Reisebericht: Busreise an Rhein und Mosel im Südwesten Deutschlands

21.07. – 26.07.2013, 5 Tage Rundreise in Rheinland–Pfalz mit Cochem – Koblenz – Mosel–Schifffahrt – Rundfahrt im Moseltal – Weinprobe


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Mosel und Rhein mit ihren malerischen Weinhängen und den international ausgezeichneten Riesling Weinen sind für viele Urlauber des In- und Auslandes ein beliebtes Ziel ihrer Erholungsreisen. Die Region der beiden Flüsse ist aber auch von Geschichtsereignissen geprägt, die vor mehr als 2000 Jahre ihren Anfang nahm. Viele Zeugnisse der römischen Besatzung von mehr als 400 Jahren kann man noch in den beiden ältsten Städten Deutschlands, in Trier und Koblenz erkunden und erleben.
Ein Reisebericht von

Weinreise an Rhein und Mosel


Die „Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal" ist das Rheinengtal von Bingen und Rüdesheim bis Koblenz, eines der beliebtesten Urlaubsregionen von Deutschland und gleichzeitig Zielgebiete unserer Reise. Ab 2002 ist dieses romantische Teilstück des Rheins UNESCO Weltkulturerbe. Die einmalig schöne Rheinlandschaft mit vielen Burgen und steilen Weinlagen, ist eine einzige geschmückten Landidylle. Die Mosellandschaft ist das größte zusammenhängende Steillagen-Weinbaugebiet der Welt und eine einmalige Anreihung von idyllischen Orten, wunderschönen Weinanlagen und natürlich die Mosel selbst ist sehr anziehend. Die ca. 200 km lange Strecke zwischen Koblenz und Trier, den zwei über 2000 Jahre ältesten Städte Deutschlands, ist durch viele Windungen des pittoresken Flusses gekennzeichnet. Besonders die Weinsorte Riesling, die " Königin der Weisweine ", ist sowohl für den Weinanbau am Rhein und der Mosel als auch in aller Welt bekannt und beliebt.

Anreise an Rhein und Mosel


Am Sonntag, den 21.7.2013, unserem Anreisetag nach Brodenhagen, schien die Sonne den ganzen Tag bei 29 Grad C und alles, auch der Verkehr, klappte hervorragend. Alle unsere Reisegäste (RG) konnten von Dresden bis Weimar - Gelmerode bei bester Laune empfangen werden und auf unsere Weinreise Mosel/Rhein eingestimmt werden. Besonderes Augenmerk lag während der Fahrt auf unsere Hauptziele dem Rhein und der Mosel, die während der Fahrt generell ihrer Bedeutung entsprechend charakterisiert werden konnten. Nach der Fahrt über dem Rhein , nördlich von Koblenz, entschieden wir uns vor der Fahrt nach Brodenhagen, noch einen kleinen Abstecher nach Maria Laach, dem einstigen großen Vulkan in Europa und jetzigem Kloster mit romanischer Kirche , zu machen. Ich denke, eine sehr gute Entscheidung, zumal während unseres Besuches in der Kirche ein gemischter Chor eine bezauberte Intonierung den Gästen anbot. Unsere Weiterfahrt führte uns über die Moseltalbrücke, dem imposantem Bauwerk in der Nähe von Koblenz über die Mosel, nach Brodenhagen zu unserem Hotel Anker, direkt an der Mosel gelegen. Die Check-Inn Formalitäten verliefen reibungslos und unser erstes Abendessen war ein „ Leckeri „. Was kann man mehr für den Anreisetag erwarten ?

Trier und die Edelsteinschleiferei in Kirschweiler


Auch für den ersten vollen Tag an der Mosel und im Hunsrück lies uns die Wetterprognose nicht in Stich. Er bescherte uns einen Sonnentag wie er im Buche steht mit max. 32 Grad C. Der noch angenehme Morgen mit ca. 16 Grad C führte uns mit dem Bus über Cochem auf die A48, die uns über die A1 direkt bis Trier, der ältesten Stadt in Deutschland, mittlerweile 2029 Jahren auf dem Buckel hat. Diese schöne Anfahrt endete an der Tourist-Information von Trier, wo wir nach einer kurzen Pause unseren Stadtführer, Herrn Wodig begrüßen konnten. Nach einem kurzen Komplimentaustausch begannen wir vernünftigerweise zuerst eine Stadtrundfahrt, die an dem Aussichtspunkt auf dem Petrisberg seinen Höhepunkt fand. Eine schöne exponierte Lage oberhalb von Trier mit einem einmaligem Blick auf die Stadt und der gesamten Umgebung, ob in Richtung Luxemburg oder in den Hunsrück hinein. Zudem hatte man eine wunderschöne Aussicht auf das ehemalige Amphitheater direkt unter uns und den Resten der Kaisertherme, die noch heute Erstaunen über die römischen fortschrittlichen Techniken in der stilvollen Verwendung von Wasser auslöste. Die Busweiterfahrt endete an der Basilika des Konstantin, der Empfangshalle des römischen Kaisers, der im 4. Jahrhundert n.C. in Trier als Residenz regierte. Der Besuch dieser Basilika, die heute eine evangelische Kirche ist, war beeindruckend wie vieles was die Römer zu damaliger Zeit schon auf der Pfanne hatten. Eine wahnsinnig große Halle mit einer einmaligen Kassettendecke aus Holz, deren Quadrate eine Abmessung von 3 x 3 m haben, in der Perspektive viel kleiner erscheinen. Auch die Abmessungen der Basilika und die damalige Beherrschung von thermischen Bedingungen, wie Heizen, sind erstaunlich. Weiter führte uns der Spaziergang bei sengender Hitze zur Taufungskirche von Karl Marx, dem Sohn der Stadt Trier. Eine weitere erstaunliche Begebenheit konnten wir am Ende unsere Stadtführung erfahren. Am Viehmarkt hat die Stadt eine weitere Therme entdeckt und mit beispielhafter Architektur dem Publikum zur Show geboten. Ein dem Schwimmbad ähnliche Konstruktion, konnten wir ca. 5m unter heutigen dem heutigen Straßenniveau bestaunen. Ein Beispiel für ein weiteres Weltkulturerbe der Stadt Trier? Am Markt endete unsere Stadtführung und die Freizeit wurde von allen ausgiebig genutzt, natürlich mehr oder weniger im Schattenbereich. Gegen 14.00 Uhr fuhren wir im angenehm klimatisierten Bus weiter nach Kirschweiler, einem Ortsteil von Idar - Oberstein, dem Mekka der Edelsteinschleiferei in Deutschland. Dort wurden wir nach einer kurzen Kaffepause in die Geheimnisse der Edelsteinwelt eingeweiht. Am Beispiel der aktuellen Marktsituation wurden uns Prämissen der Edelsteinschleiferei nahe gebracht. Natürlich war der Anreiz unserer weiblichen RG besonders groß, eine der wunderschönen Produkte zu erwerben. Sehr zur Freude unserer Gastgeber aber besonders für unsere Frauen. Die Heimfahrt zu unserem Hotel Anker dauerte ca. 1 ½ Std. über die Höhenstraße des Hunsrück und konnte durch die Erläuterungen unseres Hobby-Weinbauers, RL Wilfried verkürzt werden, der uns mit der Weinphilosophie der deutschen und internationalen Winzer vertraut machte. Ein Kapitel, das wir am nächsten Tag durch den Besuch der Weinmetropolen an der Mosel noch vertiefen konnten.

Bernkastel Kues und Beilstein, traumhaft schöne Orte an der Mosel


Am Dienstag wurden wir durch ein Donnergrollen vorzeitig geweckt und sahen erstaunt heftigen Regen in Brodenhagen. Für alle von uns eine Überraschung, aber gern akzeptiert mit einer angenehmen Temperatursenkung zum Vormittag. Nach normalem Prozedere der Einnahme des Frühstückes und der Abfahrt nach Bernkastel Kues, nahmen wir diesmal einen etwas anderen Weg zur A48. Auf der Autobahnfahrt bis zur Ausfahrt in Wittlich mussten wir auf der Gegenfahrbahn einen kilometerlangem Stau registrieren, der zur totalen Sperrung der Autobahn führte. Direkt am Busparkplatz an der Mosel trafen wir die Stadtführerin Frau Mihm Lantin, eine temperamentvolle Bernkastelerin mit nettem Auftreten. 10.30 Uhr begann die Stadtführung in Bernkastel Kues , dem Vorzeigeort an der Mosel. Ein Gedicht für jeden Tourist mit Romantik und überschäumender Architektur des Umgebindebaues. Und obendrein noch eine Fundgrube für die erlesenen Weine der Mosel. Das beste Beispiel dafür offerierte uns die 3 Proben Schlenderweinprobe in der Vinothek zu Kues. Im Keller des Hospitals St. Nicolaus Hospitals genossen wir 3 Weine aus den besten Winzereien der Region Mosel/Saar/Ruwer. Ein Genuss in drei Variationen. Den Erfolg konnten die Betreiber und unsere RG an dem Umsatz messen. Nach 14.00 Uhr ging unsere Fahrt weiter Mosel- abwärts. Dabei passierten wir die steilste Weinlage der Welt mit ca. 70 Grad, die uns vollen Respekt abverlangte. Mit dem Zwischenstopp in Beilstein, dem „Dornröschen der Mosel", klein aber fein, ist die beste Beschreibung dieser einmaligen Ortschaft, in der schon einige Filmstreifen gedreht wurden, u.a. der Schinderhannes mit Curd Jürgens. Beilstein ist der Geheimtipp für alle Interessen an Romantik, Einfachheit und Schönheit. Ein absolutes Muss für alle Moselreisende. Die Heimfahrt nach Brodenbach zeigte uns erneut die Reichsburg zu Cochem, ein wunderbaren Wegführer als Kontrast zwischer der still dahin fliesenden Mosel und dem mächtigen Bau der Burg. Der letzte Abschnitt unserer Moselfahrt war natürlich begleitet auf die Vorfreude des Abendessens und der Begleitung mit einem Mosel-Riesling, kein Wunder bei den Strapazen bei Temperaturen von über 30 Grad C.

Koblenz und die romantische Schifffahrt auf dem Mittelrhein


Der heutige Mittwoch gehörte ganz und gar dem Rhein, dem stolzen Fluss in Deutschland. Den ökonomischen Aspekt ließen wir beiseite und begannen einen Stadtbummel in Koblenz am deutschen Eck, wo die Mosel und der Rhein sich treffen und das Monumentaldenkmal von Kaiser Wilhelm I. steht. Weiter ging unser Rundgang mit Frau Hühnerfauth, der Stadtführerin von Koblenz, über dem Gebäude des Deutschen Ordens zur Altstadt der über 2000 Jahre alten Stadt. Eine Attraktion war das „ Schängel „ Standbild, das getaktet einen ca. 4m weiten Wasserstrahl ausspieh. Danach erfolgte die große Überraschung am Rhein für unsere RG. Unsere RG fuhr mit der Super Seilbahn BUGA 11 diagonal über dem Rhein bis zu einer ca. Höhe von 110m zur Höhenstation auf der Festung Ehrenbreitstein. Der Besuch der Festung war als „Bonbon" integriert und erlaubte einen traumhaft schönen Blick über das Rheintal bei, Koblenz mit natürlich der Sicht auf das Deutsche Eck, der Mosel/dem Rhein und den Blick in das obere Mittelrheintal. Nach Rückfahrt mit der BUGA Seilbahn fuhr uns unser Chauffeur Bernhard dem Rhein aufwärts bis Rüdesheim. In Rüdesheim war selbstverständlich die „ Drosselgasse „, die international bekannte und geliebte Souvenier- und Weinmeile, unser Hauptanziehungspunkt. Mit der darauffolgenden Schifffahrt von Rüdesheim nach Boppard konnten unsere RG die herrliche Mittelrheinstrecke mit vielen Burgen, den mächtigen Weinbergen und dem Loreleyfelsen genießen. Bernhard holte uns nach Absprache in Boppard ab und wir konnten über dem Höhenzug zwischen dem Rhein und der Mosel unser Hotel in Brodenbach günstig zum Abendessen erreichen. Der erwartet schöne Ausflug an den Rhein, mit seiner Vielzahl von weltbekannten Sehenswürdigkeiten, hatten unsere Wünsche erfüllt, und ein buntes Mosaiksteinchen in unsere Weinreise an Mosel und Rhein eingefügt.

Burg Eltz und Cochem


Unser Abschlußtag an der Mosel führte uns ab 9.00 Uhr vom Hotel Anker in Brodenbach über die Mosel nach Löf und danach bis nach Hotzenplotz. Nach ca. 5 km erreichten wir die den Parkplatz der Burg Eltz, eine Burg mit einmaliger Lage, getarnt von Ahnungslosen Ankömmlingen. Der Anmarsch war dementsprechend, da eine Straße mit ca. 20 % abwärts gelaufen werden musste. Für viele RG war ein Segen, dass ein Shuttle-Bus diesen Weg für sie abnahm. Die Burgführung konnten leider nicht alle RG wahrnehmen, da in der Burg einige sehr steile Treppen zu überwinden waren. Die Führung gab uns einen Einblick in das Leben und die Verhältnisse in der Zeit, die ca. 850 Jahre zurück reichte. Die noch heute lebenden Besitzer der Burg sind die 33. Generation der Erbauer der Burg. Nach einem 3 Gänge Menü und einer kleinen Pause setzten wir unsere reise nach Cochem fort. Eine ausgiebige Freizeit nutzten unsere RG mit den vielen Angeboten der netten Stadt an der Mosel. Exakt 15.30 Uhr fuhr das Schiff los, mit dem eine entspannende Abschiedsfahrt auf der Mosel begann. Die wiederum schöne Umgebung von Cochem konnten alle unsere RG mit einem Erfrischungsgetränk oder ähnlichem nutzen, denn ca. 30 Grad C sind eine ganz nette Herausforderung. Unser Bus brachte uns danach zurück nach Brodenbach, wo wir nach einer Freizeit das Abschiedsessen im Hotel einnehmen konnten. Generell brachte das gute Essen im Hotel, einen wichtigen Anteil an der zusammengefasst sehr gelungenen Reise an Mosel und Rhein.


Heimreise durch das Lahntal und Besuch von Limburg


Zur Abreisefahrt am Freitag wählten wir den Weg entlang der romantischen Urlaubsgegend entlang des Lahn Flusses. Ein Paradies für Camper, Radfahrer und Wanderliebhabern. Viel Kurven führten bis nach Limburg, wo wir ein weiteres " Leckerli " genossen. Die Kathedrale und die Altstadt von Limburg lies alle RG zum Abschluss noch einmal mit der Zunge schnalzen. Die Weiterfahrt zu den Ausstiegsorten begann vielversprechend, wurde aber etwas getrübt durch zwei Staus auf der A5 und der A4 ab Nossen. Die vernachlässige Verspätung unserer Reise konnte durch die gute Ortskenntnis und Fahrkenntnis unseres Chauffeurs kompensiert werden. Eine empfehlenswerte und sehr gelungene Reise erfreute alle unsere Gäste und wird mit Sicherheit in angenehmer Erinnerung bleiben. Reiseleiter, Wilfried Briol

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