Reisebericht: Rundreise Afrika – Tansania & Sansibar

09.02. – 24.02.2010, 14 Tage Kilimanjaro – Arusha–Nationalpark – Tarangire–Nationalpark – Lake Manyara–Nationalpark – Ngorongoro–Krater – Serengeti – Gewürzinsel Sansibar


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Eine grandiose Reise ins östliche Afrika, auf kolonialen Spuren mit der grandiosesten Tierwelt... und das alles mit 9 abenteuerlustigen Gästen!
Ein Reisebericht von
Peggy Heinzmann

1. Tag: Flug nach Dar–es–Salaam in Tansania

Voller Vorfreude und Erwartung treffen wir uns am 09.02.2010 um 5.00 Uhr am Flughafen Berlin-Tegel. Die Stadt schläft noch, als wir per Haustür-Transfer pünktlich an diesem ankommen. Neugierig werden die Reiseteilnehmer in Betracht genommen. Wie wird es wohl werden mit 9 Reiseteilnehmer mitten im tiefsten Afrika? 16 Tage werden wir nun zusammen den schwarzen Kontinent bereisen. Der Flug ist pünktlich und eh wir uns versehen, sind wir auch schon in Zürich. Viel Zeit bleibt nicht, denn der Zug, der uns mit Alpendgedudel ins nächste Terminal befördert wartet schon. Der Flieger nach Nairobi und anschließend nach Dar-es-Salam, die informelle Hauptstadt Tansanias, ist zum Einstieg bereit. Die Swiss Air verblüfft durch enge Sitze, aber auch durch freundliche Mitarbeiter. Nachdem wir die Zettel zur Einreise erhalten haben und diesen gemeinsam ausgefüllt haben, landen wir auch schon in Nairobi. Auf einmal ist der Flieger nur noch halbvoll - Tansania ist touristisch noch weniger erschlossen. Beim Landeanflug auf Dar-es-Salaam fallen uns fehlende Straßenbeleuchtung und dafür Unmengen voll lodernder Feuerstellen auf. Hier soll es Zivilisation geben? Nun gut, wir lassen uns überraschen. Knirschend geht die Tour der Swiss Air-Maschine auf und es folgt der Klimahammer … schwül warme 28°C gefühlt wie 35°. 40° C Temperaturunterschied machen sich sogleich auf unseren Stirnen bemerkbar. Nun folgt das Prozedere der Einreise. Ein schwarzer Mann nimmt unsere Pässe in Empfang, 50 Dollar liegen bei, ebenso 2 weitere Einreisezettel. Und schwupp sind die Pässe hinter einer dicken Glaswand verschwunden. Eine lange Schlange voller Mzungus (Weißer) wartet geduldig am Schalter, die ersten Namen werden aufgerufen. Unsere Pässe folgen - natürlich - zum Schluss. Alles geklappt, das Gepäck ist da, der Transfer wartet. Unsere riesiges Gepäck wird mittels der offenen Scheibe in den Bus bugsiert - sehr abenteuerlich. Das Geldabheben erledigen wir gleich noch vor Ort, sowohl Euro in Bargeld wird umgetauscht, als auch die Abhebung per Kreditkarte ist möglich. Alles kein Problem - Hakuna Matata! Nun haben wir Unmengen Geld - der Kurs beträgt 1 zu 2000 Tansanische Schilling. Nun sitzen wir im Bus zum Hotel im Dar. Ein unbändiges Verkehrsgewirr, die ganze Stadt ist auf den Beinen - hier spielt sich alles auf der Straße ab. Doch das 4-Sterne-Hotel Southern Sun liegt ruhig im Botschaftsviertel. Nachdem wir die Zimmer bezogen haben, gibt es Abendessen, bevor wir totmüde ins Bett fallen.

2. Tag: Flug zum Kilimanjaro – Jeepsafari

Schon um 5 klingelt der Wecker, etwas zerknirscht erwartet uns ein reichhaltiges Frühstück. Dann geht es gleich wieder zum Flughafen, denn wir fliegen zum Kilimanjaro. Der Reiseverlauf wurde vor der Tour einstimmig etwas verändert. Zugunsten des Kilimanjaro und des Victoria-Sees und zu Lasten von Bagamoyo und Tanga, zwei völlig unsehenswerte und runtergekommene Städte an der Küste. Nun besteigen wir den Flieger der Precision Air, eine wirklich vertrauenserweckende tansanische Chartermaschine. Beim Landeanflug erhebt sich links von uns majestätisch der Kili, wir haben riesiges Glück und geniales Wetter. Wir landen im Kilimanjaro Airport, wo uns schon unsere „Jungs“ - Bernhard, Sidi, Yussouf und Paul erwarten. Sidi und Bernhard sind unsere Reisebegleiter für die nächsten Tage, die anderen zwei die Jeepfahrer. Wir reisen also mit 2 Jeeps und jeweils einem Fahrer und Reiseleiter durchs Land.
Die Jungs geben sich Mühe, deutsch zu sprechen - natürlich ist das bei fehlender Ausbildung und mangelnden praktischen Übungen nicht ganz so einfach. Aber wir sehen es mit Verständnis und lassen Bernhard, der besser spricht, gelegentlich das Auto wechseln. In der Fortune Mountain Lodge angekommen, treffen wir uns zum Spaziergang unterhalb des Kilis. Hier herrscht eine üppige Vegetation, man fühlt sich wie im Regenwald. Und so erwarten uns dann auch tropische Wasserfälle, Bananen und Kaffeeplantagen und das freundliche Chagga-Volk. So viele Weiße hat man hier lange nicht gesehen... normalerweise interessieren sich alle nur für das „Dach Afrikas“ aber niemand für die einheimische Bevölkerung. Das Klima ist hier besser verträglich und gut gelaunt spazieren wir durchs Gelände. Der Tag endet mit einem der obligatorischen Stromausfälle - ein Himmelreich für eine Taschenlampe. Doch schnell wird uns allen klar, die Afrikaner meistern solche Widrigkeiten mit Bravour und schon steht ein schmackhaftes Menü auf dem Tisch. Das Hähnchen wird unser ständiger Begleiter sein, aber dafür bekommt man von diesem kein Magengrummeln.

3. Tag: Aufstieg zum Kilimanjaro

Unsanft holt uns der Wecker aus dem Schlaf, denn heute heißt es: Kili - wir kommen. Auf dem Plan steht die erste Etappe einer Kilimanjaro-Besteigung. Wir schnuppern echtes Bergsteigerflair und haben uns ein echtes Ziel gesetzt - fast 800 Meter Höhenunterschied in 7 Stunden - wir wollen auf den Mandara-Hut. Nachdem wir uns von 2 unserer Gäste verabschiedet haben - die im Hotel auf uns warten, bringen uns die Jungs zum Eingangsgate. Nun folgt die endlose - scheinbar sinnlose - und afrikanische Prozedur der Datenabfrage. Wer bist du? Wo kommst du her? Wie ist dein Beruf? Alles akribisch notiert im dicken Buch der Kili-Besteiger unter den gestrengen Blicken des bebrillten Aufsehers. Nachdem wir über eine Stunden mit Ausfüllen und Bezahlen verbracht haben, geht’s endlich los. Auf Wegen, die eher an die Sächsische Schweiz erinnern, geht’s gemächlich hinauf. Immer steiler wird der Anstieg und plötzlich richtig anstrengend. Doch Rettung naht, ein Rastplatz auf dem wir unser mitgebrachtes Picknick einnehmen. 2 unserer Truppe machen schlapp und werden per Ranger auf der Laderampe des Jeeps gen Tal befördert. Nach eigenen Angaben ein lustiges und interessantes Unterfangen. Die anderen gehen wagemutig weiter, vorbei an Wasserfällen und grünen Schlingpflanzen, Äffchen und Brücken. Immer mehr Wanderer kreuzen unseren Weg - sie haben den Kili vielleicht schon bezwungen. Die letzten Meter sind die Schlimmsten und so quälen wir uns zum Mandara-Hut. Oben angekommen gibt’s noch ein Gruppenfoto und schon steht der Rückweg an, schließlich müssen wir heute noch nach Arusha. Gegen 16 Uhr sind wir wieder unten und es gibt selbst gebastelte Urkunden.
Glücklich, fertig und zufrieden, sammeln wir die Zurückgebliebenen auf und fahren vorbei am Mount Meru nach Arusha, die Distrikthauptstadt und Ausgangspunkt einer jeden Safari. Frisch geduscht gibt’s ein leckeres Serengeti oder Kilimanjaro-Bier, wobei das Kili-Bier uns einstimmig besser schmeckt. Das Kibo-Palace-Hotel verblüfft erneut mit Charme und Ausstattung... wir lassen den Abend beim Abendessen am Pool angenehm ausklingen. Auf einen Spaziergang hat bei der allgemeinen Kriminalitätsrate niemand Lust.

4. Tag: Lake Manyara Nationalpark und die Ngorongoro–Berge

Heute ist es soweit und wir erleben den ersten Nationalpark. Doch vorher unternehmen wir eine kleine „Stadtrundfahrt“ uns sehen das Gebäude des Internationalen Strafgerichtshof für Ruanda. Danach fahren wir erst in Richtung Westen, um den Lake Manyara Nationalpark zu besuchen. Es ist unser Einstieg in die unheimliche Artenvielfalt in Tansania und so tasten wir uns langsam ins Safari-Feeling. Heute sehen wir noch nicht allzu viel, aber die Spannung steigt. Zumindest die Nilpferde bekommen wir am Hippo-Pool gut vor die Linse und der strahlend blaue Himmel lässt die Motive noch besser erscheinen. Nach dem Stop am Karatu-Carving Market, einem Holzschnitzermarkt mit großem Angebot, haben wir die erste Kauflust befriedigt. Leider waren wir noch zu unsicher im Handeln und haben so vielleicht den ein oder anderen Schilling zu viel bezahlt. Doch es sollen noch weitere Gelegenheiten folgen.
Weiter geht es ins kleine Dorf Karatu. Viele Marktstände bieten Waren des täglichen Bedarfs, einen Supermarkt gibt es hier nicht. Der Boden ist lehmig, aber trocken, gute Schuhe unersetzlich. Kaum haben wir die Autos verlassen, versammelt sich eine Traube von Kindern um uns. Geziehe und Gezerre, der Wunsch gegen etwas Entgelt fotografiert zu werden, zahlreiche Straßenverkäufer - wir sind ein Phänomen. Die Beutel mit den Stiften haben wir mitgenommen, doch wir kommen nicht weit damit. Jeder will einen Kugelschreiber - es drängend sich die Kinderscharen um uns. Faszinierend erleben wir das Treiben - ein deutsches Kind würde uns bei diesem Geschenk wohl belustigt stehen lassen. Nachdem wir eine christliche Messe auf dem lokalen Sportplatz erlebt haben, geht’s zurück in den Jeep. Auf der einzigen gut ausgebauten Straßen fahren wir nun zum Ngorongoro-Farm Haus. Wir zweigen von der Hauptstraße ab und nach etlichen Metern folgt die romantische Anlage mitten in den Ngorongoro-Bergen. Wir befinden uns nicht weit vom Großen Afrikanischen Grabenbruch, der sogar bis in den Libanon geht. Eine herrliche Ruhe herrscht hier und die Zimmer mit Kamin sind eine echte Augenweide. Das Abendessen erinnert an koloniale Zeiten und ist üppig und lecker.

5. Tag: Ngorongoro–Schutzgebiet – Olmoti–Krater

Um die Vorfreude auf wilder Tiere zu steigern, geht’s heute schon einmal ins Ngorongoro-Schutzgebiet. Doch wir werden nicht etwa eine Safari unternehmen, nein, wir werden den Olmoti Krater bewandern. Doch vorerst stehen wir erst einmal teif beeindruckt am großen Krater-Rand. Es verschlägt uns die Sprache - das Gebiet ist riesig und es ist alles so grün, einfach herrlich. Entlang der Kante fahren wir zum kleinen Krater im Norden, hier leben die Massai - die uns heute begleiten werden. Wir fahren durch ihr weites Land mit den hübschen Strohhäuschen, die aussehen wir Iglos aus Stroh. Der Oberhäuptling empfängt uns voller Stolz und los geht’s auf eine kleine Wanderung. Immer wieder stoppen wir, um die herrlichen Pflanzen zu fotografieren und durchzuatmen. Der Massai erzählt uns viel aus seinem Leben: ja, wenn er genug Geld hat darf ruhig eine zweite Frau hinzukommen und Englisch hat er in Arusha gelernt. Aufmerksam hören wir zu und fragen interessiert nach. Nach 30 Minuten haben wir den Olmoti-Krater erreicht... wer will und noch Puste hat, kann nun zum Wasserfall absteigen. Nur unser Jürgen hat noch genug Ausdauer. Wir anderen genießen die herrliche Natur. Um die Mittagszeit fahren wir zum Hotel, der Ngorongoro Sopa Lodge. Hübsch sind die kleinen Häuschen am Hang angelegt, die Zufahrt gestaltet sich abenteuerlich. Es bleibt erstmalig Zeit im Pool zu baden und die herrliche Aussicht auf den Krater zu genießen. Ein wunderbares Fleckchen Erde.

6. Tag: Jeepsafari

Am nächsten Morgen heißt es sehr früh aufstehen, denn wir wollen die wilden Tiere sehen. Der morgendliche Tau liegt noch auf den Schirmakazien und bietet ein groteskes Bild. Youssef und Paul fahren uns zu den besten Plätzen: ein Weißbartgnu bekommt gerade ein Junges, ein gerade geborenes Gnu lernt laufen, ein Wasserbüffel suhlt sich im Schlamm, ein Zebra schtapft verwundet durchs Gras, Löwen liegen zufrieden da und Hyänen warten auf den Angriff. Es gibt für uns so viel zu sehen und zu betrachten, die Zeit vergeht wie im Flug. Das Mittagessen nehmen wir diesmal im Auto ein, als Schutz vor den nimmersatten Geiern. Nach einem aufregenden Tag fahren wir zum „The Manor“, ebenfalls in den Ngorongoro-Bergen gelegen. Wir biegen von der Hauptstraße ab und fahren auf lehmgeröteten Böden. Und schon als wir denken, hier kommt nichts mehr, tut sich vor uns eine alte Kaffeefarm auf. Die weißen Häuschen sind im kap-holländischen Stil gebaut und jeder erhält ein eigenes kleines Häuschen. Der Garten und das Haupthaus sind so wunderschön, dass man sich gar nicht satt sehen kann. Eine Blütenvielfalt mit Millionen Schmetterlingen zeigt den Weg zum Pool. Willkommen im Paradies. Da heute Valentinstag ist, ist der Abendbrottisch mit roten Rosen gedeckt - wie immer schmeckt uns das Essen hervorragend.

7. Tag: Besuch der Massai und Ankunft in der Serengeti

Heute geht es in Richtung Serengeti - doch zuvor besuchen wir die Ausgrabungen in der Olduvai-Schlucht. Ein englischer Führer erklärt uns die verschiedenen Gesteinsschichten und die fossilen Funde - Peggy übersetzt alles. Im Anschluss besuchen wir die Massai - jenes Volk, welches als Hirten lebt - ganz karg im Einklang mit der Natur. Mit einem typischen Tanz - Männer und Frauen springen zu einem Singsang in die Höhe - werden wir begrüßt. Zuerst teilen wir uns in 4 Gruppen - denn in eine Boma, wie die mit Kuhdung überzogenen Häuser heißen, gibt es nicht viel Platz. Der Häuptling erzählt uns viel vom Leben in der Einöde, über die Familie, über die Frauen und die Polygamie. Stolz berichtet er von seinen Träumen und bereits erreichte Ziele, wie das Erlernen von Englisch. In der Dorfschule geben wir unsere letzten Stifte und Bonbons an die Lehrerin - ein Kind hat sogar ein Obama-T-Shirt an. Ja, auch in Tansania ist er ein Volksheld. Herzlich werden wir verabschiedet und über eine geröllige Schotterpiste geht es auch schon in die Serengeti. Die „endlose Weite“ fasziniert, denn wir erhalten von einer Anhöhe am Eingang einen Überblick. Vorbei am Frankfurter Zoologischen Institut und dem Seronera Airstrip, wo die Buschpiloten landen, fahren wir zur Bilila Kempinski Lodge. Wir hatten Glück und haben diese Lodge als Überraschung bekommen und sind hellauf begeistert. Jedes Zimmer hat einen tollen Serengeti-Blick. Die Badewanne steht am Fenster, so dass man beim Baden die Tiere beobachten kann. Ein Fernglas und sehr luxuriöse Ausstattung machen unser Glück perfekt. Das Abendessen geht stilvoll zu, wir gönnen uns auch mal ein Glas guten Weines.

8. Tag: In der Serengeti

Unsere Ballonfahrer sind schon seit 4 Uhr auf den Beinen. Stolz berichten sie von dem Erlebnis, welches zwar teuer aber grandios sein soll. Direkt über die Wiesen sind sie geschwebt und haben zahlreiche Tiere von oben beobachtet. Ein Glas Champagner und eine Urkunde haben das Erlebnis perfektioniert. Wir anderen unternehmen die erste Pirschfahrt und nehmen die Ballonfahrer dann gegen 10 Uhr wieder auf. Der Tag hält noch einige Überraschungen parat: z.B. zwei Löwen, die sich über unseren Köpfen auf einem Felsen tummeln, oder ein Löwe der im Gras liegt. Giraffen, Gnus, Zebras, Elefanten, Hippos - die Vielfalt kennt keine Grenzen. Am Abend wollen wir ein Busch-Dinner unternehmen, jedoch regnet es in Strömen. Auch das kann in Tansania unverhofft passieren. Dafür tanzen heute die Massai noch einmal im Hotel.

9. Tag: Safari in der Serengeti – Mwanza – Victoria–See

Während wir noch einmal eine Safari unternehmen, verlassen wir schon langsam die Serengeti. Am Ndabaka-Gate gelangen wir dann wieder auf die „normale Straße“ und fahren in Richtung Mwanza. Hier erwartet uns wieder das pure Afrika in all seinen Facetten - tausende Menschen, die schier auf der Straße leben, einfachste Hütten, bunte Coca-Cola Häuschen, endlose Fruchtparaden und schon die ersten runden Stein, die die „Steinstadt“ Mwanza ankündigen. Das Hotel direkt am Victoria-See erreichen wir am Nachmittag und verabreden uns mit Bernhard zum Spaziergang durch Mwanza. Am Bismarck-Felsen machen wir einige schöne Bilder und auch der Bahnhof zieht die Männer magisch an. Am Abend genießen wir die schöne Aussicht auf den Victoria-See. Dafür haben wir auch viel Zeit, denn der Koch lässt uns heute lange warten. Doch POLE POLE … langsam langsam ist das Motto.

10. Tag: Bootsfahrt auf dem Victoria–See – Dar–es–Salaam

Das Frühstück ist etwas mager, doch ausreichend. Vielleicht ist das auch besser, denn uns erwartet eine Bootsfahrt auf dem tiefschwarzen und bekanntermaßen sehr dreckigem Victoria-See. Wir rümpfen die Nase, als wir den Bootsanleger erreichen und unser Boot sehen. Ohne Motor, mit abgebrochenen Rudern und voller Wasser. Der Bootsführer schöpft munter das Boot aus - und lädt uns zum Einsteigen ein. Natürlich erhalten wir vorher alle noch Schwimmwesten :-) - diese gibt’s wider Erwarten. Entgegen aller Vermutungen tut der Motor ordentlich seinen Dienst und man schippert uns ca. 45 Minuten umher. Wir sehen herrliche Gesteinsformationen, zahlreiche Fischer, die den Victoria-Barsch fischen, und sogar einige Badende. Danach fahren wir zum Flughafen von Mwanza. Dieser verdient seinen Namen zwar nicht direkt, jedoch fliegt die Maschine der Precision Air wieder ganz pünktlich ab. In Dar-es-Salaam nimmt uns sogleich ein Repräsentant von Antelope Safari in Empfang und los geht’s zum Hotel. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Einige gehen zum Strand.

11. Tag: Dar–es–Salaam

Heute erleben wir Dar-es-Salaam, den Hafen des Friedens. Unser Reiseleiter spricht zwar nur Englisch, aber auch das ist kein Problem. Wir starten mit dem Fischmarkt - der nur was für Hartgesottene ist. Hier erlebt man Afrika! Danach sehen wir das koloniale Ostafrika - allen voran der Bahnhof, das Askari-Denkmal und die deutsche Boma. Ein Museum darf ebenfalls nicht fehlen, hier sehen wir sogar den Schädel des Nussknacker Menschen und die Staatskarosse von Nyerere, Tansanias erstem Präsidenten. Weil uns so extrem heiß ist, besuchen wir das Kulturerbe Dorf, welches die verschiedenen Stämme Tansanias thematisiert nur kurz. Danach geht’s zu Bongoya Island. Eine romantische Insel vor Dar-es-Salam. Leider ist uns das Wetter nicht hold, so dass wir im Regen baden gehen. Zurück auf dem Festland sehen wir noch weitere Kolonialgebäude, bevor wir zurück zum Hotel fahren.

12. Tag: Flug auf die Gewürzinsel Sansibar

Recht früh am Morgen starten wir unsere Tour nach Sansibar. Doch zunächst steht das Abenteuer des Fliegens auf dem Programm und zwar mit einer kleinen 2-motorigen Maschine mit 19 Sitzplätzen von Zan Air. Wie durch ein Wunder ist unser Gepäck auch an Bord und obwohl es keine Platznummern gibt, findet jeder sein Plätzchen. Auf Sansibar müssen wir noch kurze Dokumente ausfüllen. Draußen wartet schon der Bus mit unserem Reiseleiter für heute. Leider regnet es in Strömen und wir wir können die Gewürzinsel nicht richtig genießen. Dennoch versuchen wir das Beste drauß zu machen und sehen uns Stone Town, die alte Sklavenstadt an. Auf dem Markt geht es etwas deftig zu - aber dafür gibt es Unmengen von Fotomotiven. Nach einer recht schweißtreibenden Führung durch die Altstadt geht zum Mittagessen direkt am Ozean. Mittlerweile ist es nicht mehr von oben nass, dafür kommen nun von Oben die Kokosnüsse. Mit einem Jambo klettert der „Buschmann“ die Palme rauf und wirft die leckeren Früchte nach unten. Wir sind also bei der Gewürztour. Es ist wirklich super interessant, wie die Gewürze „in Echt“ wachsen und wir sind begeistert.
Danach geht es dann zum Hotel an der Ostküste. Zwar gibt es hier Ebbe und Flut, doch die Aussicht auch bei Ebbe ist einmalig. Ein kleiner Wehrmutstropfen ist, dass es auf ganz Sansibar keinen Strom gibt. Angeblich hat man die Rechnung nicht bezahlt. Wer weiß... jedenfalls weiß man sich zu helfen, Generatoren sei dank. Unsere Zimmer gefallen uns gut, auch wenn sie nicht mit der Kempinski Lodge vergleichbar sind. Am Abend erwartet uns ein Spezialitäten-Menü. Alle sind wirklich zufrieden.

13. Tag: Entdeckungen auf Sansibar

Die nächsten zwei Tage stehen zur freien Verfügung. Einige möchten noch einen Ausflug zum Jozani-Wald mit den berühmten Colobus-Affen unternehmen, den wir dann auch beim örtlichen Beach-Boy buchen. Entgegen aller Warnungen sind alle super zufrieden und kommen heil wieder. Nur ein Daheimgebliebener kämpft mit Sonnenbrand. Da unsere Bungalows überdacht sind, macht er es sich einfach dort bequem. Beim Frühstück und Abendessen sieht sich die Gruppe immer wieder.

14. Tag: Freizeit auf der Insel Sansibar

Heute unternehmen wir noch einen kleinen Cocktail-Empfang und ich lade alle ein. Wir lassen unsere Erlebnisse noch einmal Revue passieren - freuen uns aber schon auf zu Hause.

15. Tag: Fährüberfahrt nach Dar–es–Salaam

Heute nun verlassen wir Sansibar, jedoch nicht ohne vorher noch einmal in Stone Town Freizeit zu haben. Die letzten Souvenirs werden gekauft, doch die Fähre nach Dar steht schon bereit. Riesig modern ist diese, doch das Einsteigen wahrlich ein Abenteuer. Ich gebe den örtlichen Helfern ein großzügiges Trinkgeld, damit unsere Koffer überhaupt den Weg auf die Fähre finden. Als alles verladen ist, steige auch ich ein. Viele sitzen schon im klimatisieren Raum, ich hole einige nach oben, wo die Aussicht einfach super ist. Vorbei an kolonialen Gebäuden schippern wir in Richtung Festland. Hier angekommen ist es wieder ein Abenteuer die Koffer zu bekommen. Doch auch das gelingt und der Transfer steht schon bereit. Sogleich werden wir zum Hotel gebracht, wo wir am Nachmittag ankommen. Wir haben Zeit zum frischmachen, bevor wir 18 Uhr ein Abendessen erhalten. Ich habe noch eine Überraschung, denn die Agentur hat für jeden eine Holzfigur mitgebracht und überreicht diese feierlich. Nach dem leckeren Abendessen werden wir zum Flughafen gebracht. Auch hier erfolgt alles reibungslos und unsere Maschine geht pünktlich in Richtung Nairobi. Auch hier macht sie wieder Zwischenstopp.

16. Tag: Heimflug nach Berlin

Über nacht fliegen wir dann nach Zürich und von da weiter nach Berlin. Die Transfere warten schon und mit großen Tamtam verabschieden wir uns voneinander. Es war eine dufte Truppe und ich freue mich auf ein Wiedersehen mit allen.
Übrigens unsere 2 Jeepfahrer Saidi und Bernhardt sind beide Väter von 2 gesunden Töchtern geworden.

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