegensatz zur wirklich öden Pampa! Hier im walisischen Dörfchen Gaiman, welches so gar nicht in die patagonische Steppenlandschaft passte, wird die walisische Sprache noch immer intensiv gepflegt. Einen kurzen Stopp legten wir bei einem der hiesigen Bauern ein, um Produkte aus eigener Herstellung (z. B. Honig, Erdnüsse, Früchte usw.) zu verkosten. Roswitha hatte sogar Kirschen organisiert, die wir genussvoll verspeisten! Dann ging es zu einem Park mit Teestube, von denen es in Gaiman mehrere gibt. Diese sind voll von Familienerinnerungen und Fotos, die den walisischen Siedlern zu verdanken sind, die den Ort 1848 gründeten und ihm sein Aussehen, die Hosterias und Teehäuser gaben, welche nun die Touristen anziehen. Auch heute noch schwelgt man hier überall in alten Heimaterinnerungen und angelsächsischen Traditionen. Zurück in Puerto Madryn kehrten wir am Abend wiederum gemeinsam im Restaurant „Bistro de Mar - Nautico" direkt am Strand ein, wo wir einen netten Abschiedsabend verlebten.

16. Tag – Montag, 27.11.2017: Rückflug nach Buenos Aires

Da unser Flugzeug nach Buenos Aires erst am Nachmittag startete, verblieb noch etwas Zeit für individuelle Erkundungen in Puerto Madryn. Theoretisch wäre auch ein Bad im Meer möglich gewesen, aber der typisch patagonische Wind machte uns leider einen Strich durch die Rechnung! Somit unternahmen einige Gäste einen Spaziergang im Ortszentrum oder entlang der Strandpromenade, bevor wir von Roswitha und Buschauffeur Claudio abgeholt wurden und zum Flughafen Trelew aufbrachen. Alles klappte auch an diesem Flughafen vorzüglich und sogar die Bordkarten waren bereits vorbereitet! Das Gepäck konnte schnell abgegeben werden und wir verabschiedeten uns von Roswitha. Überpünktlich gegen 18.45 Uhr landeten wir bereits in Buenos Aires und wurden von der örtlichen Reiseleiterin Ines herzlich begrüßt! Ohne Staus bzw. Verzögerungen gelangten wir zum bereits bekannten Hotel „Dazzler San Telmo", wo wir unsere letzte Nacht auf argentinischem Boden verbrachten.

17. Tag – Dienstag, 28.11.2017: Buenos Aires – Heimreise

Dank des späten Rückfluges hatten wir heute noch genügend Zeit, um noch einiges von Buenos Aires zu entdecken und nach einem ausgiebigen, späten Frühstück begaben wir uns auf einen zweiten Teil der Stadtrundfahrt durch Buenos Aires. Gemeinsam mit Ines und Buschauffeur Marcello fuhren wir zum Teatro Colón. Hier stiegen wir aus und spazierten über den Plaza Lavalle zur wohl markantesten Sehenswürdigkeit der Stadt, dem berühmten Obelisken. Wie eine gigantische Speerspitze ragt er auf der großen Freifläche an der Prachtstraße Avenida 9 de Julio auf dem Plaza de la Républica knapp siebzig Meter in die Höhe. Viele Fotos wurden geschossen, bevor wir zum nächsten Höhepunkt des Tages, zur Führung im Teatro Colón aufbrachen. Das Teatro Colón ist ebenfalls eines der wichtigsten Wahrzeichen von Buenos Aires und weltberühmt für seine Opern und Ballettvorführungen. Das Theater wurde 1908 mit der Oper „Aida" von Giuseppe Verdi eröffnet. Seither sind hier einige der bekanntesten Namen der Opern- und Ballettwelt, darunter Igor Strawinski und Luciano Pavarotti aufgetreten. Die Brillanz der Künstler und die Akustik, die zu den besten der Welt zählt, machen jede Vorführung zu einem mitreißenden Erlebnis. Der hufeisenförmige Saal hat 2.500 Sitzplätze und erinnert an die klassischen französischen und italienischen Theater. Der Saal wird von drei Logenrängen eingerahmt. Besonders bewundernswert sind das prachtvolle Dekor und die detailgetreuen Deckenmalereien! Nach dieser eindrucksvollen Besichtigung setzten wir unsere Stadtrundfahrt fort und es ging durch die Stadtviertel Recoleta und Klein-Palermo nochmals in den belebten Stadtteil La Boca, wo wir letzte Eindrücke der argentinischen Hauptstadt festhalten konnten. Ein toller Abschlusseiner wunderschönen Reise! Am Nachmittag erreichten wir dann den Internationalen Flughafen von Buenos Aires in Ezeiza, wo wir gegen 18 Uhr unseren ca. 12-stündigen Heimflug antraten.

18. Tag – Mittwoch, 29.11.2017: Rückankunft in Deutschland

Überpünktlich landeten wir gegen 10:30 Uhr in Frankfurt/M. - die Heimat hatte uns wieder!
Argentinien war eines der Länder, das ich unbedingt sehen wollte... Tango, die Pampa, Steaks und natürlich Fußball - so stellte ich mir Argentinien vor und eigentlich ist das auch eine recht gute Zusammenfassung des achtgrößten Landes auf dieser Erde. Auch landschaftlich hat Argentinien einiges zu bieten. Zwar sind große Teile Zentral- und Südargentiniens von einer scheinbar unendlich großen Steppe durchzogen, aber gerade am Fuße der Anden gibt es einige geradezu spektakuläre Naturlandschaften und da wäre noch Patagonien im Süden mit seinen atemberaubenden Gletschern... Es ist ein insgesamt gesehen sehr kontrastreiches Land und das macht es wirklich spannend! 
An dieser Stelle möchte ich mich nochmals für Euer Vertrauen bedanken, es hat mir sehr viel Spaß gemacht, Euch auf dieser eindrucksvollen Reise zu begleiten.
Ich wünsche Euch alles Gute, Gesundheit & weiterhin große Reiselust! Vielleicht klappt es mit einem Wiedersehen auf einer anderen Reise!
Eure Reisebegleiterin Katrin

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht