Reisebericht: Rollstuhl–Rundreise nach Südafrika

03.03. – 16.03.2011, 14 Tage Rundreise mit Rollstuhl nach Südafrika – Johannesburg – Pretoria – Mpumalanga – Panorama Route – Krüger–Nationalpark – Port Elizabeth – Knysna – Oudtshoorn – Kapstadt


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare
 
Südafrika ist ein „Lebensreiseziel" vieler Menschen. Einmal im Krüger Nationalpark eine Fotosafari machen, Kapstadt mit dem Tafelberg erleben, das Kap der guten Hoffnung - überhaupt den Reiz des südlichen Afrikas entdecken; ein Traum.
Ein Reisebericht von
Jörg Nesse
Jörg Nesse

Reisebericht

03./04.03.2011 Dresden - Flughafen Frankfurt - Flughafen Johannesburg - Pretoria
 
Von Dresden aus ging es für die Gäste zunächst „wie gewohnt" mit rollstuhlgerechten Bus zum Frankfurter Flughafen. Der check-in und das Erreichen des Flugzeugs war nicht zuletzt durch die Hilfe des Betreuungsservice der Fraport kein Problem. Als erste durften wir im A380-800, dem momentan größten Passagierflugzeug der Welt Platz nehmen.
Der Flug nach Johannesburg war anstrengend, schlafen in der Economy ist ja schon für Menschen ohne handicap nicht gerade das Tollste, aber in dem großen modernen Flieger auch ein schönes Einstiegserlebnis.
Leidlich ausgeruht verlassen wir das Flugzeug - unsere Rollstühle stehen schon bereit. Nun könnten wir den Flughafen eigentlich mit unserem Gepäck verlassen aber ein Teil eines Rollstuhls fehlt noch. Es stellt sich heraus, dies ist die erste Gelegenheit afrikanische Gelassenheit zu erleben. Kein Problem heißt es, wir kümmern uns - dennoch werden wir die Weiterreise ohne das Teil antreten.
Vor dem Terminal erwartet uns schon Helmo, unser südafrikanischer Reiseleiter, die Rollstühle werden nebst dem Gepäck in einen Anhänger verstaut - los geht's Richtung Pretoria.
Das Voortrekker Monument ist ein idealer Einstieg für eine Erkundung und vor allem das Verstehen des heutigen Südafrika.
 


Eindrücklich und wie der Name schon nahelegt in monumentaler Form wird dort mit dem „Großen Treck" einer der Ecksteine südafrikanischer Geschichte präsentiert.
Von der oberen Plattform genießen wir den Blick über Pretoria.
Eigentlich wollten wir ja heute auch noch ins Paul Krüger Museum - doch die lange Anreise fordert ihren Tribut; erst mal zum Hotel - morgen ist auch noch ein Tag.
Die Hatfield City Lodge erweist sich als gutes Quartier - ein schönes modernes Hotel welches auch über Rolli-Zimmer verfügt.Nach einer Stunde Pause gehen wir alle nochmal gemeinsam los; gegenüber einkaufen - Wasser und vor allem Adapter zum Laden der Rollstuhlbatterien (und der Fotoapparate!) werden besorgt.
Direkt gegenüber dem Hotel befindet sich das „Kneipenviertel" von Hatfield. Bei 25Grad sitzen wir im Außenbereich eines Restaurants und machen erste Bekanntschaft mit südafrikanischer Küche (und Braukunst).
 
05.03.2011 Pretoria  - Hoedspruit
 
Nach einem extrem guten Frühstück, der englische Einfluss auf die Region ist auch dabei unverkennbar, fahren wir durch das Zentrum Pretorias zum Krüger Museum. Die Besichtigung des ehemaligen Wohnhausauses des berühmten Burenführers beendet dann auch schon unseren Aufenthalt in der Hauptstadt Südafrikas.
Etliche Stunden Fahrt Richtung Krüger Nationalpark liegen vor uns. Pausen, u.a. an einem kleinen Tiergehege und ein immer interessanter werdendes Landschaftsbild lassen uns das aber nicht als belastend empfinden
Im letzten Tageslicht (gegen 18:00 wird es dunkel) erreichen wir dann die Kubu Safari Lodge bei Hoedspruit.
 


Die Anlage erfüllt auf Angenehmste Klischeevorstellungen; die Zimmer mit viel Holz, Deckenventilator, Moskitonetz, Strohrollos statt Gardinen und von der Terrasse der Blick in das Buschland.
 







06.03./07.03.2011 Kruger Nationalpark (ab/an Hoedspruit)
 
Halb fünf (04:30!!!) treffen wir uns alle auf der Terrasse des Haupthauses zum Morgenkaffee. Heute geht es zur ersten Exkursion in den Krüger (Kruger) Nationalpark. Als 06:00 die Tore des ca. eine Fahrstunde entfernt liegenden Parks geöffnet werden sind wir gerade am Orpen Gate angekommen - die „Jagd" auf die „Big Five" kann beginnen.
Schon nach wenigen Minuten sehen wir in unmittelbarer Nähe erstes Wild; Impalas, Zebras und Gnus.
Plötzlich steht unübersehbar ein mächtiger Elefantenbulle unmittelbar am Straßenrand. Natürlich stoppt Helmo sofort und wir nehmen uns ausgiebig Zeit dieses Tier zu bewundern - welches sich nicht beim Fressen von Buschgras stören lässt.
Im Satara Camp nehmen auch wir dann unser Frühstück ein. Die Brotpakete des Hotels gibt es an einer urigen Picknickstation - da kann kaum ein Hotelfrühstück mithalten.
Bald merken wir wie wichtig diese Camps für die Parkbesucher sind; während außerhalb derer das Verlassen der Fahrzeuge verboten ist, findet man hier Toiletten, kleine Shops und meist auch ein Restaurant. In einem weiteren besichtigen wir zum Beispiel ein interessantes Elefantenmuseum.
Weiter geht es - ein unbeschreiblich toller Tag nimmt seinen Lauf. Zu den Höhepunkten zählt ohne Frage die Sichtung von Kaffernbüffeln, zahlreichen Giraffen, Pavianen, Elefanten (besonders toll beim Baden in einem großen Wasserloch) - und natürlich die drei Löwen welche wir unter einem Baum unweit des Fahrwegs vorfinden.
Als wir den Park kurz vor seiner Schließung 18:00 verlassen sind wir mehr als zufrieden, was die Jagdausbeute, sprich Schnappschüsse, angeht. Elefant, Büffel, Löwe und (leider nur aus weiter Ferne) ein Nashorn - vier der Big Five waren uns vergönnt.
 


Müde kommen wir gerade rechtzeitig zum Braai, einem typischen südafrikanischen Grillen, in der Lodge an. Aber als wir so sitzen denkt niemand mehr so schnell ans ins Bett gehen. Unter freiem Himmel Leckeres genießen - und dann erklärt uns Helmo noch den südafrikanischen Sternehimmel - wie ist das mit dem „Kreuz des Südens"?
Nun aber doch ins Bett, DENN...
 
...HALB FÜNF (04:30!!!) treffen wir uns alle auf der Terrasse des Haupthauses zum Morgenkaffee. Auch heute geht es also in aller Frühe wieder los. Aber kaum haben wir das Parkgelände erreicht wir das zeitige Erscheinen belohnt; keine 20m vom Bus entfernt steht ein Nashorn in idealer Fotopose. Auf unserem Weg durch das Buschland zum Frühstücksstopp sehen wir neben Elefanten und Giraffen dann noch zweimal Nashörner.
Auf einmal bremst der Bus abrupt; wir sehen Gnus und Impalas - schön aber im Park gibt es die en mass - Helmo mit seiner langjährigen Erfahrung in der Wildnis hat allerdings in der Ferne einen Leoparden gesichtet. Geduldig warten wir bis das Tier sich allmählich unserem Fahrzeug nähert. Auf ca.100 Meter Entfernung können wir dann die Großkatze bewundern - DIE BIG FIVE SIND KOMPLETT.


Auch der Rest des Tages ist natürlich gefüllt von Naturerlebnissen. Nachdem die „wichtigsten" Tiere nun gesehen wurden (auch Flusspferd und Krokodil am Olifant River) erfahren wir noch eine Menge über die Vögel und die Pflanzen des Parks.
Nachmittag sind wir dann in der Lodge. Endlich mal etwas Zeit die Anlage zu genießen. Der Pool lockt, es müssen Karten geschrieben werden,... So ist die Zeit zum Abendessen schnell heran.
Tradition hat nun schon das noch gemeinsame Verweilen unsrer Gruppe nach dem Essen; so sitzen wir auch heute und werten bei einem „Absacker" die Eindrücke des Tages aus.
 

08.03.11 Hoedspruit - Blyde River Canyon - White River 
Nach dem Frühstück (erstmals in der Lodge) heißt es nun Weiterfahrt zum nächsten Hotel. Der Anhänger des Busses wird also mit dem Gepäck und den Rollstühlen beladen und los geht's.
Die Drakensberge beeindrucken auf der Fahrt zum Blyde River Canyon, wo wir am Aussichtspunkt „The Three Rondawels" den ersten Stopp einlegen. Ein phantastischer Blick in einen der größten Canyons der Welt wird uns hier gewährt. Bourkes Luck Potholes, eine interessante Gesteinsformation mit riesigen Strudellöchern ist unser nächster Stopp. Der Weg hinunter zum Aussichtspunkt verlangt uns alles ab - ist aber die Mühe wert. Unglaublich wie sich das Wasser in Jahrtausenden durch das Gestein gearbeitet hat.
 
 


Unser Driverguide verlässt die Hauptstrasse über Schotterpiste geht es nach Pilgrims Rest. Diese Anfahrtsvariante passt; hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Wir lassen uns in die Zeiten der Goldgräber zurück versetzen.
In Graskop der nächsten „Stadt" dann Mittagspause. Im Schatten der großen Schirme bei „Harrys Pancake" leckere gefüllte Eierkuchen essend lassen sich auch hier über 30Grad Wärme gut wegstecken.
Vor der Weiterfahrt holen wir uns dann noch Kudu Biltong; interessant diese Variante des typischen südafrikanischen Trockenfleisches. Mit „Gods Window" und dem Lisbon Wasserfall haben wir dann am Nachmittag noch herrliche Panoramen vor uns bevor wir am Abend das kleine Städtchen "White River" erreichen, wo wir "Protea Hotel The Winkler " übernachten. Natürlich nicht bevor wir uns nach dem Zimmerbezug noch zu einem kleinen Imbiss und einer Erfrischung in der Bar getroffen haben. Die Verständigung mit dem Personal ist äußerst unterhaltsam - wieder findet ein schöner Tag einen schönen Abschluss.
 
09.03.11 White River - Flug von Johannesburg nach Port Elizabeth

Heute fahren wir zurück nach Johannesburg um von dort nach Port Elizabeth zu fliegen. Der erste Teil unserer Reise liegt also schon fast hinter uns. Auf dem Weg zum Flughafen zieht noch einmal die beeindruckende Landschaft dieser Region Südafrikas an uns vorbei.
Herzlich ist der Abschied von Helmo, man spürt nicht nur wir bedauern dass die gemeinsame Zeit endet.
Der Weg zum Flieger, wie fliegen mit South African Airways, ist problemlos. Nach der Gepäckaufgabe geht es zum Rollfeld, dort werden wir samt der Rollstühle in einem „Transport LKW" zum Flugzeug gebracht und mittels Bühne bis zum Einstieg gehoben.


 
In Port Elizabeth werden wir schon von Ella und Isaac erwartet. Nachdem das Gepäck verstaut ist sind es nur noch wenige Fahrtminuten zu unserem Hotel. Für das Abendessen hat Ella, unsere neue Reiseleiterin ein schönes Restaurant mit Blick auf den Indischen Ozean ausgesucht. Bei frisch gegrilltem Hecht und Blick aufs  Meer gewinnen wir erste Eindrücke vom südlichen Teil Südafrikas.
 
 



8. Tag Do.10.03.11 Port Elizabeth - Gartenroute - Tsitsikamma NP - Knysa Elephant Park - Knysa
„Port Elizabeth ist die viertgrößte Stadt Südafrikas. Der Seehafen ist der drittgrößte Hafen des Landes. Benannt wurde die Stadt nach der Frau des damaligen Gouverneurs. Ihr zu Ehren wurde auch die steinerne Pyramide in einem Gedenkpark errichtet" - dass und vieles mehr erklärt uns Ella während einer Rundfahrt durch P.E.
Dann lenkt Isac, unser Fahrer den Kleinbus auf die N2 und wir reisen entlang der Gartenroute, dem schönsten Stück südafrikanischer Küste. Dichte Wälder, üppiger Pflanzenreichtum und wunderschöne Ausblicke  auf dem Weg zum Tsitsikamma-Nationalpark. Dort stoppen wir an der Mündung des Storm River wo wir nach einem heftigen Regenguss die mächtigen Wellen bewundern. Sogar einen Wal sichten wir, für diese Jahreszeit eigentlich ungewöhnlich. Nächster Stopp; Blue Crans Bridge. Mutige springen hier 216 Meter am Bungee-Seil in die tiefe Schlucht. Wir begnügen uns damit ihnen bei einer Tasse Kaffee und einem kleinen Imbiss zuzusehen - die sind verrückt!


Es ist schon nicht mehr weit bis nach Knysna zum Hotel als wir am Nachmittag den Knysna Elephant Park erreichen. Was uns hier erwartet offenbart sich als einer der Höhepunkte der Reise; Wir füttern und berühren die mächtigen Tiere ohne dass uns irgendwelche Absperrungen von ihnen trennen.
Die hübsche Hafenpromenade, die "Knysna Waterfront", bildet den Mittelpunkt der gleichnamigen Stadt; rund um den Hafen erbaut, befindet sich hier in idealer Lage das Knysna Quay Hotel in dem wir nun Quartier beziehen. Die Zimmer sind hübsch mit riesigen Betten, schönen Blick zum Hafen - nur die kleine Stufe am Zugang zu den „rollstuhlfreundlichen" Zimmern erschwert den Zugang etwas.
Am Abend bummelt die Gruppe gemeinsam die Waterfront entlang. In einem Fischrestaurant lassen wir uns dann nieder - Calamari Steaks, Muscheln, Seezunge und anderes werden geordert.
 
9. Tag              Fr.11.03.11     Knysna - (kleine) Karoo - Straußenfarm - Oudtshoorn
Nach dem Frühstück ist noch etwas Zeit zum shoppen, dann fahren wir zu den Knysna Heads, einem Aussichtspunkt mit einem spektakulären Blick zum Beginn der Knysna Lagune. Über den Outeniqua-Pass gelangen wir dann vorbei an gigantischen Gesteinsformationen  in das Gebiet der Kleinen Karoo, einer Steinwüste mit grünen Oasen. Das Gebiet um Oudtshoorn, der größten Ortschaft in der Region, ist bekannt für seine Straußenzucht. Also besuchen auch wir eine Straußenfarm und erfahren während einer Führung viel Neues über die Arbeit und das Leben auf der Farm. Die Informationen werden sehr unterhaltsam vermittelt, die Führung durch ein Straußenrennen und die Möglichkeit selbst einmal auf einem Strauß zu sitzen (ein komisches Gefühl) bzw. sogar zu reiten aufgelockert. Etliche Fahrminuten außerhalb Oudtshoorns befindet sich Swartberg Country Manor.


Die exklusive Lodge liegt in einer malerischen Landschaft am Fuße des namensgebenden Gebirgszuges auf einem privaten Farmanwesen. Wir wohnen in den Zimmern des alten Herrenhauses mit einem herrlichen Blick über die Tabakfelder. Das Abendessen wird in einem Nebengebäude gereicht, alles ist so klischeehaft schön, dass man geneigt ist über die eigentlich unmöglichen Wege für Gehbehinderte hinwegzusehen.
Nach dem Abendessen, welches ausschließlich aus den eigenen Farmprodukten besteht, sind wir uns einig; dass wird kulinarisch nicht zu toppen sein. Vom Salat (mit verschiedenen Nüssen, Erbeeeren,..) über den Hauptgang (ein perfekt gebratenes Straußensteak) bis zum Dessert (hausgebackenen Kuchen) - einfach ein Genuss. Es ist dann schon wieder ziemlich spät als die Unterhaltungen am Tisch allmählich verebben und wir uns satt und zufrieden über die grob verlegten Natursteine zu unseren Zimmern begeben.
 
10. Tag                        Sa.12.03.11     Oudtshoorn - Kapstadt          ca.430km
Über 400km Strecke liegen nach Kapstadt heute vor uns. Isaac wählt für die ersten 30 davon die alte Farmstrasse, eine Abkürzung wie er sagt. Ob wir wirklich Strecke sparen wissen wir nicht, Zeit auf keinen Fall, die Straße verläuft so romantisch zwischen den Höhenzügen dass immer wieder Fotostopps eingefordert werden. Letztendlich erreichen wir die „Route 62" eine touristische Strecke nach Kapstadt die tatsächlich begeisternd wie das amerikanische Vorbild ist; alternativ zur Hauptverbindung führt sie über die kleinen Landstädte und durch das Hinterland auf aussichtsreicher Strecke in die „Mother City".
Calitzdorp ist eine der oben erwähnten Ortschaften. Nach gut zwei Stunden im Bus stoppen wir dort an einem Weingut welches für seinen fast jährlich prämierten Port bekannt ist. Nicht zu Unrecht wie wir nach einem Tasting feststellen. Weiter geht's - „get your kicks on Route 66 Route 62.
Mittags ein Stopp in Montagu, wo wir uns bei einem kleinen Imbiss und kühlen Getränken auf den letzten Streckenabschnitt nach Cape Town freuen.
Schon lange vor Erreichen unseres heutigen Zieles sehen wir den mächtigen Tafelberg, die wohl berühmteste Erhebung des südlichen Afrikas.


Bevor es zum Hotel geht zeigt uns Ella noch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Zentrums; vorbei am Castle of Good Hope, Slave Lodge und Parlamentsgebäude geht es Richtung Waterfront. In Sichtweite dieser Attraktion befindet sich eine City Lodge - unser letztes „zu Hause" in Südafrika.
 





11. Tag            So. 14.03.11    Ausflug in die Winelands (ab/an Kapstadt)
Auch heute haben wir wieder herrliches südafrikanisches Spätsommerwetter. Der Tafelberg ist frei, also ohne sein Tischtuch (Gipfel in Wolken) zu sehen. So soll der Hausberg von Kapstadt also unser erster Programmpunkt heute sein. Schon die Auffahrt mit der sich langsam drehenden Gondel ist ein Erlebnis.
Aber erst der Blick den man von oben auf die schönste Stadt Südafrikas hat; lange schauen wir von den verschiedenen (auch von Rollstühlen gut nutzbaren) Aussichtspunkten talwärts und genießen den Ausblick auf Meer, Stadt und Höhenzüge.
Nun geht es in die nahen Weinanbaugebiete rund um Paarl, Franschhoek und Stellenbosch. Besonders in Stellenbosch befinden sich noch viele, originalgetreu restaurierte Gebäude im kapholländischen Stil. Die Anfänge der Weinbaukultur am Kap reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück. Holländische und französische Siedler brachten das Know-how aus der Heimat mit und fanden hier beste Bedingungen für den Weinanbau: viel Sonne, milde Winter - ein Paradies für Trauben!
Unser Aufenthalt im Neethlingshof wird der großen Bedeutung des Weinbaus in der Region leider nicht gerecht.
Aber was soll's, allein die Fahrt durch diese herrliche Region war den Ausflug wert.
Am frühen Abend sind wir zurück in der City Lodge. Wir gönnen uns eine Stunde zum Entspannen, bevor uns Isaac mit dem Bus zur Victoria & Albert Waterfront bringt.
Dort schlendern wir durch die Geschäfte (an alle Souvenirs gedacht?) und rollen durch die Außenbereiche welche eine eigenwillige Mischung von Restaurants, Hafenanlagen, Jahrmarkt und Showbühnen sind. Inzwischen ist es dunkel, die Beleuchtung verleiht allem einen besonderen Reiz - toll wirkt jetzt das Risenrad.
Im Ocean Basket, einem einfachen Fischrestaurant lassen wir uns nieder. Einfach heißt hier auch einfach lecker - speziell die Prince Prawns finden sich bald auf jedem Teller.
 
 
           
12. Tag          So.13.03.11  Kapstadt - Kap der Guten Hoffnung - Boulders Beach (ab/an Kapstadt)
 


Das Kap der Guten Hoffnung ist wohl jedem ein Begriff. Oft schon hat man Fotos am berühmten Schild gesehen. So steht auch für uns schon am Morgen fest; ein Gruppenfoto dort ist ein Muss.
Über das vornehme Clifton geht es zunächst nach Maiden's Cove von wo aus man herrlich den Tafelberg und den Höhenzug der 12 Apostel bewundern kann.
In Hout Bay rasten wir am Hafen. Auch wenn aufgrund des Wellengangs eine Bootsfahrt nach Seal Island nicht möglich ist - ein netter Stopp mit buntem Markttreiben. Wir  passieren den spektakulären Chapmans Peak Drive, der hoch über dem Meer in Felsen geschlagen wurde. Eine Strecke die für uns zu den spektakulärsten der ganzen Reise gehört. In Boulder Beach rollen auch wir zur Pinguinkolonie. Die Tiere sind eine absolute Touristenattraktion, sodass man nicht genau sagen kann ob auf jeden Besucher ein Tier kommt. Aber toll ist es allemal die putzigen Gesellen zu beobachten und beim Wegebau hat man auch an Rollstuhlfahrer gedacht.
Nach einer Mittagspause in einem Cafe unmittelbar am Strand geht es weiter zum Kap.
Das Ende der Kap-Halbinsel besteht eigentlich aus zwei Kapspitzen. Neben dem berühmten „Kap der Guten Hoffnung" ist da auch  „Cape Point" mit dem Leuchtturm, das auf dem Berg 250 Meter über dem Meeresspiegel aufragt. Wir erreichen es bequem mit einer Zahnradbahn und sind wieder einmal beeindruckt von der Schönheit welche sich unseren Augen offenbart.
Dann endlich das „Kap der Guten Hoffnung" - und es ist nicht mehr als das berühmte Schild und Gedränge von Reisenden die genau wie wir dieses berühmte Foto haben müssen.
Angenehm ist die Rückfahrt durch den Nationalpark, vorbei an Gruppen von Pavianen und die liebliche Schuster's Bay entlang zurück nach Kapstadt.
Für unseren letzten Abend in Südafrika hat Eberhardt Travel etwas ganz Besonderes organisiert. Im „Africa Cafe"  ist ein Tisch für uns reserviert. Das Essen ist eine Folge von 16 Speisen - tolle „Reise" durch die afrikanische Küche. Wir werden (nach Handwaschung am Tisch) dazu animiert doch mit den Fingern zu essen. Für die meisten von uns dann doch etwas zu ungewohnt - kaum ein Besteck bleibt unbenutzt. Mit Essen und Trinken und Gesang durch eine Xhosa Gruppe vergeht der Abend viel zu schnell. Bevor wir gehen werden unsere Gesichter noch mit typischen Bemalungen der Xhosa versehen. So geschmückt fallen wir schon im Hotel auf - kann man die Zierde bis Deutschland erhalten ?
 
13. /14. Tag    Di.15./Mi.16.03.11      Flug von Kapstadt  nach Frankfurt - Dresden

Unser Flug geht erst abends. So nehmen wir das Angebot von Ella und Isaac zu einer abschließenden gemeinsamen Ausfahrt an. Vom Signal Hill, dem Lieblingsberg der Kapstädter, haben wir einen 360°-Panoramablick auf den Tafelberg, Kapstadt und das Meer. In der St. George Cathedral  sprechen wir über Desmond Tutu, spazieren durch Gärten und fahren nach China Town.
Blouberg Beach, ein wirklich traumhafter Strand und Eldorado für Kite Surfer, mit Blick zum Tafelberg ist dann der letzte Stopp, die Pause dort dann doch noch Möglichkeit für einige Austern zu probieren.
Der Abschied von Ella und Isaac ist sehr herzlich - einfach Danke für alles!
Das unser Flugzeug mit zwei Stunden Verspätung startet, wir zweimal im Spezial LKW zur Boeing und wieder zurückgebracht werden - es kann unsere Freude über das Erlebte nicht mehr schmälern.
Von Frankfurt mit dem Bus nach Hause - schlafen, Eindrücke verarbeiten, Foto's bearbeiten, nächste Reise planen! - TOT ZIENS !!!


Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Einfach brillant. Chronologisch aufgebaut erfährt selbst ein Beteiligter Details, die ihm auf Grund der Fülle von Erlebnissen entgangen waren. Ein sehr guter, nformationsreicher Reisebericht. dazu kommt die sehr ausführliche Beschreibung der Erlebnisse. Ein herzliches Dakeschön an Herrn Jörg Hesse.

Günter & Eva-Maria Wolf
12.04.2011

Liebe Familie Wolf, ich werde Ihren Dank an Herrn Nesse weiterleiten. Viele Grüße Sylvia Sann

Sylvia Sann
20.04.2011

Die schnelle Übermittlung des detailierten Reiseberichtes an dieser Stelle war eine gute Unterstützung bei der Be- arbeitung meiner vielen Fotos. Der Bericht läßt nochmals diese beeindruckende Reise vor dem geistigen Auge ab- laufen. Die Nachhaltigkeit der Reise ist sehr stark. Nochmals Dank für die Vorbereitung und Realisierung der Reise einschließlich der Betreuung durch Jörg Nesse.

Annelies Schmoz
27.04.2011