Reisebericht: Rundreise Albanien – Tradition und Moderne

18.09. – 27.09.2024, Rundreise mit Flug nach Tirana – Shkodra – Kruja – Berat – Gjirokastra – Saranda – Ionisches Meer – Butrint – Llogara Nationalpark – Apollonia – Durres


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Wir begeben uns auf eine Entdeckungsreise durch Albanien und treffen auf viele Jahre Geschichte und Kultur, sehen auf den Fahrten durchs Land einzigartige Natur, besuchen historisch bedeutsame und aufstrebende Städte, lernen die albanische Küche und die einheimischen Weine und Biere kennen und treffen unterwegs gastfreundliche Menschen
Ein Reisebericht von
Dr. Inge Bily
Dr. Inge Bily

1. Tag: Mittwoch 18.09.2024 – Anreise nach Tirana

Von Berlin flogen wir zusammen mit unserer Reisebegleiterin zunächst nach Wien. Dort war dann die Gruppe auch komplett, nachdem sich zwei weitere Gäste, aus Frankfurt kommend, hinzu gesellt hatten. Weiter ging es nach Tirana. Hier wurden wir am Flughafen von unserem örtlichen Reiseleiter Andi, der uns die gesamte Reise über begleiteten wird, empfangen. Wir gingen zum Bus, wo wir auch unseren Busfahrer Alban kennenlernten. Alle waren wir sehr früh aufgestanden bzw. gar nicht erst im Bett gewesen und nun etwas müde, aber gegen unsere Müdigkeit halfen die ersten Eindrücke der dynamischen albanischen Hauptstadt. Hier wird viel gebaut, auf den Straßen auch etwas anders gefahren als bei uns. Von Andi gab es gleich im Bus schon Informationen zu Land und Leuten, zur überaus wechselvollen Geschichte Albaniens und auch zur Entwicklung der in mehrfacher Hinsicht jungen Hauptstadt Tirana. Wir gingen auch gleich auf eine erste Erkundungstour durch die albanische Hauptstadt. Dabei lernten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kennen: den Skanderbeg-Platz mit dem Skanderbeg-Denkmal, die Oper, die Nationalbank und natürlich das Nationalmuseum, das gerade saniert wird und leider für längere Zeit für Besucher geschlossen bleibt. Wir sahen den Uhrturm mit einer deutschen Uhr, die Ethem-Bej-Moschee und bewunderten auch die schön sanierten Häuser im italienischen Stil auf der einen Seite des Platzes. Den zweiten Teil des Stadtrundgangs haben wir uns für morgen vorgenommen, denn nun wollen wir ins Hotel, uns ein wenig erfrischen, um danach zum Abendessen in ein typisch albanisches Restaurant zu gehen. Das Essen war vorzüglich, dazu gab es Livemusik. Wir waren angekommen in Albanien.


2. Tag: Donnerstag 19.09.2024 – Kruja und Shkodra

Am Morgen setzten wir zunächst unseren Rundgang durch Tirana fort. Andi zeigte uns einen Bunker, einen ehemaligen Atombunker, einen von mehr als 500.000, die Enver Hoxha errichten ließ. Diese Bunker waren übers ganze Land verteilt, vor allem aber in der Nähe von Außengrenzen Albaniens vorhanden. Wir gingen weiter entlang des Boulevards, sahen verschiedene Regierungsgebäude, moderne Bauten, auch die inzwischen umgebaute Pyramide, schließlich noch das Hauptgebäude der Universität. Heute steht der Besuch zweier weiterer Orte auf unserem Programm: Kruja und Shkodra. In Kruja besuchen wir das Skanderbeg-Museum, das dem albanischen Nationalhelden Skanderbeg gewidmet ist. Andi führt uns durch die Sammlungen und erklärt anhand der zahlreichen Exponate und Schautafeln die Geschichte Albaniens. Wir wissen zunächst wenig über dieses Land, hören aufmerksam zu, fragen immer wieder, wollen es wissen. Schon auf dem Weg zum Museum lockte uns der bunte Basar mit seinen schönen Ständen. Der war nun endlich nach dem Museum an der Reihe. Gemütlich schlenderten wir an den schönen Auslagen vorbei, wo sich schnell auch das eine oder andere Souvenir fand. Und Byrek konnte man hier essen. Das ist Blätterteig mit ganz unterschiedlichen Füllungen, landestypisch und sehr schmackhaft, in allen Varianten. Dann fahren wir weiter nach Shkodra, in die fünftgrößte Stadt Albaniens. Auf einem Spaziergang lernen wir die schön restaurierten Straßenzüge Shkodras kennen, machen eine Mittagspause in einem der zahlreichen Cafés und besuchen noch die beeindruckende katholische Kathedrale. Zwischendurch mussten wir uns unterstellen, denn es gab ein ordentliches Gewitter. Bei diesem Wetter sind die Steine hinauf auf die Festung Rozafa ausgesprochen rutschig, d.h. man geht besser nicht hinauf. Von der Legende, die sich um den Bau dieser Festung rankt, erzählte uns Andi, auch vom Relief der Rozafa mit ihrem kleinen Sohn am Eingang zur Festung.


3. Tag: Freitag 20.09.2024 – über Elbasan nach Berat

Wir fuhren mit unserem Bus in südliche Richtung hinaus aus Tirana über Elbasan, die viertgrößte Stadt Albaniens. Unser heutiges Tagesziel ist Berat, eine wirklich sehenswerte Stadt. Gelesen und gehört haben wir das schon, nun wollen wir es auch sehen. Weiße Natursteinhäuser mit großen Fenstern prägen das Bild der Altstadt und verliehen ihr einst den Beinamen „Stadt der tausend Fenster“. Über der Stadt erhebt sich eine der größten Festungsanlagen des Balkans, die wir selbstverständlich kennenlernten und auf einem Rundgang besichtigten. Zunächst stärkten wir uns aber, dann gingen wir auf einen Rundgang durch die weitläufige Festung. Dies ist übrigens eigentlich eine Festungsstadt, die auch noch heute bewohnt ist. Davon können wir uns selbst überzeugen. Ganz besonders fasziniert uns die Nikolai-Kirche innerhalb der Festungsstadt. Sie ist an sich schon sehenswert, beherbergt aber dazu ein Ikonen-Museum mit Arbeiten des albanischen Ikonen-Malers Onufri und seines Sohnes Niklas. Nach der Besichtigung der Burganlage fahren wir mit unserem Bus hinunter in die Stadt. Im schönen Hotel Portik mitten im Zentrum wohnen wir, leider nur für eine Nacht. Nach einer kurzen Erfrischungspause nehmen wir uns nun die Stadt genauer vor. Fotomotive ohne Ende warten auf uns: wir sehen die Bleimoschee, auch die berühmten Häuser mit den tausend Fenstern, die der Stadt ihren Beinamen gaben. Beim Abendessen und auch beim Frühstück genießen wir die herrliche Aussicht von der Terrasse unseres Hotels im 5. Stock. Hier könnten wir uns gut einen längeren Aufenthalt vorstellen, aber unsere Karawane zog weiter. So sah es das Programm unserer Rundreise vor. Jeder Tag war spannend, bot neue interessante Sehenswürdigkeiten, zahlreiche Eindrücke in neuen Orten. Unsere Gesprächsthemen waren schier unerschöpflich, unsere Fragen auch. Wir wollten alles wissen über dieses Land und seine Menschen. Deshalb waren wir schließlich gekommen.


4. Tag: Sonnabend 21.09.2024 – Gjirokastra – Saranda

Gut gestärkt machten wir uns nach dem Frühstück auf nach Gjirokastra, das als eine der interessantesten Städte Albaniens gilt. Zunächst besuchen wir die Festung von Gjirokastra, sehen uns alles an, genießen die einzigartige Aussicht von dort oben, machen Fotos. Auf dem Weg zur Burg sahen wir schon Teile der historischen Altstadt. Dafür nehmen wir uns später mehr Zeit, d.h. wir bummeln gemütlich durch die sehr schöne historische Altstadt und gehen natürlich auch auf Souveniersuche. Nun setzen wir unsere Tour in Richtung Küste fort. Auch hier warten interessante Entdeckungen auf uns. Unser Ziel ist der Badeort Saranda. Wir haben das Meer vor der Tür, die griechische Insel Korfu in Sichtweite. Am Abend ist noch Gelegenheit für einen Spaziergang entlang der Promenade


5. Tag: Sonntag 22.09.2024 – Blue Eye – Butrint

Erster Programmpunkt ist heute das Blue Eye, eine beeindruckende blaue Quelle. Das Wasser sprudelt hier unterirdisch hervor, und bisher weiß niemand genau, wo die Quelle eigentlich ihren Ursprung hat. Gern verweilen wir ein wenig in diesem schönen Naturpark. Die Sonne lacht, was will man mehr. Aber noch weitere Entdeckungen warten auf uns. Ganz in der Nähe von Saranda in etwas südliche Richtung befindet sich der Nationalpark von Butrint, der anschließend auf unserem Programm steht. Es handelt sich dabei um eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Albaniens überhaupt, die nicht umsonst auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes steht. Andi führt uns in Butrint durch die Ausgrabungsstätten. Wir kommen aus dem Staunen nicht heraus. Wir sehen u.a. die Fragmente des Amphitheaters und die venezianische Festung, Wasserleitungssysteme und Quellen, Reste einer Kirche, die frühere Stadtbefestigung, Teile der Stadttore usw., usw. Dann fahren wir weiter in Richtung Saranda, wo wir oberhalb des Ortes die malerisch gelegene Festungsruine Lekuresi sehen.


6. Tag: Montag 23.09.2024 – Badeaufenthalt in Saranda

Alle freuen sich auf zwei Tage Freizeit am Strand von Saranda oder auf eine Bootstour mit einem der örtlichen Boote bzw. auch auf eine Fährpassage hinüber nach Korfu. Wir treffen uns auf alle Fälle zum Frühstück und auch zum Abendessen, wo wir uns über unsere Aktivitäten austauschen können.


7. Tag: Dienstag 24.09.2024 – Badeaufenthalt in Saranda

Die bisherigen Tage waren gut gefüllt mit Besichtigungen und Informationen. Da tut eine kleine Pause allen gut. Nach unserem Aufenthalt in Saranda reisen wir morgen weiter. Unsere Fahrt geht über Porto Palermo und den Llogora-Nationalpark nach Vlora.


8. Tag: Mittwoch 25.09.2024 – Lekuresi–Festung –Porto Palermo – Llogora–Nationalpark – Vlora

Unser Tag beginnt heute mit einem kurzen Besuch in die Nähe der Festungsruine Lekuresi oberhalb von Saranda. Von hier haben wir einen herrlichen Blick auf Saranda und seine Umgebung und nehmen gleichzeitig Abschied von dieser Stadt am Meer. Weiter geht es nun nach Porto Palermo, wo wir das Forts von Ali Pasha besuchen. Andi führt uns durch die einem Labyrint gleichende Anlage, erklärt die Geschichte der Festung und auch die historischen Zusammenhänge. Die Aussicht ist auch hier fantastisch! Über Himare fahren wir nun weiter nach Llogora, zum Llogora-Nationalpark. Auf der schönen Fahrt von einem Ort zum anderen bewundern wir immer wieder die einzigartige Landschaft und die Natur. Dabei gewinnen wir auch Einblicke ins dörfliche Leben der Region. Unsere Fahrt führt uns entlang der spektakulären Albanischen Riviera mit Blick auf das Ionische Meer. Wir sind wirklich überwältigt! Unser heutiges Tagesziel ist Vlora, wo wir im Hotel Palace übernachten. Auch diesen interessanten Ort lernen wir auf zwei Spaziergängen mit Andi kennen. Zuerst besuchen wir das neu entstandene Strandviertel, dann die Altstadt. Nun wartet im Hotel auch schon das Abendessen.


9. Tag: Donnerstag 26.09.2024 – Apollonia – Durres

Heute geht es weiter, und zwar in Richtung Norden. Zunächst wollen wir Apollonia einen Besuch abstatten. Dies ist eine bekannte Ruinenanlage. Sie gehörte zu einer der bedeutendsten antiken Städte der Illyrer und lag direkt an der wichtigen Fernstraße Via Egnatia. Auf Anraten seines Onkels Julius Cäsar studierte der späterer Kaiser Augustus hier Rhetorik. Andi erklärt uns die Anlage, führt uns herum, beantwortet unsere Fragen, führte uns durch die reiche Sammlung des historischen Museums, das zu der Ausgrabungsstätte gehört. Noch ein weiterer interessanter Ort wartet heute auf uns: die Hafenstadt Durres, „Albaniens Tor zu Europa“. Wir sehen zunächst die neueren Teile der Stadt, nach einer Mittagspause dann auch die historische Stadtmauer und schließlich das römische Amphitheater. Anschließend bleibt noch Zeit für Pool und Strand, bevor wir uns zum Abendessen treffen und uns von unseren beiden albanischen Begleitern, dem Busfahrer Alban und dem Reiseleiter Andi verabschieden. Albanien, dieses für uns neue Land, haben wir in den Tagen unserer Rundreise wirklich gut kennenlernen können. Und wir werden wissen wollen, wie es in einigen Jahren dort aussieht. Überhaupt werden wir in Zukunft Berichte über Albanien mit ganz anderen Augen sehen. Mit diesen Gedanken und auch Gesprächen sitzen wir beim Abendessen in unserem Hotel, stoßen auf unsere Reise an und machen dabei schon Pläne für zukünftige Unternehmungen.


10. Tag: Freitag 27.09.2024 – Heimreise

Nach dem Frühstück fahren wir von unserem Hotel in Durres zum Flughafen von Tirana, wo wir uns von Alma, die uns begleitet, und dem freundlichen Busfahrer Alban verabschieden. Im Gepäck haben wir jede Menge Erinnerungen an das Land und seine Menschen, an die Sehenswürdigkeiten und die einmalige Natur, viele Fotos natürlich sowieso. So fliegen wir zunächst nach Wien und von dort weiter nach Berlin bzw. Frankfurt.

Schlusswort

Ihnen, meine Damen und Herren, möchte ich sehr herzlich danken: für Ihr großes Interesse an dieser spannenden Tour durch Albanien, durch dieses kleine und doch so abwechslungsreiche, für uns völlig neue und interessante Land.
Ich danke Ihnen für Ihren ganz individuellen Beitrag zum Gelingen der Reise, und dies wirklich in jeder Hinsicht und unter allen Bedingungen.
Sie waren eine überaus interessierte, aufgeschlossene und dazu disziplinierte Gruppe. Gern erinnere ich mich an die zahlreichen Gespräche, Anregungen und auch wichtigen Impulse während unserer gemeinsamen Tour. Was bleibt, sind wunderbare Erinnerungen, auch an die Begegnungen.
Mit allen guten Wünschen sowie der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen auf einer nächsten Reise, ganz gleich, ob per Bus, Flugzeug oder Schiff
verbleibe ich
Ihre Dr. Inge Bily

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