Reisebericht: Belgien und Nordsee–Strand mit oder ohne Rollstuhl

Die Anreise an die belgische Nordseeküste startet am frühen Morgen am Firmensitz von Eberhardt Travel in Kesselsdorf und führt über 900km quer durch Deutschland und Belgien nach Middelkerke.
Ein herzliches Willkommen, ein gutes wenngleich spätes Abendessen und vor allem die hervorragend behindertengerecht gestaltete Ferienanlage lassen die lange Strecke schnell in den Hintergrund treten.   2.Tag; Sonntag 08.07.2018: Ausflug nach Gent   Ein entspanntes, ausgedehntes Frühstück ehe es am zeitigen Vormittag zum ersten gemeinsamen Ausflug geht.
Siebzehn Reisegäste mit und ohne Rollstuhl freuen sich darauf das flämische Gent zu entdecken. Nur eine Fahrstunde vom Hotel entfernt ist die Stadt ein Musterbeispiel für Architektur und Stadtentwicklung in Flandern.
Während eines geführten Rundganges sehen wir neben der wuchtigen Wasserburg auch die mittelalterlichen Fleischhallen, mächtige Belfriede, beeindruckende Kirchen. Wir rollen an und über Kanälen entlang und genießen so die lebhafte Stadt.
In einem der zahlreichen Cafés werden dann neue Kräfte gesammelt, bevor uns Thomas, unser Chauffeur, wieder mit dem Bus abholt.
Nun geht es zur Küste zurück; Ostende, das größte und einst mondänste Seebad der belgischen Küste erleben wir bei einer kleinen Rundfahrt. Zum Abschluss folgen wir der Küstenstrasse zurück zum Hotel.
Hin und wieder lässt die unglaublich dichte und oftmals hohe Bebauung dennoch freien Blick auf die Nordsee zu.

Den Vormittag nutzen wir um unseren Urlaubsort näher kennenzulernen. Gemeinsam rollen wir durch das Ortszentrum, welches touristisch geprägt, zahlreiche Geschäfte und Restaurants aufweist zur Strandprommenade.
Diese im Windschatten der auch hier durchgehend hohen Appartementhäuser entlang bis zum Ortsende. Ein Restaurant mit freiem Blick zur Nordsee ist dann der perfekte Ort für eine kleine Mittagspause.
Am Nachmittag nutzen wir dann unseren Reisebus für einen Küstenausflug nach Dünkirchen. In Koksijde, auf dem Panoramalaan haben wir guten Ausblick auf „Hoge Blekker", die größte Düne der belgischen Küste. Via Nieuwport und De Panne gelangen wir dann zur belgisch/französischen Grenze und weiter nach Dünkirchen.
Im dortigen Museum machen wir uns mit der Operation Dynamo, einer gigantischen Evakuierungsaktion im Rahmen des Westfeldzuges von 1940 vertraut.

Die angenehme Fahrt durch die ausgedehnten Felder und kleinen Dörfer Richtung Ypern lässt nichts mehr vom Schrecken des Ersten Weltkrieges erahnen. Beim Rundgang durch die ab den 1920er Jahren wieder aufgebaute Stadt konfrontiert aber permanent mit den Schrecken der „Flandern Fields". Trotz dieses Umstandes präsentiert sich die Stadt mit Großem Markt, Kathedrale und den prächtigen Tuchhallen als weiteres Musterbeispiel flämischer Baukunst.
Zu Mittag gehen wir gemeinsam in ein Restaurant mit typisch belgischer Küche; bei Fritten, Crepes oder Waffeln genießen wir den Blick über den Hauptplatz der Stadt.
Als wir am frühen Abend wieder vor dem Hotel stehen, ist ganz Belgien schon auf das gleich beginnende Halbfinale der Fußball WM gespannt; werden die „Roten Teufel" Frankreich schlagen?...

...leider nicht; aber das tat der Stimmung während der Liveübertragung keinen Abbruch.
Wir fahren ins „Anno 1465" wo wir bei einem rollifreundlichem Rundgang durch ein rekonstruiertes Fischerdorf des Mittelalters viel über das damalige Leben mitten in den Dünen erfahren. Im Anschluss geht es dann mit einer Kutsche durch verträumte Dörfer der Jetztzeit und entlang der Nordseeküste wieder nach Middelkerke.

Den letzten Vormittag vor Ort lassen wir es nochmal ruhig angehen; ein spätes Frühstück und Zeit für einen kleinen Plausch, nochmal ein Spaziergang zum Meer oder das Besorgen letzter Souvenirs in den Geschäften vor Ort ehe wir mittags zu einer Fahrt ins Hinterland starten. In Lo besuchen wir mit der Waffelfabrikation Destrooper eine der kulinarischen belgischen Institutionen.
Ein schöner Rundgang durch das Besucherzentrum und eine leckere Verkostung der Waffelprodukte bei Kaffee sind die Bestandteile unseres Aufenthaltes.
Zurück im Hotel widmen wir uns dennoch genußvoll dem letzten, wie immer sehr guten Abendessen in unserer behindertengerechten Anlage.

Noch leicht Verschlafen der frühe Einstieg für die Heimreise. Auf der Fahrt dann Zeit zum Ausruhen und zum Schmieden neuer Reisepläne bei der Vorstellung des neuen Eberhardt Travel Kataloges „Reisen mit und ohne Rollstuhl 2019".