Reisebericht: Rundreise durch Litauen, Lettland und Estland

18.06. – 28.06.2024, 11 Tage Baltikum–Rundreise mit Flug: Vilnius – Trakai – Kaunas – Klaipeda – Kurische Nehrung – Ostsee – Riga – Gauja–Nationalpark – Tartu – Peipussee – Tallinn – Lahemaa–Nationalpark


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Wenn man die Natur wahrhaft liebt, findet man es überall schön.
Vincent van Gogh
Ein Reisebericht von
Steffi Zimmermann
Steffi Zimmermann

1.Tag Dienstag, 18.6.2024 – Anreise LH207 ab Dresden/LH886+LH896 ab Frankfurt/ LH161 ab Leipzig BT922 ab Berlin nach Vilnius.

Guide Davia, von unserer Partneragentur Amber Tours, erwartete uns mit dem Bus am Flughafen. Nach einer kleinen Einweisungsrunde stiegen wir am Hotel Radisson Collection Astoria aus und nahmen unsere Zimmer für die nächsten zwei Nächte in Besitz.
Durch die verschiedenen Flüge traf sich unsere 18 Gäste starke reiselustige Gruppe erst zum Abendessen im Hotel. Ein Teil hatte den Nachmittag schon in der Altstadt von Vilnius (Welle) verbracht. Wunderschön liegt die Stadt an der Mündung der Vilnia in die Neris, in einem waldreichen Gebiet nur etwa 40 km von der weißrussischen Grenze entfernt. 20.00 traf sich unsere EHT - Gruppe zum gemeinsamen Abendessen Im Hotelrestaurant. Hatten wir einen Appetit! Es gab ein leckeres Kürbissüppchen, Hähnchen mit Gemüsebeilage und als Dessert ein Törtchen. So gestärkt ließen wir ganz gemütlich den ersten Tag oben auf der Terrasse mit einem wunderschönen Sonnenuntergang ausklingen.

2.Tag Mittwoch, 19.6.2024 – Vilnius – Wasserburg Trakai

Nach dem guten Frühstück erwartete uns Davia vor der Rezeption zum Stadtrundgang. Ein Gewitter bahnte sich an, deshalb deckten wir uns schnell noch mit Regenschirmen vom Hotel ein. Die Hauptstadt von Litauen, ist für seine Barockarchitektur bekannt, die sich besonders in der mittelalterlichen Altstadt zeigt. Die Gebäude an diesen zum Teil mit Kopfsteinpflaster belegten Straßen spiegeln jedoch unterschiedliche Stile und Zeiten wieder. Sehenswert sind die St.-Annen-Kirche, ein gotisches Backsteingebäude zusammen mit der ebenfalls gotischen Bernhardiner-Kirche, die barocke Universitätsanlage mit der Johannes-Kirche. Die Wahrzeichen der Stadt sind die Ruine der Burg von Gediminas auf dem gleichnamigen Hügel aus dem 14. und 15. Jh. sowie an ihrem Fuße die klassizistische römisch-katholische Kathedrale Sankt Stanislaus mit ihrem etwas abseitsstehenden Glockenturm. Sehr beeindruckend fanden wir „Der tanzende Jude" als Mahnmal für ein ehemaliges Getto.
Am Park bei der Kathedrale wartete Pjotr mit unserem Bus. Erster Ausstieg an der Peter und Pauls Kirche mit den 2400 Figuren. Diese Kirche ist ein wichtiges Pilgerziel, vornehmlich für polnische Katholiken. Die ersten Fotos waren im „Kasten" und weiter ging die Fahrt.
Weiter ging die Fahrt zum Wasserschloss Trakai, ca. 30 km entfernt. 1414 hat der flämische Ritter Ghillbert de Lanois in seinen Reisebeschreibungen die Burg folgenderweise charakterisiert: „die Burg stehe in der Mitte vom See, einen Kanonenschuss von der alten Burg. Sie sei ein Mauerwerk, gebaut nach französischer Tradition. Die Burg stand in 220 m Entfernung vom Ufer". Auf einer Insel des Galve - Sees befindet sich die einzigartige Inselburg mit einem der meist besuchten Museen in Litauen. Nach der Zerstörung Ende des 14. Jahrhunderts war sie lange eine Ruine.
Erst Mitte des 19. Jhd. wurde sie liebevoll und originalgetreu restauriert. Davon konnten wir uns bei einem Spaziergang um die Burg überzeugen. 14 Uhr lud man uns zu einer Bootsfahrt auf dem Galvesee und Verkostung der traditionellen Teigtaschen „Kibinai“ ein.
Nach so vielen wunderschönen Eindrücken fuhren wir zurück zum Hotel.
Zu Abend aßen wir Im Restaurant Berneliu Uzeiga Waldpilzsuppe im Brot, Schweinebraten und Möhrenkuchen mit Caramelsauce. Bei volkstümlichen Weisen und ließen den Tag langsam ausklingen.

3. Tag Donnerstag, 20.6.2024 – Vilnius – Kaunas – Memel (Klaipeda)

Pünktlich 9.00 verabschiedeten wir uns von Vilnius. Auf einer Terrasse nur von dem Fluss Nerris getrennt, haben wir einen wunderschönen Blick auf Kaunas. Mit ca. 355.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Litauen. Kaunas liegt am Zusammenfluss von Nemunas (deutsch: Memel) und Neris etwa 100 km westlich der Hauptstadt Vilnius. Hier erkunden wir zu Fuß den Sitz der Litauischen Bischhöfe, das Fort, Pekünas Haus (Donnergott), das Rathaus von 1562 mit dem schlanken weißen Turm trug dem prachtvollen Bau im Volksmund den Beinamen „Weisse Schwan" ein, hier befindet sich auch das Standesamt und ein Keramikmuseum, sowie die St. Peter und Paul-Kathedrale mit dem schlichten Grab von Maironis, einem katholischen Priester und berühmten Nationaldichter von Litauen. In einem urischen Cafe gab es Mittag. Wir stärkten uns mit gefüllten Knödeln (Zeppelinas, kalter Roter Beete Suppe, Fisch oder Steinpilze in Brot und kühlen alkoholfreien Kwas. Weiter ging die Fahrt nach Klaipeda (Memel) zum markanten Hotel der zwei Türme. Ein erster Spaziergang verschaffte uns den nötigen Hunger aufs Abendbrot. Davia machte uns liebevoll mit ihrer Heimat bekannt. Memel eine Hafenstadt an der Dane gegenüber der Kurischen Nehrung gelegen. Überreste der Burg Klaipeda, alte historische Holzhäuschen, das Theater mit der Ännchen von Tharau Figur zu Ehren von Simon Dach und vielen mehr. Zitat:„ Ännchen von Tharau ist's, die mir gefällt, Sie ist mein Leben, mein Gut und mein Geld. Ännchen von Tharau hat wieder ihr Herz Auf mich gerichtet in Lieb und in Schmerz. Ännchen von Tharau, mein Reichtum, mein Gut, Du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut!........."
Hier bezogen wir für die nächsten zwei Nächte im Hotel Navalis Quartier.

4.Tag Freitag, 21.6.2024– Ausflug auf die Kurische Nehrung

Sage: Die schöne Riesin Neringa
Einer Legende nach lebte einst die schöne Riesin Neringa in der Gegend des Kurischen Haffs. Sie war sehr beliebt, denn sie trieb die Fische in die Netze der Fischer und zog in Seenot geratene Boote wieder an Land. Beeindruckt von ihrer Güte und auch von ihren goldblonden Haaren warb so mancher Freier um sie. Doch nur einer konnte sie für sich gewinnen: Naglis, der Herr der Burg Vente. Leider war der Wellengott Bangputys mit der geplanten Hochzeit nicht einverstanden - er wütete und tobte, sodass sich riesige Wellen auf der Ostsee auftürmten. Neringa handelte rasch. Sie sammelte Sand in ihrer Schürze und schüttete ihn vor der Küste zu einem Schutzwall auf. So konnten sie und Naglis ausgelassen ihre Hochzeit feiern. Und die Fischer können seitdem ungestört im Haff fischen - geschützt von der Landzunge, die den Namen der schönen Riesin trägt.
Bei leicht wolkigen Himmel setzen wir mit der Fähre über auf die Kurische Nehrung, einen 98 km langen Landstreifen (bzw. Halbinsel) zwischen Klaipeda (deutsch Memel) und Lesnoi. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gelang es dem Düneninspektor Wilhelm Franz Epha, die Dünen zu bepflanzen und zu stabilisieren. Die Große Düne bei Nidden, eine der größten Dünen Europas, wird auch die ostpreußische Sahara genannt und wurde oft als Filmkulisse benutzt. Von hier wanderten wir bis Nidden durch die reizvolle Landschaft. Bei einer Bootsfahrt konnten wir uns einen Überblick über die Ausmaße der Wanderdüne verschaffen. Traumhaft!!
Weiter ging es zu Fuß vorbei an der Backsteinkirche mit dem historischen Seemanns Friedhof, reizvollen Holzhäuschen eine Treppe hinauf zum Thomas Mann Haus. Vom „Italienblick“ genossen wir den Blick in die Ferne.
In unserer Freizeit streiften wir in den Gassen umher, labten uns an einheimischen Spezialitäten und schauten den geschmückten Menschen (Mitsommerfest) zu.
Zum Abendessen trafen wir uns im nahegelegenen Hotel Nerija.
Bei der Rückfahrt über die Nehrung sagten uns noch kurz von fern zwei Elche „Gute Nacht“.

5.Tag Samstag, 22.6.2024 – Berg der Kreuze – Riga

Weiter zur nächsten Perle der Ostsee nach Riga. Unterwegs halten wir am „Berg der Kreuze".
Der Berg liegt ca. 12 km nördlich von Šiauliai, 1,5 km östlich der Fernverkehrsstraße A12, die von Šiauliai über Joniškis nach Riga führt. Die Bezeichnung Berg der Kreuze ist zwar im deutschen Sprachgebrauch üblich, aber aufgrund seiner geringen Höhe von zehn Metern kommt die Bezeichnung Hügel jedoch näher. Eine schmale Treppe aus Holzbohlen führt über den sattelförmigen Doppelhügel. Pilger pflegen Kreuze auf diesen Hügel zu stellen, häufig verbunden mit einem Wunsch oder Dank. besonders zu Hochzeiten, Geburten und an Ostern.
Legende: Ein Vater schlief am Lager seiner kranken Tochter ein. Im Traum erschien diesem eine weiße Frauengestalt, die ihm aufgab, ein Kreuz auf dem Hügel aufzustellen. Der Mann tat wie ihm von der Frauengestalt geheißen und stellte ein Kreuz auf eben jenem Hügel auf. Bei seiner Rückkehr nach Hause war seine Tochter wieder gesund.
Weiter brachte uns unser Fahrer Pjotr nach Schloß Ruental (Rundale).
Seit 1920 ist dieses Barockschloss in der lettischen Region Semgallen, 10 Kilometer westlich der Stadt Bauska im Ort Rundale gelegen, in Staatsbesitz .
Es wird oft als Versailles des Baltikums bezeichnet. Mit einem Bähnchen konnte man „Fußschonend“ durch die liebevoll angelegte Parkanlage gelangen.
Am Nachmittag checken wir im Radisson Blue Hotel Latvija (Lettland) ein.

6.Tag Sonntag, 23.6.2024 – Riga– Feiertag Mittsommer

Bei unserem Spaziergang durch „Paris des Nordens" an der Okawa gelegen, ist der Himmel nach einem Gewitterregen bewölkt. Mit Schirmen bewaffnet machen wir uns auf, ins Viertel der prächtigen Jugendstilhäuser. Die alte Hansestadt ist berühmt für diese Bauten und ihre großzügige Anlage sowie für die gut erhaltene Innenstadt. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Schwarzhäupterhäuser, der Dom, das Rathaus und Marktplatz mit der Rolandstatur, wunderschöne Gässchen, Fachwerkhäuser, Markthallen, Oper, gepflegte Parkanlagen mit „Schlösserbrücken", den drei Brüdern, den Katzenhaus (Gilde), der Börse, dem Pulverturm mit der Stadtmauer und und und. In der Freizeit erkunden wir individuell die Stadt, lassen sie auf uns wirken und die Seele baumeln. Wer möchte besucht die riesigen Markthallen mit dem lustigen Treiben oder verschafft sich einen Rundblick vom Dom.
15 Uhr sind wir zu einem eindrucksvollen Orgelkonzert in der Domkirche eingeladen.
Abendessen gibt es im Restaurant : Melnais Kiploks (Schwarzer Knoblauch) und ist wieder sehr lecker. Das EM Spiel Deutschland: Spanien beherrscht alle Gemüter, daher haben wir uns Plätze im TV-Lokal „Peter“ Plätze reserviert. Toi, Toi, Toi für Deutschland!

7.Tag Montag, 24.6.2024 – Gauja Nationalpark –Tartu

Weiter geht unsere Baltikumreise in Richtung Tartu.260 km liegen vor uns und alle Gäste sind schon gespannt auf das neue Ziel.
Bei Sigulda (deutsch: Segewold), eine Stadt in Lettland 53 km nordöstlich von Riga am Ostufer der Gauja, besuchen wir die Neue Burg (1881 errichtet). Aufgrund der reizvollen Landschaft wird dieser Ort gern als Lettische Schweiz bezeichnet. Von der Terrasse geniesen wir die reizvolle Landschaft mit Blick zur benachbarten Ruine der Ordensburg.
Weiter geht's im Programm zum Grab der Rose von Turaida. Der Name Turaida kommt vom livischen "Tarapita" und wird als Gottesgarten übersetzt.
Inhalt der Sage: Während des Polnisch-Schwedischen Krieges fand im Jahre 1601 eine blutige Schlacht in der Nähe der kurländischen Festung Turaida statt, die auch viele Opfer in der Zivilbevölkerung forderte. Zu den wenigen Überlebenden gehörte Maija, die man später wegen ihrer weitgerühmten Schönheit und Tugend nur „die Rose von Turaida" nannte. Ihr Herz gehörte Victor Heils, dem gleichaltrigen Sohn eines Burggärtners. Beide planten bereits die Hochzeit nach alter Sitte und Brauch. Im August 1620, im 20. Jahr dieses unheilvollen Krieges, trafen in der Stadt zwei fremde polnische Offiziere ein, zufällig kreuzten sie den Weg der schönen Maija. Sogleich von heftiger Begierde und Leidenschaft entflammt, umwarben beide die tugendhafte Jungfrau, jedoch erfolglos. Mit einem gefälschten Brief, einer angeblichen Botschaft von Viktor, lockten sie Maija in die Gutmannshöhle. Dort lauerten bereits die beiden Männer, die Jungfrau erkannte sofort deren wahre Absichten und zugleich die Hoffnungslosigkeit ihrer Lage. Um ihre Ehre zu retten gab sie vor, im Besitz eines zauberkräftigen Halstuches zu sein. Zum Beweis möge doch gleich einer der beiden Männer mit seinem Schwert auf sie einschlagen, es würde ihr dabei kein Leid geschehen. Mit dieser teuflischen List vermochte sie ihre Jungfräulichkeit und Ehre zu retten. Mit Entsetzen und blutüberströmt erkannten die beiden Männer Maijas List und verließen fluchtartig die Gegend. Wegen des gefälschten Briefes, der noch in Maijas Kleidern steckte, wurde deren Schuld nicht erkannt und Viktor der Prozess gemacht. Erst am Tage der Hinrichtung sprach einer der beiden Offiziere beim Richter vor und berichtet den Anwesenden die wahre Geschichte, auch sei sein Kumpan nach der Tat dem Wahnsinn verfallen und hätte sich in einem Waldstück erhängt. Viktor war nun ein freier, doch gebrochener Mann, er beerdigte seine geliebte Maija, pflanzte jene Linde am Grab und verließ mit einem Beutel voller Erde vom Grab seiner Braut die Heimat. Niemand soll je wieder von ihm gehört haben.
Auf Anordnung des Erzbischofs Albert von Riga ließ Bischof Philipp von Ratzeburg im Jahre 1214 die Burg Fredeland auf den Resten einer livischen Holzburg errichten.Seit 1953 wird die Anlage rekonstruiert; heute ist sie mit Museum, Park, Skulpturengarten, Holzkirche und einigen rekonstruierten Bauernhäusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert ein beliebter Ausflugsort. Müde und ausgelaugt kehrten wir ins Restaurant „Zur Bösen Hex" ein.
Zu neuen Kräften kamen wir bei Zeppelinas, gefüllte Auberginen oder Kalten Suppe.
Tagesziel war in Tartu das Soho Hotel. Nach kurzer Erfrischung erkundeten wir die zweitgrößte Stadt Estlands, mit der größten und ältesten Universität+ Botanischen Garten. Die Stadt ist wunderschön am Embach (Mutterfluss) gelegen.
Sehenswert ist die gesamte Altstadt Tartus mit Rathaus, welches 1782–1789 nach Plänen und unter Leitung des aus Rostock gebürtigen Architekten Johann Heinrich Bartholomäus Walter (1734–1802) entstand. Weithin sichtbar auch die mittelalterliche Johanniskirche, ein gotischer Backsteinbau mit kunsthistorisch bedeutsamen Terrakottafiguren.
Am Rathausplatz machten wir unser Gruppenfoto und dort lag auch das Restaurant Pierre.
Pilzsüppchen- Kalbsbäckchen- Schockoladentörtchen ein Gedicht!! Den Abend ließen wir individuell ausklingen.

8.Tag Dienstag, 25.6.2024– Tartu– Peipussee über Zwiebelweg–Schloss Alatskivi– Tallin

Die frühen Morgenstunden nutzen wir noch einmal, uns individuell von Tartu zu verabschieden. Manch einer schlängelte sich durch die Pflanzenwelt im Botanischen Garten oder nutzte die Morgensonne für Fotos am Rathausplatz.
Mit dem Koffern im Gepäck fuhren wir knapp 30km zum Museum der Altgläubigen in Varnja.
Dort erwartete uns eine eindrucksvolle Geschichte über die noch 11 Gemeinden mit ca. 15.000 Mitgliedern. Gastfreundschaft wird natürlich großgeschrieben und man bewirtete uns mit Tee und Pierogi.
Nächste Adresse war das Herrenhaus in Alatskivi. Das Gutshaus von Alatskivi wurde erstmals 1601 erwähnt. 1628 schenkte der schwedische König Gustav II. Adolf das Anwesen seinem Sekretär Johan Adler Salvius. Nach dem Vorbild von Schloss Balmoral in Schottland entstand zwischen 1880 und 1885 das Schloss von Alatskivi im neugotischen Stil.
Das Schloss ist traumhaft wieder hergerichtet.
In den Kellerräumen befindet sich eine sehr anschauliche Foto- Ausstellung zum Tagesablauf der verschiedenen Personen die auf dem Gut lebten und arbeiteten. Die Personen sind als lebensgroße Wachsfiguren in entsprechender Kleidung dargestellt
Auf dem Weg nach Tallinn legten wir mehrere Fotostopps am Peipusee ein. Der Peipussee, ein Binnengewässer, liegt zwischen Estland und Russland. Mit 3555 km² ist er ungefähr siebenmal so groß wie der Bodensee und steht unter den größten Seen Europas an fünfter Stelle.
Er besteht aus drei miteinander verbundenen Teilen:
• Dem Großen See im Norden, der in vielen Kartenwerken als eigentlicher Peipussee bezeichnet wird und eine Wasserfläche von 2610 km² hat,
• dem Warmen See in der Mitte, mit 235 km² der kleinste Teil und dem
• fast vollständig auf russischem Gebiet liegenden Pleskauer See im Süden mit einer Wasserfläche von 710 km².
Der See ist trotz zunehmender Umweltbelastungen sehr fischreich. Außer am leicht zugänglichen Nordufer wird der See kaum touristisch genutzt.
Im Sommer ist er als Badesee sehr beliebt, insbesondere an dem von weiten Sanddünen und Wäldern gesäumten nördlichen Uferabschnitt zwischen den Orten Kauksi und Vasknarva. Dort finden sich einige einfach ausgestattete Campingplätze.
Die Dörfer am estnischen Westufer sind überwiegend von russischsprachigen Altgläubigen bevölkert, welche Fischerei betreiben und im großen Maße Zwiebeln anbauen, die direkt am Straßenrand verkauft werden. Daher der Beiname „Zwiebelstraße“.
Müde vom Tag, ging es zum nächsten Hotel ins Metropol SPA in die Hauptstadt Estlandes.

9.Tag Mittwoch, 26.6.2024 – Tallinn

Mit gut gefüllten Mägen treffen wir Davia zur Stadtrundfahrt. Vorbei am Finnischen Meerbusen (80 km von Helsinki), ging es zur Sängerwiese mit der eindrucksvollen Muschel wo viele Konzerte (6/2013 Elton John) und aller fünf Jahre ein estnisches Festival mit ca. 10-15.000 Künstlern stattfindet. Durch das moderne Tallinn fahren wir zur Altstadt.1997 wurden die 16 Meter hohe Stadtmauer und die Altstadt mit ihren schiefen Kaufmannshäusern und dem lückenlosen Kopfsteinpflaster von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt. Fast die Hälfte der Stadtmauer und immerhin 26 der ehemals 40 Türme sind heute noch erhalten.
Bushalt auf den 50 m hohen Kalkberg, den Domhügel. Von hier aus geht es weiter zu Fuß. Erste Besichtigung die Alexander - Newski - Kathedrale mit den 15 Glocken. Die orthodoxe Kathedrale mit den hübschen Zwiebeltürmen ist heute eines der beliebtesten Fotomotive der Stadt. Weiter zum Plateau, es ist über der Stadt ist ein beliebter Treffpunkt. Von hier aus sieht man die Altstadt mit ihrem Meer aus roten Dächern und das blaue Meer dahinter: die Ostsee. Sehenswürdigkeiten: das einzige gotische Rathaus, das in ganz Nordeuropa welches erhalten geblieben ist. Seine Turmspitze schmückt das Wahrzeichen von Tallinn, die Figur des Stadtwächters Vana Toomas (Alter Thomas), Dicke Margarete (16m hoch), lange Herrmann mit der Nationalflagge Estlands (Blau = Himmel, Schwarz = Schiefer, Weiß = Schnee), Tallinner Dom, KGB Museum, Stadtmauer, Fernsehturm, Olaikirche, National Oper, Parlament, Russalka - Denkmal, Stadtapotheke, Parkanlagen und viele viele Kirchen. Die Freizeit nutzen wir für den Besuch im Kaffee Mathilda, ein Muss beim Besuch in Tallinn oder erkundet die Markthalle am Bahnhof.
Erfrischen kann man sich wieder im SPA- Bereich des Hotels.

10.Tag Donnerstag, 27.6.2024 – Ausflug in den Laheema Nationalpark

Ca. 80 km hatten wir von Hotel Kreuzwald bis zum Lahemaa Nationalpark zu fahren.
Er erstreckt sich auf einer Fläche von 72.500 Hektar (einschließlich 25.090 Hektar auf dem Meer). Der Park wurde 1971 als erster Nationalpark der Sowjetunion gegründet und ist geeignet für Wanderer, Radfahrer und Autofahrer. Hier haben einige vom Aussterben bedrohte Tierarten, wie Fischadler, Steinadler, Seeadler, Moorschneehuhn, Schwarzstorch und Nerz eine Zuflucht gefunden. Eine der letzten Populationen der Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera) in den baltischen Staaten befindet sich hier ebenfalls. Anzutreffen sind unter anderem auch (ca. 150) Elche, (10 -15) Luchse und Biber, die an den zahlreichen Bachläufen und kleinen Seen ein ideales Revier finden. Unsere örtliche Reiseführerin Davia erklärte uns während der Fahrt sehr viel über Land und Leute, Bodenschätze, Historisches und vieles mehr. Der Ausflug ins Moor Viru Rabu führt uns über schmale Stege. Auf halber Strecke können wir die eindrucksstarke Moorlandschaft vom Aussichtsturm bewundern. Beliebte Fotomotive: Gewässer, Windröschen, Silberblatt, Sonnentau, Heidekiefern, Wacholder, Beeren.
Im Anschluss fuhr unser Bus nach dem Palmse- Gutshaus. Es ist ein ehemals deutsch-baltisches Landgut in Estland. Es liegt etwa 80 km östlich der Hauptstadt Tallinn.
Das Areal des ehemaligen Landgutes befand sich vom 13. Jahrhundert bis 1510 im Besitz des St. Michaeli-Nonnenkloster zu Tallinn. Danach wechselte es mehrmals seinen Eigentümer und gelangte 1522 an die Familie von Metztacken. 1677 kam das Gut durch Heirat an die deutsch-baltische Familie von der Pahlen. Ende des 17. Jahrhunderts wurde mit dem Bau eines repräsentativen Herrenhauses begonnen, das seine heutige Gestalt im 19. Jahrhundert erhielt.
Um das Herrenhaus wurde ein Park angelegt, der zunächst nach französischen Vorbild gestaltet wurde. Später wurde der Park auf 18 Hektar vergrößert und erhielt den Charakter eines englischen Landschaftsparks. Die Gebäude, neben dem Herrenhaus unter anderem auch die Orangerie, die Schnapsbrennerei und die Stallungen werden nach und nach aufwendig saniert und restauriert. Der gesamte Komplex befindet sich unter staatlicher Verwaltung. Leider war ein Teil der Räumlichkeiten gesperrt. Es wurde ein Kriminalfilm über die Gutshöfe der Gegend gedreht.
Nächstes Ziel, Altja, ein kleines verträumtes Fischerdörfchen. Die Geschichte von Altja geht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Der Ort ist heute mit seiner historischen Fischerkultur ein beliebtes touristisches Ausflugsziel. Auf einer Landzunge sind die alten Netzschuppen und Scheunen der Fischer zu sehen, die 1973/74 renoviert wurden. In der Nähe befinden sich zahlreiche Wanderwege. Im „Dorfladen“ kauften wir uns kleine Stärkungen und traten im Anschluß die Rückfahrt an.
Leider, hieß es für uns, sich von unserer örtlichen Reiseleiterin Davia zu verabschieden.
Die Zeit miteinander war viel zu schnell vorbei!
Letztes Abendessen im Scheeli, am Markt mit Gemüsesuppe- Entenbraten und Käsecreme.

11. Tag Freitag, 28.6.2024 – Rückflug in die Heimat

Den Vormittag nutzten viele Gäste noch einmal zu einem kleinen Bummel in Tallinn.
11.30 verstauten wir die Koffer im Bus und los ging's zum Flughafen:

„Hüvasti" (Auf Wiedersehen).

Aufgeteilt in LH und BT Flügen treten wir die Heimreise an.

Schlusswort

Eine tolle Reise in wunderschöner Landschaft mit historische Orten, gastfreundliche Menschen, beeindruckenden Fotos im Gepäck geht zu Ende.
Genießt noch einmal beim Anblick der Fotos und Lesen des Reiseberichts die schönen Tage. Vielleicht beim Gläschen Wein?!
Viel Freude dabei!
Eure Steffi

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