Reisebericht: Rundreise Berchtesgadener Land – Deutschland

17.06. – 23.06.2019, 7 Tage Rundreise in Bayern, Süd–Deutschland und Österreich mit Golling – Bad Reichenhall – Ramsau – Hintersee – Königssee – Rossfeld–Höhenstraße – Chiemsee – Prien – Schloss Herrenchiemsee – Berchtesgaden – Obersalzberg – Kehlsteinhaus


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Das Berchtesgadener Land bildet die südöstlichste Ecke der Bundesrepublik, grenzt an das Land Salzburg und ist eine der landschaftlich schönsten Gebiete.
Ein Reisebericht von
Heike Heinen
Heike Heinen

Montag, 17.06.19

Nach diversen Zustiegen, beginnend wie immer am Flughafen Dresden, und nunmehr 33 Eberhardt Reisegästen, ging es mit unserem Reisebus in die bayrische Landeshauptstadt. In den ausgedehnten Fußgängerzonen scheint "die halbe Welt" in Scharen zusammen zu strömen, sei es zum Einkaufen, sei es zum Bummeln oder sei es die vielen Sehenswürdigkeiten zu geniessen. Der Marienplatz ist der Mittelpunkt der Altstadt. Auf ihm beeindrucken das Neue Rathaus mit dem 85 Meter hohen Glockenturm und davor die Mariensäule mit der "Patrona Bavariae".
Ein Besuch der Frauenkirche, der Dom Unserer Lieben Frau, rundete den Aufenthalt in München ab. Sie wurde als Backsteinkirche in der Spätgotik erbaut, jedoch 1944/45 schwer beschädigt und schließlich wieder aufgebaut. Von der ursprünglichen Kirche sind lediglich die Glasfenster im Chor erhalten geblieben und stammen aus dem 15. Jahrhundert.
Am Nachmittag setzten wir unsere Reise fort. Zügig ging es durch den Chiemgau über den Walser Berg und schon waren wir in Österreich, im Land Salzburg.
In Golling war unsere Reise an diesem Tag beendet und wir bezogen das familiär geführte Hotel "Hauslwirt" mitten im Zentrum. Der Name stammt von dem ehemaligen Besitzer Kaspar Hauser, den alle im Dorf einfach den "Hauslwirt" nannten. Der jetzige Besitzer, Herr Reiter jun. hat von seinen Großeltern den Gasthof nebst Hotel übernommen und sorgt mit seinen netten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dafür dass es allen Gästen wohl ergeht und sie ihren Urlaub geniessen können.

Dienstag, 18.06.19:Bad Reichenhall & Ramsau

"Ein Ort, der die Sinne anspricht. Der inspiriert und erdet, ruhig und aktivierend zugleich. Wo sich betörender Blütenduft und feines Salzaroma harmonisch zusammentun. Wo Sonnenstrahlen mit Schatten spielen und den nahen Berggipfeln frech zuwinken."
Mit diesen aussagekräftigen Worten beginnt die Bad Reichenhaller Broschüre "Königlicher Kurgarten". Treffender kann man es nicht zum Ausdruck bringen. Bad Reichenhall ist mehr als nur eine Durchreise wert. Wegen seiner Solequellen gehört es zu den bedeutendsten Kurbädern Deutschlands. Auf einem interessanten Stadtrundgang bekamen wir Wissenswertes zum Brodhaus und Rathaus vermittelt, aber auch zu den Kuranlagen, dem Gradierwerk, der St. Ägidkirche, der ehemaligen Augustiner-Chorherren-Stiftskirche St. Zeno und natürlich der Saline. Ein Besuch in der Alten Saline unter Tage rundete den Aufenthalt in Bad Reichenhall ab.
Nachmittags ging es auf der Deutschen Alpenstraße nach Ramsau und zum Hintersee.
Einen Zwischenstopp gab es bei heißen 32 Grad an der idyllisch an der Ramsauer Ache gelegenen Kirche St. Sebastian und Fabian. Die Pfarrkirche aus dem Jahre 1512 gilt als das älteste Bauwerk am Ort und ist zugleich das viel fotografierte Wahrzeichen. Aufgrund seiner romantischen Lage war Ramsau schon immer bei Malern und Dichtern beliebt. Den Begriff "Malerwinkel" hört man an verschiedensten Stellen.
Eine willkommene Erfrischung in Form eines Eisbechers gab es im "Alpenhof" am Hintersee, nur wenige Fahrminuten von Ramsau entfernt.
Zudem liegt der Hintersee idyllisch nahe des Zauberwaldes, eines alten Bergsturzes. 
Nach diesen schönen Eindrücken ging es nach Golling zurück und ein Jeder freute sich auf das kommende kalt/warme Buffet.

Mittwoch, 19.06.19:Königssee & Roßfeldhöhenstrasse

Viel hat man schon vom Königssee gehört und gesehen. Glasklar an seinem Ufer, smaragdgrün und herrlich gelegen. An diesem Tag sollten wir es live erleben und geniessen.
Der Königssee wird vom steil herabfallenden Watzmann, vom Steinerne Meer und vom Hagengebirge umschlossen. Der See hat eine Länge von ca. 8 Kilometern und erreicht seine tiefste Stelle bei 198 Metern.
Wieder bei hochsommerlichen Temperaturen starteten wir mit einem Elektroboot Richtung beliebtestem Ausflugsziel , St. Bartholomä. Elektroboote kamen schon zu Zeiten des Prinzregenten Luitpold zum Einsatz, der die Natur und die wunderbare Stille liebte und schätzte.
Selbstverständlich durfte das allseits bekannte Echo vom Königssee an der sogenannten Echowand nicht fehlen.
Im Jahre 1134 wurde die "Basilica Chunigesse" zu Ehren der Heiligen Dreifaltigkeit und der Jungfrau und Muttergottes Maria geweiht. Anfang des 16. Jahrhunderts taucht dann der neue Kirchenname "St. Bartholomäus" auf, und der barocke blattförmige Dreikonchenbau von heute entstand schließlich Ende des 17. Jahrhunderts.
Nach einem gemütlichen Aufenthalt und einem leckeren Fischbrötchen vom einzigen Königssee-Fischer ging es per Elektroboot zurück und gleich anschließend erwartete uns ein weiteres Highlight: die Roßfeldhöhenstrasse. Es handelt sich um eine 15,4 Kilometer lange Panoramaringstrasse, die zwischen 1933 und 1953 fertig gestellt wurde. Von ihrer Scheitelhöhe geniesst man einen wunderbaren Ausblick auf das Salzachtal und auf den Hohen Göll mit seinen ca. 2500 Metern.
Den Abschluss dieses schönen Reisetages bildete ein Besuch in der Enzianbrennerei Grassl. Dies ist die älteste Enzianbrennerei Deutschlands.
Zum Rohstoff Enzian, nämlich dem Gelben Enzian und dem Pannonischen Enzian über die Ernte bis hin Herstellung bekam man einen interessanten Einblick.  Natürlich durfte ein Schnapserl zur Probe nicht fehlen.

Donnerstag, 20.06.19  Fronleichnam : Salzburg

In den katholischen Gemeinden Deutschlands und in allen österreichischen Bundesländern feierte man das Hochfest. Ob Prozessionen, Messen, Trachtenkapellenumzüge, Glockengeläut oder Kanonenschüsse, alles war zu sehen oder zu hören. Denn an diesem Tag fuhren wir mal nicht nach Oberbayern rein, sondern blieben in Österreich. Salzburg stand auf unserem Besichtigungsprogramm. Malerisch zwischen drei Höhenzügen und an der Salzach gelegen , präsentierte die Stadt sich uns im Sonnenschein und Temperaturen von 30 Grad. Zum Kapitelplatz mit Erzbischöflichem Palais und Dompropstei, zum Dom, zum Alten und Neuen Palais, zur Getreidegasse bis hin zum Mozarthaus wurden wir durch unsere charmante Stadtführerin bestens mit Informationen versorgt. Ein Besuch in der Konditorei "Fürst" mit seinen Original Salzburger Mozartkugeln war für einige Reisegäste genauso wichtig wie zum Beispiel ein Besuch der Festung Hohensalzburg.

Freitag, 21.06.19:Chiemsee

Es ging mit unserem komfortablen Reisebus wieder hinein nach Oberbayern und zwar an das "bayrische Meer", den Chiemsee.
Mit seinen ca. 80 qkm bildet er den größten See des bayrischen Voralpenlandes.
Die Dörfer um den Chiemsee sind beliebte Sommerfrischen und so ging es von Prien-Stock per Boot zur größten Insel, Herrenchiemsee. Auf dieser Insel befand sich einst ein Chorherrenstift, das aber im Zuge der Säkularisierung zerstört wurde. Das heutige Gebäude mit Kaisersaal, Gartenzimmer und der Bibliothek können besichtigt werden.
Für viele Besucher noch interessanter ist jedoch das Königsschloss, das sogenannte
Neue Schloss. Ludwig II. ließ ein Abbild des Schlosses von Versailles errichten. Der Architekt Georg Dollmann mußte die Wüsche des Königs umsetzen. Prunk wohin man schaut, ob im Spiegelsaal, im Marmor-Treppenhaus oder im königlichen Schlafzimmer.
Am Nachmittag fuhren wir zur kleinen Fraueninsel, die wiederum durch die Klostergründung durch Tassilo III. bekannt wurde. Ein Besuch der Klosterkapelle mit den Reliquien der Seligen Irmengard gehörte zum Besuch dazu genauso wie ein Spaziergang auf der nur 600 Meter langen Insel.

Samstag, 22.06.19:Berchtesgaden & Kehlsteinhaus

Der reizvoll gelegene Markt Berchtesgaden wurde im 11. Jahrhundert von Augustiner-Chorherren besiedelt und mit den ersten Gebäuden versehen. Im Verlauf der nächsten Jahrhunderte wurde das Stift durch den Salzbergbau wohlhabend und erlangte die Reichsfreiheit. Jedoch wie alle bayrischen Klöster wurde auch dieses im Zuge der Säkularisation aufgehoben. Vom einstigen Glanz zeugt heute noch das Gebäudeensemble mit der Stiftkirche St. Peter und Johannes der Täufer und ihren zwei 53 Meter hohen Türmen, das Schloss, welches heute im Besitz der Wittelsbacher ist und das Rehmuseum.
Zu einer Brotzeit ging es auf den Obersalzberg zum Gasthof Hochlenzer. In traumhafter Lage mit einem ebenso tollen Blick auf Watzmann, Hochkalten und Berchtesgaden genossen wir in gemütlicher Runde eine reichhaltige Mahlzeit mit einem abschließenden Schnapserl.
Der Himmel verdunkelte sich langsam und Alle waren gespannt auf das Kehlsteinhaus.
Per Sondertransfer durch einheimische Busse mit 420 Pferdestärken und einem speziellen Bremssystem ging es die fast 7 Kilometer lange Strasse durch 5 Tunnels nach oben.
Martin Bormann entschloss im August 1937 dieses gigantische Bauprojekt zu starten.
Im Winter ist diese Strasse wegen Lawinengefahr und Schnee gesperrt und in diesem Jahr wurde der Gaststättenbetrieb erst am 8.6. aufgenommen. Laut Aussage einer Angestellten 6 Wochen später als sonst.
Schließlich, nach Passieren des 124 Meter langen Tunnels und der Auffahrt mit einem ebenso langen Lift waren wir auf 1834 Höhenmetern.
Das 1937/38 erbaute Kehlsteinhaus ist Teil des ehemaligen Führersperrgebietes auf dem Obersalzberg.
Bei gutem Wetter hat man normalerweise einen sehr schönen Rundumblick.
Das erste Mal auf dieser Reise war uns der Wettergott nicht hold. Leider reichte unser Blick keine 20 Meter weit und zudem regnete es auch noch. Der Aufenthalt war demzufolge nicht sehr lang. In unserem Reisebus wieder angekommen, überraschte uns ein noch kräftigeres Gewitter, und letztendlich waren wir froh wieder in Golling zu sein.

Sonntag,23.0619

Es hieß die Koffer einpacken und die Rückreise antreten. 
Mit vielen neuen Eindrücken sagten wir dem herrlichen Berchtesgadener und Salzburger Land
"Pfiatdi".
Danke all unseren Gästen für das schöne Miteinander und Dank unserem Chauffeur Jörg!
Bleiben Sie gesund!
Herzlichst Heike Heinen

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