Reisebericht: Rundreise Bodensee mit Blumeninsel Mainau

08.09. – 13.09.2015, 6 Tage Rundreise rund um den Bodensee – Deutschland, Österreich & Schweiz: Bregenz – Pfänder – Konstanz – Stein am Rhein – Lindau – Friedrichshafen – Salem – Insel Mainau


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6 Tage Meersburg-Rheinfall Schaffhausen-Friedrichshafen 08.09.2015 - 13.09.2015 Ein Reisebericht von Walburga Lindner
Ein Reisebericht von
Walburga Lindner

Reisebericht

Lasst uns immer in den großen Traum des Lebens kleine bunte Träume weben
Jean Paul
Ich bin sicher, auch Sie hatten und haben Träume und vielleicht sollte mit dieser Reise, der Reise an den Bodensee, nunmehr einer Ihrer „kleinen bunten Träume" in Erfüllung gehen.Von Freunden und Bekannten haben Sie bereits von dieser facettenreichen und geschichtsträchtigen Landschaft, von dem mediterranen Flair, welches in dieser Region vorherrschen soll, vom leckeren Essen und den süffigen Weinen gehört. Jetzt aber wollen Sie sich selbst einen Eindruck verschaffen.
Am 08. September 2015 ist es soweit. Neugierig, gespannt und mit großen Erwartungen besteigen Sie den Bus der Firma Schreiter. Auf dem „Kutschbock" sitzt Gunter (wohlgemerkt ohne „h") Böhm. Er wird uns , d.h. 25 bzw. 27 Gäste ( zwei nehmen wir noch in Bregenz auf) aus ganz verschiedenen Bundesländern in den kommenden Tagen entlang des Bodensees kutschieren, chauffieren oder ganz einfach „nur" fahren.
Wir genießen die Fahrt durch Sachsen, Bayern und Baden-Württemberg und freuen uns auf die bevorstehende Entdeckungsreise rund um den Bodensee, den größten See Deutschlands.
Das wir ihn mit zwei weiteren Anrainerstaaten (Österreich / Schweiz) teilen müssen, sei dabei nur als „kleine Randnotiz" erwähnt - denn er bleibt trotzdem „unser GRÖSSTER"...Im „Hotel / Gasthof Lamm „ im österreichischen Bregenz, wo wir für die kommenden fünf Nächte Quartier beziehen, werden wir herzlich begrüßt und kurze Zeit später mit einem leckeren Abendessen auf die gute Küche des Hauses eingestimmt.
Wir, unsererseits begrüßen noch die individuell angereisten Gäste aus Sachsen-Anhalt und heißen sie in unserer Mitte herzlich willkommen.
Voll gefuttert , aber auch ein wenig „geschafft" sinken bzw. „rollen" wir im Anschluß an das gute Essen nur noch in unsere Betten...Es ist ein ungeheures Glück, wenn man fähig ist, sich zu freuen.
G.B.Shaw
Und wie wir uns freuen! Ausgeschlafen und dank eines reichhaltigen Frühstücks für den Tag gestärkt, machen wir uns startklar für den ersten Tag an und auf dem See, den See für alle Jahreszeiten, den Bodensee, auch „Schwäbisches Meer" genannt .
Sein Name - bei den Römern hieß er u.a. „Lacus Brigantiae" (Bregenzer See) - ist übrigens auf den heute kleinen, aber recht beschaulichen Ort Bodman, der einst eine fränkische Königs-/Kaiserpfalz war, zurückzuführen.
Zunächst aber geniessen wir die Fahrt entlang des Ostufers, werfen immer wieder Blicke auf den so ruhig wirkenden See , auf dem einige Boote schaukeln und die Sonnenstrahlen auf dem Wasser tanzen und glitzern. Dann fahren wir entlang des Nordufers und bestaunen die zahlreichen Apfelplantagen rechts und links der Schnellstraße ebenso wie die nicht enden wollenden Weinhänge.
In Meersburg angekommen, posieren wir unterhalb der Burg (der ältesten Wohnburg Deutschlands) erst einmal für das Gruppenfoto. Anschließend bummeln wir entlang der Seepromenade, Richtung Hafen. Erste Eindrücke aufnehmend besteigen wir kurze Zeit später das Schiff, welches uns auf die Insel bringen wird
Ja, wir „sind reif für die Insel", für die Insel Mainau, die Insel im Überlinger See.
Viel haben wir bereits über die Schönheit, die Einzigartigkeit der Insel gehört, vielleicht auch das ein oder andere gelesen. Jetzt wollen wir dieses kleine Paradies, welches Graf Lennart Bernadotte (sein Urgroßvater, Großherzog Friedrich I. von Baden hatte die Insel 1853 erworben und sein Sohn hat sie später seiner Schwester Victoria, der späteren schwedischen Königin und Lennarts Großmutter geschenkt) auf der Insel geschaffen hat, persönlich „unter die Lupe nehmen".Doch wir sind - wie wir unschwer erkennen,, nicht die einzigen, die diesen Wunsch hegen. Immer wieder steuern die Schiffe aus Überlingen, Meersburg, Konstanz und,und, und die Insel an und entlassen, einem Moloch gleich, unzählige Menschen .
Wir reihen uns zuerst ein, dann schwirren wir aus und lassen uns ganz einfach treiben.„Wie viel Schönheit empfängt das Herz durch die Augen"
Leonardo da Vinci
Unsere Augen und unsere Seele erfreuen sich an der Blütenpracht und deren farblichen Arrangement. Immer wieder faszinierend ist der Park mit seinem über 150 Jahre alten Baumbestand ( ja, „alt wie ein Baum möchte ich werden...." aber, aber - nur bei diesem Aussehen und vor allem der hervorragenden Pflege!))
Man kann der gräflichen Familie Bernadotte nur Respekt und Anerkennung zollen, denn was sie hier aus dieser kleinen, verwüsteten Insel, „gezaubert", geschaffen hat, ist einfach traumhaft schön. Entstanden ist eine Oase der Naturschönheit, der Harmonie und - trotz der zahlreichen Touristen (jährlich ca. 1,2 Mio. Besucher) auch eine Oase der Entspannung.
Wir „saugen" alles auf, spazieren - dank des Baumbestandes - auch mitunter auf schattigen Wegen, ertragen die subtropische Luft im Schmetterlingshaus (eines der größten Deutschlands) , beäugen das barocke Schloß sowie die Kirche und versuchen alles auf „die Linse zu bannen"
Danach sind wir ganz schön fußlahm, einfach „geschafft",.
Auf dem Schiff, welches uns wieder zurück nach Meersburg bringt, leben wir wieder auf und „stürzen" uns ins bunte und rege Treiben dieses mittelalterlichen Städtchens.
Das wir über Jahre hinweg mit diesem Ort unbewusst verbunden waren, seine Wahrzeichen und eine seiner berühmten Persönlichkeiten mit uns „herumgetragen" haben, ist den meisten von Ihnen nicht bekannt und sorgt für eine Überraschung. Tatsächlich zierte das Porträt der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff mit einigen Wahrzeichen der Stadt unseren einstigen 20,00 DM-Schein. (Wer zu Hause noch fündig wird, kann es gern überprüfen)
Meersburg, der Ort mit seiner außergewöhnlichen Atmosphäre, zieht uns sofort in seinen Bann.
Ganz egal, ob man ihn von unten nach oben (der Ort teilt sich in Ober-und Unterstadt) oder von oben nach unten erobert, der Besuch ist und bleibt ein „Highlight" der Reise. Der recht steile Anstieg in die Oberstadt wird belohnt mit einem super schönen Blick auf die Unterstadt, den See und die stimmungsvolle Umgebung. Einige Gäste genießen „nur „ die schöne Aussicht, andere tauchen ein ins Mittelalter und informieren sich, wie man damals in einer Burg gelebt oder „gehaust" (?!) hat , andere widerum genießen ein Käffchen, ein Eis oder lassen auf einer Bank ganz einfach mal die Beine und die Seele baumeln.
Recht stimmungsvoll geht es in der Unterstadt zu, wo in der sogenannten Weinmeile so mancher Tropfen „gebechert" wird.
Der Besuch dieses Städtchens- ein wahres Schmuckkästchen unter all den Orten am See - ist ein gelungenenr Abschluss dieses ersten Tages am See.
Bei einem reichhaltigen, schmackhaften Abendessen, einem „kühlen Blonden" bzw. einem anderen guten Tropfen lassen wir denTag, den Abend im Gasthof „ Lamm" ausklingen.
„Wenn ein schöner Tag vergangen, so freue dich auf den nächsten."Manchmal ist es an der Zeit, sich Zeit zu nehmen.
Katharina v. Balbin
Und die nehmen wir uns auch heute am dritten Tag der Reise und dem zweiten in der Bodenseeregion.
Den See allerdings „ignorieren "wir vorerst an diesem Vormittag, denn zuerst wollen wir „einmal fremdgehen" und den Eidgenossen im Nachbarland einen Besuch abstatten.
Nach dem Frühstück fahren wir streckenweise durch die Kantone St. Gallen, Thurgau und erreichen dann unser Ziel, den kleinsten Kanton der Schweiz, den Kanton Schaffhausen und damit auch den Rheinfall, der sich zum Glück aber nicht als „Reinfall" entpuppt sondern als ein Naturschauspiel par exellence. Mit einem ohrenbetäubenden Getöse stürzen hier die Wassermassen auf einer Breite von 150 Metern ca 24 Meter in die Tiefe. - einfach gigantisch!
Auf dem Parkplatz reiht sich bereits Bus an Bus, dennoch haben wir Glück und können bald den den „Kahn" für die gewünschte Route besteigen. Die Mutigsten unter Ihnen fahren natürlich zum Mittelfelsen, wo man ein wenig das Gefühl hat, jeden Moment davongespült zu werden.
Während die einen von den Wassermassen leicht benetzt und somit etwas erfrischt werden, spazieren die anderen, die weniger „mutigen", an der Uferpromenade entlang und genießen dabei das umwerfende Spektakel.Unser nächstes Ausflugsziel heißt „Stein am Rhein" , auch das „Rothenburg der Schweiz" bzw. das malerische und bilderreiche „Rothenburg des Hochrheins" (der Untersee wird hier zum Hochrhein)
genannt.
Stein am Rhein zählt zu den schönsten mittelalterlichen Städten der Schweiz und wen wundert's, dass auch wir gleich dem Zauber dieses Ortes erliegen
Nachdem wir uns im/am Bus (die meisten Gäste jedenfalls) noch ein wenig gestärkt haben, geht es hinein ins hübsche Städtchen.. Durch das Untertor spazierend, vorbei am Museum Lindwurm erreichen wir schon bald den beeindruckenden Rathausplatz.
Hier, wo die Touristen sich beim Fotogra- fieren gegenseitig im Wege stehen, kann man dem buntenTreiben zuschauen und wenn man Lust hat, auch ein bißchen „Leute gucken", aber auch die erkergeschmückten und farbig bemalten Bürgerhäuser (hübsche Fotomotive) sowie das Renaissance-Rathaus betrachten. Alles märchenhaft - märchenhaft, das bemerken wir recht schnell, sind hier auch die Preise. Doch wir geizen nicht und gönnen uns auch ein wenig Freude, sei es bei einem Besuch im Kloster St. Georgen oder bei einem Käffchen und einem Stück Kuchen im Café des Krippenmuseums (der Weihnachtsmann und das Erzgebirge lassen grüßen).
Ja, Stein am Rhein, das kleine Schatzkästlein der Schweiz hat gefallen, ich spüre es und sie bestätigen dies mit Worten der Begeisterung.
Nach diesem Abstecher fahren wir noch über die kleine waldreiche Halbinsel Höri und genießen dabei das reizvolle Landschaftsbild. Wenn wundert's, dass sich hier einst Dichter wie Hermann Hesse, Maler wie Otto Dix und der aus Sachsen stammende Walter Waentig, für eine längere Zeit oder für immer niederließen.
Angesichts der reizvollen Landschaft, der idyllischen Orte könnten auch wir uns vorstellen, in dieser Gegend einmal richtig Urlaub zu machen, aber heute bleibt es ganz allein beim Schnupperkurs...
Kurze Zeit später grüßt schon von weitem die Kirchtumspitze des Münsters von Radolfzell, wo wir ein paar Minuten später ein kurzes Stopp einlegen.
Dort, wo im Jahr 826 der Veroneser Bischof Radolf seine „Cella Ratoldi" gegründet hat, erhebt sich heute das Münster, das Wahrzeichen der Stadt mit dem höchsten Kirchturm am ganzen Bodensee. Einige Gäste besichtigen das Münster, andere bummeln durch die Stadt,die sich heute ganz besonders herausgeputzt hat, und einige spazieren auf der hübschen, platanengeschmückten Seepromenade oder genießen von einer der zahlreichen Bänke am See den Blick auf den Zeller See.Anschließend geht es über den Bodanrück, einer langgestreckte Halbinsel, die den Überlinger See und den Gnadensee ( ein Teil des Untersees) trennt, weiter über Konstanz / Kreuzlingen /das schweizerische Hinterland, vorbei an Arbon und Rorschach etc. zurück zum Hotel. Bevor wir aber dort ankommen, chauffiert uns Gunter noch vorbei am nahegelegenen Kloster Mehrerau und riskiert dabei, statt mit dem Bus, mit „einem Buscaprio" nach Hause fahren zu müssen.
Ende gut, alles gut - wohlbehalten verlassen wir den Bus, machen uns kurz frisch und freuen uns wieder auf ein gutes Abendessen. Danach würden ja einige Gäste noch ganz gern einen Verdauungsspaziergang machen - doch nur in Gedanken - stattdessen geht es ab - ab in die „ Federn"...Erfreue dich an allem.
Homer
Heute, am Freitag, haben Sie die Qual der Wahl. Seele baumeln lassen, Bregenz erkunden, auf den Hausberg von Bregenz, den Pfänder, fahren, eine Schiffstour unternehmen oder sich in den Bus setzen und nach Konstanz und die Insel Reichenau chauffieren bzw. kutschieren zu lassen?
20 Gäste entscheiden sich für letzteres und so fahren wir entlang des Schweizer Ufers, durch Orte wie Rorschach und Arbon, weiter durchs ziemlich unbekannte Hinterland (Gunter wählt auf Grund der Umleitung ab und zu eine neue Strecke) und erhaschen dabei hin und wieder einen Blick auf den See.
Über Kreuzlingen und Konstanz erreichen wir schließlich die Insel Reichenau, die größte Insel im Bodensee - die Insel, die im Jahr 2000 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und in die Welterbeliste aufgenommen wurde.
Die Klosterinsel (im Jahr 724 gründete der Wanderbischof Pirmin das Inselkloster) ist ein herausragendes Zeugnis von der religiösen und kulturellen Rolle eines großen Benediktinerklosters im Mittelalter.
Wir fahren zunächst nach Oberzell zur Kirche St. Georg, der Kirche mit den wunderschönen Wandbildern aus der Ottonenzeit.Wir haben das große Glück im Rahmen einer Führung diese zu Gesicht zu bekommen und auch auf die Linse zu bannen. Nach diesem sehr interessanten Besuch
fahren wir ein wenig über die Insel und bestaunen neben den beiden anderen Kirchen, der Kirche St. Peter und Paul in Niederzell und der Kirche St. Maria und Markus in Mittelzell, die unendlich vielen Gemüsefelder und „Zuchthäuser" entlang des Weges. Wir verstehen nun, warum diese Insel auch gern als „Gemüseinsel" bezeichnet wird. Das ein oder andere Gemüse bzw. Obst landet auch in unseren Taschen und später in unserem Mund. Damit können wenigstens einige Gäste für kurze Zeit den leicht rebellierenden Magen etwas besänftigen. Nach dem Inselaufenthalt geht es weiter in die Konzilstadt Konstanz. Die Begrüßung dort fällt an diesem Nachmittag ziemlich „üppig" aus.
Peter Lenks „Imperia" - das relativ neue Wahrzeichen der Stadt - , eine „Dame", die schon beim Konzil für Aufsehen gesorgt und mit ca. 300 weiteren „leichten Mädels" (inoffiziell waren es ca. 700 oder noch viel, viel mehr) den Herren der Schöpfung mächtig die Köpfe verdreht hat, begrüßt uns mit Papst und Kaiser in ihren Händen spielend...
Nach einem Blick auf das Konzilgebäude (ehemaliges Warenhaus) erkunden wir auch diese, sehr lebendig wirkende, Stadt (seit 1966Universitätsstadt), die im 15. Jahrhundert einmal im Mittelpunkt des Weltgeschehens gestanden hat.
Von 1414 - 1418 tagte hier im Münster das Konstanzer Konzil und im heutigen Konzilgebäude wurde der neue Papst gewählt.
Während dieser Zeit wurde aber auch der Reformator Jan Hus vor den Toren der Stadt verbrannt...
Trotz dieses schrecklichen, geschichtlichen Ereignisses sind wir von der hübschen Altstadt (im Krieg mit Hilfe eines Tricks - Sie erinnern sich sicher - nicht zerstört) angetan. (wenn auch nicht alle - wie ein neckisches Streitgespräch in den ersten Busreihen zeigt) Leider bleibt keine Zeit für eine größere Schnuppertour, aber wir wissen ja, es muß immer noch etwas bleiben für ein nächstes Mal...
Eigentlich wollen wir an diesem Abend an der Seebühne ein Stopp einlegen, aber der Verkehrsstau zwischen Hard und Bregenz kostet uns enorm viel Zeit und so muß diese kleine "Programmzugabe" auf den nächsten und letzten Tag am See verschoben werden.
Im gegenwärtigen Heimathafen angekommen, freuen wir uns wieder auf das Abendessen und die „Exklusivberichte" der „Daheimgebliebenen". Am Ende zeigt sich, dass ein jeder auf seine Kosten gekommen ist und sie alle ihre Freude hatten. Jetzt ist man nur noch gespannt, was der letzte Tag
am See bringen wird. Auf alle Fälle Freude am Schauen...Freude am Schauen und Begreifen ist die schönste Gabe der Natur.
Albert Einstein
Ja, heute wollen wir noch einmal Schauen, sowohl auf das Wasser als auch vom Wasser aufs Land. Zunächst fahren wir nach Deutschland, konkret ins „Bayerische".
Die Insel Lindau im Obersee gelegen, wird unser erstes Etappenziel sein. Bei strahlendem Sonnenschein bummeln wir durch die engen Gassen der Stadt, schlenderen über die Maximilianstraße und bestaunen das wunderschöne Rathaus von vorn und von hinten. Am Hafen beäugen wir die Wahrzeichen der Stadt, den bayerischen Löwen und den Neuen Leuchtturm.
Dann nehmen wir das Schiff, welches uns nach Friedrichshafen bringen soll. Wir genießen die Fahrt auf dem See in vollen Zügen. Vorbei an Wasserburg, wo schon „der liebe Augustin seine Seele baumeln ließ" (sein Schöpfer, Horst Wolfram Geißler, liegt hier begraben ) und wo der Schriftsteller Martin Walser aufwuchs, weiter vorbei an Langenargen mit dem Schloß Montfort, einem Märchenschloß im maurischen Stil, erreichen wir Friedrichshafen, die Stadt, wo einst „die Zigarren das Fliegen lernten".
Einige Gäste suchen deshalb auch gleich das Zeppelin-Museum auf, andere erklimmen den Moleturm und werden dafür mit einer tollen Aussicht belohnt.Die meisten Gäste aber nehmen Platz in einem der zahlreichen Restaurants entlang der Uferpromenade und genießen dort bei einem leckeren Essen, einem Eis, einem Espresso oder, oder, oder die herrliche Sicht auf den See und das Alpenpanorama.
Nach dieser Stippvisite fahren wir noch nach Birnau, um der schönsten Kirche am See, der barocken Wallfahrtskirche Birnau, einen Besuch abzustatten. Ja, der Besuch der sehr überschwänglich ausgeschmückten Kirche beeindruckt und entlockt beim Eintritt so manch einem ein langes „A und O". Welch ein Rausch aus Farbe, Licht und Form!
Im 18. Jahrhundert von den Äbten des Klosters Salem gebaut, thront sie eher wie ein graziöses Schlösschen auf den sanften Hügeln über dem See, zwischen Obstwiesen und Weingärten..
Gigantisch der Blick beim Verlassen der Kirche - der See zu Füßen und das Panorama der Alpen im Hintergrund - eine tolle Kulisse.
Nach so viel Prunk genießen wir - auf unserer Fahrt nach Salem - wieder ein wenig Natur. Dann verlässt uns in etwa die Hälfte der Gäste, um das ehemals bedeutendste Zisterzienserkloster Süddeutschlands, das Kloster Salem (später Schloss und Internatsschule), zu besichtigen. Die anderen machen sich auf den Weg zum Affenberg - auch eine recht gute Entscheidung , wie anschließend einstimmig festgestellt wird.
Im 20 ha großem Waldgebiet leben ca 200 Berberaffen fast wie in freier Wildbahn. Wir amüsieren uns sehr über das Gehabe der Tierchen und freuen uns, daß uns endlich einmal „jemand aus der Hand frißt „
Nach diesem Besuch machen wir uns auf den Heimweg. Unterwegs nehmen wir natürlich noch unsere Salem-Besucher wieder an Bord und versuchen so schnell wie möglich an die Seebühne und den Abendbrotstisch zu gelangen - doch wieder will uns eine größere Umleitung einen Strich durch die Rechnung machen. Es wird knapp - aber letztendlich schaffen wir es doch.
Und wieder lassen wir den Abend mit einem guten Essen, einem guten Tropfen ausklingen und wir sind gespannt auf den nächsten Tag. Was wird auf dem Programm stehen, wohin werden wir reisen?So viel ist sicher: Reisen tut immer gut.
Voltaire
Ja, wir reisen auf alle Fälle - aber leider ab!
Mit Sarah Brightman und Andrea Bocelli sagen wir „time to say good bye". Mit etwas Wehmut, aber auch mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck treten wir die Heimreise an.Wir verabschieden uns von unseren zwei individuell angereisten Gästen, wünschen uns gegenseitig eine angnehme Heimfahrt, lauschen den Abschiedsworten des Seniorchefs vom Hotel und freuen uns auf das „Schnapsl", welches er uns mit auf den Weg gibt...
Noch einmal werden wir ein Stopp einlegen, dann geht es nach Hause.
Unser Ziel ist die Stadt, die durch sein Münster, den Ulmer Spatz und vor allem durch einen Zungenbrecher bekannt geworden ist. Diesen versuchen wir auch ganz locker hinzubekommen, wir üben und üben...aber, aber. aber
Wirklich flott geht dieses „in Ulm, um Ulm und um Ulm herum" vermutlich nur den Ulmern selbst von der Zunge.
Das Ulm eine geteilte Stadt ist und Ulmer (Baden Württemberg) und Neu-Ulmer (Bayern) sich nicht immer grün sind, überrascht einige Gäste. Für uns spielt das aber alles keine Rolle, wir machen uns auf den Weg zum Münster, doch den Aufstieg auf den 161,5 Meter hohen Turm verkneifen wir uns.
Stattdessen beäugen wir noch ein wenig das imposante Rathaus und die gläserne Pyramide
(Stadtbibliothek) Moderne neben Historie, eine gelungene Verbindung. Nach einem kleinen Spaziergang durchs Fischer-/Gerbervierte heißt es Abschied nehmen - aber ich denke, es hat uns allen gut gefallen, dieser Abstecher nach Ulm und um Ulm herum....
Ich hoffe, gut gefallen hat Ihnen auch unsere Reise, die Reise an den größten See Deutschlands, den Bodensee.
Als sich in Münchberg die ersten Gäste verabschieden, wissen wir, sie ist Geschichte, sie ist vorbei, unsere Reise.
Abschließend bedanke ich mich ganz herzlich bei Ihnen, meine lieben Gäste. Es hat mir sehr viel Freude und Spaß bereitet, mit Ihnen und unserem Busfahrer, dem Gunter, zu reisen und dabei rund 1.900 km zurückgelegt zu haben.
Ich wünsche Ihnen allen viel Freude und ein wenig Rückbesinnung beim Lesen. Bleiben Sie gesund und vor allem auch reisefreudig - und wer weiß, vielleicht sieht man sich einmal wieder.
Also dann bis zum nächsten Mal - und denken Sie daran: Reisen tut immer gut!Ihre
Walburga Lindner

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