Reisebericht: Rundreise in der Lüneburger Heide

01.09. – 06.09.2015, 6 Tage Bus–Rundreise mit Celle – Kutschfahrt durch die Lüneburger Heide – Vogelpark Walsrode – Museumsdorf Hösseringen – Lüneburg – Serengeti Park Hodenhagen


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Sie ist eines der schönsten Naturereignisse in Norddeutschland - die Heideblüte in der Lüneburger Heide. Hunderttausende der leuchtend violett blühenden Pflanzen verwandeln die Landschaft ab August in ein Farbenmeer...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Dienstag, 01.09.2015: Anreise – Celle

Voller Erwartungen starteten wir in Pirna und über Leipzig und Magdeburg führte uns unsere Reise zunächst nach Celle, wo wir den Nachmittag verbrachten. Das historische Zentrum von Celle besticht durch seine lupenreinen Fachwerkhäuser aus fünf Jahrhunderten. Wir waren begeistert, denn solch ein intaktes Fachwerk-Ensemble hatte ganz sicher niemand erwartet! Zu guter Letzt unternahmen wir eine kleine Rundfahrt mit dem City-Express und dadurch lernten wir innerhalb von nur 45 Minuten die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt kennen. Anschließend ging es zum Hotel „Allerhof" in Bosse, unserem Domizil für die nächsten Tage. Uns erwartete ein familiengeführtes Hotel, welches keine Wünsche offen ließ. Ein schmackhaftes Abendessen rundete diesen ersten Reisetag ab.

2. Tag – Mittwoch, 02.09.2015: Vogelpark Walsrode

Kurz nach 9 Uhr starteten wir zum Weltvogelpark Walsrode, denn dieser öffnet leider erst um 10 Uhr! Der Park am Nordrand Walsrodes ist weit mehr als nur ein Vogelzoo! Er ist ein 24 Hektar großer, bestens gepflegter Park, in dem allein 120 Rhododendren- und 70 Rosenarten blühen! Hier leben über 4.000 Vögel 675 verschiedener Arten und auch im Artenschutz ist der Park sehr aktiv. Wasserläufe und Wasserfälle, ein Eulen- und Regenwaldhaus sorgen für ein abwechslungsreiches Ambiente. Nicht versäumen durften wir übrigens die täglichen Attraktionen bzw. Shows, zum Beispiel die Fütterung von Pinguinen bzw. Pelikanen und die größte Flughow Europas mit Greifvögeln, darunter auch dem Kondor! Der Park ist einzigartig und zum Glück hatten wir genügend Zeit zur Verfügung!  Im Hotel zurück, erwartete uns heute ein Bauernabend mit regionalen Spezialitäten - sehr lecker! Auch musikalisch wurden wir durch den Abend begleitet - 3 Akkordeon-Spieler luden zum Mitsingen ein!

3. Tag – Donnerstag, 03.09.2015: Höpen/Heidegarten – Kutschfahrt – Schäferhof Neuenkirchen

Gut gestärkt vom reichhaltigen Frühstücksbuffet und bei bester Laune fuhren wir am Vormittag in Richtung Schneverdingen. Dort befindet sich das Landschaftsschutzgebiet „Höpen", ein nettes Areal für Wald- und Heidespaziergänge. Am unteren Schafstall erlebten wir zuerst einen sogenannten „Heidschnucken-Austrieb", denn hier verbringt im Sommer eine Heidschnuckenherde die Nächte und der Schäfer treibt seine Herde somit täglich gegen 10.30 Uhr aus dem Übernachtungsquartier aus und gegen 17 Uhr wieder ein - dieses „Spektakel" muss man erlebt haben! Ein gemütlicher Heidespaziergang stand anschließend auf dem Programm! Vom oberen Schafstall gelangten wir innerhalb von nur etwa 20 Gehminuten zum berühmten Heidegarten. 120.000 Exemplare von mehr als 130 verschiedenen Heidesorten bilden hier auf dem Höpen ein eindrucksvolles Ziffernblatt und zeigen darin auch das Schneverdinger Wappen. Von einem niedrigen Aussichtsturm konnten wir die Heide-Uhr am besten überblicken, die Heide stand schließlich mit etwa 80% in der Blüte - eine Wohltat für unsere Augen und ein grandioser Farbteppich! Gegen Mittag erreichten wir Niederhaverbeck, wo wir zu einer entspannten Kutschfahrt rund um den Wilseder Berg erwartet wurden. Die Tour führte uns durch Wald und auch vorbei an ausgedehnten Heideflächen mit wilden Wacholderbüschen. In Wilsede, einem typischen kleinen Heidedorf des Naturschutzparks, legten wir einen Aufenthalt ein und ein Bummel durch den nur knapp 40 Einwohner zählenden Ort gewährte uns einen Einblick über das urig-rustikale Leben hier in der Heide. Wir waren uns alle einig - eine Kutschfahrt durch die Lüneburger Heide muss man erleben! Ach so, der Wettergott meinte es übrigens heute auch sehr gut mit uns! So einen sonnigen Tag mussten wir voll ausnutzen und somit ging es gleich weiter zum „Schäferhof" bei Neuenkirchen. In der historischen Hofanlage des Schäferhofs sind heute noch ein Schäfer, seine Herde und seine Hütehunde zu Hause. Betrieben wird der Hof von einem gemeinnützigen Verein und dieser finanziert sich wiederum u. a. durch den Verkauf von Schnuckenwurst, -fleisch und -schinken. Eine Mitarbeiterin führte uns über den Hof und erklärte uns einige interessante Dinge über die Heidschnucken - u. a. auch, dass den Kern der Herde etwa 400 Mutterschafe und einige Böcke bilden und dass mitsamt der schlachtreifen einjährigen Lämmer die Herdengröße bis zu 1.200 Köpfe erreicht! Der Höhepunkt war für uns allerdings der „Schnuckeneintrieb" am Abend. Ein erlebnisreicher, aber auch langer Tag endete mit einem wiederum sehr guten Abendessen im Hotel „Allerhof".

4. Tag – Freitag, 04.09.2015: Serengeti–Park Hodenhagen

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des Serengeti-Parks in Hodenhagen. Der Park ist übrigens mehr als nur ein Zoo, denn der Besuch ist eine abenteu­er­li­che Reise um die Welt. In den 17 weit­läu­fi­gen Frei­an­la­gen trafen wir auf Wild­tiere aus der gan­zen Welt. Der Groß­teil der Tiere kann sich inn­er­halb der abge­sch­los­se­nen Areale frei bewe­gen. Zuerst unternahmen wir gemeinsam mit einem parkeigenen Bus eine „Seren­geti-Safa­ri" und erlebten dabei viele wilde und exo­ti­sche Tiere aus unter­schied­li­chen Län­dern in einer natur­na­hen Umge­bung! Ein erfahrener Safari-Gui­de begleitete uns und wir erfuhren interessante Dinge über die hier lebenden Tiere. Auf der zehn Kilo­me­ter lan­gen Reise begeg­neten uns unter ande­rem Löwen, Tiger, Nas­hör­ner, Anti­lo­pen und Bären. Selbstverständlich nahmen wir auch an den verschiedenen Shows des Parks teil, besonders toll war die Fütterung der Menschenaffen! Wir waren uns einig - der Park ist absolut zu empfehlen und man erlebt Tiere fast zum Anfassen!

5. Tag – Samstag, 05.09.2015: Museumsdorf Hösseringen – Lüneburg

Das Freilichtmuseum Hösseringen war das erste Ziel des heutigen Tages. Wir betraten das 1975 eröffnete Museumsdorf durch eine moderne Eingangshalle mit einem großzügigen Museumsshop. Es ist das größte Freilichtmuseum der Heide und hier wurden wir zu einer interessanten Führung erwartet, wo wir uns immerhin einen Eindruck darüber verschaffen konnten, wie die Heidjer früher lebten. Die hierher versetzten historischen Hof- und Wirtschaftsgebäude stehen in hügeliger Landschaft mit Wald- und Heidefläche und werden von Schafen und Schweinen belebt. Auch ein Schmied zeigt seine Handwerkskünste! Gegen Mittag mussten wir dann leider schon wieder weiter - der Besuch von Lüneburg stand an! Die Stadt, die der Heide ihren Namen gab, ist eine der schönsten des Nordens, denn die Lüneburger Innenstadt ist mit ihren historischen Gebäuden und mittelalterlichem Charme überregional attraktiv! Salz machte Lüneburg im Mittelalter zu einer reichen Stadt. Dazu gibt es auch eine Sage: Vor mehr als tausend Jahren, als noch unermessliche Wälder das Lüneburger Land bedeckten, trug es sich zu, dass mehrere Jäger der Spur eines Wildschweins folgten, die durch Sümpfe und Brüche an der Ilmenau entlang führte. Es währte nicht lange, da lenkte die Spur seitwärts in eine hügelige und trockene Gegend. Wie staunten die Jäger, als sie bald an einem sonnigen Hang eine mächtige Salzsau schlafend fanden, wie sie bisher noch keine gesehen hatten; denn sie war nicht schwarz, sondern hatte schneeweiße Borsten! Sie erlegten das seltsame Tier und forschten mit Eifer nach der Ursache solcher Färbung. Als sie mit der Hand durch die Borsten strichen, merkten sie, dass Salzkörnchen an ihnen klebten - so dicht, als wäre das Tier mit weißen Borsten bedeckt. Sie folgten der Fährte des Tieres zurück und fanden einen Tümpel, in dem das Schwein gesuhlt hatte. Das Wasser des Sumpfes war von salzigem Geschmack und man wusste jetzt, wie die Sau zu den weißen Borsten gekommen war. So zeigte eine wilde Sau den Lüneburgern eine Quelle unerschöpflichen Reichtums. Die Salzsau wurde weit und breit bekannt, und die Bürger der Stadt ehrten sie, indem sie zum Andenken einen Schinkenknochen des Tieres in einen Glaskasten im Rathaus verwahrten.

6. Tag – Sonntag, 06.09.2015: Orchideen–Zentrum „Wichmann" – Heimreise

Nachdem wir gut gefrühstückt hatten und unser Gepäck verladen war, traten wir unsere Heimreise an. Abschließend besuchten wir allerdings noch das Orchideen-Zentrum „Wichmann" in Celle, welches zu den größten Anlagen in Europa gehört. Die pflegeleichten Orchideen sind mit vielen Tausend Arten und Sorten die größte Pflanzenfamilie. Hier wurden wir in eine exotische Welt entführt und erlebten eine fachkundige Führung durch die Gärtnerei mit Filmvortrag und anschließender Gelegenheit zu einem kleinen Einkaufsbummel durch das Orchideen-Zentrum - letzte Mitbringsel wurden gekauft! Die weitere Rückreise verlief reibungslos und so erreichten wir pünktlich gegen 17.30 Uhr Pirna, den Ausgangspunkt unserer Reise.
Ich wünsche allen Gästen an dieser Stelle nochmals alles Gute, Gesundheit und weiterhin viel Reiselust! Ich würde mich sehr freuen, wenn ich Sie erneut auf einer meiner nächsten Reisen begrüßen dürfte.
Ihre Reiseleiterin Katrin Deutschbein

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