Reisebericht: Rundreise Belgien für Genießer

04.08. – 11.08.2011, 8 Tage Rundreise: Namur – Ardennen – Waterloo – Leuven – Mechelen – Antwerpen – Brüssel


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Belgien-Genießerreise ins Land der Flamen und Wallonen Zwischen Nordsee und Ardennen leben die Flamen und Wallonen, die sich vor etwas mehr als 170 Jahre zum Königreich Belgien zusammengefunden haben –und allen Unkenrufen zum Trotz will die Mehr
Ein Reisebericht von
Gisela Gerlach
Gisela Gerlach

1. Tag, Anreise nach Brüssel                                                                        (820 km)

Am Donnerstag(04.08.2011)6.00 Uhr begann unsere Reise in Dresden. Unser Busfahrer Stephan vom Unternehmen Sonnenschein nahm uns unsere Koffer ab und verstaute sie in unserem Reisebus. Bis Neudietendorf (nach Erfurt) nahmen wir noch Gäste auf. Unser Bus war bis auf den letzten Platz besetzt. 44 Gäste wollten Belgien erkunden. Dabei war natürlich Brüssel die belgische und europäische Hauptstadt unser Ziel für heute.
Unsere Fahrt führte uns durch Deutschland an Gießen, Köln und Aachen vorbei. Auf den Weg nach Belgien entschieden wir uns für die Strecke, die uns ein Stück durch die Niederlande führte. Anlass zur Geschichte beider Länder zu informieren.
Nun aber weiter nach Belgien, auf den Weg gibt es Informationen zu Gambrinus`Reichs. Was den Franzosen der Wein, ist für die Belgier das Bier. Kein Land kennt eine solche Vielfalt unterschiedlicher Biere, die im Geschmack teils sehr gewöhnungsbedürftig sind, aber dennoch werden sie von uns in den nächsten Tagen ausprobiert. Unser Weg führt uns weiter an Leuven vorbei nach Brüssel. Gegen 18.00 Uhr erreichen wir unser Hotel „Crowne Plazza“
Nach dem Bezug der Zimmer lassen wir den Tag bei einem guten Abendessen im Hotel ausklingen.

2. Tag, Freitag der 05.08.2011 –  Stadtführung in Brüssel                              (43 km)

9.00 Uhr erwartet uns unsere Stadtführerin Frau Bril, Sie bringt uns Brüssel nahe. Die Stadt, die an der Senne liegt, als „Hauptstadt Europas“, als Sitz von Belgiens  Regierung und Parlament, aber auch internationalen Organisationen und Behörden wie die EU und der NATO.
Nirgends in Belgien kommen Flamen und Wallonen so eng zusammen wie in  Brüssel.
Wir fahren mit dem Bus wichtige Stationen in Brüssel an. Wir beginnen mit einem der Wahrzeichen, dem Atomium. Ein kurzer Fotostopp. Das kann es aber nicht gewesen sein.
Hier müssen wir noch einmal hin. Aber weiter im Programm. Wir sehen das Stadtschloss, die Gebäude im Regierungsviertel und auch den Kunstberg „Mont des Arts“. An der Kathedrale hält unser Bus und wir gehen zu Fuß weiter. Hier teilt sich unsere Gruppe, und ein zweiter Stadtführer kommt hinzu. Jetzt geht es zum Grand`Place, den jeder Besucher von Brüssel sehen möchte. Der 110 m lange und 68 m breite Platz mit seinen Zunfthäusern ist einer der schönsten der Welt. Dieser Einschätzung können wir uns nur anschließen. Wie schön muss er aussehen wenn er aller 2 Jahr mit einem farbenprächtigen Blumenteppich ausgelegt ist.
(Auf der Fahrt vom 16.08.-23.08.2012 ist es möglich).
Weiter führt uns unser Weg zum Manneken Pis ebenfalls ein Wahrzeichen von Brüssel.
Nach der Stadtführung haben wir Freizeit und jeder kann die Stadt erkunden. Für 40 Gäste soll es aber das Atomium sein. Deshalb fahren wir mit dem Bus zu dem 165-milliardenfach vergrößerten Eisenatom, dass eigens für die Weltausstellung 1958 entworfen wurde.
Nach 2 Stunden geht es aber zurück zum Hotel. Wir haben für Brüssel nur wenig Verkehr, es sind Ferien und deshalb benötigen wir nur 30 min für unseren Weg ins Hotel.
Unser Programm für heute hat noch etwas zu bieten. Wir gehen zu Fuß ca 20 min. zurück zum Grand`Place um im „Roy d`Espagne“ typisch flemish stew beef und die typische belgische Waffel zu essen. Den Weg zum Hotel zurück wählt jeder für sich durch das beleuchtet Brüssel.

3. Tag, Sonnabend der 06.08.2011 –Antwerpen Liebfrauen – Kathedrale            (93 km)

Unsere Fahrt nach Antwerpen beginnt heute bereits 8.30 Uhr wir fahren ca 40 km.
Was wird uns erwarten. Antwerpen ist bekannt für den Diamantenhandel, Modetrends, ist Belgiens Tor zur Welt (ist nach Rotterdam der zweitgrößte Seehafen Europas) und natürlich die Stadt für Rubens-Freunde.
Bei Ankunft auf dem Parkplatz an der Schelde werden wir schon von 2 Stadtführern/in erwartet.
Mit viel Begeisterung und Temperament werden uns die Geschichte und die Gebäude der Stadt vermittelt.
Es geht zum Druckereimuseum Plantin-Moretus (hier kann ein ganz menschliches Bedürfnis befriedigt werden). Weiter geht es zum Freitagmarkt, zur Liebfrauen-Kathedrale- dem Grote Markt, in dessen Mitte Jef Lambeaux 1887 den großen Brabo Brunnen aufstellte. Dargestellt ist Silvius Brabo, wie er die dem Riesen Amtigonus abgeschlagene Hand in die Schelde. Aus dem „Hand te werpen“ bezog Antwerpen seinen Namen.
Weiter geht es zum Vleeshuis (Fleischhalle) bevor zum Abschluss der Führung beide Gruppen eine Führung in der Liebfrauen-Kathedrale erleben. Dabei ragen zwei berühmte Meisterwerke von Peter Paul Rubens heraus.  „Die Kreuzaufrichtung“ und die „Kreuzabnahme“ Beide Gemälde entstanden 1610 und 1614 kurz nach Rubens` Rückkehr aus Italien.
Damit beenden wir die Stadtführung, aber noch nicht den Weg auf den Spuren Rubens.
33 Gäste schließen sich der Gruppe an, die gleich nach der Stadtführung den Weg zum Rubenshaus geht.(ca 15 min). Er hatte es 1610 - ein Jahr nach der Heirat mit Isabella Brant - gekauft und lebte bis zu seinem Tod 1640 in dem Haus. Die Rubens-Freunde konnten individuell das Haus erkunden.
Danach blieb noch  Zeit, das jeder Antwerpen auf seine Weise genieße konnte, bevor wir uns 16.30 Uhr zur Rückfahrt an der Schelde trafen. In Brüssel angekommen gab es wieder ein leckeres Abendessen im Hotel.

4. Tag, Sonntag der 07.08.2011 – Stadtrundgang und Grachtenfahrt in Brügge    (211 km)

Heute geht es zeitig los. 8.00 Uhr starten wir schon, um rechtzeitig in Brügge zu sein.
Dabei geht es auf unserer Fahrt nach Westflandern an Gent vorbei. Die Stadt ist Programm für den morgigen Tag. Heute wollen wir so viel Zeit wie möglich in Brügge der Hauptstadt Westflanders verbringen.
Bei schönem Wetter (das ist in diesem Sommer nicht immer gewährt) treffen wir auf den Parkplatz ein auf dem unsere Stadtführer auf uns warten. Die Gruppe wird wieder geteilt, damit jeder die Informationen auch erhält. Sofern der rote Faden zu erkennen ist und die Informationen verständlich sind. Aber eines ist gewiss, wenn es eine Stadt in Belgien gibt, die von sich mit Fug und Recht behaupten kann, die schönste zu sein, dann ist es Brügge.
Der Gang durch die Gassen der fast vollständig mittelalterlich gebliebenen Innenstadt ist zauberhaft.
Dabei sind die Schwerpunkte der Begijnhof, die Liebfrauenkirche mit  der „Madonna von Brügge“ von Michelangelo, der Grote Markt mit Belfried und der Burg (war ursprünglich der zentrale Platz von Brügge) mit dem Rathaus und der Heiligblutkapelle.
Gegen Mittag wird unsere Zeit knapp. Wir wollen eine Grachtenrundfahrt erleben. Da sich nicht jeder Stadtführer an die Zeit gehalten hat, findet auch die Grachtenrundfahrt in zwei Gruppen statt, beeinträchtigt die Fahrt um Brügge aber nicht. Anschließend haben wir noch Freizeit und der eine oder andere besucht  den großen Trödlermarkt, der heute in Brügge stattfindet. 16.00 Uhr treffen wir uns dann am Grote Markt, um gemeinsam zum Bus zu laufen.
Auf der Fahrt nach Brüssel sind wir uns einig Brügge ist eine zauberhafte Stadt.
Auf der Rückfahrt überrascht uns dann der Regen, der uns heute aber nicht mehr stört. Wir wollen ins Hotel und erwarten wieder ein leckeres Abendessen.
Aber, aber eine Panne ist aufgetreten. Am Morgen ist eine Gruppe abgereist und aufgrund eines Kommunikationsfehlers hat man uns auch nicht erwartet.
Das Hotelpersonal gibt sich alle Mühe den Fehler auszugleichen. Unsere Gruppe wurde zum „Freibier“ eingeladen. Ein weiteres Bier in Belgien? Spaß beiseite, es konnte jeder sein Getränk aussuchen und somit die Zeit bis zum Abendessen überbrücken.
Etwas später und in einer anderen Form haben wir dann aber noch zu Abend gegessen.

5. Tag, Montag der 08.08.2011 – Fakultativer Ausflug nach Gent und Mechelen    (183 km)

Fakultativ, und trotzdem alle 44 Gäste wollten sich diese Fahrt nicht entgehen lassen.
Für die Kunstliebhaber unter uns ist der Genter Altar (das großartigste Werk der altflämischen Malerei) allein schon eine Reise wert. Aber nun der Reihe nach. Unsere Fahrt nach Gent
erlebten wir bei starken Regen. Was soll hier werden? Aber der „Wettergott“ meint es gut mit uns.
Bei Eintreffen in Gent hörte der Regen auf und während der Stadtführung, die wiederum in 2 Gruppen stattfindet schien schon die Sonne. Was wir beim Stadtrundgang feststellen, die Stadt ist nicht mit Brügge zu vergleichen. Brügge ist herausgeputzter, ordentlicher, in Gent wo die Flüsse Schelde und Leie zusammenfließen geht es lebendiger zu. Dafür sorgen auch die 26 000 Studenten in der Stadt.
Zur Stadtführung gehört natürlich auch die Sint-Baafskathedraal. Der Genter Altar wird anhand einer Kopie erläutert. Die Interessierten, die das Original sehen wollten, konnten im Anschluss noch den originalen Genter Altar aufsuchen.
Noch etwas Freizeit, die viele Gäste bei einem Kaffee und Sonnenschein auf dem Markt verbringen.
Danach geht es weiter nach Mechelen.
Die große Vergangenheit als Hauptstadt der spanischen Niederlande hat in der ganzen Stadt Spuren hinterlassen. Auch hier erwarten uns 2 Stadtführer, die leider nicht im Kostüm Kaiser Karl V kamen, aber die Vermittlung der Geschichte und dem besonderen Flair der Stadt hat die Führung auch ohne Kostüm nicht beeinträchtigt.
Abwechslung brachte die Bierverkostung des besonderen und nur in Mechelen erhältlichen Bieres. Eine Spezialität ist z.B der Mondlöscher. Beim Biertrinken  und den Gesprächen vergeht dann auch schnell die Zeit und unser Busfahrer musste etwas auf uns warten. Aber lustig und gut gelaunt geht es nach Brüssel zurück. Der letzte Abend in der Hauptstadt. Die Koffer müssen noch gepackt werden. Morgen geht es zu den Wallonen.

6. Tag, Dienstag der 09.08.2011 – Wasserschloss– Grotte Han–Sur–Lesse –Namur  (210 km)

Eine Überraschung haben wir für heute geplant.
Das Bedauern einiger Gäste das -Waterloo- nicht Bestandteil der Reise ist, wollten wir ändern. Unser Zeitplan lies es zu, dass wir einen Umweg einplanten und den ca 1h von Brüssel entfernten Ort aufsuchten. Die Freude war groß. Denn wer  möchte nicht gern einmal auf den/am Löwenhügel stehen. So kam es, dass der größere Teil der Gruppe auch Eintritt bezahlte, um den Hügel zu erklimmen und das Panoramabild zu sehen. An dieser Stelle möchte ich noch einmal meinen Respekt ausdrücken. Das zum Teil ältere Publikum war sehr schnell auf dem Hügel. Ich selber musste bei den ca 230 Stufen schon einmal Luft holen. Nicht ganz eine Stunde nahmen wir uns Zeit, den historischen Ort zu erkunden. Es war der 18. Juni 1815 an dem die Armeen von Napoleon von den Alliierten (Engländer, Preußen u. Holländer) geschlagen wurden. In Waterloo entschied sich nicht nur das Schicksal Frankreichs, sondern auch die Zukunft Europas. Es ist schon ein besonderer Moment am Löwenhügel zu stehen.
Jetzt geht es aber weiter im Programm. Vorgesehen ist der Besuch des Wasserschlosses Lavaux -Stainte -Anne, im 14/15. Jahrhundert erbaut.
Das Wasserschloss ist nicht nur schön anzusehen sondern hat auch einen Lehrpfad auf dem Pflanzen und Tiere der Ardennen vorgestellt werden. Bei Sonnenschein lassen wir uns ausreichend Zeit und planen unsere Mittagspause, bevor es weiter geht nach Han-suer-Less, dem Ardennenort mit einer der größten Tropfsteinhöhlen Europas.  Unser Timing ist bestens und es geht ohne großen Aufenthalt mit der Straßenbahn von 1930 zum Grotteneingang. Mit einer weiteren deutschen Gruppe haben wir eine Führung von 2 Stunden.
Beeindruckend ist nicht nur die Größe der unterschiedlichen Stalagniten und Stalagtitensäle sondern auch die Präsentation eines Konzerts bzw.der Kanonenschuß am Ende der Führung. Nach einem Fußweg von ca 10 min und ein wenig Freizeit treffen wir uns wieder am Bus.
Unsere Weiterfahrt bietet einen schönen Blick auf die Ardennen bevor wir dann ins Maastal fahren um unser Hotel in Namur/Wepion zu beziehen.
Von einigen Gästen wird der Abend genutzt um an der Maas zu spazieren. Unser Hotel liegt direkt am Fluss und der Abend kann so bei schönem Wetter ausklingen.

7. Tag, Mittwoch der 10.08.2011 –Ardennenrundfahrt                               (111 km)

Der Urlaub geht so langsam zu Ende. Aber unser Programm für heute hat vieles zu bieten.
Bei schönem Wetter fahren wir das Maastal entlang um zu den Schlossgärten von Annevoie mit den Wasserspielen zu gelangen.
Die im 18.Jahrhundert angelegten Gärten. Das Besondere ist, dass das Wasser seit mehr als 250 Jahren auf ganz natürlicher Weise, ohne Einsatz von Maschinen nur durch naturgegebene Niveauunterschiede fließt.
Mit einem Plan ausgerüstet nehmen wir uns 2 Stunden Zeit, die Gärten von Annevoien die zu den bedeutenden Kulturgütern Walloniens gehören aufzunehmen.
Weiter fahren wir zur Benediktinerabtei Maredsous. Angekündigt war eine Führung in Englisch. Wir wurden aber in deutscher Sprache begrüßt. Das vereinfacht vieles, allerdings wurde unser Wissen in der Kirchengeschichte abgefragt und geprüft. Nicht ganz einfach für uns, aber sehr unterhaltsam. Es hat Spaß gemacht auf diese Weise das erst im 19. Jahrhundert angelegte Kloster kennenzulernen in dem noch heute Mönche leben. Europaweit bekannt ist das Kloster für seine Produktion von Käse und Bier. Wir haben Mittagspause und eine Käse und Bierverkostung zu der wir auch noch etwas Klosterbrot probieren.
Nach der Stärkung fahren wir weiter durch Wallonen und greifen noch ein Kapitel der Geschichte des Landes auf. Der Winterkrieg. Die Auseinandersetzung im 2. Weltkrieg.
Für uns Anlass auch nach Dinant zu fahren, die Stadt die im 1. und 2. Weltkrieg zerstört wurde.  Auf der Zitadelle befindet sich ein Französischer und deutscher Soldatenfriedhof.
Dinant, heute ein schöner Ort unter schroff aufragenden Felsen im Oberen Maastal. Noch eine Besonderheit an die im Ort überall erinnert wird. Adolphe Sax(1814-1894) der Erfinder des Saxofons ist in Dinant geboren. Weiter auf unserer Rundfahrt geht es im Maastal zurück nach Namur. Am Nachmittag ist noch Zeit Namur kennen zulernen. Die Festungsstadt, Hauptstadt der Provinz und der Region Wallonien. Ein würdiger Abschluss unserer Reise.

8. Tag, Donnerstag der 11.08.2011 – Rückreise nach Deutschland                                (805 km)

7.45 Uhr stehen wir alle mit gepackten Koffern vor dem Bus. Schnell sind die Koffer verstaut und wir beginnen unsere Rückreise an Liege vorbei wieder nach Deutschland und dann unsere gewohnte Strecke. Wie üblich planen wir aller 2 Stunden unsere Pausen und sind dann
Mit etwas Verspätung gegen 20.00 Uhr wieder in Dresden angekommen wo auch die letzten Gäste von den Trasferfahrzeuge nach Hause gebracht werden.
Jetzt ist unsere Reise wirklich zu Ende.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen mich noch einmal bei allen Reisegästen zu bedanken aber auch bei unserem Busfahrer Stefan. Ich wünsche Ihnen alles Gute und verbleibe mit den besten Wünschen für Sie,
Ihre Gisela Gerlach

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