Reisebericht: Silvesterreise Zypern – Kultur & Wein zum Jahreswechsel

28.12. – 04.01.2020, 8 Tage Rundreise über den Jahreswechsel nach Zypern inkl. Silvesterfeier in einer typischen Taverne (Getränke inklusive) mit Erkundungen um Paphos – Agios Neophytos – Weindörfer im Troodosgebirge – Traditionen in Arsos & Pano Panagia – antike Geschichte


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Zum Jahreswechsel kamen wir auf der drittgrößten und geteilten Insel im Mittelmeer zusammen und entdeckten archäologische Schätze, erfuhren authentische Begegnungen und erkundeten bekannte Sehenswürdigkeiten.
Ein Reisebericht von
Vanessa Krüger

Samstag, 28.12.2019 Anreise

Um den Jahreswechsel auf der kulturreichen Insel Zypern zu feiern, traf die Reisegruppe von verschiedenen Flughäfen zusammen. Für die Gäste aus Dresden begann die Reise am frühen Morgen. Bei unserem Zwischenstopp in Frankfurt am Main sammelten wir weitere Gäste der Gruppe ein und flogen gemeinsam nach Larnaca. Angekommen nahm uns unser Reiseleiter Antonis, welcher uns die nächsten Tage begleitete, in Empfang und wir verluden unsere Koffer. Auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel erfuhren wir bereits einige Informationen über unserem Reiseleiter z.B., dass er besonders die Dresdner Eierschecke liebt. Weiter erfuhren wir über Land und Leute sowie Religionen. Wegen der Lage am Schnittpunkt dreier Kontinente (Europa, Asien und Afrika) hat die Insel eine bewegende Geschichte. Die Mykener brachten ihre Kultur hierher und begründeten die griechische Präsenz vor 3000 Jahren. Viele andere gaben hier ein Gastspiel: Phönizier, Assyrer, Ägypter, Perser, Römer, Kreuzfahrer, Venezianer, Osmanen und Briten. Heute leben circa 1,15 Millionen Menschen auf der Insel. Davon leben 80 Prozent mit einer orthodoxen Orientierung. Rund 19 Prozent der auf der Insel lebenden Menschen sind hingegen dem türkischen Glauben zugewandt. So spaltet sich die Religion auf Zypern in Muslime und Orthodoxe. Unser Reiseleiter Antonis händigte uns ein Umschlag mit allen wichtigen Informationen für den Ablauf der Reise aus. So konnten wir uns mit dem Programm für die nächsten Tage vertraut machen. Im Hotel angekommen, wurden wir mit einem Glas Sekt begrüßt und die Zimmerschlüssel verteilt. Hier trafen wir die Gäste, welche bereits von Berlin angereist waren und auch unsere Münchner Gäste begrüßten wir im Hotel. Vor dem ersten gemeinsamen Abendessen konnten wir uns noch kurz frisch machen, die Zimmer inspizieren und ließen anschließend den Abend gemütlich ausklingen.

Sonntag, 29.12.2019 Kulturhauptstadt Paphos und Felsen der Aphrodite

Ausgeschlafen und gestärkt vom reichhaltigen Frühstücksbuffet machten wir uns bereit für unseren ersten Ausflug. Unser Reiseleiter begrüßte uns und stellte uns auch unseren Busfahrer Vasilis vor. Wir hatten Glück, denn es sollte der Beste aus Europa sein. Auf der Fahrt kamen wir an neu entstanden Luxusvillen sowie Hochhäusern vorbei, in denen hauptsächlich Engländer leben. Unser erster Halt am Hafen von Paphos führte uns zum Haus des Dionysos. Gefunden wurden die Villen durch Zufall bei Feldarbeiten im Frühjahr 1962. Der einstige Besitzer, ein Römer, muss ein reicher Mann gewesen sein, denn sein Anwesen umfasste stolze 2.000 m², wovon 556 m² mit Mosaiken belegt sind. Wir bestaunten die vielen guterhaltenen Bodenmosaike aus dem 3. Jahrhundert und bekamen zu jedem Bild eine ausführliche Erklärung. Die gut erhaltenen Mosaike erzählen griechische Mythen, vom Siegeszug des Dionysos, von Ikarus, den die Weindiebe ermordeten, weil sie dachten, er habe sie vergiftet, und von Narziss, der sich in sein Spiegelbild verliebte. Im Haus des Aion betrachteten wir kräftigere Farben, was daraus schließen lässt, dass diese Mosaike aus dem 4. Jahrhundert nach Christus stammen. Hier ist der Einfluss des aufkommenden Christentums zu sehen. Aion, der Zeitgott ohne Anfang und Ende entscheidet die Schönheitskonkurrenz zwischen Nymphen und Kassiopeia zugunsten der letzteren. Nach nur einer kurzen Fahrt besichtigten wir die Königsgräber und genossen zudem noch eine tolle Aussicht auf die Bucht.
Der Name dieser Stätte verwirrt etwas, denn Könige liegen hier nicht begraben. Die reichen Einwohner der Hauptstadt ließen sich hier beerdigen. Die meisten Gräber sind einfache, mehr oder weniger große Kammern. Weiter führte uns dieser Tag zu dem Kloster Agios Neophytos, im Felsen. Hier zog sich der Mönch Neofytos als Einsiedler zurück. Wir betraten den Innenraum und bewunderten die aus dem 12. Jahrhundert stammende Wandmalerei. Sie spiegelt die Bibel als Bilderbuch wieder.
Antonis erklärte uns, dass für die byzantinische Kunst ein strenges Gesicht, große Augen, ein kleiner fleischiger Mund und eine große schiefe Nase typisch seien. Bei einigen Bildern erkannte man, dass die Proportionen nicht ganz stimmten. Mit diesen Darstellungen wollte der Maler wohl zeigen, dass die Kirche für alle gleich ist. Egal, ob gesund oder krank, groß oder klein. Wir erkundeten den angrenzenden Wohn- und Speiseraum und besuchten anschließend die Klosterkirche. Das im Jahr 500 errichtete Kloster wurde gegenüber der Höhlenkirche gebaut. Hier erkennt man bei der Mischung aus italienischer und byzantinischer Kunst, runde Gesichter mit einem weißen Strichen unter den Augen. Unser Reiseleiter testete unser Wissen im angrenzenden Museum und ließ uns die Bilder in die richtige Zeit einordnen.
Im Souvenirshop konnte noch ein Mitbringsel eingekauft werden bevor wir weiterfuhren.
Das gemeinsame Mittagessen nahmen wir in einer Taverne ein und ließen es uns bei Salat, Pita Brot und Souvlaki sowie einem Orangenkuchen als Dessert schmecken. Am Nachmittag fuhren wir zur Küste entlang der Hauptstraße von Paphos nach Limassol und gingen dem Mythos rund um den Felsen der Aphrodite auf die Spur. Der Legende nach soll die Göttin Aphrodite hier aus den schäumenden Wellen des Mittelmeers entstiegen sein. Antonis packte einen Kanister gefüllt mit selbstgebranntem Schnaps aus und wir stießen bei rauschendem Wellengang gemeinsam an und erfreuten uns über die ersten Eindrücke der Insel. Wir fuhren zurück zum Hotel und es blieb noch etwas Zeit die großzügige Hotelanlage zu erkunden, in die Sauna zu gehen oder einfach zu relaxen. Beim gemeinsamen Abendessen ließen wir den Abend ausklingen.

Montag, 30.12.2019 Klöster und Traditionen

Nach dem Frühstück starteten wir gespannt, was der Tag wohl bringen mag in unseren nächsten Ausflug. Bereits während der Fahrt führte uns Antonis in die Landwirtschaft der Insel ein. Wir lernten, dass zu dem typischen Obst und Gemüse der Insel hauptsächlich Orangen, Mandarinen, Grapefruit Wassermelone sowie die zypriotische Kartoffel zählen. Ca. 4 Mio. Touristen besuchen die Insel im Mittelmeer jährlich. Dadurch zählt der Tourismus zur Haupteinnahmequelle. Unser erster Stopp führt uns zur Jungsteinsiedlung in Chiroktitia, welche zur Weltkulturerbe gehört und 7500 Jahre v. Chr. entstand. Die Hütten, aus Stein und Lehm, wurden rundförmig gebaut und mit einem Flachdach versehen. Die Lebenserwartung eines Menschen betrug damals 30 - 35 Jahre. Die Verstorbenen wurden unter den Häusern gekrümmt und mit einem Stein auf der Brust vergraben. Der Kreis des Lebens sollte somit geschlossen werden. Die embryonale Stellung bildet den ersten Halbkreis, die Position im Grab den zweiten. Es fing an zu regnen und so gingen wir zurück zu unserem Reisebus. Unsere weitere Fahrt führte uns zur Olivenölpresse. Hier konnten wir jeden Schritt zum fertigen, kaltgepressten Öl verfolgen und bekamen in Öl getränktes Toastbrot zum Probieren gereicht. Das heutige Highlight war der Besuch auf der Farm von Familie Loullas. Wir wurden herzlich begrüßt und bekamen gezeigt, wie der berühmte Halloumi-Käse hergestellt wird. Während den Erklärungen und beim gemeinsamen Mittagessen durften wir diesen verkosten. Wir saßen mitten im Wohnzimmer der Familie und fühlten uns bereits wie zuhause. Die Tochter kochte für uns einen traditionellen Mokka und wir stießen abschließend bei einem gemeinsamen Schnaps auf das heutige Geburtstagskind der Gruppe an. Am Nachmittag besichtigten wir das Frauenkloster Agios Minas mit liebevoll bepflanztem Innenhof. Das Kloster wurde 1574 erbaute und anfangs von Mönchen besiedelt, bis es dann zu einem Frauenkloster wurde. Zusätzlich zu ihren religiösen Pflichten, beschäftigen sich die 10 - 12 aktiven Nonnen im Kloster mit der Ikonenmalerei sowie dem Anbau von Obst und dem Verkauf hausgemachter Marmelade. Wir fuhren weiter in das Dorf Lefkara, welches besonders für Stickereien bekannt ist. Die Freizeit nutzten einige der Gruppe und unternahmen einen Dorfrundgang, andere kehrten ins Kaffee ein.
Wir fuhren weiter nach Limassol, wo auch unser Reiseleiter wohnt und bekamen eine Führung durch die Altstadt und zum Hafen. Vor der Rückfahrt zum Hotel blieb noch etwas Zeit für eigene Erkundungen. Am Abend trafen wir uns wieder zum gemeinsamen Abendessen. In netter Runde machten wir uns bereit auf den morgigen Tag des Jahreswechsels.

Dienstag, 31.12.2019 Naturschutzgebiet Akamas und Silvesterfeier

Der letzte Tag des Jahres war gekommen und so machten wir uns gut gestärkt auf den Weg in den westlichen Teil der Insel zum Naturschutzgebiet Akamas, um bei herrlichem Sonnenschein einen Spaziergang zu unternehmen. Auf der Fahrt erfuhren wir über die Hochzeitstraditionen der Insel und Antonis erzählte uns von seiner Hochzeit, bei welcher er 2300 Einladungskarten verschickte. Wir erlebten, wie der Bus selbstständig über das Magnetische Feld den Berg hoch rollte und kamen schließlich an unserem heutigen Ziel an. Wir besichtigten zuerst das Bad der Aphrodite, eine Grotte mit einem Süßwasserbecken. Der Legende nach soll sich hier Aphrodite mit ihrem Liebhaber Adonis vergnügt haben. Ares soll Adonis aus Eifersucht getötet haben, während Aphrodite in der Grotte auf diesen wartete. Das heilige Wasser soll dem Mythos nach in eine Jungfrau verwandeln. Anschließend spazierten wir gemütlich entlang der Küste, genossen die warmen Sonnenstrahlen und weite Aussicht. Wer mochte konnte ein erfrischendes Getränk auf der Terrasse des naheliegenden Restaurants zu sich nehmen. Zum Mittagessen fuhren wir in die gemütliche Taverne von Yannis nach Kathikas. Bei geselligem Beisammensein, wurden nacheinander verschiedene Vor- und Hauptspeisen auf den Tischen rumgereicht. Wir konnten von all den leckeren Spezialitäten probieren. Zum Nachtisch gab es eine cremige Schokoladentorte und Mokka. Mit einem Schnaps wurde der gelungene Nachmittag begossen. Alle waren glücklich und zufrieden, so konnte das Jahr enden. Auf Zypern kommt heute die ganze Familie zusammen und es werden die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum geöffnet. Zurück im Hotel hatten wir genug Zeit uns für den Silvesterabend vorzubereiten. Wir trafen uns zum gemeinsamen Aperitif in der Hotellobby. Das hübsch dekorierte Restaurant öffnete seine Pforten zum Gala Buffet und wir ließen den Abend bei Musik und Tanz ausklingen. Vor Mitternacht erhielt jeder ein Glas Sekt, der Countdown wurde angezählt und so stießen wir bei Konfettiregen auf das neue Jahr an.

Mittwoch, 01.01.2020 Freizeit

Den ersten Tag im neuen Jahr ließen wir entspannt angehen und schliefen erstmal aus. Wir konnten in Ruhe frühstücken, denn der Tag stand zur freien Verfügung. Die Sonne schien und so bot sich am Vormittag ein Spaziergang an der Strandpromenade an. Um 14 Uhr vereinbarten wir uns zum Picknick am Strand vor dem Hotel zu treffen, um nochmal gemeinsam das neue Jahr 2020 zu besiegeln. So wurde ein Neujahrsrezept vorgetragen und bei Gebäck und Sekt der Nachmittag genossen. Anschließend unternahmen noch einige Gäste einen Spaziergang nach Paphos um den Sonnenuntergang zu sehen. Den Neujahrstag ließen wir beim gemeinsamen Abendessen ausklingen.

Donnerstag, 02.01.2020 Hauptstadt Nikosia

Gut ins neue Jahr gestartet fuhren wir nach dem Frühstück in die geteilte Hauptstadt Nikosia. Die Insel ist seit 1974 geteilte und blickt auf eine lange Geschichte zurück. Ab 400 v. Chr. wurde die Insel ständig von unterschiedlichen Volksgruppen besetzt. Bis 1448 von den Franzosen, dann folgten bis 1571 die Venezianer und schließlich wurde Zypern Teil des osmanischen Reichs. 1896 wurde auf dem Berliner Kongress die Öffnung des Suezkanals beschlossen, welchen die Engländer überwachen wollten. Somit wird Zypern ab 1925 zur englischen Kolonie. Der erste Präsident Zyperns ist Makarios, welcher ebenfalls Erzbischof war. Er regierte das Land ab 1960. Schon von weitem erblickten wir am Berg die Türkische Flagge, welche den ganzen Abend beleuchtet wird. In der Hauptstadt angekommen, stiegen wir an der Stadtmauer aus und besichtigten zuerst die Erzbischofskirche. Die Statue von Makarios mit seinen ehemaligen Fahrzeugen wurde interessiert bestaunt. Hier gingen wir zunächst in die kleine Kathedrale Agios Ioannis, welche nach dem heiligen Johannes benannt ist. Sein Symbol ist der Adler, welcher sich im hinteren Teil der Kirche entdecken lässt. Vorn befindet sich die prunkvolle Ikonenwand. Der gekreuzigte Jesus ganz oben, links davon die Jungfrau Maria und rechts von ihm der heilige Johannes. Die 12 Apostel befinden sich darunter. Die mächtigen Farben und das viele Gold verleihen der Kathedrale ein besonderes Erscheinungsbild. Wir bestaunen die beeindruckenden Fresken an den Wänden und Antonis erklärt und die Wandbilder. Der vordere Teil der Kathedrale stellt das Alte Testament dar und der hintere Teil das Neue, also das Leben von Jesus. Besonders selten ist die Freske mit der Beschneidung Jesu. Wir spazieren weiter entlang des Rathauses und kommen schließlich zur ehemaligen Geschäftsstraße. Wir gehen in eine alte Autowerkstatt und merken, dass wir dem Grenzgebiet immer näherkommen. Mittlerweile ist Nikosia die letzte geteilte Hauptstadt Europas. Wir überquerten die Demarkationslinie und befanden uns schließlich im türkischen Teil der Stadt. Auf der Einkaufsstraße befindet sich ein Geschäft nach dem nächsten. Am Ende der Fußgängerzone imponiert die ehemalige Sophienkathedrale. Wir zogen die Schuhe aus und sahen uns die jetzige Moschee von innen an. Die gotische Kathedrale wurde von 1209 - 1326 erbaut. Als Nikosia 1571 von den Osmanen besetzt wurde, ließen sie die Sophienkathedrale zu einer schlichten Moschee umbauen, wobei die bunten Glasfenster sowie alle Statuen entfernt wurden. Der Fliesenboden wurde mit Teppichboden beklebt und somit zerstört. Die Musterlinie auf dem Stoffbelag weist einem die Richtung nach Mekka. Anschließend führte uns Antonis in die angrenzende Markthalle und zeigte uns typisches Obst und Gemüse der Insel. Wir kosteten zusammen frische Mandarinen bevor wir weiter zur Karawanserei gingen. Im Innenhof der ehemaligen Herberge stellte unser Reiseleiter Börek (Teigtasche mit Feta) und Schnaps zur kleinen Stärkung bereit. Wir hatten kurz Zeit für eigene Erkundungen bevor wir wieder in den südlichen Teil der Hauptstadt gingen. In der Altstadt angekommen hatten wir Freizeit zum Bummeln oder Mittagessen. Wir kamen am vereinbarten Treffpunkt zusammen um zum Abschluss des heutigen Tages zum Zypern Museum zu laufen. Hier findet man unschätzbare, faszinierende Sammlungen von Altertümer und Kunstschätze von der Jungsteinzeit bis zur frühbyzantinischen Periode. Antonis führte uns in die spannende Geschichte ein und erklärte ausführlich die vielen Ausgrabungsstücke, wodurch wir die zypriotische Geschichte besser nachempfinden konnten. Müde und erschöpft nach dem lehrrechen Tag, machten wir uns auf den Rückweg und fielen nach dem Abendessen ins Bett.

Freitag, 03.01.2020 Weinberge und Kloster Chrysorrogiatissa

Heute stand der letzte Ausflug auf dem Programm. Die vergangenen Tage hatte es vor allem abends viel geregnet, wodurch die Stauseen gut gefüllt waren. Somit ist die Insel für sieben Jahre gut mit Wasser versorgt. Antonis fasste die letzten Tage nochmal für uns zusammen: Geografische Lage in der Mitte von drei Kontinenten, viele Nationen waren hier vor allem wegen Erdgas und Erdöl, die Insel gehört seit 2004 zur Europäischen Union, die Wirtschaft wird durch den Tourismus bestimmt, es bieten sich Biblische Reisen, Wander- oder Rundreisen an. Wir fuhren weiter ins Dorf Polemi, wo wir gemeinsam mit dem Wirt unser Mittagessen in seiner Taverne vorbereiteten. In der Küche wurde Gemüse geschnitten und im Restaurant der Kamin in Betrieb genommen, damit wir es später angenehm warm hatten. In dem Ofen, in dem das Essen fertig werden sollte wurde mit viel Mühe Feuer gemacht. Wir überließen den Rest dem Wirt und fuhren weiter zur Weinverkostung. Die Weinkellerei, umgeben von Weinbergen, wird von drei Brüdern geführt. Wir bekamen einen Rundgang durch den Keller und durften anschließend verschiedene Weine sowie auch einen Dessertwein verkosten. Der Kalkboden ist besonders gut für die Regionen, da er das Regenwasser gut speichert. Hier werden überwiegend die traditionellen einheimischen Rebsorten Mavro und Xynisteri bis hin zu den bekannten Sorten Cabernet Sauvignon und Shiraz angebaut. Wir besuchten die Geburtsstätte von Staatsgründer Makarios. Das Geburtshaus entpuppt sich als einfache Hütte mit Lehmboden und beherbergte einige persönliche Relikte, wie Roben und Fotografien aus seinem Leben. Weitere Ausstellungsstücke konnten wir im Museum begutachten. Wir fuhren durch das Dorf Pano Panagia. Es handelt sich um ein großes und schönes Dorf, dessen Häuser in traditioneller Bauart an steilen Hängen erbaut wurden. Es bildet das Zentrum des Gebietes und bietet viele Möglichkeiten des Agrotourismus. In den Weinbergen dieser Region werden über 25 verschiedene Rebsorten angebaut.
Wir erreichten das Kloster Chrysorogiatissas, welches auf das Jahr 1152 nach Christus datiert wird. Es befindet sich inmitten von Kirsch- und Apfelbaumkulturen auf luftiger Höhe mit tollem Ausblick auf die Weinberge. Das Kloster wurde restauriert, nachdem ein großer Teil bei einem Feuer 1967 zerstört wurde und kann seitdem wieder besichtigt werden. Die Kirche des Klosters aus dem Jahre 1770 wurde zum Glück von dem Feuer verschont. In den Kellergewölben des Klosters befindet sich der Weinkeller, denn hier wird auch selbst Weingekeltert. Wir begaben uns auf den Weg zurück zum Restaurant uns waren gespannt, ob das Mittagessen gelungen war. Es hat geklappt und so wurde alles angerichtet und wir aßen uns satt. Wir hatten wieder Grund zum Feiern und stießen auf ein weiteres Geburtstagskind der Gruppe mit einem Schnaps an. Es gab Mokka und süßes Gebäck mit Honig zum Dessert. Traditionell wird in Zypern zum neuen Jahr ein Neujahrskuchen gereicht, in welchem sich eine Münze befindet. Der glückliche Finder hat das ganze Jahr besonders viel Glück und sollte mit einer Flasche Ouzo belohnt werden. So brachte uns auch Antonis diesen Kuchen mit und wir waren gespannt, wer aus der Gruppe die Münze erwischen würde. Zum Abschied schenkte Antonis jedem noch eine Dose Olivenöl als Erinnerung. Wir traten die Rückfahrt zum Hotel an und verabschiedeten uns von unserem Busfahrer und Reiseleiter für die vielen Eindrücke und Erlebnisse der letzten Tage. Am Abend genossen wir das Abendessen und ließen den letzten Abend gemütlich enden.

Samstag, 04.01.2020 Heimreise

Heute hieß es Abschied nehmen von der Insel und unserer Hotelanlage. Die Koffer waren gepackt und mit vielen neuen Geschichten und Erfahrungen traten wir die Rückreise an. Nach dem Frühstück verabschiedeten wir zuerst unsere Gäste aus Berlin, welche bereits am Vormittag die Rückreise antraten. Der Rest der Gruppe wurde am Mittag abgeholt und hatte noch Gelegenheit die letzten Sonnenstrahlen zu genießen. Selbst unser Reiseleiter ließ es sich nicht nehmen uns nochmal zum Flughafen zu begleiten um uns zu verabschieden. Auf unserem Heimflug schwelgen wir in Erinnerung an die vielen Momente und Erlebnisse welche wir mit nach Hause nehmen.
Vielen Dank für die phantastische Zeit! Ihre Vanessa

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Vanessa,
Ihr Reisebericht spiegelt Ihre Aufmerksamkeit uns gegenüber und Ihren Blick für die Schönheiten dieser Reise wider. Danke für alles.
Mit freundlichen Grüßen
Ingrid und Manfred Bock

Ingrid Bock
01.05.2020