Reisebericht: Rundreise Ostfriesland – maritimes Flair am Watt

18.09. – 23.09.2011, 6 Tage Rundreise nach Norddeutschland mit Bremen – Wittmund – Wilhelmshaven – Eckwarderhörne – Bremerhaven – Störtebekerstraße – Jever – Papenburg – Greetsiel


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Nachdem ich in diesem Jahr oft in den Schweizer Bergen unterwegs war, möchte ich mit den Eberhardt-Gästen diesmal den äußersten Nordwesten Deutschlands bereisen. Kommen Sie mit nach Ostfriesland!
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

Reisebericht

1. Tag
29 Gäste reisen mit Chauffeur Jens und mir am 18. September in den Norden. Vorbei an Leipzig, Magdeburg, Braunschweig und Hannover geht die Fahrt. Unser Ziel ist Wittmund in Ostfriesland, ca. 15 Kilometer von der Nordseeküste entfernt. Im 4-Sterne-Ringhotel "Residenz" werden wir mit einem "Moin" herzlich begrüßt. Da das Haus zentral am Marktplatz liegt, unternehmen die meisten Gäste gleich einen ersten Spaziergang und erkunden den Erholungsort mit den vielen reizvollen roten Klinkerhäusern. Eine besondere Attraktion sind die "Hands of fame".


Nach dem Vorbild "Walk of fame" in Hollywood sind hier statt Sterne Handabdrücke von Prominenten und deren Autogramme in Ton gebrannt und im Pflaster der Fußgängerzone eingelassen. So haben sich beispielsweise Joschka Fischer, Jörg Pilawa, Uwe Seeler, Gunther Emmerlich und Otto Waalkes verewigt. Am Abend erwartet uns dann im Hotel ein leckeres Buffet.
2. Tag
Heute wollen wir auf der "Grünen Küstenstraße" reisen. Ein landschaftlich besonders attraktiver Streckenabschnitt führt unter der Bezeichnung "Störtebekerstraße" durch Ostfriesland - immer am Deich entlang. Am Strand von Schillig sind wir mit Wattführer Volker verabredet. Schuhe und Strümpfe werden ausgezogen - und auf geht's zur Wattwanderung.


Von Volker erfahren wir Interessantes über Ebbe und Flut, entdecken so manche Muschel im Sand und graben sogar einen Wattwurm aus. Nach zwei Stunden sind wir alle erstaunt, wie schnell die Zeit verging.
Weiter geht die Reise entlang der Küste. In Carolinensiel legen wir eine Halt ein, um zum kleinen Hafen zu spazieren. Danach fahren wir nach Jever. Der Name der Stadt ist durch die gleichnamige Biermarke in ganz Deutschland bekannt. Schon von weitem sehen wir die verspiegelten Gärtürme des Friesischen Brauhauses. Hier werden wir zu einer Führung erwartet. Zuerst besuchen wir das historische Brauereimuseum. Hier erhalten wir einen Einblick, wie vor rund 100 Jahren der Brauereialltag ablief. Danach können wir den modernen Produktionsbetrieb besichtigen. Besonders interessant ist es in der großen Halle mit den Abfüllanlagen. Pro Stunde laufen hier ca. 60.000 Flaschen über die langen Förderbänder. Nun möchten wir natürlich auch wissen, wie das Jever-Bier schmeckt. Laut Werbeslogang "Wie das Land, so das Jever - friesisch herb". Vier Sorten stehen bei der Verkosung zur Auswahl: Jever Pilsener, Jever Light, Jever Fun und Jever Lime. Schnell hat jeder seinen "Liebling" gefunden. Gut gelaunt fahren wir zum Abendessen ins Hotel.
3. Tag
Den heutigen Tag wollen wir in Wilhelmshaven verbringen. Wir begeben uns auf eine Stadtrundfahrt und lernen dabei u.a. den Helgolandkai, den Hafen, die alte Werftarbeitersiedlung und den Marinestützpunkt kennen. Nach dem Mittag unternehmen wir mit der MS "Harle Kurier" eine Hafenrundfahrt, die uns in den Marinehafen, zu den Tanklöschbrücken und zum Jade-Weser-Port, Deutschlands größter Wasserbaustelle, führt.


Danach steht ein Besuch des Deutschen Marinemuseums auf dem Programm. In der Dauerausstellung wird unter dem Motto "Menschen-Zeiten-Schiffe" die Marinegeschichte von 1848 bis heute dokumentiert. Auf dem Freigelände besichtigen wir den Lenkwaffenzerstörer "Molders", Deutschlands größtes Museumskriegsschiff. Während des Rundgangs über und durch die Decks erkunden wir die Arbeits- und Unterkunftsbereiche der ehemals 334 Besatzungsangehörigen. Ebenso spannend ist es im U-Boot "U10" und auf dem Minenjagdboot "Weilheim".
Ein Fischbuffet der Spitzenklasse ist am Abend im Hotel ein schöner Abschluss dieses erlebnisreichen Tages.
4. Tag
"Nimm mich mit Kapitän auf die Reise..." - heute wollen wir eine Schifffahrt auf dem Wattenmeer unternehmen. Der Bus bringt uns in den Nordseeküstenbadeort Hooksiel.


Im Ortskern bummeln wir entlang kleiner Fischerhäuser und vorbei am ehemaligen Rathaus mit dem markanten Zwiebelturm zum alten Hafen. Danach fahren wir zum Außenhafen. Da unser Schiff noch nicht da ist, lassen wir uns ein fangfrisches Fischbrötchen schmecken. Dann heisst es "Leinen los". Mit dem Fahrgastschiff "Jens Albrecht" begeben wir uns auf "Minikreuzfahrt". Wir umrunden die Leuchttürme "Hooksiel-Plate" und "Mellum-Plate", fahren entlang der Vogelschutzinsel Oldeoog und der Insel Mellum, und weiter zu den Seehundbänken. Auch sehen wir die riesigen Tanklöschbrücken von der Seeseite und die Wasserbaustelle "Jade-Weser-Port". Bei Windstärke 7 wird unsere Seetauglichkeit ganz schön auf die Probe gestellt. Doch letztlich kommen wir nach drei Stunden alle wieder wohlbehalten in Hooksiel an und fahren mit dem Bus zum Hotel zurück.
5. Tag
Heute geht es in westliche Richtung. Unseren ersten Halt machen wir in Aurich. Hier spazieren wir zum Marktplatz mit dem Sous-Turm. Dieses 25 Meter hohe Kunstobjekt besteht aus mit Plexiglas verkleidetem Stahlrohr und ist ein beliebtes Fotomotiv. Danach schauen wir uns noch die 28,7 Meter hohe Stiftsmühle an. Mit 28,70 Metern ist sie die zweithöchste Mühle Ostfrieslands.
Weiter geht unsere Fahrt nach Emden. Die Seehafenstadt liegt an der Mündung der Ems in die Nordsee. Während unseres Bummels bewundern wir die drei Museumsschiffe im Ratsdelft, fotografieren das Rathaus und das alte Hafentor und besuchen natürlich auch "Dat Otto Huus". Zum Mittag lassen wir uns wieder frischen Fisch schmecken. 
Danach fahren wir nach Greetsiel.


Gleich am Ortseingang stehen die bekannten Zwillingsholländermühlen. Müller Frank Schoff lädt uns in die "Schoofsche Mühle" zu einer Führung ein. Im Mühlencafé lernen wir dann die ostfriesische Teekultur kennen. Vor dem Eingießen legt man einen Kluntje in die Tasse. Der Tee wird dann auf den Kluntje in die Teetassen gefüllt. Anschließend gibt man mit einem "Rohmlepel" einen Tropfen "Rohm" hinzu, und zwar so, dass "n Wulkje" entsteht. Nach der alten Sitte "Dree is Oostfresenrecht" trinken alle mindestens drei Tassen. Nun bleibt noch Zeit für einen kleinen Bummel. Unrter den ostfriesischen Sielorten konnte Greetsiel sein Ortsbild mit den alten Fischerhäusern bis heute am besten bewahren. Danach fahren wir zum Hotel zurück. Nach dem Abendessen besuchen einige der Gäste noch das Konzert im Schlosspark.
6. Tag
Die Koffer sind gepackt - es heisst Abschied nehmen. Wir haben uns im Hotel "Residenz" wohl gefühlt, viel gesehen und erlebt, die ostfriesische Landschaft lieb gewonnen und das "maritime Flair am Watt" genossen.

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