Reisebericht: Wanderreise Türkei – Kappadokien

29.09. – 06.10.2012, 8 Tage Rundreise und Wandern in Kappadokien: Kayseri – Uchisar – Taubental – Liebestal – Rotes Tal – Rosental – Schwertertal – Cat–Tal – Göreme – Soganli–Tal – Mustafa pasa – Höhlenstadt Saralti – Ihlara–Schlucht (ca. 50 geführte Wanderkilometer)


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Kappadokien - das Paradies für Wanderfreude. Eine Woche wanderten wir durch das fastzinierende Kappadokien, wo wir viele malerische Täler und schöne Städtchen entdeckten.
Ein Reisebericht von
Susann Schmiedel

Samstag 29.09.2012 – Anreise Ankara


Endlich ging es los - unsere Wanderreise nach Kappadokien. Von Dresden haben wir eine angenehme und pünktliche Anreise nach Ankara mit Zwischenstopp in München, wo wir mit den Gästen aus München und Leipzig zusammentrafen. Nachdem wir am Nachmittag das Hotel erreichten, hatten wir bis zum Abendessen die Möglichkeit die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Hier konnten wir bereits viele erste Eindrücke sammeln.

Sonntag 30.09.2012 – Stadtrundfahrt Ankara – Hethiter Museum – kleine Wanderung im Cat–Tal

Mit einem Frühstück begann unser zweiter Tag um 7.30Uhr. Unsere Koffer waren bereits wieder gepackt, denn heute ging es nach Kappadokien. Doch vorher lernten wir die Hauptstadt der Türkei mit einer Stadtrundfahrt kennen. Da gerade eine neue Regierungswahl stattfand, konnten wir leider nicht alle Stadtgebiete sehen, doch Hasan bemühte sich uns die schönsten und wichtigsten Dinge zu zeigen.
Nach der Stadtrundfahrt fuhren wir weiter zur Burg bzw. Festung Ankaras, wo uns ein atemberaubender Ausblick auf ganz Ankara erwartete. Danach spazierten wir zu dem Museum für anatolische Zivilisationen, welches auch als Hethiter Museum bekannt ist.  Hier werden die verschiedenen Kulturen in Anatolien und deren Errungenschaften chronologisch dargestellt. Wir alle waren über das handwerkliche Geschick, welches die Menschen früher schon hatten, begeistert. Nach der Besichtigung starteten wir Richtung Kappadokien. Während der 300 Kilometer langen Busfahrt erfuhren wir von unserem Reiseleiter Hasan viele interessante Dinge über die Sprache, Kultur, Religion und die Landschaft der Türkei. Angekommen in Kappadokien wanderten wir 4 Kilometer, bei heißen 30 Grad, durch das Cat-Tal. Von der Hitze erschöpft fuhren wir danach in unser Höhlenhotel nach Ürgüp. Alle waren von der außergewöhnlichen Architektur des Hotels und Ortes begeistert.

Montag  01.02.2012 – Wanderungen durch das Liebestal, das Tal der Tauben und das Bagli Dere Tal

Einige wurden am frühen Morgen von dem Gesang des Muezzin geweckt. Nach dem reichhaltigen Frühstück fuhren wir mit unserem Bus Richtung Liebestal. Dort angekommen wanderten wir auf abenteuerliche Weise über Stock und Stein. Steile und verwachsene Wege verdarben uns die Stimmung nicht, denn nach jeder Hürde wurden wir von der Natur mit Obst belohnt, denn Weintrauben, Pflaumen- und Quittenbäume zierten den Wegesrand. Nach eine kurzen Teepause bei einer Einheimischen ging es zu Fuß weiter zum Bus. Mit diesem fuhren wir zum Aussichtspunkt im Pasabag-Tal. Nach einem kurzen Spaziergang fuhren wir weiter zu einem kleinen Restaurant, wo wir unter einem Wallnussbaum türkische Spezialitäten zum Mittag probieren konnten. Danach ging es weiter nach Uchisar zum Taubental. Dort angekommen sahen wir  einige Bäume an denen Augen gegen den bösen Blick hingen. Dies ist ein alter Brauch aus vorchristlicher Zeit und steht im Zusammenhang mit der griechischen Mythologie. Wir wanderten durch das Tal über schmale Trampelpfade ins Göreme-Tal. Dort machten wir wieder eine Teepause bei einem Einheimischen Namens Hasan. Dieser versorgte und mit Erdnüssen und Tee und unterhielt uns mit einem kleinen Spiel, in dem wir Fragen beantworten mussten. Bei einer richtigen Antwort gab es ein kleines Geschenk. In Göreme angekommen hatten wir etwas Freizeit bis der Bus zum nächsten Aussichtspunkt fuhr. Dort angekommen wurde uns ein atemberaubender Blick über das Göreme-Tal geboten. Danach ging es zurück in unser Hotel.

Dienstag 02.10.2012 – Wanderung durch das Gomeda–, Üzengi–, Sinassos und Soganli–Tal

Unsere heutige Wanderung ging bei schönstem Sonnenschein in das schöne Gomeda-Tal. Vorbei an zahlreichen Weinreben ging es weiter in das anliegende Üzengi-Tal. Wir bewunderten die Vielfalt der Pflanzen sowie die kleinen Bäche und Gräben. Auch die vielen verlassenen Höhlen und Taubenschläge begeisterten uns.
Nach einer kurzen Pause fuhren wir weiter nach Mustafapasa, dem ehemaligen Sinassos. Hier lud uns Hasan zum Tee ein und zeigte uns den kleinen Ort. Dieser war einst die Hauptstadt Kappadokiens. Hier lebten überwiegend Griechen, was an der malerischen Architektur der Häuser unschwer zu erkennen ist. Heute gibt es in Mustafapasa zahlreiche Universitäten und Schulen und wird hauptsächlich von Türken bewohnt.
Danach ging es weiter zum Stausee Namens Damsa Baraji. Hier fanden wir ein schönes Plätzchen für unser Picknick und ließen uns Tomaten, Käse, Oliven und Brot unter freien Himmel schmecken.
Gestärkt fuhren wir weiter in das 40 Kilometer entfernte Soganli-Tal. Trotz Sandsturm und Regen bewunderten wir verlassene Höhlenwohnungen und Höhlenkirchen mit wunderschönen und gut erhaltenen Malereien. Am Ende der kurzen Wanderung gingen wir durch eine verlassene Siedlung. Trotz Denkmalschutz sind deren Häuser sehr verfallen und verwachsen. Nun ging es auch schon zurück nach Ürgüp. Hier erwartete uns eine Weinverkostung im Weingut Turasan. Nach köstlichen Weinproben fuhren wir zum Hotel, wo jeder Zeit zum Ausruhen oder zum Erkunden des Ortes hatte.

Mittwoch 03.10.2012 – Ballonfahrt, Wanderung durch die Ihlara–Schlucht und Besichtigung der Höhlenstadt Derinkuyu

Heute Morgen war es endlich soweit. Für 12 Gäste und mich hieß es früh aufstehen, dann bereits um 5.20Uhr wurden wir zur heiß ersehnten Ballonfahrt abgeholt. Kurze Zeit später erreichten wir Göreme - den Ort wo unser kleines Abendteuer begann. Bevor es losging konnten wir uns mit Keksen, Kaffee und Tee stärken. Die ersten Ballons stiegen bereits auf. Und dann ging es auch für uns los und wir wurden zu unserem gigantischen Heißluftballon gebracht. Nach einer kurzen Sicherheitseinführung ging es dann schon hoch in die Luft. Erst überquerten wir das schöne Göreme und später das malerische Liebestal, durch welches wir bereits wanderten. Bis zu 1500 Meter stieg unser Pilot mit uns auf. Nach der Landung wurden wir für unseren Mut mit einer Urkunde und einem Glas Sekt belohnt.
Anschließend ging es zurück in unser Hotel um zu frühstücken. Begeistert schilderten wir den anderen Gästen unsere Erlebnisse. Gut gestärkt fuhren wir dann zur Ihlara-Schlucht. Die 15 Kilometer lange und 150 Meter tiefe Schlucht gleicht einem Naturwunder und hat verblüffende Ähnlichkeit mit dem Grand Canyon. Wir besichtigten alte Kirchen und genossen die schöne Landschaft. Nach einer kurzen Teepause „im" Fluß gingen wir bis zum Ende der Schlucht wo wir unsere Mittagspause mit frischen türkischen Spezialitäten verbrachten. Danach spazierten wir noch durch den Ort, um daraufhin die Weiterreise zur unterirdischen Höhlenstadt Derinkuyu antreten zu können. Knapp 20000 Menschen sollen hier einst Zuflucht gefunden haben, aber ob es tatsächlich so vielen Menschen waren, kann heute niemand mehr genau sagen. Bis zu 25 Meter in die Tiefe stiegen wir durch enge, niedrige Gänge und Treppen. Alle waren von den Höhlen beeindruckt. Selbst eine Kirche gab es in der unterirdischen Stadt. Erschöpft von dem langen Tag ging es anschließend zurück in unser Hotel.

Donnerstag 04.10.2012 – Wanderung durch das Rotes Tal, Rosental, Besuch des Freilichtmuseum Göreme, Wanderung durch das Schwerter–Tal

Da es gestern stark regnete, waren wir heute Morgen sehr glücklich bei strahlendem Sonnenschein den Tag beginnen zu können. Die erste Wanderung ging in das Rote Tal. Schnell waren sich alle einig: Dies ist die schönste Wanderung von der ganzen Reise!
Malerische Hügel und Felsen, Weinreben und romantische Wanderwege schmücken das Landschaftsbild. Am Ende der Wanderung machten wir in einem kleinen Restaurant eine Teepause. Hier konnte man auch schöne Souvenirs und kappadokischen Wein kaufen. Anschließend fuhren wir zu einer Teppichknüpferei. Dort bestaunten wir das künstlerische Handwerk der Knüpferinnen. Der Besitzer führte uns zahlreiche Kunstwerke vor, während wir Kaffee, Tee, Wein, Raki und frisches Fladenbrot bekamen. Beeindruckt und gestärkt fuhren wir weiter nach Göreme zum Freilichtmuseum. Hier gibt es zahlreiche Kapellen und Kirchen, die wir bewunderten. Das Freichlichtmuseum gehört seit langer Zeit zum Weltkulturerbe der UNESCO. Hasan zeigte uns die Apfel-, und Barbarakirche und einen alten Speiseraum. Beeindruckt von diesen historischen Fragmenten.
An einem Aussichtspunkt bei Göreme hatten wir dann noch die Möglichkeit typische Souvenirs einzukaufen oder Landschaftsbilder zu machen.
Den Abend ließen wir gemütlich im Hotel ausklingen.

Freitag 05.10.2012 – Avonos, Nevsehir, Tuz Gölö

Heute hieß es Abschied nehmen von Ürgüp und den schönen Tälern Kappadokiens.
Nachdem wir unser Hotel verließen fuhren wir nach Avonos in eine traditionelle Töpferei. Dort konnten wir beobachten wie Mitarbeiter Tontöpfe, Teller und Tassen bemalten und formten. Wir konnten das Töpfern sogar selbst ausprobieren. Daraufhin fuhren wir weiter zum Wochenmarkt von Avonos. Frisches Obst und Gemüse, der Duft nach Gewürzen und die Vielfalt der typisch türkischen Produkte begeisterte uns sehr. Nachdem alle nach und nach am Bus eintrafen ging es weiter in die moderne Stadt Nevsehir. Der Kontrast zwischen Moderne und Trümmerfeld war nirgendwo größer als hier. Abgerissene Ruinen standen der neuzeitlichen Stadt gegenüber. Das hat den Hintergrund, dass alte Stadtteile modernisiert und deshalb abgerissen werden. Zuerst besichtigten wir die Festung, von der aus man einen wunderbaren Blick auf die ganze Stadt hat. Danach ging es weiter in die prächtige Ibrahim-Pascha-Moschee. Nachdem alle ihre Schuhe ausgezogen haben betraten wir das heilige Bauwerk. Staunend betrachteten wir die Ausstattung und Malereien der Moschee. Gleich nebenan befindet sich eine ehemalige Koranschule, in der sich heute eine Bibliothek mit zahlreichen Büchern befindet. Sogar den Faust konnten wir in der Vielfalt der Werke erblicken. Danach wanderten wir noch durch das schöne Schwerter-Tal.
Nach diesem kulturellen Highlight fuhren wir weiter Richtung Ankara. Am Salzsee Tuz Gölö machten wir noch eine kurze Fotopause. Dann fuhren wir in unser Hotel, welches wir mit einer impulsiven Fahrt und leichter Verspätung durch den Berufsverkehr Ankaras erreichten. Erschöpft, aber zufrieden fielen alle zeitig ins Bett.

Samstag 06.10.2012 – Abreise

Ausgeschlafen und gestärkt ging es heute mit gepackten Koffern nochmal in die Stadt von Ankara. Um die Zeit bis zu unserem Abflug am Nachmittag sinnvoll zu nutzen besuchten wir das historische Mausoleum, welches für den Staatsgründer der Türkei  Mustafa Kemal Atatürk erbaut wurde. Hier besuchten wir Ausstellungen mit Gegenständen aus seinem Leben und eine Galerie mit Schlachtengemälden. Danach fuhren wir in das Zentrum Ankaras. Dort nutzen wir die freie Zeit zum Mittagessen, Einkaufen oder Tee trinken. Danach hieß es Abschied nehmen von unserem Reiseleiter und der Türkei. Pünktlich landeten alle Gäste auf ihren Heimatflughäfen.

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