Reisebericht: Große Kaukasus–Rundreise mit Aserbaidschan, Georgien und Armenien

28.04. – 12.05.2024, 15 Tage Rundreise mit Kaukasus und Seidenstraße: Baku – Gobustan Nationalpark – Halbinsel Apsheron mit Ateshgah – Sheki – Tblisi – Mzcheta – Kasbegi – Gergetikirche – Kloster Hagharstin – Sewansee – Jerewan – Ararat – Höhlenkloster Geghard – Chor Virap


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Uns erwartet eine faszinierende große Rundreise durch den Kaukasus, die die atemberaubenden Landschaften und reichen Kulturen von Armenien, Georgien und Aserbaidschan erkundet.
Ein Reisebericht von
Andrey Kulikov
Andrey Kulikov

1. Tag / 28.04.2024, Sonntag – Anreise über Frankfurt nach Baku

Unsere Rundreise begann am Dresdener Flughafen - ein Teil der Reisegruppe flog mit Lufthansa nach Frankfurt. Dort trafen wir uns mit den anderen Reisegästen und flogen gemeinsam weiter nach Baku. Nachdem wir unsere Koffer hatten, gab es direkt am Flughafen eine kurze Begrüßung und alle Gäste bekamen eine leckere Kleinigkeit verteilt, weil wir kein Abendessen am ersten Abend hatten. Unser aserbaidschanischer Reiseleiter Kamil wartete schon auf uns und hieß die Gäste herzlich willkommen! Wir fuhren ins Hotel und nach dem Check-In verteilten sich die Gäste in ihren Zimmern, mit großer Vorfreude auf den ersten Urlaubstag!

2. Tag / 29.04.2024, Montag – Absheron Halbinsel – Feuerberg Yanar Dagh – Feuertempel Ateshgah – Weinverkostung

Unsere Erkundung von Aserbaidschan begannen wir mit der Wechselstube, um flüssig zu sein! Nun wissen wir jetzt, dass die einheimische Währung Manat heißt und vom russischen Wort „Moneta“ also „Münze“ stammt. Manat als Währung hat auch Turkmenistan. Anschließend fuhren wir auf die Halbinsel Absheron zum Feuerberg auch als Yanar Dag bekannt und bewunderten das berühmte Naturphänomen Aserbaidschans. Kamil erzählte uns, dass Yanar Dag auf Aserbaidschanisch "brennender Berg" bedeutet. Dabei handelt es sich um einen Hang, an dem Flammen aus dem Boden züngeln. Diese Flammen entstehen durch austretendes Erdgas, das sich spontan entzündet, sobald es an die Oberfläche gelangt. Der Feuerberg ist ein spektakuläres Beispiel für die natürlichen Erdgasvorkommen in der Region! Danach erkundeten wir das Feuertempel Ateshgah. Von Kamil erfuhren wir, dass der Tempel im 17. und 18. Jahrhundert von Zoroastriern und Hindu-Pilgern aus Indien errichtet wurde, die die natürlichen Gasflammen, die aus dem Boden emporstiegen, als heilig verehrten. Der Name "Ateshgah" stammt aus dem Persischen und bedeutet "Haus des Feuers". Anschließend ging es nach Baku zurück, wo wir eine Führung durch die kosmopolitische Stadt unternahmen. Im Herzen der Altstadt erkundeten wir eine Vielzahl von Gassen, Karawansereien, den Mädchenturm aus dem 12. Jahrhundert und den Palast der Shirvan Schahs aus dem 15. Jahrhundert. Die Kuppeln und Bögen, Mosaiken und Skulpturen sind in ausgezeichnetem Zustand erhalten. Zu den bemerkenswerten Bauwerken zählen zudem das Mausoleum, das türkische Bad und die Divan-Khana, die einst als Gerichtssaal diente. Nach der Stadtführung erwartete uns eine außergewöhnliche Weinverkostung in der Weinkellerei ASPI mit Präsentation der Weinregion Savalan im Nordwesten Aserbaidschans in der Region Gabala. Die Weinkellerei Savalan, eine der prominentesten in der Region, wurde 2007 gegründet und hat sich schnell einen Namen gemacht. Sie kombiniert moderne Weinbautechniken mit traditionellen Methoden, um eine Vielzahl von Weinen herzustellen, darunter Rot-, Weiß- und Roséweine. Besonders hervorzuheben sind ihre Weine aus einheimischen und internationalen Rebsorten wie Saperavi, Syrah, Chardonnay und Merlot. Anschließend unternahmen wir einen Spaziergang zum Haydar-Aliyev Center. Dort informierte uns Kamil über den Bau des sehr interessanten Gebäudes, das vom Architektenbüro Zaha Hadid entwickelt wurde. Nach dem ersten sehr erlebnisreichen Urlaubstag, fuhren wir mit unserem Bus bis zum Puppentheater von Baku und spazierten dann zum Restaurant Fisincan, wo ein leckeres Abendessen aus nationaler Küche auf uns wartete! Nach dem Essen, fuhren einige Gäste mit dem Bus ins Hotel und alle anderen unternahmen noch einen abendlichen Spaziergang durch Baku.

3. Tag / 30.04.2024, Dienstag – Ausflug zu den Schlammvulkanen – Nationalpark Gobustan – Museen in Baku – Allee der Märtyrer und Shahidlar Monument

Nach dem leckeren Frühstück im Hotel starteten wir dann mit unserem Bus Richtung Nationalpark Gobustan, um ein faszinierendes Naturphänomen - die Schlammvulkane - zu bewundern. In ca. 70 km erreichten wir die richtige Abfahrt von der Autobahn und stiegen auf Geländefahrzeuge um: denn die restlichen 5 km sind für unseren Bus nicht befahrbar. Eine einzigartige Hügel- und Kegel-Landschaft erwartete uns als wir ankamen! Diese Schlammvulkane entstehen durch den Druck von unterirdischem Gas und Wasser, das durch Schwächezonen in der Erdkruste nach oben gedrückt wird und dabei Schlamm an die Oberfläche bringt, der sich zu charakteristischen Kegeln formt. Nachdem alle Gäste ausreichend Fotos gemacht und das Gelände erkundet haben, fuhren wir mit den PKW´s zu unserem Bus wieder zurück. Anschließend ging es zum Freilichtmuseum mit Felsenzeichnungen. Am Ziel angekommen, besuchten wir zuerst das Museum, in dem wir die Vergangenheit der Menschheit und die Atmosphäre der tausendjährigen Geschichte dieses Ortes erlebten. Gut vorbereitet, fuhren wir nach dem Museumsbesuch in den oberen Teil des Freilichtmuseums mit dem Bus und unternahmen dort eine Führung. Die Felsenzeichnungen, die vor Tausenden von Jahren von frühen menschlichen Bewohnern der Region geschaffen wurden, umfassten Bilder von Tieren, Menschen, Jäger- und Kriegsszenen sowie verschiedene symbolische Darstellungen. Sie boten uns Einblicke in das Leben, die Kultur und die Aktivitäten dieser prähistorischen Gesellschaften. Sie sind mit Sicherheit ein wichtiges Zeugnis für die Geschichte und die Entwicklung der menschlichen Zivilisation in der Region Gobustan. Auf der Rückfahrt nach Baku, besuchten wir die weltweit erste industriell gebohrte Ölquelle und machten dort einen kurzen Fotostopp. In Baku angekommen, besichtigten wir das Teppichmuseum. Dort erwartete uns eine reiche Sammlung von Teppichen aus verschiedenen Regionen Aserbaidschans und anderen Teilen der Welt. Die Ausstellungsstücke umfassten traditionelle aserbaidschanische Teppiche wie Schirwan-, Gendje-, Karabach- und Kasak-Teppiche sowie andere Teppicharten aus verschiedenen Epochen und Kulturen. Nach dem Museumsbesuch machte der Großteil der Gruppe Freizeit und einige Gäste gingen ins Museum für angewandte Kunst. Gegen 18 Uhr trafen wir uns alle an der Seilbahnstation und fuhren mit dem Funicular zur Aussichtsplattform hoch. Oben angekommen, unternahmen wir eine Führung durch Allee der Märtyrer bis zum Shahidlar Monument. Kamil erläuterte uns die Hintergründe der traurigen Ereignisse der 90-er Jahre in Baku. Nach der Führung fuhren wir mit dem öffentlich Bus in die Altstadt zurück und spazierten zum Restaurant Tavada, in dem auf uns leckere Gerichte der Nationalküche warteten.

4. Tag / 01.05.2024, Mittwoch – Weiterreise von Baku nach Shamaki und Sheki

Heute verlassen wir Baku. Nach dem Frühstück trafen wir uns in der Hotellobby mit unseren Koffern und fuhren mit einem neuen Bus los. Unser neuer Busfahrer ist Georgier und heißt Äläsgär. Den ersten Stopp machten wir in der Nähe der Stadt Maraza und besichtigten das Diri-Baba Mausoleum. Der Legende nach soll das Mausoleum das Grab des heiligen Diri Baba beherbergen, eines sufistischen Heiligen, der im 15. Jahrhundert in der Region lebte und verehrt wird. Sein Grab ist ein wichtiger Pilgerort für Gläubige, die dort um Segen und Heilung beten. Das Mausoleum besteht aus einem zentralen Gebäude mit einer markanten Kuppel und einem Portal, das von zwei Minaretten flankiert wird. Es ist im Stil der aserbaidschanischen Architektur des Mittelalters erbaut und zeigt Einflüsse der islamischen Kunst und Kultur. Danach führte uns unsere Tour nach Shamacha, wo wir das Yeddi Gumbaz Mausoleum besuchten, auch als das Mausoleum der Sieben Kuppeln bekannt. Kamil erläuterte uns die einzigartige Architektur des Yeddi Gumbaz Mausoleums, die Einflüsse der islamischen und aserbaidschanischen Architektur zeigte. Die Kuppeln sind mit dekorativen Fliesen verziert, die geometrische Muster und arabeske Motive zeigten. Weiter ging es über den Bergpass zum Dorf Kish, in dem wir die alte albanische Kirche besichtigten. Dabei hat diese albanische Kirche nichts mit Albanien am Balkan zu tun. Diese Kirche wird oft als eine der ältesten christlichen Kirchen im Kaukasus angesehen und stammt vermutlich aus dem 1. Jahrhundert und wird auf einen Heiligen und Märtyrer Namens St. Elise zurückgeführt. Er soll von hier aus das Christentum verbreitet haben. Die Kirche ist heute ein Museum. In einer Restaurierung anfangs der 2000-er Jahre wurde mit Hilfe des norwegischen Entwicklungsdienstes der Kirchenaspekt des 9./10. Jahrhunderts rekonstruiert. Der norwegische Forschungsreisende Thor Heyerdahl (1914 - 2012) meinte, im Friedhof der Kirche Hinweise auf sehr großgewachsene Nordmänner entdeckt zu haben. Ihm wurde hier ein Denkmal errichtet. Nachdem wir in Sheki angekommen sind, besuchten wir den Khab Palast. Kamil informierte uns über die die Stadt Sheki, die als älteste Stadt des Landes gilt. Sie war bereits um Christi Geburt einer der größten Städte Albanias. Dieses kaukasische Königreich bestand im 4. Jahrhundert v.Chr. bis ins 9. Jahrhundert n.Chr. und nahm ab dem 4. Jahrhundert n.Chr. die christliche Religion an. Es gibt mit den Undinen noch letzte christliche Nachkommen im Gebiet. Später wurde Sheki die Hauptstadt eines unabhängigen Khanates. Im Rahmen einer Führung durch den Khan Palast, bewunderten wir die Räumlichkeiten und die farbige Mosaik mit Holzstücken zusammengepresst und das ohne Kleber und ohne Nagel – die sogenannte Shabaka-Kunst. Nach der Führung im Palast, besuchten wir noch eine Shabaka-Werkstatt und eine Karawanserei. Den sehr informativen Tag beendeten wir im Restaurant Vip Karavan mit traditionellen aserbaidschanischen Küche und Granatapfelwein!

5. Tag / 02.05.2024, Donnerstag – Vorführung der Herstellung von Halva in Sheki – Basarbesichtigung – Grenze nach Georgien – Mittagessen auf einem Weingut –Gremi – Tsinandali – Telavi – Qwareli

Unseren letzten Tag in Aserbaidschan begannen wir mit dem Besuch einer Halva-Bäckerei. Halva ist eine lokale Süßwarenspezialität. Nach der Vorführung der Zubereitung, durften wir die Halva auch probieren, selbstverständlich mit einem Tee! Anschließend hatten die Reisegäste ein wenig Freizeit, um den lokalen Basar zu erkunden und die restlichen Manat´s auszugeben. Danach brachte uns Kamil nach Lagodechi, zur Grenze nach Georgien, wir verabschiedeten und bedankten uns bei ihm und dem Busfahrer für die gute Betreuung und spazierten über die Grenze nach Georgien. Der Grenzübergang war für uns eine echte Herausforderung: der Weg ging berghoch, war lang und nicht im besten Zustand... Aber auch das gehört zum Reiseabenteuer dazu und wir haben es auch gut geschafft!
Auf der anderen Seite der Grenze, wartete Natia auf uns – unsere georgische Reiseleiterin!
Als Begrüßung erwartete uns in Georgien als erstes ein leckeres Mittagessen, das wir uns aber noch verdienen sollten: denn wir haben mit der einheimischer Familie eines Weingutes gemeinsam Brot im runden Backofen gebacken, Tschurtschchela (Süßigkeit) und Chinkali (Teigtaschen) mit Fleich- und Käsefüllung zubereitet! Ein gutes Essen in Georgien ist fast immer mit einem guten Wein verbunden, deshalb präsentierte uns der Weingutbesitzer einige Weinsorten und Chacha – georgischen Weinbrand. Nach dem Mittagsessen ging unsere Reise weiter und wir besichtigten die Gremier Kathedrale. Von Natia erfuhren wir, dass diese Kathedrale auch als die Kirche der Erzengel bekannt ist und aus dem Mittelalter stammt. Das Gebäude bestand aus einem zentralen Gotteshaus mit einem kreuzförmigen Grundriss, das von einem massiven Vierkantturm und einer Mauer umgeben ist. Die Kathedrale ist aus behauenem Stein errichtet und zeigte Elemente des georgischen Baustils, einschließlich dekorativer Reliefarbeiten und kunstvoll gestalteter Fensteröffnungen. Das Äußere der Kirche war schlicht und elegant, während das Innere reich an Wandmalereien und Fresken beschmückt wurde, die biblische Szenen und Heilige darstellten. Anschließend ging es nach Tsinandali, wo wir das Museum von Alexander Tschawtschawadse besuchten. Im Rahmen einer Führung in deutscher Sprache, erfuhren wir, dass das Museum sich im ehemaligen Wohnsitz des georgischen Dichters und Diplomaten Alexander Tschawtschawadse (1786-1846), einem herausragenden Mitglied der georgischen Aristokratie, befindet. Das Anwesen wurde im 19. Jahrhundert erbaut und diente als Zentrum des georgischen kulturellen Lebens. Nach der Führung erkundeten wir noch den wunderschönen Garten, der eine idyllische Atmosphäre bot. Nun erreichten wir Telavi. Zum Glück kannte Natia die Direktorin der Batoni-Festung, die extra wegen uns heute etwas länger auf Arbeit geblieben ist und uns noch aufs Gelände der Festung reingelassen hat! Wir unternahmen eine kurze Führung durch die Festung, die auf einem Hügel lag und einen atemberaubenden Blick auf die umliegende Landschaft bot. Die Festung stammte aus dem 17. Jahrhundert und ist ein beeindruckendes Beispiel georgischer Militärarchitektur. Um auch in Georgien liquide zu sein, wechselten wir danach Geld in einer Wechselstube. Die georgische Währung heißt Lari und wurde nach einer traditionellen georgischen Gewichtseinheit benannt, die historisch für Silber verwendet wurde. Nach dem Check-In im Hotel gab es heute Abend genügend Freizeit für den wunderschönen Poll und Erholung!

6. Tag / 03.05.2024, Freitag – Telavi – Sighnaghi – Kloster Bodbe – Tbilisi Festung Narikala

Heute regnete es, was unseren Stadtrundgang durch Telavi etwas erschwerte. Zuerst besichtigten wir eine Platane, die 900 Jahre alt sein soll: sehr beeindruckend, insbesondere der große Umfang des Baums in Höhe von 12 Metern. Die Stadtführung endete am lokalen Basar, wo die Gäste etwas Freizeit hatten, um sich auf dem Basar umzuschauen. Anschließend ging es in die Quevri-Werkstatt zu Zaza Kbilashvili. Der Inhaber begrüßte uns persönlich und machte eine Führung durch seine Werkstatt und informierte uns, dass Quevri ein großer, traditioneller georgischer Tongefäß ist, der seit Tausenden von Jahren zur Herstellung und Lagerung von Wein verwendet wird. Diese Gefäße sind typischerweise birnenförmig und werden in die Erde eingegraben, um die Temperatur während des Gärungsprozesses konstant zu halten. Zaza sagte uns, dass die Nutzung von Quevris zur Weinherstellung eine alte georgische Methode ist, die einzigartig in der Weinwelt ist. Der Wein wird zusammen mit den Schalen, Stielen und Kernen der Trauben in die Quevris gefüllt, wo er für mehrere Monate gärt. Diese Methode verleiht dem Wein besondere Aromen und Tannine. Zaza meinte auch, dass Quevris eine zentrale Rolle in der georgischen Weinkultur spielen und ein Symbol für die tiefe Verwurzelung des Weinbaus in der georgischen Geschichte sind. Er zeigte uns auch seinen Ofen, in dem bis zu 8 Quevris gleichzeitig hergestellt werden. Der Lehm dafür, besorgt er von einer, ca. 30 km entfernten Lehmgrube. Anschließend lud Zaza uns zur Weinverkostung ein. Er präsentierte uns heuseigenen Weine und zwar: Rkatsiteli – ein Weißwein und Saperavi – ein Rotwein. Außerdem gab es noch zwei Chacha-Sorten zum Probieren: Quevri-Chacha und Estragon- Chacha!
Nach der Weinverkostung bei Zaza Kbilashvili fuhren wir weiter nach Sighnaghi – die Stadt der Liebe – und unternahmen dort einen Stadtrundgang. Die Stadt liegt auf einem Hügel und bietet atemberaubende Ausblicke auf das Alazani-Tal und das Große Kaukasusgebirge! Natia erzählte uns, dass das Standesamt der Stadt fast immer rund um die Uhr geöffnet sein soll und das es Paaren ermöglicht, jederzeit zu heiraten. Dies hat Sighnaghi zu einem beliebten Ziel für Hochzeiten und romantische Ausflüge gemacht. Die gut erhaltenen Stadtmauern, Kopfsteinpflasterstraßen, bunten Häuser und gemütlichen Weingüter trugen auch heute zur romantischen Anziehungskraft der Stadt bei und machten uns viel Freude bei der Erkundung der Stadt! Nach der Stadtführung ging es für uns weiter Richtung Tbilisi –Hauptstadt Georgiens. Auf dem Weg dorthin besichtigten wir noch das Kloster Bodbe. Dort angekommen, beobachteten wir einen Gottesdienst anlässlich der Osterfeiertage und erfuhren von Natia, dass Bodbe ein bedeutendes georgisch-orthodoxes Kloster aus dem 9. Jahrhundert und als Begräbnisstätte der heiligen Nino bekannt ist, die das Christentum nach Georgien brachte. Das Klostergelände ist ein wichtiger Pilgerort mit atemberaubenden Ausblicken auf das Alazani-Tal. Auch hier machten wir einige Fotos. In Tbilisi angekommen, nutzten wir das noch gute Wetter und unternahmen eine Fahrt mit der Seilbahn zur Narikala-Festung. Unsere Entscheidung war goldrichtig: denn von der Narikala Festung hat man einen atemberaubenden Panoramablick auf die Altstadt von Tbilisi, den Fluss Kura (Mtkvari), die majestätische Sameba-Kathedrale, die modernen Bauwerke wie die Friedensbrücke sowie die umliegenden Hügel und Berge! Der sehr informativer Tag, ging für die Reisegäste im lokalen Restaurant In the shadow of metekhi, beim leckeren Essen mit georgischen Nationalküche und guten Weinen und einem Folkloreprogram gemütlich zu Ende.

7. Tag / 04.05.2024, Samstag – StaRu durch Tbiilisi – Ausflug nach Gori mit Stalin–Museum – Höhlenstadt Uplisziche

Heute regnet es aber wir sind optimistisch: Regenwetter ist, wenn der Himmel die Pflanzen gießt, die Straßen spiegelt und die Menschen dazu bringt, ihre schicksten Gummistiefel zur Schau zu stellen! Wir starteten in den neuen Tag mit einem Stadtrundgang durch Tbilisi und erlebten ein lebendiges Mosaik aus verwinkelten Gassen, farbenfrohen Balkonen, historischen Kirchen und Bädern, das die reiche Geschichte und kulturelle Vielfalt Georgiens widerspiegelte. Erwähnenswert ist ein kleine Bronzefigur in der Altstadt von Tbilisi, die eine Tamada darstellte. Ein Tamada ist der traditionelle georgische Toastmeister, der bei einem Supra, dem georgischen Festmahl, eine zentrale Rolle spielt. Der Tamada leitet das Fest, hält Trinksprüche, sorgt für die richtige Reihenfolge und Stimmung der Reden und achtet darauf, dass die Gäste gut unterhalten und die kulturellen Bräuche eingehalten werden. Der Tamada ist oft eine angesehene und charismatische Person, die geschickt im Umgang mit Worten und Humor ist. Nach dem Stadtrundgang und der kurzen Pause im Hotel, unternahmen wir einen Ausflug in die Stadt Gori - die Geburtsstadt von Josef Stalin und besichtigten dort das Stalin-Museum. Das Museum ist sehr sehenswert und beinhalten Informationen über seine persönliche Gegenstände und historische Dokumente. Wir schauten uns auch die Ausstellungen über sein Leben und Wirken, einschließlich seines Einflusses auf die Weltgeschichte an. Auf dem Museumsgelände besichtigten wir noch sein Geburtshaus (von außen) und seinen Eisenbahnwaggon (innen). Nach dem Stalin-Museum setzten wir unsere Kaukasustour weiter und besuchten die Höhlenstadt Uplisziche, die nicht weit weg von Gori ist. Uplisziche ist eine antike Höhlenstadt, die in den Felsen gemeißelt wurde. Sie war ein wichtiges Zentrum des antiken Königreichs Iberien und beherbergt zahlreiche archäologische Überreste, darunter Tempel, Wohnhöhlen und ein Theater. Am Ende der Führung durch die Höhlenstadt, besichtigten wir auch das kleine Museum und bekamen eine kurze Zusammenfassung der Geschichte dieser Region. Wieder in Tbilisi angekommen, erwartete uns ein leckeres georgisches Abendessen auf der Dachterrasse des Restaurants „Kopala“, in dem sogar der berühmte georgische Sänger Wachtang Kikabidse zu Gast gewesen ist!

8. Tag / 05.05.2024, Sonntag – Tbilisi – Wehrkirche Ananuri bei Mzcheta – Gudauri – Stepanzminda – Gergeti Kirche

Heute verließen wir die Hautstadt Georgiens und fuhren Richtung Großkaukasus – Richtung Kasbek! In der Nähe der Stadt Mzcheta, der alten Hauptstadt Georgiens, besichtigten wir das Kloster Dschwari. Da das Kloster gerade saniert wurde und geschlossen war, informiere uns Natia von außen über diese bedeutende georgische Kirchenanlage, die auf einem Felsen über dem Zusammenfluss von Mtkvari und Aragvi Flüssen thronte. Das Kloster wurde im 6. Jahrhundert erbaut und ist ein wichtiges religiöses und kulturelles Zentrum Georgiens. Dschwari ist bekannt für seine frühchristliche Architektur, darunter die zentrale Kirche, die dem Heiligen Kreuz gewidmet ist, sowie für seine malerische Lage mit Blick auf die umliegende Landschaft. Anschließend fuhren wir Richtung Großkaukasus weiter. Auf dem Weg nach Gudauri besuchten wir noch die Wehrkirche Ananuri, die eine bedeutende historische und kulturelle Bedeutung in Georgien hat. Diese Kirche liegt am Ufer des Schinvali-Stausees und diente einst als Residenz der georgischen Adelsfamilie Eristawi (Kurfürsten) von Aragvi. Die Festung wurde im 16. und 17. Jahrhundert erbaut und besteht aus mehreren Türmen, Mauern und Kirchen. Ananuri war ein wichtiger strategischer Punkt an der Handelsroute und diente als Verteidigungsanlage gegen Eroberer. Die Wehrkirche symbolisiert die Stärke und den Widerstandswillen des georgischen Volkes gegenüber äußeren Bedrohungen. In der Mariä-Himmelfahrt-Kathedrale erläuterte Natia uns einige Szenen (Wandmalerei) des erschütternden Schicksals der Familienangehörigen des Fürsten Bardzim. Nach der Besichtigung der Wehrkirche ging es für uns nach Gudauri und dann über den Bergpass nach Stepansminda (Kasbegi) weiter. Da wir noch relativ zeitig in unserem Hotel angekommen sind und das Wetter heute mitspielte, entschieden wir uns gleich einen Ausflug zur Gergeti-Kirche zu machen. Mit 4 Delica´s fuhren wir auf die Höhe von etwa 2.170 m. Natia zeigte uns die Gergeti-Kirche und erzählte uns, dass Gergeti eine lange Geschichte als ein wichtiges religiöses und kulturelles Zentrum in Georgien hat und im 14. Jahrhundert erbaut wurde. Sie diente als Wallfahrtsort für die Gläubigen, die hierher kamen, um für Schutz und Segen zu beten, insbesondere vor den Gefahren des Berges Kasbek. Außerdem erfuhren wir von Natia, dass die Gergeti-Kirche auch als die Heilige Dreifaltigkeitskirche genannt wird. Nach der anschließenden Freizeit für Fotos mit faszinierenden Aussichten, fuhren wir wieder ins Tal. Nach der kurzen Freizeitpause im Hotel, trafen wir uns dann in der Hotellobby und fuhren mit unserem Bus zu Abendessen bei einer eiheimischen Familie.

9. Tag / 06.05.2024, Montag – Kasbegi, Mzcheta, Tbilisi

Nach dem Frühstück im Hotel, starteten wir mit unserem Bus Richtung Tbilisi zurück. Kurz nachdem wir Stepansminda verließen, kam der Kasbek aus den Wolken kurz raus, um sich von uns zu verabschieden: schnell ein Fotostopp! Auf dem Kreuzpass der Georgischen Heerstraße besichtigten wir einen Friedhof mit Gräbern von deutschen Kriegsgefangenen. Und kurz vor Gudauri besuchten wir den Pavillon der georgisch-russischen Freundschaft. Natia erzählte uns, dass der Pavillon 1983 erbaut wurde, um die enge Beziehung zwischen Georgien und Russland zu symbolisieren. Das monumentale Gebäude liegt direkt an der Georgischen Heerstraße und bat uns einen spektakulären Blick auf die umliegenden Berge des Kaukasus! Den nächsten Halt machten wir an der Schinwali-Talsperre, die sich über eine Fläche von über 27 q km erstreckt. Der Stausee dient hauptsächlich der Wasserversorgung, Energieerzeugung und Bewässerung in der Region. Unser nächstes Ziel für heute ist die alte Hauptstadt Georgiens: Mzcheta. Dort angekommen, besichtigten wir die Swetizchoweli-Kathedrale. Im Rahmen der Führung erfuhren wir von Natia, dass die Kathedrale im 11. Jahrhundert erbaut wurde und eng mit der Geschichte und dem Glauben Georgiens verbunden ist. Sie gilt als Ort von großer spiritueller Bedeutung, da sie das Grab des heiligen Sidonia, einer georgischen Märtyrerin, beherbergt. Die Kathedrale wurde mehrmals zerstört und wieder aufgebaut, wobei viele architektonische Details erhalten blieben, darunter beeindruckende Fresken und Ikonen aus verschiedenen Epochen. Swetizchoweli ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und ein Symbol für die georgische Orthodoxie sowie für die kulturelle und religiöse Kontinuität des Landes. Anschließend unternahmen wir einen Spaziergang durch die Altstadt von Mzcheta und fuhren dann zum Mittagessen bei einer georgischen Familie. Unser Gastgeber begrüßte uns persönlich und übernahm die Rolle der Tamada! Die Trinkspruchkultur der Georgier ist tief verwurzelt und zeichnet sich durch eine Vielzahl traditioneller Toasts aus, die oft mit Wein, dem Nationalgetränk, zelebriert werden und wichtige Werte wie Gastfreundschaft, Freundschaft und Familie betonen. Außerdem sang uns unser Gastgeber ein georgisches Lied vor! Denn bis 2016 spielte er in einem Folklore-Trio SIMI und ist damit weltweit unterwegs gewesen! Nach Ankunft in Tbilisi und Hotel-Check-In, genossen die Reisegäste ihre Freizeit in der georgischen Hauptstadt!

10. Tag / 07.05.2024, Dienstag – Tbilisi – Sadachlo – Grenze zu Armenien – Kloster Hagharstin und Goshavank – Dirijan

Heute ist unser letzter Tag in Georgien. Nach dem Frühstück, auf die Bitte von einigen Reisegästen, unternahmen wir mit unserem Reisebus eine Stadtrundfahrt und schauten uns den Platz der Freiheit und das Parlamentsgebäude an, bevor wir das Nationalmuseum besuchten. Im Nationalmuseum erwartete uns eine Führung in deutscher Sprache durch die Schatzkammer, in der eine Reihe von kostbaren religiösen und kulturellen Artefakten ausgestellt wurde, darunter fein gearbeitete goldene Schmuckstücke wie zum Beispiel Diademe, Ohrringe, Ringe und andere Schmuckstücke aus verschiedenen Epochen. Diese Exponate veranschaulichten die reiche religiöse Tradition und Kunstgeschichte Georgiens sowie die Bedeutung des Christentums für das Land. Gegen Mittag kamen wir an der georgisch-armenischen Grenze an, verabschiedeten uns von Natia und unserem Busfahrer Gia und gingen über den Grenzfluß Debed nach Armenien. Unsere armenische Begleiterin Aida und unser neuer Busfahrer Karen hießen uns herzlich willkommen und wir haben gleich am Grenzübergang unser Geld in armenische Drams getauscht. Nach einem kleinen Imbiss in einem Café, fuhren wir zum Kloster Hagharstin. Im Rahmen der Führung durch das Kloster, erfuhren wir von Aida, dass das Kloster Hagharstin aus dem 13. Jahrhundert stammte und im Mittelalter ein bedeutendes religiöses und kulturelles Zentrum in Armenien war. Umgeben von dichten Wäldern und den Ausläufern des Ijevan-Gebirges, bot uns das Kloster eine ruhige und spirituelle Atmosphäre. Es bestand aus mehreren Kirchen und Kapellen, darunter die St. Astvatsatsin Kirche (Holy Mother of God), die St. Gregory Kirche und die St. Stepanos Kirche, die alle für ihre beeindruckende Architektur und kunstvolle Steinmetzarbeiten bekannt sind. Grundsätzlich fiel uns auf, dass armenische Klöster sich durch ihre kreuzförmigen Grundrisse, kegelförmigen Kuppeln und reich verzierte Steinmetzarbeiten auszeichneten, während georgische Klöster eher rechteckige Grundrisse, größere Kuppeln und zurückhaltendere Dekorationen aufwiesen, wobei beide Stile ihre einzigartigen kulturellen und religiösen Traditionen widerspiegeln. Anschließend ging unsere Reise weiter - zum Kloster Goshavank. Diese Klosteranlage hat uns durch ihre mittelalterliche Architektur, ihre umfangreiche Sammlung an kunstvoll geschnitzten Chatschkars (Kreuzsteinen) und ihre historische Bedeutung als ein bedeutendes Bildungs- und Kulturzentrum sehr beeindruckt. Von Aida erfuhren wir, dass das Kloster von dem berühmten Gelehrten Mkhitar Gosh im 12. Jahrhundert gegründet wurde. Nun ging es nach Dilijan – in die „armenische Schweiz“! Diese Region ist in Armenien aber auch in Russland für ihre malerische Lage inmitten bewaldeter Berge, ihr mildes Klima, die gut erhaltene Altstadt mit traditioneller armenischer Architektur und ihre Nähe zu bedeutenden kulturellen und historischen Stätten sehr bekannt. Im erstklassigen Hotel Dilijan Resort erwarteten die Gäste ein köstliches Abendessen vom Buffet sowie geräumige und komfortable Zimmer.

11. Tag / 08.05.2024, Mittwoch – Dilijan – Sewansee – Kloster Sewanawank – Friedhof Noradus – Jerevan

Nach dem Frühstück im Hotel, unternahmen wir einen kleinen Spaziergang durch die Altstadt von Dilijan, die durch ihre gut erhaltenen traditionellen armenischen Holzhäuser mit geschnitzten Balkonen, kopfsteingepflasterten Straßen, charmanten Cafés und Kunstgalerien, die zusammen eine authentische und malerische Atmosphäre schaffen, gekennzeichnet ist. Anschließend setzten wir unsere Rundreise durch den Kaukasus fort und fuhren mit unserem Reisebus zum Sewansee. Von Aida erfuhren wir, dass der Sewansee nicht nur der größte Süßwassersee des Landes, sondern auch ein Symbol nationaler Stolzes und kultureller Reichtümer Armenien ist. Mit seinen kristallklaren Gewässern und malerischen Ufern präsentiert der Sewansee nicht nur eine atemberaubende Naturlandschaft, sondern auch eine reiche Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Wir besichtigten das Kloster Sewanawank und stiegen die 252 Stufen hoch. Im Rahmen der Führung erfuhren wir von Aida, dass das Kloster Sewanawank zu den ältesten Klöstern Armeniens gehört, mit einigen Teilen, die bis ins 9. Jahrhundert zurückreichen! Die Lage des Klosters - auf der Halbinsel Sewan - verleiht dem Kloster eine einzigartige Atmosphäre und wir genossen einen spektakulären Ausblick auf den See und die umliegenden Berge! Auch hier nahmen sich die Gäste Zeit, um die Umgebung in Ruhe zu erkunden und ein paar Erinnerungsfotos zu machen. Danach fuhren wir zum Ort Noradus und besuchten dort einen alten Friedhof, auf dem Aida uns den Begriff „Chatschar“ ausführlich erklärte. Das armenische Wort "Chatschar" steht für „Kreuzstein". Ein Chatschar ist ein traditionelles armenisches Kunstwerk, das aus einem einzigen Stein besteht und oft mit komplexen Schnitzereien, Inschriften und religiösen Symbolen verziert ist. Diese Steine sind in der armenischen Kultur von großer Bedeutung und dienen häufig als Gedenkstätten, Grabmale oder religiöse Symbole. Chatschars können in verschiedenen Größen und Formen vorkommen und werden oft in Kirchen, Klöstern, Friedhöfen und öffentlichen Plätzen in Armenien und anderen armenischen Gemeinschaften auf der ganzen Welt gefunden. Nach der Führung durch Friedhof, erlebten wir zufällig eine Beerdigungszeremonie eines 64-jahre altes Mannes, der im Ort sehr beliebt war, die uns sehr beeindruckte. Anschließend fuhren wir nach Jerevan – die Hauptstadt von Armenien weiter! Nach dem Check-In und einer kurzen Pause im Hotel, unternahmen wir einen Spaziergang zum naheliegenden Basar. Der Bummel durch den Basar war eine sinnliche Erfahrung voller Farben, Düfte und Geräusche. Die engen Gassen waren gesäumt von bunten Ständen, die eine Fülle von lokalen Produkten wie frisches Obst und Gemüse, Gewürze, handgefertigte Kunsthandwerksprodukte und traditionelle armenische Spezialitäten angeboten haben. Händler preisten ihre Waren mit lebhafter Begeisterung an, während wir zwischen den Ständen schlenderten, um die Vielfalt der angebotenen Produkte zu entdecken. Das Summen von Gesprächen und das Lachen von Käufern und Verkäufern füllten die Luft, während wir uns durch das lebendige Treiben des Basars bewegten. Den ersten Tag in Jerevan beendeten wir mit einem gemütlichen Abendessen in der Taverna Jerevan mit armenischen Nationalküche und einem Folkloreprogramm. Nach dem Abendbrot, spazierten viele Gäste gemeinsam bis zum Hotel zurück und tauchten in die abendliche Atmosphäre der kaukasischen Großstadt ein. Einige Gäste fuhren mit dem Bus ins Hotel, um sich nach dem sehr informativen Urlaubstag etwas zu erholen.

12. Tag / 09.05.2024, Donnerstag – Jerevan – Ausflug zum Höhlenkloster Geghard – Besichtigung des Tempels Garni – ME mit Lawasch Zubereitung – Jerevan

Nach dem Frühstück im Hotel, starteten wir mit unserem Reisebus zum Höhlenkloster Geghard. Auf dem Weg dorthin, machten wir eine Fotopause und genossen den Blick auf Ararat. Mit seiner majestätischen Präsenz erhob er sich heute über die umliegende Landschaft und bot uns eine atemberaubende Kulisse: die schneebedeckten Gipfel des Ararats, die sich gegen den blauen Himmel abhoben, verliehen ihm eine zeitlose Schönheit und eine gewisse mystische Aura. Aida meinte, dass der Berg Ararat ein Symbol nationaler Identität und kultureller Bedeutung für Armenien beinhaltet. Sein Anblick inspirierte in uns Bewunderung und Ehrfurcht. Danach ging es für uns weiter und wir besichtigten das Kloster Geghard. Im Rahmen einer Führung erkundeten wir das architektonische Meisterwerk in den armenischen Bergen und waren von seinen teilweise in den Fels gehauenen Strukturen und seiner spirituellen Atmosphäre sehr fasziniert. Danach besuchten wir den Tempel Garni, der als eines der herausragenden Beispiele hellenistischer Architektur in Armenien bekannt ist. Aida informierte uns über die antike armenische Kultur, für die dieser Tempel als Zeugnis der architektonischen und kulturellen Vielfalt der Region steht. Was den Tempel von Garni besonders bemerkenswert machte, ist seine einzigartige Lage am Rande einer steilen Schlucht, die ihm eine dramatische und majestätische Kulisse verlieht: eine wunderschöne Kulisse für Motomotive!
Nach der Führung erwartete uns eine Vorführung der Zubereitung von Lawasch – eines armenisches Brotes – bei einer eiheimischen Familie. Anschließend wurden wir zum leckeren Mittagessen eingeladen. Nach Rückkehr in Jerevan, haben die Gäste ihre Freizeit, um die Stadt auf eigener Faust zu erkunden.

13. Tag / 10.05.2024, Freitag – Jerevan – Stadtrundgang – Gedenkstätte Zizernakaberd – Cognac–Fabrik Ararat

Heute erkundeten wir die Hauptstadt von Armenien im Rahmen eines Stadtrundganges und entdeckten eine Fülle von faszinierenden Sehenswürdigkeiten und kulturellen Schätzen. Besonders beeindruckend war der Kaskadenkomplex - eine monumentale Freilufttreppe mit Springbrunnen und Skulpturen, die sich von der Innenstadt erstreckte und uns eine atemberaubende Aussicht auf die Stadt bot. Auch ein Museumsbesuch stand auf der Agenda – eine Sammlung jahrhundertealter armenischer Handschriften und Miniaturbilder, auch als Matenadaran bekannt, interessierte viele Reisegäste sehr. Außerdem entdeckten wir das Oper- und Ballett-Theater von Aram Khachatryan, das Kinotheater Moskau und das berühmte Grand Hotel Jerevan, das 1926 eröffnet wurde. Unser Stadtrundgang endete am Platz der Republik – einem zentralen Platz, der von beeindruckenden sowjetischen Gebäuden umgeben ist und oft Schauplatz von Veranstaltungen und Feierlichkeiten oder auch Demonstrationen ist. Anschließend besichtigten wir die Gedenkstätte für die Opfer des Völkermords – Genozid-Denkmal Zizernakaberd. Dieses bewegendes Monument strahlte auf uns, mit seiner imposanten Struktur und seiner symbolischen Bedeutung, eine tiefe emotionale Wirkung aus. Der Besuch des dazugehörigen Museums war auch sehr sehenswert: leider war unsere Zeit, um alle Stände in Ruhe anzuschauen, sehr knapp.
Anschließend besuchten wir die Cognac-Fabrik Ararat und unternahmen dort eine faszinierende Reise durch die Welt des armenischen Cognacs! Im Rahmen einer Führung durch die Cognac-Fabrik, erkundeten wir die historischen Produktionsanlagen und verfolgten den gesamten Herstellungsprozess von der Weinlese bis zur Destillation. Und als Höhepunkt der Führung, war selbstverständlich die Verkostung von zwei Cognac-Sorten! Den erlebnisreichen Tag krönte das gemeinsame Abendessen in der Taverna Gata, wo wir wie immer die köstliche armenische Nationalküche genossen. Abends unternahmen wir, nach einer gemütlichen Cognac-Runde in der Hotellobby, einen gemeinsamen Spaziergang zum Platz der Republik und erlebten dort sogenannte Wasserspiele - ein faszinierendes Spektakel aus sprudelnden Fontänen, farbenfrohen Lichtern und synchronisierter Musik. Diese bezaubernde Attraktion beeindruckte uns sehr mit ihrer einzigartigen Choreographie und ihrer lebendigen Atmosphäre. Die Fontänen tanzten im Rhythmus der Musik und erzeugten ein beeindruckendes visuelles und akustisches Erlebnis, das unsere Sinne verzauberte und unvergessliche Eindrücke hinterließ: ein sehr schöner Tagesabschluss!

14. Tag / 11.05.2024, Samstag – Jerevan – Ausflug zum Kloster Chor Virap – Ejmiatsin – Besichtigung der Kirchen St. Hripsime und St. Gajane – Jerevan

Unseren letzten Tag in Armenien begannen wir mit der Besichtigung des Klosters Chor Virap. Bereits bei dem ersten Fotostopp - majestätisch am Fuße des biblischen Berges Ararat gelegen – spürten wir seine friedliche Atmosphäre und die beeindruckende Kulisse. Von Aida erfuhren wir, dass die Geschichte des Klosters eng mit der Christianisierung Armeniens verbunden ist. Es wird angenommen, dass der heilige Gregor der Erleuchter, der als Apostel Armeniens gilt, im 4. Jahrhundert n. Chr. hier in einem tiefen Verlies gefangen gehalten wurde, bevor er das Land christianisierte. Diese Legende machte den Ort zu einem bedeutenden Pilgerziel und führte schließlich zum Bau des Klosters über dem Verlies. Aida erzählte uns auch, dass das Kloster im Laufe der Jahrhunderte mehrmals zerstört und wiederaufgebaut wurde. Es diente als Sitz des Katholikos, des religiösen Oberhauptes der armenischen Apostolischen Kirche. Danach setzten wir unsere Erkundung der armenischen Religion fort und besuchten die Stadt Ejmiatsin – die Geburtsstadt von unserer Aida. Ejmiatsin ist auch der Sitz des armenischen Katholikos, der als Nachfolger des heiligen Gregor des Erleuchters betrachtet wird und ein Symbol der Kontinuität und Autorität in der armenischen Kirche ist. Aida informierte uns über den Klosterkomplex, in dem der Katholikos residiert und der als das geistliche Zentrum der armenischen Apostolischen Kirche gilt. Insgesamt ist der armenische Katholikos eine herausragende religiöse Figur und eine zentrale Autorität in der armenischen Kirche, die einen starken Einfluss auf das religiöse, kulturelle und politische Leben Armeniens hat. Nach der kurzen Freizeit auf dem Komplexgelände, spazierten wir zur St. Gajane Kirche. Aida erzählte uns über die Geschichte der Kirche, die nach der heiligen Gajane, die eine Märtyrerin des frühen Christentums in Armenien war, benannt und im Jahr 630 nach Christi erbaut wurde. Die St.-Gajane-Kirche ist ein bemerkenswertes Beispiel frühmittelalterlicher armenischer Architektur. Diese Kirche beeindruckte uns durch ihre harmonischen Proportionen, die klare Struktur und die gut erhaltenen Fresken und Schnitzereien. Danach besuchten wir die St. Hripsime-Kirche - eine der ältesten erhaltenen Kirchen Armeniens, die im Jhr 618 nach Christi erbaut wurde. Hier bewunderten wir die robuste (erdbebensichere) und zugleich anmutige Architektur, die typisch für die frühchristliche Baukunst des Landes ist. Diese Kirche zeichnete sich durch ihre massiven Steinmauern, die elegante Kuppel und die harmonischen Proportionen aus. Aida sagte uns, dass die Kirche zu Ehren der heiligen Hripsime errichtet wurde, einer frühchristlichen Märtyrerin und gilt als ein Ort tiefer historischer und spiritueller Bedeutung und zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Auf dem Weg zum Mittagessen, machten wir noch einen Halt und besichtigten die Ruinen der Rundkirche Zvartnoz aus dem 7. Jahrhundert. Von Aida erfuhren wir, dass die Rundkirche, die unter dem Katholikos Nerses III. erbaut wurde, einst ein architektonisches Meisterwerk mit einer einzigartigen, kreisförmigen Struktur und einer imposanten Kuppel war. Heute gehören die Ruinen von Zvartnoz ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe. Unser letztes gemeinsames Mittagessen verbrachten wir bei einer armenischen Familie in der Stadt Parakar. Vor dem Mittagessen haben wir gemeinsam mit der Gastgeberin Sara selbstgemachte Nudeln zubereitet und einen armenischen traditionellen Streuselkuchen mit Walnüssen – auch Gata genannt – gebacken! In Jerevan angekommen, verbrachten die Gäste den restlichen Tag in eigener Regie.

15. Tag / 12.05.2024, Sonntag – Heimreise

Heute schon sehr zeitig kam der Weckruf von der Rezeption des Hotels und wir trafen uns halb zwei (nachts oder früh) in der Lobby vom Hotel und bekamen unser Frühstück to go verteilt. Die Laura – eine Kollegin von der Partneragentur, begleitete uns bis zum Flughafen Zwartnots in Jerevan. Am Flughafen angekommen, hatten wir noch ausreichend Zeit in Ruhe zu frühstücken und den Flughafen zu erkunden. Unsere Flüge nach Hause verliefen sehr gut, so dass wir gut aber müde wieder in Deutschland angekommen sind. Nur zwei Koffer wollten noch länger reisen und sind in Wien stecken geblieben.

Schlusswort

Meine Lieben! Mit großer Freude und Dankbarkeit blicke ich auf unsere gemeinsame Reise durch den Kaukasus zurück. Eure Begeisterung, Offenheit und der wunderbare Zusammenhalt haben diese Tour zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht. Ich danke euch von Herzen für die schönen Momente, die inspirierenden Gespräche und das gegenseitige Lachen, das wir teilen durften. Ihr habt diese Reise zu etwas ganz Besonderem gemacht. Auf ein baldiges Wiedersehen und viele weitere Abenteuer! Euer Andrej

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