Reisebericht: Busreise an Rhein und Mosel im Südwesten Deutschlands

14.10. – 19.10.2018, 5 Tage Rundreise in Rheinland–Pfalz mit Cochem – Koblenz – Mosel–Schifffahrt – Rundfahrt im Moseltal – Weinprobe


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Den sprichwörtlich goldenen Oktober verbringen wir bei Schifffahrten, Spaziergängen, interessanten Führungen und so manchem Gläschen Wein an Rhein und Mosel.
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

14. Oktober: Anreise nach Brodenbach

Die Täler von Rhein und Mosel sind besonders im goldenen Herbst eine Reise wert. Voller Vorfreude starten die Eberhardt-Reisegäste mit Chauffeur Frank und mir Richtung Westen. Vorbei geht es am Thüringer Wald und durch Hessen. Dann haben wir schon bald das Lahntal erreicht und können kurz darauf auch über den Rhein fahren. An der 136 m hohen Moseltalbrücke machen wir unsere letzte Pause und werfen einen ersten Blick auf den Fluss, an dessen Ufer wir die die nächsten Nächte wohnen werden. Ziel ist das Moselstädtchen Brodenbach. Seit vielen Jahren kommen Eberhardt-Reisegäste hier ins Hotel „Anker". Vom Chef des Hauses werden wir schon erwartet. Schnell sind die Schlüssel verteilt und die Zimmer bezogen. Zum Abendessen treffen wir uns alle wieder und lassen uns mit Hausmannskost verwöhnen. Mit einem Gläschen Wein stoßen wir auf die kommenden Tage an.

15. Oktober: Trier – Edelsteinschleiferei

Unser Tagesausflug führt uns heute zuerst ein Stück entlang der Mosel. In Treis-Karden überqueren wir den Fluss und fahren auf der Autobahn durch die Vulkaneifel nach Trier. Die älteste Stadt Deutschlands empfängt uns mit Sonnenschein. Stadtführer Heinz Fischer steigt hier zu uns in den Bus und unsere Rundfahrt beginnt. Wir sehen das Wahrzeichen von Trier: die Porta Nigra. Mächtig erhebt sich das am besten erhaltene Stadttor nördlich der Alpen vor uns. Wir fahren vorbei an der alten Römerbrücke, den Barbarathermen aus dem 2. Jahrhundert, den Ruinen der Kaiserthermen und am Amphitheater, das einst 18.00 Menschen Platz bot und Schauplatz blutrünstiger Kämpfe war. Über eine enge Straße geht es hinauf zum Petrisberg. Von hier haben wir einen wunderschönen Blick auf die Stadt.
An der Konstantinbasilika verlassen wir den Bus, um dieses mächtige Bauwerk zu besichtigen und einen kleinen Abstecher zum Schloss  zu machen. Dann laufen wir zum Dom und erreichen bald auch den Hauptmarkt, wo die Führung endet. Einige Gäste wollen in eines der vielen Restaurants einkehren, andere noch in den Dom hineinschauen oder einfach durch die Stadt bummeln.
Am frühen Nachmittag verabschieden wir uns von Trier und fahren nach Kirschweiler, einem Ortsteil des bekannten Edelsteinstädtchen Idar-Oberstein. Bei Familie Hess können wir sehen, wie aus einem unscheinbaren Rohling tolle Schmuckstücke entstehen. Da schlägt vor allem das Herz der weiblichen Reisegäste höher.
Die Fahrt zurück zum Hotel führt durch den Hunsrück, wo früher der Schinderhannes  sein Unwesen trieb und sich heute auf den Höhen zahlreiche Windräder drehen.
Im Hotel „Anker" erwartet uns wieder das Abendessen und langsam endet der zweite Tag der Reise.

16. Oktober: Bernkastel–Kues – Beilstein – Weinprobe

Heute wollen wir den ganzen Tag an der Mosel bleiben und freuen uns, dass der Wetterbericht wieder viel Sonne verspricht. Das erste Ziel ist Bernkastel-Kues, für mich das schönste Moselstädtchen. Hier empfängt uns dichter Nebel, der sich aber sehr schnell lichtet. Bei einer Führung erkunden wir die romantischen Plätze und verwinkelten Gassen. Besonders beeindruckt uns der Marktplatz mit dem Renaissance-Rathaus, dem Michaelsbrunnen, den Fachwerk-Bürgerhäusern und dem Spitzhäuschen. Auf dem Karlsbader Platz zeigen uns die Hochwassermarken u.a. die Rekordhöhe vom Februar 1784. Von hier sind es nur wenige Schritte bis zum mächtigen Kirchturm St. Michael. Nun bleibt noch Zeit für individuelle Erkundungen.
Weiter geht die Fahrt entlang der Mosel. Wir unterqueren dabei auch die 160 m hohe Hochmoselbrücke. „Ürziger Würzgarten", „Kröver Nacktarsch" und „Zeller schwarze Katz" sind einige der bekanntesten Weinlagen, an denen wir vorbeikommen. Zur Mittagszeit essen wir mit einem schönen Blick auf Zell unsere Würstchen. Bald sehen wir den steilsten Weinberg Europas und erreichen wenig später Beilstein, auch „Dornröschen  der Mosel" genannt. In diesem idyllischen Ort am Fuß der Burg Metternich legen wir einen Stopp ein.
Nun wollen wir aber endlich auch Moselwein probieren. Deshalb fahren wir nach Alken und kehren ein im historischen Weinkeller der Familie Hammes. Gerd kredenzt uns sechs verschiedene Weine. Ob rot oder weiß, lieblich, feinherb oder trocken - für jeden Geschmack ist etwas dabei. Natürlich erfahren wir auch Interessantes über den Weinanbau und den perfekten Weingenuss. In fröhlicher Stimmung und mit so mancher Flasche im Gepäck geht es zurück zum Hotel. Hier wird nach dem Abendessen Weinlesefest gefeiert. Dazu spielt die Winzerkapelle auf und auch eine Weinkönigin ist mir von der Partie.

17. Oktober: Koblenz – Festung Ehrenbreitstein – Rheinschifffahrt

Den heutigen Tag wollen wir am und auf dem Rhein verbringen. Nach dem Frühstück fahren wir zuerst nach Koblenz. Am Peter-Altmeiner-Ufer erwarten uns schon zwei Stadtführerinnen. Mit ihnen besuchen wir das Deutsche Eck, wo das Kaiser-Wilhelm-Denkmal steht und die Mosel in den Rhein fließt. Dann geht es in die Altstadt. Wir schauen in den Brunnenhof, sehen so manch schönes Haus, kommen an der Liebfrauenkirche vorbei, besuchen den Plan und den Jesuitenplatz. Während unseres Rundgangs treffen wir auch so manch Koblenzer Original, wie den „Spucker" und den „Schlängel". Zum Schluss besuchen einige noch die imposante Kastorkirche.
Nun wollen wir hinauf zur Festung Ehrenbreitstein, die sich 118 m über dem Rhein befindet. Von der Rheinpromenade bringt uns die Seilbahn dorthin. Während der Fahrt haben wir einen schönen Blick auf das Deutsche Eck und die Mündung der Mosel in den Rhein. Einige schwindelfreie Gäste nehmen für die Rückfahrt sogar die Kabine mit dem Glasboden.
13 Uhr treffen sich alle wieder am Bus, um das schönste Stück des Rheins kennen zu lernen. Von Koblenz fahren wir bis Rüdesheim. Die Köpfe gehen nach rechts und links, denn immer wieder stehen imposante Burgen und Schlösser über dem Rheinufer. Zu den schönsten zählen sicher die Burg Lahneck, das Schloss Stolzenfels und die Marksburg. Unterhalb der Burg Maus machen wir unsere Mittagspause. Eine der seltsamsten Burgenschöpfungen ist der Pfalzgrafenstein, als Zollburg im 14. Jahrhundert mitten im Rhein erbaut. Natürlich passieren wir auch den sagenumwobenen Schieferfelsen Loreley, an dessen Fuß die gleichnamige Nixe sitzt. Früher soll sie ja mit ihrem Singen die Schiffer ins Verderben gelockt haben. Was uns allen bei der Fahrt entlang des Flusses auffällt ist der niedrige Wasserstand. Manche Touristen spazieren „mitten im Rhein", haben dort sogar ihre Liegestühle aufgestellt.
In Rüdesheim angekommen, geht unser Spaziergang zuerst zur berühmten Drosselgasse. Die ist zwar nur 3 Meter breit und 144 Meter lang - doch hier treffen sich die Touristen aus aller Welt. Aber es gibt in Rüdesheim auch noch eine Reihe schöner alter Höfe aus verschiedenen Kulturepochen zu entdecken.
Nun steht eine 3 ½ stündige Schifffahrt auf dem Programm. Aufgrund des Niedrigwassers haben mehrere Reedereien ihren Fahrbetrieb schon eingestellt. Doch wir haben Glück: Die „Confluentia" macht heute ihre letzte Fahrt und bringt uns auf dem Rhein von Rüdesheim zurück nach Koblenz. Wir starten mit Kaffee und Kuchen, dann suchen sich die meisten Gäste einen Platz auf dem Sonnendeck. Das dies im Oktober noch möglich ist, hätte wohl keiner erwartet. Wir genießen die Sonnenstrahlen solange es geht, dann schauen wir uns vom Unterdeck den roten Abendhimmel an und später die beleuchteten Burgen und Städtchen links und rechts. In Koblenz erwartet uns Frank am Bus. Mit einem späten Abendessen im Hotel endet ein langer, aber erlebnisreicher Tag.

18. Oktober: Burg Eltz – Cochem – Moselschifffahrt

In einem Seitental der Mosel steht auf einem steilen Felskopf die Burg Eltz. Sie ist das erste Ziel an diesem Tag und für uns ein schönes Fotomotiv. Während einer interessanten Führung tauchen wir ein in die über 850jährige Geschichte der Burg, die sich seit 34 Generationen im Besitz der Edlen Herren und Grafen von und zu Eltz befindet. Wir bestaunen in den historischen Räumen Waffen, Möbel und Porzellan ebenso wie Wandteppiche, Keramik, Steingut, Zinn und die wertvollen Gemälde. Natürlich werfen wir auch einen Blick in die umfangreiche Schatzkammer. Dann wandern einige Gäste zum Bus zurück, andere nutzen den Shuttleservice.
Nun geht es wieder an die Mosel, denn Cochem ist unser nächstes Ziel. Schon von weitem können wir die Reichsburg hoch über der Stadt sehen. Wir haben Zeit für einen Bummel durch die Gassen, für eine Einkehr in eines der vielen Lokale und zum Souvenirkauf. Dann treffen wir uns am Schiffsanleger. Mit der „Treis-Karden" unternehmen wir eine einstündige Fahrt auf der Mosel.
Zurück im Hotel können wir uns zum letzten Mal am Abendbuffet bedienen. Dann heißt es leider wieder Koffer packen.

19. Oktober: Heimreise

Schnell sind die Tage an Rhein und Mosel vergangen. Nach dem Frühstück werden die Koffer im Bus verstaut und es beginnt die Heimreise. Im Gepäck haben wir viele schöne Erinnerungen an die Busausflüge, die Stadtrundgänge und die Schifffahrten. All das konnten wir bei goldenem Herbstwetter genießen.
Liebe Gäste, es würde mich freuen, wenn Sie zu Hause bei einem guten Moseltropfen gern an unsere gemeinsame Reise zurückdenken. Ich wünsche Ihnen alles Gute und verabschiede mich wie gewohnt mit einem Weinspruch: „Nimmst Du täglich Deinen Tropfen, wird Dein Herz stets freudig klopfen. Wirst im Alter wie der Wein, stets begehrt und heiter ein."
„Zum Wohl" sagt Ihre Reiseleiterin Martina Pötschke

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