Reisebericht: Rollstuhl–Silvesterreise in den Harz

29.12. – 03.01.2015, 6 Tage Reise mit Rollstuhl: Nordhausen – Goslar – Wolfenbüttel – Hasselfelde – Wernigerode – Thale – Schierke – Hasselfelde – Elbingerode


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Mit und ohne "Rollsessel" durch den Harz...
Ein Reisebericht von
Jörg Nesse
Jörg Nesse

Reisebericht

1.Tag; Montag, 29.12.2014: Nordhausen - Goslarer Weihnachtsmarkt
Mit achtzehn Gästen und acht Rollstühlen starten wir zu unserer diesjährigen Silvesterreise in den Harz.
Nordhausen, im Harzer Vorland gelegen ist auf der Anreise nach Goslar unser erster Besichtigungspunkt.
Die Stadt war und ist bekannt für die Branntweinproduktion, speziell den Korn.
In der ortsansässigen Traditionsbrennerei lassen wir uns in die Geheimnisse der Spirituosenherstellung einweihen und probieren natürlich auch die verschiedenen Destillate.
Über die Höhen des Harzes geht es dann weiter zum Schwiecheldt-Haus in Goslar.
Das Haus ist einerseits Hotel, in welchem wir bestens auf Rollstuhlfahrer abgestimmte Zimmer beziehen, und fungiert außerdem als Seniorenresidenz.
Vor dem Abendessen besuchen wir dann noch den wirklich schönen Weihnachtsmarkt in Goslar. Nur wenige Schritte von unserer Unterkunft entfernt sind er und der dazugehörende „Weihnachtswald" schnell erreicht.
2.Tag; Dienstag, 30.12.2014: Wolfenbüttel
Sicher liegt Wolfenbüttel nicht nur geographisch im Schatten von Braunschweig. Heute erleben wir aber, dass sich der Ort nicht hinter dem bekannteren Nachbarn verstecken muss. Vom Schlossplatz aus rollen wir mit einem Stadtführer zunächst zum Lessinghaus. Anschließend verweilen wir vor der Herzog August Bibliothek, durchqueren mit „Klein-Venedig" die ansehnlichen Reste eines ehemaligen Grachtensystems,
schauen uns den Markt und das Rathaus an.
Nach so viel Kultur gönnen wir uns eine Pause in einem der zahlreichen Cafés der Fußgängerzone, bevor wir zurück zum Schloss rollen. Die Innenbesichtigung der mächtigen Anlage begeistert; die Führung des Monsieur de la Marche gibt uns das Gefühl direkt am Hof der Welfen in der Mitte des 18. Jahrhunderts zu sein.
Vergnüglich klingt so unser Aufenthalt in Wolfenbüttel aus.
Rechtzeitig zum abendlichen 3-Gang Menü sind wir wieder in Goslar.
3.Tag; Mittwoch, 31.12.2014:
GoslarBequem ab Hotelrezeption beginnt unser geführter Rundgang durch Goslar. Die Fülle der unterschiedlichen Fachwerkbauten, die imposante Marktkirche, das  Große Heilige Kreuz (ein Hospiz aus dem Mittelalter) und natürlich die mächtige romanische Kaiserpfalz sind Eckpunkte unserer Tour. Auf dem Marktplatz mit seinem gotischen Rathaus verabschieden wir uns dann von unserer Stadtführerin.
Da ja auch die „Butterhanne" ein Wahrzeichen der ehemals Freien Reichsstadt ist,
dient uns dies als „Vorwand" um in diesem gemütlichen Lokal zu Mittag einzukehren.
Den Nachmittag verbringt dann jeder nach eigenem Plan, was durch die ideale Lage des Schwiecheldt-Hauses viele Optionen lässt.
Am Abend treffen wir uns dann alle im festlich geschmückten Restaurant des Hotels wieder. Ein umfangreiches Buffet stimmt auf die letzten Stunden des Jahres ein. Unaufgeregt verstreicht die Zeit bis Mitternacht und gibt uns Raum um im lockeren Gespräch auch über gewesene und Kommende Reisen zu sprechen.
Na dann; alles Gute in 2015!
4.Tag; Donnerstag 01.01.2015: Wernigerode - Hexentanzplatz - Schierke
Der Spaziergang durch Wernigerode, welcher unsere Harzrundfahrt heute einleitet tut gut.
Die Luft des Neujahrstages ist mild, so rollen wir die Breite Strasse zum berühmten Fachwerk-Rathaus der Stadt, dem Klint und auch zum „kleinsten Haus". Vorbei am Wernigeröder Schloss geht es dann Richtung Thale.
Dort angekommen, führt uns Hexe Tilli über „ihren" Hexentanzplatz erzählt schaurige Geschichten und versöhnt am Ende mit ihrem „Hexengesöff".
Das herrliche Bodetal, die Rappodetalsperre und Rübeland sind die nächsten Punkte, welche Steffen, unser Bus- Chauffer ansteuert.
Schierke ist vielen unserer Gäste nicht nur wegen des „Schierker Feuersteins" in angenehmer Erinnerung. Der bekannte Ort am Fuße des Brockens ist die letzte Station unseres Ausflugs.
5.Tag; Freitag 02.01.2015:Hasselfelde
Der Harz war über Jahrhunderte vom Bergbau geprägt. Welch große Bedeutung dabei der Holzkohle zukam erklärt uns heute der Köhler der Hütte am Stemberg. Neben Erklärungen und Anschauungsobjekten gehört auch die Köhlerhütte zum Areal. Bei einem kräftigen Imbiss am Feuer stärken wir uns und wärmen uns nach dem Rundgang durch das interessante Gelände der Harzköhlerei wieder auf.
Bester Laune sind wir dann am Nachmittag nochmals in Goslar um nach dem Abendessen mit der Gose im örtlichen Brauhaus eine weitere regionale Spezialität kennen zu lernen.
6.Tag; Sonnabend 03.01.2015: Bergwerk Büchenberg - Dresden
Nach einem letzten gemütlichen Frühstück heißt es Abschied nehmen vom uns sehr angenehmen Schwiecheldt-Haus. Auf dem Weg Heimweg besichtigen wir noch das Erzbergwerk Büchenberg.
Eine spannende Sache ist die Einfahrt zur Strecke mittels Schräglift. Ein wahres Original ist dann der Bergwerksführer, welcher uns auf seine ganz eigene Art mit der Arbeit der Kumpel im Harz vertraut macht.
Ein letztes „Glück Auf" und wir fahren um etliche Eindrücke bereichert Richtung Heimat.

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