Reisebericht: Deutschland–Rundreise Bodensee – die Blumeninsel Mainau

01.04. – 05.04.2010, 5 Tage Rundreise an den Bodensee – Bregenz – Pfänder – Lindau – Friedrichshafen – Ulm


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Der Bodensee – die Einheit von Mensch und Natur! Im April 2010 erlebte ich als Reiseleiter mit einer Eberhardt-Reisegruppe die Schönheiten rund um den Bodensee. Die Blumeninsel Mainau ist ein besonderes Kleinod mit ihren Gartenanlagen ...
Ein Reisebericht von
Karl-Heinz Meinig

Busreise nach Höchst am Bodensee – Hotel "Zur Linde"

Obwohl die Reise am 1. April begann, war es kein Aprilscherz, dass alle Haustür-Transfer-Fahrzeuge pünktlich an den Zustiegsstellen ankamen und die Gäste für diese Reise an unsere Busroute brachten. Nach den letzten Einstiegen in Münchberg/Nord wurden die Gäste im Namen von Eberhardt Travel begrüßt und alle erforderlichen Informationen zu Reise und zur Sicherhit im Reisebus an sie weitergegeben. Vorbei an Nürnberg, Ansbach, Feuchtwangen, Heidenheim a.d. Brenz, Ulm und Memmingen fuhren wir nach Höchst am österreichischen Ufer des Bodensees.
Mit der Anfahrt in Richtung Bodensee kamen wir der herrlichen Landschaft immer näher: der See mit seiner Gesamtfläche von 545 Quadratkilometern, flankiert von den Allgäuer Alpen, dem Bregenzer Wald und den Appenzeller Alpen mit dem 2.504 Meter hohen Säntis.
Im Hotel "Die Linde" in Höchst angekommen, erfolgte das Einchecken durch das freundliche Personal. Ein Fahrstuhl ist vorhanden. Die Zimmer dieses 4-Sterne Hauses sind mit Dusche, WC, Fön, Telefon, TV und Safe ausgestattet und ließen keine Wünsche offen.
Zum Abendessen im Hotelrestaurant wurden unsere Gäste an den Tischen, die mit der Eberhardt Tischkarte versehen waren, eingewiesen. Diese Tischordnung wurde über die ganze ganze Zeit des Aufenthaltes eingehalten. Somit lernten sich viele unserer Gäste, die aus den verschiedenensten Regionen des Landes kamen, näher kennen.
Das Abendessen erfolgte in zwangloser Atmosphäre. Die Qualität des 3-Gänge-Menüs war ebenso vorzüglich, wie das jeweilige Frühstücksbuffet. Das Haus hat eine sehr gute Küche, wovon auch der rege Besucherverkehr über die Ostertage zeugte. Da das Hotel im Zentrum des Ortes liegt, sind Geschäfte, Banken und Sehenswürdigkeiten schnell erreichbar und es können vor oder nach dem Abendessen kleine Spaziergänge durchgeführt werden.
Der Ort Höchst liegt gemeinsam mit den Orten Fußach und Gaißau am Naturschutzgebiet Rheindelta, dem größten Süßwasserdelta Mitteleuropas. Man kann die drei Orte auch als Insel bezeichnen, da sie vom Alten und Neuen Rhein sowie dem Bodensee umgeben sind.

Meersburg und die Blumeninsel Mainau

Am zweiten Tag fuhren wir mit unserem Reisebus nach Meersburg, eine kleine idyllische Stadt am See, wo die Reisegäste sich ein Bild von der Unterstadt mit ihren schönen Häusern machen konnten. Hier gibt es zahlreiche Restaurants, Cafés und Geschäfte. Anschließend bestiegen wir ein Schiff, was uns zur Insel Mainau brachte. Der vierstündige Aufenthalt auf der Insel war ein wunderbares Erlebnis. Das herrliche Wetter, nach dem langen Winter, zog viele Gäste in die Anlage. Im Park gibt es viele Spazierwege, die zur Betätigung einladen. Viel wird auch für Familien mit Kindern getan: Garteneisenbahn, Tiere und andere Möglichkeiten zum Spielen und Bestaunen sind vorhanden.
Höhepunkt des Besuchs war vor allem das Schmetterlingshaus mit zahlreichen Exemplaren in allen Farben und Größen, die zwischen den Besuchern umher schwirrten. Tropische Pflanzen und Schildkröten vermittelten einen Eindruck vom Regenwald. Im Schloss gab es eine Osterausstellung und im Palmenhaus eine wunderbare Orchideenschau. Trotz der Verzögerung in der Vegetation, waren viele Frühlingsblüher zu sehen, die in den verschiedenen Teilen des Parks präsent waren. Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt.

Ausflug in die Schweiz – Rheinfall bei Schaffhausen – Stein am Rhein

Am dritten Tag unserer Reise besuchten wir die Südseite des Bodensees, die hauptsächlich auf  Schweizer Territorium liegt. Unser erstes Ziel war der Rheinfall bei der Stadt Schaffhausen. Hier stürzen die Wassermassen des Rheins, einige Kilometer nach dem Austritt aus dem Untersee, 25 Meter in die Tiefe. Dieses beeindruckende Spektakel konnten wir von verschiedenen Aussichtspunkten genießen.
Anschließend fuhren wir nach Stein am Rhein, das vielbesuchte "Rothenburg des Hochrheins". Hier erzählen Häuser Geschichten. An den Fassaden findet man Darstellungen unter anderem von David und Goliath, Diogenes mit dem Fass sowie Allegorien von Klugheit und Liebe, Krieg und Frieden. Im Zentrum, zwischen den beiden Stadttoren, kann man schön bummeln oder eine der zahlreichen Restaurants oder Cafés aufsuchen. Unsere Rückreise zum Hotel führte uns entlang des Unter- und des Obersees über Steckborn, Berlingen, Ermatingen, Gottlieben, Kreutzlingen und Münsterlingen nach Romannshorn, wo wir einen entspannten Spaziergang zur Uferpromenade machten.
In all den kleinen schweizerischen Orten gibt es etwas zu entdecken. Zum Beispiel in Münsterlingen: In einer ehemaligen Klosterkirche ist der Kopf des Heiligen Johannes aus der Spätgotik zu sehen. Diese Figur stammt aus Hagnau am gegenüberliegenden deutschen Ufer. Sie wurde bei der letzten "Seegfrörne" 1963 in einer feierlichen Eisprozession über den Bodensee hierher gebracht. Es ist jedoch nicht vorausschaubar, wann der See wieder zufriert und die Einwohner von Hagnau die Skulptur zurückerhalten.
Unsere Rückfahrt führte uns dann weiter über Arborn (Arborner Bleiche, besiedelt seit 5.000 Jahren), Rorschach (eine barocke Handelsstadt, Hundertwasser Markthalle, Flugplatz Altenrhein, Naturschutzgebiet Rheinspitz) nach Höchst.

Schiffsfahrt von Lindau in die Zeppelinstadt Friedrichshafen – Kloster Salem

Am Ostersonntag fanden unsere Reisegäste auf ihrem Sitzplatz eine kleine Überraschung, die ihnen der "Osterhase" hinterlegt hatte. Der Tag begann mit einer Schiffsfahrt von Lindau nach Friedrichshafen. In einer Stunde und zwanzig Minuten erreichten wir die Zeppelinstadt. Die Freizeit wurde für einen Bummel entlang der Strandpromenade oder für eine Einkehr in eines der zahlreichen Restaurants genutzt. Unmittelbar am Hafen befindet sich das Zeppelinmuseum. Ein Besuch dieser Einrichtung wäre sehr empfehlenswert.
Weiter ging die Fahrt, entlang dem Nordufers des im Volksmund genannten "Schwäbischen Meeres", dem größten Binnensee Deutschlands und drittgrößten See Mitteleuropas.
Wir besuchten die Wallfahrtskirche Birnau, die als schönstes Barockjuwel des Bodensees bezeichnet wird. Sie verkörpert eine Hochstimmung des Katholizismus zur Zeit der Gegenreformation, aber auch Prunk und Reichtum der Äbte des Zisterzienserklosters Salem. Das ehemalige Zisterzienserkloster Salem besuchten einige Reisegäste zum Abschluss.

Heimreise mit Besuch der Stadt Ulm und des Ulmer Münsters

Auf unserer Heimfahrt besuchten wir das Münster in Ulm, das den höchsten Kirchturm der Welt, mit 161 Metern, besitzt.

Zusammenfassende Worte zur Reise an den Bodensee

Diese Reise, die als "Entschleunigte Reise" durchgeführt wurde, ist auch für Menschen, die nicht so gut zu Fuß sind, geeignet. Viele Eindrücke kann man vom fahrenden Bus aus sammeln. Die Freizeiten wurden von den Gästen für kleine Spaziergänge, zum Ausruhen auf einer Parkbank oder zur Einkehr in eines der zahlreichen Cafés genutzt.
Zu der Weite des Bodensees, der von einer Hochgebirgskulisse umgeben ist, gesellen sich geschichtsträchtige Städte und malerische Ortschaften, aber auch Obstkulturen, Hopfengärten und Rebhänge sowie Fischzucht. Das fruchtbare Land und das milde Klima lassen die besten Rohstoffe gedeihen. Aus den Ernteprodukten werden durch die Menschen viele wohlschmeckende Erzeugnisse hergestellt. Rund um den Bodensee gibt es zahlreiche Restaurants, die 3 Sterne und mehr haben.
Verbreitet ist auch das Brauchtum der Leute in allen drei Ländern, die am Bodensee liegen - Deutschland, Schweiz und Österreich. So hat fast jeder Ort sein Blüten-, Obst-, See-, Fisch- oder Weinfest. Besonders bizarr und skurril geht es am See zu "Fasnet" zu. Fast jeder Ort hat seine eigenen Figuren. Zur alemannischen Fasnet sieht man Masken und Kostüme, die "Angst und Schrecken" verbreiten sollen.
Eine Reise in das Gebiet des Bodensees lohnt sich immer. Seine landschaftlichen Schönheiten, die Menschen, die Feste, Traditionen und die Küche bilden dafür die besten Voraussetzungen.
Meine nächsten Reisen führen mich nach den Niederlanden, zum Keukenhof und nach Amsterdam, sowie nach Luxemburg und in das Elsass.
Viele Fahrten im Jahr unternehme ich auch in die Länder des Ostens. Für Fragen stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung. Ich würde mich auch freuen, wenn Sie Ihre Meinung zu den von mir geschilderten Reisen äußern würden.

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